DE2354870A1 - Verfahren zur aufbereitung von getraenkewasser, insbesondere brauwasser, sowie vorrichtung hierfuer - Google Patents

Verfahren zur aufbereitung von getraenkewasser, insbesondere brauwasser, sowie vorrichtung hierfuer

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DE2354870A1 DE19732354870 DE2354870A DE2354870A1 DE 2354870 A1 DE2354870 A1 DE 2354870A1 DE 19732354870 DE19732354870 DE 19732354870 DE 2354870 A DE2354870 A DE 2354870A DE 2354870 A1 DE2354870 A1 DE 2354870A1
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    • B01D61/00Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
    • B01D61/02Reverse osmosis; Hyperfiltration ; Nanofiltration
    • B01D61/025Reverse osmosis; Hyperfiltration
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F5/00Softening water; Preventing scale; Adding scale preventatives or scale removers to water, e.g. adding sequestering agents
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  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

2354 3
DIPL-PHYS. M. BECKER
PATENTANWÄLTIN
7 STUTTGART 7 0
AUF DEM HAiGST 29 -T. 600306
A 1919 ν- s tr
Stuttgart, den S.Oktober 1973
Hager & Elsässer
7 Stuttgart-Vaihingen Ruppmannstrasse
Verfahren zur Aufbereitung von Getränkewasser, insbesondere Brauwasser, sowie Vorrichtung hierfür ·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur ,Aufbereitung von Getränkewasser, insbesondere Brauwasser, durch Trennung des Rohwasserstroms und unterschiedliche Behandlung der Teilströme vor ihrer Zusammenführung.
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Beim Brauwasser wird die Einhaltung einer bestimmten Karbonathärte, in der Regel im Bereich von 2-5° dH, gewünscht, da diese den Geschmack des Bieres weitgehend mitbestimmt. Ferner soll das Brauwasser möglichst magnesia- und nitratfrei sein sowie die Nichtkarbonathärte bei etwa 2° dH liegen. Zur Erzielung einer gleichbleibenden Geschmacksrichtung ist die Karbonathärte im Wasser konstant zu halten. Da die Härte der vorkommenden Wässer meist über den geforderten Werten liegt, ist es erforderlich, diese zu erniedrigen.
Zur Entfernung der unerwünschten Nitrate ist es bekannt, diese mittels basischer Ionenaustauscher in der Chloridform oder im Wege der Vollentsalzung zu entfernen. Die Umsetzung in Chlorid hat eine unerwünschte Erhöhung des Chloridspiegels zur Folge. Dem Ionenaustauschverfahren haftet, abgesehen davon, dass es aufwendig ist, der Nachteil an, dass die für die Regenerierung benötigten Mittel die Abwasser aufsalzen. Ausserdem haben Ionenaustauschverfahren den Nachteil der Verkeimung, zu deren Beseitigung aufwendige Regenerier- und Entkeimungsverfahren angewendet werden müssen. Um aus dem Getränkewasser eventuell noch vorhandene organische Substanzen, z.B. Huminsäuren,und Geruchs- und Geschmacksstoffe^ zu entfernen, werden den Ionenaustauschern Aktivkohlefilter nachgeschaltet. Diese neigen zur Verkeimung," so dass die im Wasser von Natur vorhandenen Keime sich auf dem Aktivkohlefilter vermehren. Sie werden durch aufwendige Verfahren, wie Dampf- oder HeisswasSerbehandlung, abgetötet.
