DE2414508C2 - Polymer-Mischungen - Google Patents
Polymer-MischungenInfo
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Description
2. Polypropylen-Zusammensetzung gemäß Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Polypropylen-Vorblock
ein Randomcopolymeres aus Propylen und nicht mehr als 5 Mol-% eines anderen
Λ-Olefins mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.
3. Polypropylen-Zusammensetzung nach An- » sprach I. gekennzeichnet durch einen Gehalt von
bis !0 Gewichts-% der Komponente (I) und
bis 97 Gewichts-% der Komponente
enthaltend
bis 97 Gewichts-% der Komponente
enthaltend
(II).
(a) 75 bis 90 Gewichts-% eines Vorblocks aus einem Polypropylen-Homopolymeren und
(b) 10 bis 25 Gewichts-% eines Nachblocks aus einem Randomcopolymeren aus Äthylen und -w
Propylen, wobei der Gehalt an von Äthylen abgeleiteten Einheiten im Nachblock zwischen
30 und 70 Mol-%. insbesondere 35 und 60 Mol-%. liegt.
41
4. Verfahren /ur Herstellung einer Polypropylen-Zusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, daß man
1. Propylen in einer Aufschlämmung in Gegen- >o
wart einer katalytischer! Menge eines Katalysators, gebildet durch Vermischen eines Subhalogcnids
eines Metalls, ausgewählt unter den Metallen der Gruppen IVa. Va und VIa des
Periodischen Systems der Elemente nach Mendcleef. mit einer Aluminiumverbindung, die
mindestens eine Kohlenstoff-zu-Metall-Bindting
enthält, bis zu einem Fcststoffgehalt von
10 bis 60 Gewichts-% polymerisiert, um einen Polypropylen-Vorblock herzustellen. «>
2. daß man jegliche im Vorblock anwesenden flüchtigen Bestandteil· auf eine Menge von
nicht mehr als 5 Gewichts-% entfernt.
J. daß man den Vorblock, während er noch
aktiven Katalysator enthält, in eine kontinuier- &5
lieh gerührte Reakiions/one überführt.
4. daß man Äthylen und ein anderes tvOlcfin mit 3
bis 8 Kohlenstoffatomen dieser Reaktionszone zufuhrt.
5. daß man das Äthylen und das andere .x-Olefin
auf den Vorblock in der Dampfphase blockcopolymcnsicrt.
um einen Nachblock eines Randomcopolymeren zu bilden, der 25 bis 75 Mol-% von Äthylen abgeleitete Einheiten
auiweist und 5 bis 40 Gewichts-% des gesamten Blockcopolymeren ausmacht.
6. daß man das so hergestellte Blockcopolymere entascht.
7. daß man das entaschte Copolymere mindestens einer gerührten Trocknungszone zuführt,
8. daß man ein geradkettiges Polyäthylen mit einem Schmelzindex zwischen 0.2 und 1,0 und
einer Dichte von mindestens 0,93 in die Trocknungszone in einer Menge einführt, die 3
bis 15 Gewichts-% der Gesamtmenge aus geradkettiger Polyäthylenkomponente und
Blockcopoiymerkomponente beträgt, und
9. daß man die Polypropylen-Zusammensetzung aus der Trocknungszone gewinnt.
Die Erfindung betrifft neue Polypropylen-Zusammensetzungen,
die Mischungen aus 85 bis 97 Gewichts-% von Blockcopolymeren aus Propylen und Äthylen mit 3
bis 15 Gewichts-% linearem Polyäthylen umfassen, und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Zusammensetzungen
weisen verbesserte Schlageigenschaften und verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Sprödigkeit
bei niedriger Temperatur auf.
Die Erfindung betrifft eine synergistische Mischung aus einer Blockcopolymer-Zusammensctzung aus Propylen
und Äthylen mit linearem Polyäthylen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Polypropylen von hoher Kristallinitat weist eine Anzahl wünschenswerter Eigenschaften auf. die es unter
den üblichen thermoplastischen Materialien zu einem vielseitigen Material machen. Es weist eine hohe
Fließfestigkeit bzw. Elastizitätsgrenze und Steifheit bzw. Starrheit, eine hohe Erweichungstemperatur bzw.
