DE2404958C2 - Metabolit A-27106 und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Metabolit A-27106 und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
d) ein Infrarotabsorptionsspektrum in Chloroform gemäß der anliegenden Zeichnung, die Bestandteil dieses
Anspruchs ist,
e) ein Massenspektrum mit einem Molekularionenpeak bei mle 854,44630 und charakteristischen Peaks
bei mle 836,44129, 779,44690 und 761,44740 sowie
0 einen Rf-Wert von 0,49 im Silicagel-Dünnschichtchromatogramm in Benzol/Metha^l (7 : 3),
und wobei dessen Säureform ein weißer Feststoff mit einem Molekulargewicht von etwa 832 und einer
titrierbaren Gruppe mit einem pKa-Wert von 7,2 ist.
2. Verfahren zur Herstellung des Metaboliten A-27106 gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Streptomyces candidus NRRL 5449 in einem Kulturmedium, das assimilierbare Quellen von Kohlenstoff,
Stickstoff und anorganischen Salzen enthält,
a) submers unter aeroben Bedingungen in Gegenwart von Glucose und Monensin so lange züchtet, bis das
Monensin durch den Organismus in dem Kulturmedium in eine wesentliche Menge des Metaboliten
A-27106 umgewandelt wurde, oder
b) submers unter aeroben Bedingungen züchtet, die Brühe vom Kulturmedium trennt, die Brühe lyophilisiert,
die lyophilisierte Brühe in einem wäßrigen Puffermedium wieder aufbaut und diese wiederaufgebaute
Brühe so lange mit Glucose und Monensin zusammenbringt, bis im Puffermedium eine wesentliche
Menge an Metabolit A-27106 entstanden ist, worauf man den Metaboliten A-27106 aus dem Puffermedium
gewinnt, oder
c) submers unter aeroben Bedingungen züchtet, die Zellen vom Kulturmedium trennt, die erhaltenen Zellen
durch Beschallung, Zentrifugieren und Dialyse reinigt, das gereinigte Dialysat in einem wäßrigen
Puffermediuffi mit Glucose und Monensin umsetzt, bis sich im Puffermedium eine wesentliche Menge
an Metabolit A-27106 gebildet hat, und den Metaboliten A-27106 hieraus isoliert.
3. Verwendung des Metaboliten A-27106 gemäß Anspruch 1 in Geflügel- oder Wiederkäuerfutter.
Die Erfindung bezieht sich auf den Metaboliten A-27106 und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie
seine Verwendung.
Gegenstand der Erfindung ist der Metabolit A-27106 oder seine Säure-, Ammonium-, Lithium-, Kalium-,
Rubidium- oder Cäsiumformen, wobei dieser Metabolit (Na-SaIz) ein weißer kristalliner Feststoff ist, sich ver-
hältnismäßig gut in niederen Alkanolen löst, im allgemeinen jedoch unlöslich ist in niederen Altanen und folgende
weitere Eigenschaften hat:
a) ein Molekulargewicht von 854, und zwar massenspektrometrisch bestimmt,
b) eine ungefähre Elementarzusammensetzung von 58,78% Kohlenstoff, 8,51% Wasserstoff, 27,85% Sauerstoff
und 3,63% Natrium,
c) eine empirische Formel C42H71O16Na entsprechend der Strukturformel in Anspruch 1,
d) ein Infrarotabsorptionsspektrum in Chloroform gemäß der anliegenden Zeichnung,
ej ein Massenspektrum mit einem Molekularionpeak bei mle 854,44630 und charakteristische Peaks bei ml
e 836,44129, 779,44690, 761,44740 sowie
0 einen Rf-Wert von 0,49 im Silicagel-Dunnschichtchromatogramm in Benzol/Methanol (7 : 3),
0 einen Rf-Wert von 0,49 im Silicagel-Dunnschichtchromatogramm in Benzol/Methanol (7 : 3),
und wobei dessen Säuteform ein weißer Feststoff mit einem Molekulargewicht von etwa 832 und einer trtrierbaren
Gruppe mit einem pKa-Wert von 7,2 ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung des Metaboliten A-27106, das darin besteht,
daß man Streptomyces candidus NRRL 5449 in einem Kulturmedium, das assimilierbare Quellen von
Kohlenstoff, Stickstoff und anot^ainischen Salzen enthält, submers unter aeroben Bedingungen in Gegenwart
von Glucose und Monensin so lange züchtet, bis das Monensin durch den Organismus in dem Kulturmedium in
eine wesentliche Menge des Metaboliten A-27106 umgewandelt wurde.
Schließlich ist Gegenstand derEifindung die Verwendung des Metaboliten A-27106 in Geflügel- oder Wiederkäuerfutter.
Dadurch erzielt man die Verhinderung oder Behandlung von Kokzidiose bei Geflüg/.'■-. sowie eine Erhöhung
der Futterverwertung von wiederkäuenden Tieren, die eine entwickelte wiederkäuend? Funktion
haben, wobei man solchen Tieren eine Propionat-erhöhende Menge des Metaboliten A-27106 verabreicht
Kokzidiose ist ein bekanntes Protozoenleidsn, das von einer Infektion durch eine oder mehrere Arten von
Eimeria oder Isospora (siehe Lund and Farr in »Diseases of Poultry«, 5. Auflage, Biester and Schwarte, Eds.,
Iowa State University Press, Ames, Ia., Seiten 1056 -1096, herrührt Wegen der großen wirtschaftlichen Verluste
durch Kokzidiose und der Schwierigkeiten bei der Anwendung einiger bekannter Mittel gegen Kokzidiose besteht
immer noch ein Bedarf nach besseren Mitteln gegen Kokzidiose.
Wiederkäuer sind wirtschaftlich wichtige Tiere, und eine Erhöhung der Futterverwertung ist daher stets sehr
erwünscht. Der Mechanismus der Verarbeitung des überwiegenden Nähranteils (Kohlenhydrate) von Wiederkäuerfutter
ist bekannt. Mikroorganismen im Pansen des Tieres fermentieren Kohlehydrate unter Bildung von
Monosacchariden und bauen dies«! Monosaccharide dann zu Pyranverbindungen ab. Die Pyruvate werden
durch mikrobiologische Verfahren metabolisiert, wodurch Acetate, Butyrate oder Propionate entstehen, die
man kollektiv als flüchtige Fettsäuren (VFA) bezeichnet.
Der durch Verwendung der flüchtigen Fettsäuren gegebene günstige Einfluß wurde bereits von McCullough,
Feedstuffs, 19. Juni 1971, Seite 19; Eskeland et al., J. An. Sei. 33,282 (1971); sowie Church et al., »Digestive Physiology
and Nutrition of Ruminats«, Band 2,1971, Seiten 622 und 625 diskutiert. Es werden zwar auch Acetate
und Butyrate verwendet, der Einsatz von Propionaten ist jedoch im Vergleich dazu wirksamer. Falls zu wenig
Propionat vorhanden ist, dann kann sich bei den Tieren darüber hinaus eine Ketosis entwickeln. Ein entsprechend
günstiges Mittel sollte bei den Tieren daher eine Bildung von Propionaten aus Kohlehydraten anregen,
wodurch die Kohlenhydrate besser ausgenützt werden und sich gleichzeitig der Befall an Ketosis verringert.
Monensin, aus dem der Metabolit A-27106 hergestellt werdtn kann, ist in US-PS 35 01 568 als Faktor A eines
antibiotischen Komplexes A3823 beschrieben. Monensin ist ebenfalls ein Mittel gegen Kokzidiose.
Das erfindungsgemäße biologisch wirksame Mittel wird willkürlich als Metabolit A-27106 bezeichnet. Der
Auauiutk Ä-27106 bezieht sieh dabei auf das Natriumsalz. Weitere Salze sind die Ammonium-, Lithium-,
Kalium-, Rubidium und Cäsiumsa'ze, und auch die Säureform ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Ein Ausgangsmaterial zur Herstellung des Metaboliten A-27106 ist Monensin, dessen Natriumsalz folgende
Formel I hat:
CH3
CH3
B O Na+ O E
/ OH CH3 HOCH2
50
60
65
Monensin in Form seines Natriumsatoes wird durch Streptomyces cinnamonensis gebildet, wie dies in US-PS
35 01 568 beschrieben ist.
