DE2412106C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Block-Terpolymerisate mit sowohl
Ester- als auch Amidverbindungen zwischen den Monomersegmenten
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Polyamide umfassen eine große Gruppe von Polymerisaten mit
einer Vielfalt von Eigenschaften. Viele Polyamide weisen
ausgezeichnete Kombinationen von Eigenschaften für besondere
Anwendungen auf. Eine wichtige Gruppe von Polyamiden
sind die Polylactame, die durch Polymerisation von Lactamen,
wie Caprolactam, hergestellt werden.
Polycaprolactam, das als Nylon-6 bekannt ist, ist das am
häufigsten verwendete Caprolactam aufgrund seiner ausgezeichneten
mechanischen und physikalischen Eigenschaften
und seiner niedrigen Herstellungskosten. Wegen der vielen
vorteilhaften Eigenschaften der Polylactame sind Polylactame
mit Ausnahme von Polycaprolactam in beträchtlichem Umfang
verwendet worden, wenn Nylon für einige spezielle Verwendungszwecke
ungeeignet ist.
Nylon-12, hergestellt aus Lauryllactam oder 12-Aminododecansäure,
ist ein Beispiel eines solchen Polymerisats. Das
erwähnte Polymerisat zeichnet sich durch eine geringe Wasserabsorption
aus und besitzt infolgedessen eine bessere
Dimensionsstabilität und bessere elektrische Eigenschaften
als Nylon-6. Nylon-12 ist auch biegsamer und niedriger
schmelzend als Nylon-6.
Für andere Anwendungen wäre ein Polyamid mit einer höheren
Wasserabsorption verbunden mit einer höheren Elastizität
als Nylon-6 für zahlreiche Anwendungen geeignet. Einige Nylon-
Mischpolymerisate sind dafür bekannt, daß sie die gerade
erwähnten Eigenschaften aufweisen. Polyamid-Polyether-
Mischpolymerisate sind dafür bekannt, daß sie eine Kombination
von Eigenschaften aufweisen, die sie für die Verwendung
als Fasern, Gewebe, Filme und Formkörper geeignet machen.
Es ist auch bekannt, daß Lactam-Polyol-Mischpolymerisate
durch basische Katalyse der Lactame in Anwesenheit von
Polyalkylenglykolen oder anderen polymerisierbaren Polyol-
Zwischenprodukten unter Verwendung von Isocyanatinitiatoren
hergestellt werden können. Dieses Polymerisationsverfahren
ergibt ein Block-Mischpolymerisat mit vielen guten Eigenschaften
bei annehmbaren Herstellungskosten. Ein prinzipieller
Nachteil der Polylactam-Polyether-Mischpolymerisate,
die nach dieser Methode hergestellt werden, besteht in
der geringen Hitzebeständigkeit der Mischpolymerisate.
So ist aus der US-PS 33 66 608 ein Verfahren zur Polymerisation
von Caprolactam in Gegenwart eines basischen Katalysators,
eines N,N-Diacyl-bis-caprolactams, einer Dicarbonsäure
und eines Polyols bekannt. Es wird jedoch bei diesem
Verfahren vor Beendigung der rasch ablaufenden anionischen
Polymerisation des Caprolactams, wenn überhaupt, nur wenig
Polyamid-Polyol-Copolymere gebildet. So ist in der DE-OS
20 26 672 ein Verfahren zur Einarbeitung von Polyolen in
Polyamidkunststoffe zur besseren Haftung einer noch aufzubringenden
Metallschicht beschrieben. Hier liegt also kein
Nylon-Block-Terpolymeres vor. Schließlich kann noch aus der
GB-PS 10 67 153 ein Verfahren zur Herstellung eines gepfropften
Polyamids mit einem inneren Polyolsegment entnommen
werden. Hierbei sind die hydroxyfunktionellen Verbindungen
gegenüber Lactamen nicht reaktiv, so daß diese Hydroxylfunktionalität
vor der Reaktion des Polyols mit den
Lactamen unter Bildung der gepfropften Polymeren in entweder
eine Isocyanat- oder in eine Säurechloridfunktionalität
umgewandelt werden muß.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile bei
Block-Mischpolymerisaten und deren Herstellung zu überwinden.
Die Aufgabe wird nun gelöst mit den Block-Terpolymerisaten
gemäß dem Hauptanspruch und dem Verfahren nach Anspruch 8.
Die Erfindung betrifft daher Block-Terpolymerisate mit sowohl
Ester- als auch Amidbindungen zwischen den Monomersegmenten,
die durch Polymerisieren einer Mischung, enthaltend
ε-Caprolactam, ein Polyol und ein Polyacyllactam oder ein
Acylpolylactam der allgemeinen Formel
worin A und A′ Acylreste, und zwar
Yeinen Alkylenrest mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen,
Reinen Kohlenwasserstoffrest,
yeine ganze Zahl von mindestens 1 und
ndie ganze Zahl 0 oder 1 bedeuten,
hergestellt worden sind, wobei der Polyolanteil 14 bis 72 Gew.-%
beträgt, und gegebenenfalls mit einem Alkohol modifiziert
ist und 0, 1 oder mehr endständige Estergruppen
aufweist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Block-Terpolymerisate.
Das polymerisierte ε-Caprolactam der obigen Block-Terpolymerisate
ist ein cyclisches Lactam der Formel
Während der Polymerisation wird der ε-Caprolactamring geöffnet,
um die folgende monomere Einheit
zu schaffen, die zusammen mit anderen ε-Caprolactammolekülen
einen polymeren Block der Formel
bildet, in der x eine ganze Zahl von größer als 1 bedeutet.
Das monomere ε-Caprolactam kann auch mit einem Polyacyllactam
reagieren.
Auf ähnliche Weise bildet ein Poly-ε-caprolactam-Block, der
mit einem Polyacyllactam verbunden ist, ein Polymersegment
der allgemeinen Formel
worin R ein Kohlenwasserstoffrest, wie nachfolgend beschrieben,
A und A′ Acylreste, x eine ganze Zahl größer als
1 und y eine ganze Zahl gleich oder größer als 1 bedeuten.
Das monomere ε-Caprolactam kann auch mit dem Acylpolylactam
reagieren.
Auf ähnliche Weise bildet ein Poly-ε-caprolactam-Block,
wenn er mit einem Acylpolylactam verbunden ist, ein Polymersegment
der allgemeinen Formel
worin X ein Acylrest, x eine ganze Zahl größer als 1 und y
eine ganze Zahl gleich oder größer als 1 bedeuten. Weiter
kann im Verlaufe der Polymerisation der oben beschriebenen
Komponenten ein Polyol mit dem polymiersierbaren ε-Caprolactam
oder Block reagieren, um ein Polymersegment der allgemeinen
Formel
zu bilden, worin x und z ganze Zahlen, und zwar mindestens
1, und Z ein Kohlenwasserstoff-, substituierter Kohlenwasserstoff-
oder acylierter Kohlenwasserstoffrest bedeuten,
der zusammen mit dem Sauerstoffatom, an dem er gebunden
ist, ein Polyether- oder Polyestersegment eines Polymermoleküls
bildet.
Die Z-Kohlenwasserstoff-, substituierten Kohlenwasserstoff-
und acylierten Kohlenwasserstoffreste können von beliebiger
Größe sein, sie sind aber vorzugsweise beschränkt auf etwa
6 C-Atome. Bevorzugter sind sogar unsubstituierte aliphatische
Reste, wie Methylen, Ethylen, Propylen und Butadienyl.
Andere geeignete Z-Reste sind Phenylen, Chlorphenylen, Tolylen,
Isobutylen, Isopropylen, Ethylcarbonyl, Propylcarbonyl,
Ethylsulfonyl und Propylthiocarbonyl.
Der oben erwähnte Vorzug für unsubstituierte aliphatische
Z-Reste bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Terpolymerisate
die Polyethersegmente enthalten, gegenüber anderen Ausführungsformen
bevorzugt sind, die Polyestersegmente enthalten.
Gegebenenfalls kann als viertes Reagenz ein einwertiger Alkohol
eingesetzt werden, der zu einer beliebigen Zeit vor
oder gleichzeitig mit dem Lactampolymerisationskatalysator
zugegeben werden kann. Tpyische Alkohole, die gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren für die Herstellung von mindestens
einem teilweise mit einem Ester endenden Terpolymerisat,
geeignet sind, sind einwertige aliphatische endsubstituierte
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol,
1-Butanol, 2-Ethylhexanol, 1-Dodecanol, 1-Octadecanol,
2-Octanol und 1-Decanol und Isomerengemische davon.
Ungesättigte Alkohole, wie Allylalkohol, Methylalkohol,
Nitroalkohole, Aminoalkohole, wie Dimethylaminoethanol,
sind ebenfalls geeignet.
Andere geeignete einwertige Alkohole sind einwertige Polymeralkohole,
wie Tridecanolethylenoxidkondensate (Polyoxyethylen).
Neben den obigen Alkoholen sind auch einwertige
Alkohole, die nicht gleich dehydratisieren, auch wünschenswert.