Wärmefestigkeit und eine gute Oberflächenhärte auf. Es wird durch die meisten Chemikalien bei oder um
Raumtemperatur im wesentlichen nicht angegriffen und ist gegenüber Spannungsrißbildung sehr resistent. Auf
Grund der großen Beständigkeit gegenüber der Bildung von Kratzern bzw. Schrammen und der großen
Abriebsbeständigkeit werden ansprechende Teile erhalten. Seine Schlagzähigkeit bei Temperaturen oberhalb
Raumtemperatur ist von mäßiger Güte, jedoch wird Polypropylen bei niedrigeren Temperaturen zunehmend
spröde bzw. brüchig. Der Niedrigtemperatur-Sprödigkeitspunkt von Polypropylen gemäß ASTM
beträgt ungefähr 21.) C und das Polymere wird bei niedrigen Temperaturen, wie z. B. bei 0 C außerordentlich
spröde.
Polypropylen wurde für die Herstellung von Formgegenständen verwendet, jedoch haben einige seiner ihm
innewohnenden Nachteile seine Verwendung für viele Anwendungsgebiete, für welche es sonst gut geeignet
wäre, leider beschränkt. Zum Beispiel ist seine niedrige Schlagfestigkeit, d. h. seine hohe Stoßempfindlichkeit,
bei extrem niedrigen Temperaturen ein Nachteil, was seine Verwendung für viele extrudierte und geformte
Gegenstände und insbesondere für die Herstellung von steifen bzw. starren Behältern bzw. Containern und
Verpackungsmaterialien ausschloß. Ks ist in der
Kunstsioffindustric bekannt, daß festes Polypropylen
ein großes wirtschaftliches Potential bcsii/t bzw. von
großem wirtschaftlichem Interesse ist. da es Polyäthylen in mehrfacher Hinsicht überlegen ist. /- B. bcsit/i 5
Polypropylen einen höheren Schmelzpunkt, eine niedrigere Dichte und größere Steifheit als Polyäthylen, welch
letzteres Material für das Formen von bestimmten Gegenständen, wie Gepäck und Batiericgehäusc, nach
dem Spritzgußverfahren als ungeeignet erachtet wird. m
Es existieren sehr wenige veröffentlichte Daten bezüglich der niedrigsten Temperatur, die verschiedene
Poiypropylenzusammenseizungen ohne Bruch in Standardtests
aushalten können. Es sind einige Daten bezüglich der Schlagzähigkeiten bei 0 und 23°C !">
vorhanden. Obwohl diese Daten zeigen, daß die Schlagzähigkeit mit der Erniedrigung der Temperatur
erheblich abnimmt, geben sie nicht den kritischen Niedrigtemperatur-Sprödigkeits- bzw. -Bruchpunkt gemäß
einer Standardtestmethode wieder, und sie sagen auch nichts darüber aus. ob geformte Gegenstände eine
grobe Handhabung bzw. Behandlung bei extremeren Temperaturen, wie z.B. bei —23°C und darunter
aushalten werden.
Es wurden Versuche unternommen, um die Niedriglemperatur-Schlagfestigkeit
von Polypropylen zu verbessern, indem man kautschukartige Materialien, wie
synthetische Kautschuke, Polyisobutylen oder amorphe Äthylen- Propylen- Randomcopolymere Polypropylen
zusetzte. Die Verbesserungen waren geringfügig, da sie ίο
von einer geringeren Steifheit, einer geringeren Stabilität und von -iner Oberflächenstumpfheit bzw.
