DE2349362B2 - Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder HeizgasesInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgase:?, indem eine Kohlenwasserstoffflüssigkeit,
gegebenenfalls in Gegenwart von Wasserdampf, in einer ersten Gaserzeugungszone einer
Teilverbrennung zusammen mit einem einen niedrigen Sauerstoffgehalt aufweisenden Gas bei 2,11 bis
kg/cm2 und einer bei den Reaktionsbedingungen sich einstellenden Temperatur von 871 bis 1649° C
unterworfen wird. Es werden Kohlenwasserstoffflüssigkeit und Wasserdampf bei im wesentlichen dem in der
Teilverbrennungszone herrschenden Druck in den Gasstrom aus der ersten Gaserzeugungszone injiziert,
wodurch der Gasstrom abgekühlt und die Wasserdampf-Kohlenwasserstoffmischung auf über 5380C und
unter 982° C erwärmt wird. In einer zweiten Gaserzeugungszone wird mindestens ein Teil der injizierten
Kohlenwasserstoffflüssigkeit in CH4 umgewandelt und das resultierende Produkt zur Wasserkondensation
abgekühlt.
Nach US-PS 33 20 154 ist ein Verfahren zum Dampferacken von Kohlenwasserstoffen und zur
Gewinnung verwendbarer Energie durch den Einsatz einer adiabatischen Expansionsanlage bekannt. Hierbei
wird ein Kohlenwasserstoff· Brennstoff mit komprimierter und erwärmter Luft verbrannt und die gebildete
Gasmischung in eine Expansionsvorrichtung gegeben, wobei die in dieser Vorrichtung freigesetzte Wärme in
einer Gasturbine wiedergewonnen werden kann.
Ein weiteres Verfahren nach DT-AS 11 23 426 ist auf die Spaltung von Kohlenwasserstoffen zwecks Erzeugung
von Brenngasen gerichtet, wobei eine Partialoxidationsreaktion in einer ersten Reaktionskammer
ausgeführt wird und die Eingabe des Spaltgases der ersten Kammer mit weiterem Kohlenwasserstoff zur
nachfolgenden zweiten Umsetzung in eine zweite Reaktionskammer erfolgt. Angaben über die Verfahrensbedingungen,
insbesondere über die Verbrennungschar^kteristiken, werden nicht gemacht.
Nach DT-AS 1018 183 ist ein Verfahren zum Herstellen von ölgas durch Umsetzung des zu
spaltenden Öls mit einem Gemisch aus überhitztem Wasserdampf und heißen Verbrennungsgasen bekannt
Dieses Verfahren arbeitet mit einer einmaligen Kohlenwasserstoffzugabe in einer Verfahrensstufe.
Aufgabe der Erfindung ist die Erzeugung eines gasförmigen Brennstoffs aus Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
mittels Partialoxidation unter Vermeidung von CH4-Zusatz. Das Produktgas soll nicht nur als
Brennstoff geeignet sein, sondern sich insbesondere zum Betreiben von Gasturbinen eignen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Kohlenwasserstoffflüssigkeit in eine leichte und eine
schwere Fraktion aufgetrennt, die schwere Fraktion als Waschmedium zur Entfernung mitgerissener Kohlenstoffteilchen
aus dem Produktgas verwendet, die Mischung ?.us schwerer Fraktion und Kohlenstoffteilchen
als Beschickung in die erste Gaserzeugungszone eingegeben und die leichte Fraktion in den Gasstrom
aus der ersten Gaserzeugungszone injiziert und gegebenenfalls in die erste Gaserzeugungszone eingegeben
wird.
Die als Beschickung für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete Kohlenwasserstoffflüssigkeit
kann jedes Raffinerieprodukt sein, wie beispielsweise Schwerbenzin, Kerosin, Gasöl oder rückstandshaltige
Öle, wie Rohöl, Rückstände aus der atmosphärischen Destillation, Teersandöle, Schieferöl oder deren Mischungen.
