DE2407410B2 - Karbidhartmetall mit ausscheidungshärtbarer metallischer Matrix - Google Patents
Karbidhartmetall mit ausscheidungshärtbarer metallischer MatrixInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Karbidhartmetall mit •usscheidungshärtbarer metallischer Matrix, hergettellt
auf dem Sinterwege.
Anwendungszweck der Erfindung ist die Herstellung von wärmebeständigen und verschleißfesten Legierungen,
die sich besonders zur Herstellung von Werkzeugen eignen.
Bisher bestanden die Materialien für Schneidwerkteuge aus Kohlenstoffstahl, Schnellarbeitsstahl, WC-Hartmetall-Legierung,
TiC als Metall-Keramikwerk-Itoff usw. Kohlenstoffstahl und Schnellarbeitsstahl
lind wohl zäh, aber die Zähigkeit fällt bei einer Temperatur über ungefähr 600° C scharf, so daß die
Aus derartigen Materialien hergestellten Werkzeuge •ur im Bereich niederer Schneidgeschwindigkeit verwendet
werden können, vo geringe Wärme erzeugt Wird.
Bei erhöhten Schneidgeschwindigkeiten sind die WC-Hartmetall-Legierungen die besten, obwohl sie
verhältnismäßig leicht verschweißen und eine verhältnismäßig geringe Verschleißfestigkeit haben. Des
weiteren verlangt die Verwendung eines Werkzeugs aus derartigen Materialien im Bereich höherer
Schneidgeschwindigkeit größeren Oxidationswideistand, weil die Schneidkante eines Werkzeuges einer
höheren Temperatur unterworfen ist als das restliche Werkzeug. Daher findet innerhalb des Bereichs höherer
Schneidgeschwindigkeit TiC als Metall-Keramikwerkstoff weite Verwendungsgebiete, da dieses Material
einen ausgezeichneten Oxidationswiderstanc aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, Legierungen vorzusehen, die als Materialien für Schneidwerkzeuge, füi
verschleißfeste Werkzeuge zur Warm- oder Kaltverformung u. dgl., verwendet werden können und demgemäß
über eine hohe Festigkeit und Zähigkeit bei Raumtemperatur sowie auch bei erhöhten Temperaturen
und zusätzlich über eine ausgezeichnete Nichtverschweißbarkeit verfügen, wobei die Prinzipien dei
Dispersionshärtung durch die Dispersion von Karbidteilchen mit der Ausscheidungshärtung durch Bildung
einer /-Phase (Ni3Al(Ti)) in einer Matrix aul
Nickelbasis kombiniert werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch Sintern einer Mischung, bestehend aus 10 bis 90%
eines oder mehrerer der Karbide oder Mischkarbide der Metalle Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium,
Niob, Tantal, Chrom, Molybdän und/oder Wolfram, Rest metallische Komponente, die ihrerseits aus 50
bis 70% Nickel, 2 bis 10% Titan, 0,5 bis 10% Aluminium, sowie aus einem oder mehreren der drei
Metalle 1 bis 10% Eisen, 1 bis 20% Kobalt und/ oder 1 bis 20 % Chrom und ferner noch aus bis 5 %
Niob, bis 10% Tantal, bis 20% Molybdän, bis 20% Wolfram und/oder bis 5 % Vanadium besteht.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Mischung vor, die außerdem noch, bezogen auf die
Gesamtheit der metallischen Komponenten, bis 0,1 % Bor, 0,01 bis 2,0% Zirkonium, bis 1,0% Hafnium,
bis 0,5% Magnesium, bis 1,0% Seltene Erdmetalle, bis 0,5 % Phosphor, bis 3,0 % Silizium und/oder bis
5 % Mangan enthält.
Eine weitere Ausgestaltung sieht eine Mischung vor, die außerdem noch, bezogen auf die Gesamtheil
der metallischen Komponenten, bis 1,0% Kohlenstoff, bis 0,1 % Stickstoff, bis 0,5% Kupfer, bis 0,5%
Rhenium, bis 0,5% Barium, bis 0,5% Rhodium und/oder bis 0,5% Beryllium enthält.