-matiheit begleitet waren. Außerdem stößt man bei der Herstellung inniger Mischungen der vorstehenden
Verbindungen auf ernsthafte Sc!iwier.i<»keiten. da das r>
Kautschukmaterial als Klumpen oder e.iizclne Teilchen
in der extrudierten Mischung anwesend ist. Polypropylen wurde auch durch Zugabe eines Polyäthylenblocks
als Mittel zur Verbesserung der Niedrigiemperatur-Brüchigkeit
bzw. -Sprödigkeil chemisch modifiziert. *n
Wenn solche Block-Copolymere oder Äthylen-Propylen-Randomcopolymere
rnit Polypropylen vermischt werden, nimmt die Schlagfestigkeit bzw. Schlagzähigkeit
der Polypropylenmischung zu, jedoch im allgemeinen nicht einmal auf einen Wert, der so hoch ist wie ■»>
derjenige von einem der Copolymeren per se. Auch wenn man gemäß der DE-PS 12 17 608 Formmassen aus
Polyäthylen und Propylen-Äthylen-Blockmischpolymerisaten
herstellt, werden diese Eigenschaften nicht wesentlich verbessert. Es besteht daher nach wie vor ein
>" Bedürfnis nach einer Polypropylenzusammensetzung, die die hohe Dehnfestigkeit bzw. Zugfestigkeit und
Steifheit, die mit Polypropylen verbunden ist, beibehält, welche jedoch eine höhere Schlagfestigkeit bei sehr
niedrigen Temperaturen aufweist, während sie ein « Molekulargewicht und einen Schmelzfluß innerhalb der
kommerziell bzw. wirtschaftlich gewünschten Bereiche besitzt.
Ziel der Erfindung ist es. eine Polypropylen/usammensetzung
bereitzustellen, die. verglichen mit bisher hergestelltem Polypropylen, eine verbesserte Niedrigtcmpcraiur-Schlagfestigkeit
aufweist, während die anderen erwünschten Eigenschaften im wesentlichen
beibehalten werden.
Ziel ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Polypropylenzusammensetzling zu schaffen, die in
derselben Weise wie übliches kristallines Polypropylen eeformt oder verarbcilcl werden kann.
Die Erfindung betrifft daher den Gegenstand der Ansprüche. Die niedrige Grenze von 3 Gewichts-% ist
die niedrigste Polyäthylenmenge, die einen vorteilhaften Effekt auf die Eigenschaften der Mischung ausübt. Die
obere Grenze von 15 Gewichts-% sollte nicht überschritten
werden, um ein übermäßiges Schrumpfen und Verziehen der aus der Mischung hergestellten geformten
Produkte zu vermeiden. Vorzugsweise 'ollte die obere Grenze nicht mehr als 10 Gewichts-% betragen,
und besonders bevorzugt sollte der Polyäthylengt-ialt
der Mischung zwischen 3 und 5 Gewichts-% liegen.
Die Polyäthylenkomponente ist ein teilchenförmiges lineares Polyäthylen mit einem Schmelzindex im
Bereich von etwa 0,2 bis 1,0 und vorzugsweise im Bereich von etwa 03 bis etwa 0,9. Es besitzt auch eine
relat'v hohe Dichte, d. h. eine Dichte von mindestens
033. Die Verfahren zur Herstellung solcher linearer Polyäthylene in Teilchenform sind allgemein bekannt,
vergl. z. B. die US-PS 28 25 721,29 12 419 und 28 2* 089.
Für den erfindungsgemäßen Zweck wird lineares Polyäthylen entweder als Äthyienhomopolymeres oder
als ein Randomcopolymeres aus Äthylen und einem ot-Olefincomonomeren mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
definiert. Die maximale Comonomerenmenge sollte 5 MoI-% nicht überschreiten.
Das erfindungsgemäß verwendete Blockcopolymere ist eines, das durchschnittlich 60 bis 95 Gewichts-%
eines Polypropylenbio«.s, der eine geringe Menge von
einem anderen a-Olefin, wie z. B. Äthylen, abgeleitete
Einheiten enthalten kann, und 5 bis 40 Gewichts-% eines Nachblocks eines Randomcopolymeren aus
Äthylen und einem anderen Λ-Olefinmonomeren. wie
Propylen, enthält. Vorzugsweise sollte der Nachblock durchschnittlich etwa 10 bis 25 Gewichts-% des
gesamten Copolymeren darstellen. Die Konzentration der von Äthylen abgeleiteten Einheiten im Nachblock
aus Randomcopolymeren liegt zwischen 25 und 75 MoI-% und vorzugsweise /wischen 30 und
70 Mol-%. wenn Propylen das andere Λ-Olefinmonomere
ist. Der bevorzugteste Äthylengeha'i iiegl zwischen
etwa 35 und etwa 60 Mol-%.