Der Metabolit A-27106 entsteht entweder aus Monensin oder der Mycelkultur, in der Monensin gebildet wird,
in Gegenwart von Glucose durch ein Enzym oder durch Enzyme, die durch einen neuen Stamm von Streptomyces
candidus gebildet werden. Eine Kultur dieses neuen Stammes wurde ohne Beschränkung über ihre Verfügbarkeit
bei der ständigen Kultursammluiig der Northern Utilization Research and Development Division, Agricultural
Research Service, United States Department of Agriculture, 1815 North University Street, Peoria, Illinois
61604 hinterlegt, und zwar dort unter der Nr. NRRL 5449.
Wegen der Unsicherheit taxomischer Studien bei Organismen der Gruppe Streptomyces gibt es bei der KJassifikation
eines neuentdeckten Organismus immer ein gewisses Moment der Unsicherheit. In den wichtigsten
Eigenschaften scheint der Organismus NRRL 5449, der Monensin zum Metaboliten A-27106 umwandelt,
jedoch Streptomyces candidus (Krassilnikov) Waksman 1953 am ähnlichsten zu sein. Die Art der Kultur wurde
von S. A. Waksman in »The Actinomycetes«, Band II, Williams and Wilkins, Baltimore, 1961, Satz 187, beschrieben.
Der vorliegende Organismus wird als neuer Stamm des beschriebenen Organismus angesehen. Obwohl
S. candidus NRRL 5449 und der bekannte Stamm einander in der allgemeinen Mycelmorphologie und
Farbe sowie im Aussehen der Sporen ähmeln, gibt es zwischen ihnen noch genügend Unterschiedlichkeiten, die
die Bezeichnung des vorliegenden Organismus als neuen Stamm erforderlich machen. So bringt der publizierte
Organismus beispielsweise Milch nicht iiurn Gerinnen, und er verflüssigt auch Gelatine nur langsam, während
der neue Stamm nach 14 Tagen geronnene Milch bildet und Gelatine innerhalb von 21 Tagen nicht verflüssigt.
Am wichtigsten ist jedoch, daß eine aus dem bekannten Stamm vermehrte Kulturprobe Monensin nicht zu
Metaboiit Α-27Ί06 umwandelt.
Der Organismus, der Monensin zum Metaboliten A-27106 umwandelt, wurde aus einer am Berg Ararat in der
Türkei gesammelten Bodenprobe isoliert.
Die taxonomischen Studien über S. candidus NRRL 5449 erfolgen nach den vom International Cooperative
Project for Description and Deposition of Streptomycetes empfohlenen Methoden sowie nach den von Shirling
und Gottlieb, »Methods für Characterization of Streptomyces Species«, International Bulletin of Systematic
Bacteriology 16,313-340(1966) beschriebenen Verfahren, und z>?ar zusammen mit anderen ergänzenden Untersuchungen.
Die am Anfang stehende Abkürzung »ICP« bezieht sich dabei auf Medien, wie sie von Shirling
und Gottlieb beschrieben werden. Die restlichen Medien sind in der bereits angeführten Literatur von Waksman
beschrieben. Die Zuordnung der Farbnamen erfolgt nach Kelly and Judd in »The ISCC-NBS Method of
Designating Colors and a Dictionary of Color Names«, U.S. Department of Commerce Circular 553,1955. Die in
eckigen Klammern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Farbskala von Tresner and Backus, nämlich
»System of Color Wheels für Streptomyces Taxonomy«, Appl. Microbiol. 11, 335 (1963). Die Farbstreifenbestimmungen
sind unterstrichen, und die Farbblöcke nach Maerz and Paul (»Dictionary of Color«, MacGraw-Hill,
N.Y., 1950) sind in Klammern angegeben.
Die Sireptomycete NRRL 5449 ist gekennzeichnet durch gerade bis wellenartige Sporophoren und ovale bis
leicht zylindrische Sporen, die im Mittel 1,165 α xO,57 μ groß sind, und zwar in Ketten von 10 bis 50. Die Sporen
sind elektronenmikroskopischer Beobachtungen zufolge glatt. Luftmycelien sind normalerweise weiß. Bei 26°C
kommt es nur zu einem vegetativen Wachsen, und bei 450C tritt überhaupt kein Wachsen auf. Zu maximalem
Wachstum und maximaler Sporulation kommt es bei 30 bis 37°C.
Einer allgemeinen Praxis folgend wird das Wachsen des Mikroorganismus NRRL 5449 auf einer Reihe von
Medien untersucht, die bei der Untersuchung der Actinomycetes anerkannt sind.
Die Kulturverfahren sind einheitlich und stellen Standardmethoden dar. Die verwendeten Medien und die beobachteten
Kulturcharakteristiken sind wie folgt:
Gutes Wachsen, fahlgelb [1 ICl], keine Luftmycelien oder Sporen, kein lösliches Pigment.
Reichliches Wachsen, hellgelb [10J3], reichlich Luftmycelien und Sporen, (W) weiß a, kein lösliches Pigment.
Gutes Wachsen, fahlgelbgrün [lOCl], gut Luftmycelien und Sporen, (W) weiß a, kein lösliches Pigment.
Gutes bis reichliches Wachsen, mittelmäßig gelb [10H4], gut bis reichlich Luftmycelien und Sporen, (W)
weiß a, braunes lösliches Pigment.
Reichliches Wachsen, mittelmäßig orangegelb [1016], reichlich Luftmycelien und Sporen, (Y) fahlgelb 2db,
leicht braunes lösliches Pigment.
Gutes Wachsen, fahlgelbgrün [1OB Ij, gut Luftmycelien und Sporen, (W) weiß a, kein lösliches Pigment.
Glycerin-Glycin
Reichliches Wachsen, mittelbraun [11J4], reiche Sporulation und Luftmycelien, (W) weiß a und (Y) fahlgelb
2db, leicht hellbraunes lösliches Pigment.
Emer3on
Reichliches Wachsen, gräulich gelb [12H3J. keine Luftmycelien oder Sporen, kein lösliches Pigment.
Bennett
Gutes Wachsen, hellgelb [1112], spärliche Luftmycelien und Sporen, (W) weiß a, kein lösliches Pigment. 5
Czap»k
Reichliches Wachsen, mittelmäßig orangegelb [11J7J, reichlich Luftmycelien und Sporen, (W) weiß a, kein
lösliches Pigment.
Glucose-Asparagin
Leidliches bis gutes Wachsen, fahlgelbgrün [10Bl], keine Luftmycelien oder Sporen, kein lösliches Pigment.
Calciummalat 15
Reichliches Wachsen, gräulich gelb [ 11E4], reichlich Luftmycelien und Sporen, (Y) fahlgelb 2ba, hellbraunes
lösliches Pigment.
