DE1228790B

DE1228790B - Verfahren zum Herstellen einer Jalousie aus Kunststoffolien und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE1228790B
Application number: DEP36375A
Authority: DE
Inventors: Norbert Baerenz
Original assignee: Philips Patentverwaltung GmbH
Current assignee: Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Priority date: 1965-03-25
Filing date: 1965-03-25
Publication date: 1966-11-17
Also published as: NL6603705A; FR1476032A

Description

Verfahren zum Herstellen einer Jalousie aus Kunststoffolien und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Jalousie aus einer oder mehreren thermoplastischen Kunststoffolien, bei der sich biegsame dünnwandige Streifen und unbiegsame dickwandige Leisten aneinander anschließen.
Es ist bekannt, eine Jalousie aus Kunststoffolien herzustellen, bei der zwischen zwei thermoplastischen Folien parallel zueinander Leisten eingeschlossen sind. Jeweils zwischen den Leisten sind die Folien miteinander verschweißt, wobei sich im Verschweißungsbereich Biegekanten ergeben. Diese bekannte Jalousie hat den Nachteil, daß die Leisten in getrennten Arbeitsgängen vorgefertigt und in die zum Verschweißen der Jalousie dienenden Vorrichtungen nacheinander eingelegt werden müssen. Damit wird die Herstellung einer solchen Jalousie aufwendig.
Die erwähnten Nachteile sind bei einem Verfahren zur Herstellung einer Jalousie aus einer oder mehreren thermoplastischen Kunststoffolien, bei der sich biegsame dünnwandige Streifen und unbiegsame dickwandigere Leisten abwechselnd aneinander anschließen, dadurch vermieden, daß die dünnwandigen biegsamen Streifen nacheinander durch plastisches Verformen eines etwa in Jalousiestärke kontinuierlich durch Formwerkzeuge hindurchgeführten Materialquerschnittes gebildet werden. Die unvorbereiteten, vorzugsweise auf Rollen bevorrateten Folien brauchen dann nur ständig den Formwerkzeugen zugeführt zu werden, die durch Deformieren des Folienquerschnittes im Bereich der dünnwandigen Streifen aus den Folien eine Jalousie formt. Der Herstellungsvorgang ist mithin stark vereinfacht und damit für eine Serienfertigung geeignet. Die Jalousien werden in Meterware hergestellt und in den Erfordernissen entsprechenden Längen abgeschnitten.
Die Dünnwandigkeit erlaubt an den Einschubecken verhältnismäßig kleine Radien und wenig Grundfläche für die zusammengewickelte Jalousie.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung des Verfahrens nach der Erfindung werden die Folien zwischen Formwalzpaaren hindurchgeführt, zwischen denen durch plastische Verformung entsprechend der Walzenformgebung in gleichmäßigen Abständen die biegsamen Streifen geringen Querschnittes aus geformt werden, wobei bei Verwendung mehrerer Folien die Einzelfolien im Bereich der biegsamen Streifen in an sich bekannter Weise miteinander verschweißt werden. Walzenpaare sind für den Herstellungsprozeß nach der Erfindung besonders geeignet, da sie fortlaufend das gewünschte Profil ausformen.
Wenn- bei einer den Walzpaaren zugeführten Schichtung eine der Folien eine Hartfolie, eine weitere, eine als Oberhaut dienende Weichfolie und zwischen den Folien ein Füller vorgesehen wird, erfolgt die Ausformung der Jalousie nur von der Seite der Weichfolie her. Die Hartfolie dient in diesem Fall als tragende Unterlage für die gesamte Jalousie. Es ist jedoch auch möglich, die Jalousie nach der Erfindung zweiseitig auszubilden. In einem solchen Fall besteht die den Walzen zugeführte Schichtung aus einer Hartfolie sowie beiderseits von ihr gelegenen Weichfolien und jeweils einem zwischen der Hartfolie und den Weichfolien geführten Füller. Die Ausformung zwischen den Walzen wird dann von beiden Walzen her in Richtung auf die Hartfolie vorgenommen. Auch in diesem Fall dient die Hartfolie als tragende Jalousieschicht; sie befindet sich jedoch zwischen den ausgeformten Leistenprofilen. Als Füller wird dabei vorzugsweise eine Schaumstoffschicht verwendet.
