-
Bürste Die Erfindung betrifft eine Bürste, bei der die Enden der
Borsten zwischen nebeneinander liegenden Fäden, die in Lagen übereinander vorgesehen
sind, in einem durch diese und ein Bindemittel gebildeten Verb und körper eingebettet
sind. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Bürsten
und eine Vorrichtung zur DurchfÜhrung des Verfahrens.
-
Derartige Borsten, Verfahren zu ihrer Herstellung bzw.
-
entsprechende Vorrichtungen sind bereits bekannt (DT-PS 465 233, 536
441, 1 038 003). Sie weisen gewisse Nachteile auf, aus deren Erkenntnis sich die
Aufgabenstellung für die vorliegende Erfindung ergibt; zur Erläuterung dieser Nachteile
wird auf die Fig. 1 bis 5 Bezug genommen. Es stellen dar: Fig. 1 eine schematische
Ansicht einer nach einem bekannten Verfahren hergestellten Bürste; Fig. 2 einen
Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1; Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil
der Bürste nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 4 die Ansicht
einer Bürste nach Fig. 1 bei Bearbeitung einer Fläche; Fig. 5 eine einzelne Borste
einer Bürste nach Fig. 1 bei einer bestimmten Art der Beanspruchung.
-
Die Herstellung der bekannten Bürste erfolgt durch schraubenlinienförmiges
Aufwickeln eines Fadens 1 auf einen Kern 2, wobei Borsten 3 bzw. Borstenbündel zwischen
die einzelnen spiralförmig verlaufenden Wicklungen des Fadens 1 mit Hilfe einer
hierfür besonderen Vorrichtung eingelegt werden. Beim Aufwickeln wird der Faden
durch einen Bindemittel enthaltenden Tauchbehälter geführt; das Bindemittel wird
nach Beendigung des Wickelvorgangs getrocknet oder ausgehErtet, so daß die Borsten
3, wie aus Fig. 2 zu ersehen, mit ihren unteren Enden in einen durch den Austrocknungsvorgang
entstehenden Verbundkörper 4 eingebettet sind.
-
In Fig. 3 ist ein Koordinatensystem mit den Koordinaten x und y eingezeichnet.
Bei der Bürste nach Fig. 1 ist nun die Festigkeit des Verbundkörpers 4 in y-Richtung
infolge des Verlaufs der Schnüre 1 in dieser Richtung gut; in x-Richtung jedoch
wird die Festigkeit des Verbundkörperabschnittes 5 lediglich durch die Eigenschaften
des Verbundkörpers selbst bestimmt. Maßgebend hierfür ist das getrocknete Bindemittel;
entsprechend niedrig ist die Festigkeit. Die Festigkeit in x-Richtung ist jedoch
zur Aufnahme der Biegemomente einer runden Bürste (Durchbiegung der Achse), sofern
sie nicht durch einen metallischen Kern 2, der entsprechend dimensioniert ist, verstärkt
ist, entscheidend.
-
Der Vorteil der bekannten Bürsten der eingangs genannten
Art,
der in der relativ hohen Festigkeit in y-Richtung bei kleinen Abmessungen (im Vergleich
zu metallischen Bürstenkörpern mit Bohrungen, in die einzelne Borstenbündel gestopft
werden) zu sehen ist, kann daher nur realisiert werden, wenn die Biegemomente, die
beim Anpressen rotierender Bürsten an Flächen entstehen und zu Kräften in x-Richtung
führen, auch in ausreichendem Ausmaß von dem Verbundkörper aufgenommen werden können.
-
Bürsten nach Fig. 1 bis 3 haben noch einen weiteren Nachteil: werden
sie z.B. rotierend zur Bearbeitung von Flächen eingesetzt, wie aus Fig. 4 bei Bearbeitung
einer Fläche 6 ersichtlich, werden die einzelnen Borsten 3 beim Auftreffen auf die
Fläche 6 zunächst zunehmend entgegen ihrer Drehrichtung gebogen; bei Bewegung von
der Flcähe weg federn sie zunächst in Drehrichtung vor und dann wieder in ihre normale
Lage zurück. Die verschiedenen Positionen einer Borste 3 sind in Fig. 5, zum Teil
gestrichelt, eingezeichnet. An der Stelle 7, an der die Borsten 3 aus dem Verbundkörper
4 austreten, wird dieser nun ständig einer wechselnden Beanspruchung ausgesetzt,
die man als "Biegewechselbeanspruchung" bezeichnen kann.