Aromatische Alkohole, wie Phenol und/oder Kresol sind
für die Erfindung nicht geeignet, jedoch können aromatische
Reste in den Kohlenwasserstoff-R-Resten des einwertigen Alkohols
ROH, in der OH nicht direkt an den aromatischen Rest
gebunden ist, eingeschlossen sein.
Der einwertige Alkohol ist vorzugsweise ein Alkohol, der in
dem Lactampolymerisations-System löslich ist, und die Verwendung
des Alkohols schwankt beträchtlich in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des gewünschten Endprodukts.
Der anwesende Alkohol kann von 0,1 bis 150% der Moläquivalente
des Imids aus überschüssigem Acylpolylactam oder Polyacyllactam,
bezogen auf die Moläquivalente von Hydroxyl
aus im Reaktionsgemisch vorliegendem Polyol, schwanken. Die
Zahl der Acyllactamreste, d. h. Imidreste, überschüssiges
Polyol, das Hydroxylgruppe liefert, bestimmt die Anzahl
der Terpolymerisat-Endgruppen und bestimmt infolgedessen
die Menge des benötigten einwertigen Alkohols. Abhängig von
der Anwesenheit des Alkohols im Reaktionsgemisch, wird das
Terpolymerisat 0,1 bis 100% Esterendgruppen enthalten. Die
Anwesenheit des Alkohols im Reaktionsgemisch schafft Bedingungen,
unter denen der Alkohol mit dem Imid unter Bildung
von Estergruppen reagiert. Doch diese Umsetzung schreitet
ohne Anwesenheit des basischen Lactampolymerisations-Katalysators
sehr langsam fort. Um das erfindungsgemäße Terpolymerisat
mit mindestens teilweisen Esterendgruppen herzustellen,
ist die Anwesenheit des Lactampolymerisations-Katalysators
für die Esterbildung und die Terpolymerisationsbildung
erforderlich. Die bevorzugten Polymerisationstemperaturen
dieses Systems liegen beispielsweise zwischen 90 und
190°C und bevorzugter zwischen 120 und 180°C. Unter diesen
Temperaturbedingungen reagiert der einwertige Alkohol sehr
langsam mit dem Imid unter Bildung von Estergruppen. In Anwesenheit
des Lactampolymerisations-Katalysators schreitet
dagegen die Esterbildung schnell fort.
Nach einer Theorie soll das Lactam in dem Polymerisat in
Form von Polylactamblöcken vorliegen, die sich mit Polyolblöcken
abwechseln, um das Polymerisat zu bilden. Die Polylactamblöcke
können - falls sie vorliegen - jede beliebige
Größe annehmen, weisen aber gewöhnlich Molekulargewichte
von mindestens etwa 500, vorzugsweise mindestens etwa 1000
auf.
Die polymerisierten Polyolkomponenten der erfindungsgemäßen
Polymerisate werden aus Polyol-Zwischenprodukten mit mindestens
zwei Hydroxylgruppen gebildet. In den Rahmen der obigen
Gruppe gehört eine große Anzahl geeigneter Verbindungen,
die von einfachen Diolen, wie Ethylenglykol, bis zu
komplexen polymeren Polyolen, wie Poly-(ε-caprolacton)-diol
reicht. Andere Polyolverbindungen sind Alkylenglykole, wie
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraetyhlenglykol, Tetramethylenglykol,
Propylenglykol, Dipropylenglykol, Hexylenglykol,
1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,3-Hexandiol,
1,5-Pentendiol, Butylenglykol, 1,4-Butandiol, Dicyclopentadienglykol,
Heptaethylenglykol und Isopropyliden-bis-(p-
phenylenoxypropanol-2), ein anderes Diol als Alkenylglykol,
wie Hydroxyethylacrylat und Hydroxypropylmethacrylat,
Polyole mit mehr als zwei Hydroxylgruppen, wie Glycerin,
Pentaerythrit, 1,2,6-Hexantriol und 1-Trimethylolpropan,
polymere Polyole, wie Polyethylenglykole, Polypropylenglykole,
Polyoxypropylendiole und -triole, Polytetramethylenglykole,
Rizinusöle, Polybutadienglykole und Polyesterglykole
und eine große Anzahl von Verbindungen, die andere
Substituenten als Hydroxylgruppen enthalten, wie 2,4-Dichlorbutylenglykol.
Neben den oben angeführten Hydroxylverbindungen
sind auch die den obigen Verbindungen analogen
Thioverbindungen mit Schwefelatomen anstelle von Wasserstoff
in den Rahmen der Erfindung eingeschlossen.
Einige Beispiele sind Hydroxyethylthioglykolat, Ethylenglykol-
bis(thioglykolat), Pentaerythrit-tetrakis(thioglykolat)
und Thiodiglykol.
Falls das Polyol-Zwischenprodukt ein Polymeres ist, kann
das Molekulargewicht des Polyols von beliebiger Größe sein.
Im Handel erhältliche polymere Polyolverbindungen haben Molekulargewichte
von 200 bis 5000, aber Polymerisate mit hohen Molekulargwichten
außerhalb des Bereichs sind auch für die
praktische Durchführung des vorliegenden Verfahrens geeignet.
Die dritte Komponente der erfindungsgemäßen Block-Terpolymerisate
weist folgende Struktur in der Polymerkette auf:
in der R ein Kohlenwasserstoffrest, A und A′ Acylreste, y
eine ganze Zahl, und zwar mindestens 1, und n eine ganze
Zahl, und zwar 0 oder 1, bedeuten.
Der R-Rest kann ein beliebiger Kohlenwasserstoffrest mit
mindestens zwei Valenzbindungen zum Binden der Acylreste,
die in der obigen Formel gezeigt sind, bedeuten. Beispiele
sind funktionelle Gruppen, die durch Entfernung der Wasserstoffatome
aus Methan, Ethan, Propan, Hexan, Dodecan, Benzol,
Toluol und Cyclohexan erhalten werden. Der R-Rest kann
von beliebiger Größe sein, aber ist vorzugsweise auf etwa
20 C-Atome beschränkt und bevorzugter auf etwa 8 C-Atome.
Falls die ganze Zahl "y" 1 ist, so ist die Brücke ein Diacylrest.
Die A-Rest bedeuten
Die bevorzugtesten von den obigen Resten sind die Carbonylreste.
Werte für die ganze Zahl "y" haben eine direkte Beziehung
zu der Thermoplastizität des Terpolymerisats. Je höher der
Wert von "y" ist, um so höher vernetzt ist das fertige Polymerisat.
Werte "y" können 6 oder 8 sein, überschreiten aber bevorzugterweise
nicht 2 oder 3. Wenn n jedoch gleich 0 ist
und A′ ein Acylrest, beispielsweise ein Phosphorylrest
ist, so ist ein anderer Rest an das Phosphoratom neben den
beiden Amidresten gebunden. Der zusätzliche Rest kann entweder
ein anderer Amidrest oder ein anderer Rest, wie Wasserstoff,
Halogen oder ein einwertiger Kohlenwasserstoff
sein. Wenn A′ ein Carbonylrest
ist, so sind nur zwei Amidreste an die Carbonylgruppe gebunden.
Das polymerisierte Produkt, das die oben erwähnten Komponenten
umfaßt, kann eine Anzahl verschiedener Strukturen,
jeweils abhängig von den Verfahrensbedingungen und den relativen
Verhältnissen der im Reaktionssystem verwendeten
Bestandeile, umfassen. Polymerisate können mit verhältnismäßig
kleinen Segmenten von ε-Caprolacetameinheiten hergestellt
werden, das durch die oben beschriebene Polyacrylbrücke
mit ähnlich kurzen Segmenten von Polyoleinheiten
verbunden ist. Große Segmente einer Polymerkomponente können
mit einer größeren Anzahl von vergleichsweise kleinen
Segmenten der anderen Polymereinheit kombiniert werden, wobei
die kleinen Segmente miteinander durch die Polyacyl-
oder Acylbrücken verbunden werden und mit dem anderen Typ
der Polymerkomponente. Sonst können Segmente unterschiedlicher
Länge von ε-Caprolactam- und Polyol-Polymereinheiten
mit Polyacylkomponenten kombiniert werden, um ein stark regelloses
Terpolymerisat zu bilden. Andere erfindungsgemäße
Polymerisate sind Blockpolymerisate, wobei mäßig lange
Blöcke oder Segmente der e-Caprolactam- und Polyol-Polymereinheiten
abwechselnd in der Polymerkette angeordnet und
durch die oben beschriebenen Polyacryl- oder Acylreste
verbunden sind. Falls die Polyacyl- oder Acylbrücken der
Einfachheit halber entweder ein Teil eines ε-Caprolactam-
oder Polyolblocks angesehen werden, so können die
Blockpolymerisate dieser Erfindung in Form von zwei alternierenden
Blöcken, die als A- und B-Blöcke bezeichnet werden,
diskutiert werden, anstatt in Form von komplizierten
Schemata von drei Blöcken, die als A-, B- und C-Blöcke bezeichnet
werden. Die erfindungsgemäßen Blockpolymerisate
können drei allgemeine Strukturformeln in Form von AB-,
ABA- und sich wiederholenden AB-Segmenten aufweisen.