Demgemäß sind als gesintertes Werkzeugmaterial die erfindungsgemäßen Legierungen vorgesehen,
welche eine oder mehrere Arten von Karbiden dei Übergangsmetalle, ausgewählt aus den Gruppen 4 a,
5 a und 6 a, in Form einer fein dispergierten Phase enthalten, wobei der Rest eine Zusammensetzung
einer Superlegierung auf Nickelbasis ist, bei der eine /-Phase (Ni3Al(Ti)) ausgeschieden ist. Bei der Ausgangsmischung
liegt die gesamte Menge der Karbide oder der Mischkarbide im Bereich von 10 bis 90%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.
Die Eigenschaften der Legierungen gemäß dei vorliegenden Erfindung liegen darin, daß sie die hohe
Festigkeit und Zähigkeit beibehalten, die dadurch gegeben ist, daß in der Nickelmatrix Metalle mit
hohem Schmelzpunkt enthalten sind, wie Ta, Nb, W, Mo, V u. dgl., und gleichzeitig bezüglich der Festigkeit
bei Temperaturen bei 700 bis 800° C nicht abfallen, und zwar auf Grund der ausgezeichneten
Wärmebeständigkeit der Matrix und der hoher Festigkeit der ausgeschiedenen /-Phase bei erhöhtei
Temperatur. Zusätzlich ergeben die Legierungen nach der vorliegenden Erfindung die Kombination von
ausgezeichneter Festigkeit gegenüber Verschleiß und Oxidation als Folge der in den Legierungen feinverteilten
Karbid-Phasen.
Es ist aus dem Vorgesagten verständlich, daß die Legierungen nach d;r vorliegenden Erfindung erhöhte,
für Schneidmaterialien erwünschte Eigen-
schäften besitzen, und daß sie über einen weiten Bereich
der Arbeitsweise beim Schneiden verwendet werden können, und zwar sowohl bei leichter wie
schwerer Belastung, indem die Karbid-Phase und die Menge und Natur der verwendeten Bindemittel-Phase
geregelt werden; zusäteiich verfügen die Legierungen
über verbesserte Eigenschaften, wie diese für Werkzeugmaterialien zur Kalt- oder Warmverarbeitung
erforderlich sind.
Legierungen nach der vorliegenden Erfindung verfügen
über ausgezeichnete Schneideigenschaften, besonders in dem Bereich geringer Schneidgeschwindigkeit,
bei welchem Schnellarbeitsstähle ihre prinzipielle Anwendung finden. Schnellarbeitsstahl enthält
im allgemeinen darin feinverteilte Karbide des Typs MC, M6C und M23C6. Die Härte der M6C- und
M23C6-Karbide geht nicht über 1800 bis 2100 Vickers-Härte
hinaus. Im Gegensatz hierzu beträgt die Härte der wichtigsten Karbide in dem erfindungsgemäßen
Karbidhartmetall, wie z.B.TiC, 3000 bis 3200 Vickers-Härte. Außerdem besitzen sie eine gute Benetzungjfähigkeit
gegenüber den Nickelbasis-Superlegierungen, wie auch einen hohen Oxidationswiderstand.
Das Ergebnis ist, daß die ausgezeichneten Eigenschaften von TiC sich gut auf die Schneidleistung
von Werkzeugen auswirken, die dieses enthalten.
Wenn die Legierungen nach der vorliegenden Erfindung für Schneidwerkzeuge im Bereich einer
niederen Schneidgeschwindigkeit Verwendung finden, soll die gesamte Menge einer oder mehrerer Arten
von Karbiden oder zusammengesetzten Karbiden, die in der Ausgangsmischung enthalten sind, vorzugsweise
im Bereich von 20 bis 70 0Zo liegen.
