DE238601C - - Google Patents

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- JVl 238601 -KLASSE 30 b. GRUPPE - JVl 238601 - CLASS 30 b. GROUP

Dr. CARL GIESEN in VIERSEN, Rhld.Dr. CARL GIESEN in VIERSEN, Rhld.

Bohrer, Finierer, Fräser o. dgl. für zahnärztliche Zwecke.Drills, finishers, milling cutters or the like for dental purposes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1911 ab.Patented in the German Empire on March 25, 1911.

Der Gegenstand der Erfindung ist eine kugelförmige Verdickung an Bohrern, Finierern oder Fräsern für zahnärztliche Zwecke. Das wesentliche Kennzeichen besteht darin, daß diese konzentrisch zur Drehachse angeordnete Verdickung sich in geringem Abstande vom Bohrerkopfe befindet oder an diesen entweder vor oder hinter ihm dicht angeschlossen ist.The object of the invention is a spherical thickening on drills, finishers or milling cutters for dental purposes. The main characteristic is that this thickening, which is arranged concentrically to the axis of rotation, is at a short distance from the Drill heads located or closely connected to them either in front of or behind him is.

ίο Die bisher bekannten Bohrer leiden alle an dem Übelstande, daß sie sich nur vom Bohrerhandstücke aus führen lassen. Bei einer zentral auf der Kaufläche eines Zahnes befindlichen Höhle (Kavität) im Zahne tritt dieser Übelstand weniger in die Erscheinung, weil dort der Bohrer eben ganz von selbst durch den Bau dieser Kavität während der Rotation festgehalten wird. Die sogenannten Wurzelflächenbohrer besitzen eigens dazu vorgesehene kleine Führungsstifte, so daß ein sicheres Bohren mit solchen Bohrern gewährleistet wird. Anders ist es aber bei seitlichen Kavitäten, besonders dann, wenn der nebenstehende Zahn noch vorhanden ist. Da es ein besonderes Erfordernis einer für eine Füllung (Plombe) gut präparierten Kavität ist, daß die Ränder durch Bohren von schon kariös gewordenen Bestandteilen befreit und durch Finieren geglättet werden, so liegt gerade in der Erfüllung dieser Bedingungen auch die Gewähr für einen guten Randschluß des Füllungsmaterials und damit für die Haltbarkeit der Füllung selbst. Bei dicht stehenden Zähnen sind diese Bedingungen oft sehr schwer zu erfüllen, ohne daß der Nachbarzahn durch den rotierenden Bohrer berührt und damit verletzt wird. An diesen Stellen ist alsdann für später leicht eine Angriffsfläche für Karies gegeben, die dann eine Folgeerscheinung der Verletzung durch den Bohrer darstellen würde. Man hat es aber heute unmöglich in der Hand, den Bohrer so genau zu dirigieren und festzuhalten, daß er während der Rotation nicht ausrutscht oder sich nicht selbst fortreißt. Ja es kommt vor, daß ein solcher Bohrer sich plötzlich festklemmt und dann sogar ein größeres Stück aus dem auszubohrenden Zahne abreißt oder abbricht, als man zu entfernen die Absicht hatte. Verletzungen mit nachfolgenden starken Blutungen des Zahnfleisches sind alsdann auch keine Seltenheit. Weiter ereignet es sich häufig, daß ein solcher Bohrer, wenn es sich darum handelt, Haftpunkte und Unterschnitte anzulegen, welche die Füllung mechanisch festhalten sollen, nach dem Nerv zu abgleitet und diesen alsdann freilegt. Abgesehen von der Schmerzhaftigkeit ist dieser Fall insofern besonders unangenehm, als nunmehr der Nerv getötet werden muß, wodurch der Zahn minderwertig, die Behandlung umständlicher und verteuert wird. Um die Verletzung des Nachbarzahnes zu verhindern, hat man sich bisher dadurch zu helfen gesucht, daß man diesen durch einen Metallstreifen schützte. Daß man aber in den meisten Fällen ohne diesen Schutz auszukommen suchte, braucht wohl nicht erwähnt zu werden, da er das Arbeiten sehr erschwerte. Alle angeführten Übelstände haben ihren Grundίο The previously known drills all suffer from the disadvantage that they can only be guided by the drill handpiece. In the case of a cavity in the tooth located centrally on the chewing surface of a tooth, this problem is less noticeable because the drill is held there by itself through the construction of this cavity during rotation. The so-called root surface drills have small guide pins specially provided for this purpose, so that safe drilling with such drills is guaranteed. However, it is different with lateral cavities, especially if the adjacent tooth is still present. Since it is a special requirement of a well prepared cavity for a filling (seal) that the edges are freed from components that have already become carious by drilling and smoothed by finishing, the fulfillment of these conditions also guarantees a good edge fit of the Filling material and thus for the durability of the filling itself. In the case of closely spaced teeth, these conditions are often very difficult to meet without the neighboring tooth being touched by the rotating drill and thus injured. At these points there is then easily an area of attack for caries later on, which would then be a consequence of the injury caused by the drill. But today it is impossible to direct and hold the drill so precisely that it does not slip during rotation or does not tear itself away. Yes, it happens that such a drill becomes jammed suddenly and then even a larger piece from the auszubohrenden tooth breaks off or breaks, had as you remove the intent. Injuries with subsequent heavy bleeding of the gums are not uncommon. Furthermore, it often happens that such a drill, when it comes to creating points of adhesion and undercuts, which are supposed to hold the filling mechanically in place, slides towards the nerve and then exposes it. Apart from the painfulness, this case is particularly unpleasant insofar as the nerve now has to be killed, which makes the tooth inferior and the treatment more complicated and expensive. In order to prevent injury to the neighboring tooth, one has hitherto sought help by protecting it with a metal strip. The fact that in most cases one tried to get along without this protection does not need to be mentioned, since it made work very difficult. All the abuses mentioned have their cause