Es ist ohne weiteres möglich, die Kunststoffjalousie nach der Erfindung aus nur einer einzigen Folie zu bilden, die etwa die Stärke der zu bildenden Leisten aufweist. Mit einer derartigen Jalousie ist besonders einfach eine Holzjalousie zu simulieren, wenn die Ausformwalzen mit einer Holzstrukturoberfläche versehen sind, die eine Holzmaserung täuschend ähnlich in die Folienoberfläche einprägt, und anschließend oder bereits vorher die Jalousie bzw. die Folie noch eine Bedruckungsanlage durchläuft.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind die Walzenpaare an den Rändern derart ausgebildet, daß beim Walzen gleichzeitig die Ränder glattgeschweißt und in Leistenform gepreßt werden. Es erübrigt sich dann eine spezielle Nachbehandlung der Jalousieränder.
Von den zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dienenden Walzenpaaren ist immer wenigstens eine Walze achsparallel mit einer der Negativform eines Jalousieprofils entsprechenden Oberfläche versehen. In diesem Fall werden einseitige Jalousien ausgeformt. Für doppelseitige Jalousien dienen einander entsprechende Walzenpaare, die beide die Negativform eines Jalousieprofils aufweisen.
Wenn die Weichfolien, die im Fall einer aus mehreren Schichten gefertigten Jalousie die Oberhaut der Jalousie bilden, nicht in besonderer Weise vorbereitet sind, dann besteht die Möglichkeit, auf die Walzenoberfläche eine imitierte Leder- oder Holznarbung aufzubringen. Je nach dem gewünschten Aussehen, z.B. glatt in der Farbe der Außenfolie oder einer eventuellen nachträglichen farblichen Uberwalzung, können die mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung gebildeten Jalousien einer reinen Holzjalousie oder aber auch-einer mit Leder überzogenen Jalousie täuschend ähnlich nachgebildet werden.
Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
F i g. 1 zeigt schematisch die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung an Hand einer Walzenvorrichtung; F i g. 2 zeigt eine mit Hilfe der Vorrichtung nach F i g. 1 zu walzende Kunststoffolienschichtung ; F i g. 3 zeigt das Aussehen der Schichtung nach erfolgtem Walzvorgang, bei dem eine Walze an der Oberfläche glatt ausgebildet war; F i g. 4 zeigt eine weitere Schichtung, aus der eine Kunststoffjalousie mittels der Vorrichtung nach F i g. 1 herstellbar ist; F i g. 5 zeigt die mittels der Vorrichtung nach Fig. 1 hergestellte Jalousie mittels der Schichtung nachFig.4; F i g. 6 zeigt eine dicke Kunststoffschicht, aus der mit Hilfe der Vorrichtung nach F i g. 1 die in F i g. 7 dargestellte Jalousie herstellbar ist; F i g. 8 zeigt die Walzenanordnung zum Herstellen einer Führungsschiene; Fig. 9 zeigt eine an die Jalousie nach der Erfindung mit angeprägte Führungsschiene im Schnitt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem heizbaren Walzenpaarl, 3, von dem je nach der Form des herzustellenden Jalousieprofils entweder eine oder beide an der Oberfläche mit der Negativform einer herzustellenden Jalousie versehen sind.
Zwischen die Walzen werden Folien 5, 7, 9 geführt, die von Vorratsrollen 11 abgewickelt werden. Es ist jedoch auch möglich, an Stelle der in F i g. 1 dargestellten Rollen nur eine Vorratsrolle oder aber drei und mehr Rollen zu verwenden, falls mehr Folien zur Herstellung einer Jalousie benötigt werden. Aus den Folien 5, 7 und 9 wird beim Einlaufen in den Walzspalt die in F i g. 2 dargestellte Folienschichtung hergestellt. Als Außenfolie 13, die später die Außenhaut bildet, dient eine Weichfolie. Als Stütze der ganzen Schichtung dient die untere Hartfolie 15, die aus einem zwar harten, jedoch biegsamen PVC-Material oder einem ähnlichen Kunststoff besteht.
Zwischen den Schichten 13 und 15 befindet sich dann ein Füller 17, der in vielen Fällen eine Schaumstoffschicht sein wird. Bei fortlaufendem Walzen, bei dem zur Herstellung einer Jalousie in diesem Fall nur die obere Walze mit dem Negativ der Jalousieform versehen ist, wird von der Seite der Weichfolle 13 her die Folienschichtung in bestimmten Abständen zu- sammengedrückt. Dabei tritt gleichzeitig eine plastische Verformung der Außenfolie ein. Es entsteht dann die in F i g. 3 dargestellte Jalousie; sie besteht wie andere bekannte Jalousien aus dickwandigen Leisten 19, die mittels dünnwandiger biegsamer Streifen 21 zusammengehalten sind, die an der Unterseite der Jalousie in einer Ebene liegen. Im Bereich der Streifen 21 sind die Folien gleichzeitig aufeinandergeschweißt.
