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Vorrichtung zum Verlegen von strangförmigem Gut, insbesondere von
elektrischen Leitungen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlegen
von strangförmigem Gut, insbesondere von elektrischen Leitungen in Vorratsbehälter
mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt. Eine solche Vorrichtung besteht im«-esentlichen
aus einem Abzug und einem das abgezogene Gut aufnehmenden Führungselement.
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Zur Verlegung von strangförmigem Gut im Innern von einen Längenabschnitt
des Gutes aufnehmenden Vorratsfässern ist es beispielsweise bekannt (DOS 2 202 177),
das Führungselement für das abgezogene Gut mit einer exzentrisch zur Achse des Vorratsbehälters
angeordneten Abgabe für das strangförmige Gut zu versehen. Die Abgabe führt dabei
durch eine Zwangsführung während des Umlaufes des Führungselementes eine dieser
überlagerte kreisförmige Bewegung aus. Eine solche Vorrichtung, die nur eine kurze
Bauhöhe aufweist, erlaubt die Verwendung von stehenden Fässern bzw. Vorratsbehältern,
so daß das strangförmige Gut im Durchlauf kontinuierlich von einem Faß oder Behälter
in die nachfolgenden eingelegt werden kann und damit keine Restlängen beim Auswickeln
entstehen. Eine solche Vorrichtung zum rosettenförmigen Verlegen
des
Gutes zeichnet sich durch einen besonders einfachen Aufbau aus, in der sich praktisch
keine Verschleißteile befinden. Sie ist für hohe Wickelgeschwindigkeiten geeignet,
da im wesentlichen nur rotierende Teile verwendet werden.
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Des weiteren ist eine Vorrichtung bekannt (DOS 2 159 793), bei der
zur Vermeidung von Verdrückungen der Isolierung beim Einlegen in Vorratsbehälter
das Führungselement mit einer exzentrisch zur Faß achs angeordneten Abgabe für das
strangförmige Gut entsprechend dem zunehmenden Verlegeradius während der spiralförmigen
Verlegung mit abnehmender bzw. steigender Drehzahl antreibbar ist. Eine solche Vorrichtung
erlaubt zwar ebenso wie die eingangs beschriebene die Verwendung von feststehenden
Fässern, sie bringt jedoch den weiteren Vorteil mit, daß die Verlegung des Gutes
in Form einer Schnecke erfolgt, so daß keine Kreuzungspunkte der Leitungen, die
Anlaß zu Verdrückungen sein können, vorliegen und der Füllfaktor wesentlich erhöht
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den eingangs
erwähnten bekannten Vorrichtungen eine Möglichkeit zu finden, den Aufbau dieser
Vorrichtungen weiter zu vereinfachen und den Einlauf des Gutes in die Vorratsbehälter
zu vergleichmäßigen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung beim Verlegen von strangförmigem
Gut in Vorratsbehälter dadurch gelöst, daß als Antrieb für das Führungselement mindestens
ein das Führungselement unmittelbar antreibender Linearmotor vorgesehen ist. Abgesehen
von einem hierdurch wesentlich vereinfachten Aufbau gegenüber einer Anordnung mit
Getriebel
Kettentrieben oder dgl., werden durch die unmittelbare
Beeinflussung des Führungselementes alle systematische Unregelmäßigkeiten hervorrufenden
Einflüsse ausgeschaltet, so daß eine gleichförmige Verlegung möglich wird. Ein weiterer
Vorteil ist der nahezu wartungsfreie Antrieb, da die bisher üblichen wartungsbedürftigen
Teile, wie Getriebe und Lager, überflüssig sind. Die stufenlose Regelung der Drehzahl
des Führungselementes kann durch Veränderung der Spannung oder der Frequenz in der
Energiequelle für den Linearmotor erfolgen.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterführung der Erfindung ist die, wenn
der bewegliche Sekundärteil mit dem Führungselement verbunden ist. Das hat den besonderen
Vorteil der einfachen elektrische Installation, da bewegliche Ubertragungselemente,
wie Schleifringe etc. entfallen. Abweichend hiervon ist es aber auch möglich, den
Primärteil als bewegbares Element auszubilden und mit dem Führungselement für das
strangförmige Gut zu verbinden.
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Wählt man die erstere Ausführung, dann kann man zur Erhöhung des Drehmomentes
zweckmäßig den Primärteil des Linearmotors aus mehreren Einzelelementen bestehen
lassen, deren gesamtes Feld auf den Sekundärteil einwirkt.