Hierbei ist zu bemerken, daß die Ausdrücke Kohlenwasserstofföl und Kohlenwasserstoffflüssigkeit
gleichsinnig benutzt werden und bedeuten, daß diese öle und Flüssigkeiten geringe Verunreinigungen, wie
Schwefel, Stickstoff oder Metalle, aufweisen. Das Ausgangskohlenwasserstofföl wird in eine leichte und
eine schwere Fiaktion aufgestaut und die leichte Fraktion zu Beginn des Verfahrens, gegebenenfalls
zusammen mit Wasserdampf in einen Gasgenerator injiziert, der bei einer Temperatur zwischen 871 und
1649°C arbeitet. Um die Möglichkeit des Ausflammens zu verhindern, sollte die Temperatur oberhalb 871°C
gehalten werden. Das Kohlenwasserstoff-Wasserdampf-Gewichtsverhältnis beträgt 10:1 bis 1 :5. Zur
Unterstützung der Partialoxidaüonsreaktion wird die auf 260 bis 982°C vorgewärmte Luft mit einem
Öl-Luft-Gewichtsverhältnis von 0,15 :0,20, vorzugsweise 0,18, in die Gaserzeugungszone eingegeben. Der
Druck in der Gaserzeugungszone wird zwischen 2,11 und 211 kg/cm2 gehalten. Das Produktgas, hauptsächlich
aus CO, H2, N2 und CO2 bestehend, verläßt mit
annähernd Reaktionstemperatur den ersten Generator.
Nach dem Verlassen der ersten Gaserzeugungszone wird das Partialoxidationsprodukt mit der leichten
Fraktion oder einem Teil davon und Wasserdampf vermischt.
Die in den Partialoxidationsproduktgasstrom bei im wesentlichen dem in der ersten Gaserzeugungszone
herrschenden Druck injizierten öl- und Wasserdampfmengen sollen ausreichend sein, um die Temperatur des
Synthesegases auf unter 982°C, beispielsweise auf 538 bis 927°C, zu erniedrigen. Wenn die leichte Fraktion bei
den Injektionsbedingungen in Dampfform vorliegt, werden leichte Fraktion und Wasserdampf als dampfförmige
Mischung injiziert. Ist die leichte Fraktion bei den !njektionsbedingungen flüssig, wird sie bevorzugt
als Öl-Wasserdampf-Suspension in den Synlhesegasstrom injiziert. Das Mischen tritt [u der zweiten
Gaserzeugungszone oder in Aufstromrichtung von derselben ein.
Öl und Wasserdampf werden in das Synthesegas in einem Verhältnis von 0,5 : 1 bis 10:1 Gewichtsteilen
injiziert. Die Reaktionsbedingungen der zweiten Gaserzeugungszone bedingen die Abwesenheit von Wasser in
flüssiger Form. Die Verweiizeit der Reaktanden in der
zweiten Gaseryxugungszone ist von der Art des injizierten Öls sowie von Druck und Temperatur in der
Reaktionszone abhängig. Verweilzeiten von 0,5 s bis 2 min können angewendet werden, obgleich Verweilzeiten
von 1 bis 10 s gewöhnlich beträchtliche Umwandlungen der meisten injizierten öle in CH4 ergeben.
Nachdem die injizierte leichte Fraktion in eier zweiten
Gaserzeugungszone teilweise in CH4 umgewandelt ist, werden die Produktgase gekühlt, um Wärme aus
denselben zu gewinnen. Vorteilhafterweise wird diese Maßnahme durchgeführt, indem die Produktgase einem
Abhitzkessel oder Wärmetauscher zur Dampferzeugung zugeführt werden. In jedem Fall sollten die
Bedingungen im Abhitzkessel oder im Wärmetauscher keine Dampfkondensation zulassen.
Die teilweise abgekühlten, den Abhitzkessel oder Wärmetauscher verlassenden Gase strömen sodann in
eine Waschzone. Hier wird das Produktgas mit der schweren Fraktion der Beschickung gewaschen. Das
Gemisch aus schwerer Fraktion und Kohlenstoffteilchen wird als Beschickung in die erste Gaserzeugungszone eingegeben.
Zur H2S- und CCVEntfernung aus dem Produktgas können verschiedenen Lösungsmittel, wie beispielsweise
Äthanolamin, N-Methylpyrrolidon oder Methanol, eingesetzt werden. Methanol wird bevorzugt, da seine
speziellen Eigenschaften es zur Trennung des H2S und
CO2 befähigen.
