DE2408204C3 - Vorrichtung zum Temperieren von schüttfähigem Gut - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Temperieren von schüttfähigem, insbesondere trockenem schüttfähigem. Gut mit einer um eine horizontale oder geneigte Achse rotierenden, außen von einem Temperiermedium umspülten Trommel mit Mitnehmern an der Trommelinnenwand für das Gut und einer Antriebsvorrichtung.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-AS 11 30 582 bekannt. Bei ihr ist die Trommel doppelwandig ausgeführt, wobei die Innenwand von einem den Wandzwischenraum durchfließenden Kühlmedium gekühlt wird. Als Mitnehmer für das Gut ist an deren innenwandung eine Schneckenwendel ausgebildet. Die Trommel ist beidseitig offen und kann so im Durchlaufbetrieb arbeiten. So hält das in ihr vorhandene Gut zwar in kräftiger Bewegung und bringt die einzelnen Gutpartikel immer wieder in Kontakt mit der Wandung, dennoch ist der Wärmeübergang zwischen Trommelwandung und Gut unbefriedigend, weil immer nur ein kleiner Teil des Guts mit der Wandung in Berührung steht.

Aus der DE-OS 19 20 945 ist eine im Durchlaufbetrieb arbeitende Vorrichtung zum Kühlen von schüttfähigem Gut bekannt, die aus einer von einem Kühlmittel umspülten liegenden Trommel besteht. Diese rotiert mit kritischer Drehzahl, so daß das in ihr befindliche Gut allseitig an der Trommelwandung anliegt. Zur Förderung des Guts durch die Trommel ist in dieser eine separat angetriebene Förderschnecke angeordnet. Die Auflockerung und Umschichtung des Guts durch diese Förderschnecke ist nur gering und daher die Gleichmäßigkeit des Wärmeübergangs zwischen der Tromnielwandung und dem Gut nicht besonders groß. Trotz des verhältnismäßig großen apparativen Aufwandes läßt somit die Kühlleistung dieser Vorrichtung zu wünschen übrig.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art

so auszugestalten, daß bei minimalem apparativem Aufwand ein gleichmäßiger und großer Wärmeübergang zwischen der Trommelwandung und dem in der Trommel enthaltenen Gut gewährleistet ist

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trommelinnenwand mit längsgerichteten Rippen versehen ist, die Drehzahl der Antriebsvorrichtung bis zur kritischen Drehzahl der Trommßl steigerbar und veränderlich ist und die Antriebsvorrichtung mit einer Bremsvorrichtung versehen ist Durch die Ausbildung von Längsrippen an der Trommelinnenwand, wie es an sich aus der DE-PS 8 98 130 bereits bekannt ist, wird die wirksame Wärmeülöergangsfläche stark vergrößert Die Steigerung der Drehzahl bis zur kritischen Drehzahl bewirkt ein allseitiges Anliegen des zu temperierenden Guts an der Trommelinnenwandung bei gleichzeitiger Verdichtung des Guts, so daß ein großer Wärmeübergang erzielt wird. Mit Hilfe der Bremsvorrichtung schließlich kann die Trommel schnell unter die kritische Drehzahl abgebremst werden, so daß das Gut in der Trommel umgeschichtet wird, um dann bei Wiedererreichen der kritischen Drehzahl wieder allseitig an der Trommelinnenwand anzuliegen. Es ist somit nicht unbedingt notwendig, in der Trommel ein Werkzeug für die Umschichtung des Guts anzuordnen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt zum Kühlen vorgesehen, doch kann sie auch zum Aufheizen des Guts eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Trommel doppelwandig ausgeführt, wobei der Zwischenraum zwischen den beiden Trommelmänteln vom Temperiermedium durchflossen ist, wie dies aus der DE-AS 11 30 582 bekannt ist.

Die längsgerichteten Rippen können halbkreisförmige, kreisausschnittförmige oder dreieckförmige Querschnitte aufweisen. Vorteilhaft ist es, wenn zusätzlich im Bereich der Rippen Besprühungsdüsen in der Trommel angeordnet sind.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen im Querschnitt in Prinzipdarstellungen:

F i g. 1 eine Vorrichtung mit welliger Innenwandung,

F i g. 2 eine Vorrichtung mit einer mit halbkreisförmigen Rippen versehenen Innenwandung,

F i g. 3 eine Vorrichtung mit zackenförmiger Ausführung der Rippen der Innenwandung, und

F i g. 4 eine Vorrichtung nach F i g. 1 im Stillstand.