Die zur Bildung einer Matrix aus Nickelbasis-Superlegierung, die nach der vorliegenden Erfindung
die Funktion eines metallischen Bindemittels besitzt, erforderliche Komponente des Ausgangsmaterials hat
eine Grundzusammensetzung, die gewichtsmäßig 50 bis 7O°/o Nickel, 2 bis 10% Titan und 0,5 bis 100O
Aluminium aufweist, und enthält des weiteren eines oder mehrere von drei Metallen, und zwar bis zu
10% Eisen, bis zu 20% Kobalt und/oder bis zu 20 % Chrom und ferner auch noch bis 5 % Niob, bis
10% Tantal, bis 20% Molybdän, bis 20% Wolfram und/oder bis 5 % Vanadium.
In dieser Beziehung sind Titan und Aluminium wesentlich als Bestandteile zur Bildung der -/-Phase
(Ni3Al(Ti)), welche eine größere Rolle bei der Ausscheidungshärtung
spielt. Wennn die Mengen an Ti und Al ungenügend sind, wird eine geringe Menge
von /-Phase ausgeschieden, und die erhaltene Legierung verfügt nur über verminderte Wärmebeständigkeit.
Aus diesem Grunde ist bei der Ausgangsmischung ein Ti-Gehalt von mindestens 2% und ein
Al-Gehalt von mindestens 0,5% erforderlich. Wenn hingegen die Gehalte von Ti oder Al 10% überschreiten,
bildet sich eine unerwünschte, brüchige η-Phase (Ni1Ti) bzw. NiAl.
Fe und Co lösen sich entweder in der Nickelmatrix oder in der /'-Phase als feste Lösung auf, wodurch
die Umkristallisationstemperatur erhöht wird. Wenn der Fe- oder Co-Gehalt weniger als 1 % beträgt,
sind die Wirkungen herabgesetzt; wenn der
Eisengehalt mehr als 10% und der Co-Gehalt mehr als 20% beträgt, wird die ausgezeichnete Warmfestigkeit
der Nickelmatrix vermindert. Cr löst sich in einer Nickelmatrix und der -''-Phase als feste Lösung,
wodurch der Oxidationswidersland beträchtlich verbessert wird. Ein Cr-Gehalt von weniger als
1 % ergibt eine herabgesetzte Wirkung des Cr, während ein Cr-Gehalt von mehr als 20 % eine Brüchigkeit
der Legierung verursacht.
- W, Mo, Ta und Nb lösen sich jedes teilweise in einer Nickelmatrix auf, während sie teilweise Karbide
bilden. Diese in einer Nickelmatrix gelösten Elemente verbessern wesentlich die Festigkeit einer
Legierung bei erhöhter Temperatur. Jedoch verringert sich, falls die Menge dieser Elemente im Überschuß
vorhanden ist, die Zähigkeit der Legierung. Von diesen Elementen verbessert Mo am besten die
Festigkeit der Grenzen der Karbid-Teilchen mit einer Bindemittelphase, weil das zugegebene Mo zusammengesetzte,
Mo-reiche Karbide bildet, welche die Oberfläche eines Ausgangskarbids umgeben und gute
Affinität zur Bindemittelphase auf Nickelbasis aufweisen.
Die erfindungsgemäße Legierung kann weitere Elemente aufweisen, wenn die metallische Komponente
des Ausgangsmaterials gewichtsmäßig auch noch bis 0,1% Bor, 0,01 bis 2,0% Zirkonium, bis
1 % Hafnium, bis 0,5 % Magnesium, bis 1 % Seltene Erdmetalle (wie La, YCe u.dgl.), bis 0,5% Phosphor,
bis 3 % Silizium und/oder bis 5 % Mangan enthält.