Die Blockcopolymerenkomponente -vird geeigneterweise
durch eine Modifikation der in der US-PS 37 02 352 beschriebenen Technik hergestellt, d. h. nach
einem aufeinanderfolgenden Polymerisationsverfahren, wobei durch Polymerisation in Masse oder in einem
Kohlenwasserstoffverdünnmungsmiitel. um eine Aufschlämmung zu bilden, ein Polypropylen-Vorblock
gebildet wird, der 0 bis etwa 5 Mol-% eines anderen a-Olefins mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie /. B.
/'«thylen. enthält, wobei die Polymerisation bei erhöhten
Drücken in Gegenwart katalytischer Mengen eines Katalysators durchgeführt wird, der durch Vermischen
eines Subhalogenids eines Metalls, ausgewählt aus der Gruppe der Metalle der Gruppen IVa. Va und VIa des
Periodischen Systems der Elemente nach Mcndeleef. mit einer Aluminiumverbindung, die mindestens eine
Kohlenstoff-zu-Metall-Bindung enthält, gebildet wird.
Geeignete Verfahrensbedingungen umfassen Drücke im Bereich von etwa 11.5 bis 57.2 bar und Temperaturen im
Bereich von etwa 10.0 bis etwa 121. IC. Nach einer
solchen Polymerisation bis zu einem Feststoffgehalt von
10 bis 60 Gewichts-%, jedoch vorzugsweise von 30 bis
50 Gewichts-%, wird die vorgebildete Polymeraufschlämmung bzw. die Aufschlämmung des vorgebildeten
Polymeren in eine Niedrigdruckzone, wie ein Zyklon oder eine Bcutclfilter-Zyklon- Kombination, eingebracht,
worin flüchtige Kohlcnwasscrstoffbcstandicilc
aus dem Polymeren Entspannungs-destilliert werden,
um ein im wesentlichen trockenes vorgebildetes Polymeres (d. h. enthaltend nicht mehr als 5 Gewichts-%
flüchtige Bestandteile) dadurch zu erhalten, wonach dieses vorgebildete Polymere, welches noch
aktive Katalysatorreste enthält, in eine kontinuierlich gerührte Dampfphasen-Reaktionszone, die bei Drücken
von 0,07 bis 8,03 bar und Temperaturen von 15,6 bis 90,5° C gehalten wird eingeführt wird und eine
Mischung aus Äthylen und einem anderen a-Olefin. vorzugsweise Propylen, in die kontinuierlich gerührte
Reaktionszone eingeführt wird und die Mischung in der Dampfphase umgesetzt wird, um einen Block eines
Randomcopolymeren aus Äthylen und einem a-Olefin auf dem Vorblock in einem Ausmaß von 5 bis etwa
40 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Blockcopolymeren. zu bilden. Die Dampfphasen-Reaktionszone
enthält mindestens einen, vorzugsweise jedoch zwei Reaktoren in Reihe, jeweils enthaltend
Rührvorrichtungen, wie Schaufeln oder Bandflügeln.
Obwohl die als brauchbar erwähnten katalytischen Materialien ein Metallsubhalogenid der Gruppen IVa,
Va und VIa des Periodischen Systems nach tviendeieef,
z. B. Thantrichlorid, und die Subhaiogenide von
Vanadin, Zirkon, Thorium usw. umfassen, ist das bevorzugte Metall der Gruppe IVa Titantrichlorid und
insbesondere Titantrichlorid cokristallisiert mit Aluminiumchlorid
gemäß der Formel π TiCl j · AICI j. worin η
eine ganze Zahl von 1 bis 5 darstellt. Als Aktivatoren für das Titantrichlorid werden die Aluminiumverbindungen,
die mindestens eine Kohlenstoff-zu-Metali-Bindung enthalten, bevorzugt Beispiele für solche Verbindungen
sind Trialkylaluminiumverbindungen, worin die Alkylgruppen
1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise jedoch Aluminiumtriäthyl oder Dia>kylaluminiummonohalogenide.
worin die Alkylgruppen 1 bis 10 Kohlenstoffatome c- thalten und das Halogen Chlor ist. Die
Katalysatormenge liegt im Bereich von 0.01 bis 10 Gewichts-% des flüssigen Monomeren oder Verdünnungsmittels
in der Präpolymerisationszone. Das Molverhältnis von Aluminium zu Titan liegt im Bereich
von 0.01 : ι bis 3 : 1. vorzugsweise von 0.05 : 1 bis 0.5 : 1.
