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Testvorrichtung für eine Flüssigkeit Die Erfindung bezieht sich auf
eine Testvorrichtung für eine Flüssigkeit, insbesondere zur Harnuntersuchung, unter
Verwenduny von einem oder mehreren Indikationsfeldern, die sich nach Kontakt mit
der Flüssigkeit gegebenenfalls farblich verändern, sowie von einer jedem Indikationsfeld
zugeordneten Vergleichsskala.
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Zur Harnuntersuchung beispielsweise auf Glukose, Eiweiß, Nitritgehalt
und pH-Wert und dergleichen ist es bekannt, Teststreifen zu verwenden, die mit Absainitten
aus verschiedenen Reagenzien beschichtet sind und dem Urin ausgesetzt werden. Entsprechend
dem Gehalt der zu untersuchenden Stoffe im Harn nehmen die Abschnitte verschiedene
Farben an. Die Durchführung von Urin-Tests ist für das Laborpersonal einerseits
unappetitlich und erfordert zum anderen verstärkt hygienische Maßnahmen, die zu
einer unerwünschten zeitlichen Belastung führen können.
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Ausgehend von der bekannten Teststreifen-Methode liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, eine Testvorrichtung zu schaffen, die die Harnuntersuchung
weitgehend vereinfacht und eine Beschleunigung, d.h. eine Entlastung des Laborpersonals
ermöglicht und auch von dem behandelnden Arzt selbst ohne großen zeitlichen Aufwand
während der Praxis benutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
die Indikationsfelder innerhalb eines zumindest teilweise durchsichtigen Testgefäßes
von außen sichtbar angeordnet und räumlich jeweils einer Vergleichsskala zugeordnet
sind; und daß ein zur Aufnahme der zu testenden Flüssigkeit eingerichtetes Aufbewahrungsgefäß
vorgesehen und mit Hilfe einer Kopplungseinrichtung flüssigkeitsdicht mit dem Testgefäß
verbindbar ist.
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Vorzugsweise ist das Indikationsfeld mit der Vergleichsskala zu einem
Testfeld zusammengefaßt, von dem zumindest das Indikationsfeld sich innerhalb des
Testgefäßes befindet.
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Um die zu untersuchende Flüssigkeit gleichzeitig auf mehrere Eigenschaften
testen zu können, kann es vorteilhaft sein, jeder zu untersuchenden Eigenschaft
ein besonderes Testfeld zuzuordnen. Zur besseren Auswertung
der
Testergebnisse kann es ferner vorteilhaft sein, das bzw. die Indikationsfelder in
einzelne Abschnitte zu unterteilen. Auch die zugeordneten Vergleichsskalen können
in gleich große Abschnitte unterteilt sein.
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In diesem Falle können je ein Indikationsfeld-Abschnitt und ein Vergleichsskalen-Abschnitt
paarweise nebeneinander gestellt sein.
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Die Kopplungseinrichtung zwischen Testgefß und Aufbewahrungsgefäß
kann als Gewinde ausgebildet sein.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, zwischen dem Innenraum des Testgefäßes
und dem Innenraum des damit verbundenen Aufbewahrungsgefäßes eine Flüssigkeitssperre
anzubringen, damit die Flüssigkeit erst zu einem vorgesehenen Zeitpunkt mit dem
Testfeld in Berührung gebracht werden kann. Die Flüssigkeitssperre kann als das
Aufbewahrungsgefäß normalerweise verschließende Verschlußkappe ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft ist es, ein Gewindestück zu verwenden, das sich sowbhl mit
den Testgefäß als auch mit dem ifbewahrungsgefäß verschrauben läßt und einen Durchgang
besitzt, der normalerweise durch eine darin angebrachte Trennwand verschlossen ist.
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Die Trennwand kann jedoch auch ein scheibenartiges Element sein, welches
klemmend in das Gewinde der Kopplungseinrichtung eingesetzt ist.
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Alternativ zu einer durchgehenden Trennwand kann als Flüssigkeitssperre
ein den freien Durchfluß lediglich behinderndes Drosselelement verwendet werden.