Zu einer allgemeinen Charakterisierung eines erfindungsgemäßen
Blockmischpolymerisaten als AB-, ABA- oder sich wiederholenden
AB-Einheiten ist festzustellen, daß die exakte
Strukturformel etwas von der allgemeinen Charakterisierung
des Polymerisats abweichen kann. Eine theoretische Formel
für ein ε-Caprolactam-Polyol-Polyacyllactam- oder ε-Caprolactam-
Polyol-Acylpolylactam-Blockterpolymerisats vom sich
wiederholenden AB-Typ könnte wie folgt lauten:
worin x, x′, x′′, z und w alle ganze Zahlen, und zwar 1 oder
höhere Zahlen, R und Z zweiwertige Kohlenwasserstoffreste,
Y ein Alkylenrest mit mindestens drei C-Atomen und A und A′
Acylreste bedeuten.
Die theoretische Formel eines ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolylactam-
Blockterpolymerisats vom sich wiederholenden AB-
Typ könnte folgendermaßen lauten:
worin x, x′, x′′, z und w alle ganze Zahlen, und zwar 1 oder
höhere Zahlen, Z ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest, Y
ein Alkylenrest mit mindestens drei C-Atomen und X ein
Acylrest bedeuten.
Die theoretische Formel für ein e-Caprolactam-Polyol-Polyllactam-
oder ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolylactam-Blockterpolymerisat
vom sich wiederholenden AB-Typ kann gegebenenfalls
folgendermaßen lauten:
worin x, x′, x′′, z und w alle ganze Zahlen, und zwar 1 oder
höhere Zahlen, n eine ganze Zahl, und zwar 0 oder 1, R und
Z zweiwertige Kohlenwasserstoffreste, Y ein Alkylenrest mit
mindestens drei C-Atomen, A und A′ Acylreste und R′ ein
aliphatischer oder substituierter aliphatischer Kohlenwasserstoff
bedeuten, wobei der Esterrest an einen anderen als
einen cyclischen oder aromatischen Rest mit R′ entsprechend
dem R des einwertigen Alkohols, gebunden ist, und R OH entsprechend
dem erfindungsgemäßen Eventualverfahren ausgenutzt
wird. Falls beispielsweise Y ein geradkettiger Amylenrest,
A und A′ Carbonylreste, Z Ethylen -CH₂CH₂- und R
Phenylen bedeuten, ist das Terpolymerisat ein Caprolactam-
Ethylenglykolpolymerisat, wobei die Caprolactamsegmente des
Polymerisats durch Terephthalolybrücken mit Ethylenglykolsegmenten
miteinander verbunden sind. Andere ε-Caprolactam-
Polyol-Polymerisate, sowohl vom AB-, ABA- als auch vom sich
wiederholenden AB-Typ, liegen aufgrund dieser Offenbarung
für den Fachmann auf der Hand. Es ist daher festzustellen,
daß die obige Strukturformel nur der Veranschaulichung
dinet und die erfindungsgemäßen Polymerisate nicht auf diese
Strukturformel begrenzt sind.
Wenn die erfindungsgemäßen Polymerisate dem ABA-Typ angehören,
wobei ein Block des einen Typs des Polymersegments
zwischen zwei Blöcken des anderen Typs des Polymersegments
gelegen ist, können die Polymerisate entweder vom Polyol-ε-
Caprolactam-Polyol-Typ oder vom ε-Caprolactam-Polyol-ε-Caprolactam-
Typ sein. Von den beiden Typen ist der letztere
der bevorzugte Typ des ABA-Polymerisats.
Falls das ε-Caprolactam-Polyol-Polyacyllactam- oder ε-Caprolactam-
Polyol-Acylpolylactam-Polymerisat ein Blockpolymerisat
bildet, können die Polyol-Blöcke wie die Polylactamblöcke
von beliebiger Länge sein, haben aber gewöhnlich
Molekulargewichte von mindestens etwa 500, vorzugsweise
mindestens etwa 1000.
Das Verhältnis der Anzahl der ε-Caprolactam- zu Polyol-
Blöcke kann auch schwanken. Da die Blockpolymerisate entweder
vom mit AB-, ABA- oder sich wiederholenden AB-Typ sein
können, kann das Verhältnis von ε-Caprolactam zu Polyol-
Blöcken von 2 : 1 bis 1 : 1 bis 1 : 2 schwanken.
Gemische von zwei oder mehreren Blockpolymerisaten mit verschiedenen
Verhältnissen von ε-Caprolactam- und Polyol-
Blöcken bilden Verhältnisse von Polymerblock-Zwischenprodukten
zwischen den oben angegebenen Verhältnissen. In der
obigen theoretischen Formel für ein ε-Caprolactam-Polyol-
Blockterpolymerisat, befindet sich die Polyacrylbrücke zwischen
zwei ε-Caprolactam-Polymersegmenten und zwischen einem
Polyethersegment und einem ε-Caprolactam-Polymersegment.
In der Praxis sind die Polyacryl- oder Acylbrücken gelegentlich
auch zwischen zwei Polyolblöcken gelegen. Es ist
darüber hinaus festzustellen, daß sich die Polyacryl-Acylbrücken
nicht unbedingt zwischen ε-Caprolactam- und Polyolblöcken
befinden müssen, da die erforderliche Ester- oder
Amidbrücke in Form einer Esterbrücke durch das Sauerstoffatom
des Polyethersegments und die Carbonylgruppe eines Polylacetamsegments
herbeigeführt werden kann.
Wie oben erwähnt, werden die erfindungsgemäßen Terpolymerisate
durch Ester- und Amidbrücken zwischen den Monomersegmenten
des Polymeren charakterisiert. Der Ausdruck "Monomersegment"
betrifft das polymerisierte Reaktionsprodukt
eines Monomeren, gleichgültig ob das Reaktionsprodukt eine
einzelne Einheit, wie
oder ein Block aus mehreren Einheiten, wie
bedeuten.
Im Hinblick auf die Bedeutung der Ausdrücke "Esterbrücke"
und "Amidbrücke" ist zu sagen, daß die Brücke natürlich
auch aus anderen Acylresten als Carbonylresten zusammengesetzt
sein kann, da die oben beschriebenen Polyacyl- oder
Acylbrücken ebenfalls Thiocarbonyl-, Sulfonyl- und Phosphorylgruppen
einschließen und auch gebräuchlichere Carbonylgruppen.
Das Molekulargewicht der Terpolymerisate kann weit schwanken
von einem mittleren Zahlenmolekulargewicht von etwa einigen
Tausend bis zu einer Million oder mehr. Für thermoplastische
unvernetzte Polymerisate beträgt ein bevorzugter
Bereich für das mittlere Zahlenmolekulargewicht 10 oder
20 000 bis 100 000 oder 200 000. Falls die Polymerisate vernetzt
sind, können die Molekulargewichte der Polymerisate
höher liegen, und zwar im Bereich von 100 000 bis mehreren
Millionen.
Wenn Blockpolymerisate gebildet werden, so ist das Molekulargewicht
der Polyolblöcke erfindungsgemäß eine wichtige
Überlegung bei der Auswahl bevorzugter Polymerisate. Polyolblöcke
mit einem mittleren Zahlenmolekulargewicht von 500
oder 600 neigen im allgemeinen dazu, besonders gute Niedrigtemperatureigenschaften
aufzuweisen. Dieses geringe Molekulargewicht
für die Polyolblöcke bewirkt Veränderungen,
indem die Niedrigtemperatureigenschaften auch durch den
Grad der Blockpolymerisation, der Beschaffenheit des Blockpolymerisats,
d. h. der AB-, ABA- oder sich wiederholenden
AB-Struktur, dem Verhältnis des ε-Caprolacetamgehalts zum
Polyolgehalt und dem im Polymer vorliegenden ε-Caprolactam
und Polyol beeinträchtigt werden können. Hinsichtlich des
maximalen Molekulargewichts der Polyolblöcke weisen bevorzugte
Polymerisate Polyolblöcke mit einem maximalen mittleren
Zahlenmolekulargewicht von etwa 6000 und bevorzugter
etwa 4000 auf. Oberhalb dieser Werte neigen Polyol-Prepolymere
dazu, eine verminderte Hydroxylfunktionalität zu
zeigen. Dadurch wird die Einverleibung des Polyols in das
Polymerisat schwieriger.
Neben den drei monomeren Hauptbestandteilen, die zusammen
die erfindungsgemäßen Terpolymerisate bilden, können auch
andere polymerisierbare Monomere verwendet werden, um Polymerisate
mit vier oder mehr polymerisierbaren Bestandteilen
herzustellen. Falls beispielsweise der Polyolbestandteil
eines Terpolymerisats dieser Erfindung Polybutadiendiol
ist, kann das resultierende Terpolymerisat nach der ε-Caprolactam-
Polyol-Polyacyllactam- oder ε-Caprolactam-Polyol-
Acylpolylactam-Polymerisation anschließend mit einer Vinylverbindung,
wie Styrol, umgesetzt werden, um das Polymere
an den ungesättigten Vinylbindungen zu vernetzen. Es können
auch andere Monomere gewählt werden, die direkt in eine lineare
Polymerkette einpolymerisiert werden können. Die Menge
derartiger zusätzlicher Monomerer kann sehr groß sein,
sie kann sogar 50% oder mehr der gesamten polymerisierbaren
Bestandteile ausmachen, wird aber vorzugsweise auf Mengen
von 25% oder weniger des Gesamtmonomergehalts beschränkt.
