DE24171C - Brems-Einrichtung für die durch Patent Nr. 19250 geschützte Art von Feinspinnmaschinen - Google Patents
Brems-Einrichtung für die durch Patent Nr. 19250 geschützte Art von FeinspinnmaschinenInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D01H1/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
- D01H1/02—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously ring type
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 76: Spinnerei.
Bei den nach Patent No. 19250 construirten
Spinnmaschinen mit temporär eintretendem Stillstand der Lieferungswalzen hat sich gezeigt, dafs
nach raschem Gange der Maschine der Stillstand der beiden Theile: Spindeln und Lieferung
ungleichzeitig erfolgt und infolge dessen bei früherem Stehen der Einzugcylinder das Fadenende
zwischen Führer und Ring überdreht wird, eine Wirkung, die sich auch über den Führer
hinaus fortsetzt, bei früherem Stehen der Spindeln aber die Fäden lose werden und ringeln.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen (der übrigens auch bei allen anderen continuirlichen Spinnmaschinen
event, eintritt), - ist eine Einrichtung getroffen, um die Riemscheiben bezw. Specialräder
und Wellen, welche für die in Rede stehenden Theile die Bewegung vermitteln, rechtzeitig bei Abstellung der Maschine zu
bremsen.
Die Haupttriebwelle enthält die drei Scheiben A B C, wovon A die Einführung, B die
Spindeln treibt, C aber Losrolle ist. Befindet sich der Riemen, der so breit ist, als die
Breite A B zusammengenommen beträgt, auf A und B, so werden also Einführung und Spindeln
getrieben. Befindet sich der Riemen auf B C, so laufen nur die Spindeln, und befindet
er sich auf C, so wird kein Maschinenteil mehr getrieben. Bei Abstellung der Maschine
mufs aber der Riemen, um nach C zu gelangen, zuerst A und dann B verlasseh, und
infolge dessen wird die Einführung früher stillstehen als die Spindeln. Nach Entfernung des
Riemens sowohl von A als von B werden, wenn die Maschine in flottem Gange war, die
betreffenden Theile sich noch durch. Schwung etwas weiter drehen, und zwar die Spindeln
kräftiger und nachhaltiger infolge der gröfseren Geschwindigkeit ihres Arbeitsganges. Die Einrichtung
geht nun dahin, die betreffenden Scheiben A und B nach Abschieben des Riemens
zu bremsem, gleichzeitig oder, entsprechend der Differenz ihrer Trägheitsgeschwindigkeit (Fortdrehen
durch Schwung), nicht gleichzeitig, sondern die Spindelscheibe zuerst, sodann die Einführungs-Antriebsscheibe.
Die specielle Construction dieser Bremsen kann sehr verschieden sein. Man kann sie
construiren in Verbindung mit dem Ausrücker des Treibriemens, und zwar so, dafs, wenn der
Riemen von A und B weg auf C geschoben ist, die Bremse sofort wirkt. Man kann sie
auch selbstständig von Hand zu dirigiren herstellen. Die gleichzeitige Bremsung von A und B
wird leicht erreicht, wenn man den Bremsklotz so breit nimmt, dafs er gleichzeitig gegen A
und B andrückt. Für eine nicht gleichzeitige Bremsung wird der Bremsklotz η für B etwas
höher gemacht als für A, und zwar so, dafs die Bremsfläche η auf Federn ruht. Wird nun
der Bremsklotz η an B angedrückt, so steigert sich durch den Widerstand der Federn der
Druck, und erst wenn die Federn weiter eingedrückt sind, bis die Bremsplatte auf den festen
Unterlagen aufruht, tritt auch die Bremsung von A ein.
Die Cylinderabstellung für die im Patent No. 19250 beschriebene intermittirende Ausschaltung
der Einzugwalzen wird, wie angegeben, durch verschieden construirte Mechanismen bewirkt.
Ein neuer derartiger Apparat ist wie folgt eingerichtet:
Unterhalb der drei Riemscheiben ist in einem Gestell der Wellenlagerung die Achse α aufgestellt.
An derselben befindet sich zunächst der doppelarmige Hebelt, dessen einer Arm die Hülsen
umfafst, an welcher die Bremsscheibe d sitzt, die in den Konus der Riemscheibe A einpafst.