Eine kleine Menge von B, Zr, Mg, Hf, P und Seltenen Erdmetallen ergibt bei ihrer Zugabe Vorteile,
wie verbesserte Desoxidation und Entschwefelung der Nickelmatrix, Verfestigung der Korngrenzen und
Verfeinerung der Kristallkörner. Jedoch ist, wenn die Menge derartiger Elemente im Überschuß zugegeben
wird, das Ergebnis ansteigende Sprödigkeit wegen der Bildung von Verbindungen. Si und Mn
ergeben dieselben Effekte, wie B, Zr, Mg usw. und lösen sich in einer Nickelmatrix auf, wodurch die
Korn grenzen verfestigt werden und die Wirkungen der Wärmebehandlung sich verbessern. Ein Si-Gehalt
von über 3 % und ein Mn-Gehalt von über 5 % bildet Verbindungen, die zu erhöhter Sprödigkeit oder
Brüchigkeit führen.
Außer den oben beschriebenen Elementen ist die Zugabe von, immer noch bezogen auf die metallische
Komponente, bis 1 % Kohlenstoff, bis 0,1 % Stick-
stoff, bis 0,5% Kupfer, bis 0,5% Rhenium, bis 0,5% Barium, bis 0,5% Rhodium und/oder bis
0,5 % Be wirkungsvoll. Diese Elemente können an Stelle der vorerwähnten geringen Mengen der Elemente
oder in Kombination damit zugegeben werden.
Wenn die zugegebenen Mengen von C, N, Be, Re, Cu, Rh u. dgl. sehr gering sind, lösen sie sich in einer
Nickelmatrix als feste Lösung, wobei sie die Festigkeit der Matrix verbessern. Jedoch erhöht sich, wenn
zuviel eines solchen Elements zugegeben wird, die Sprödigkeit der Legierung.
Wenn die Legierungen des Typs der Karbid-Dispersion und der Ausscheidungshärtung gemäß der
vorliegenden Erfindung in einem Bereich hoher Sclmeidgeschwindigkeit verwendet werden, sind
höhere Verschleißfestigkeit und auch ein höherer Oxidationswiderstand erforderlich, verglichen mit
dem Bereich niederer Schneidgeschwindigkeit. Um diese Eigenschaften zu erhalten, sollte eine beträchtliche
Menge einer oder mehrerer Arten Karbide oder
zusammengesetzter Karbide eines Übergangsmetalls aus den Gruppen 4 a, 5 a und 6 a in der Legierung
enthalten sein. Im besonderen sollte das Gesamtgewicht der Karbide oder zusammengesetzten Karbide,
5 6
lie in der Mischung enthalten sind, zwischen 60 und Die grafische Darstellung zeigt die Härte einer
)0 °/o liegen. In einer Bindemittelphase der Legierung Legierung nach der vorliegenden Erfindung im Ver-
iollten die Karbide fein verteilt sein. Diesbezüglich gleich mit einem handelsüblichen Sichnellarbeitsstahl
st, da die /-Phase in der Bindemittelphase ausge- (JlS-SKH 4) bei erhöhten Temperaturen (Zusam-
schieden ist, die Festigkeit der Legierung bei erhöh- 5 mensetzung s. Beispiel 4).
ten Temperaturen erheblich verbessert, verglichen Die folgenden Beispiele erläutern die verschiedemit
dem Fall, wo die ausgeschiedenen Teilchen nicht nen Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung,
in der Bindemittelphase enthalten sind. Im besonde- Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die
ren sind, wenn man die herkömmliche Legierung mit Prozentangaben für die Legierungiielemente auf Gedenjenigen
der vorliegenden Erfindung datenmäßig io wichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht der
bei Verwendung derselben Menge Bindemittelphase Ausgangsmischung, vergleicht, diejenigen nach der vorliegenden Erfin- . .