-
Sie führt dazu, daß der Verbundkörper 4 nach und nach etwa entlang
der beiden Linien 8 in Fig; 5 abbröckelt, die Verankerung der Borsten 3 im Verbundkörper
4 also einer gewissen Erosion unterliegt. Besonders nachteilig wirkt sich dabei
aus, daß die Amplitude, um die die Borsten 3 bei Biegewechselbeanspruchung hin und
her federn, dabei größer wird, so daß der Erosionsvorgang, wenn er einmal begonnen
hat, rasch fortschreitet. Es lösen sich dann einzelne Borsten 3 aus dem Verbundkörper
4 heraus.
-
Das führt seinerseits wieder dazu, daß der verbleibende Steg des Verbundkörpers
Lt, der eine benachbart angeordnete
Borste 3 abstützt, ebenfalls
in seiner Konsistenz nachgiebiger wird, so daß die Erosion durch Biegewechselbeanspruchung,
wenn sie einmal zur Herauslösung einzelner Borsten geführt hat, rasch auch benachbarte
Borsten erfaßt.
-
Diese Erosion durch Biegewechselbeanspruchung tritt bei den Bürsten
nach Fig. 1 bis 3 vorzugsweise bei Belastung in y-Richtung auf; in x-Richtung kann
man die Haltbarkeit dagegen noch als akzeptabel bezeichnen.
-
Zusammenfassend kann man daher die Nachteile der Bürsten der eingangs
genannten Art unter Bezugnahme auf das x/y-Koordinatensystem (dabei kann man die
Schräglage dieses Systems gegenüber einer Senkrechten zur Rotationsachse vernachlässigen)
dahingehend beschreiben, daß a) die Festigkeit des Verbundkörpers in x-Richtung,
also im wesentlichen senkrecht zum Verlauf der Schnüre 1, nicht zufriedenstellend
ist, d.h. nicht ausreicht, um in verschiedenen Anwendungsfällen die Biegemomente,
die die Tendenz haben, die Achse durchzubiegen, aufzunehmen; b) die Haltbarkeit
der Borsten in Verbundkörpern bei Biegewechselbeanspruchung in y-Richtung nicht
zufriedenstellend ist.
-
Diese Nachteile wurden im vorgehenden unter Bezugnahme auf runde Bürsten
beschrieben; sie gelten aber gleichermaßen auch für flache Bürsten, die in zwei
Richtungen beansprucht werden; dabei wirkt es sich ebenfalls als Nachteil aus, daß
gerade in der Richtung, in der der Verbundkörper an und für sich hinsichtlich seiner
Festigkeitseigenschaften ausreichend ist (y-Richtung), die Haltbarkeit bei Biegewechselbeanspruchung
gering ist.
-
Wie bereits angedeutet, ist jedoch die Verwendung von Verbundkörpern,
die durch Aufwickeln von Fäden und Austrocknen eines Bindemittels gebildet werden
und in denen die Borstenenden verankert sind, im Vergleich zu metallischen Brstenkörpern,
die einzelne Löcher aufweisen, in denen Borstenbündel durch die Klammern oder durch
sonst irgendwelche an sich bekannten Befestigungsmittel gehalten werden, vorzuziehen,
da sie zu kleineren Abmessungen und Gewichten (Massen) führt.
-
Aus der dargestellten Erkenntnis der Nachteile der bekannten Bürsten
der eingangs genannten Art ergibt sich die der Erfindung zugrundeliegende AuZgabenstellung,
die darin besteht, eine Bürste der eingangs genannten Artderart auszubilden, daß
in beiden Richtungen die Festigkeit des Verbundkörpers und die Haltbarkeit bei Biegewechselbeanspruchung
gleichermaßen gut sind.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Fäden je einer
Lage von Fäden mit den Fäden je einer anderen Lage von Fäden Kreuzungspunkte bilden.
