DE235285C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVI: 235285 -KLASSE 57«. GRUPPE

WILLY SCHEIDHAUER in LEIPZIG.

einer Zwischenkassette.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1910 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Einlegen und Auswechseln von lichtempfindlichen, photographischen Platten u. dgl. bei natürlichem oder künstlichem Licht. Diese Vorrichtung besteht in an sich bekannter Weise aus einer zur Aufnahme eines Plattenpacks und einer oder mehrerer Kassetten dienenden Zwischenkassette, wobei in die von letzterer getragene Kassette

ίο die vor die Kamera zu schaltenden Platten aus dem Plattenpack gewechselt werden.

Das Neue der Vorrichtung soll darin erblickt werden, daß die Zwischenkassette an der einen Schmälseite mit einer kammerartigen Vertiefung versehen ist, so daß die in der Packung jeweilig zu vorderst liegende Platte in der Packung eine Längsverschiebung ausführen, dabei sich auslösen und in die Kassette hinübergleiten kann. Die Kassette, mit deren Hilfe die in diese gewechselte Platte der Kamera belichtet wird, hat einen Doppelboden, dessen beide Teile gegeneinander verschiebbar sind. Jeder von ihnen hat einen Anschlag und einen Falz, um die aufgenommenen Platten nach Bedarf von außen festlegen und auslösen zu können.

Auf der Zeichnung ist die Packung nebst Zwischen- und Belichtungskassette in beispielsweiser Ausführungsform näher veranschaulicht, und zwar zeigen:

Fig. ι die Zwischenkassette in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 einen Längsschnitt nach Linie A-A der Fig. i,

Fig. 3 die Aufnahmekassette in perspektivischer Darstellung bei geöffnetem Zustand, teilweise im Längsschnitt,

Fig. 4 die Aufnahmekassette mit eingelegter Platte in geschlossenem Zustand im Längsschnitt, .

Fig. 5 die Zwischenkassette mit eingesetzter Wechselkassette im Querschnitt,

Fig. 6 die Plattenpackung in geöffnetem Zustand in perspektivischer Darstellung, teilweise im Schnitt,

Fig. 7 einen Querschnitt nach Linie B-B der Fig. 6,

Fig. 8 die Zwischenkassette mit eingesetzter Aufnahmekassette für die Platte und Plattenpackung im Augenblick der Wechslung einer Platte im Längsschnitt,

Fig. 9 einen Längsschnitt durch die Darstellung nach Fig. 8 nach erfolgter Einlegung der Platte in die Aufnahmekassette.

Die Vorrichtung besteht aus einem kastenartigen bzw. rahmenartigen Gehäuse der sogenannten Zwischenkassette a, welche zur Aufnahme der durch eine schlitzartige Öffnung d einführbaren Plattenpackung b und dieser gegenüberliegend zur auswechselbaren Befestigung der Belichtungskassette c für die Aufnahme der aus der Packung b zu überführenden Platte dient. Die Zwischenkassette α ist mit Führungen / zur auswechselbaren Befestigung an einer beliebigen Kamera versehen und in ihrer Längsrichtung länger gehalten als die jeweilig zur Aufnahme bestimmte Plattenpackung b, wodurch der letzteren eine Längsverschiebung

innerhalb der Zwischenkassette α in den freien Raum β ermöglicht wird. Die Packung b ruht hierbei teilweise hinter einer im Innern der Zwischenkassette α angeordneten Rippe, einem Vorsprung oder Wand f. Die Belichtungskassette c für die aus der Packung b überzuführenden bzw. zu entnehmenden Platten wird in einer falzartigen Führung g an der Zwischenkassette α festgehalten. Nach Abnahme der

ίο Kassette c kann diese Führung g zum Einführen eines Deckels bzw. Schiebers dienen, durch welchen dann der Innenraum der Zwischenkassette α abgeschlossen werden kann. Die Plattenpackung b besteht aus einem Rahmen, welcher an seiner Vorder- und Hinterfläche mit Deckel- bzw. Schieberverschlüssen h und h' versehen ist, durch welche der Innenraum beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann. In dem Rahmen der Packung b sind die lichtempfindlichen, für die Aufnahme bestimmten Platten hintereinander gelagert. An der vorderen, der Kassette c zugekehrt liegenden Rahmenöffnung der Packung sind an deren Endteilen Vorsprünge i und *' angeordnet, welche sich vor die Enden der Platte legen und deren Herausfallen aus der Packung verhindern. Außerdem ist der Rahmen der Packung b an seinem einen Ende, und zwar unmittelbar hinter dem Vorsprung i mit einer über die gesamte Breite der Packung verlaufenden schlitzartigen Vertiefung k versehen, welche so bemessen ist, daß dieselbe etwa der Stärke einer Platte entspricht. Infolgedessen wird die jeweilig zu vorderst in der Packung liegende Platte mit ihrer einen Endkante, sofern die Packung b mit der schlitzartigen Vertiefung k nach unten schräg nach vorn geneigt gehalten wird, was für das Auswechseln einer Platte aus der Packung b in die Kassete c erforderlich ist, in die Vertiefung k gleiten und dadurch das andere Ende der Platte x, wie aus Fig. 8 deutlich ersichtlich ist, frei hinter dem Vorsprung i' hervorgleiten. Wird nun die Zwischenkassette α mit der Packung b mit der der Vertiefung k gegenüberliegenden Endkante nach unten geneigt, so gleitet die Platte χ auch mit ihrem in der Vertiefung k gehaltenen Ende aus dieser heraus, und die so frei gewordene Platte χ fällt, wie in Fig. 9 angedeutet, in die Kassette c, in welcher sie festgehalten bzw. verriegelt werden kann. Der die Platte aufnehmende Teil der Kassette, welcher der Packung gegenüber liegt, wird hierauf mittels eines Schiebers oder eines Deckels verschlossen, worauf, sofern es sich um eine Doppelkassette handelt, der andere