Typische Katalysator-Produktivitäten liegen zwischen 226.796 und 408.233 kg Polymeres pro 0.453592 kg
Katalysator.
Es kann eine geringe Menge eines Mittels zur Regelung bzw. Steuerung der Kettenlänge des Polymeren,
wie Wasserstoff, entweder bei dor Präpolymerreaktion
oder bei der Herstellung des Blockcopolymeren verwendet werden, un. den Schmelzfluß und das
Molekulargewicht des Polymeren zu modifizieren. Es können auch andere beKannte Kettenregler anstelle von
Wasserstoff verwendet werden. Wenn die Kettenregler zur Beendigung des Wachstums einer Polymerkette
eines wachsenden vOlefinpolymeren verwendet wird, wird angenommen, daß eine bestimmte Menge solcher
abgeschlossener Polymerketten in der endgültigen Zusammensetzung als Ketten eines Randomcopolymeren
oder Homopolymeren anwesend sind. d. h. sie bilden keine Blockcopolymeren. und demzufolge wird angenommen,
daß die erfindungsgemäße Blockcopolymerenkomponente eine Mischung aus Blockcopol)meren
mit geringen Mengen von Homo- und Randomcopolymeren der besonderen verwendeten Λ-OIefine ist. Das
Blockcopoiymere wird anschließend nach jeder üblichen Behandlung entascht, z. B. nach dem Verfahren der
US-PS 34 15 793, uti die Katalysatorreste zu inaktivieren
und zu entfernen und hochamorphes Polymeres zu entfernen.
Solche Entaschungsverfahrenswciseri umfassen die Behandlung des rohen Polymeren mit Alkoholen oder
Mischpngen aus Alkoholen und Kohlenwasserstuffen, wie Heptan und einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, bei geeigneten Temperaturen mit anschließender Abtrennung des Polymeren von den
flüchtigen Bestandteilen, z. B. durch Zentrifugiei en oder
Filtration. Rückständige flüchtige Bestandteile werden
jo dann aus dem nassen Blockcopolymeren in einer
Trocknungszone, die vorzugsweise zwei in Reihe angeordnete Trockner enthält, entfernt. Obwohl jede
Art Trockner verwendet werden kann, ist es besonders vorteilhaft, mit Mantel versehene Bandmischer zu
verwenden, die mit Mitteln zum Hindurchleiten eines Spülgases, wie Stickstoff, versehen sind. Das Trocknen
wird bei erhöhten Temperaturen unterhalb des Klebrigkeitspunktes des Polymeren, typischerweise im Bereich
von 93 J bis etwa 110° C durchgeführt. Der größte Anteil
des Lösungsmittels wird in dem ersten Trockner derart entfern., daß das in den zweiten Trockner eintretende
Polymere typischerweise etwi. 0,5 bis etwa 2 Gewichts-ö/b
Lösungsmittel enthält. Dai endgültige Blockcopoiymere. das aus dem zweiten Trockner heraustritt.
enthält nur Spuren (weniger als 0.1 %) an Lösungsmittel.
Die erfindungsgemäße Mischung wird geeigneterweise d -durch hergestellt, daß man dem Blockcopolymeren,
das dem Trocknen in der Trocknungszone, vorzugsweise in dem zweiten Trockner, unterliegt, etwa 3 bis 15%,
jo bezogen auf die gesamte Mischung aus Polyäthylen und
Blockcopolymerem. des teilchenförmigen linearen Polyäthylens zugibt. Da das Blockcopoiymere im zweiten
Trockner ein freifließendes teilchenförmiges Material ist und sehr dazu fähig ist. mit linearem Polyäthylen
vermischt zu werden, wird es dadurch ermöglicht, eine
beträchtliche Zeit- und Ausrüstungs-Einsparung bei der Herstellung der Mischung zu erzielen, wobei zusätzliche
Mischgeräte nicht benötigt werden. Es können auch verschiedene Additive und/oder Modifikatoren bei
dieser Stufe zugegeben werden. Solche Adoitive und Modifikatoren sind allgemein bekannt und umfassen
Oxydationsinhibitoren. Wärmestabilisatoren. Gleitmittv.1.