Es ist bekannt, Brauwasser mittels Kalkwasser oder Kalkmilch in Schnellreaktoren mit nachgeschalteten Kiesfiltern zu entkarbonisieren. Auch ist ein Verfahren (OE-PS 199 131) zur Einstellung einer wählbaren Erniedrigung der Karbonathärte im Wege einer Entsalzung durch Ionenaustausch bekannt geworden. Hierbei wird das Rohwasser vor dem Ionenaustausch in zwei Teil-
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ströme unterteilt. Es wird dann lediglich einer der Teilströme teil- oder vollentsalzt, während der andere zur Ausfällung von Magnesiumhydroxyd und Kalziumkarbonat mit Ätzkalk im Überschuss behandelt und anschliessend filtriert wird. Nach der Vereinigung der Teilströme wird dem Wasser in einem Rieselturm mittels eines Luftgebläses im.Gegenstrom freie Kohlensäure entzogen. Ein nachgeschaltetes Marmorfilter bindet die im Wasser, verbliebene Restkohlensäüre. Der Hauptnachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass das Endprodukt nicht mit Sicherheit genau eingestellt werden kann. Bei der Kalksättigung vor der Kohlensaurerieselung muss die Einstellung laufend überprüft werden. Es ist bei schwankender Was s er zusammensetzung mit diesem Verfahren -.nicht möglich, eine konstante Restkärbonatharte im aufbereiteten Wasser einzuhalten. Auch hat sich gezeigt, dass im Wasser häufig restliche Kohlensäure verbleibt, die wegen der Korrosionen in den Rohrleitungen vermieden werden sollte, y
Es ist ferner ein Verfahren zur Einstellung einer wählbaren Erniedrigung der Karbonathärte bekannt (DT-PS 1 253 182) , bei welchem das gesamte Rohwasser durch Kationenaustausch teilentsalzt und dem sauren Ablauf durch Gegenstrombehandlung mit Luft die freie Kohlensäure entzogen wird bis auf denjenigen Rest, der zur Herstellung des gewünschten Karbonathärtegrades erforderlich ist. Der Entzug des Kohlensäureanteils erfolgt durch entsprechende Einstellung der Rieselerleistung. Der den vorbestimmten Kohlensäureanteil aufweisende Ablauf wird dann mit Kalk im Oberschuss in Berührung gebracht, wobei ein neutrales Wasser erhalten wird, das den vorbestimmten Karbonathärtegrad aufweist. Durch entsprechende Einstellung der Kaikwässerdosierung wird eine Kalziumhärte erhalten, wie sie für das gewünschte Bier notwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher bekannten Verfahren zur Aufbereitung des Brauwassers zu verbessern und zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Teilstrom (ca. 2 - 98 % des Gesamtstroms) über eine Umkehr-Osmoseeinrichtung geführt und das Permeat mit dem anderen unbehandelten oder ganz oder teilweise vorbehandelten Rohwasserteilstrom vereinigt wird, wobei das Verhältnis der Teilströme nach Massgabe des geforderten Karbonathärte- und Nichtkarbonathärtegrades unter Berücksichtigung der Rohwasserzusammensetzung eingestellt wird.
Die Anwendung eines umgekehrten Osmose-Prozesses in der Lebensmittel- oder Getränkeherstellung ist an sich bekannt. Es ist aber bisher nicht daran gedacht worden, den Osmose-Prozess bei der Aufbereitung von Getränkewassern derart anzuwenden, dass die Vorzüge der umgekehrten Osmose-Behandlung nur für einen Teilstrom ausgenutzt werden, um durch Vermischung mit dem zweiten unbehandelten oder behandelten Rohwasserteilstrom die Möglichkeit einer optimalen Kompensation zu erreichen. Durch die Behandlung mittels umgekehrter Osmose im Teilstrom ist praktisch jede gewünschte Geschmacksrichtung des Getränkewassers erzielbar und eine einfache Anpassung an die vorhandenen Wassergegebenheiten möglich. Es werden so die Nachteile der bisherigen Verfahren durch die Vorzüge der umgekehrten Osmosebehandlung ausgeglichen, indem beispielsweise der apparative Aufwand wesentlich niederer gehalten werden kann und bei Wahl entsprechender Membranen der Osmoseeinrichtung die störenden Geschmacks- und Geruchsstoffe, wie Natrium- und Magnesium-Salze, Nitrate, entfernt werden. Die Anwendung der umgekehrten Osmose für die Aufbereitung des Getränkewassers hat ferner den Vorteil der Bakterienfreiheit, denn durch die umgekehrte Osmose werden Bakterien und Keime nahezu vollständig beseitigt, während auch organische Stoffe, wie Huminsäure, ferngehalten werden. Gegenüber den oben beschriebenen bekannten Verfahren hat das neue Verfahren
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ferner den Vorteil, dass eine Ausrieselung der Kohlensäure entfallen kann und die dadurch bedingte Sättigung des. Wassers mit .-Sauerstoff, die Korrosionen verursacht, vermieden wird. Das Unterbleiben der Äusrieselung bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist ferner insbesondere deshalb vorteilhaft, weil im -Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren keine Luft zugeführt werden muss, die vor allem in dichtbesiedelten Industriegegenden Geschmackstoffe, Schmutzstoffe, Keime, kolloidale Verunreinigungen usw. mit sich führt, wodurch das Wasser zur.Getränkeherstellung in bezug auf seine Geschmackseigenschaftennegativ beeinflusst werden kann.