Mit den erfindungsgemäßen Block-Terpolymerisaten und ihrer
Vielfalt von Eigenschaften kann man Gemische herstellen,
die auf einen bestimmten speziellen Endzweck gerichtet
sind. Neben der Einstellung der Polymerstruktur durch Vernetzen
und der Molekulargewichtseinstellung der Polymerblöcke,
können auch andere Mittel zur Veränderung der Eigenschaften
der Polymerisate angewandt werden. Die Kristallinität
der Polymerisate, die in den ε-Caprolacetamsegmenten
der Polymerisate vorliegen kann, kann durch Veränderung der
Polymerisationstemperaturen erhöht oder vermindert werden.
Da eine beliebige Kristallinität in den Polymerisaten dieser
Erfindung größenteils in den ε-Caprolacetamsegmenten
des Polymeren vorliegt, kann die Veränderung des ε-Caprolacetamgehalts
im Polymerisat zu einer Veränderung der Polymerkristallinität
führen. Polymere mit relativ hohen Kristallinitätsgraden
neigen dazu, feste und starre Polymerisate
zu bilden, während die mit geringerer oder keiner Kristallinität
in ihrer Beschaffenheit eher zu den Elastomeren
zählen.
Wie vorher erwähnt, kann auch der Typ des Lactams, Polyols
und Polyacyllactams oder Acylpolylactams die Eigenschaften
des Endpolymerisats beeinträchtigen. Beispielsweise neigen
Polyethylenglykol-Polymersegmente dazu, Polymerisate mit
einer hohen Wasserabsorptionsfähigkeit zu bilden, während
Polypropylenglykol- oder Polytetramethylenglykol-Polymersegmente
Polymerisate mit vergleichsweise geringem Wasserabsorptionsvermögen
bilden. Caprolactampolymersegmente in
den Polymerisaten bilden erfindungsgemäß Polymerisate, die
fester und starrer sind als homologe Polymerisate, die Segmente
eines höheren Lactams, wie Capryllactam oder Dodecanollactam,
enthalten. Im Hinblick auf das Polyacyllactam
oder Acylpolylactam bildet eine aromatische Kohlenwasserstoffbrücke
zwischen den Acyllactamgruppen ein steiferes
Terpolymerisat als ein Polyacyllacatam oder Acylpolylactam
mit einer langkettigen aliphatischen Gruppe bildet. Sogar
noch bedeutender ergibt die Verwendung eines Lactams ein im
wesentlichen lineares Polymerisat, während die Verwendung
eines Tris- oder Tetrakislactams zu einem verzweigten oder
vernetzten Terpolymerisat führt. Auf ähnliche Weise können
bis-Lactame verwendet werden, um ein verzweigtes oder vernetztes
Polymerisat zu bilden. Stark verzweigte Polymerisate
können durch Verwendung von Polyolen mit mehr als zwei
Hydroxylgruppen hergestellt werden.
Aus den obigen möglichen Methoden zur Modifizierung und
Einstellung der Eigenschaften der Polymerisate dieser Erfindung
ist zu erkennen, daß die Polymerisate für viele
Endverwendungszwecke verwendet werden können. Einer dieser
Verwendungszwecke besteht in der Verwendung als Textilfaser.
Über einen weiten Bereich von Polymerkomponenten in
den verschiedensten Verhältnissen, von Polymeren, die sehr
wenig Polyetherkomponente enthalten, bis zu jenen, die eine
große Menge an Polyetherkomponente enthalten, weisen die
Polymerisate Eigenschaften auf, die sie als Textilfasern
geeignet machen. Neben der Verwendung als einziger Bestandteil
einer Textilfaser, können die Block-Terpolymerisate
auch als ein Bestandteil in einer zusammengesetzten oder
gepaarten Faser verwendet werden. Es ist festzustellen, daß
die gepaarten Fasern aus Nylon und dem erfindungsgemäßen
Terpolymerisat besonders geeignet für viele Textilien und
andere Anwendungen sind. Andere Einsatzbereiche bei Textilien
für die erfindungsgemäßen Terpolymerisate sind bei der
Herstellung von Faservliesware und als Reprise-Fasern von
hoher Feuchtigkeit zu finden. Die Terpolymerisate können
auch zu geschäumten Gegenständen verarbeitet werden, und
zwar während oder nach der Polymerisation, um steife und
biegsame Schäume zu bilden. Da das Terpolymerisat direkt
aus den Monomerkomponenten hergestellt wird, können die Polymerisate
in großen Abmessungen, wie Möbel und Möbelbestandteile
und Automobilteile, hergestellt werden.
Die Terpolymerisate können auch in Form von Formharzen hergestellt
werden, die anschließend durch Spritzgießen,
Extrudieren, Hitzeverformen oder andere Methoden verformt
werden können, um Produkte der gewünschten Gestalt zu erhalten.
Die elastomeren Zubereitungen können bei der Herstellung
von Autoreifen und Reifenbestandteilen verwendet
werden. Die Polymerisate können auch mit Füllstoffen, Fasern,
Pigmenten, Farbstoffen, Stabilisatoren, Weichmachern,
flammhemmenden Mitteln und anderen Polymermodifizierungsmitteln
modifiziert werden, um ihre Eigenschaften zu ändern,
so daß der Rahmen ihrer Anwendbarkeit sogar noch vergrößert
wird. Eine solche Modifizierung umfaßt die Verstärkung der
Polymerisate mit Füllstoffen oder Fasern, die mit Kupplungsmitteln
behandelt worden sind, um somit die Bindung
der Füllstoffe oder Fasern gegenüber den Polymermolekülen
zu erhöhen. Eine große Anzahl von Organosilanverbindungen
sind zur Verbesserung der Adhäsion zwischen dem Polymeren
und Füllstoff oder Faser besonders geeignet. Beispiele
für einige geeignete Organosilankupplungsmittel sind 3-
Aminopropyltriethoxysilan, Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und N-Trimethoxysilylpropyl-N-β-aminoethylamin.
Bevorzugte Füllstoffe und Fasern sind Quarz, Wollastonit,
Feldspat, gebrannter Kaolinton, Glasfasern und andere Hochleistungsfasern,
wie Graphit, Bor und Stahl. Die Konzentrationen
von Füllstoffen und Fasern können von sehr kleinen
Mengen, wie 1 oder 2 Vol.-%, bis zu 70 oder 80 Vol.-% oder
mehr variieren.
Die Polymerisate werden durch Vermischen von ε-Caprolactammonomeren,
Polyol, Lactampolymerisationskatalysator und einem
Polyacyllactam der allgemeinen Formel
worin A ein Acylrest, der aus den Resten
ausgewählt ist,
Y ein Alkylenrest mit mindestens 3 C-Atomen, R ein Kohlenwasserstoffrest,
Y eine ganze Zahl, und zwar mindestens 1,
und n eine ganze Zahl, und zwar 0 oder 1, bedeuten, und Polymerisieren
des ε-Caprolactams, Polyols, Polyacyllactams
oder Acylpolylactams und Alkohols unter Bedingungen, die
das ε-Caprolactam zur Polymerisation veranlassen, hergestellt.
Die Polymerisatonstemperaturen können vom Schmelzpunkt des
ε-Caprolactams oder weniger bis zum Schmelzpunkt des erhaltenen
Polymerisats oder mehr variieren. Die Temperatur kann
abhängig von den zu verwendenden Bestandteilen im Bereich
von 70 bis 230°C oder höher liegen. Die erfindungsgemäßen
Polymerisationstemperaturen liegen zwischen 70 und 140°C in
der Anfangsphase und zwischen 150 und 180°C im fortgeschrittenen
Stadium. Es ist bevorzugt, daß die Polymerisation
bei einer Anfangstemperatur von 70 bis 100°C
durchgeführt wird und daß die Temperatur während der Polymerisation
auf 150 bis 180°C gesteigert wird. Eine
derartige Methode bildet eine schnelle Polymerisation eines
Terpolymerisats mit hoher Festigkeit und hohem Festigkeitsmodul.
Die erforderliche Dauer für die vollständige Polymerisation
variiert beträchtlich in Abhängigkeit von den Polymerisationstemperaturen
und den speziellen Bestandteilen, die im
Polymerisationssystem verwendet werden. Die Gesamtpolymerisationszeit
kann 30 Sekunden oder weniger betragen, vorzugsweise
1 bis 10 Minuten, und kann auf eine Dauer bis zu
mehreren Tagen oder mehr erstreckt werden. Polymerisationszeiten
von 1 bis 10 Minuten werden im allgemeinen für die
meisten Polymerisationssysteme bevorzugt.
