DE240889C - - Google Patents
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- DE240889C DE240889C DENDAT240889D DE240889DA DE240889C DE 240889 C DE240889 C DE 240889C DE NDAT240889 D DENDAT240889 D DE NDAT240889D DE 240889D A DE240889D A DE 240889DA DE 240889 C DE240889 C DE 240889C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- ΛΙ 240889 — KLASSE 42c. GRUPPE
WILLARD FRENCH in WASHINGTON
Instrument zum Auflösen sphärischer Dreiecke.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1910 ab.
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom
20. März 1883
die Priorität
14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 1. Juli 1909 anerkannt.
Die Erfindung hat zum Gegenstand eine Vorrichtung zum unmittelbaren und gleichzeitigen
Lösen von zwei oder zeitweise drei sphärischen Dreiecken zum Auffinden einer Schiffslage beispielsweise
mit Hilfe zweier Stern- oder Sonnenbeobachtungen, oder auch zum Lösen anderer Aufgaben, bei denen sphärische Dreiecke vorkommen.
Von bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung insbesondere
durch die Kombination eines geteilten Höhenkreises mit einem Azimutkreise, dessen
Achse senkrecht zur Achse des Höhenkreises steht, einem Deklinationskreis, dessen Achse
zu derjenigen des Azimutkreises senkrecht liegt und einem Rektaszensionskreis. Ein weiteres
Unterscheidungsmerkmal bildet der ebenfalls geteilte Deklinationskreis, dessen Hälften je
einen Nonius über den Äquator führen. Die vorteilhafte Anwendung des Gegenstandes der
Erfindung wird am besten an Hand der nachfolgenden Beschreibung erklärt.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. ι eine schaubildliche Darstellung des gesamten Instrumentes,
In den Zeichnungen zeigt
Fig. ι eine schaubildliche Darstellung des gesamten Instrumentes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Himmelsglobus zur Erklärung der Handhabung
des Instrumentes. .
Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Instrumentes. Fig. 4 zeigt in Einzeldarstellung den Nonius.
an dem Rektaszensionskreise.
Fig. 5 ist eine Seitenansicht von Fig. 4,
Fig. 6 ein Teilschnitt nach der Linie 6-6 der
Fig. 6 ein Teilschnitt nach der Linie 6-6 der
Fig· 3· Fig. 7 zeigt in Einzeldarstellung in Seitenansicht
den oberen Nonius, in Fig. 3,
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Horizont- und Höhenkreis.
Fig. 9 ist ein Schnitt in Seitenansicht der Kreise der Fig. 8.
Fig. 10 zeigt diese Kreise teilweise im Schnitt,'
wobei der Höhenkreis indessen in Seitenansicht dargestellt ist.
Fig. 11 zeigt in Einzeldarstellung einen Nonius
am Höhenkreis.
Fig. 12 ist ein Schnitt nach der Linie 12-12
der Fig. 11.
Fig. 13 und 14 sind Ansicht und Draufsicht
eines Hilfsmeßgerätes zum Messen von Bögen.
Fig. 15 zeigt einen Schnitt nach Linie 15-15
der Fig. 14,
Fig. 16 in Draufsicht einen Teil des Deklinationskreises.
Fig. 17 und 18 veranschaulichen Einzelheiten
eines Markierungsnonius am Deklinationskreis.
Fig. ig und 20 veranschaulichen die Anordnung
eines Nonius zum Ablesen auf dem Höhen- und Deklinationskreis.
Zur Erklärung der grundlegenden Prinzipien dieser Vorrichtung dient Fig. 2, in welcher EQ
den Himmeisäquator darstellt. HR ist der
Horizont, P der Nordpol, Z der Zenit. T ist die
Erde im Mittelpunkt des Himmelsglobus, und M ist ein Himmelsgestirn, beispielsweise die Sonne.