Antistatika. Farben, Pigmente, Füllstoffe usw. Die am Ende erhaltene Mischung wird anschließend mit .
üblichem Gerät zu Pellets extrudiert.
Es wurde überraschenderweise gefunden daß die erfindungsgemäßen Mischungen hinsichtlich verschiedener
Eigenschaften, wie Izod-Schlagzähigkeit und
Eigenschaften hinsichtlich der Niedrigtemperatur-Brüchigkeit bzw. -Sprödigkeit. synergistische Effekte
aufweisen, während die mit Polypropylen im Zusammenhang stehenden Eigenschaften, z. B. Verformbarkeit
und Steifheit, wie sie durch den Zugmodu! ausgedrückt
werden, beibehalten werden. Diese ausgezeichneten Eigenschaften machen sie besonders auf dem Verpakkungssektor.
wie das Verpacken von Waren, die b*;i sehr niedrigen Tempeiaturen gelagert werden jollen. wertvoll.
Andere wichtige Verwendungszwecke der Mischungen sind iii der Gepäck- bzw. Koffer-Industrie zu
finden bei de/· Herstellung von geformten leichten Koffern und Behältern, die niedrigen Temperaturen
unterliegen, wie diese im Gepäekteil von in großen Höhen fliegenden Flugzeugen auftreten können, und die
der anschließenden groben Handhabung beim Entladen unterliegen.
Eine weitere wichtige Verwendung der erfindungsgemäßen
Mischungen liegt in der Herstellung von Batteriegehäusen.
Die folgenden typischen Beispiele erläutern die
Herstellung der neuen crfindungsgcmäUcn Mischungen.
Die Eigenschaften der dabei hergestellten Zusammensetzungen
wurden wie folgt bestimmt:
a) Schmcl/Muß: ausgedrückt in deci-g pro Minute,
gemessen nach ASTM-ID-12J8 unter Anwendung
einer Temperatur von 230 C;
b) Prozent des einverleibten Olefins: bestimmt durch
IR-Analyse;
c) Niedrigtemperaiur-Bruch- b/w. -Sprödigkcitstempcrimir
(bzw. Nicdrigicmpcraiur-Rruchpunki)( C).
gemessen gemäß ASTM D-746, mit der Ausnahme, daß aus bei 204 C gepreßten Bögen Probenstabe
mit den Abmessungen 0.635 χ 3.81 χ 0,1905 cm
geschnitten wurden. Die Bögen werden in der Presse um 13.9C pro Minute gekühlt. Die Proben
werden in dem Scott-Testgerät mit der Breite parallel zum Schlagstab gelegt. Eine Kerbe mit
einet Tiefe von 0,035 ί cm wird mit einer rasiermesserscharfen
Kante über die Stärke geschnitten:
d) Izod-Kerbschlagzähigkeit: ausgedrückt in mkg/cm Kerbe, gemessen gemäß ASTM D-256 bei 23 C.
e) Zug-Schlag-Test: ausgedrückt in mkg/cm-'. gemessen bei Raumtemperatur, — 17,5 und —291C gemäß
ASTM-D-1822;
f) Zugmodul: ausgedrückt in kg/cm:, gemessen nach
ASTM-D-638.
Dieses Beispiel zeigt den synergistischen Effekt, der
durch die erfindungsgemäßen Mischungen erhalten wird. Nach dem nachstehend angegebenen Verfahren
wurden Blockcopolymcre hergestellt, enthaltend etwa 78 Gewichts-% eines Polypropylen-Vorblocks und etwa
22 Gewichts-% eines Nachblocks aus einem Randomcopoiymeren aus Äthylen und Propylen, wobei der
Äthyiengehalt des Nachblocks etwa 54 Mol-% betrug.