-
Dadurch wird erreicht, daß die Festigkeit des Verbundkörpers, in dem
die Borsten mit ihren Enden verankert sind, in jeder Belastungsrichtung (x-, y-Richtung)
durch die Festigkeit der Fäden und nicht - zumindest in einer Richtung - nur durch
die Festigkeit des Verbundkörpers bestimmt ist. Das folgt daraus, daß zusätzlich
zur Richtung des Verlaufs der Fäden (y-Richtung) an den Kreuzungspunkten eine Verbindung
der einzelnen Fäden jeweils über einander angeordneter Lagen von Wicklungen und
damit auch eine Verknüpfung bzw. Verkettung der Fäden untereinander in einer Richtung
(x-Richtung) erfolgt, die im wesentlichen
senkrecht zu derjenigen
Richtung (y-Richtung) verläuft, in der die Fäden selbst verlaufen.
-
Bei Ausbildung einer derartigen Bürste als Rundbürste bedeutet es,
daß die durch das Aufwickeln von Fäden gegebene Festigkeit nicht nur in Umfangsrichtung,
sondern auch in axialer Richtung gegeben ist. Es lassen sich dadurch der Verwendung
metallischer Bürstenkörper sowohl hinsichtlich der Festigkeit in UmSangsrichtung,
als auch hinsichtlich der Festigkeit in axialer Richtung (gegenüber Biegemomenten)
gleichwertige Bürstenkörper durch Aufwickeln erzielen.
-
Ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Bürste ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten mit ihren Enden auf einem hülsenförmien
Trägerkörper aufgebracht werden und auf dem dadurch gebildeten Wickelkörper ein
Faden derart aufgewickelt wird, daß durch unterschiedliche Richtung des Aufwickelns
Lagen von Fäden mit einander überkreuzendem Fadenverlauf entstehen.
-
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daS ein Dorn, auf dem der hülsenförmige Trägerkörper aufgebracht
ist, in Spannvorrichtungen eingespannt ist, die Spannvorrichtungen antreibbar sind
und ferner eine Fadenführvorrichtung vorgesehen ist, die hin und her verschiebbar
ist.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar:
Figur 6 eine schematische Darstellung eines Borstenbandes;
Figur
7 eine schematische Darstellung eines Wickelkörpers, der durch Aufwicklung des Borstenbandes
auf einen Dorn entsteht; Figur 8 eine schematische Teildarstellung einer Vorrichtung
zur Aufbringung verschiedener Lagen von Wicklungen eines Fadens auf den Wickelkörper;
Figur 9 einen Querschnitt entlang der Linie IX - IX in Fig. 8; Figur 10 eine schematische
Darstellung mehrerer Lagen von Wicklungen nach ihrem Aufbringen auf den Wickelkörper
(ohne Borsten); Figur 11 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der Oberfläche des
fertigen Wickelkörpers nach Aufbringen der Wicklungen in schematischer und vergrößerter
Darstellung; Figur 12 einen Schnitt entlang der Linie XIIXII in Fig. 11; Figur 13
einen Schnitt entlang der Linie XIII - XIII in Fig. 11; Figur 14 eine schematische
Darstellung der Verankerung einer Borste in dem Verbundkörper; Figur 15 eine fertige
Bürste; Figur 16 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer fertigen Bürste; Figur 17
ein weiteres Ausführungsbeispiel, Figur 18 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zum Aufbringen der Wicklungen.
-
Bei Herstellung einer Bürste nach einem Ausführungsbeispiel wird zunächst
das in Fig. 6 gezeigte Borstenband
10 hergestellt. Das geschieht
derart, , daß man auf einem Band 11 die Borsten 3 so aufbringt, daß ihre unteren
Enden auf der Oberfläche des Bandes 11 haften.
-
Das geschieht beispielsweise dadurch, daß mehrere Borsten in einen
Kasten eingelegt werden und die durch die aneinanderliegenden Borstenenden entstehende
Fläche mit einem Klebemittel bestrichen und danach ein Band 11 aufgeklebt wird;
es kann auch unter Verwendung selbstklebender Streifen geschehen. Die Haftung der
Enden der Borsten 3 an dem Band 11 ist für die spätere Verwendung der Bürste nicht
kritisch; sie muß lediglich für den Herstellungsvorgang ausreichen.