Wie den Astronomen und Seeleuten bekannt, ist die Deklination d eines Himmelsgestirns M
gleich dem Abstande von dem Himmelsäquator EQ auf einem Meridian oder dem Deklinationskreis
PMO gemessen und seine Höhe h gleich dem Abstande von dem Horizont HR
ίο auf einem senkrechten oder Höhenkreis ZMA.
Ebenso ist es bekannt, daß der Abstand PH auf dem Kreise ZPH gemessen, der durch den
Pol und den Zenit geht und der die Höhe L des Himmelspoles darstellt, gleich der Breite
des Ortes ist, an welchem die Beobachtung gemacht wird.
Da die Bogen PO, ZA und ZH jeder gleich 90°
ist, ist es klar, daß der Bogen PM = 90 ° — d ist, und daß der Bogen ZM = 90 ° — h und
PZ = 90 ° — L ist. Mit anderen Worten, da die
Höhe h gleich dem Winkel MTA durch Beobachtung
gewonnen werden kann und da die Deklination d aus einem nautischen Kalender
zu ersehen ist, wenn die Breite des Ortes bekannt ist, so sind die drei Seiten 90 ° — d,
90 ° — h und 90 ° — L in dem sphärischen
Dreieck ZPM ebenfalls bekannt, und deshalb kann man die anderen Teile des Dreiecks durch
Berechnung feststellen. Wird der Winkel MZP
z. B. so berechnet und ist das Gestirn M die Sonne, so erhält man die Ortszeit und von
dieser die Länge des Beobachtungsortes, wenn man diese Zeit mit der von Greenwich vergleicht,
wie dies bei den Seeleuten üblich und daher bekannt ist.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wird nun ein Instrument benutzt mit verschiedenen
Kreisen, die dem Himmelsäquator, dem Horizont, dem Meridian oder Deklinationskreis
und dem senkrechten Höhenkreis des Himmelsgewölbes, entsprechen. Auf diesen Kreisen sind
Zeiger vorgesehen, die die verschiedenen Größen anzeigen oder markieren, welche die Koordinaten
eines Körpers bilden, also Höhe, Deklination, Breite usw., und die dann in Rechnung
gesetzt werden. Diese Kreise des Instrumentes sind mit Bezug zueinander so drehbar gelagert,
daß die markierte Stellung eines Gestirns oder zwei schneidende Kreise in Übereinstimmung
gebracht werden können und daß daher die entsprechenden Zirkel genau das Himmelsdreieck, das man berechnen will, nachbilden.
Wenn genannte Dreiecke auf diese Weise genau wiedergegeben sind, ist es klar, daß ihre verschiedenen
Teile ohne irgendwelche Berech-. nung, wie weiter unten beschrieben wird, abgelesen
werden können.
In Fig. ι entspricht der in Grade eingeteilte Kreis 1 dem Horizont oder Äzimutkreis HR.
Der Meridian- oder Deklinationskreis 2 entspricht dem Meridian PMO; das Ende 4 der
zu dem Kreise 1 senkrechten Achse 3 entspricht dem Zenit Z. Kreis 5 steht senkrecht
auf dem Kreise 2 und entspricht deshalb dem Äquator- oder Rektaszensionskreis EQ. Zur
Vereinfachung der Konstruktion wird der Kreis 5, anstatt innerhalb des Azimut- und des
Deklinationskreises wie der Äquator in ■ Fig. 2 außerhalb an der Seite dieses Kreises angeordnet
(Fig.. 1). Denkt man sich diesen Kreis 5 seitwärts nach rechts in die Figur hineingeschoben,
bis sein Zentrum mit demjenigen der Kreise 1 und 2 zusammenfällt, aber immer
dabei in senkrechter Ebene zu diesem Kreise 2 liegend, so würde die relative Lage aller Kreise