Propylen wurde in flüssiger Phase in Gegenwart vcn 0.2 Mol-% Wasserstoff bei etwa 29.1 bar und 60.0C
unter Verwendung eines TiCI1 ■ 'Λ AICIj-Katalysators,
kombiniert mit Diäthylaluminiumchlorid (Al/Ti-Gewichtsverhältnis:
2.3) in einer Menge entsprechend 0.453 kg TiCIi pro 362.874 kg des endgültigen Blockcopolymeren
polymerisiert. Die Verweilzeit betrug 1.8 Stunden, der leststoffgehali etwa 21 Gewichts-"/»,
und die durchschnittliche l'roduktionsgesehwindigkeit betrug 807.394 kg Polymeres pro Stunde.
Die feststoffe des Propyienhomopoiymeren wurden
in einem Zyklon-Beutelfilter abgetrennt und dann kontinuierlich durch zwei in Reihe angeordnete
Rotationsbandmischreaktorcn geleitet, wo die Blockpolymerisaiion
stattfand. Eine Monomerenmischung mit einem Äthylen/Propylen-Molverhältnis von 0.4 wurde
jedem dieser Reaktoren zugeführt, die bei einem Gesamtdruck von 2.62 bar und einem Monomerenpartiaklrtick
von etwa 1.76 bar gehalten wurden. Die Temperatur des ersten Reaktors lag zwischen 62.7 und
76.7 C und diejenige des zweiten Reaktors zwischen 65.6 und 76.7 C. Die Gcsamtverweilzeil (beide Reaktoren)
betrug 2 Stunden. Das Copolymere wurde anschließend mit einer azeotropen Mischung aus Isopropylalko-
Mcpiars erühahend 0!"/r,
iüvJ Mcpia
79,5 C und 2.41 bar entascht, um Katalysatorrücksüinde
und hochainorphes Polymeres zu entfernen. Das entaschte Polymere wurde mit Hilfe eines Trommelfilters
abgetrennt, mit dem Azeotrop gewaschen, abfilmen und anschließend in einen ersten rotierenden
Uandmiseher-Trockner überführt, wo der Lösungsmittelgehalt
auf etwa I Gewichts-% verringert wurde. Die resultierenden freifließenden Polymerteilchcn wurden
dann einem ? -.<"Mten rotierenden Bandmischer-Trockner
zugeführt, wo der Lösungsmittelgehalt auf etwa 500 ppm verringert wurde.
Die Mischungen der vorliegenden E.-findung wurden
durch Zugabe eines linearen Polyäthylenpulvers (Homopolvmeres) mit einem Schmelzindex von 0,8 und
einer Dichte von 0,960 in einer Menge entsprechend •J Gewichts-% der resultierenden Mischung aus Polyäthylen
und dem Blockcopolymeren in dem zweiten Trockner hergestellt. Die durchschnittlichen Anajysendaten
der Mischungen und deren Komponenten sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt. Ein
Vergleich der tatsächlichen und der vorausgesagten physikalischen Eigenschaften veranschaulicht in ausgezeichneter
Weise die mit den erfindungsgemäßen Mischungen erhaltenen synergistischen Effekte.
Block-
polymeres |
Poly
äthylen |
Mischung
tatsächlich |
vorausgesagt | |
Schmelzfluß (dg/Min.) | 3,0 | 0,8*) | 2,6 | |
Izod-Kerbschlagzähigkeit, mkg/cm | 0,19 | 0,22 | 0,35 | 0,19 |
Zug-Schlag-Test, mkg/cm2 bei Raumtemperatur bei -17,5°C bei -29°C |
4,2 2,6 2,06 |
2,1 | 4,03 2,52 2,18 |
|
Niedrigtemperatur-Bruchpunkt (Low Temp. Brittleness), 0C |
-21 | -118 | -27 | -25 |
Zugmodul, kg/cm2 | 12,4 | — | 12,1 |
·) Schmelzindex bei 1900C.