-
Wie aus Fig. 7 zu ersehen, wird das Borstenband 10 spiralförmig, d.h.
derart, daß aufeinander folgende Wicklungen sich aneinander anschließen, auf einen
Dorn 12 aufgewickelt. Dieser Aufwickelvorgang kann maschinell.oder auch von Hand
erfolgen. Das aufgewickelte Band 11 bildet den hülsenförmigen Trägerkörper 11',
der die Borsten 3 trägt -und zusammen mit ihnen den Wickelkörper 13 bildet.
-
Fig. 8 zeigt den nächsten Schritt bei der Herstellung.
-
Der Wickelkörper 13 ist dabei insoweit stark vereinfacht dargestellt,
als die einzelnen Borsten 3 in übertrieben großem Abstand voneinander darnestellt
worden sind.
-
Der noch auf dem Dorn 12 aufgebrachte Wickelkörper 13 wird, nachdem
der Dorn 12 mit beiden Enden in einer Vorrichtung die weiter unten noch erläutert
wird, eingespannt ist, in Drehung versetzt. wie dies durch den Pfeil 14 angedeutet
ist.
-
Über dem Wickelkörper 13 und parallel zu dessen Achse in beiden Richtungen
verschiebbar. ist eine Fadenführvorrichtung
15 angeordnet. Sie
besteht aus einem Trichter 16, der an seinem unteren, sich spitz verjüngendem Ende
17 eine Innenbohrung 18 aufweist, durch die ein Faden 19 hindurchgeführt ist, der
von einer Spule 20 abgezogen wird. Der Trichter 16 wird in einer Platte 21 gehalten,
die (wie weiter unten noch erlEutert werden wird) auf einem verschiebbaren Schlitten
angeordnet ist. Der Trichter 16 ist ferner mit einem flüssigen Bindemittel 22 gefüllt,
durch das der Faden hindurchläuft, so daß er aus der Bohrung 18 in angefeuchtetem
Zustand austritt.
-
Wird der Wickelkörper 13 gedreht und bewegt sich gleichzeitig die
Fadenführvorrichtung 15 in Richtung der eingezeichneten Pfeile 23 bzw. 24 - also
parallel zur Achse des Dorns 12 - hin und her, dann wird der Faden 19 spiralförmig
auf den Wickelkörper 13 aufgewickelt. Die Fadenführvorrichtung 15 läuft zunächst
in eine Richtung, z.B. in Richtung des Pfeils 23, bis das Ende des Wickelkörpers
13 erreicht ist; danach läuft sie zurück, also in Richtung des Pfeils 24, bis daß
andere Ende des Wickelkörpers 13 erreicht ist. Es entstehen also übereinanderliegende
Lagen von Wicklungen. Dabei haben die Wicklungen jeweils einer Lage entgegengesetzte
Steigung wie die Wicklungen der darüber und der darunter liegenden Lage von Wicklungen.
-
Das Ende 17 des Trichters 16 ist als Borstenteiler ausgebildet; das
bedeutet, daß es in die Borsten 3 des Wickelkörpers 13 so hineinragt, daß es diese
beim Aufwickeln des Fadens 19 so trennt. daß sich der Faden 19 zwischen die Borstenenden
einlegt. Der Faden 19 läuft bei Drehung des Dorns 12 am unteren Ende der Bohrung
18 aus
dieser über eine abgerundete Stelle 18' aus.
-
Fig. 10 zeigt schematisch das Muster der bereinander liegenden Lagen
der Wicklungen des Fadens 19 nach Aufwickeln auf den Wickelkörper 13. Dabei sind
die Borsten nicht mit eingezeichnet. Durch das Aufwickeln von Lagen mit abwechselnd
entgegengesetzter Steigung der Wicklungen ergibt sich ein Kreuzmuster, d.h. ein
Fadenverlauf, bei dem die Fäden übereinander liegender Lagen sich jeweils überkreuzen;
es entsteht eine Vielzahl von Kreuzungspunkten.
-
Fig. 11 zeigt vergrößert einen Ausschnitt aus Fig. 10, bei dem jedoch
die Borsten 3 eingezeichnet sind. Es sind zwei Lagen, nämlich eine erste Lage von
Fäden 19' und eine zweite Lage von Fäden 19" ersichtlich. Dabei sind die Fäden der
unteren Lage mit 19', die Fäden der darüber liegenden Lage mit 19" bezeichnet. Auch
diese Darstellung ist lediglich schematisiert; tatsächlich sind nicht nur zwei,
sondern mehrere Lagen übereinander angeordnet.