Vorteilhafterweise werden alle vorstehend beschriebenen
Schritte im wesentlichen bei dem in der ersten Gaserzeugungszone herrschenden Druck ausgeführt,
wobei nur der infolge des Reaktandenflusses auftretende Druckverlust im Leitungssystem zu beachten ist.
Das Produktgas ist insbesondere als Brennstoff für Gasturbinen verwendbar. Ein deutlicher Vorteil des
Produktbrennstoffes liegt darin, daß seine Verbrennungsprodukte im wesentlichen frei von umweltverschmutzenden
Stoffen sind und direkt an die Außenluft abgegeben werden können. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist seine hohe thermische Wirksamkeit. Wird die Beschickung des erfindungsgemäßen
Verfahrens als Brennstoff für die Dampferzeugung, um eine Turbine zu betreiben, eingesetzt, beträgt die Umwandlungswirksamkeit der
thermischen in mechanische Energie annähernd 34%, wohingegen die Wirksamkeit auf nahezu 50% steigt,
wenn man gemäß dem Verfahren der Erfindung arbeitet und die Verbrennungsprodukte des Produktbrennstoffs
zum Betrieb einer Gasturbine verwendet und der beim Kühlen der Verbrennungsgase erzeugte Dampf zum
Betreiben weiterer Turbinen genutzt wird.
Die Zeichnung stellt ein Fließschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Die
Beschickung, ein atmosphärischer Rückstand, hatte einen Anfangssiedepunkt von 343°C und einen Schwefelgehalt
von 2,0 Gew.-%.
Die Anlage zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases aus einer Kohlenwasserstoffflüssigkeit besteht
aus zwei Generatoren 1! und 23. In den ersten Generator 11, der keine Packungen aufweist und einen
ausgekleideten Reaktor mit 0,425 cm3 Innenvolumen darstellt, werden Luft durch die Leitung 12, den Erhitzer
i3 und durch die Leitung 14 sowie Wasserdampf durch die Leitung 15 eingegeben. Die Leitung 16 führt in einen
Separator 10. Dieser trennt die Kohlenwasserstoffflüssigkeit in eine leichte und eine schwere Fraktion. Die
leichte Fraktion wird aus dem Separator 10 über Leitung 20 mit den Partialoxidationsgasen aus dem
ersten Generator 11 vermischt und gegebenenfalls ein
Teil über den Erhitzer 17 durch Leitung 18 in den Generator 11 geleitet. Die schwere Fraktion wird aus
dem Separator 10 abgezogen und über Leitung 32 in die erste ölwaschzone des Wäschers 30 eingegeben. Die
Lufttemperatur in der Leitung 14 betrug 649°C, die des Öls in der Leitung 18 121,1°C und die des Wasserdampfes
in der Leitung 15 343°C. Das Öl wurde mit einer Geschwindigkeit von 249 kg/h mit einem Öl-Luft-Gewichtsverhältnis
von 0,15 und mit einem Öl-Wasser-
2r> dampf-Gewichtsverhältnis von 6,67 eingeführt. Der
Druck im Generator 11 betrug 14,1 kg/cm2 und die Temperatur wurde autogen bei 1288°C gehalten.