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Soll die Flüssigkeit beispielsweise außer dem Farbvergleichstest noch
anderen Untersuchungen unterzogen werden, dann kann es vorteilhaft sein, das Testgefäß
als Zentrifugiergefäß
auszubilden.
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Um zum gegebenen Zeitpunkt die Flüssigkeit in das Testgefäß zu verbrihgen,
kann es vorteilhaft sein, das Aufbewahrungsgefäß. oder das Testgefäß mit einem Faltenbalg
bzw. einem faltenbalgartig ausgebildeten Abschnitt zu versehen. Auf diese Weise
ist es beispielsweise möglich, einen im Aufbewahrungsgefäß oder im Testgefäß befindlichen
Dorn durch die Trennwand zu stoßen, so daß diese jetzt für die Flüssigkeit durchlässig
ist.
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Sofern kein Dorn verwendet wird, kann man mit Hilfe des Faltenbalges
entweder einen Überdruck im Aufbewahrungsgefäß erzeugen und die Flüssigkeit durch
die als Drossel-oder Einweg-Ventil ausgebildete Flüssigkeitssperre hindurchdrücken.
Alternativ dazu kann durch den Faltenbalg auch im Testgefäß ein Unterdruck erzeugt
und Flüssigkeit angesaugt werden.
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Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 ein Testfeld
zur Durchführung eines Farbvergleichstests; Fig. 2 einen Schnitt durch ein Aufbewahrungsgefäß
für. eine zu testende Flüssigkeit, das mit einem Testgefäß mittels eines Gewindes
verbunden ist; Fig. 3 einen Schnitt durch ein als Kopplungselement dienendes beidseitiges
Gewindestück; Fig. 4 einen Schnitt durch eine Flüssigkeitssperre, die den freien
Durchfluß behindert; Fig. 5 einen Schnitt durch eine als Einweg-Ventil ausgebildete
Flüssigkeitssperre; und
Fig. 6 eine abgebrochene Darstellung einer
Vorrichtung, deren Testgefäß als Zentrifugiergefäß ausgebildet ist.
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In Fig. 1 ist schematisch ein Testfeld 1 dargestellt, das in seiner
oberen Hälfte mit einem Indikationsfeld 2 und in seiner unteren Hälfte mit einer
Vergleichsskala 3 versehen ist. Das Indikationsfeld 2 ist in identische quadratische
Indikationsfeld-Abschnitte 2a bis 2d unterteilt. Die Vergleichsskala 3 ist in ähnlicher
Weise in vier zugeordnete Vergleichsskalen-Abschnitte 3a bis 3d unterteilt. Wenn
das Testfeld 1 beispielsweise zur Harnuntersuchung auf Glukose vorgesehen ist, dann
sind die Abschnitte 2a bis 2d mit einem entsprechenden Indikationsmaterial getränkt
und yerfärben sich je nach dem Glukosegehalt der zu testenden Flüssigkeit. Im Gegensatz
zum Indikationsfeld 2 sind die Abschnitte 3a bis 3d der Vergleichsskala 3 nicht
identisch, sondern tragen eine unterschiedliche Tönung, wie sie jeweils einem normalen,
einem schwachen, einem mittleren oder einem starken Glukosegehalt der zu testenden
Flüssigkeit entspricht.
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Da sich beim Test alle vier Indikationsfeld-Abschnitte 2a bis 2d gleichmäßig
verfärben, kann man leicht den im Farbton am nächsten kommenden Abschnitt der Vergleichsskala
3 herausfinden und bei der Auswertung heranziehen.
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Das zuvor beschriebene Testfeld 1 ist beispielsweise durch eine Folie
zusammengefaßt und im Innern eines in Fig. 2 dargestellten durchsichtigen Testgefäßes
10 nahe der Innenwand des Testgefäßes angebracht. Das Indikationsfeld 2 befindet
sich in einem geringen Abstand hinter der Innenwand des Testgefäßes 10, um ungehindert
von der zu testenden Flüssigkeit durchtränkt werden zu können.