Scheibe A sitzt auf einer Hülsenachse, welche die Bewegung der Einlieferung nur dann bewirkt,
wenn Konus d in den Scheibenkonus A eingerückt ist und somit die Hülse c mitbewegt
wird und mit ihr das Zahnrad/, welches durch Transporteure die Bewegung weiter nach den
Einzugwalzen fortpflanzt. An Achse α sitzt nun ein Hebelarm h, welcher am freien Ende mit
der starken Feder i verbunden ist, welche fortgesetzt bestrebt ist, den Arm h nach oben zu
ziehen. Ein zweiter Hebelarm g ist am freien Ende mit einer Rolle k versehen, die durch
den Zug der Feder i am Hebel h gegen das Excenter ζ angedrückt wird. Das Excenter ζ
wird nun der Absicht der temporären Ausrückung angemessen geformt und so aufgesteckt,
dafs es in dem gegebenen Moment mit dem gröfsten Durchmesser senkrecht auf die Rolle k
drückt, dadurch den Hebelt niederprefst, α dreht und d durch die Ausschlagbewegung von b c
ausrückt. Im nächsten Moment gleitet der höchste Punkt (Daumen, Nase) an ζ von k ab,
und nun zieht die Feder i am Hebel h den Mechanismus in die normale Lage zurück.
Der zweite Arm am Hebel b wird mit einer Bremse η für Scheibe B versehen, um während
des Stillstandes des Einzuges event, die Geschwindigkeit der Spindeln verzögern zu können.
Um den Zusammenhang der Bremsung von A und B bei Stillstand der Maschine zu verdeutlichen,
sind die Fig. 5 und 6 als Beispiele gewählt.
C ist die grofse Losscheibe auf der Antriebswelle S. Der Riemen wird vom Riemenführerhebel
s mit Gabel / geführt, s ist auf die Achse 0 aufgeschoben und festgestellt, welche im unteren
Theile der Spinnmaschine gelagert ist. s enthält ferner den Handgriff H, mit Hülfe dessen
die Riemengabel t von Hand verstellt werden kann. Ist der Riemen aber nach C hingeschoben,
so klinkt die Falle u mit Ausschnitt u1
in den am Hebel s angebrachten Zapfen y ein und hält, die Gabel fest. Zur selbsttätigen
Bewegung der Riemengabel ;· während des Spinnens dient entweder der in Fig. 5 gegebene
Mechanismus: Hebel g auf Achse 0 mit Rolle k,
gleitend auf dem Excenter des Abstellungsmechanismus der Einführung (s. Haupt-Patent)
und Gegenfeder i, oder der Mechanismus Fig. 6, bestehend aus Riemenführersteuerrad Ji mit
Schraubencurve T, welche mittelst Eingriffs gegen / an χ auf ο die Achse ο bezw. den
Führerhebel ί oscilliren macht, entsprechend seiner Aufgabe.
Beide Mechanismen können aber auch so combinirt angebracht werden, dafs R mittelst
Handgriffes oder Handrades und Stange von jedem Punkt der Maschine aus leicht erreichbar
ist, um den Hebel ί schnell so zu drehen, dafs der Riemen auf die Losscheibe übergeht und
die Maschine zum Stillstand gelangt. Nun handelt es sich darum, bei Ausführung solcher Abstellung
gleichzeitig so auf die Scheiben A und B zu wirken, dafs sie "stillgestellt werden, wenn
der Riemen nach C übergeht. Zu diesem Behufe sind unterhalb der Scheiben die Bremsklötze
Nn entsprechend A und B an den einarmigen Hebeln υ angebracht, die um w drehen.
Die freien Enden der Bremshebel υ sind durch Zugstangen v1 mit der Klinke oder Falle u
verbunden. Diese Klinke ist ein starkes, hochkantig gestelltes Flacheisen, dessen untere Kante
nach einer Curve ausgeschnitten ist. Sie ist als einarmiger Hebel angebracht. Befindet sich
der Riemengabelarm ί in der in Fig. 5 gegebenen Lage, so liegt die Klinke u mit dem
kreisförmigen Ausschnitt der Kante auf dem Zapfen y auf. Die Zugstangen hängen dann
frei herab und halten die Bremsen von den Scheiben entfernt. Wird aber der Hebel s nach
rechts hinübergeführt und überschreitet er seine senkrechte Stellung, so beginnt der Zapfen y,
an der Unterkante der Klinkencurve hinstreifend, hebend zu wirken, so dafs durch die mitgehobenen
Zugstangen vl die Bremsen gehoben und gegen die Scheiben zu wirken beginnen, bis
die Einstellung des Zapfensy in den Ausschnitt«1
die Bremsen festhält.