Die dargestellten Vorrichtungen bestehen in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus rotierenden Trommeln 1 zylindrischer oder kegeliger Form. Die Trommeln 1 sind doppelwandig mit einem Außenmantel 2 und einem Innenmantel 3. Sie sind über Antriebsvorrichtungen 4 angetrieben. Die Drehzahlen sind von 0 bis wenigstens zur kritischen Drehzahl beliebig einstellbar. Zur schnelleren Drehzahlreduzierung sind die Antriebsvorrichtungen 4 mit einer nicht dargestellten Bremsvorrichtung versehen. Der Trommelaußenmantel 2 ist glatt ausgeführt, während der Trommelinnenmantel 3 mit längsgerichteten Rippen versehen ist. Bei den in den F i g. 1,2 und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen sind diese Rippen im Querschnitt als Wellen bzw. Halbkreise 5 ausgebildet, beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 haben die Rippen dreieckigen Querschnitt 6.

Zwischen dem Trommelaußenmantel 2 und dem Trommelinnenmantel 3 wird ein Temperiermedium 7, z. B. Wasser, eingebracht. Um eine zusätzliche Besprühung des in der Trommel 1 befindlichen Guts 9 zu ermöglichen, sind vorzugsweise im Bereich der längsgerichteten Rippen 5, 6 zusätzliche Düsen 8 angebracht

(F ig-2).

Es kann auch zweckmäßig sein, im Zentrum der Trommel Düsen 10 zum zusätzlichen Besprühen des Guts anzuordnen. Als zusätzliches Temperiermedium wird vorzugsweise Luft gewählt Um das in die Trommel zusätzlich eingebrachte Temperiermedium abzusaugen, ist die Trommel mit einer Absaugvorrichtung 11, vorzugsweise in Form eines Filters, versehen. Die Absaugvorrichtung ist an den Stirnseiten der Trommel angebracht

Die Düsen 8 und 10 sind lediglich bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 dargestellt Es ist selbstverständlich, daß sie auch bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1, 3 und 4 Anwendung finden können.

Die F i g. 1 und 3 zeigen Betriebszustände der Vorrichtung, bei denen das zu temperierende Gut umgeschichtet wird. Rotiert die Trommel mit kritischer

Drehzahl, dann liegt das zu temperierende Gut 9 allseitig an der Trommelwand an, wie es F i g. 2 darstellt Ist die Außenwandung des Trommeannenmantels wellig ausgeführt, wie es bei den dargestellten Ausführungsformen der Fall ist, dann erfolgt auch eine kräftige Bewegung des Temperiermediums 7, besonders bei Teilfüllung des Mantelzwischenraums (F i g. 1 und 4).

Beim Durchlaufbetrieb ist die Längsachse der Vorrichtung zweckmäßigerweise geneigt ansonsten kann die Vorrichtung mit horizontaler Achse betrieben werden.

Der Ausdruck »kritische Drehzahl« (siehe auch Patentanspruch 1) weist wie bereits ausgeführt auf diejenige Drehzahl hin, bei welcher das zu temperierende Gut allseitig an der Trommelinnenwand liegen bleibt Die schwingungs-kritische Drehzahl ist mit diesem Ausdruck nicht gemeint

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Temperieren von schüttfähigem, insbesondere trockenem schüttfähigem Gut mit einer um eine horizontale oder geneigte Achse rotierenden, außen von einem Temperierinedium umspülten Trommel mit Mitnehmern an der Trommelinnenwand für das Gut und einer Antriebsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommelinnenwand (3) mit längsgerichteten Rippen (5, 6) versehen ist, die Drehzahl der Antriebsvorrichtung (4) bis zur kritischen Drehzahl der Trommel steigerbar und veränderlich ist und die Antriebsvorrichtung (4) mit einer Bremsvorrichtung versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trommel Düsen (8, 10) zum Einleiten eines zusätzlichen, vorzugsweise gasförmigen Temperiermediums angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (8) in Mantelnähe angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) doppelwandig ist und der Zwischenraum mit dem Temperiermedium gefüllt ist.