Das bei der Polymerisation verwendete Lactammonomere und
Polyol sind beide oben näher beschrieben worden. Der geeignete
Lactampolymerisationskatalysator schließt jene Klasse
von Verbindungen ein, die normalerweise als geeignete basische
Katalysatoren für die wasserfreie Polymerisation von
Lactamen einzusetzen sind. Alle Alkali- oder Erdalkalimetalle
sind im allgemeinen wirksame Katalysatoren entweder
in der metallischen Form oder in Form von Hydriden, Halohydriden,
Alkylhalogeniden, Oxiden, Hydroxiden und Carbonaten.
Es ist auch eine Vielzahl von organometallischen Verbindungen
der oben erwähnten Metalle, wie Metallalkyl, Metallphenyle
und Metallamide, einsetzbar. Beispiele sind Natriumhydrid,
Natriumhydroxid, Lithiumoxid, Ethylmagnesiumbromid,
Calciumfluorhydrid, Strontiumcarbonat, Bariumhydroxid, Methylnatriumbutyllithium,
Kaliumphenyl, Diphenylbarium, Natriumamid
und Magnesiumdiethyl. Alle die obigen Verbindungen
reagieren mit dem ε-Caprolactam unter Bildung des Metall-
ε-caprolactams, was das aktive katalytische Mittel bei
dem Lactampolymerisationsmechanismus ist. Der Metallactamkatalysator
kann daher in situ gebildet werden durch Umsetzung
von einem der obigen Metalle oder Metallverbindungen
mit dem ε-Caprolactammonomeren im Polymerisationsmedium
oder durch vorherige Umsetzung des Metalls oder der Metallverbindung
mit einer stöchiometrischen Menge des ε-Caprolactammonomeren.
Beispiele von Metallactamkatalysatoren sind
Natrium-ε-caprolactam, Magnesium-ε-caprolactam, Brommagnesiumpyrrolidinon
und Chlorcalcium-ε-caprolactam. Katalysatorenkonzentration
können von einem Anteil von 1 Mol-% bis
15 oder 20 oder mehr Mol-% des zu polymerisierenden e-Caprolactammonomeren
reichen. Die Polyacyl- oder Acylbrücken
und die Ester- und Amidbrücken werden in die Polymerkette
durch die Reaktion des Polyacyllactams oder Acylpolylactams
mit den ε-Caprolactam- und Polyolbestandteilen eingearbeitet.
In der oben angegebenen Formel für dazu geeignete Polyacyllactame
kann der R-Rest ein beliebiger Kohlenwasserstoffrest
mit der erforderlichen Anzahl von erhältlichen
Valenzen sein, um alle in die Verbindung eingeschlossenen
Acylreste mit sich zu binden. Der Kohlenwasserstoffrest
kann eine beliebige Länge haben, enthält aber vorzugsweise
maximal 8 oder 10 C-Atome. Beispiele von geeigneten R-Resten
sind Phenylen, Biphenylen, Methylen, Hexylen, Tolylen
und analoge Kohlenwasserstoffe mit mehr als zwei für die
Bindung von Acylgruppen erhältlichen Stellen. Die ganze
Zahl "y" ist vorzugsweise 1 bis 3. Der A-Rest kann Carbonyl,
Thiocarbonyl oder Sulfonyl sein und der A′-Rest kann
der gleiche sein wie A und Phosphoryl. Der Y-Rest kann irgendeine
beliebige Alkylenkette mit 3 bis 14 oder mehr Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Bevorzugt unter der Gruppe der Polyacyllactame, die
in den Rahmen der oben angegebenen Formel fallen, sind solche,
deren A- oder A′-Reste Carbonylreste sind. Bevorzugt
sind solche Verbindungen, worin A und A′ Carbonylgruppen, R
entweder Alkylen oder Phenylen, Y eine fünfgliedrige Alkylengruppe
und y eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bedeuten.
Beispiele sind Terephthaloyl-bis-caprolactam, d. h.
Adipoyl-bis-caprolactam, Malonyl-bis-pyrrolidinon, Succino-
yl-bis-pyrrolidinon, Glutaroyl-bis-piperidon, Glutaconoyl-
bis-piperidon, 2-Ethyl-2-phenyl-glutaroyl-bis-valerolactam,
2,3-Diethylsuccinoyl-bis-caprolactam, Pimeloyl-bis-capryllactam,
Sebacoyl-bis-caprolactam, Phthaloyl-bis-piperidon,
Isophthaloyl-bis-dodecanolactam und 1,4-Cyclohexandicarbonyl-
bis-caprolactam, 1,3-Benzol-disulfonyl-caprolactam, 3-
(Sulfonyl-caprolactam)-benzoyl-caprolactam, Phosphoryl-
tris-caprolactam, Benzolphosphoryl-bis-caprolactam und Dithioterephthaloyl-
bis-caprolactam.
Die Menge an Polyacyllactam oder Acylpolylactam, die für
die Herstellung des erfindungsgemäßen Terpolymerisate geeignet
ist, hängt von den zu verwendenden ε-Caprolactam-
und Polyolmengen ab. Für bevorzugte Polymerisationen ist es
wünschenswert, daß das Polyacyllactam oder Acylpolylactam
in einer Menge von 100 bis etwa 500, vorzugsweise etwa 100
bis 200 Äquivalentprozent des Polyols vorliegt. Falls das
Polyacyllactam oder Acylpolylactam in einer Menge von weniger
als einer moläquivalenten Menge, bezogen auf das Polyol,
vorliegt, erfolgt eine Polyol-Prepolymer-Bildung, wobei
aber die folgende Lactampolymerisation sehr langsam ist. In
den bevorzugten Polymerisationssystemen, wo die Polyacyllactam-
oder Acylpolyacetamkonzentrationen stöchiometrisch
die dem Polyol äquivalente Menge überschreitet, kann der
Überschuß 0,01 bis etwa 30 oder mehr Mol-% des ε-Caprolactammonomeren
betragen. Ein bevorzugter Bereich liegt zwischen
etwa 0,1 und 10 Mol-% des ε-Caprolactammonomeren und
bevorzugter im Bereich von etwa 0,2 bis 5 Mol-% des ε-Caprolactammonomeren.
Das ε-Caprolactam und das Polyol können in beliebigen relativen
Verhältnissen vorliegen, die von bis zu 99 Teilen der
einen Komponente entsprechend dem anderen Teil betragen
können. Bevorzugte Verhältnisse der beiden polymerbildenden
Materialien hängen von der Endverwendung ab, für die das
fertige Polymerisat eingesetzt werden soll. Für Endverwendungsanwendungen,
die feste steife Materialien erfordern,
sollte der ε-Caprolactamgehalt des polymerisierbaren Mediums
verhältnismäßig hoch, wie 60 oder 80 oder sogar 90%
oder mehr ε-Caprolactam betragen. Für andere Anwendungen,
wo elastomere Eigenschaften, wie eine starke Dehnung oder
eine Wasseroperation wünschenswert ist, können die relativen
Verhältnisse der beiden Monomeren umgekehrt werden, so
daß das polymerisierbare Medium 60 bis 80 und 90% oder
mehr der Polyolverbindung enthält. Polymerisate, die etwa
gleiche Mengen an ε-Caprolactam und Polyol enthalten, werden
für viele Verwendungen bevorzugt wegen der vorteilhaften
Kombination der durch derartige Polymerisate erreichbaren
Eigenschaften.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Wenn
nichts anderes angegeben ist, dann entspricht Caprolactam
ε-Caprolactam.
2100 g ε-Caprolacatam werden im Vakuum zur Entfernung von
Wasser erhitzt. Es wird so lange erhitzt, bis 100 g Caprolactam
aus dem Reaktionskessel entfernt sind. Das Caprolactam
läßt man, nachdem 725 ml Pyridin zugesetzt worden sind,
abkühlen. Das Gemisch läßt man anschließend weiter auf etwa
40°C abkühlen und setzt dann 609 g Terephthaloylenchlorid mit
einer Geschwindigkeit zu, die ausreicht, um die Kopftemperatur
bei etwa 80 bis 90°C zu halten. Das Gemisch wird anschließend
2 Stunden bei einer Temperatur von 135 bis 140°C
erhitzt. Anschließend wird die erhaltene Lösung in 14 Liter
Eiswasser gegossen, um das Terephthaloyl-bis-caprolactam
auszufällen. Der Niederschlag wird filtriert, dreimal mit
kaltem Wasser und einmal mit Methanol gewaschen. Nach dem
Waschen wird das Pulver bei 50°C getrocknet.
Sieben verschiedene ε-Caprolactam-Polypropylenglykol-Terephthaloyl-
bis-ε-caprolactam-Terpolymerisate werden unter
Verwendung der Mengen an Bestandteilen, die in der folgenden
Tabelle angegeben sind, hergestellt.
In den folgenden Tabellen, in denen die bei den verschiedenen
Polymerisationen verwendeten Mengen an Bestandteilen
angegeben werden, sind die Mengen in Gew.-Teilen angegeben.