Der zweite, nicht der umgekehrten Osmoseeinriehtung zugeführte Teilstrom kann in beliebiger Weise je nach den Gegebenheiten behandelt werden, z.B. in bekannter Weise mittels Ionenaustauschern zur Korrektur der KarbOnathärte oder der Nichtkarbonathärte. Zu diesem Zweck kann der eine, nicht der umgekehrten Osmoseeinriehtung zugeführte Teilstrom mitters eines- schwach sauren- Ionenaustauschers behandelt werden.
Gemäss einem vorteilhaften Verfahrensschritt kann l>ei Vorliegen eines hohen Karbonathärtegrades im Rohwasser vorgesehen.sein, dass der Rohwasserstrom vor der Auftrennung in Teilströme ganz oder teilweise mit Chemikalien versetzt und: in ,einem Rieselentgaser vorbehandelt wird. Es sind ferner verschiedene Varianten; unter'Anwendung bisher bekannter Behandlungsmethoden /in jeder beliebigen Ausführung möglich. Je nach der Wasserzusammensetzung kann der nicht der umgekehrten.Osmoseeinriehtung zugeführte Teilstrom auch nach [ einer Behandlung im stark sauren .Kationenaustauscher .verzweigt und einer der' abgezweigten Teilströme mittels eines schwach basischen Anionenaustauschers behandelt ivrer:den."
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind schematisch dargestellt.; Es zeigen: : : ; V / "; Λ '-'--' Fig. Γ ein Fliess-Schema einer Geträiikewasser-Äüfbereitungsanlage,
Pig. 2 eine Variantezur Korrektur der■ Karbonathärte im Ausschnitt, ■ ;; -■""■"
Λ -■■ '■■■ : '■■■■■■ ,■■'■■■:: ."■ - :vx ■■■'■■".■: ■"■.- -6-
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Fig. 3 einen weiteren abgewandelten Teil einer Wasseraufbereitungsanlage zur Entfernung von Natrium, Magnesium und Nitraten.
Der Einfachheit halber wird nachfolgend das zu behandelnde Wasser als "Brauwasser" bezeichnet. Es kann sich hierbei aber auch um Getränkewasser beliebiger Art handeln.
Das Rohwasser wird über eine Leitung 11 der in Fig. 1 dargestellten Aufbereitungsanlage zugeführt. Bei 15 erfolgt eine Trennung des Rohwasserstroms in zwei Teilströme 12 und 13. Der Teilstrom wird ohne weitere Vorbehandlung über einen Strömungsmesser 18, vor dem ein Ventil 19 vorgesehen ist, in einen Sammelbehälter eingeleitet, während der Teilstrom 13 bei geöffnetem Ventil 17, das mittels eines Schwimmorgans 21 schaltbar ist, in einen Rohwasserbehälter 24 eingelassen wird.
Je nach der Zusammensetzung des Rohwassers, z.B. bei hohem Anteil an Karbonathärte, kann vor der Trennung des Rohwasserstroms 11 in die beiden Teilströme 12 und 13 eine Vorbehandlung erfolgen, die in Fig. 1 im linken Teil gestrichelt angedeutet ist. Hierbei wird der Rohwasserstrom 11 über ein Ventil 14 einem Rieselentgaser 30 zugeführt, nachdem er zuvor bei 16 mit Chemikalien versetzt worden ist. Hierbei kann es sich um Schwefelsäure oder Salzsäure handeln, um die Karbonathärte in Kalziumsulfat bzw. Magnesiumsulfat oder Kalziumchlorid oder Magnesiumchlorid unter Freisetzung von Kohlensäure umzuwandeln. Die Kohlensäure wird in dem atmosphärischen Rieselentgaser 30 entfernt.