derjenigen in Fig. 2 entsprechen. Der Azimutkreis ι wird durch eine Achse 6 getragen, die
in Lagern 7 ■ ruht, die ihrerseits durch einen Bügel 8 getragen werdender auf dem festen, sich
von der Gestellplatte 10 erhebenden Fuß 9 angebracht
ist. Diese Achse entspricht der Linie B-C in Fig. 2 und gestattet dem Horizont- oder
Azimutkreis, in großen Bögen zu schwingen. In gleicher Weise ist der Meridian oder Deklinationskreis
2 bei 11 und 12 auf einer zur Achse 6 senkrechten Achse gelagert, die der Geraden PD
in Fig. 2 entspricht. Die erwähnten zwei Achsen sind so in dem Instrument angeordnet, daß sie
sich in dem gemeinsamen Mittelpunkt dieser Kreise schneiden, der der Lage der Erde oder
des Punktes T in Fig. 2 entspricht. Die Überlegung ergibt, daß der Punkt 12 des Instrumentes
dem Nordpol, der Punkt 11 dem Südpol und die Lagerzapfen 7 dem Ost- und Westpunkte
im Horizont entsprechen. Diese vier Punkte sind mit Bezug auf die Grundfläche 10
festgelegt. Drehbar auf der Achse 3 und um dieselbe beweglich sind zwei Quadranten 15
und 16 als Halbkreise angeordnet und entsprechen dem senkrechten oder Höhenkreis
ZMA in Fig. 2. Die Achse 3 entspricht also der Linie ZT und geht ebenfalls durch den gemeinsamen
Mittelpunkt der Kreise und steht rechtwinklig zur Achse 6. Der Deklinationskreis 2
ist mit geeigneten Zeigern 17 und 18 nach Art eines Nonius versehen. Der senkrechte Kreis
15, 16 hat ähnliche Zeiger 19, und der Äquator 5
besitzt bewegliche Norden 20 und 21, die an dem Deklinationszirkel 2 festsitzen.
An Hand der Fig. 2 ist ersichtlich, daß, wenn der Deklinationskreis PMO um die Achse PD
und der Höhenkreis ZMA um die Achse ZT geschwungen werden kann, während der Azimutkreis
um die Achse BC schwingbar ist, jedes Dreieck irgendeinem gegebenen Bestimmungsstücke
entsprechend gebildet werden kann, d. h. mit der eben angegebenen Beweglichkeit
können die drei einzelnen Kreise so verstellt werden, daß der Schnittpunkt des Höhen- und
Deklinationskreises an irgendeinen Punkt des
Himmelsgewölbes verlegt werden kann, und wenn dieser Schnittpunkt so eingestellt wird,
ergeben die Kreise alle anderen Teile des sphärischen Dreiecks. Weiterhin zeigt Fig. 2, daß die
Neigung des Deklinationskreises PMO zu dem ' Erhöhungskreis ZMA durch den Bogen PZ
gemessen wird. Deshalb ist es klar, daß, wenn beispielsweise die Sonne beobachtet wird und
die Höhe h gleich 30 ° 24' 31" ist, die richtige
Deklination aus dem nautischen Kalender zu ersehen ist, die dann durch den zugehörigen
Nonius 17 oder 18 auf dem Deklinationskreis eingestellt wird. Ebenso wird die Höhe auf dem
Höhenkreis 15, 16 markiert, und zwar durch den zugehörigen Nonius 19. Man kann das
Ende 4 der Achse 3 so neigen, daß sein Abstand vom Pol auf dem Deklinationskreis
gleich dem Unterschied zwischen 90° und der Breite ist.
Endlich kann man ohne Verstellung der letzten Beziehung die Kreise 1 und 2 um ihre Achse
drehen, bis jeder Nonius den Schnittpunkt der Kreise angibt, der den gegebenen Koordinaten
entspricht.