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Führt das Führungselement eine im wesentlichen kreisförmige Bewegung
aus, wie dies im Falle der spiralförmigen Verlegung der Fall ist, dann wird man
vorteilhaft das bewegliche Sekundärteil als in sich geschlossene, aus Kupfer oder
Aluminium bestehende Schiene ausbilden, an daten Umfang ein oder mehrere Primärteile
zur Erzeugung des notwendigen Drehmomentes angeordnet sind.
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Die Erfindung sei anhand der in der Figur als Ausführungsbeispiel
dargestellten Verlegevorrichtung für eine spiralförmige Verlegung näher erläutert.
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Die elektrische Leitung 1 läuft, wie in der Figur angedeutet, nach
ihrer Isolierung in einer nicht dargestellten Spritzvorrichtung über den raumfest
gelagerten Abzug bzw. die Einschußvorrichtung 2, die wahlweise auch als Raupenabzug
ausgebildet sein kann, so daß die elektrische Leitung 1 gezogen in den Kopf des
Faßwicklers 3 einläuft. Dieser Faßwickler 3 besteht im wesentlichen aus dem Wurfrüssel
4, der an seinem oberen Ende 5 an dem Laufkranz 6 befestigt und an seinem unteren
Ende mit Hilfe eines Gelenksteines 7 geführt ist. Im Kopf des Faßwicklers ist der
Laufkranz 6 mittels der Kugellager 8 gelagert. Im raumfest gelagerten Rahmen 9 des
Faßwicklers 3 sind die Vorratsfässer 10 beispieslweise über eine nicht dargestellte
Rollenbahn einschiebbar.
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In diesen Fässern wird das durch den Wurfrüssel 4 einlaufende strangförmige
Gut 1 in einzelnen Lagen spiralförmig verlegt.
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Der Wurfrüssel 4 wird in Durchführung in der Erfindung unmittelbar
über einen Linearmotor 11 angetreben, dessen Stator mit der nicht dargestellten
Erregerwicklung mit dem Wurfrüssel 4 verbunden ist und dessen Sekundärteil 12 als
ringförmige metallische Laufbahn oder Schiene ausgebildet, fest an dem Rahmen 9
des Faßwicklers angeordnet ist. Beim Einschalten des Speisestromes für den Linearmotor
erfährt der im Ausführungsbeispiel beweglich angeordnete Stator eine Kraftwirkung
in Richtung des feststehenden Sekundärteiles, so daß der Stator und damit der an
ihm befestigte Wurfrüssel in Bewegung versetzt wird. Zur Erhöhung des Drehmomentes
ist es auch möglich, etwa um 180 versetzt einen weiteren ein elektromagnetisches
Feld erzeugenden Primärteil anzuordnen.
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Die Ausbildung des Linearmotors 11 ist an sich beliebig,
es
kann jede bekannte Ausführungsform eingesetzt werden unabhängig davon, ob es sich
um einen asynchronen Linearmotor, einen Synchronmotor oder einen Gleichstrommotor
handelt.
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Die Verlegung der Leitung entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel
geschieht in der Weise, daß die Leitung 1 durch den Abzug 2 abgezogen und in den
Kopf des Faßwicklers 3 eingeschossen wird. Durch den Wurfrüssel 4 wird die Leitung
1 in das darunterstehende Vorratsfaß 10 in eine Kreisbahn geleitet. Bei gleichbleibender
Einlaufgeschwindigkeit der Leitung und einer vorgegebenen Drehung des Wurfrüssels
um seine senkrechte Achse ist die Lage bzw.
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der Durchmesser der Leitung im Faß festgelegt. Durch Änderung der
Speisespannung oder der Frequenz der Energiequelle für den Linearmotor wird die
Drehzahl des Wurfrüssels 4 stetig verändert, indem bei abnehmendem Wickeldurchmesser
der Wurfrüssel 4 schneller und bei zunehmendem Wickeldurchmesser, d.h. spiralförmiger
Verlegung des Gutes zur Faßwandung hin, der Wurfrüssel langsamer umläuft.
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Das hat eine spiralförmige Verlegung zur Folge, bei der das verlegte
Gut frei von Verdrückungen ist und eine wesentlich größere Leitungsmenge als bisher
in die Vorratsbehälter eingebracht werden kann.
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Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es selbstverständlich
auch möglich und oft auch besonders vorteilhaft, den Sekundärteil des Linearmotors
11 beweglich auszubilden und mit dem Wurfrüssel in irgend einer beliebigen Art fest
zu verbinden. Desgleichen ist die Verwendung eines Linearmotors bei einer Verlegevorrichtung
mit Wurfrüssel nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt, ebenso kann
auch ein Wurfrüssel mit einem Linearmotor angetrieben werden, der eine solche Bewegung
ausführt, daß eine rosettenartige Verlegung des Gutes im Vorratsbehälter erreicht
wird.