Nähragar
Gutes Wachsien, fahlgelbgrün [lOCl], keine Luftmycelien oder Sporen, kein lösliches Pigment. 20
Der Organismus wird hinsichtlich ausgewählter physiologischer Eigenschaften nach Standardverfahren
untersucht. Die beobachteten Eigenschaften und hierfür gefundenen Charakteristiken sind wie folgt:
Wirkung auf entmhmte Milch Aufklaren, Gerinnung nach 14 Tagen
Ni'-.atreduktion positiv 30
Melaninproduktion
Tryptonhefeextraktbrühe schwach
Tyrosinagar keine
Gelatineverflüssijsung keine nach 21 Tagen 35
Temperaturerfordernisse 26=C - nur vegetatives Wachsen
30-370C - gutes vegetatives Wachsen, gut Luftmyce-
lien und Sporen
43-55°C - kein Wachsen '°
Im folgenden w srden die Ergebnisse der Untersuchung des Kohleverbrauchs für den Organismus NRRL 5449
angeführt. Zur Kennzeichnung eines Wachsens werden folgende Symbole verwendet:
45 + = Verbrauch - gutes Wachsen
[+] = möglicher Verbrauch - gutes bis leidliches Wachsen
[-] = fraglicher Verbrauch - schwaches oder überhaupt kein Wachsen
= kein Verbrauch - kein Wachsen 50
des Wachsens
55
Raffinose +
D-Fructose [+]
Cellobiose [+]
L-Arabinose [+J 60
D-Mannit [+]
Rhamnose [+]
Cellulose
Dextrose [+] bis [-]
D-Xy!ose [+]
Inosit +
-C (kein Kohlenhydrat) [-] bis [+]
Zum Wachsenlassen von S. candidus NRRL 5449 läßt sich irgendein Kulturmedium verwenden. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, einer optimalen Ausbeute und einer leichten lujlierung des Produkts werden jedoch
bestimmte Kulturmedien bevorzugt. Bevorzugte Kohlehydratquellen für eine großtechnische Fermentation
sind daher beispielsweise Invertzucker oder Maissirup, es lassen sich jedoch auch Glucose, Fructose, Maltose,
Stärke, Inosit und dergleichen verwenden. Möchte man Monensin in den Metaboliten A-27106 in einer Fermentationsbrühe gleichzeitig mit dem Wachsen von S. candidus NRRL 5449 umwandeln, dann muß das Medium für
eine ausreichende Umwandlung auch eine Glucosequelle enthalten. Läßt man S. candidus NRRL 5449 dagegen
nur zur Bildung seines Enzymsystems wachsen, das man später zur Umwandlung von Monensin in den Metaboliten A-27 ICu verwendet, dann braucht Glucose während der Fermentation nicht unbedingt vorhanden zu sein.
ίο Bevorzugte StickstoiTquellen sind Peptone, Sojabohnenmehl, Aminosäuregemische und dergleichen. Zu den
anorganischen Nährsalzen, die den Kulturmedien beigegeben werden können, gehören die üblicherweise löslichen Salze, die Eisen-, Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Calcium-, Phosphat-, Chlorid-, Carbonat- und ähnliche
Ionen liefern.
Essentielle Spurenelemente, die für das Wachsen und die Entwicklung des Organismus notwendig sind, soll
ten ebenfalls im Kulturmedium vorhanden sein. Solche Spurenelemente kommen normalerweise als Verunrei
nigungen in anderen Bestandteilen des Mediums in Mengen vor, die für das Wachsen des Organismus ausreichen.
Der Ausgangs-pH-Wert des Kulturmediums läßt sich variieren. Vor einer Beimpfung mit dem Organismus
sollte der pH-Wert des Kulturmediums zweckmäßigerweise jedoch auf etwa pH 5.7 bis etwa 7.5 eingestellt wer
den, und zwar je nach dem jeweils verwendeten Medium. Wie bei anderen Actinomyceten wird das Medium
auch im vorliegenden Fall mit fortschreitender Fermentation allmählich stärker alkalisch und kann von einem
Ausgangs-pH-Wert von etwa pH 5,9 während der Wachstumsperiode des Organismus auf einen Wert von etwa
pH 6,9 oder darüber ansteigen. Der End-pH-Wert wird zumindest teilweise durch den Ausgangs-pH-Wert des
Mediums, die im Medium vorhandenen Puffer sowie die Zeitdauer, während der man den Organismus wachsen
läßt, gesteuert. Der pH-Wert läßt sich zwar auch durch Zusatz einer Säure oder einer Base einstellen, zu guten
Ergebnissen gelangt man jedoch ohne Einstellung des pH-Wertes.
Genauso wie andere Streptomyces-Stämme, so muß man auch den Organismus NRRL 5449 unter aeroben Bedingungen wachsen lassen. Eine Vermehrung bzw. ein Wachsen in kleinem Maßstab wird zweckmäßigerweise
auf Schrägagar oder Agarplatten, in Schüttelflaschen oder Kolben vorgenommen. Für eine großtechnische Pro
duktion bevorzugt man eine submerse aerobe Kultur in großen Tanks.
Das in einem sterilen Tank befindliche Fermentationsmedium kann man zum Starten der Fermentation mit
einer sponilierten Suspension beimpfen. Da eine Beimpfung mit einer sporulierten Suspension ein Wachsen
verzögert, bevorzugt man jedoch ein vegetatives Inokulum. Das vegetative Inokulum wird hergestellt, indem
man ein kleines Volumen Kulturmedium mit der Sporenform oder mit Mycelfragmenten des Organismus be
impft, um so zu einer frischen, aktiv wachsenden Kultur des Organismus zu gelangen. Das vegetative Inokulum
wird dann in einen größeren Tank übertragen. Zum Wachsen des vegetativen Inokulums läßt sich das gleiche
400C. Zu maximalem Wachsen und maximaler Sporulation kommt es jedoch zwischen etwa 32 und etwa 370C.
Wie bei aeroben Submerskulturverfahren üblich, bläst man auch im vorliegenden Fall während der Fermentation durch das Kulturrwdium sterile Luft. Für ein ausreichendes Wachsen des Organismus und eine entsprechende Produktion an Metaboiit A-27106 sollte das bei einer großtechnischen Produktion der Substanz verwendete Luftvolumen über etwa 0,1 Volumen Luft pro Minute pro Volumen Kulturmedium liegen. Optimale Ergeb-
nisse hält man mit einem Luftvolumen von zumindest einem Drittel bis einem halben Volumen Luft pro Minute
und pro Volumen Kulturmedium.
Die zur Umwandlung von Monensin in den Metaboliten A 27106 benötigte Fermentationszeit schwankt. Für
die Umwandlung von Monensin in den Metaboliten A-27106 muß eine ausreichende Menge an Glucose vorhanden sein. Hat man genügend Glucose vsrfügbar und sind etwa 0,1 bis 1,0 g Monensin pro Liter Medium vorhan-
den, dann verläuft die Umwandlung von Monensin zum Metaboliten Α-27ΊΟ6 praktisch vollständig innerhalb
etwa 36 bis 72 Stunden. Eine optimale Umwandlung erfolgt in Gegenwart einer Monensinmenge von etwa 0,5
bis 0,7 Gramm pro Liter Medium. Eine ausreichende Menge Glucose liegt zwischen etwa 2,0 und etwa 2,5 Gewichtsprozent Glucose, auf das Gewicht des Mediums bezogen. Zur Überprüfung der jeweiligen Glucosekonzentration lassen sich entsprechende Glucosetestpapierstreifen verwenden. Fällt der Glucosegehalt auf unter
etwa 2% ab, dann sollte man zur Aufrechterhaltung optimaler Konzentrationsspiegel Glucose zusetzen.
Verwendet man das Enzymsystem S. candidus für die Umwandlung von Monensin in den Metaboliten
A-27106, dann muß die Enzymzubereitung nicht hochrein sein. Eine filtrierte Fermentationsbrühe kann man
daher beispielsweise lyophilisieren und zumindest zwei Wochen lagern, bevor man sie mit einem wäßrigen Puffer wieder auffrischen muß, wozu man etwa 1A des Volumens der ursprünglichen Brühe verwendet. Eine ausrei-
chende Umwandlung erhält man nach etwa 72 Stunden, wenn man 2,5 g einer so lyophilisierten Zubereitung in
Gegenwart von 25 mg Monensin wieder aufbereitet
Das aktive Enzymsystem ist sowohl in der filtrierten Brühe als auch den Zellen vorhanden. Eine Enzymzubereitung größerer Reinheit läßt sich aus den abgetrennten Fermentationszellen herstellen. Diese Zellen lassen
sich in eingefrorenem Zustand wenigstens drei Monate lang lagern. Die aufgetauten Zellen kann man dann wie
der zum Leben erwecken, indem man sie in einer Pufferlösung suspendiert. Die Pufferauspeniion IiSt «ich wei
ter reinigen durch Beachallcn und Zentrifugieren. DIc so abgetrennten gereinigten ZellbruetutÜckc werden
dann in einem Puffer resuspendiert und dialysiert. Unter Anwendung dieses Verfahrens erhält man aus 200 g
Zellen aus dem Fermentationsmedium so viel gereinigtes Dialysat, das man dadurch Glucose u&i 25 mg
Monensin zum Metaboliten A-27106 umwandeln kann.