darin, daß man den Bohrer nicht dort festhalten kann, wo man will. Sie werden beseitigt durch vorliegende Erfindung.in not being able to hold the drill where you want to. You will be eliminated by the present invention.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt; es zeigt Fig. ι einen Finierer mit der kugeligen Verdickung im Schnitt, Fig. 2, 3 und 4 weitere Ausführungsformen, alle in übertriebener Größe dargestellt. Fig. 5 veranschaulicht die Handhabung eines solchen Bohrers.Several exemplary embodiments are shown in the drawing; it shows Fig. ι a Finisher with the spherical thickening in section, FIGS. 2, 3 and 4 further embodiments, all shown in exaggerated size. Fig. 5 illustrates the handling of such a drill.

An einem Bohrer b ist (nach Fig. 1, 2 und 3) zwischen der Einkerbung c und dem Bohrerkopf d eine kugelige Verdickung e vorgesehen. Diese Verdickung kann entweder aus Gips, Zement, Stahl oder sonst einem geeigneten Material bestehen. Zur Erzielung einer großen Haltbarkeit und Unverrückbarkeit wird mittels sehr kleiner Schräubchen oder Stifte f die Verdickung oder Kugel am Bohrer festgeschraubt. Nach Fig. 4 ist die Kugel e auf dem Bohrkopf d angeordnet. Nach Fig. 2 und 3 kann man die Kugel auch zweiteilig machen und mittels der Schräubchen f festschrauben.A spherical thickening e is provided on a drill bit b (according to FIGS. 1, 2 and 3) between the notch c and the drill head d. This thickening can either consist of plaster of paris, cement, steel or some other suitable material. To achieve greater durability and immovability, the thickening or ball is screwed to the drill using very small screws or pins f. According to Fig. 4, the ball e is arranged on the drill head d. According to FIGS. 2 and 3, the ball can also be made in two parts and screwed tight by means of the screws f .