Nach Ausführung dieser Verschiebungen ist es klar, daß das Dreieck ZPM der Fig. 2 auf
dem Instrument wiederzugeben ist, und daß die Winkelzeit ZPM auf dem Äquator 5 abgelesen
werden kann, da sie durch den Bogen OQ gemessen ist. Auf diese Weise erhält man zugleich
die Ortszeit und die Länge des Platzes in bekannter Weise durch Vergleichen mit der
Uhr und ohne die gebräuchlichen Berechnungen. Zur Ausführung der oben angegebenen Ver-Schiebungen
und zur größeren Genauigkeit ist es wesentlich, daß das Instrument mit gewissen Feineinstellvorrichtungen versehen ist. Auch
wenn zwei Sterne in Sicht oder Sonnenbilder gleichzeitig zu lösen sind, ist es nötig, den Deklinations-
und ebenso den Höhenkreis zu teilen, die, wie· weiter unten beschrieben wird,
in zwei Teilen aneinander gelenkt sind.
Vor allen Dingen ist es wünschenswert, daß der Kreis 15, 16 eine langsame Bewegung ausführen
kann und mit einer Klammer oder Stellschraube versehen ist, um ihn in jeder gewünschten
Lage festzustellen. Zu diesem Zweck sind die Schrauben 25 und 26 (Fig. 1 und 9) vorgesehen,
die an ihren Enden mit Gewinde und Abschrägungen versehen sind, die gegen das Sektorstück 27, das mit der Achse 6 fest verbunden
ist, anliegen. Wenn diese Schrauben lose sind, so kann der Höhenkreis frei von Hand
in die annähernde Stellung gebracht werden, worauf er durch eine oder beide Schrauben eine
genaue mikrometrische Einstellung erhalten kann, die gleichzeitig diesen Kreis feststellen.
Weiterhin dienen die Stellschrauben 28 und die Halteschrauben 29 für eine langsame Bewegung
und zum genauen Einstellen des Kreises 5 in irgendeiner gewünschten Stellung. Dieser
Kreis ist mit einem Nonius versehen, und ist vorteilhaft auf einer Seite in Äquatorstunden
und auf der anderen Seite in Längengrade geteilt.
Der Kreis 2 ist mit festen Armen 35 versehen (Fig. 3), die die Nonien 20 und 21 tragen, die
über dem Kreis 5 laufen. Diese Nonien sind mit Stellschrauben 31 und 32 versehen (Fig. 3, 4
und 5), die an geeigneten Federn 33 und 34 angreifen. Halteschrauben 36 sind ebenfalls für
diese Nonien vorgesehen.
Der Höhenkreis 15, 16 hat nicht nur einen
gleitenden Nonius 19, sondern auch einen Nonius 19' (Fig. 8), welcher über den Azimutkreis
1 streicht. Stellschrauben besitzt der Nonius 19' ebenfalls, deren obere Enden bei 38
sichtbar sind (Fig. 8).
Zum Gewichtsausgleich für den Kreis 2 sind Gewichte 40 (Fig. 16) angeordnet, und als Gegengewicht
am Kreise 1 besitzt der Sektor 27 ein Gewicht 41 (Fig. 10). Die Vorderfläche des
Kreises 151 und 16 schneidet genau das Mittel
seiner Gelenke, und die Fläche des Kreises 1 geht durch die Achse seiner Zapfen 6.
In Fig. 11 ist eine größere Anzeigevorrichtung 50 angegeben, die an dem Quadranten befestigt
werden kann und über ihn hinausgeht, um an dem Höhenkreis negative Höhen oder Höhen
unter dem Horizont zu messen. Diese Vorrichtung dient auch dazu, die Quadranten 15 und 16
zusammenzuhalten, wenn eine große Kreisbahn beschrieben wird. Er ist mit geeigneten Schrauben
51 zum Anklemmen versehen.
In Fig. 13 ist ein an die Kreise anzulegendes
Hilfsgerät zum Messen von Bögen dargestellt, welches aus einem Schenkelpaar 52 und 53 besteht.
Der Schenkel 53 ist mit einem Ring 54 versehen, über welchen ein Ringzapfen 55 des,
Schenkels 52 anliegt, und in welchem die Falle 56 gelagert ist, die mit ihrem spitz zulaufenden
Ende 57 in den Schlitz 58 des Ringes 54 einfällt. Es ist klar, daß, wenn die Falle angehoben
ist, der Schenkel 52 um seinen Spurring gedreht werden kann, wenn aber die Falle
eingreift, so sind die Teile gegen Drehung festgestellt.
