DE2406967A1

DE2406967A1 - Mittel zur desodorierung und beeinflussung der schweissekretion

Info

Publication number: DE2406967A1
Application number: DE19742406967
Authority: DE
Inventors: Valentin Dr Med Koehler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-06-26
Filing date: 1974-02-14
Publication date: 1975-02-27
Also published as: GB1446584A; FR2234887B1; FR2234887A1

Description

PATENTANWALT DR.-ING. LOTTERHOS

ANNASTRASSE 19 FERNSPRECHER! (0611) 555061 TELEGRAMME: LOMOSAPATENT LANDESZENTRALBANK 50007149 POSTSCHECK-KONTO FFM. 1667

ii/K framkfurt(main), j fPB 1974

Dr. med. "Valentin Köhler
Medizinalpraktikant Julian Köhler
87o2 Gerbrunn, Gieshügelerstrasse 65

Mittel zur Desodorierung und Beeinflussung der Schweißsekretion

Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Desodorierung und Beeinflussung der Schweißsekretion.

Mit der immer mehr steigenden Umweltverunreinigung ist auch der Bedarf an wirksamen Desodorantien grosser geworden. Deren Einsatz erfolgt nicht nur auf dem hygienischen Gebiet, sondern auch auf dem kosmetischen Sektor.

Es hat sich nun herausgestellt, daß eine fieihe von Desodorantien wohl desodorierend wirkt, jedoch wegen der ebenfalls ständig steigenden Allergiebereitschaft nicht oder unter Ausschluß des allergiebereiten Personenkreises eingesetzt werden kann.

Die kosmetische Industrie stellt auch eine große Zahl von Desodorantien und solchen mit Schweißsekietionshemmung her. Viele von ihnen enthalten als Hemmstoff gegen Schweißgeruch Hexachlorophen, das allgemeine Schäden hervorruft. Damit ist erneut das Bedürfnis nach Stoffen ge-

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geben, die weder allergisieren und lokale Reizungen an Haut ■und angrenzenden Schleimhäuten verursachen noch gesundheitsschädlich wirken.

Die Erfindung "bezweckt nun ein Mittel zur Desodorierung und Beeinflussung der Schweißsekretion, das von den -vorstehend angegebenen Nachteilen frei ist, nicht bakterizid bzw. bakteriostatisch, sondern auf biochemischem Wege wirkt.

Die Erfindung geht davon aus, daß Nicotinsäureamid, das auch Vitamin B, genannt wird, oder Nicotinsäure einerseits eine desodorierende Wirkung ausüben und andererseits nicht allergisierend oder allgemein schädigend wirken.

Die Erfindung geht weiterhin davon aus, daß auch die Folsäure und deren Salze bei lokaler Anwendung desodorierend und antiperspirant wirken. Auch dieses Vitamin bzw. dessen Salze allergisieren nicht und rufen keine Hautreizungen hervor und sind imstande, die Abstoßungsrate der Haut und damit das Substrat für mikrobielle Zersetzung herabzusetzen.

Gemäß der Erfindung werden nun zur Herstellung eines Mittels zur Desodorierung und Beeinflussung der Schweißsekretion Nicotinsäureamid bzw. Nicotinsäure mit Folsäure und Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin kombiniert.

Das Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin vermögen die oben beschriebenen Effekte von Nicotinsäureamid bz. Nicotinsäure und Folsäure über deren Summenwirkung hinaus zu steigern.

Folsäure und Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin fördern gegenseitig die Resorption des anderen Stoffes und gemeinsam die Rlickresorption des gebildeten Schweißes etwa bis zu 5o bis 7o %. Damit wird der Wasser- und Salzverlust vermindert und die Wärmeregulierung verbessert.

Zur praktischen Anwendung kann eine wäßrige Lösung mit den drei Wirkstoffkomponenten Nicotinsäureamid bzw. Nicotinsäure,

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Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin und Folsäure "bzw. deren Salze dienen. Es ist auch möglich, eine wäßrig-alkoholische Wirkstofflösung herzustellen und anzuwenden, wobei das Verhältnis von Wasser zu Alkohol in sehr breiten Grenzen schwanken kann. Hinsichtlich der Intensität und der Dauer der Desodorierung und auch der Resorption des Schweisses ergaben sich Unterschiede in Abhängigkeit von dem Trägerstoff. Liegt Wasser als Trägerstoff vor, so sind Intensität und Dauer der Desodorierung unter Resorption des Schweisses nicht so groß wie bei Alkohol. Bei wäßrigem Alkohol als Trägerstoff währen diese"Effekte mehr als 48 Stunden. Man hat es also in der Hand, die Intensität und Dauer der Effekte durch die Wahl des Trägerstoffs zu bestimmen.