Vom Rohwasserbehälter 24 wird der andere Teilstrom 13 über eine Leitung 26 mittels einer Hochdruckpumpe 27 einer umgekehrten Osmoseeinrichtung 28 zugeführt. Um Ausfällungen auf der Membranoberfläche der Osmoseanlage zu vermeiden, kann vor der Pumpe 27 eine chemische Substanz, z.B. ein Natriumpolyphosphat, über die
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Dosiereinrichtung 25 eindosiert werden. Hierdurch wird die Ausfällung der eingedickten Härtebildner verzögert. Das Permeat gelangt über die Leitung29, in welcher ein mit einem Ventil 33 bestückter Strömungsmesser 36 liegt, in die Leitung 22, in welcher eine Vereinigung mit dem anderen Teilstrom 12 stattfindet. Das Verhältnis der einem Reinwasserbehälter 20 zugeführten Teilströme zueinander wird durch die Strömungsmesser 18 und 36 eingestellt. Das Verhältnis der Teilströme zueinander richtet sich nach den gegebenen Wasserverhältnissen und der gewünschten Karbonathärte und Nichtkarbonathärte. Der Teilstrom 13 kann ca. 2 - 98 % des gesamten Rohwasserstromes betragen.
In der Umkehrosmoseanlage 28 werden neben den Salzen und Nitraten auch organische Substanzen, vor allem Keime, fast vollständig entfernt. Da bei der umgekehrten Osmose, je nach Salzgehalt, mit einem Schlupf von bis zu 10 % gerechnet werden kann, ist es möglich, hiermit z.B. ein Wasser mit -
15° Karbonathärte 5° Nichtkarbonathärte 3° Magnesiahärte - 60 mg/1 Nitrate ; . und einem pH-Wert von 7
aufzubereiten, wobei der Schlupf
0,75 - 1,5° Karbonathärte
0,25 - 0,5° Nichtkarbonathärte
0,15-0,3° Magnesiaharte
5 mg/1 Nitrate :
beträgt bei einem pH-Wert von 7 und einem p-Wert von 0, der bei keinem der anderen Verfahren möglich ist.
Es zeigt sich, dass durch die umgekehrte Osmbseeinrichtung der Nitratgehalt wesentlich reduziert wird, ohne dass die bei den bisherigen Verfahren auftretenden unerwünschten Nebenerschei-
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nungen, wie Chloridanreicherungen, auftreten. Bei Stillstand der Osmoseanlage ist es zweckmässig, diese mit Entkeimungslösungen durchzuspülen bzw. aufzufüllen.
Wie oben ausgeführt, wird die Zugabe des RohwasserStroms 12 zum Permeat so bemessen, dass die vorgegebenen Werte der Karbonat- und Nichtkarbonathärte erfüllt werden. Weist das Rohwasser jedoch zu hohe Anteile an Nitraten und organischen Substanzen auf, so ist eine Korrektur durch Zumischung von Chemikalien, z.B. von Kalziumchlorid oder Kalziumsulfat, in einer für den speziellen Fall erforderlichen Menge vorgesehen. Diese werden nach der Vereinigung der Teilströme mittels Strahlsauger 38 über eine Leitung 39, in der ein Ventil 37 liegt, eindosiert. Die Restkarbonathärte kann in einem Mischreaktor 40 durch Zugabe von Kalziumhydroxydlösung aus einem Kalksättiger 44, dem eine Kalkvorlage 46 vorgeschaltet ist# korrigiert werden.
Das Kalziumhydroxyd reagiert mit dem noch im Reinwasser befindlichen Kohlensäurerest und bildet dabei die gewünschte Karbonathärte. Das aus dem Mischreaktor kommende Brauwasser wird der Leitung 49, in der ein Ventil 50 vorgesehen ist, entnommen. Anstelle des Mischreaktors 40, der ein sogenannter Schlaufenreaktor sein kann, ist auch der Einsatz eines Kohlensäurerieselers möglich, wobei der Restkohlensäuregehalt des entgasten Wassers in bekannter Weise durch Regelung der Luftmenge eingestellt und durch Zudosierung von Kalkwasser in Kalziumkarbonathärte umgesetzt wird. Ist diese Behandlung mittels Kalziumhydroxyd nicht erforderlich, kann das Brauwasser unmittelbar über eine mittels eines Ventils 45 regulierbare Leitung 42 aus dem Behälter 20 entnommen werden.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind gleiche Teile mit gleichen oder analogen Bezugsziffern versehen wie in Fig. 1.