Um den Kreis i und seine Markierungszeiger in dem Kreise 2 frei bewegen zu können, ist ein
beträchtlicher Zwischenraum 60 (Fig. 8) zwisehen beiden Kreisen freigelassen, und um die
Schnittpunkte des Deklinations- und Höhenkreises genau ablesen zu können, ist ein Glasnonius
65 (Fig. 19 und 20) angebracht, der flach gegen den Höhenkreis anliegt und über
der Skala des Deklinationskreises liegt oder umgekehrt. Eine Klammer 66 hält die einzelnen
Teile zusammen.
Während der Verschiebung sind die Klammern frei und die folgenden Bewegungen zwi-
sehen den einzelnen Teilen sind möglich. Der Höhenkreis kann in dem Azimutkreis schwingen.
Seine senkrechte Achse 3 kann frei nach Norden und Süden in dem Meridian schwingen, und der
Deklinationskreis kann frei nach Osten und Westen sich bewegen. Es ist deshalb klar, daß,
nachdem die Koordinaten eines Himmelsgestirns festgelegt worden sind, wie oben beschrieben,
auf den zugehörigen Kreisen die in Betracht, kommenden Nonien zusammen an
den Schnittpunkt der zugehörigen Kreise gebracht werden und so das gewünschte sphärische
Dreieck wiedergegeben wird. Aber da zwei Zeiger nicht denselben Platz zu gleicher Zeit '
einnehmen können, so kann man den tatsächlichen gesehenen Punkt nicht durch direktes
Ablesen erhalten. Deshalb ist die Skala jedes Zeigers so angeordnet, daß, wenn zwei Zeiger
sich berühren, entweder der gewünschte Schnittpunkt angezeigt ist oder aber dieser Punkt durch
eine bekannte Korrektur zu erlangen ist. Um die Handhabung zu erleichtern, sind die Zeiger
mit Eingriffsnuten 75 und Stiften 76 (Fig. 8 und 16) versehen, aber auch jede andere geeignete
Vorrichtung mag benutzt werden.
Da die sphärischen Probleme, die durch dieses Instrument gelöst werden können, endlos
sind, kann man sie nicht im einzelnen beschreiben. Aber es muß betont werden, daß eine
Schiffslage mit seiner Hilfe schnell durch zwei Sternsichten in folgender Weise erlangt werden
kann. Die Höhen h und hf der Sterne M und M'
(Fig. 2) werden in gewöhnlicher Weise festgestellt, während ihre Deklination d und df und
ihre Rektaszensionen aus einem nautischen Kalender ersehen werden. Diese Rektaszensionen
ergeben in bekannter Weise auch die Längen der Sterne für die Beobachtungszeiten.
Die Höhen h und hf werden an den beiden Quadranten 15 und 16 des Höhenkreises durch
die Zeiger 19 eingestellt. Die Deklinationen werden an dem Deklinationskreise durch die
Zeiger 17 und 18 eingestellt. Die Längen der
Sterne werden auf dem Kreise 5 durch Nonius 20 und 21 erhalten. Die Koordinaten der beiden
Gestirne werden natürlich nicht dieselben sein, und deshalb ist es nötig, wenn der Höhen-
und Deklinationskreis zur Darstellung der zwei sphärischen Dreiecke in Fig. 2 benötigt werden,
daß die Bogen ZM, ZM', PO und PO' (Fig. 2) verschiedene Ebenen einnehmen können. Um
dies zu erreichen, ist der Deklinationskreis 2 des Instrumentes bei 11 und 12 aus zwei gelenkigen
Teilen gebildet, wobei nur das Gelenk 11 dargestellt ist. Dies gestattet dem Nonius 21,
unabhängig von dem Nonius 20 auf dem Kreise 5 zu laufen und deshalb die Rektaszensionen und
die Längen unabhängig von dem Nonius 20 anzugeben. In gleicher Weise können die Quadranten
15 und 16 frei um die Achse 3 kreisen und unabhängige Höhen messen. Dank dieser
Konstruktion ist es klar, daß das Instrument in oben beschriebener Weise leicht gleichzeitig
die beiden Dreiecke PZM und PZM' in Fig. 2 darstellen kann. Wenn diese Dreiecke dargestellt
sind, so erscheint die Länge der Schiffs- ' lage auf dem Nonius 30, der den Meridian angibt,
und die Breite wird durch den Punkt 4 der Stange 3 dargestellt.