Die teilweise gegebene geringe Wasserlöslichkeit der Wirkstoffe (Folsäure) kann durch Anwendung eines Lösungsvermittlers, z.B. des in der Kosmetik und Pharmazie "bfeannten 2-0ctyldodecans,oder eines anderen Stoffs überwunden werden. Selbstverständlich können bei einem Liquidumpräparat, das auch ein Spray sein kann, ein parfümierender Stoff zugegeben werden.

Eine geeignete, praktisch erprobte Rezeptur besteht in einer alkoholisch-wäßrigen Lösung von 90 bis 40 Teilen Wasser und io bis 60 Teilen Alkohol und einem Zusatz von 3 bis 5 % Nicotinsäureamid bzw. Nicotinsäure, 0,01 % Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin und 0,005 $> Folsäure oder einem ihrer Sfclze .

Damit sind aber die Grenzen der Zusatzmengen nicht festgelegt. Es sind Zusätze, ohne weiteres möglich:

für Nicotinsäureamid bzw. Nicotinsäure in den Grenzen von

1 bis 1o %,

Tür Cyanocobalamin bzw. Aquocobalamin von 0,005 bis 0,2 % und für Folsäure bzw. deren Salzen von 0,003 "bis 0,02 %, wobei alle Proζentangaben als Gewichtsprozente zu verstehen sind.

Die Untersuchungen, die bei der Ermittlung der Grenzen für die Anwendung von Nicotinsäure und Nicotinsäureamid in der vorstehend genannten Kombination vorgenommen wurden, ergaben, daß Nicotin3äureair.id bzw. Nicotinsäure noch konzentration abliängige

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Eigenschafter i-uf-'fü sen. Bei nicht weiter steigerbarer Desodorierung vermag eiine Konzentrationserhöhung die Hypersektetion deutlich au hemmon, und zwar bei einer Konzentration von 5 % aufwärts in alkoholisch-wäßriger Lösung.

Das Mittel gemäß der Erfindung in der vorstehend genannten liomDination von drei. Vitaminen ist anwendbar bei. körperlicher Anstrengung wie Sport, Tans, orier bei als unangenehm empfundenen atmosphäre seilen Umständen und/oaer höheren Luftwasserdampfgehalten.

'jeiiäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann das Mittel fjjemäß der Erfindung auch zu einem Mittel gegen nervöse .-chweißsokrefcion gestaltet werden. Es gibt viele Menschen, r'ii ohne körperliche oder atmosphärische Belastxxns unter ^rjc3iwei⁽isekreti( π ?.fiden. Dieser Umstand ist- nervös bedingt, η nun zu einmi Mittel, wie es in dem vorstehenden Beispiel regeben vurde, die Vitamine Thiamin oder Pyridoxin in Mengen von je 0,01 uis 0,05 % zugesetzt werden, so wird der Effekt der Hemmung der üekretion derart beeinflusst,, daß auch die nervöse Sehweißsekretion veitgehend unterdrückt wird und unter Umständen überhaupt nicht auftritt.

Hchweißf] ecker.r^:4rder in LVocolien .Können rückßt&ndslos mit Wasser au3pr-v;ö?3caen werden, und schließlich ist diese Kombination zu.¹ J'oBoa.-rierung von Textilien selbst und Gegenrtlnden &" u»" Ar»; r

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Claims

Patentansprüche

1) Mittel zur Desodorierung und Beeinflussung der Schweißsekjbetion,

gekennzeichnet durch einen Trägerstoff, der Wasser oder eine wäßrig-alkoholische Lösung sein kann, und als Wirkstoffe -die· Nicotinsäureamid und/oder Nicotinsäure, Cyanocobalamin und/ oder Aquocobalamin, und Folsäure und/oder deren Salze.

2) Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Lösungsvermittler.

3) Mittel nach Anspruch i oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Thiamin und/oder Pyridoxin.

4) Mittel nach Anspruch 1, 2 oder 3» gekennzeichnet durch eine wäßrig-alkoholische Lösung als Trägerstoff und neben den anderen Wirkstoffkomponenten Nicotinsäure und/oder Nicotinsäureamid in eher Zusatzmenge von wenigstens 3 %.

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