In jedem der obigen Versuche wird das Polypropylenglykol,
ε-Caprolactam, Santowhite-Pulver und Terephthaloyl-bis-caprolactam
bei 100°C miteinander vermischt. Zu der erhaltenen
Lösung wird Brommagnesium-pyrrolidinon in eine Konzentration
zugegeben, die 8 mMol des Brommagnesium-pyrrolidinons
pro Mol ε-Caprolactam entspricht. Das Reaktionsgemisch
wird anschließend in eine Folienform mit einer Dicke zwischen
3 und 13 mm gegossen, die auf100°C erhitzt wird. Die
Form wird dann während 12 Minuten auf 160°C erhitzt. Nach
30 Minuten wird die Form geöffnet und das fertige polymerisierte
Gemisch entfernt. Proben von jedem Gemisch wurden
zur Bestimmung ihrer mechanischen Eigenschaften getestet,
die nachfolgend in Tabelle II aufgeführt sind.
Sieben verschiedene Caprolactam-polytetramethylenglykolterephthaloyl-
bis-caprolactam-Terpolymerisate wurden unter
Verwendung der in der folgenden Tabelle angegebenen Mengen
an Bestandteilen hergestellt.
Bei jedem der obigen Versuche wird das Polytetramethylenglykol,
Caprolactam, Santowhite-Pulver und Terephthaloyl-
bis-caprolactam bei 100°C miteinander gemischt. Wie in Beispiel
1 wird Brommagnesiumpyrrolidon zugesetzt und das
erhaltene Gemisch auf 120°C erhitzt und in die Form gegossen,
die auf 100°C vorerhitzt wurde. Die Form wird anschließend
auf 160°C wie in Beispiel 1 erhitzt und 30 Minuten
auf der Temperatur gehalten. Nach dieser Zeit wird
sie geöffnet und die Proben werden entfernt. In Tabelle IV
sind die mechanischen Eigenschaften der hergestellten Zubereitungen
aufgeführt.
Es werden sieben verschiedene Caprolactam-vernetzte Polypropylenglykol-
terephthaloyl-bis-caprolactam-Terpolymerisate
unter Verwendung der in Tabelle V angegebenen Mengen an
Bestandteilen hergestellt.
Jeder der sieben Versuche wird gemäß dem in den Beispielen
1 und 2 angegebenen Verfahren durchgeführt mit der Ausnahme,
daß die Temperatur und die Katalysatorkonzentration
wie in der obigen Tabelle angegeben variiert wurde.
Die Eigenschaften sind in der Tabelle VI unten aufgeführt.
Zwei Caprolactam-polybutadiendiol-isophthaloyl-bis-caprolactam-
Terpolymerisate werden unter Verwendung der in Tabelle
VII angegebenen Mengen an Bestandteilen hergestellt.
Die beiden Terpolymerisate werden gemäß dem in den Beispielen
1 und 2 angegebenen Verfahren unter Verwendung der Lösungstemperaturen
und in Tabelle VII angegebenen Formtemperaturen
hergestellt. Der Katalysator, Brommagnesium-pyrrolidion,
wird in einer Konzentration von 5 mMol pro Mol Caprolactam
verwendet. Die Eigenschaften sind in Tabelle VIII
aufgeführt.
Es werden acht Caprolactam-polyethylenglykol-terephthaloyl-
caprolactam-bis-Terpolymerisate unter Verwendung der in Tabelle
IX angegebenen Mengen an Bestandteilen und den Lösungstemperaturen
und Formtemperaturen hergestellt. Die Eigenschaften
der Zubereitungen sind in Tabelle X angegeben.
Zwei Caprolactam-caprolactondiol-terephthaloyl-bis-caprolactam-
Terpolymerisate werden unter Verwendung der in Tabelle
XI angegebenen Mengen an Bestandteilen und den Lösungstemperaturen
und den Formtemperaturen hergestellt.
Brommagnesiumpyrrolidinon als Katalysator wird in einer
Konzentration von 7,7 mMol pro Mol Caprolactam eingesetzt.
Die Eigenschaften der Zubereitungen sind in Tabelle XII angegeben.
Der Zweck dieses Beispiels ist, die Wirkung auf die mechanischen
Eigenschaften bei unterschiedlichen Polyolsegmentmolekulargewichten
der Terpolymerisate zu zeigen. Die letzten
drei hergestellten Proben, Zubereitung D, E und F, zeigen
die Vernetzungswirkung auf die gleichen Eigenschaften.
Die Terpolymerisate werden unter Verwendung der Bestandteile
hergestellt und die Verfahrensbedingungen sind in der
Tabelle XIII unten angegeben. Der Katalysator, Brommagnesiumpyrrolidon,
wird in einer Konzentration von 5 mMol
Katalysator pro Mol Caprolactam verwendet. Die Eigenschaften
sind in Tabelle XIV aufgeführt.
Ein Reaktionskessel wird mit 106,3 g Caprolactam, 131,1 ml
Triethylamin und 300 ml Chloroform beschickt. Innerhalb von
45 Minuten werden 45,8 g Phosphorylchlorid bei einer Temperatur
von 25 bis 30°C hinzugegeben. Das Gemisch wird anschließend
bei Zimmertemperatur etwa 7 Stunden unter leicht
exothermen Bedingungen, die während der ersten 30 Minuten
des Rührens auftreten, gerührt. Ein Teil des Reaktionsgemisches
wird filtriert und das Filtrat verdampft, wobei 67 g
eines schwarzen halbfesten Produkts gewonnen werden. Das
Produkt wird durch Aufschlämmen mit Benzol weiter behandelt
und filtriert, wonach das Filtrat verdampft, wieder mit
Benzol aufgeschlämmt, mit Wasser gewaschen und anschließend
wieder verdampft wird. Man erhält 17,3 g eines bernsteinfarbenen
viskosen Produkts.
Das Produkt (Phosphoryl-tris-caprolactam) wird als Initiator
bei der folgenden ε-Caprolactam-Polyol-Acyl-Polylactambildung
eingesetzt.
Ein Reaktionskessel wird mit 30 g Voranol 2000 (Polyoxypropylen-
Polyole mit einem Molekulargewicht von 2011), 65,6 g
Caprolactam und 4,48 g Phosphoryl-tris-caprolactam-Initiator,
was 0,67 g überschüssige Moläquivalente, die für 30 g
Voranol 2000 erforderlich waren, entspricht, beschickt. 24 mMol
Brommagnesiumpyrrolidon als Polymerisationskatalysator
werden in drei Teilen bei einer Reaktionsgemischtemperatur
von 160 bis 165°C zugegeben. Nach 20 Minuten erhöht sich
die Viskosität und der Bodenteil des Reaktionsgemisches
wird opak, wobei sich ein festes Polymer bildet.
Ein Reaktorkessel wird mit 56,5 g (0,5 Mol) Caprolactam,
71,1 ml Triethylamin und 400 ml Benzol beschickt. Man läßt
24 g Phosgen in das Reaktionsgemisch 24 Minuten bei einer
Temperatur von 25 bis 35°C einperlen. Das Gemisch wird 3
Stunden bei einer Temperatur von 4 bis 60°C gerührt, abfiltriert,
wonach das das Produkt enthaltende Filtrat zweimal
mit 100 ml Wasser gewaschen und verdampft wird und ein Gemisch
aus einer halbviskosen Flüssigkeit und Kristallen
entsteht. Die Umkristallisation des Produkts mit Isopropanol
ergibt 33,2 g des Produkts (Carbonyl-bis-caprolactam).
Das Produkt wird als Initiator bei der folgenden ε-Caprol-
lactam-Polyol-Acylpolylactam-Bildung eingesetzt.
Ein Reaktionskessel wird mit 3 g (1,52 mMol) Voranol 2000
(Polyoxypropylenpolyole) und 6,5 g Caprolactam beschickt.
Der beschickte Kessel wird 15 Minuten bei einer Temperatur
von 150°C unter Durchperlen von Stickstoff zur Entfernung
des Wassers erhitzt. Die Beschickung wird auf 70°C unter
Stickstoff abgekühlt und 0,53 g (2,1 mMol) von Carbonyl-
bis-caprolactam werden zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird
auf 100°C erhitzt, um den Initiator zu lösen, und auf 70°C
abgekühlt, bevor 0,3 mMol Brommagnesiumpyrrolidon-Katalysator
zugesetzt werden, was 10 mMol Katalysator pro Mol Caprolactam
entspricht. Der Katalysator wird mit dem Reaktionsgemisch
gemischt und das Gemisch in einer Stickstoffatmosphäre
auf 160°C erhitzt. Die Viskositätserhöhung erfolgt
nach 5 Minuten, wonach das Stickstoffeinleiten beendet
wird. Das ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolylactam-Terpolymerisat
ist fast erstarrt, ist aber nach 10 Minuten noch
durchlässig. Es erstarrt nach 12 Minuten vollständig.
Eine Reaktorkesselbeschickung aus 75 g Voranol 2000 (Polypropylen-
Polyole mit einem Molekulargewicht von 1974), 194 g
Caprolactam und 1,25 g Felctol H (polymerisiertes 1,2-Dihydro-
2,2,4-trimethylchinolin) werden zur Entfernung des
Wassers im Vakuum erhitzt. 17,1 g Isophthaloyl-bis-capro
lactam werden dann zu der Beschickung gegeben, wonach das
Gemisch wieder zur Enfernung des Wassers erhitzt wird.