Das Fortschreiten der Umwandlung läßt sich dünnschichtchromatographisch verfolgen. Auf Silicagel (F-254)
in Benzol/Metanol (7 : 3) beträgt der Rf-Wert für Monensin 0,62, und der Rf-Wert für den Metaboliten A-27106
liegt demgegenüber bei 0,49. Zur Detektion läßt sich ein Vanillin-Sprühreagens verwenden. Dieses Reagens
wird hergestellt, indem man rauchende Salpetersäure (2 ml) zu einer Lösung von Vanillin (3 g) in absolutem
Äthanol (100 ml) gibt.
Der Metabolit A-27106 ist sowohl in der Kulturbrühe als auch im Mycel vorhanden. Entsprechende Techniken
zur Isolierung des Metaboliten A-27106 müssen daher so ausgelegt sein, daß sie eine maximale Gewinnung
des Produkts aus beiden oben genannten Medien erlauben. Hierzu wird das Fermentationsmedium beispielsweise
filtriert, worauf man sowohl das Filtrat als auch den Mycelkuchen mit geeigneten Lösungsmitteln extrahiert,
um so zum Metaboliten A-27106 zu gelangen. Aus den zur Extraktion verwendeten Lösungsmitteln läßt
sich das gewünschte Produkt anhand üblicher Verfahren gewinnen.
Wahlweise kann man die in der Kultur enthaltenen Feststoffe, unter Einschluß der Bestandteile des Mediums
und des Mycels, als Quelle für den Metaboliten A-27106 verwenden, wobei man jedoch vorher das Wasser aus
dem Mycel und dem Kulturmedium abtrennt. Das Kulturmedium läßt sich hierzu beispielsweise durch Lyophilisieren
trocknen und mit einem Futter vermischen. Die Feststoffe lassen sich ferner ohne eine totale Wasserentfernung
zu einem dünnen Schlamm verarbeiten, den man zu feuchtem Mengfutter und ähnlichen Futtermitteln
zusetzen kann.
Ein Eiüzci-r.xifukiioris-isöiäiiünii-Verfahren ist nicht notwendig. Das Filtrieren des fertigen Kulturmediums
mittels einer Filterhilfe reicht bereits aus. Der Filterkuchen läßt sich mit einem polaren Lösungsmittel, wie
Methanol, «,strahieren. Der Methanolextrakt wird eingeengt und dann zu dem ursprünglichen wäßrigen Filtrat
gegeben. Die so erhaltene vereinigte Lösung extrahiert man zweimal mit dem halben Volumen Chloroform. Die
Chloroformextrakte werden unter Vakuum zu einem dunklen bernsteinfarbenen Öl eingeengt.
Das so erhaltene Ö! entfärbt main in einer mit Aktivkohle gefüllten Säule, und zwar unter Verwendung von
Chloroform und etwa 20 g Aktivkohle pro Gramm Öl. Das Eluat wird erneut unter Vakuum eingeengt, wodurch
man ein fahlgelbes bis farbloses Öl erhält. Dieses Öl löst man in der minimal erforderlichen Menge Chloroform
und Chromatographien die Lösung dann auf einer Silicagelsäule, und zwar unter Verwendung von Äthylacetat
als Lösungsmittel. Die Elution wird dünnschichtchromatographisch überwacht. Die Elution mit Äthylacetat-Methanol-Gemisch
ergibt den Metaboliten A-27106.
Der Metabolit A-27106 (Natriumsalz) ist ein weißer kristalliner Feststoff, der unter Blasenbildung bei etwa
170 bis 175°C schmilzt. Der Metabolit A-27106 scheint sehr leicht ein Hydrat oder ein sonstiges Solvat zu bilden.
Liegt der Metabolit A-27106 in hydratisierter oder solvatisierter Form vor, dann ändert sich auch sein
Schmelzpunkt, und diese Verbindung schmilzt dann allgemein einige Grad unter dem oben angegebenen Wert.
Die Elementaranalyse des Metaboliten A-27106 ergibt folgende prozentuale Zusammensetzung: Kohlenstoff
58,78, Wasserstoff 8,51, Sauerstoff 27,85 und Natrium 3,63. Diese Werte stimmen mit einer empirischen Formel
C42H7)O16Na überein, die folgende theoretische Zusammensetzung in Prozent hat: Kohlenstoff 59,00, Wasserstoff
8 37 Sauerstoff 29 94 und Natrium 2 42.
Der Metabolit A-27106 weist praktisch keine Ultraviolettabsorption oberhalb etwa 235 μΐη auf.
Das Infrarotspektrum des Metaboliten A-27106 in Chloroform kann der anliegende ι Zeichnung entnommen
werden. Die unterscheidbaren Absorptionsmaxima des Spektrums sind wie folgt: 3,1,3,36,6,39,6,82,7,1,7,25,
7,9 (Schulter), 8,1,8,3,8,67,8,8 (Schulter), 9,04,9,22,9,51,9,66,10,03,10,26,10,66,11,23,11,47,11,83 und 12,15.
Das Massenspektrum des Metaboliten A-27106 zeigt folgenden Molekularionenpeak und die ferner angegebene
Charakteristik.
m/e
berechnet
berechnet
854,445230 836,45229 779,45490 761,44540
gefunden
854,44630 836,44129 779,44690 761,447740
Fragment
C42H71O16Na
(M+)
(M+)
C42H69O15Na
(M+-H2O)
C40H68O13Na
(M+-[CH3O + CO2])
C40H66O12Na
(M+-[CH3O + CO2 + H2O])
Die obigen Werte bestätigen die angegebene empirische Formel und ein Molekulargewicht von 854 für das
Natriumsalz des Metaboliten A-27106.
Im allgemeinen ist der Metabolit A-27106 leicht löslich in hochpolaren Lösungsmitteln, unlöslich in nichtpolaren
Lösungsmitteln und verschiedenartig löslich in Lösungsmitteln mittlerer Polarität So löst sich A-27106
beispielsweise in niederen aliphatischen Alkoholen und teilweise in Phenol, Diäthyläther und Aceton, und er ist
verhältnismäßig unlöslich in flüssigen niederen Alkanen.
Eine elektrometrische Titration des Metaboliten A-27106 in der Säureform in Wasser bei einem AusgangspH-Wert
von 8 zeigt das Vorhandensein einer titrierbaren Gruppe mit einem pKa-Wert von 7,2.
Die oben beschriebene Mononatriumform ist im allgemeinen die natürliche Form des Metaboliten A-27106.
Die Säure läßt sich aus diesem Natriumsalz ohne weiteres herstellen. Aus der Säure lassen sich das Ammonium-
und sonstige Alkalisalze herstellen. Die verschiedenen Metallformen verhalten sich etwa ähnlich wie Alkalicarboxylate
und Chelate.
Zur Herstellung einer anderen Form wird der Metabolit A-27106 (die Natriumform) in einem wäßrigen
Lösungsmittel, wie Methanol/Wasser, gelöst Die erhaltene Lösung versetzt man dann mit einer Säure, beispielsweise
Salzsäure, um den pH-Wert auf 5 oder darunter zu erniedrigen. Sodann wird das Methanol unter
Vakuum abgezogen, und das erhaltene wäßrige saure Produkt extrahiert man mit Chloroform. Der Chlorofonnextrakt
wird getrocknet und zur freien Säureform eingedampft.
Die so erhaltene Säureform des Metaboliten A-27106 kann als solche verwendet werden, oder sie läßt sich weiter
modifizieren, indem man sie mit einem wäßrigen Alkalihydroxid oder mit wäßrigem Ammoniak titriert, um
auf diese Weise die entsprechenden Lithium-, Kalium-, Rubidium-, Cäsium- oder Ammoniumsalze herzustellen.
Die Säure-, Ammonium- oder Alkaliformen des Metaboliten A-27106 sind alle biologisch aktiv.
Die exakte Struktur des Metaboliten A-27106 ist nicht bekannt. Man weiß, daß zur Umwandlung von Monensin
zum Metaboliten A-27106 Glucose erforderlich ist und verbraucht wird, und zwar sogar in Abwesenheit
metabolisierender Zellen von S. candidus. Das Molekulargewicht von A-27106 entspricht dem eines Glucosylmonensins.
