DE241197C

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Publication number: DE241197C
Application number: DENDAT241197D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 52 δ. GRUPPE

KARL KELLER in ARBON, Schweiz. Stoffdrückervorrichtung für Stickmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. März 1911 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für Stickmaschinen zum Festhalten des Stoffes während des Stickens, bei welcher in jeder Etage der Stickmaschine eine mit Stoffdrückern oder Stoffhaltern ausgerüstete schwingbare Welle vorgesehen ist.

Gemäß der Erfindung sind die Stoffhalterwellen sämtlicher Etagen der Stickmaschine an mehreren Stellen derart zwangläufig miteinander verbunden, daß durch an jeder Verbindungsstelle angreifende Federn der Anpressungsdruck der Stoffhalter jeder Welle an der betreffenden Stelle entsprechend den Schwankungen des Gatters für sich geregelt und durch ein gemeinsames Zugorgan trotz einer etwaigen Torsion der Welle an allen Stellen zu gleicher Zeit aufgehoben werden kann.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Vorrichtung im Aufriß,
Fig. 2 dieselbe im senkrechten Schnitt und Fig. 3 eine Einzelheit eines Teiles der Vorrichtung.

Mit ι und 2 sind die beiden Stoffdrückerwellen der oberen und unteren Etage einer Zweietagenstickmaschine bezeichnet, die mit Stoffdrückern 3 ausgerüstet und in Lagern 4 schwingbar gelagert sind. Die beiden Wellen 1 und 2 sind an mehreren auf die Länge derselben gleichmäßig verteilten Stellen (im gezeichneten Falle an drei Stellen) durch Lenkerstangen 5, die an auf den beiden Wellen sitzende Hebelarme 6 und 7 angreifen, zwangläufig miteinander verbünden. Für jede Stange 5 ist 40

eine Zugfeder 8 vorgesehen, die einerends an den oberen Querträger 9 des Stickmaschinengestelles und anderends an einen Stellring 10 angreift, der verstellbar auf der Stange 5 befestigt ist. Die Federn 8 sind bestrebt, die Arme 6 und 7 nach oben zu ziehen und dadurch die Stoffhalterwellen 1 und 2 so zu drehen, daß dieselben mit den Stoff haltern 3 gegen den Stoff 11 (Fig. 2) unter Druck anliegen und denselben zwischen sich und den Stichplatten 12 festhalten.

Die Federn 8 ermöglichen, durch Verstellung der Ringe 10 den Anpressungsdruck der Stoffhalterwellen ι und 2 an den erwähnten Verbindungssteilen der Wellen entsprechend den Schwankungen des Gatters für sich zu regeln.

Die Stoffdrücker 3 werden zwangläufig vom Stoff abgehoben, und zwar geschieht dies durch folgende Vorrichtung. Auf der Antriebswelle 13 der Stickmaschine sitzt eine als Auslösorgan für die Stoffhalter dienende Hubscheibe 14, gegen deren Umfang der mit einer Rolle ausgerüstete eine Arm eines am Stickmaschinengestell gelagerten Winkelhebels 15 anliegt, dessen anderer Arm durch eine Stange 16 mit einem auf der Welle 2 befestigten Arm 17 verbunden ist. Die Stangen 5 sind noch unter sich zwangläufig verbunden, und zwar ist für jede Stange am Querträger 9 ein Winkelhebel 18 (Fig. 1) gelagert, dessen einer Arm mit seinem gabelförmigen Ende an einen festen Zapfen 19 der zugehörigen Stange 5 angreift, während dessen anderer Arm durch eine gemeinsame Zugstange 20 mit den Winkelhebeln 18 der übrigen Stangen 5 verbunden ist.

Solange der Hebel 15 mit seiner Rolle gegen

Claims

den radial weniger weit von der Welle 13 entfernten Teil der Hubscheibe 14 anliegt, halten die Stoffhalter 3 unter Wirkung der Federn 8 den Stoff fest (Fig. 1 und 2); sobald aber der radial weiter von der Welle 13 entfernte Teil der Hubscheibe auf den Hebel 15 einwirkt und denselben dreht, werden die Wellen 1 und 2 durch Vermittlung der Teile 16, 17, 7, 5, 6 und 18, 19, 20 so gedreht, daß die Stoffhalter 3 der beiden Wellen 1 und 2 gleichzeitig vom Stoff abgehoben werden, d. h. der Anpressungsdruck der Stoffhalter, ohne daß die Torsion der Wellen 1 und 2 von Einfluß sein kann, an allen Stellen zu gleicher Zeit aufgehoben wird.

In Fig. 3 ist gezeigt, wie sämtliche zur Anpressung der Stoffhalter 3 dienende Zugfedern 8, anstatt einzeln, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, gleichzeitig miteinander geregelt werden können.

Zu diesem Zwecke ist für jede Feder 8 ein Winkelhebel 21 vorgesehen; an dessen einen Arm die Feder angreift, die mit ihrem anderen Ende an der zugehörigen Lenkerstange 5 befestigt ist. Sämtliche Winkelhebel 21 sind durch eine gemeinsame Zugstange 22, die an die anderen Arme der Winkelhebel angreift, miteinander verbunden. Mit dem dem Stickerstandplatz am nächsten gelegenen Winkelhebel 21 ist noch ein dritter Arm 21' verbunden, mittels dessen sämtliche Winkelhebel 21 gedreht und dadurch sämtliche Federn 8 mehr oder weniger gespannt werden können. Dieser Arm 21' ist an einem festen, gezahnten Segment 23 feststellbar.

Pate ν τ-An sprüci-ie:

I. Stoffdrückervorrichtung für Stickmaschinen mit in jeder Etage der Maschine vorgesehener, mit Stoffdrückern ausgerüsteter schwingbarer Welle, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffdrückerwellen (1, 2) sämtlicher Etagen der Stickmaschine an mehreren Stellen derart zwangläufig miteinander verbunden sind, daß durch an jeder Verbundungsstelle angreifende Federn (8) der Anpressungsdruck der Stoffdrücker jeder Welle an der betreffenden Stelle für sich geregelt und durch ein gemeinsames Zugorgan (20) an allen Stellen zu gleicher Zeit aufgehoben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Stoffdrückerwellen Hebelarme (6) sitzen, die durch Lenkerstangen (5) miteinander- verbunden sind, an welche die Federn (8) unter Vermittlung von Stellringen (10) angreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Lenkerstangen (5) die einen Arme von Winkelhebeln (18) angreifen, deren andere Arme durch eine gemeinsme Zugstange (20) miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche zur Anpressung der Stoffdrücker auf den Stoff dienende Federn (8) durch ein gemeinsames Zugorgan (22) von Hand vom Stickerstandplatz aus gleichzeitig geregelt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihren einen Enden an den Lenkerstangen (5) befestigten Federn (8) mit ihren anderen Enden an die einen Arme von Winkelhebeln (21) angreifen, deren andere Arme durch eine gemeinsame Zugstange (22) miteinander verbunden sind, wobei der dem Stickerstandplatz am nächsten liegende, von Hand verstellbare Winkelhebel (21, Fig. 3) an einem gezahnten Segment (23) feststellbar ist.

Hierzu 1 BlattZeichnungen.