Insgesamt werden 50 g Caprolactam während zwei Trocknungsstufen
abdestilliert. Das Gemisch wird auf 65°C abgekühlt,
und 13,95 ml Katalysator (Brommagnesiumcaprolactam, 0,4mo
lar in Caprolactam) werden zugegeben und 1 Minute wird entgast.
Das Reaktionsgemisch wird in eine Folienform in einer
Dicke von 3 bis 13 mm, die auf 100°C gehalten wird, gegossen.
Die Form wird auf 160°C innerhalb von 20 Minuten erhitzt
und weitere 30 Minuten auf 160°C gehalten. Das ε-Caprolactam-
Polyol-Polyacryl-Lactam-Terpolymerisat erstarrt
innerhalb von 6 Minuten nach der Einleitung in die Presse.
Die Form wird nach 30 Minuten geöffnet und die fertige polymerisierte
Zubereitung wird entfernt.
Die Zubereitungen des Beispiels 10 und die folgenden Beispiele
14 und 12 wurden zur Bestimmung ihrer mechanischen
Eigenschaften untersucht, die in Tabelle XV aufgeführt
sind, die dem Beispiel 12 sich anschließt. Das Verfahren
und das Produkt des Beispiels 10 sind nicht erfindungsgemäß
und sind Vergleichsversuche. Die Beispiele 11 und 12 und
die Beispiele 8 und 9 sind erfindungsgemäß.
Ein Reaktorkessel wird mit 37,5 g Voranol 2000 (Polyoxypropylenpolyole
mit einem Molekulargewicht von 1975), 104 g
Caprolactam und 0,62 g Flectol H (polymerisiertes 1,2-Dihydro-
2,2,4-trimethylchinolin) beschickt und auf eine Temperatur
von 125°C erhitzt, wonach 25 g Caprolactam im Vakuum
abdestilliert werden. Phenylphosphoro-di-(2-hetohexamethylenimino)-
amid-Initiator (8,35 g) werden zu dem Gemisch gegeben
und gerührt, bis er sich gelöst hat. 8,39 ml einer
Katalysatorlösung aus 2 mMol Chrommagnesiumpyrrolidon in N-Methylpyrrolidon,
was 24 mMol Katalysator pro Mol Caprolactam
entspricht, werden zu dem Reaktionsgemisch bei einer Temperatur
von 120°C gegeben. Das Reaktionsgemisch wird auf eine
Folienform gegossen, die auf eine Temperatur von 160°C gehalten
wird. Das ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolylactam-Terpolymerisat
erstarrt innerhalb von 5 bis 6 Minuten nach dem
Überführen in die Form. Die Form wird nach 30-minütigem Erstarren
geöffnet und die fertige polymerisierte Zubereitung
wird zu Testzwecken entnommen. Die Testergebnisse sind der
Tabelle zu entnehmen.
Ein Reaktorkessel wird mit 37,5 g Voranol 2000 (Polyoxypropylen-
Polyole mit einem Molekulargewicht von 1975), 103,8 g
Caprolactam und 0,62 g Flectol H (polymerisiertes 1,2-Dihydro-
2,2,4-trimethylchinolin) beschickt und während 2 bis 3
Minuten auf 125°C erhitzt. Es werden dann 25 g Caprolactam
im Vakuum abdestilliert. 8,35 ml Phenylphosphoro-di-(2-ketoheptamethylenimino)-
amid-Initiator wird zu dem Gemisch
gegeben. 8,35 ml einer Katalysatorlösung aus 2 mMol Brommagnesiumpyrrolidon
in N-Methylpyrrolidon wird zu dem Reaktionsgemisch
unter den Bedingungen des Beispiels 11 gegeben. Das
Produkt wird in die gleiche Form gegossen, die auch in den
Beispielen 3 und 4 verwendet wurde und auf einer Temperatur
von 160°C gehalten wird. Das ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolylactam-
Terpolymerisat erstarrt in etwa 9 Minuten. Die Form
wird nach 30-minütigen Erstarrenlassen geöffnet und die
fertige polymerisierte Zubereitung wird zu Testzwecken, wie
in der folgenden Tabelle angegeben, entnommen.
Bei dem angeführten Terpolymerisat des Beispiels 10 und der
Beispiele 11 und 12 beträgt der Katalysatorbedarf, wie sich
aus der Tabelle XV oben entnehmen läßt, 4 mMol pro Mol Caprolactam
(Beispiel 10) im Vergleich zu 24 mMol pro Mol Caprolactam
(Beispiele 11 und 12). Dieser Unterschied ist auf
den Polyacyllactam-Initiator des Beispiels 10 und auf den
Acylpolylactam-Inititator der Erfindung zurückzuführen, der
durch die Beispiele 11 und 12 vertreten ist. Der übrige
Vergleich der physikalischen Eigenschaften zeigt ähnliche,
jedoch verschiedene Terpolymerisate auf, die in Übereinstimmung
mit der Erfindung stehen.
Eine Beschickung von 325 g Voranol 2000 (Polyoxypropylen-
Polyol mit einem Molekulargewicht von etwa 2000), 118 g Caprolactam,
60,9 g Isophthaloyl-bis-caprolacatam und 2,5 g
Flectol H (polymerisiertes 1,2-Dihydro-2,2,4-trimethylchinolin)-
Stabilisator werden in eine Reaktionskammer eingeleitet,
die mit Rührer, Temperaturkontrolle, Stickstoffeinlaß
und Vakuumdestillationskopf versehen ist. Das Gemisch
wird im Vakuum (<1 mm) erhitzt, um die Feuchtigkeit durch
Destillation von 50 g Caprolactam zu entfernen. Das Vakuum
wird durch eine Stickstoffatmosphäre ersetzt und die Lösung
auf 100°C abgekühlt. Gelöster Stickstoff wird im Vakuum
entfernt und anschließend werden 2,3 ml Decylalkohol zugegeben
und die erhaltene Lösung durch Rühren unter Stickstoff
vermischt. Die Lösung wird katalysiert und in eine
vertikale Folienpresse aus rostfreiem Stahl, die auf 100°C
gehalten wird, mit Hilfe von Getriebepumpen gegossen. Die
Lösung wird in eine Presse mit einer Geschwindigkeit von
876 ml/min überführt. Die Katalysatorlösung (0,4 molares
Brommagnesiumcaprolactam) wird in den Lösungsstrom durch
eine zweite Getriebepumpe mit einer Geschwindigkeit von 103 ml/min
eingespritzt und führt zu einer Katalysatorkonzentration
von 12 mMol Katalysator pro Mol Caprolactam. Nach
dem Eingießen wird die Presse auf 160°C erhitzt.
Sieben ε-Caprolactam-Polyol-Polyacyllactam-Terpolymerisate
werden hergestellt und unter Verwendung des Verfahrens des
Beispiels 1 vergossen. Der Alkohol und die Alkoholkonzentration
werden jedoch, wie in der Tabelle XVI unten angegeben,
verändert. Die Ergebnisse des Beispiels 13 werden als
Versuch 1 der Tabelle XVI aufgeführt, wobei der anwesende
Decylalkohol 90% Moläquivalenz von überschüssigem Imid,
bezogen auf die Moläquivalenz des anwesenden Hydroxyls, beträgt.
Die oben erwähnten Prozente des anwesenden Alkohols
sind auch repräsentativ für die Prozent-Esterendungen, die
im erhaltenen Terpolymerisat enthalten sind.
Eine Beschickung von 150 g Voranol 2000, 119 g Caprolactam,
29,2 g Isophthaloyl-bis-caprolactam und 1,5 g Flectol H-
Stabilisator werden in eine Reaktionskammer eingeleitet,
die mit einem Rührer, einer Temperaturkontrolle, einem
Stickstoffeinlaß und einem Vakuumdestillationskopf ausgestattet
ist. Das Gemisch wird im Vakuum (<1 mm) erhitzt,
um die Feuchtigkeit durch Abdestillation von 25 g Caprolactam
zu entfernen. Die erhaltene Lösung wird auf 100°C abgekühlt
und der gelöste Stickstoff wird im Vakuum entfernt.
Anschließend werden 1,7 ml Decylalkohol zugegeben und die
Lösung vermischt. Die Lösung wird katalysiert und in eine
vertikale Folienpresse aus rostfreiem Stahl mit Hilfe von
Getriebepumpen gegossen.
Die Lösung wird in die Presse mit einer Geschwindigkeit von
876 ml/min überführt. Die Katalysatorlösung (0,4 molares
Brommagnesiumcaprolactam) wird in den Lösungsstrom durch
eine zweite Getriebepumpe mit einer Geschwindigkeit von 99 ml/min
eingespritzt. Es wird eine Katalysatorkonzentration
von 8 mMol Katalysator pro Mol Caprolactam herbeigeführt.