Außer der in hohem Maß behinderten tertiären Hydroxylgruppe am Ring E müßten fünf Hydroxylstellen an
einem Glucosylmonensin vorhanden sein, die sich einzeln oder insgesamt unter Bildung eines einfachen Esters,
wie eines Acetats, verestern lassen sollten. Die Gegenwart all dieser fünf reaktionsfähigen Stellen ergibt sich
durch Veresterungsversuche.
Aufgrund der oben angeführten physikalischen Eigenschaften läßt sich für den Metaboliten A-27106 folgende
Struktur der Formel II vorschlagen:
O Na+ O E
CH3
OH
OH
O — (Glucose)
Nachdem die Struktur nur postuliert wird, sollte die oben angegebene Struktur selbstverständlich nur eine
Arbeitshypothese bilden.
Der Metabolit A-27106 ist weniger toxisch als Monensin. Nach intraperitonealer Verabreichung des Metaboliten
A-27106 an Gruppen aus jeweils 6 Mäusen verendet bei einer Dosierung von 50 mg/kg von sechs Mäusen
jeweils ein Tier, und bei einer Verabreichung von 100 mg/kg verenden von sechs Tieren jeweils drei.
Bei ähnlichen Versuchen führt eine intraperitoneale Verabreichung von Monensin an Gruppen aus jeweils
6 Mäusen eine Dosis von 10 mg/kg zum Tod von einer Maus aus jeweils sechs Mäusen, und bei einer Dosis von
20 mg/kg zum Tod von drei Mäusen von insgesamt sechs.
Zur Verhinderung oder Behandlung von Kokzidiose beim Geflügel wird den Tieren eine nicht-toxische kokzidiostatische
Menge an Metabolit A-27106 verabreicht, und zwar vorzugsweise oral auf täglicher Basis. Zur Bestimmung
der geeigneten Konzentration an A-27106 muß man zwar eine Reihe von Faktoren beachten, die zu
verabreichende Menge liegt jedoch im allgemeinen zwischen 0,005 und 0,05 Gewichtsprozent, bezogen aul
nicht mit Wirkstoff versetztes Futter, und sie beträgt vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,04 Gewichtsprozent. Dei
Metabolit A-27106 kann in verschiedener Weise verabreicht werden, am einfachsten wird er jedoch mit einem
physiologisch unbedenklichen Träger zugeführt, vorzugsweise mit dem den Tieren verabreichten Futter.
Der Metabolit A-27106 verbessert ferner die Futterausnützung bei Wiederkäuern, deren Pansenfunktion entwickelt
ist. Junge Wiederkäuer, praktisch alle noch nicht entwöhnten Tiere, stellen monogastrische Tiere dar
Sobald junge Wiederkäuer mit dem Fressen festen Futters beginnen, beginnt sich die Pansenfunktion zu entwik
kein, und die mikrobiologische Population des Pansens erhöht sich. Nachdem das Tier eine gewinne Zeit feste:
Futter gefressen hat, ist seine Pansenfunktion voll entwickelt und bleibt während des ganzen Tierlebens erhal
ten. Einige wirtschaftlich wichtige Wiederkäuer sind Rinder, Schafe und Ziegen.
Der MeUbolit A-27106 erhöht die Futterausnutzung, wenn man ihn oral an Wiederkäuer in Mengen zwischer
etwa 0,05 mg/kg/Tag bis zu etwa 2,5 mg/kg/Tag verabreicht Die günstigsten Ergebnisse erhält man mit Mengen
zwischen etwa 0,1 mg/kg/Tag und etwa 1,5 mg/kg/Tag. Ein bevorzugtes Verabreichungsverfahren für den Metaboliten A-27106 besteht darin, daß man ihn mit dem Tierfutter vermischt Der Metabolit A-27106 kann jedoch
auch in anderer Form verabreicht werden, beispielsweise in Form von Tabletten, Tränken, BoIi oder Kapseln.
Eine Formulierung dieser verschiedenen Dosierungsformen läßt sich nach in der Tierpharmazie üblichen Ver- 5
fahren erreichen. Jede einzelne Dosierungseinheit sollte eine solche Menge Metabolit A-27106 enthalten, daß
sich dadurch direkt die geeignete Tagesdosis für das zu behandelnde Tier ergibt
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert
Beispiel 1
Herstellung von A-27106 aus Monensin über S. candidus
S. candidus NRRL 5449 läßt man auf aus Bennett Medium hergestelltem Schrägagar wachsen, wodurch man
eine gut definierte Kolonie erhält Die Kolonie wird entfernt und mit sterilem deionisiertem Wasser (10 ml) auf- 15
geschlämmt.
Die oben erhaltene Aufschlämmung verteilt man auf vier 500-ml-Schüttelflaschen, die jeweils 100 ml vegetatives Medium folgender Zusammensetzung enthalten:
Lactose 10,0 g 25
Maltose 10,0 g
FeSO4 · 7H2O 0,01 g
MgSO4 ■ 7H2O 2,0 g
ICH2PO4 2,0 g
CaCO3 2,0 g 30
deionisiertes Wasser bis zu 1,1 Liter
Dk; vier beimpften Flaschen werden bei 300C auf einem Rotationsschüttler bei 250 Umdrehungen pro Minute 24 Stunden lang inkubiert. Das so erhaltene vegetative Medium (10-ml-Anteile) verwendet man zum Beimpfen von insgesamt 15 Schüttelflaschen (500 ml), die 100 ml sterilisiertes Fermentationsmedium folgender 35
Zusammensetzung enthalten:
40
NaCl 5 g
Glycerin 15 g 45
CaCO3 2 g
deionisiertes Wasser bis zu 1 Liter
Das Medium hat einen pH-Wert von 7,2, der nicht eingestellt ist. Das beimpfte Medium wird 72 Stunden wie
oben beschrieben inkubiert. 50
In einem Fermenter mit 40 Liter Fassungsvermögen stellt man ein Produktionsmedium folgender Zusammensetzung her:
Bestandteile | Menge |
Polysiloxane^ (Antischaummittel) | 5g |
Glycerin | 375 g |
Dextrose | 625 g |
Casein-Pancreas-Hydrolysat-Pepton | 125 g |
Rinderextrakt | 125 g |
NaCl | 125 g |
CaCO., | 50 g |
deionisiertes Wasser | bis zu 24 Liter |
Der ursprüngliche pH-Wert des Mediums beträgt 7,0. Das Medium wird dann durch Behandeln im Autoklaven
bei 1200C während 30 Minuten bei einem Druck von 1,05 bis 1,41 bar/cm2 sterilisiert. Nach der Sterilisation
liegt der pH-Wert des Mediums bei 7,6.
Gereinigtes Monensin (25 g) löst man in Äthanol (200 ml) und gibt die erhaltene Lösung zu dem sterilisierten
Medium, worauf man das aus der zweiten Stufe erhaltene, wie oben beschrieben hergestellte vegetative Inokulum
(700 ml) zugibt
Das Fermentationsmedium wird mit steriler Luft mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Liter pro Minute
belüftet und mit üblichem Rühren bei einer Rührgeschwindigkeit von 420 Umdrehungen pro Minute ,gerührt.
Das beimpfte Medium züchtet man etwa 114,5 Stunden bei 300C.
ίο Der Verlauf der Fermentation wird durch Dunnschichtchromatographie über Silicagel wie oben beschrieben
verfolgt Im ersten Stadium der Fermentation ist nur Monensin vorhanden. Schrittweise zeigt dann ein zweiter
Fleck die Gegenwart des Metaboliten A-27106 an, und am Ende sieht man nurmehr den Fleck für den Metaboliten
A-27106.
Beispiel 2
Isolierung und Reinigung von A-27106
Isolierung und Reinigung von A-27106
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Fermentationsbrühe wird unter Verwendung einer Filterhilfe filtriert. Den
Mycelkuchen extrahiert man mit Methanol (etwa 5 Liter) bei Raumtemperatur. Der Methanolextrakt wird filtriert,
worauf jnan das Filtrat unter Vakuum einengt das Methanol entfernt und so ein wäßriges Konzentrat
erhält
Dieses wäßrige Konzentrat vereinigt man mit dem ursprünglichen Brühenfiltrat Die vereinigte Lösung (etwa
22 Liter) wird zweimal mit je 0,5 Volumina Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte werden vereinigt
und unter Vakuum auf etwa 400 ml eines dunkel-bernsteinfarbenen Öls eingeengt.