dung bei erhöhter Temperatur erheblich härter, so B e ι s ρ ι e 1 1
daß die Verschleißfestigkeit während des kontinuier- Zu 10 % WC mit einer Korngröße von 1 μ wurden
liehen Schneidvorgangs verbessert ist. Falls die Ver- 15 20% TiC-PuIver von 3 μ Teilchengröße zugegeben,
Schleißfestigkeit auf der gleichen Höhe wie bei einer welches durch Zerkleinern von handelsüblichem
herkömmlichen Legierung liegen soll, kann die TiC von mehr als 150 μ Teilchengröße in einer Naß-Menge
der Bindemittelphase erhöht werden, wodurch Kugelmühle erhalten wurde. Dann wurden zu dieser
sich die intermittierende Schneidfähigkeit verbessert. TiC-WC-Mischung folgende Substanzen zugegeben:
Werkzeuge, die zur Warmverformung bzw. zum 20 35°/o Ni, 10 %> Co, 5% Fe, 10% NiAl (Ni: Al
Warmdrücken, als Druckstempel beim Warmpressen, =7:3), 2 °/o Ti, 5 °/o Mo und 3 "/0 Cr. Diese zugefür
das Warmziehen, als Walzen für das Warmver- gebencn pulverförmigen Elemente bilden eine Bindeformen,
als solche für das Warmschmieden und ahn- mittelphase für die Karbid-Teilchen. Die so hergelicher
Warmformgebung verwendet werden, sind stellte Pulvermischung wurde naßvermischt, verpreßt
während einer verhältnismäßig langen Zeit hoher 25 und unter Vakuum bei 10~l Torr bei 135O°C
Temperatur unterworfen. Deshalb müssen diese zu- 1 Stunde lang gesintert. Das gesinterte Produkt wurde
sätzlich zu der üblichen Festigkeit gegenüber Ver- 4 Stunden lang bei 1150° C lösun.i'sgeglüht und dann
schleiß und Schlag bzw. Stoß, sowie zusätzlich zu der 4 Stunden lang bei 750° C ausgehartet.
Kriechfestigkeit und der Nichtverschweißbarkeit hart Die Härte der so erhaltenen Legierung betrug
genug sein, um bei den erhöhten Temperaturen, die 30 63 R0 (Rockwell-C-Skala).
während der Arbeit auftreten, einem Weichwerden , und einer Deformation zu widerstehen. Für derartige Beispiel 2
Anwendungsgebiete, die auch im Verwendungsbereich Zu TiC-Pulver von 3 μ Teilchengröße wurde folder
Legierungen gemäß der vorliegenden Erfindung gendes zugegeben: 5%>
Co, 40 Vo Ni, 7,9% NiAl liegen, enthalten die Ausgangsmischungen für die 35 (Ni: Al = 7 :3), 2 % Ti, 5 % Fe, 5 % Cr, 5,09 %
gesinterten Werkzeugmaterialien aus Superlegierun- Mo und 0,01% B. Diese pulve rförmigen Elemente
gen auf Nickelbasis 10 bis 60% von einer OC^ meh- bilden eine Bindemittelphase für die Karbid-Teilreren
Arten Karbiden oder zusammengesetzten Kar- chen. Die so hergestellte Pulvermischung wurde naßbiden
der Übergangsmetalle aus den Gruppen 4 a, vermischt, verpreßt, unter Vakuum bei 135O0C
5 a und 6a, wobei der Rest aus der metallischen 40 1 Stunde lang gesintert, unter Vakuum bei 11500C
Komponente besteht. Kohlenstoff-Werkzeugstähle 4 Stunden lang lösungsgeglüht, dann in Öl abge-
und Schnellarbeitsstähle nach dem Stand der Tech- schreckt und bei 760° C 3 Stunden lang ausgehärtet,
nik, die in großem Umfang verwendet werden, neigen Die Härte der so erhaltenen Legierung betrug entdazu,
bei einer Temperatur von oberhalb 600° C sprechend der Rockwell-C-Skaki 57 nach der Sinteweich
zu werden und sind daher nicht verwendbar. 45 rung, 55 nach der Abschreckung und 62 nach der