Wasserdampf von 427°C wurde über Leitung 21 in die Leitung 22 eingeführt, wo eine Vermischung mit den
jo Partialoxidationsgasen aus dem ersten Generator 11 erfolgte. In der Zeichnung wird die Eingabe von öl und
Wasserdampf in die Produktgase des Generators 11 in der Leitung 22 vorgenommen; aber es ist auch möglich,
öl und Wasserdampf direkt in den zweiten Generator 23 zu führen. Als Ergebnis der öl- und Wasserdampfinjektion
in das heiße Produktgas des Generators 11 trat eine Temperatur von 927°C der in den zweiten
Generator 23 eintretenden Mischung auf. Die Verweilzeit in 23 betrug 3 s. Nach dem Verlassen von 23 strömte
das Produktheizgas durch die Leitung 24 in den Abhitzkessel 25 zur Dampferzeugung und dann durch
die Leitung 26 in den Wascher 30, der aus zwei Waschzonen bestand, wobei in der ersten ölwaschzone
das Gas mit der schweren Fraktion aus der Leitung 32
A*> zur Entfernung von im Gas mitgerissene Kohlenstoffteilchen
gewaschen und weiteres Abkühlen herbeigeführt wurde und wobei in einer zweiten Zone die
gewaschenen Gase mit Methanol aus der Leitung 33 in Kontakt traten und auf —48,4°C bei 10,5 kg/cm2 zur
H2S- und CÖ2-Entfernung abgekühlt wurden. Das den Wascher 30 verlassende Produktheizgas enthielt 18,2%
CO, 14,6% H2, 12,9% CH4, 53,6% N2 und 0,7% Ar und
wies einen Heizwert von 2082,6 kcal/m3 auf. Dieses Gas ist für Gasturbinen verwendbar und seine Verbren-
r>> nungsprodukte können direkt an die Außenluft abgegeben
werden. Die Kohlenstoff-Öl-Aufschlämmung wurde
aus 30 durch die Leitung 34 in den ersten Generator zur Partialverbrennung zurückgeführt.
Der Heizwert des Produktheizgp.ses kann verändert
Der Heizwert des Produktheizgp.ses kann verändert
fao werden durch Einregeln des in die zweite Gaserzeugungszone
eingegebenen Anteils der leichten Fraktion der Beschickung sowie durch die Temperatur, den
Druck und die Verweilzeit in derselben. Auf diese Weise können Heizgase mit einem Heizwert von mehr als
1335 kcal/m3 bis zu 8900 kcal/m3 durch Verwendung von
Luft als Oxidationsmittel in der Partialoxidation erhalten werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1
Patentanspruch:
Patentanspruch:
Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases, indem eine Kohlenwasserstoffflüssigkeit,
gegebenenfalls in Gegenwart von Wasserdampf, in einer ersten Gaserzeugungszone einer Teilverbrennung
zusammen mit einem einen niedrigen Sauerstoffgehalt aufweisenden Gas bei 2,11 bis 211 kg/cm2
und einer bei den Reaktionsbedingungen sich einstellenden Temperatur von 871 bis 1649°C
unterworfen wird, Kohlenwasserstoffflüssigkeit und Wasserdampf bei im wesentlichen dem in der
Teilverbrennungszone herrschenden Druck in den Gasstrom aus der ersten Gaserzeugungszone
injiziert werden, wodurch der Gasstrom abgekühlt und die Wasserdampf-Kohlenwasserstoffmischung
auf über 538° C und unter 982° C erwärmt wird, in einer zweiten Gaserzeugungszone mindestens ein
Teil der injizierten Kohlenwasserstoffflüssigkeit in CH4 umgewandelt wird und das resultierende
Produkt zur Wasserkondensation abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffflüssigkeit
in eine leichte und eine schwere Fraktion aufgetrennt, die schwere Fraktion als Waschmedium zur Entfernung mitgerissener
Kohlenstoffteilchen aus dem Produktgas verwendet wird, die Mischung aus schwerer Fraktion und
Kohlenstoffteilchen als Beschickung in die erste Gaserzeugungszone eingegeben und die leichte
Fraktion in den Gasstrom aus der ersten Gaserzeugungszone injiziert und gegebenenfalls ein Teil in die
erste Gaserzeugungszone eingegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349362 DE2349362C3 (de) | 1973-10-02 | 1973-10-02 | Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349362 DE2349362C3 (de) | 1973-10-02 | 1973-10-02 | Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2349362A1 DE2349362A1 (de) | 1975-04-10 |
DE2349362B2 true DE2349362B2 (de) | 1978-10-19 |
DE2349362C3 DE2349362C3 (de) | 1979-06-13 |
Family
ID=5894282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732349362 Expired DE2349362C3 (de) | 1973-10-02 | 1973-10-02 | Verfahren zur Erzeugung eines Brenn- oder Heizgases |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2349362C3 (de) |
-
1973
- 1973-10-02 DE DE19732349362 patent/DE2349362C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2349362A1 (de) | 1975-04-10 |
DE2349362C3 (de) | 1979-06-13 |
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