Dieses Öl löst man in Chloroform, entfernt es in eineir mit 10 kg Aktivkohle (Pittsburg »12 x 40«) gefüllten
Säule, die man mit Chloroform (etwa 5 Liter) eluiert. Das Chloroformeluat wird unter Vakuum eingedampft,
wodurch man etwa 500 ml eines farblosen bis fahlgelben Öls erhält.
Das entfärbte Öl wird in einer minimalen Menge Chloroform aufgenommen, und man chromatographiert das
Ganze dann in einer 25-kg-Säule aus Silicagel (Grace, Sorte 62) in Äthylacetat Die Eluierung wird dünnschichtchromatographisch
wie oben beschrieben überwacht. Nach Entfernung der Verunreinigungen mit Äthylacetat
eluiert man den Metaboliten A-27106 mit Äthylacetat-Methanol (19 :1) von der Säule. Die das A-27106 enthaltenden
Fraktionen werden vereit: gt und unter Vakuum zur Trockne eingedampft, wodurch man ein amorphes,
fast weißes Produkt erhält. Das Produkt wird mit Hexan gewaschen und getrocknet, und man erhält so etwa
12,84 g Metabolit A-27106 (der iru Dünnschichtchromatogramm einen einzigen Fleck ergibt).
Beispiel 3
Herstellung von A-27106 über S. cinnamonensis und S. candidus
Herstellung von A-27106 über S. cinnamonensis und S. candidus
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung des Metaboliten A-27106 in einer Fermenterkultui wird wie folgt
durchgeführt:
Streptomyces cinnamonensis ATCC 15413 läßt man in üblicher Weise in 55 ml Medium in einer 250-ml-Schüttelflasche
und unter 47stündiger Bebrütung zu einem vegetativen Inokulum wachsen (siehe US-PS
35 01 568). Dieses vegetative Inokulum wird zu 220 ml eines in einer 1-Liter-Schüttelflasche befindlichen
Mediums gegeben und 21 Stunden inkubiert, wodurch man das Saatinokulum für den Fermenter erhält.
Das so hergestellte Inokulum verwendet man als Einsaat für einen 40-Liter-Fermenter, der ein hitzesterilisiertes
Medium folgender Zusammensetzung enthält:
j| Glucose 750,0 g
|| 55 Sojabohnenmehl 625,0 g
|$ Sojabohnenö! 500,0 g
'' Methyloleat 500,0 g
; ·; Polysiloxanöl (Antischaummittel) 5,0 g
Kaliumchlorid 2,5 g
iv 60 Dikaliumhydrogenphosphat 2,5 g
ρ Manganchloridtetrahydrat 15,0 g
$ wasserhaltiges Eisensulfat 7,5 g
% Calciumcarbonat 25,0 g
•5 deionisiertes Wasser bis zu 24 Liter
g; Das erhaltene Medium hat einen pH-Wert von 5,5, den man durch Zusatz von 1On Kaliumhydroxid (15 ml) auf
p\ pH 8,9 einstellt. Das inokulierte Medium inkubiert man 234 Stunden bei 320C.
'=!-■ Nach 42 Stunden erhöht man die Belüftung von 9,9 Liter pro Minute aus 22,6 Liter pro Minute (0,35 auf
ίο
0,8 cubic feet) und die Ruhrgeschwindigkeit von 500 auf 700 Umdrehungen pro Minute. Nach 210 Stunden ist
die Monensinbildung praktisch abgeschlossen, wie sich durch einen Dünnschichtbioversuch mit Bacillus subti-Hs
ATCC 6633 als Detektionsorganismus ergibt
Nach 234 Stunden pasteurisiert man den Inhalt des Fermenters zum Inaktivieren von S. cinnamonensis. Der
Fermenter wird dann mit den folgenden Nährstoffen versetzt:
Bestandteile Menge
Dextrose 750 g
Sojabohnenmehl 625 g
Manganchloridtetrahydrat 155 g
Calciumcarbonat 12,5 g
Eisensulfathexahydrat 7,5 g
Kaliumchlorid 2,5 g
Dikaliumhydrogenphosphat 2,5 g
Methyloleat - 250 ml
Sojabohnenöl 250 ml
deionisiertes Wasser bis zu 24 Liter
Sodann stellt man des pH-Wert durch Zugabe von 215 ml 5 η Natriumhydroxid auf pH 8,0 Ct-a und sterilisiert
das Medium. Das Medium wird dann mit ',iner rasch wachsenden vegetativen Kultur von Strept&jiyces candidus
NRRL 5449 beimpft und 137 Stunden bei 300C bebrütet. Die Fermentation wird mit steriler Luft mit einer
Geschwindigkeit von 9,9 Liter pro Minute belüftet. Das Fermentationsmedium rührt man mit üblichen ?.ührern,
und zwar zuerst bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 120 Umdrehungen pro Minute, wobei man
nach 16 Stunden auf 420 Umdrehungen pro Minute und nach 46 Stunden auf 500 Umdrehungen pro Minute
geht. Nach 44,66,5,89,97,113 und 127 Stunden wird jeweils Dextrose (400 g) zugegeben. Ein Zusatz von Calciumcarbonat
(175 g) erfolgt jeweils nach 72 und 99 Stunden.
Die Fermentation wird wie oben beschrieben dünnschichtchromatographisch überwacht. Nach 137 Stunden
ist die Bildung des Metaboliten A-27106 praktisch beendet Die Aufarbeitung und Reinigung von A-27106
erfolgt nach der in Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise.
Beispiel 4
Herstellung von A-27106 durch eine körnige Enzympräparation von S. candidus
Herstellung von A-27106 durch eine körnige Enzympräparation von S. candidus
S. candidus NRRL 5449 läßt man wie in Beispiel 1 beschrieben in einem 100-Liter-Ansatz wachsen. Die Zellen
werden durch Vakuumfiltration aus dem Fermentationsmedium abgetrennt, in jeweils 200 g Teilmengen
aufgeteilt und zum Lagern eingefroren. Zwei dieser Teilmengen taut man bei Raumtemperatur auf und suspendiert
sie in 0,05 m Phosphatpuffer (pH 5,8) auf ein Endvolumen von 600 ml. Die so erhaltene Zellsuspension beschallt
man 30 Minuten, und das nach Beschallung erhalten: Produkt wird 30 Minuten bei 10 000 Umdrehungen
pro Minute zentrifugiert. Die erhaltenen Zellbruchstücke werden in 100 ml des oben erwähnten Puffers
suspendiert. Die Suspension dialysiert man 18 Stunden mit 5 Liter abgeschrecktem Puffer der oben erwähnten
Art. 50 ml des stückigen Dialysats versetzt man mit D-Glucose (120 mg) und Monensin (25 mg) in Äthanol
(2 ml). Das Reaktionsgemisch wird 72 Stunden bei 300C gerührt und dann filtriert. Das Filtrat extrahiert man
mit Chloroform (100 ml). Der Chicroformextrakt wird unter Vakuum eingeengt, und das Konzentrat chromatographiert
man auf einer Silicagelsäule (10 g). Nach Eluieren mit Äthylacetat erhält man nur eine Spur Monensin.
Durch Eluieren mit Äthylacetat-Methanol (19: 1) erhält man 17 mg Metabolit A-27106, der mit dem gemäß
Beispiel 2 erhaltenen Produkt identisch ist.
Beispiel 5
Steuerung von Kokzidiose mit dem Metaboliten A-27106
Steuerung von Kokzidiose mit dem Metaboliten A-27106
Für diese Untersuchung verwendet man 75 eine Woche alte, gesunde, in einem Brutkasten und einer Batttrie
aufgezogene gekreuzte männliche Hühnchen vom Typ schwerer Brathühnchen. Die Hühnchen werden in fünf
Gruppen mit jeweils 15 Tieren aufgeteilt, die man wiederum in drei Untergruppen mit je 5 Hühnchen aufteilt.