Die Verwendung ist folgende: Der im Bohrerhandstück α eingebrachte Bohrer b mit Kugel e soll beispielsweise einen kariösen Zahn, wie Fig. 5 zeigt, zwecks Einlegung einer Füllung finieren. Das Bohrerhandstück α wird nun so geführt, daß die Kugel e am benachbarten Zahn aufliegen kann, so daß ein Ausrutschen nach dem Nerv hin unmöglich ist, weil die Kugel β es verhindert. Ebenso ist leicht zu begreifen, daß eine Verletzung des Nachbarzahnes ausgeschlossen ist. Man kann bei richtiger Auswahl des Bohrers, je nachdem der Abstand der Verdickung vom Bohrerkopfe ist, und je nach Abstufung des Verhältnisses ihrer Größe zum Bohrerkopfe und nach ihrer Anordnung vor oder hinter dem letzteren, sehr sicher arbeiten, sogar in vielen Fällen, ohne das Auge darauf zu richten. Man sucht für die Verdickung e einen Stützpunkt zu finden, entweder an dem auszubohrenden Zahn oder auch am Nachbarzahne. Dadurch verkürzt sich der Hebelarm von diesem Punkte aus bis zu dem eigentlich bohrenden Teile, und man kann diesen Teil ohne größere Anstrengung leicht dort fixieren, wo man ihn haben will. Dazu hat man das beruhigende Gefühl, daß ein Ausrutschen kein Unheil anstiften kann, weil die Verdickung den Stoß aufnehmen würde.The use is as follows: The drill b with ball e introduced into the drill handpiece α is intended, for example, to finish a carious tooth, as shown in FIG. 5, for the purpose of inserting a filling. The drill handpiece α is now guided in such a way that the ball e can rest on the adjacent tooth, so that slipping towards the nerve is impossible because the ball β prevents it. It is also easy to understand that injury to the neighboring tooth is impossible. With the correct choice of the drill, depending on the distance between the thickening and the drill head, and depending on the gradation of the ratio of its size to the drill head and on its arrangement in front of or behind the latter, one can work very safely, even in many cases without the eye to aim at. One seeks to find a support point for the thickening e , either on the tooth to be drilled out or on the neighboring tooth. This shortens the lever arm from this point to the part that is actually being drilled, and you can easily fix this part where you want it without great effort. In addition, one has the reassuring feeling that slipping cannot cause harm because the thickening would absorb the shock.

Die Erfindung stellt daher einen wesentlich technischen Fortschritt dar, nicht nur dazu berufen, die Zähne des Patienten sachgemäßer und zuverlässiger behandeln zu können, dem Patienten selbst also den größten Dienst zu erweisen, sondern auch dem Zahnarzte eine Arbeit zu erleichtern, welche einerseits an seine Nerven, andererseits an seine technische Fertigkeit die größten Ansprüche stellt.The invention therefore represents a substantial technical advance, and not just that called to be able to treat the patient's teeth more properly and reliably, the So to render the greatest service to the patient himself, but also to the dentist To facilitate work, which on the one hand to his nerves, on the other hand to his technical Skill makes the greatest demands.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:Patent-to sayings: 1. Bohrer, Finierer, Fräser o. dgl. für zahnärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß in geringem Abstande vom Werkzeugkopfe oder unmittelbar vor oder hinter demselben eine mit der Drehachse konzentrische runde Verdickung (e) von beliebigem Querschnitt vorgesehen ist, zum Zwecke, dem Instrument beim Gebrauch eine sichere Auflage oder Führung zu geben.1. Drills, finishers, milling cutters o. The like. For dental purposes, characterized in that at a short distance from the tool head or immediately in front of or behind the same one with the axis of rotation concentric round thickening (e) of any cross-section is provided, for the purpose of To give the instrument a secure support or guide during use. 2. Bohrer, Finierer, Fräser nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die runde Verdickung (e) mittels kleiner Schräubchen oder Stifte (f) am Bohrer befestigt werden kann.2. Drill, finishers, milling cutter according to claim i, characterized in that the round thickening (e) can be attached to the drill by means of small screws or pins (f). 3. Bohrer, Finierer, Fräser nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die runde Verdickung (e) zweiteilig gemacht und mittels kleiner Schräubchen oder Stifte (f) am Bohrer befestigt werden kann.3. Drill, finishers, milling cutter according to claim ι and 2, characterized in that the round thickening (e) made in two parts and can be attached to the drill by means of small screws or pins (f). Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.1 sheet of drawings.