-
Die einzelnen Borsten 3 kommen meist bündelweise, möglicherweise aber
auch einzeln, in den Zwischenräumen zu liegen, die sich zwischen den sich überkreuzenden
Fäden 19' bzw. 19" ausbilden. Es handelt sich dabei praktisch um rautenfArmige Bereiche.
-
Wie bereits erwähnt, wird der Faden 19 kurz vor dem Aufwickeln auf
dem Wickelkörper 13 beim Hindurchlaufen durch den Trichter 16 mit Bindemittel getränkt
bzw.
-
angefeuchtet; anschließend wird das Bindemittel, z.B.
-
ein Kunststoffharz, getrocknet bzw. ausgehärtet. Das
ausgehärtete
Bindemittel bildet bis zu einer Höhe, die etwas oberhalb der obersten Lage der Wicklungen
des Fadens 19 liegt, einen Verbundkörper 31, der aus den Enden der Borsten 3, den
übereinander liegenden Lagen von Wicklungen des Fadens 19 und dem ausgehärteten
Bindemittel besteht.
-
In Fig. 11 ist ein x/y-Koordinatensystem eingezeichnet, es entspricht
(von der Verschiebung infolge der SchrEglagewindungen abgesehen) dem Koordinatensystem
nach Fig. 1. Daraus ist zu ersehen, daß bei dieser Art des Aufwickelns der Fäden
die Festigkeit des Verbundkörpers 31 in y-Richtung, in der bei Rotation einer Bürste
die Belastung durch Zentrifugalkräfte auftritt, durch die Festigkeit der Fäden 1
bedingt ist, die im wesentlichen in dieser Richtung verlaufen; darüber hinaus nehmen
die Fäden aber auch alle Kräfte, die an irgendeiner Stelle am Verbundkörper 31 in
x-Richtung wirksam werden, an den Kreuzungspunkten auf, so daß auch in x-Richtung
infolge der Verkettung an den Überkreuzungspunkten die Fäden für die Festigkeit
maßgebend sind (bei Aufnahme von-Biegemomenten). Der lediglich aus dem ausgetroclmeten
Bindemittel bestehende Teil des Verbundkörpers bildet praktisch nur eine Art von
Lamellenbrücke in den rautenförmigen Bereichen zwischen den Kreuzungspunkten, in
denen die einzelnen Borstenenden eingeklemmt sind. Durch die Einbettung der Borstenenden
in rautenfdrmigen Bereichen zwischen den sich überkreuzenden F5den wird auch das
Problem der Biegewechselbeanspruchung gelöst. Fig. 14 zeigt, daß auch in Richtung
des Umfangs einer sich drehenden Bürste (y-Richtung) einem Herausbrechen einzelner
Bereiche (vgl. Fig. 5) die Abstützung der Borstenenden an den Fäden bzw. an deren
Kreuzungspunkten entgegenwirkt. Findet dennoch, wenn auch in wesentlich
geringerem
Umfang, ein solches Herausbrechen statt, so kann es sich nicht weiter fortpflanzen,
da ein Abbröckeln nur immer jeweils einen ganz eng begrenzten rautenförmigen Bereich
zwischen verschiedenen Kreuzungspunkten angreifen kann. Die Kreuzungspunkte stellen
eine sichere Begrenzung des eingangs beschriebenen Erosionsvorgangs dar.
-
Fig. 15 zeigt die fertige Bürste. Nach dem Aufwickeln der verschiedenen
Lagen des Fadens und nach Aushärten des Bindemittels wurde beim Ausführungsbeispiel
der Wickelkörper 13 vom Dorn 12 abgezogen und an beiden Seiten mit Scheiben 32 versehen,
die auf ein in den Wickelkörper eingeschobenes Rohr 12' aufgesetzt und an diesem
durch Umbördeln befestigt werden. Die einfachste Form der Rundbürste besteht jedoch
- nach Abziehen vom Dorn 12 - lediglich aus dem Wickelkörper, der die Borsten fest
genug trägt, um Beanspruchungen gewachsen zu sein.
