DE2356379C3

DE2356379C3 - Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Formkörpern

Info

Publication number: DE2356379C3
Application number: DE2356379A
Authority: DE
Inventors: Hans 6520 Worms Buchert; 6718 Gruenstadt Lorenz Harald
Original assignee: Deutsche Frigolit 6520 Worms GmbH
Current assignee: Deutsche Frigolit 6520 Worms GmbH
Priority date: 1973-11-12
Filing date: 1973-11-12
Publication date: 1980-02-14
Also published as: DE2356379B2; DE2356379A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Formkörpern aus einer reliefierten und von einer geschäumten Polystyrolschicht hinterlegten Kunststoff-Folie, insbesondere von einer einseitig kaschierten Dekorplatte, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen Gattung.

Ein Verfahren der einleitend genannten Gattung zur Herstellung von Schichtstoff- oder Verbundstoff-Bauteilen aus wenigstens mit einer Kunststoff-Folie kaschiertem Schaumstoff ist aus der US-PS 29 77 639 bekannt.

Auch ist ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern bekannt (US-PS 29 89 783), die einen Kern aus geschäumtem Kunststoff, beispielsweise Polystyrol, und eine Oberfläche aus einem anderen Material, beispielsweise mit einem höheren Widerstand gegen Witterung, Feuer, Abrieb oder Stoß, aufweist. Hierbei wird das aufzuschäumende Material in einen gegebenenfalls an der Innenseite mit Klebemitteln versehenen Sack aus thermoplastischem Material gegeben. Der danach verschlossene Sack, der zur Erhöhung der Lagerungsfähigkeit von vorgeschäumtem Kunststoff vorzugsweise luftdicht aber auch als luftdurchlässiges Gewebe ausgeführt sein kann, wird dann in eine zu beheizende Form eingesetzt und unter Zufuhr von Wärme der Kunststoff aufgeschäumt und der Sack gegen die Formwandung gedrückt.

Des weiteren ist es bekannt bei einem Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, beispielsweise für eine Kühlschranktür, eine Kunststoffplatte aus thermoplaste schem Material und schaumfähigem Kunststoff in einer Form unter Zuführung von Wärme zu einem Formkörper zu formen und dabei gegebenenfalls auf die Platte während der Verformung eine Saugwirkung in Richtung gegen den formgebenden Forminnenteil auszuüben (OE-PS 2 35 563).

Die Fertigung planliegender, formstabiler einseitig kaschierter Dekorplatten, wobei der Ausdruck einseitige Kaschierung auch die Kaschierung der Stirnflächen der Dekorplatten einschließen kann, ist indessen im Stand der Technik nicht angesprochen.

Der Erfindung ist sonach die Aufgabe als zugrundeliegend anzusehen, ein Verfahren zur Herstellung von flachliegenden, formstabilen, plattenförmigen Formkörpern aus einer reliefierten und von einer geschäumten Polystyrolschicht hinterlegten Kunststoff-Folie insbesondere von einseitig kaschierten Dekorplatten, zu schaffen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der einleitend genannten Gattung eine mit Nadellöchern versehene Kunststoff-Folie angewendet wird.

Dadurch wird erreicht, daß auch Kunststoff-Folien eingesetzt werden können, die in Verbindung mit einer Polystyrolhartschaumschicht bisher wegen zu großer Unterschiede im Wärmeausdehnungskoeffizienten als nicht verwendbar angesehen worden sind. Die derart gefertigten Dekorplaüen lassen sich vergleichsweise einfach verlegen und eine aus derartigen Dekorplatten aufgebaute Flächenverkleidung weist einen auch ästhetischen Bedürfnissen genügenden Gesamteindruck auf.

Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 und 3.

Die Zeichnung zeigt, in zum Teil geschnittener, perspektivischer Darstellung einen plattenförmigen Formkörper mit einer geschäumten Polystyrolschicht und einer Kunststoff-Folie, nämlich eine Dekorplatte, hergestellt mit dem Verfahren gemäß der Erfindung. Es sind auch komplizierter gestaltete Formkörper, beispielsweise Teile oder Hälften von Werbefiguren oder Dekorationsgegenständen durch entsprechende Ausbildung und Anordnung der Reliefierung herstellbar.