Zusätzlich weisen derartige Werkzeuge ungenügende Aushärtung. Die Querbruchfestiigkeit betrug 180 kp/
Nichtverschweißbarkeit auf. mm2. Die Schneidversuchsergebnisse solcher Werk-Entsprechend
den Legierungen nach der vorliegen- zeuglegierungen werden in der Tafel wiedergegeben,
den Erfindung kann die Temperatur, bei der das die die Überlegenheit der Legierungen nach der vor-Weichwerden
beginnt, auf 800° C gesteigert werden, 50 liegenden Erfindung bezüglich der Verschleißfestigweil
die Festigkeit der Bindemittelphase bei erhöhter keit und der Glätte der bearbeiteten Oberfläche zeigt
Temperatur infolge der Ausscheidung einer y'-Phase
verbessert ist. Des weiteren weisen die Legierungen Schneidbedingungen
gemäß der vorliegenden Erfindung die Eigenschaften Werkstoff rn^tf^ipr Stahl
auf, die bei Werkzeugmaterialien zur Warmverfor- 55 werKslotI
ratftrar Stahl
mung erforderlich sind, dies auf Grund der außer- _, . . <·Α1Μ *iW)
ordentlichen Verschleißfestigkeit und der Nichtver- Vorschub 0,1 mm/Umdrehuni
Schweißbarkeit, die durch die Karbid-Teilchen her- Schneid-Tiefe 1,0 mm
vorgerufen sind. Schneid-Zeit 2,0 mm
Geschwindigkeit | 20 | 50 | 80 | 125 | Oberfläche mit |
(m/min) | 0,05 | 0,08 | 0,1 | 0,2 | guter Glätte |
Flankenverschleiß (mm) der erfindungs | Oberfläche mit | ||||
gemäßen Probe | 0,2 | 0,5 | 0,7. | 1,0 | schlechter Glätte |
Flankenverschleiß (mm) der Probe nach | |||||
Beispiel 4 | |||||
Λ Q1H
Zu 40% WC-Pulver von 3 μ Teilchengröße und 10% (WTi)C von 3 μ Teilchengröße wurde folgendes
zugegeben: 5,09% Co, 30% Ni, 5% NiAl (NhAl = 7:3, 3% Cr, 2% Fe, 2,9% Ti, 1% Ta, 0,01 % B und 1 % Mn. Die so hergestellte Pulvermischung
wurde vermischt, verpreßt, unter Vakuum bei 10"2Torr bei 14000C !Stunde gesintert, der
Lösungsbehandlung unter Vakuum bei 112O0C
4 Stunden lang unterworfen, dann in Öl abgeschreckt und schließlich bei 800° C 4 Stunden lang getempert.
Die Härte der Legierung betrug 74 nach Rockwell-C-Skala
und die Querbruchfestigkeit 220 kg/ mm2.
Zu einem Pulver von 20 Gewichtsprozent TiC mit einer Teilchengröße von 1 μ und 20 % WC mit einer
Teilchengröße von 1 μ wurden, bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen Pulvermischung, folgende
Bestandteile zugegeben: 35 % Ni, 3 % Ti, 6 % NiAl (NhAl = 7:3), 10% Co, 5% Mo, 0,5% Si und
0,5 % Mn. Die so erhaltene Pulvermischung wurde vermischt, verpreßt, unter Vakuum bei 1350° C
1 Stunde lang gesintert, bei 1150° C 4 Stunden lang
lösungsgeglüht, dann in öl abgeschreckt und schließlich 2 Stunden lang bei 800° C ausgehärtet. Die
Härte der so erhaltenen Legierung betrug 64 nach Rockwell-C-Skala und die Querbruchfestigkeit
210 kp/mm2. Die Härte der so erhaltenen Legierung im Vergleich mit einer solchen eines Schnellarbeitsstahls
(JIS-SKH 4) ist in F i g. 1 wiedergegeben. Die chemische Zusammensetzung von JIS-SKH 4 ist
C 0,7 bis 0,85, Si < 0,40, Mn < 0,40, P < 0,03,
5 < 0,03, Cr 3,80 bis 4,5, W 17 bis 19, V 1 bis 1,5
und Co 9 bis 11. Es wurde gefunden, daß der herkömmliche
Schnellarbeitsstahl bei ungefähr 600° C weich wurde, während der Erweichungspunkt der
Legierung entsprechend der vorliegenden Erfindung bei ungefähr 800° C lag.