Eine andere Schichtung zur Herstellung einer Jalousie ist in F i g. 4 dargestellt. In diesem Fall sind zwei Außenhäute 23 vorgesehen, zwischen denen zwei Schaumstoffschichten 25 und eine mittlere Tragschicht 27 vorgesehen sind. Wenn die Walzen der Vorrichtung nach F i g. 1 in diesem Fall beide an der Oberfläche mit der Negativform der auszubildenden Jalousie versehen sind, formen sie die Kunststoffschichtung nach F i g. 4 von beiden Seiten her in Richtung auf die mittlere Hart-PVC-Schicht 27 aus.
Die Jalousie erhält dann die in Fig. 5 dargestellte Gestalt, bei der sich immer jeweils zwei Leisten 19 gegenüberliegen, die über den schmalen Streifen 21 miteinander verbunden sind.
Schließlich läßt sich eine Jalousie mit dem Verfahren nach der Erfindung auch aus einer einzigen dicken Hart-PVC-Folie, die in F i g. 6 dargestellt ist, zwischen den Walzen herstellen. Die Hart-PVC-Folie 29 wird dabei so weitgehend plastisch verformt, daß nur noch Leisten 19 und zwischen diesen befindliche dünne biegsame Streifen 21 übrigbleiben.
Wenn eine Leder- oder Holzoberfläche bei der Jalousie nach der Erfindung nachgebildet werden soll, sind in die Walzenoberflächen zusätzlich Negativformen einer Holz- bzw. einer Ledernarbung eingraviert. Gleichzeitig beim Biegeprozeß werden diese Narbungen dann insbesondere bei der Jalousie nach Fig.7 täuschend ähnlich in die Kunststoffoberfläche eingraviert. Ein nachträgliches Aufwalzer von Holzmaserungen läßt die Nachbildung noch echter wirken.
Entsprechend dem verwendeten Werkstoff und seiner Formbarkeit können auch mehrere Walzenpaare hintereinandergeschaltet werden, die das Ausformen der Jalousie stufenweise vornehmen.
Auch ist es möglich, gleich beim Walzen der Jalousie die beiden Ränder mitzuformen. Durch das Anbringen einer seitlichen Führungsrolle 3 (F i g. 8) lassen sich dabei die Außen- und Innenfolie miteinander verschweißen und, wie F i g. 9 zeigt, unter gleichzeitiger Stauchung zu einer Führungsschiene 33 für die Jalousie ausformen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen einer Jalousie aus einer oder mehreren thermoplastischen Kunststoffolien, bei der sich biegsame dünnwandige Streifen und unbiegsame dickwandige Leisten abwechselnd aneinander anschließen, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die dünnwandigen biegsamen Streifen nacheinander durch plastisches Verformen eines etwa in Jalousiestärke kontinuierlich durch Formwerkzeuge hindurchgeführten Materialquerschnittes gebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien zwischen Formwalzpaaren hindurchgeführt werden, zwischen denen durch plastische Verformung entsprechend der Walzenformgebung in gleichmäßigen Abständen die biegsamen Streifen geringen Querschnittes ausgeformt werden, wobei bei Verwendung mehrerer Folien die Einzelfolien im Bereich der biegsamen Streifen in an sich bekannter Weise miteinander verschweißt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer zugeführten Schichtung aus einer Hartfolie, einer als Oberhaut dienenden Weichfolie und einem zwischengefügten Füller die Ausformung nur von der Seite der Weichfolie her vorgenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer zugeführten Schichtung aus einer Hartfolie sowie beiderseits von ihr gelegener Weichfolien und jeweils einem zwischen der Hartfolie und den Weichfolien eingefügten Füller die Ausformung von beiden Weichfolien her in Richtung auf die Hartfolie vorgenommen wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim vor dem Verformen der Folien zwischen die Hartfolie und die Weichfolie(n) (eine) Schaumstoffschicht(en) gefügt wird (werden).
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausformen zwischen die Walzenpaare eine etwa Leistenstärke aufweisende Hartfolie geschoben wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Jalousie zugleich mit dem Ausformen glattgeschweißt und in die Form von Führungsschienen gepreßt werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Walze eines die Folien formenden Walzpaares mit einer der Negativform eines Jalousieprofils entsprechenden Oberfläche versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Walzenpaare hintereinander angeordnet sind, mit denen eine stufenweise Ausformung vornehmbar ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Furchung der Walzenoberfläche axial verläuft.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Walzenpaar zugeführten Folien auf Vorratsrollen bereitgehalten sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Oberflächen der Walzen Holz- bzw. Ledernarbungen imitierende Ansätze aufgebracht sind.