. Teil der Kassette b nach Herausnahme und Schwenkung derselben um 180 ° in der gleichen Weise mit einer Platte aus der Packung b in der vorbeschriebenen Weise geladen wird. Handelt es sich um eine einfache Kassette b, so wird nach Herausnahme derselben eine andere Kassette zwecks Ladung in die Führung g der Zwischenkassette α eingeschoben, oder aber es wird die letztere durch Einführung eines Schiebers oder Deckels in die Führung g verschlossen. Desgleichen kann zweckmäßig die Packung b nach jeder Entnahme einer Platte durch einen Schieber oder Deckel verschlossen werden.

Die Kassette c, welche, wie schon gesagt, in beliebiger Weise als einfache oder doppelte Kassette ausgebildet sein kann — für das vorliegende Ausführungsbeispiel ist dieselbe nur als einfache Kassette dargestellt worden —, ist mit einem aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen m, m' bestehenden Doppelboden versehen. Jeder der beiden Teile ist an seinem einen Ende mit Vorsprüngen n, n' ausgerüstet, welche bei der Verschiebung der Teile m, m' gegeneinander unter bzw. hinter randartige Leisten 0 zu liegen kommen, derart, daß die letzteren die Vorsprünge η und n' um ein Stück winkelförmig übergreifen, wie aus Fig. 9 ersichtlich ist. Sobald eine Platte aus der Packung b in die Kassette c geladen werden soll, wird, diese zunächst auseinandergezogen, wobei sich die Böden m und m' gegeneinander verschieben. Hierbei treten die randartigen Leisten bzw. die Kassettenränder 0 so weit zurück, daß die an den Böden m. und m' der Kassette c vorgesehenen Vorsprünge η und ti' frei zu liegen kommen. Die aus der Packung b gleitende Platte kann sich infolgedessen, wie aus Fig. 8 ersichtlich, frei bzw. ungehindert zwischen die Vorsprünge η und n' legen, worauf durch Verschiebung der Böden m und m' in entgegengesetzter Richtung die Rändleisten 0 über die Vorsprünge n, n' und die Ränder bzw. Kanten der Platte greifen und die letztere in der Kassette c sichern bzw. an einem selbsttätigen Herausfallen.hindern. ' Eine Gleitfläche p innerhalb der Zwischenkassette α dient dazu, der Platte χ beim Herausgleiten aus der Packung b in die Kassette c eine genaue und sichere Führung zu erteilen. Um nun die in die Kassette c geladene Platte nach ihrer Belichtung bzw. nach erfolgter Aufnahme in die Packung b zurückwechseln zu können, um so die Kassette c für eine neue Platte frei zu bekommen, ist es nur erforderlich, die Packung b aus der Zwischenkassette α herauszunehmen und dieselbe nach einer Drehung bzw. Schwenkung um 180 ° von neuem in die Zwischenkassette α einzuführen. Alsdann wird der hintere, nunmehr vorn liegende Schieber k' geöffnet, worauf die in der Kassette c befindliche Platte, welche inzwischen belichtet worden sein kann, nach der Öffnung des Schiebers und Entriegelung der Kassette c durch Aüseinanderziehen der Kassettenböden m, m' freigelegt und nunmehr ohne weiteres in die Packung b durch entsprechende Haltung der

Zwischenkassette a zurückgebracht bzw. zurückgleiten wird. Auf diese Weise lassen sich die in einer Packung b befindlichen Platten entweder in die Kassette c überführen oder aus dieser zurück in die Packung b wechseln. Dichtungen aus Samt, Plüsch o. dgl. r, s und t sollen das Eindringen von Tageslicht durch die Führungsschlitze der Verschlußdeckel oder -schieber zu dem Innenraum der Zwischenkassette und Kassette bzw. den eingewechselten Platten verhindern.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Plattenpackung zum Einlegen und Auswechseln von lichtempfindlichen Platten in Belichtungskassetten bzw. aus diesen heraus mittels einer Zwischenkassette, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem rahmenartigen Behälter mit zwei Schiebern bestehende Plattenpackung an der einen Schmalseite nahe dem einen Schieber mit einer nutartigen Vertiefung (k) versehen ist, welche eine teilweise Aufnahme und damit Längsverschiebung der jeweilig vorderen Platte der Packung ermöglicht, wobei diese Platte mit ihrem einen Ende von dem einen Widerlager (V) der Packung frei wird und aus dieser durch eine Längsverschiebung in die an die Zwischenkassette angesetzte Belichtungskassette herausgleiten kann.
2. 2. Belichtungskassette für Packungen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen aus zwei gegeneinander verschiebbaren, mit je einem Anschlag und je einem Falz versehenen Teilen bestehenden Doppelboden.
3. 3. Zwischenkassette für Packungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zwischenkassette, und zwar an der Überführungsstelle zwischen Packung und Kassette an ■ der oberen Kante der Tragerippe (f) eine Gleitfläche (p) für die Führung der jeweilig aus der Packung in die Belichtungskassette zu wechselnden Platte angeordnet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.