Die Dekorplatte 1 zeigt an der Oberseite der Schauseite ein Reliefmuster, das in einer Kunststoff-Folie 2, beispielsweise einer Polystyrol-Folie, ausgebildet ist. Da die Polystyrolhartschaumschicht 3 satt an der reliefierten Rückseite der Kunststoff-Folie 2 anliegt, trägt auch die Oberseite der Polystyrolhartschaumschicht 3 eine entsprechende Reliefierung. Wird beispielsweise eine Kunststoff-Folie 2 angewendet, deren Oberseite hinsichtlich Farbe und Musterung die Erscheinung eines Holzfurniers aufweist, so ist durch eine gegebenenfalls sehr diffizil ausgebildete Reliefierung die Wirkung einer Holzschnitzarbeit zu erzielen. Diese Möglichkeit ist insbesondere für Raumgestaltungen bzw. Verkleidungen nach der Art von Holztäfelungen einsetzbar. Hierbei ist es dann auch von besonderer Bedeutung, daß die Dekorplatten bzw. die aus ihr gebildeten Flächenelemente die erforderliche Formstabilität und gewisse Strapazierfähigkeit der Oberfläche aufweisen.

Anhand eines Beispiels soll das Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit einer geschäumten Polystyrolschicht und einer Kunststoff-Folie, nämlich einer Dekorplatte, erläutert werden, wobei von einer zweiteiligen Form mit Werkzeug — wie es im wesentlichen aus der Herstellung von Polystyrolhartschaumkörpern allgemeiner Art bekannt ist — Gebrauch gemacht wird. Eine Werkzeughälfte ist hier mit der Negativ-Ausbildung des auf der Folie erwünschten Reliefs versehen. Die mit nadelstichartigen Perforationen versehene Kunststoff-Folie, beispielsweise eine Polystyrol- oder Polyvinylchlorid-Folie von der Stärke von 0,150 bis 0,750 mm, wird zwischen die auseinandergefahrenen Werkzeughälften in die Form eingebracht und dort fixiert, was beispielsweise auch durch Schließen der Werkzeughälften zu erreichen ist. Ist die Form und das Werkzeug geschlossen, so wird über einen sogenannten Füller, Polystyrol, vorzugsweise als vorgeschäumtes Granulat, mit Luft als Transportmittel in den von der Rückseite der eingelegten Polystyrol-

oder Polyvinylchlorid-Folie begrenzten Innenraum der Form eingefüllt Danach wird durch in der Werkzeugwandung vorgesehene öffnungen, welche zumindest in der Werkzeughälfte, die die Relieffläche nicht aufweist, mit Schlitzdüsen versehen sein können. Dampf von etwa 0,8 bis 10,0 atü in das Werkzeuginnere eingeleitet Durch die mit dem Dampf eingebrachte Wärmeenergie wird das Granulat ausgeschäumt und die Folie reliefiert und an der Rückseite vollständig und satt von Polystyrolhartschaum hinterlegt mit der Polystyrolhartschaumschicht verbunden. Einschließlich der sich daran

anschließenden Kühlung des Werkzeugs mit der Dekorplatte läuft ein solcher Arbeitsgang je nach Größe der Formkörper in etwa 50 'ais 300 Sek. ab, dabei wird das Werkzeug von etwa 40⁰C auf etwa 130° C erwärmt und wieder auf 40° C abgekühlt Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, die fertiggestellte Dekorplatte einer Nachbehandlungsstufe bei einer Temperatur unterhalb von 60⁰C zu unterwerfen, und zwar entweder im Anschluß an die Kühlung im Werkzeug oder aber nach dem Entfernen aus dem Werkzeug.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von plattenförmigen Formkörpern aus einer reliefierten und von einer geschäumten Polystyrolschicht hinterlegten Kunststoff-FoIie, insbesondere von einer einseitig kaschierten Dekorplatte, bei dem die in einer Form mit einer Relieffläche eingebrachte und fixierte Kunststoff-Folie durch unter Wärmeeinwirkung aufschäumendes Polystyrol gegen die Relief fläche gepreßt und mit der sich ausbildenden Polystyrolschaumschicht verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Nadellöchern versehene

'■■■ Kunststoff-Folie angewendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die der Relieffläche der Form zugewandte Seite der Kunststoff-Folie Unterdruck angelegt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Klebemittel versehene Kunststoff-Folie angewendet wird.