Jede Untergruppe wird ohne Kontakt mit den anderen Untergruppen gehalten. Eine erste Gruppe hält man
unter günstigen Bedingungen als Gesundheitsvergleich für unbehandelte Tiere. Eine zweite Gruppe wird wie
die erste Gruppe behandelt, man beimpft sie jedoch mit Kokzidiose durch orale Verabreichung einer Dosis, die
105 sponserte Oozyten von Eimeria tenella enthält. Die dritten, vierten und fünften Tiergruppen bebandelt
man wie die zweite Gruppe, wobei man abweichend davon jedoch 24 Stunden vor der genannten 3?:impfung ihr
Futter durch Zugabe von Metabolit A-27106 in Konzentrationen von 100, 150 und 200 ppm modifiziert
Sieben Tage nach Inokulation werden die Hühnchen gewogen, getötet und auf Anzeichen kokzidioser Schädigungen
untersucht. Die kokzidiose Schädigung beurteilt man nach einer wihkürlichsn Skala zwischen 0 und 4.
Die entsprechenden Schädigungszahlen geben die Tierzahl für jeden Wert an. Die Zahl »0« bedeutet, daß keine
Schädigung durch Kof jzidiose erfolgt. Die Zahl »1« besagt, daß es sich dabei um die geringste, feststellbare Kokzidioseschädijgung
handelt. Mit der Zahl »2« wird eine mittelmäßige Schädigung bezeichnet, mit nur geringer
oder überhaupt keiner Blutung und keinen ernsten Gewebeschäden. Die Zahl »3« bedeutet keine Blutung, die
aus dem Caecum herausquillt und eine starke Gewebeschädigung. Der Wert »4« gibt eine Blutung an, die mit
einem caecalen Kern an geronnenem Blut und zerstörten Epithelzellen. Tiere, die mit dem Wert »4« oder darunter
beurteilt werden, können sich normalerweise wieder erholen, wenn sie nicht weiter mit Kokzidien infiziert
werden.
Nach dem oben beschriebenen Verfahren gelangt man zu folgenden Ergebnissen:
Nach dem oben beschriebenen Verfahren gelangt man zu folgenden Ergebnissen:
10
15
20
30
35
Tier | Mit E. tenella | Metabolit | Mittlere | Beurteilung der Schädigung |
gruppe | beimpft | A-27106 | Gewichts | |
(ppm) | zunahme | 0 12 3 4 | ||
im Futter | pro Tier | |||
mg |
nein
ja
ja
ja
ja
100
ι cn
200
162 67
157 ι en
15 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 15 |
4 | 1 | 0 | 3 | 7 |
1 | 1 | 1 | 7 |
Die mit Wirkstoff behandelten Hühnchen mit hohen Schädigungswerten enthalten im Kot nur wenig oder
überhaupt kein Blut und scheinen in guter Verfassung zu sein. Ihre gute Gewichtszunahme wird als vielsagender
angesehen als die Schädigungswerte.
Nachdem Untersuchungen daraufhindeuten, daß der Metabolit A-27106 normalerweise E. tenella beim
ersten Versuch eines Ausbreitens in der Wirtszelle tötet, bevorzugt man eine prophylaktische Behandlungsart.
Andere Untersuchungen mit dem Metaboliten A-27106 zeigen, «laß dieser von den Tieren besser vertragen
wird und ferner weniger toxisch ist als Monensin.
Eine Reihe anderer Untersuchungen wird mit Metabolit A-27106 durchgeführt, und zwar sowohl allein als
auch in Kombination mit Monensin. Diese Untersuchungen führen zu dem Ergebnis, daß A-27106 zwar keine
größeren Gewichtszunahmen bei 0,04% ergibt als bei einer Dosierung von0,0i%, die höhere Dosis jedoch weniger
caecale Schädigungen zur Folge hat. Bei der höheren Dosis zeigen sich keinerlei toxische Einflüsse.
Innerhalb des allgemeinen Wirksamkeitsbereiches ergibt eine kombinierte Verabreichung von Monensin und
Metabolit A-27106 im Futter zumindest eine zusätzliche Wirksamkeit, jedoch keine Toxizitätserhöhung. Die
Toxizität der Kombination ist niedriger als diejenige von Monensin allein, und zwar bei einer Dosis, die den
kombinierten Einzeldosen entspricht.
40
45
50
55
Beispiel 6
Mit A-27106 modifiziertes Hühnchenfutter zur Steuerung von Kokzidiose
Mit A-27106 modifiziertes Hühnchenfutter zur Steuerung von Kokzidiose
Zur Herstellung eines ausgewogenen, energiereichen Futtermittels, mit dem man Hühnchen unter rascher
Gewichtszunahme füttern kann, geht man von folgenden Bestandteilen aus:
Bestandteile % kg
vermahlener gelber Mais
Sojabohnenmehl, mit Lösungsmittel extrahiert,
von den Hüllen befreit, fein vermählen, 50% Protein
Tierfett (Rindertalg)
getrocknetes Fischmehl mit solubles (60% Protein)
Distillers' solubles aus Mais
Dicalciumphosphat, für Futterzwecke
Cakiumcarbonat
Vitaminvorgemisch
(Vitamine A, D, E, K, und B12,
Cholin, Hiacin, Pantothensäure,
Riboflavin, Biotin mit Glucose
als Füllstoff) Spurenmineralvorgemisch
(MnSO4, ZnO, KJ, FeSO4, CaCO3)
2-Amino-2-hydroxybuttersäure (Hydroxyanalog von Methionin)
Metabolit A-27106
50 | 454 |
31,08 | 281,7 |
6,5 | 59,0 |
5.0 | 45,4 |
4,0 | 36,3 |
1.8 | 16,3 |
C,8 | 7,26 |
0,5 | 4,54 |
0,2 | 1,81 |
0.1 | 0,907 |
0,02 | 0,181 |
12
Die oben angeführten Substanzen werden nach in der Futtermittelherstellung üblichen Techniken miteinander vermischt. Die mit einem solchen Futter gefutterten Hühnchen, denen man Wasser ad libitum gibt, sind
gegen Kokzidiosc geschützt. Die damit erhaltenen Gewichtszunahmen sind vergleichbar mit denjenigen von
kokzidiosefreien Hühnchen, denen man ein ähnliches, nicht mit Wirkstoff versetztes Futtermittel verfuttert.
Beispiel 7
Verbesserung der Futterverwertung durch A-27106
Zunächst gewinnt man Pansenflüssigkeit von einem Ochsen, und zwar mittels einer operativ in den Pansen
eingelegten Fistula. Der Ochse wird mit einem stark getreidehaltigen Futter gefüttert, das folgende Zusammensetzung hat:
69,95% | grob gemahlener Mais |
10% | vermählen« Maiskolben |
8% | Sojabohnenmehl (50% Protein) |
5% | Alfalfamehl |
5% | Melasse |
0,6% | 1 » * _ rt* naiiiHUii |
0,5% | Dicalciumphosphat |
0,5% | Calciumcarbonat |
0,3% | Salz |
0,07% | Vitamin A und D2 Vorgemisch1) |
0,05% | Vitamin E Vorgemisch') |
0,03% | Spurenmincralvorgemisch3) |
') Gehalt pro 454 g: 2 000 000 I.E. Vitamin A; 227 200 I.E. Vitamin D2 und 385,7 g Sojabohnenfutter mit 1% Ölzusatz.
2) Distillers' solubles getrockneter Maiskörner, die 20 000 I.E. d-alpha-Tocopherylacetat pro 454 g enthalten.
3) Gehalt an Manganoxid, Kaliumiodid, Cobaltcarbonat, Kupferoxid und Zinksulfat.