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Gemäß Fig. 2 ist das Testgefäß 10 mit einem Aufbewahrungsgefäß 12
für die zu testende Flüssigkeit verschraubt und besitzt zu diesem Zweck an seinem
unteren Ende einen Rändelabschnitt 23, auf dessen Innenseite ein Innengewinde 24
angeordnet ist. Zwischen Innengewinde 24 und Testfeld 1 befindet sich eine ringförmige
Ausnehmung, die in Fig. 2 nach oben hin durch einen umlaufenden Rand 25 begrenzt
ist. In diese ringförmige Ausnehmung ist eine Trennwand 20', beispielsweise in Form
einer dünnen Kunststoffscheibe, eingelegt.
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Das mit dem Testgefäß 10 verschraubte Aufbewahrungsgefäß 12 für die
zu untersuchende Flüssigkeit besitzt einen Halsabschnitt 27 mit Außengewinde 28,
welches in das Innengewinde 24 eingeschraubt ist und dessen obere Öffnung dabei
durch die Trennwand 20' verschlossen ist.
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Das in Fig. 2 dargestellte Aufbewahrungsgefäß 12 kann beispielsweise
zur Aufnahme einer Urinprobe benutzt und durch Aufschrauben des Testgefäßes 10 mit
Trennwand 20-' verschlossen werden. Soll diese Probe später untersucht werden, so
muß zunächst die Trennwand 20' mittels eines Dornes 34 durchstoßen werden, der integral
mit einem Boden 35 des Aufbewahrungsgefäßes 12 verbunden ist.
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Zu diesem Zwecke ist das Testgefäß 12 an seiner Seitenwand mit integralen
Rillen versehen, die einen Balgabschnitt 29 bilden. Übt ein Benutzer der Vorrichtung
auf den Boden 35 einen Druck aus, so durchstößt die Spitze des Dornes 34 die Trennwand
20' und die zu untersuchende Flüssigkeit kann jetzt in das Testgefäß 10 gelangen
und die Indikationsfeld-Abschnitte 2a bis 2d des Testfeldes 1 durchtränken und gegebenenfalls
verf ärben.
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Alternativ zu der in Fig. 2 dargestellten Ausführung können Testgeftß
und Aufbewahrungsgefäß mit einem normalen gleichen Außengewinde versehen und durch
ein besonderes Gewindestück 16 miteinander verschraubt werden, wie es in Fig. 3
geschnitten dargestellt ist. Dieses Gewindestück 16 besitzt einen Durchgang 18,
der normalerweise mittels einer integralen Trennwand 20 versperrt ist. Das Gewindestück
16 besteht beispielsweise aus einem relativ flexiblen Kunststoff, und die Trennwand
20 läßt sich dann in bereits beschriebener Weise mit Hilfe eines Domes- durchstoßen.
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Auf einen Dorn 34 kann verzichtet werden, wenn man als Flüssigkeitssperre
das in Fig. 4 geschnitten dargestellte Drosselelement 30 verwendet und anstelle
der Trennwand 20' zwischen Testgefäß 10 und Aufbewahrungsgefäß 12 einklemmt. Das
Drosselelement 30 besitzt einen trichterartigen Stutzen 31 mit einer nach unten
ragenden Öffnung 32; das untere Ende der Öffnung 32 ist so bemessen, daß die zu
testende Flüssigkeit, wenn man das Aufbewahrungsgefäß 12 umdreht, immer noch unterhalt
dieser Öffnung 32 stehen bleibt. Erst durch Schütteln des Aufbewahrungsgefäßes 12
gelangt die Flüssigkeit in den Innenraum des Testgefäßes 10.
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Anstelle einer durchgehenden Trennwand 20 bzw. 20' sowie eines Drossel
elementes 30 kann man als Flüssigkeitssperre auch ein Einwegventil 60 verwenden,
das in Fig. 5 schematisch dargestellt ist. Dieses Einwegventil besitzt eine Ventilplatte
61, die ähnlich wie die Trennwand 20' zwischen Testgefäß und Aufbewahrungsgefäß
eingeklemmt werden kann.