Sechs ε-Caprolactam-Polyol-Polyacyllactam-Terpolymerisate
werden hergestellt und unter Verwendung des Verfahren des
Beispiels 13 vergossen; jedoch wird der anwesende Decylalkohol
zwischen 0 und 75%, wie in Tabelle XVI definiert,
variiert und die Lösungs- und Formtemperaturen wurden variiert,
wie in Tabelle XVII unten angegeben.
Die Ergebnisse des Beispiels 14 sind als Versuch 2 der Tabelle
XVII aufgeführt.
Ein Reaktorkessel, der mit einem Rührer, einer Temperaturkontrolle,
einem Stickstoffeinlaß und einem Vakuumdestillationskopf
versehen ist, wird mit 90 g eines Polyethylenglykols
mit einem Molekulargewicht von etwa 3000, 219 g Caprolactam,
15,7 g Isophthaloyl-bis-caprolactam und 0,6 g
Flectol H beschickt. Das Gemisch wird im Vakuum erhitzt (<1 mm),
um die Feuchtigkeit durch Abdestillieren von 25 g
Caprolactam zu entfernen. Das Vakuum wird durch eine Strickstoffatmosphäre
ersetzt und die erhaltene Lösung wird auf
70°C abgekühlt und von dem anwesenden gelösten Stickstoff
entgast. Die Zugabe von 0 bis 4,8 ml Decylalkohol schließt
sich an die Kühlung und Entgasung an, wonach die Lösung
vermischt wird. 3,3 ml einer Katalysatorlösung aus 2 mMol Brommagnesiumpyrrolidon
in N-Methylpyrrolidon wird mit der Lösung
vermischt und das erhaltene Gemisch wird in eine vertikale
Presse aus rostfreiem Stahl gegossen. Die Presse
wird während des Einleitens der Polymerlösung auf 100°C gehalten,
und anschließend wird 15 Minuten auf 160°C erhitzt
und daran anschließend 15 Minuten auf 160°C.
Die Tabelle XVIII zeigt die physikalischen Eigenschaften der
vier Terpolymerisate, die nach dem Verfahren des Beispiels
15 mit Konzentrationen von Decylalkohol hergestellt wurden,
die von 0 bis 90% Alkohol, wie definiert in Beispiel 13,
variieren.
An das gleiche Verfahren wie in Beispiel 15 schließt sich
die Herstellung der folgenden Terpolymerisate, wie sie in
Tabelle XIX unten angegeben sind, an, jedoch werden die
folgenden Konzentrationen der Reaktionspartner verwendet:
90 g Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa
3000, 210 g Caprolactam, 0,6 g Flectol H, 15,7 g Isophthal
oyl-bis-caprolactam, 0 bis 2,0 ml Decylalkohol und 3,3 ml
2 m Brommagnesiumpyrrolidon in N-Methylpyrrolidon.
Ein Reaktionskessel, der, wie in den Beispielen 13 bis 14
angegeben, ausgerüstet ist, wird mit 75 g Voranol 2000, 180 g
Caprolactam, 1,25 g Flectol H und 17,1 g Isophthaloyl-
bis-caprolactam beschickt. Das Gemisch wird im Vakuum (<1 mm)
erhitzt, um die Feuchtigkeit durch Destillation von 50 ml
Caprolactam zu entfernen. Die erhaltene Lösung wird auf
65°C abgekühlt und 0,77 ml bis 1,5 ml 1-Propanol oder 1,1
bis 1,37 ml 2-Propanol werden unter Rühren zugegeben. Der
Katalysator in Form von 27,9 ml 0,4 molares Brommagnesium
caprolactam in Caprolactam wird zu der Lösung gegeben und 1 Minute
gerührt. Anschließend wird die Polymerlösung in die
Presse des Beispiels 1 gegossen (Pressentemperatur 100°C).
Die Presse wird von 100 auf 160°C innerhalb von 20 Minuten
erhitzt und 1 Stunde auf 160°C gehalten. Die physikalischen
Eigenschaften dieser Terpolymerisate werden in Tabelle XX
verglichen, in der die Wirkung von 1-Propanol und 2-Propanol
gezeigt wird.
Die physikalischen Eigenschaften, wie sie in den Tabellen
XVI bis XX angegeben sind, veranschaulichen die Wirkungen
verschiedener einwertiger Alkohole auf die Terpolymerisate
der Erfindung. Ein verbesserter Schmelzindex ergibt sich
mit der Zunahme der Alkoholkonzentration, was ein Zeichen
für eine Verminderung der Schmelzviskosität der Terpolymerisate
bei allen Versuchen ist. Sowohl eine verbesserte Festigkeit
als auch verbesserte Schmelzflußeigenschaften werden
beispielsweise mit höherer Polypropylenglykol-Konzentration
erreicht. Die in Tabelle XVII aufgeführten Temperatur-
Alkohol-Untersuchungen zeigen die Biegsamkeit der Alkohol-
modifizierten, Ester-endenden Terpolymerisate, beispielsweise
beim Wegfall des Erfordernisses der 2-Temperatur-
Stufen-Polymerisation. Die Mol-% Alkohol aller Beispiele
und Tabellen sind auf die überschüssige Imidkonzentration
bezogen und entsprechen annähernd den Prozenten der
Prepolymer-Imid-Endgruppen, die durch Estergruppen ersetzt
werden, und erfindungsgemäß den entsprechenden Prozenten
der endständigen Esterendgruppen der e-Caprolactam-Polyol-
Polyacyllactam- oder ε-Caprolactam-Polyol-Acylpolyactam-
Terpolymerisate.
Claims (18)
1. Block-Terpolymerisate mit sowohl Ester- als auch Amid-Bindungen zwischen
den Monomersegmenten, hergestellt durch Polymerisieren einer Mischung
enthaltend ε-Caprolactam, ein Polyol und ein Polyacyllactam oder ein
Acylpolylactam der allgemeinen Formel
worin A und A′ Acylreste, und zwar
Yeinen Alkylenrest mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen,
Reinen Kohlenwasserstoffrest,
yeine ganze Zahl von mindestens 1 und
ndie ganze Zahl 0 oder 1 bedeuten,
wobei der Polyolanteil 14 bis 72 Gew.-% beträgt, und gegebenenfalls mit einem
Alkohol modifiziert ist und 0,1 oder mehr endständige Estergruppen aufweist.
2. Block-Terpolymerisat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polyolanteil des Terpolymerisats von Alkylenglykol gebildet wird.
3. Block-Terpolymerisat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylenglykol ein Polyalkylenglykol mit einem Molekulargewicht von mindestens
etwa 1000 ist.
4. Block-Terpolymerisat gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyalkylenglykol Polyäthylenglykol oder Polytetramethylenglykol ist.
5. Block-Terpolymerisat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polyolanteil des Terpolymerisates von Polybutadiendiol oder einem Polyester,
wie Polycaprolactondiol gebildet ist.
6. Block-Terpolymerisat gemäß Ansspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Acylreste aller Ester- und Amidbrücken Carbonylreste sind.
7. Block-Terpolymerisat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Terpolymerisat ein Caprolactam-Polyalkylenglykol-Blockpolymerisat mit
Phthaloylbrücken zwischen den Blöcken ist.
8. Verfahren zur Herstellung der Block-Terpolymerisate gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus ε-Caprolactam,
einem Polyol, einem Polyacyllactam oder einem Acylpolylactam der
allgemeinen Formel
worin A, A′, Y, R, y und n die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen
und gegebenenfalls einem Alkohol, auf eine Anfangstemperatur von 70 bis
140°C erhitzt und die Temperatur dann in Gegenwart eines basischen Lactam-
Polymerisationskatalysators auf 150 bis 180°C steigt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyol, der
Alkohol und das Polyacyllactam oder das Acylpolylactam umgesetzt werden,
bevor das Lactam zu dem Polymerisationsgemisch zugegeben wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyol, der
Alkohol und das Polyacyllactam oder das Acylpolylactam umgesetzt werden,
bevor der Lactampolymerisationskatalysator zu dem Polymerisationsgemisch
gegeben wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationskatalysator
ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Lactam oder ein
halogeniertes Erdalkalimetall-Lactam ist.
12. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationskatalysator
ein Brommagnesiumlactam ist.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol
ein einwertiger Alkohol der Formel ROH ist, in der R einen aliphatischen oder
substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest oder einen polymeren Rest,
der in Lactam löslich ist, bedeutet.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol
in Mengen von etwa 0,1-150% der Molaräquivalente von überschüssigen
Imidresten aus Acylpolylactam oder Polyacyllactam, bezogen auf die Molaräquivalente
des Hydroxyls des anwesenden Polyols, vorliegt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol
mindestens einer von Decylalkohol, 2-Octanalkohol und 1-Propanolalkohol
ist.
16. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acylpolylactam
ein Acyl-bis-lactam oder das Polyacyllactam ein bis-Acyllactam ist.
17. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das bis-Acyllactam
Terephthaloyl-bis-caprolactam oder Isophthaloyl-bis-caprolactam ist.
18. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation
bei einer Anfangstemperatur von 70-100°C durchgeführt wird und
daß die Temperatur während der Polymerisation auf 150°C bis 180°C gesteigert
wird.
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