30
man. Der vom Seihtuch zurückgehaltene körnige Rückstand wird in einer ausreichenden Menge eines physiolo- ;|
gischen Puffers resuspendiert, um ihn wieder auf das ursprüngliche Volumen der Pansenflüssigkeit zu bringen, vi
und diese Suspension wird erneut abgeseiht. Der verwendete Puffer hat folgende Zusammensetzung: j
35 %
g/Liter Bestandteile 4i
0,316 Na2HPO4
0,152 KH2PO4
2,260 NaHCO3 4^
0,375 KCl
0,375 NaCl
0,112 MgSO4
0,038 CaCl2
0,008 FeSO4 ■ 7H2O
0,004 MnSO4
0,004 ZnSO4 · 7H2O
0,002 CuSO4 · 5H2O
0,001 CaCl2
nach der Beschreibung von Cheng et al. in J. Dairy Sei. 38, 1225, (1955).
Die zwei Filtrate werden vereinigt, und man läßt sie so lange stehen, bis sich auf der Oberseite stückiges Material abscheidet. Die klare Schicht wird abgetrennt, mit dem gleichen Puffer (1:1) verdünnt, und dann auf pH 7,0
eingestellt.
Die verdünnte Pansenflüssigkeit gibt man in einen 25-ml-Kolben, und zwar zusammen mit 40 mg des oben beschriebenen Futters, weiteren 5 mg Sojabohnenprotein und der zu untersuchenden Verbindung. Jede Behandlung wird mit vier Kolben wiederholt Zum Vergleich werden auch zwei Ansätze mit je 4 Vergleichskolben
durchgeführt Es wird ein Vergleich bei der Zeit Null und ein weiterer Vergleich nach lostündiger Bebrütung
durchgeführt Alle Testkolben werden 16 Stunden bei 38°C bebrütet. Nach der Bebrütung mißt man den pH-Wert und versetzt jeden Kolben mit 25% Metaphosphorsäure (2 ml). Die Proben läßt man absetzen, und die
überstehende Flüssigkeit wird gaschromatographisch auf Propionat-, Acetat- und Butyratverbindungen untersucht Durch aktive Verbindungen wird die Propionatproduktion gegenüber derjenigen der Vergleiche ziemlich
stark erhöht.
Die mit der zu untersuchenden Verbindung erhaltenen Ergebnisse werden statistisch mit den Vergleichsergebnissen verglichen. Der folgenden Tabelle kann das Verhältnis der Konzentrationen an flüchtigen Fsttsäu-
ren (VFA) in den mit Metabolit A-27106 behandelten Kolben gegenüber den Konzentrationen in den Vergleichskolben entnommen werden.
"β
mg A-27106/ml verdünn- Propionat Butyrat Gesamtmenge
j| ter Pansenflüssigkeit an VFA
% 5 2,15 0,73 1,03
\i 1 1,42 0,96 0,98
fJ 0.7 1,02 0,91 1,07
ίί Beispiele
υ Mit A-27106 verbessertes Mastviehfutter
t„; Ein ausgewogenes Mastviehfutter mit hohem Korngehalt wird wie folgt hergestellt:
15
.[| Bestandteile Prozent kg pro Tonne
2Q i^uigciiiaiiiciici iviaia υ / ,ο 6/5
100 50 99,56
mit ϊ.ηςιιησ«ιτ»ϊτίι»1 p.Ytrahiprt S(W« Protein
Zuckerrohrmelasse 5 5
6 0,44
* α *·* 4VU4VI WIUWIlVJUUU^f AVtAAUItVIUHAt)A-TTVWVW V}^ J
5 3 0,3
IC T IMllllllI ΓΎ UUU J_/J T Wl ßSlHlOwli }
V1V/ \J^'
0,5 1,5
') Gehalt pro 454 g: 2 000 000 I.E. Vitamin A; 227 200 I.E. Vitamin D2 und 385,7 g Sojabohnenfutter mit 1% Ölzusatz.
40 2) Distillers' solubles getrockneter Maiskörner, die 20 000 I.E. d-alpha-Tocopherylacetat pro 454 g enthalten.
Das Futtergemisch w?rd zu Pellets verpreßt. Bei einer mittleren täglichen Verdauungsmenge von etwa 6,8 kg
Futter pro Tier liefert dieses Futter etwa 300 mg A-27106 pro Tier und Tag.
Beispiel 9
Säureform des Metaboliten A-27106
Säureform des Metaboliten A-27106
Metabolit A-27106 (100 mg), hergestellt als Natriumform gemäß Beispiel 1 und 2, wird in 100 ml Methanol/
50 Wasser (1:1) gelöst Die erhaltene Lösung titriert man durch tropfenweisen Zusatz von 1 η Salzsäure auf pH 3.
Sodann wird das Methanol unter Vakuum abgezogen.
Die Lösung extrahiert man hierauf zweimal mit Chloroform (jeweils 100 ml). Der Chloroformextrakt wird
getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum eingedampft, wodurch man 85 mg der Säureform des Metaboliten
A-27106 erhält
55 Die Säureform von A-27106 ist ein weißer amorpher Feststoff, dessen Molekulargewicht etwa 832 beträgt. Die
biologische Aktivität der Säureform entspricht etwa derjenigen der Natriumfonn.
60 Beispiel 10
Cäsiumform des Metaboliten A-27106
Die Säureform des Metaboliten A-27106 (97,3 mg), hergestellt nach Beispiel 9, wird in 100 ml Methanol/Wasser
(1:1) gelöst Die erhaltene Lösung titriert man durch tropfenweise Zugabe von 1 η Cäsiumhydroxid auf
65 pH 7,1. Das Methanol wird dann unter Vakuum abgezoger. Die so erhaltene Lösung extrahiert man zweimal mit
gleichen Volumina Chloroform. Der Chloroformextrakt wird getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum eingedampft,
wodurch man einen weißen amorphen Feststoff erhält. Die Elementaranalyse zeigt die Gegenwart von
etwa IVA Metall.
leingemahlener Mais | ö7,8 |
vermahlene Maiskolben | 10 |
entwässertes Alfalfamehl, 17% Protein | 5 |
von den Hüllen befreites Sojabohnenmehl, | 9,956 |
mit Lösungsmittel extrahiert, 50% Protein | |
Zuckerrohrmelasse | 5 |
Harnstoff | 0,6 |
Metabolit A-27106 | 0,044 |
Dicalciumphosphat, für Fütterungszwecke | 0,5 |
Calciumcarbonat | 0,5 |
Natriumchlorid | 0,3 |
Spurenmineralvorgemisch | 0,03 |
Vitamin A und D2 Vorgemisch1) | 0,07 |
Vitamin E Vorgemisch2) | 0,05 |
Calciumpropionat | 0,15 |
Beispiel 11
Lithiumform des Metaboliten A-27106
Die Arbeitsweise von Beispiel 10 wird wiederholt, wobei man anstelle von Cäsiumhydroxid jedoch Lithiumhydroxid verwendet. Die hierbei erhaltene Liihiumform von A-27106 stellt einen weißen Feststoff dar der eine 5
gewisse Kristallordnung aufweist, jedoch in der Röntgenstrahlenbeugung kein sauberes Muster ergibt.
Beispiel 12
Ammoniumform des Metaboliten A-27106 10
Das Verfahren von Beispiel 10 wird wiederholt, wobei man abweichend davon anstelle von Cäsiumhydroxid
jedoch Ammoniumhydroxid verwendet und so zur Ammoniumform des Metaboliten A-27106 gelangt. Dieses
Produkt hat die allgemeinen Eigenschaften und Fähigkeiten der anderen Formen.
15
15
Claims (1)
1. Metabolit A-27106 und seine Säure-, Ammonium-, Lithium-, Kalium-, Rubidium- oder Cäsiumformen,
wobei dieser Metabolit (Na-salz) ein weißer kristalliner Feststoff ist, sich verhältnismäBig gut in niederen
Alkanolen löst, im allgemeinen jedoch unlöslich ist in niederen Alkanen und folgende weitere Eigenschaften
hat:
a) ein Molekulargewicht von 854, und zwar massenspektrometrisch bestimmt,
b) eine ungefähre Elementarzusammensetzung von 58,78% Kohlenstoff, 841% Wasserstoff, 27,85% Sauerstoff
und 3,63% Natrium,
c) eine empirische Formel C42H71O16Na, entsprechend der Strukturformel
CH3 OH
Ö — (Gluer«)
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