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ORfGJNAL
Ist zur Einstellung des geforderten Härtegrades des Brauwassers der Rohwasserteilstrom nicht geeignet, z.B. weil der Anteil der Bikarbonate zu hoch ist, so ist die Einschaltung eines schwachsauren Ionenaustauschers. 68 in dem Rohwass.erteils.fcr.om 12'vorgesehen. Dieser schwach-saure Ionenaustauscher 68 bindet nur die Karbonathäre, d.h. das Kalziumkarbonat oder Magnesium und die Bikarbonate, wobei die entsprechende Menge Kohlensäure freigesetzt wird. Diese Kohlensäuremenge wird dann ganz oder teilweise in einem Rieselturm 70 entfernt bis auf denjenigen Rest, der nicht zur Herstellung des gewünschten Karbonathärtegrades erforderlich ist. In diesem Rieselentgaser 70 wird gesättigtes Kalkwasser in den oberen Teil eingeführt. Auch hier erfolgt die Bereitung des Kalkwassers in einer Kalkvorlage 46, dem ein Klärbehälter 44 nachgeschaltet ist. Der andere Teilstrom 13 wird wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 nur über,die umgekehrte Osmoseeinrichtung 28 geführt. ;
In der Fig. 3 ist eine weitere Variante der Brauereiwasseraufbereitung im Ausschnitt dargestellt. Diese Schaltung kommt dann zum Einsatz, wenn das Rohwasser Natriumchlorid, Natriumsulfat, Natriumnitrate sowie Magnesium enthält. Es kann dann nicht ohne Vorbehandlung den Permeaten zugemischt werden. Hier wird das über die Leitung 11 eintretende Rohwasser in zwei Teilströme 86 und 88 aufgeteilt. Der Teilstrom 86 wird über die Osmosezelle 28" geleitet und von dort unmittelbar einem Rieselturm zugeführt. In der Teilstromleitung 88 sind zwei Ionenaustauscher 84 und 85 hintereinandergeschaltet. Im stark—sauren Kationenaustauscher 84 werden die gesamten Kationen entfernt, wie Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium. Das aus diesem Ionenaustauscher austretende Wasser kann in zwei Teilströmen ebenfalls dem Rieselturm 89 zugeführt werden, da es noch die gesamte Kohlensäure der Karbonate enthält. Weist das aufzubereitende Wasser zu viele Nitratanteile auf, so ist vorgesehen, dass das entkationisierte Wasser ganz;oder teilweise einem schwachbasischen Anionehaustauscher 85 zugeleitet wird. In diesem
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werden die im Kationenaustauscher 84 freigesetzten starken Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, restlos entfernt. Das vom Anionenaustauscher 85 aufbereitete Wasser wird über die Leitung 82 ebenfalls dem Rieselturm 89 zugeführt, um die in diesem· Teilstrom noch enthaltene Kohlensäure bis auf den gewünschten Rest zu entfernen.
Es ist ersichtlich, dass man durch Anwendung der Grundschaltung, bei welcher die umgekehrte Osmoseeinrichtung in einen Rohwasserteilstrom geschaltet ist, ohne grossen Aufwand jede gewünschte Wasserqualität und Geschmacksrichtung des Getränkewassers herstellen kann.
Durch Einsatz der umgekehrten Osmoseeinrichtung wird gegenüber den bei üblichen Verfahren ausschliesslich eingesetzten Ionenaustauschern ein sehr geringer Betriebskostenaufwand benötigt. Die Osmoseeinrichtung erzeugt ein weitgehend entsalztes Wasser. Im Permeat sind nur noch ca. 10 % der ursprünglich im Rohwasser insgesamt enthaltenen Salze vorhanden. Die störenden Natrium- und Magnesiumsalze sowie die Nitrate werden durch die Membrane weitgehend zurückgehalten. Ausserdem ist das Permeat keimfrei, was für Getränkewasser sehr wichtig ist.