liine crfindungsgcmäUc Mischung und ähnlich denjenigen
des Beispiels I wurden aus 3 Ieilen Polyäthylen
des Beispiels 1 und 95 Teilen eines Blnckcopolymcrcn. enthallend durchschnittlich 21 Gewichts-% eines
Äthylen-Propylcn-Naehblocks. hergestellt. Der Nachbl'-
:k enthielt etwa 47 MoI-1Vo von Äthylen abgeleiteten
Einheilen. Das Vorgehen zur Herstellung der Mischungen dieses Beispiels war ähnlich demjenigen des
Beispiels I. wobei die wichtigen Daten nachstehend aufgeführt werden:
Herstellung des Präpolymeren: Temperatur tii.d C.
10
Druck etwa 24.1 bar. berechneter l'estsloffgebalt:
4H.h"/i>. TiC'li-Prodiikliviiiii: 34b.K4Jkg Polymeres pro
0.4")J kg. Verweil/eil: 2.b Stunden. I lersicllungsgeschwindigkcil:
223h kg/Stunde.
Kcaktoren für ilas Copolymere: AusgangslemperaUir
der ersten Stufe H2.77 C. Aiisgangstemperalur der
/weilen Stufe "37.22 C. Älhylen/I'ropylen-Molverhältnis
OJ. Partialclruck des Monomeren 1.48 bar. Gesamtdruck
2.41 bar.Gcsamtverweil/eil 2.7 Stunden.
In der nachstehenden Tabelle Il sind die analytischen
Daten der einzelnen Komponenten und der Mischung /usamniengefaüi.
C'opoly- | Poly | Mischung | |
meres | äthylen | tatsächlich vorausgesagt | |
Schmelzfluß (dg/Min.) | 4,8 | 0.8*) | 3,8 |
Izod-Kcrbschlagzähigkeit, mkg/cm | 0,15 | 0,22 | 0,54 0,16 |
Zug-Schlag-Test, mkg/cnv | |||
bei Raumtemperatur | - | 2,1 | 4.22 |
bei -17,5°C | - | - | 2,27 |
bei -29°C | - | - | 2,16 |
Zugmodul, kg/cnv | 11,0 | - | 10,6 |
·) Schmcl/indcx bei 19<
>°C.
Dieses Verglcichsbeispiel. welches, verglichen mit
vicn vorangegangenen ^»eispiCiC". ij«/i· c*'cn«, /«
veranschaulichen, wie wichtig es ist. den Schmcl/indcx des Polyäthylens unter 1.0 zu halten, wurde genau wie
Beispiel 2 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß das lineare Polyäthylen einen Schmelzindex von 1.1 [Dichte
von 0.960] und Izod-Kerbschlagzähigkeit von 0.22 mkg/cm aufwies. Die Bloekcopolymcrenkomponente
besaß einen Schmelzfluß von 4.0 und eine !/i^-Ksrbschlagzähigkei! von 0.!2 mkg'cm. Die Analysen
der Mischung, die einen Schmelzfluß von 3.4 dg/ Min. aufwies, zeigten keine unerwarteten Verbesserungen
der Izod-Kerbschlagzähigkcit. wobei die tatsächlichen
und vorausgesagten Werte dafür jeweils 0.13 betrugen.
Claims (1)
1. Polypropylen-Zusammensetzung, bestehend
aus Polyäthylen und Propylen-Äthylen-Blockmischpolymeren,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von
(I) 3 bis 15 Gewicnls-% bezogen auf die gesamte
Zusammensetzung, einer Komponente aus geradkettigem Polyäthylen mit einem Schmelz- iu
index zwischen 0,2 und 1.0 und einer Dichte von
mindestens 0.93 und
(II) 85 bis 97 Gewichts-% bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, einer Komponente aus
einem Blockcopolymeren. enthaltend
(a) t)0 bis 95 Gewichts-% eines Polypropylen-Vorblocks
und
(b) 5 bis 40 Gewichts-% eines Nachblocks aus einem Randomcopolymeren aus Äthylen
und einem anderen /\-Olefin. wobei der Gehalt an von Äthylen abgeleiteten Einheiten
in den; Nachblcck /wischen 25 und
75 Mol-% lic^t.
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