-
Andererseits ist es aber auch möglich, den Wickelkörper 13 nach Beendigung
des Wickelvorgangs und vor dem völligen Aushärten eines Bindemittels bzw. bei Verwendung
elastischer Bindemittel aufzuschneiden, so daß flächige Bürsten entstehen. Eine
derartige Bürste zeigt Fig. 16. Auch eine derartige Bürste zeichnet sich dadurch
aus, daß in allen Beanspruchungsrichtungen die Festigkeit des Verbundkörpers und
die Belastbarkeit der Borstenenden durch Biegewechselbeanspruchung sehr hoch ist.
-
Die Festigkeit der Verankerung der Borsten in Auszugsrichtung (z-Richtung,
also senkrecht zu der Ebene, die durch die x- und die y-Richtungen definiert wird;
vgl.
-
Fig. 17) wird dabei durch die Festigkeit des Verbundkörpers und durch
die Klemmwirkung bestimmt, mit der
die einzelnen aneinanderliegenden
und sich überkreuzenden Wicklungen des Fadens 19 die Borstenenden einklemmen.
-
Diese Festigkeit in Auszugsrichtung kann man nun noch dadurch weiter
erhöhen, daß man, wie in Fig. 17 für den Fall einer durch Aufschneiden des Wickelkörpers
13 entstandenen flachen Bürste dargestellt, das ursprünglich lediglich zur provisorischen
Halterung der Borsten 3 (vgl. Fig.6) verwendete Band 11, das den hülsenförmigen
Trägerkörper 111 (bei der runden Bürste, vgl. Fig.7) bzw. 11" (bei der flachen Bürste,
vgl. Fig.16) gebildet hat, abzieht, die dann ein kleines Stück über den Verbundkörper
31 nach unten hervorstehenden Spitzen 3' in eine Richtung umbiegt, und erneut durch
Aufkleben eines Bandes 11" ' (Fig. 17). in dieser Position festlegt.
-
Das führt zu einer weiteren Erhöhung der Festigkeit der Verankerung
in der Auszugsrichtung (z-Richtung). Diese Art der Erhöhung der Festigkeit kommt
vor allem bei Rundbürsten in Frage, bei denen die Belastung der Borsten in Auszugsrichtung
durch die Zentrifugalkräfte hoch ist; sie hat jedoch auch bei verschiedenen Verwendungen
flacher Bürsten Vorteile.
-
Als Materialien für den Faden kommen sowohl Schere und Fäden im engeren
Sinne, d.h. textile Materialien in Frage; als besonders günstig hat sich die Verwendung
von verzwirnten Glasfasern herausgestellt. Man kann auch Drähte, verzwirnte Drähte
(Litze) o. dgl. verwenden.
-
Es ist ferner jedes Bindemittel verwendbar, das einen Verbund der
Wicklungen mit den dazwischen eingebetteten Borsten schafft. Es kommen hierfür aushärtbare
Materialien (polymerisierende Kunststoffe, z.B. Expoxidharze, Polyesterharze,
Acrylharze),
trocknende Bindemittel (wasser- oder lösungsmittelhaltige Bindemittel, z.B.
-
Knochenleim) oder erstarrende Bindemittel (thermoplastische Kunststoffe
oder metallische Lote, z.B.
-
Pech, Rilsan, Silberlot) in Frage.
-
Fig. 18 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Aufwickeln des Fadens
auf den Wickelkörper.
-
Die Fadenführvorrichtung 15 ist auf einer Grundplatte 40 angeordnet,
die auf einem Schlitten 41 befestigt ist.
-
Dieser Schlitten 41 ist auf einem weiteren Schlitten 42 senkrecht
zur Zeichnungsebene verschiebbar. Der Schlitten 42 ist in einem Schlittenbett 43
verschiebbar. Seine Verschiebung erfolgt über eine Spindel 44. Der Dorn 12 wird
mit seinen beiden Enden von Spannfuttern 45 und 46 aufgenommen. Das Spannfutter
45 wird von einer Antriebsvorrichtung 46 angetrieben. Die Hin- und Herbewegung der
Fadenführung 15 in Richtung der Pfeile 23 bzw. 24 erfolgt durch Umschaltung der
Antriebsrichtung der Spindel 44 in die jeweilige rechte bzw. linke Endstellung der
Fadenführvorrichtung 15. Entsprechende Umschaltmittel können an der Maschine z.B.
in dem Gehäue 47 untergebracht werden.
-
Patentanspritche: