DE2361658A1 - Eiscreme - Google Patents
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Description
München, 6. Dezember 1973 Q 4-88 London
• UNILEVER NV
Burgemeester s'Jacobplein 1, Rotterdam,
Niederlande
Eiscreme
Die Erfindung betrifft Eiscreme und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Eiscreme ist eine gefrorene, wäßrige Fettemulsion, welche eine
dispergierte Gasphase, normalerweise Luft, enthält. Normalerweise "bestehen beim Verbraucher klare Vorstellungen über den
Unterschied in Geschinack, Aussehen und Verhalten zwischen Eiscreme
einerseits sowie Scherbet und Sorbet andererseits. Dennoch ist es unmöglich, in allen Fällen die Verschiedenheiten
auf Unterschiede in einer Variablen zurückzuführen. Beispielsweise spielen die Mengen von Fett, von Protein und von Stabilisator
eine, komplexe, untereinander in Beziehung-stehende Rolle.'
Für die Zwecke der Beschreibung zur Unterscheidung zwischen Eiscreme und Scherbet und Sorbet werden an erster. Stelle die
allgemein beobachteten Unterschiede in Geschmack, dem Aussehen
und dem Verhalten dieser Produkte herangezogen. Im Falle von
größeren Zweifeln können folgende Untersuchungen herangezogen werden:
Untersuchung *) Eiscreme Scherbe t/S ort) et
Abgeschmolzenes | Creme | Serum |
Typ | <40 ml/h | >40 ml/h |
Menge | ||
Formfaktor | >70 | Flüssigkeit |
bei 2 Stunden | >40 | |
b'ei 4 Stunden | ||
mittlerer Durchmesser | <<75 Mikron | >75 Mikron |
der Eiskristalle | ||
*) für eine Erläuterung der Untersuchungen auf Abgeschmolzenes und Formfaktor wird auf die Ausführungen auf der Seite 9, Abs.2 und3
verwiesen.
Die hervorstechensten Bestandteile, um Eiscreme Eigenschaften
zu erteilen, die sie von Scherbet und Sorbet unterscheiden, sind wahrscheinlich Protein und Stabilisator. Ihre Funktionen
liegen darin, das Wachstum der Eiskristalle zu hemmen und die Grenzflächen zwischen den Phasen in der. Eiscreme zu stabilisieren. Fett ist ebenfalls wesentlich, da es die Eigenschaften
der Cremigkeit herbeiführt. Bei Milcheiscreme besteht das Fett aus Milchfett und das Frotein umfaßt Casein und Molkenproteine.
Für weitere Erläuterungen wird auf das Standard-Lehrbuch von Arbuckle "Ice Cream", 2. Auflage^ (1972), AYI Publication Corp.,
verwiesen.
Der pH-Wert einer Eiscremeraischung beträgt im allgemeinen von
etwa 5t4- bis etwa 7· Ein pH-Wert wesentlich niedriger als 5?^
wird in Eiscreme nicht verwendet«, Der Grund hierfür ist, daß
viele Proteine wie Casein bei solchen pK-V/erten ausfallen, insbesondere
wenn eine Hitzebehandlung durchgeführt. wurde, und es
wird allgemein angenommen^ daß Stabilisatoren in annehmbaren
"403825/08 S S
Mengen nicht in der Lage sind, eine Koagulation des ausgefällten Proteins
zu verhindern. Ein weiterer Grund liegt darin, daß die normalerweise für Eiscreme bei solchen pH-Werten verwendeten
Stabilisatoren wie Johannisbrotkernmehl den größten Teil ihrer wasserbindenden Fähigkeiten verlieren. Koaguliertes
Protein trägt zu der Struktur des Produkte, wenn überhaupt, nur wenig bei und führt zu Produkten, welche geronnener Milch
bwz.Quark· ähnlicher sind als Eiscreme. Eine verminderte Bindung
des in Eiscreme vorhandenen Wassers" führt zu einem schlechten
"Körper". Die Verwendung von größen Kengen der normalerweise
verwendeten Stabilisatoren könnte die Koagulation des ausgefällten
Proteins verhindern und ein Produkt mit angemessenem Körper ergeben, jedoch würde das Produkt wegen der hohen Stabilisatormenge·
zu gummiartig sein, als daß es als Eiscreme angesehen
werden könnte.
Casein wird aus wäßrigen Lösungen durch Zugabe .einer Säure ausgefällt,
wobei das Ausfällen bei einem pH-Wert von 5?2 beginnt
und bei einem pH-Wert von 4-s7 vollständig ist. Daher, muß der *
pH-Wert einer Eiscrememischung, welche Gasein enthält, oberhalb ;
5,2 gehalten werden, da - wie erläutert - die, Caseinausfällung.".
und Koagulierung die Eiscreme destabilisiert„ und selbst bei
dem niedrigsten pH-Wert, bei welchem eine solche Eiscreme hergestellt
werden kann, nämlich 5?3 bis 5?^ kann diese eine
Schrumpfung aufweisen, da sie bei der Lagerung Luft "verliert. Die
Beschränkung von Eiscremeprodukten auf solche pH-Werte ist ein schwerwiegender Nachteil, da der Eiscreme oft ein
Fruchtgeschmack erteilt wird, und viele Fruchtgeschmacksrichtungen sauerere Bedingungen für ein gutes Ankommen beim Verbraucher
benötigen. .
,Dieser Nachteil konnte nun; überwunden-werden, indem gefunden
wurde, daß saure Eiscreme mit einem pH von 3 bis 5?2 z. B.
durch Verwen^ng eines Proteins hergestellt werden kann, das durch Säure nicht ausgefällt wird. Beispiele solcher Proteine
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sind Rinderserumalbumin und die hauptsächlichen Molkenproteine,
Ok-Lactalbumin und ß-Lactglobulin. Weiterhin wurde gefunden, daß
durch Verwendung von säurestabilen, wasserbindenden Stabilisatoren
eine saure Eiscreme mit einem pH von 3 "bis 5,2 unter
Verwendung von durch Säure ausfällbarem Protein hergestellt werden kann, falls der pH-Wert der Eiscreme, obwohl er im
Bereich von 3 bis 5,2 und vorzugsweise 3,0 bis 4,5 liegt, ausreichend
unter dem-pH-Wert bein isoelektrischen Punkt des durch
Säure ausfällbaren Proteins liegt, damit das durch Säure ausfällbare
Protein unkoaguliert bleibt. Der Stabilisator sollte selbstverständlich eßbar sein. Wenigstens 80 % und vorzugsweise
wenigstens 95 % des Proteins sollten unkoaguliert bleiben. Selbst wenn das Protein nicht durch Säure ausfällbar ist, werden
säurestabile, wasserbindende Stabilisatoren bevorzugt. ' Bevorzugte säurestabile, wasserbindende Stabilisatoren binden
wenigstens
beim pH « 3,5 wenigstens 50 % und vorzugsweise/70 % der Wassermenge,
die sie bei einem pH-Wert von 7 binden.
Bevorzugte säurestabile, wasserbindende Stabilisatoren sind eßbare Polysaccharide oder Cellulosen, vorzugsweise mit einem
mittleren Molekulargewicht größer als 800. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind mikrokristalline Cellulose, Dextran,
Propylenglykolalginat und Maiszucker mit DE-Werten (DE = Dextroseäquivalent) von 15 "bis 25, vorzugsweise 17 bis 20.
Besonders mit diesen Stabilisatoren ist ebenfalls Carboxymethylcellulose vorhanden. Es wird angenommen, daß sie das Protein
vor dem Säureangriff kolloidal schützt. Andere Verbindungen, welche Protein kolloidal schützen, können anstelle der Carboxymethylcellulose
verwendet werden.
Der pH-Wert der sauren Eiscreme sollte vorzugsweise wenigstens 0,7 pH-Einheiten unterhalb des pH-Wertes des isoelektrischen
Punktes des durch Säure ausfällbaren Proteins liegen. Die verwendete Carboxymethylcellulosemenge, berechnet als Natriumsalz,
als welches sie normalerweise zugesetzt wird, beträgt vorzugsweise
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von 0,05 bis 0,25 Gew.-% der wäßrigen Emulsion, da das Äbgeschmqlzene
unterhalb 0,0$ % zu hoch wird und die entstandene Eiscreme
oberhalb 0,25 % dazu neigt, in unerwünschter Weise dick zu werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wurde gefunden,
daß saure Milcheiscremeprodukte mit guter Stabilität hergestellt
werden können, indem eine Eixcrememischung bei pH « 3»0
bis 3»85* d.h. wenigstens 0,7 pH-Einheiten niedriger als dem
isoelektrischen Punkt von Casein entspricht, angesetzt wird,
und daß unter diesen Bedingungen nicht-koaguliertres Casein vorliegt,,
und sowohl das vorhandene Caseinprotein als auch das
vorhandene Molkenprotein dennoch ihre Grenzflächenfunktion aufweisen,
vorausgesetzt, daß ein säurestabiler, wasserbindender "
Stabilisator vorhanden ist. Die Funktion eines solchen Stabilisators
liegt darin, das Eiskristailwachstum und die Koagulation
des Proteins zu hemmen« ' " '
Eine erfindungsgemäße Eiscreme umfaßt eine gefrorene, wäßrige
Pöttemulsion, Vielehe nicht-koaguliertes Protein und einen Stabilisator
enthält, wobei der pH-Wert der Emulsion innerhalb des Bereiches von 3,0 bis 5*2und ausreichend unter dem pH-Wert des
isoelektrischen Punktes für irgendein durch Säure ausfällbares, in wesentlicher Menge vorhandenes Protein liegt, damit .das
Protein nicht koaguliert vorliegt, und wobei der Stabilisator,
insbesondere, falls ein durch Saure ausfällbares Protein vorhanden ist, ein säurestabiler, wasserbindender Stabilisator ist.
Das verwendete Fett ist natürlich ein eßbares Fett und es kann
Milchfett in Form von Vollmilch, Sahne oder Butter sein. Andere
Fettsäuretriglyceride, die im emulgierten Zustand bei etwa
-2 0C fest sind, Z. B. Palmöl, können als vollständiger oder
teilweiser Ersatz des Milchfettes verwendet werden. Die in der Eiscrememischung vorhandene Fettmenge liegt normalerweise inner-'
halb des Bereiches von 2 bis 18 Gew.-%, und besonders gute Ergebnisse
werden mit Eiscremeprodukten mit geringem Fettgehalt
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erhalten, welche von 2 bis 10 Gew.^% Fett enthalten, da diese
geringen Fettmengen unter sauren Bedingungen für den Geschmack am annehmbarsten sind.
Aus Geschmacksgründen enthält das nicht-koagulierte Protein
vorzugsweise Casein. Wenn Casein vorliegt, kann es durch Vollmilch, als Natriumcaseinat oder als Milchpulver, z. B. als
auf Walzen getrocknetes oder sprühgetrocknetes Vollmilch-
oder Hagermilchpulver zugesetzt werden. Am vorteilhaftesten ist es, Vollmilchpulver zu verwenden, d. h. Milchprotein, in
weichet das Casein von dem Molkenprotein nicht abgetrennt wurde,
wobei gegebenenfalls weiteres Kolkenprotein zugesetzt wird. Falls Molkenprotein in hohen Mengen verwendet wird, wird es
vorzugsweise als Molkenkonzentrat zugesetzt, aus welchem die meisten Geschmacksstoffe und ein größerer Teil der Lactose
entfernt worden sind, z. B. durch Kristallisation oder vorzugsweise
durch Hyperfiltration (Umkehrosmose), um den nicht erwünschten
Molkengeschmack und die Sandigkeit zu vermeiden, welche für
große Mengen von Lactose enthaltende Eiscremeprodukte charakteristisch ist. Hinderserumalbumin, welches nicht durch Säure
ausgefällt werden kann, und Sojaprotein, welches einen pH-Wert von etwa 4,6 entsprechenden isoelektrischen Punkt aufweist und
wie Casein durch Säure ausfällbar ist, können verwendet werden, entweder für sich alleine oder in einer Proteinkombination, z. B.
zusammen* mit Milchprotein.
Vorzugsweise liegt in der wäßrigen Fettemulsion 1,5 bis 4 Gew.-%Protein
vor. Dieses Protein kann durch 4 bis 11 Gew.-% von Nichtfettmilchfeststoffen,
z. B. als Magermilchpulver, geliefert werden.
Wenn Casein und Sojaprotein die einzigen, entweder getrennt oder
zusammen vorliegenden, durch Säure ausfällbaren Proteine sind, kann der pH-Wert der Eiscrememischung von 3,0 bis 3»85 betragen,
während bei alleiniger Verwendung von Kolkenprotein der pH-Wert von 3|O bis 5»2 betragen kanns da die einzelnen holkenproteine
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einschließlich «-Lactalbumin und ß-Lactoglobulin nicht durch
Säure ausfällbar sind.
Der saure pH-Wert kann durch eine .eßbare Säure, z. B. Salzsäure,
Phosphorsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Zitronensäure, Weinsäure,,
Fumarsäure oder Bernsteinsäure erreicht werden. Die Kombination :
von Salzsäure oder Weinsäure mit Zitronensäure ist für eine Steigerung des Fruchtgeschiuackes besonders vorteilhaft.
Wie bereits beschrieben, ist mikrokristalline Cellulose ein
bevorzugter Stabilisator. Ein Beispiel hierfür sind die in Wasser dispergierbaren Cellulosekristallitaggregate, welche für die
Verwendung in Lebensmittelprodukten in der britischen Patentschrift 961·398 beschrieben sind. Eine Kombination von mikrokristalliner Cellulose und ITatriumcarboxymethylcellulOse ergibt '
besonders gute Ergebnisse,, und die mikrokrokristaHine Cellulose
selbst ist vorzugsweise ein Material, in, welchem die Teilchen
ihrerseits mit 10 Gew.-%, bezögen auf das Material, an Natrium*-
carboxymethylcellulose überzogen sind. Die Natriumcarboxymethylcellulose
besitzt vorzugsweise .eine mittlere Viskosität, d. h.
sie ist ein Produkt, welches-in 1 %iger wäßriger Dispersion eine
Viskosität von 300 bis 1000:cP bei 20 0C aufweist. Vorzugsweise
wird die mikrokristalline Cellulose in Mengen von 0,2 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf die Eiscreme, verwendet, da unterhalb 0,2.% die Formhaltung*und
das Abgeschmolzene weniger zufriedenstellend sind, während oberhalb 1 % die entstandene Eiscreme dazu neigt, zu
dick auf dem Gaumen zu "sein"...
Ein "weiterer bevorzugter Stabilisator, der eingesetzt werden
kann, ist Propylenglykolalginat. In der US-Patentschrift 2 485
ist die Verwendung von Propylenglykolalginat als Stabilisator in Eiscrememisehungen beschrieben, und hierin wird gezeigt, daß
dieser Stabilisator unter, sauren Bedingungen löslich ist, wie
sie in einem Milcheiscremegemisch durch Fermentieren zur Bildung
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von Milchsäuregehalten innerhalb des Bereiches von 0,43 bis
0,55 % entwickelt werden können. Die letztgenannte Konzentration entspricht einem pH-Wert von 4,5. Dieser pH-Wert liegt nahe dem
isoelektrischen Punkt von Casein, bei welchem annehmbare Mengen
von Propylenglykolalginat nicht in der Lage sind, das ausgefällte Casein in einem nicht-koagulierten Zustand zu halten. Aus solchen
fermentierten Gemischen hergestellte Produkte würden daher koaguliertes Casein enthalten, und wurden keine Eiscremeprodukte
sein.
Eine Kombination von Propylenglykolalginat und Dextran, einem anderen bevorzugten Stabilisator, gibt besonders gute Ergebnisse.
Dextran ist ein wasserlösliches alpha-D-Glucopyranosepolymeres
von hohem Molekulargewicht und kann z. B. aus Saccharose durch Fermentation mit Leuconostoc mesentiodes. hergestellt werden und
besitzt ein Molekulargewicht innerhalb des Bereiches von 1 χ 10
bis 4 χ 10'. Vorzugsweise beträgt die verwendete Propylenglykolalginatmenge
von 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Emulsion, und vorzugsweise werden von 0,1 bis 0,25 Gew.-% Dextran
verwendet. Kleinere Dextranmengen besitzen die Neigung zur Erzeugung
von Eiscremeprodukten, welche zu leicht brechen, während größere Mengen ziemlich dicke und harte Produkte ergeben. Natriumcarboxymethylcellulose
in den oben angegebenen Mengen kann vorteilhafterweise zu dieser Stabilisatorkombination, falls dies
gewünscht wird, hinzugesetzt werden.
Die normalen Eiscremestabilisatoren wie die Polysaccharidgume,
z. B. Johannisbrotkernmehl, Carrageen und Guaran. sind unter . -.'
sauren Bedingungen bei den normalerweise verwendeten Konzentrationen, z. B. 0,2 %, unwirksam, und obwohl sie durch Verwendung von stark
erhöhten Mengen wirksam gemacht v/erden können, erteilen sie dem Produkt im allgemeinen einen nicht annehmbaren Geschmack. In der
Praxis sollten sie daher lediglich in kleinen Mengen als Zusätze zu den oben beschriebenen, säurewirksamen Stabilisatoren verwendet
werden. " -
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Die Leistungsfähigkeit "bzw. Wirksamkeit eines Stabilisators bei
dem gewählten pH-Wert wird durch die Formhaltungseigenschaften, das Abgeschmolzene und die Gefügehomogenität der erzeugten
Eiscreme wiedergegeben. Die Formhaltungseigensehaften und das
Abgeschmolzene können nach folgender Untersuchungsmethode
bestimmt werden:
Ein Stück Eiscreme in Form eines rechteckigen Prismas mit einer
Länge von 13»4- cm, einer Höhe von 5 »4 cm und einer Breite von
etwa 8' cm, das bei -20 0C gelagert worden war, wurde auf ein
Drahtnetz mit 10 Draht en/2,'54- cm in einer auf 15 0C gehaltenen
Atmosphäre aufgelegt. Es wurde Vorsorge getroffen, daß die von
dem Netz abgetropfte Flüssigkeit gesammelt werden konnte. Wach
dem Sammeln von 10 ml Flüssigkeit wurde das Volumen von in jeder
nachfolgenden Zeitspanne von 10 Minuten gesammelter Flüssigkeit gemessen, und es wurde die Neigung des Diagramms, welches durch
Auftragen des Volumens gegen die Zeit erhalten wurde, als Abgeschmolzenes
in ml/h genommen. Nach 2 Stunden und wieder nach 4- Stunden Auf tauen wurden die· Höhe h und die Länge 1 des Rückstandes
des Stückes gemessen, und das Ausmaß der Formhaltung wird durch den Formfaktor angegeben, der als 2,50 h/l in (%)
berechnet wird. Die Reduzierbarkeit. der Formfaktorme.ssungen bei einer vorgegebenen Eiscreme beträgt - 5 %· ·
Bevorzugte Eiscremeprodukte besitzen einen Formfaktor von größer
als 80 % nach 2 Stunden, einen Abschmelzwert von weniger als 25 ml/h, vorzugsweise zwischen 5 und 20 ml/h, bei 15.0C, und .
Eiskristalle von einem mittleren Durchmesser von· weniger als JO Mikron. Bevorzugte, säurestabile, wasserbindende Stabilisatoren ergaben bei der Verwendung in einer Menge von 0,4- Gew.-%,
bezogen auf die Eiscreme, solche Eiscremeprodukte..
Die wäßrige Emulsion ,enthält in der Praxis üblicherweise ferner
einen Zucker oder ein Polysaccharid oder beide in einer für den
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Geschmack zuträglichen Menge, um den Gefrierpunkt der Masse .
herabzusetzen, im allgemeinen beträgt diese von 10 bis- 20 Gew.-%
der Emulsion. Beispiele sind Saccharose und Maiszucker mit DE-Werten von größer als 35 (DE ■ Dextroseäquivalent;.
Kleine Mengen , z. B, 0,1 bis 0,5 % solcher Standardemulgatoren wie langkettiger Fettsäuremonoglyceride, z. B. Palmitin- oder
Stearinsäuremonoglycerid, können ebenfalls in die wäßrige Emulsion eingegeben werden.
Eine erfindungsgemäße Eiscreme, welche einen Fruchtgeschmack,
z. B. Orange, schwarze Johannisbeere, Erdbeere, Himbeere, Zitrone, Reineclaude, Pflaume, Kirsche oder Limonene, aufweist, ist von
besonderem Wert.
Bei der Herstellung der wäßrigen Fettemulsion wird das Fett in flüssigem Zustand in einer wäßrigen Phase dispergiert, welche
das Milchprotein und Saccharose enthalt. Wenn Monoglycerid langkettiger
Fettsäuren vorhanden sein soll, wird es bevorzugt, dieses in dem flüssigen Fett aufzulösen. Die restlichen Bestandteile
mit Ausnahme der Säure können in der wäßrigen Phase entweder vor oder nach der Zugabe des Fettes dispergiert werden.
Vorzugsweise wird die Emulsion durch Homogenisieren der Mischung bei 40 bis 80 0C hergestellt. Vorzugsweise wird die Emulsion
altern gelassen, z. B. indem sie für wenigstens 1 Stunde nach ihrer Bildung und Pasteurisierung unterhalb von 15 C, vorzugsweise
unterhalb von 5 °C, stehengelassen wird. Das Pasteurisieren
erfolgt z. B, durch Erhitzen für 20 Minuten auf 70 0C oder für
15 Sekunden auf 85 0C. Dann wird die Säure hinzugegeben, vorzugsweise unter 5 °c» "bis der gewünschte pH-Wert erreicht ist. Die
Emulsion wird abschließend auf eine Temperatur abgekühlt, bei welcher Eis gebildet wird, und Luft oder ein anderes inertes
Gas wird in ihr dispergiert, um die Eiscreme zu bilden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher eine wäßrige Fetteciulsion
vorzugsweise "
mit einem pH-Wert von\5,0 bis 8, welche Protein und Stabilisator
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enthält, hergestellt, es wird ausreichend Säure in der Emulsion
während sie sieh unterhalb 15 C 'und vorzugsweise unterhalb von
5 0C, falls keine Natriumcarboxymethyleellulose zugesetzt wurde,
befindet, dispergiert, um den gewünschten pH-Wert einzustellen, und die saure Emulsion wird dann gefroren und aufgeschlagen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Der Abschmelzwert und der Formfaktor wurden mittels der oben
beschriebenen Untersuchungsmethode bestimmt. Der Kühlwert, welcher die Fähigkeit der Eiscreme zum Kühlen der Zunge beim
Verbrauch wiedergibt, wurde gemessen, indem eine Kupfersonde
bei 37 °c in eine Probe bei -7 °C eingetaucht wurde, und-die
Geschwindigkeit des Abkühlens in der Sonde in 0C während
iO Sekunden aufgezeichnet -wurde. Die Härte wurde als der Zug
in g Gewicht auf den Draht einer Schneideinrichtung gemessen, der durch eine Probe bei -15 °C mit konstanter Geschwindigkeit
gezogen wurde. Die Schrumpfung wurde als cue Volumenverminderung
einer Probe derselben Größe gemessen, wie sie bei dem oben " . ■
beschriebenen Formhaltungstest verwendet wurde, die 16 Wochen bei -15 0C aufbewahrt worden war.
Beispiele 1 bis 3 ' '
Aus den folgenden Bestandteilen in Gew.-Teilen wurde eine Eiscremeini
schung hergestellt:
Palmöl. . 6,0
Palmitinmonoglycerid 0,2
sprühgetrocknetes Milchpulver
enthaltend: Gesamtprotein 3*1
Casein . ■ '2,5
Saccharose ■ 16,0
mikrokristalline Cellulose
enthaltend: 10 % Natriumcarboxy-
enthaltend: 10 % Natriumcarboxy-
methylcellulose 0,4- /
Watriumcarboxymethylcellulose 0,15
Johannisbrotkernmehl .0,2
Trinatriumzitrat 0,3
Wasser ' 62,7
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.Dae Palmitinmonoglycerid wurde in dem Palmöl unter Bildung
einer Fettphase dispergiert. Das Milchpulver wurde in dem Wasser dispergiert, und zu der Dispersion wurden die restlichen
Bestandteile unter Bildung einer wäßrigen Phase hinzugesetzt. Das Fett und die wäßrige Phas.e wurden bei 65 0C vermischt,
bei einem Druck von 141 kp/cm homogenisiert, und die gebildete
Emulsion wurde 20 Minuten bei 70 0C pasteurisiert und
auf 5 °C abgekühlt,wobei sie hier einen pH-Wert von 6,5 besaß.
Nach zweistündigem Altern bei 5 °C wurden 6 Teile konzentrierter
Orangensaft, 0,04 Teile Farbstoff und 3 Teile einer 33 Gew.-%ige:
wäßrigen Lösung von Zitronensäure mit der Emulsion vermischt. Die entstandene Emulsion mit einem pH-Wert von 3,5 wurde in eine
Eiscreme durch Abkühlen und Aufschlagen bei -4 0C umgewandelt,
und die Eiscreme wurde auf -20 0C tiefgefroren und gelagert.
Aus Emulsionen mit pH = 3,5 mit denselben Bestandteilen jedoch·
mit der Ausnahme, daß der konzentrierte Orangensaft durch 2,5 Teile Mark von schwarzen Johannisbeeren bzw.1 Teil konzentrierten
Zitronensaft ersetzt worden war, wurden Eiscremeprodukte hergestellt.
Die entstandenen Eiscremeprodukte waren in ihrem Gefüge homogen und besaßen folgende Eigenschaften, wobei zum Vergleich eine
typische, handelsübliche Eiscreme mit aufgeführt ist.
Beispiel . 1 2 3 Vergleich » typische,
- handelsübliche Eiscreme
Orange schwarze Zitrone Johannisbeere
Aufschlag {%) 99
Kühlwert (0C) 17,7
Kühlwert (0C) 17,7
Härte (gj 850
Abgeschmolzenes(ml/h.) 6,75 Formfaktor: 2h 97,0 -~4h W, 91,0 Schrumpfung (nmr) 70
Abgeschmolzenes(ml/h.) 6,75 Formfaktor: 2h 97,0 -~4h W, 91,0 Schrumpfung (nmr) 70
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113 | 97 | 100-120 |
14,3 | 19,5 | 15- 20 |
1168 | 857 | 1000 |
3,0 | 21 a 25 | 12- 15 |
96,0 | 88,7 | 80- 85 |
93,6 | 87,5 | 65- 70 |
35 | 70 | 0-100 |
Beispiel 4- - .
Aus einer Emulsion mit einem pH-Wert von 3,5'-Wurde, wie in
Beispiel 1 beschrieben, eine Eiscreme mit der Ausnahme hergestellt, daß die mikrokristalline Cellulose durch Propylenglykolalginat
(C,5 Teile) "und Dextran (0,2 Teile) ersetzt wurde. · : :
Die entstandene Eiscreme war in ihrem Gefüge homogen und besaß folgende Eigenschaften: '
Aufschlag (%) '..·-. : ".110,5
Kühlwert (0C) .... ' 15,5
Harte (g) . ' 1.332; '
Abgeschmolzenes (ml/h) 0
Formfaktor: 2h V ,95*0. , \
4h 80,0
Schrumpfung, (mm*). . 35
Beispiel 5 ■ "
Entsprechend der Grundarbe.itsweise von Beispiel 1 wurde /eine '
ausgezeichnete Eiscreme hergestellt, wobei durch Hyperfiltration gereinigte, sprühgetrocknete riolfce anstelle von sprühgetrocknetem
Milchpulver verwendet wurde. . '
Beispiel 6 * ■ ,
Die Stabilität .von holkenproteinen bei zwischen-pH-Werten kann
durch Wiederholung des Beispiels 5 unter Verwendung von kirsch- . v
saft anstelle von Orangensaft und Einstellen des pH-Wertes auf. 4-, %
experimentell gezeigt werden. -
Beispiel 7 :
Bei der Verwendung von Rinderserumalbumin anstelle des Holkenproteins
von Beispiel 6 wird eine vergleichbare Eiscreme erhalten.
Bei der Verwendung von Sogapiotein anstelle des Caseins von Beispiel 1 wird ebenfalls eine vergleichbare Eiscreme erhalten.
4098257 0868
Claims (1)
- _ 14 -Pa t e n t a n s p rückem Eiscreme, welche eine gefrorene, Protein und einen Stabilisator enthaltende wäßrige Fettemulsion umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Emulsion von 3,0 bis 5,2 beträgt und ausreichend unterhalb des pH-Wertes beim isoelektrischen Punkt irgendeines vorhandenen, durch Säure ausfällbaren Proteins, damit wenigstens 80 % des vorhandenen Proteins nicht koaguliert werden, liegt, und daß der Stabilisator bei Vorhandensein von durch Säure ausfällbarem Protein ein säurestabiler, wässerbindender Stabilisator ist.2. Eiscreme nach Anspruch 1, dadurch gekennz eichn e t, daß der säurestabile, wasserbindende Stabilisator ein Polysaccharid oder eine Cellulose mit einem Durchschnittsmolekulargewicht größer als 800 ist. ·3. Eiscreme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e η η ζ ei c h . net, .daß der Stabilisator mikrokristalline Cellulose, Dextran, Propylenglykolalginat oder ein Maissirup mit einem Dextroseäquivalent-Wert von 15 bis 25 ist.4. Eiscreme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e η nz e i ch η et,, daß sowohl Carboxymethylcellulose als auch Stabilisator vorhanden sind.5. Eiscreme nach Anspruch 4, dadurch gekennz e i c h η e t', daß die Eiscreme 0,05 bis 0,25 Gew.-% Carboxymethylcellulose, berechnet als Natriumsalz, enthält.6. Eiscreme nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß Casein vorhanden ist.409825/08687. Verfahren zur Herstellung einer Eiscreme, in welcher Fett, und ein wäßriges, nicht-koaguliertes Protein und einen Stabilisator enthaltendes System, miteinander emulgiert, pasteurisiert, gefroren und aufgeschlagen werden, dadurch g e k e η η ζ ei.ch.net, daß der pH-Wert, der Emulsion nach dem Pasteurisieren und vor dem Frieren und Aufschlagen auf 3»0 "bis 5>2 "bei einer Temperatür unterhalb von 15 °C eingestellt wird und daß als Stabilisator, falls das . Protein durch Säure ausfällbar ist, ein säurestabiler, wasserbindender Stabilisator verwendet wird.8. Verfahren nach Anspruch 7i dadurch gekenn ze ichn e. t, daß der pH-Wert bei einer Temperatur unterhalb von 5 0C eingestellt wird. :9. Verfahren nach Anspruch 7ν dadurch g e k e η η ζ e i c h -η e t, daß zu der Emulsion vor der Einstellung des pH-Wertes Natriumcarboxymethylcellulose hinzugegeben wird.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurchg e k e η η ζ e i" c h η e t, daß die Emulsion nach dem Pasteurisieren für wenigstens 1 Stunde vor der Einstellung des pH-Wertes altern gelassen wird-,11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurchg e k e η η ζ e lehne t, daß eine Eiscreme hergestellt wird, welche Früchte, Fruchtsaft oder Fruchtgeschmack .enthält. · · - .12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch g e k e η ηζ e i c h net, daß der pH-Wert durch Zugabe eines Gemisches von Salzsäure oder Weinsäure mit Zitronensäure eingestellt wird.409.82570868ORIGINAL INSPECTED
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