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Eine konische Öffnung 62 in der Ventilplatte 61 ist normalerweise
durch eine Kugel 63 verschlossen, die durch einen elastischen Bügel 64 mit einer
leichten Vorspannung
auf die als Ventilsitz dienende konische Öffnung
62 gedrückt ist. Der elastische Bügel 64 ist integral mit der Ventilplatte 61 verbunden.
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Bei Verwendung des Einweg-Ventils 60 gemaß Fig. 5 ist es vorteilhaft,
ein Aufbewahrungsgefäß 12 gemäß Fig. 2 zu verwenden, bei dem jedoch kein Dorn 34
vorhanden ist.
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Sobald man durch äußeren Druck den Balgabschnitt 29 zusammendrückt,
entsteht im Innenraum des Aufbewahrungsgefäßes 12 ein Überdruck, die Kugel 63 hebt
sich von der konischen Öffnung 62 ab, und die Flüssigkeit kann in den Innenraum
des Testgefäßes 10 gelangen.
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In ähnlicher Weise ist es möglich, beispielsweise das Testgefäß 10
mit einem Balgabschnitt zu versehen und die Flüssigkeit durch Erzeugung von Unterdruck
über ein derartiges Einwegventil in den Innenraum des Testgefäßes zu bringen.
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Sollen außer einem Farbtest an der zu untersuchenden Flüssigkeit auch
noch andere Eigenschaften untersucht werden, so kann man als Testgefäß 10 ein durchsichtiges
Zentrifugiergefäß 40 verwenden, wie es in Fig. 6 schematisch dargestellt ist. Im
Innenraum dieses Zentrifugiergefäßes 40 sind in zuvor beschriebener Weise ein oder
mehrere Testfelder 1 angebracht, und ein Flansch 41, in dessen Innenraum sich eine
Öffnung des Zentrifugiergefäßes 40 befindet, ist mittels eines Gewinderinges 43
auf den Halsabschnitt 27 des Aufbewahrungsgefäßes 12 aufgeschraubt. Zu diesem Zwecke
ist der Gewindering 43 mit Innengewinde 44# versehen. Ein Innenflansch 45 des Gewinderinges
43 übergreift den Flansch 41, und zwischen der unteren Stirnfläche dieses Flansches
41 sowie der oberen Stirnfläche des Aufbewahrungsgefäß-Halsabschnittes * und einen
Rändelabschnitt 46
(27) ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine
bereits beschriebene Trennwand 20' als Flüssigkeitssperre eingelegt; die Trennwand
kann aber auch mit dem Hals des Testgefäßes 10 bzw. 40 fest verbunden, beispielsweise
verklebt sein. Vor Durchführung des Tests wird die Trennwand 20' mit den bereits
beschriebenen Mitteln oder dadurch durchgetrennt, daß sie gegen einen axial aus
dem Hals des Aufbewahrungsgefäßes 12 herausragenden Vorsprung 51 gedrückt und durch
Verdrehen des Testgefäßes 10 gegenüber dem Aufbewahrungsgefäß 12 zerstört wird.
Für den Transport des Harns vom Patienten zum Arzt kann in dem zuletzt geschilderten
Fall dem Aufbewahrungsgefäß 12 ein normaler Verschlußdeckel mitgegeben werden, während
das Testgefäß 10 beim Arzt verbleibt.
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Es sei darauf hingewiesen, daß normalerweise für jede zu testende
Eigenschaft der Flüssigkeit ein besonderes Testfeld vorgesehen ist. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, verschiedene Testfelder, beispielsweise für Glukose, Eiweiß,
Nitrit, pH-Wert und dergleichen in einem gemeinsamen Feld zusammenzufassen und im
Inneren des Testgefäßes unterzubringen. Auch ist es möglich, sowohl das Indikationsfeld
als auch die Vergleichsskala durchgehend auszubilden, also nicht in Abschnitte 2a..,bzw.
3a... zu unterteilen.