Zu 60% TiC mit 3 μ Teilchengröße, 10% NbC mit 3 μ Teilchengröße und 5 % WC mit 1 μ Teilchengröße
wurden zugegeben: 4 % Co, 12 % Ni, 3,09 % NiAl (Ni: Al = 7 : 3), 2 % Ti, 1 % Fe, 1 % Cr,
0,01 % B, 1,5 % Mo und 0,4 % Ta. Die so erhaltene Pulvermischung wurde naßvermischt, mit einem
Druck von 1 t/cm2 verpreßt, unter Vakuum bei 10-= Torr bei 14000C 1 Stunde lang gesintert, bei
1120° C 4 Stunden lang lösungsgeglüht, dann in öl
abgeschreckt und schließlich bei 800° C 2 Stunden lang ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Legierung
betrug nach der Rockwell-A-Skala 91,5 und
die Querbruchfestigkeit 140 kp/mm2.
Zu 15% (TiTa)C, 10% WC und 9% Cr3C2,
sämtlich mit einer Teilchengröße von 1 μ, wurden zugegeben: 40% Ni, 1,8% Ti, 5% NiAl (Ni: Al
= 7:3), 3,5 % Fe, 5 % Co, 5 % Cr, 5 % Mo, 0,4 % C, 0,5% Mn und 0,3% Cu. Das so erhaltene Pulver
wurde naßvermischt, getrocknet, verpreßt, unter Vakuum bei 10-· Torr bei 13500C !Stunde lang
gesintert und im Ofen abgekühlt. Die Härte der so erhaltenen Legierung betrug 60 % nach Rockwell C
und die Querbruchfestigkeit 170 kp/mm2. Der Schneidversuch offenbart, daß die erfindungsgemäßen
Legierungen dem Stahl SKH 4 überlegen waren.
Zu 20% (TiZr)C, 5% WC und 5% Mo2C, sämtlieh
mit einer Teilchengröße von 1 μ, wurden zugegeben: eine 70%ige Nickelbasis-Superlegierung in
Pulverform mit 50 % Ni, 4 % Ti, 5 % Al, 5 % Fe, 10% Co, 10% Cr, 0,3 Vo Be, 7% Mo, 2% Ta und
6,7% W. Das so erhaltene Pulver wurde mechanisch is vermischt, dann getrocknet, verpreßt, unter Vakuum
bei ΙΟ-2 Torr bei 132O0C I Stunde lang gesintert,
unter Vakuum bei 1120° C 4 Stunden lang lösungsgeglüht
und schließlich ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Legierung lag ungefähr bei 66 Rockwell C
»ο und die Querbruchfestigkeit bei 240 kp/mm2.
Zu 30% WC und 10% TaC, beide mit einer Teilchengröße von 1 μ, wurden zugegeben: 5% Co,
30% Ni, 10% NiAl (Ni: Al = 7 : 3), 3 % Ti, 10% Mo, 0,5% C, 1 % Si und 0,5% Mn. Das so erhaltene
Pulver wurde vermischt, verpreßt, unter Vakuum bei 10-' Torr bei 1380° C 1 Stunde lang gesintert, unter
Vakuum bei 1120° C 4 Stunden lang lösungsgeglüht, in öl abgeschreckt und schließlich bei 800° C
4 Stunden lang ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Legierung betrug 69 Rc und die Querbruchfestigkeit
250 kp/mm2.