Soweit bekannt ist, ist bis jetzt ein ähnliches Instrument, welches gleichzeitig zwei sphärische
Dreiecke löst und damit die Lage eines Schiffes mit Hilfe zweier Sterne auffindet, während die
Breite unbekannt ist, noch nicht vorgeschlagen worden. Ebenso ist dieses Instrument geeignet,
um mittels zweier Sonnenbeobachtungen eine Schiffslage zu finden, gleichzeitig die Lösung
dreier Dreiecke umfassend, wobei die Breite nicht bekannt ist und das Schiff während der
beiden Beobachtungen eine Strecke zurückgelegt hat.
Um dies zu erreichen, geht man wie oben beschrieben vor und erhält die Deklinationen und
die Höhen- der Sonne für die Beobachtungszeiten aus dem nautischen Kalender, stellt
diese auf dem Instrument ein, wie in dem Falle der Sternsichten. Ebenso setzt man die erwähnte
Höhe h wie oben ein, aber im Falle der erst gemessenen Höhe hf wird das zum Bogenmessen
dienende Meßgerät 52, 53 (Fig. 13) benützt, wobei seine Schenkel so eingestellt werden,
daß sie einen Bogen 90 — h' einschließen. Weiterhin stellt man einen der Flügel 15 auf
die zurückgelegte Strecke des Schiffes und stellt die Marke 19 auf denselben Flügel in
einem Abstande vom Punkt 4 ein, der etwa dem zwischen den einzelnen Beobachtungen
zurückgelegten, durch das Log angezeigten Weg entspricht. Dieser Zeiger gibt dann die Stellung
des ersten Zenits Z' mit Bezug auf den zweiten Zenit Z an. .Nun kommt ein Schenkel des Meßgerätes
in Eingriff mit der Marke, welche den ersten Zenit Z' darstellt, während man die andere
Schenkelspitze mit der Marke zusammenbringt, welche die erste Stellung M' der Sonne angibt.
Man bewegt dann den Flügel 16, der die Marke für die erstgemessene Höhe trägt, bis er mit der
Marke der letzten Sonnenstellung M zusammenkommt. Hat man dieses getan, so erhält man
die Länge des Schiffes für die Zeit der letzten Beobachtung unter dem Nonius 30, und die
Breite wird durch die Neigung der Achse 3 dargestellt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Instrument zum Auflösen sphärischer Dreiecke, gekennzeichnet durch die Kombination eines geteilten Höhenkreises (15,16), dessen zwei Hälften in an sich bekannterWeise um ihre Achse (3) schwingbar aneinandergelenkt sind, mit einem Azimutkreis (1), dessen Achse senkrecht zur Achse des Höhenkreises steht, einem Deklinationskreis (2), dessen Achse zu derjenigen des Azimutkreises senkrecht liegt, und einem Rektaszensionskreis (5).
- 2. Instrument nach Anspruch 1, bei dem der Deklinationskreis (2) aus zwei Teilen besteht, die unabhängig voneinander um eine gemeinsame Achse schwingbar sind und mit Nonien (20, 21) versehen sind, die gleichzeitig über den Rektaszensionskreis (5) streichen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE240889C true DE240889C (de) |
Family
ID=500225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT240889D Active DE240889C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE240889C (de) |
-
0
- DE DENDAT240889D patent/DE240889C/de active Active
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