Der Einsatz" der Osmoseeinrichtung hat ferner den Vorteil, dass die Nachbehandlung des Permeats zur gewünschten Brauwasserqualität sich bei bestimmter Rohwasserzusammensetzung beträchtlich vereinfacht. Es reicht oft ein einfacher Verschnitt mit Rohwasser unter Zusatz geringer Mengen von Chemikalien im Mischreaktor aus, falls durch Rohwasserverschnitt der gewünschte Gehalt im Brauwasser nicht erreicht werden kann. Ferner ist das erhaltene Brauwasser weitgehend neutral. Zur Einstellung der gewünschten Karbonathärte ist nur in speziellen Fällen die Dosierung von Kalkwasser notwendig, da in den meisten Fällen das Brauwasser einen p-Wert unter 0 und einen pH-Wert im Bereich zwischen 7 und 8 aufweist. Durch Entkationisieren, Entkarbonisieren oder Teil-
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entsalzen eines Teilstroms kann überschüssige Kohlensäure und Mineralsäure gebildet werden, die durch Zusatz von Kalkwasser (KaIziumhydroxyd) leicht in Kalziumkarbonat-und Kalziumnichtkarbonathärte umgesetzt werden können. Die■-■■ Installation zusätzlicher Dosierungseinrichtungen kann in diesem Fall entfallen.
Das beschriebene Verfahren ist nicht nur geeignet zur Aufbereitung von Brauwasser, sondern ist mit gleichem Vorteil einsetzbar für die Aufbereitung von anderen Getränkewassern, z.B. zur Aufbereitung des Verdünnungswassers für Fruchtsäfte.
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Claims (10)

  1. Patentansprüche
    T. Verfahren zur Aufbereitung von Getränkewasser, insbesondere Brauwasser, durch Trennung des Rohwasserstroms und unterschied-: liehe Behandlung der Teilströme vor ihrer Zusammenführung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilstrom (ca. 2 - 98 % des Gesamtstroms) über eine Umkehr-Osmoseeinrichtung geführt und das Permeat mit dem anderen unbehandelten oder ganz oder teilweise vorbehandelten Rohwasserteilstrom vereinigt wird, wobei das Verhältnis der Teilströme nach Massgabe des geforderten Karbonathärte- und Nichtkarbonathärtegrades unter Berücksichtigung der Rohwasserzusammensetzung eingestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohwasserstrom vor der Auftrennung in Teilströme zur Umwandlung der Karbonathärte ganz oder teilweise mit Chemikalien versetzt und /ii einem Rieselentgaser vorbehandelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membranen der umgekehrten Osmoseeinrichtung so ausgewählt werden, dass die im Rohwasser befindlichen Anteile von Natrium, Magnesium, Kalzium und bakterielle Verunreinigungen und organische Substanzen sowie andere Geschmacks- und Geruchsstoffe weitgehend zurückgehalten werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Permeat, gegebenenfalls nach der Vereinigung mit dem anderen Teilstrom, mit Kalziumhydroxyd behandelt und anschliessend einem Rieselentgaser zugeführt wird.
    509819/0578 '
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine, nicht der umgekehrten Osmoseeinrichtung zugeführte Teilstrom mittels Ionenaustauschern behandelt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht der umgekehrten Osmoseeinrichtung zugeführte Teilstrom mittels eines schwach-sauren Ionenaustauschers behandelt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht der umgekehrten Osmoseeinrichtung zugeführte Teilstrom, gegebenenfalls nach einer Behandlung im stark-sauren Kationenaustauscher, verzweigt und einer der abgezweigten Teilströme mittels eines schwach-sauren Änionenaustauschers behandelt wird. :
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem der umgekehrten Osmose zugeleiteten Teilstrom Natriumpolyphosphat zugemischt wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet, dass die Pvestkarbonathärte nach der Vereinigung der Teilströme in einem Kischreaktor durch Zugabe von KaIziumhydroxyd korrigiert wird. '■"-.". _.-"■-. "■-.--. ■-.--_"
  10. 10. Vorrichtung zur Durchführung des,Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Zweigleitung (26, 86) des aufzubereitenden Getränkewassers eine Osmosezelleneinheit £28, 28', 28") angeordnet ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5788835A (en) * 1993-01-07 1998-08-04 H.V. Water Purification Ab Water purifier having degassor and membrane distillation elements
DE10112730A1 (de) * 2001-03-14 2002-10-02 Ludwig Michelbach Umkehrosmose-Anlage

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