Zu 20% (TiZr)C und 10% Mo2C, beide in einer
Teilchengröße von 1 μ, wurde zugegeben: Nickel-Superlegierung
in Pulverform, bestehend aus 50 % Ni, 10,08% Cr, 10% Co, 0,3% C, 3% Ti, 5,3% Al, 8% Mo, 13% W, 0,01% B, 0,01% Ce und
0,3 % Si. Das so erhaltene Pulver wurde naßvermischt, mit einem Druck von 1 t/cm2 verpreßt, unter
Vakuum bei ICr1 Torr bei 13200C 1 Stunde lang
gesintert, in öl abgeschreckt und bei 800° C 2 Stunden
lang ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Legierung betrug 64 Rc und die Querbruchfestigkeit
170 kp/mm2.
Zu 50 % (TiMo)C, 20 % WC und 5 % TaC, sämtlich mit einer Teilchengröße von 1 μ, wurden zügegeben:
2% Ti, 1,89% Co, 15% Ni, 2% Cr, 3% NiAl (Ni: Al = 7 : 3), 1 % Mo, 0,1 % C unc
0,01 % B. Das so erhaltene Pulver wurde naßvermischt, verpreßt, unter Vakuum bei 1370° C 1 Stunde
lang gesintert, bei 12000C 4 Stunden lang lösungsgeglüht,
in öl abgeschreckt und bei 800° C 2 Stunder lang ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Le
gierung betrug 91 RA und die Querbruchfestigkei
160 kp/mm2.
Zu i 5 % TiC und 5 % TaC, beide mit einer Korn größe von 1 μ, wurden zugegeben: 45 % Ni, 5 % Cr
8% Co, 1,95% Si, 0,05% Cu, 10% NiAl (Ni: A
509550/26
iqn
= 7:3), 2°/o Ti und 8%> Mo, welche Elemente zur
Bildung der Bindemittelphase nach der vorliegenden Erfindung verwendet wurden. Das so hergestellte
Pulver wurde naßvermischt, unter Vakuum bei ΙΟ"2 Torr bei 132O0C 1 Stunde lang gesintert, bei
10800C 4 Stunden lang lösungsgeglüht, in öl abge
schreckt und schließlich bei 720° C 5 Stunden lan ausgehärtet. Die Härte der so erhaltenen Legierun
betrug 51 Rc und die Querbruchfestigkeit 250 kp
5 mm2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Karbidhartmeiall mit ausscheidungshärtbarer
metallischer Matrix, hergestellt auf dem Sinterwege aus einer Ausgangsmischung, bestehend aus
10 bis 9O°/o eines oder mehrerer der Karbide
oder Mischkarbide der Metalle Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom,
Molybdän und/oder Wolfram, Rest metallische Komponente, die ihrerseits aus 50 bis 70%
Nickel, 2 bis 10% Titan, 0,5 bis 10% Aluminium, sowie aus einem oder mehreren der drei
Metalle 1 bis 10% Eisen, 1 bis 20% Kobalt und/oder 1 bis 20 % Chrom und ferner noch aus
bis 5% Niob, bis 10% Tanta!, bis 20% Molybdän, bis 20 % Wolfram und/oder bis 5 % Vanadium
besteht.
2. Karbidhartmetall nach Anspruch 1, bei dessen Herstellung die Ausgangsmischung außerdem *°
noch, bezogen auf die Gesamtheit der metallischen Komponenten, bis 0,1% Bor, 0,01 bis
2,0% Zirkonium, bis 1,0% Hafnium, bis 0,5% Magnesium, bis 1,0% Seltene Erdmetalle, bis
0,5 % Phosphor, bis 3,0 % Silizium und/oder bis 5 % Mangan enthält.
3. Karbidhartmetall nach Anspruch 1 oder 2. bei dessen Herstellung die Ausgangsmischung
außerdem noch, bezogen auf die Gesamtheit der metallischen Komponenten, bis 1,0% Kohlenstoff,
bis 0,1 % Stickstoff, bis 0,5% Kupfer, bis 0,5% Rhenium, bis 0,5% Barium, bis 0,5%
Rhodium und/oder bis 0,5 % Beryllium enthält.
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