Es liegt auf der Hand, dafs, wenn die Länge der Zugstangen v1 für die gleichebenig aufgestellten
Bremshebel ν gleich genommen wird, die Bremse N die zuerst wirkende werden mufs,
also A zuerst gebremst wird. Die Einrichtung gestattet aber eine genaue Anpassung der Bremswirkung
schon dadurch, dafs jede der Zugstangen v1 für sich an dem Bremshebel v, der
ihr zugehört, durch Schrauben verkürzt oder verlängert werden kann. Benutzt man ferner
die in Fig. 2 und 3 skizzirten elastischen Bremsklötze, so kann man die Grade der Gleichzeitigkeit
oder Ungleichzeitigkeit des Anpressens sehr genau abpassen.
Fig. 4 zeigt die in Fig. 1 gegebene neue Abstellvorrichtung,
wie beschrieben, in Verbindung mit Bremsen. Die Einrichtung selbst ist dieselbe wie in Fig. 5 und 6. Die Abstellung
des Riemens kann hier auch von Hand oder
durch mechanische Vorrichtungen an Welle o, die hier zum Theil fortgelassen sind, bewirkt
werden. Es handelt sich bei dieser Fig. 4 lediglich darum, zu zeigen, wie bei den temporären
Einführungsabstellungen die Scheibe A in Stillstand versetzt wird. Auf der Welle a,
welche die Hebel /2 und g und den Kuppelungsarm b trägt, ist auch der Hebel b1 angebracht.
Derselbe macht also denselben Ausschlag als die Hebel h g b. Mit Hebel b1 ist
die gebogene Stange m fest verbunden, an deren Ende durch Kette r ein einarmiger
Hebel q, auf 0 fest aufgeschoben, gehalten wird. Jeder Ausschlag von b1 bewirkt daher auch
eine Drehung der Achse ο bezw. Oscillation von s, und zwar um so viel, als dazu nöthig
ist, den Riemen ganz von A zu entfernen. Der Zapfen y gleitet unter der Klinke u hin. Diese
enthält aber bereits für den der Scheibe A entsprechenden Ausschlag des Riemenhebels ί eine
Curve und wird daher gehoben, den Bremshebel N emporziehend und gegen A pressend.
Fig. ι und 4 zeigen diesen Mechanismus im Moment der Bremsung nach Kuppelungsausrückung.
Es sei hier ausdrücklich bemerkt, dafs die Einführungsausrückung hier ebenso mit Excenter
wirkt, als in den im Haupt-Patent beschriebenen Auskehrurigen.
Bei dieser Bremsung von A tritt auch die Möglichkeit klar hervor, die Bremsungen von
A und B der Zeit nach unterschieden vorzunehmen, weil dies durch den geeigneten Zuschnitt
der Klinkencurve ganz beliebig erreichbar ist.
Im übrigen sind natürlich eine grofse Anzahl von Variationen der Aufgabenlösung möglich.
Claims (3)
1. Die Einrichtung zur Bremsung der zum Antrieb der Spindeln und deir Einzugwalzen
dienenden Riemscheiben gleichzeitig oder nach einander bei Stillstand der Maschine.
2. Die Einrichtung zur temporären Abstellung der Einzugcylinder in der durch Figur gegebenen
Construction.
3. Die Verbindung der Abstellungsvorrichtung unter 2. mit einer Bremsvorrichtung zum
Retardiren der Spindelantriebsscheibe im Moment der Abstellung der Einzugwalzen.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE24171C true DE24171C (de) |
Family
ID=300678
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT24171D Active DE24171C (de) | Brems-Einrichtung für die durch Patent Nr. 19250 geschützte Art von Feinspinnmaschinen |
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DE (1) | DE24171C (de) |
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