DE2346000A1 - Verfahren zur entfernung von stickstoffoxiden aus fabriksabgasen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von stickstoffoxiden aus fabriksabgasenInfo
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Fabriksabgasen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden,
wie NO oder NO2 > die in Abgasen bzw. Abströmen enthalten
sind, die beispielsweise aus chemischen Anlagen oder Verbrennung sapparaturen entströmen, um die Abgase unschädlich zu
machen. ,
Der hier verwendete Ausdruck "Stickstoffoxide" dient zur Definition
von NO, NO2 und Mischungen davon. Diese Stickstoffoxide
werden in dieser Form, enthalten in Abgasen aus verschiedenen chemischen
Anlagen, wie Kesselheizöfen, Sinteranlagen von Eisenwerken, Schwefelsäureanlagen, die unter Verwendung von Salpetersäure
arbeiten, Salpetersäureanlagen und' Energieanlagen, freigesetzt. Die Entfernung der Stickstoffoxide aus den Abgasen, um
diese unschädlich für Pflanzen und tierisches Leben zu machen, wird als wichtiges Problem betrachtet, das von dem Gesichtspunkt
des Umweltschutzes her gesehen eine unmittelbare Lösung erfordert.
Bisher wurden daher eine große Anzahl von Verfahren zur Entfernung
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von Stickstoffoxiden aus Fabriksabgasen bzw. -abströmen vorgeschlagen.
Die bekannten trockenen Verfahren umfassen beispielsweise den Typ, bei dem. die katalytische Reduktion von Stickstoffoxiden
durch Gasphasenreaktion unter Verwendung verschiedener Reduktionsmittel durchgeführt wird, und den Typ, bei dem Stickstoffoxide
an Aktivkohle adsorbiert werden.
Einige bereits bekannte Naßverfahren bestehen darin, Stickstoffoxide
in einer wässrigen Alkalilösung zu absorbieren, die beispielsweise NH^+, Na+, K+, Ca++ oder Mg++ enthält.
Ferner ist ein Verfahren zur Absorption der Stickstoffoxide aus Fabriksabgasen in einer wässrigen sauren Lösung bekannt, die
Harnstoff enthält, um das Abgas durch Reduktion der Stickstoffoxide zu Stickstoffgas unschädlich zu machen. Allgemein bekannt
ist auch ein Verfahren zur Absorption von Stickstoffoxiden zur Reduktion in einer wässrigen Lösung, die Sulfite oder saure
Sulfite von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen oder eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Verbindungen enthält. Jedoch
besitzen die bekannten Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden viele Nachteile und sind in ihrer praktischen Anwendung
schwierig durchzuführen.
So erfordert besonders das Trockenverfahren unter Anwendung eines
Katalysators oder von Aktivkohle die vorherige Entfernung von
Staub und Katalysator inhibierendem Material aus dem Fabriksabgas, und ferner müssen die Temperatur, der Druck und die Zusammensetzung
des Abgases genau überwacht werden. Das Trockenverfahren erfordert eine derart komplizierte Arbeitsweise, daß seine
praktische Anwendbarkeit gering ist. Darüber hinaus ergibt sich durch das Trockenverfahren durch Adsorption von Stickstoffoxiden
an Aktivkohle das Problem der Behandlung der Stickstoffoxide bei
der Desorption von der Aktivkohle, welches oft nicht gelöst werden kann.
Andererseits wird bei dem Naßverfahren, insbesondere bei dem Typ, wo Stickstoffoxide in einer wässrigen Alkalilösung absorbiert
werden, lediglich eine geringe Menge insbesondere des NO
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~ 3 —
der Stickstoffoxide absorbiert. Da NO einen beträchtlichen Prozentsatz
des allgemeinen Verbrennungsabgases einnimmt, werden durch das Naßverfahren die gesamten Stickstoffoxide lediglich mit
geringer Geschwindigkeit entfernt.
Das Verfahren zur Absorption von Stickstoffoxiden in einer sauren wässrigen Lösung von Harnstoff erfordert ein Verhältnis von NO
zu NO2 im Fabriksabgas, das geringer als 1 ist. Da es jedoch
äußerst schwierig ist, das Verhältnis von NO zu NOp bei diesem
Wert zu halten, ist die praktische Anwendbarkeit dieses Verfahrens nur gering.
Das Verfahren, bei dem die Fabriksabgase in eine wässrige Lösung von Sulfiten oder sauren Sulfiten von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen
oder einer Mischung dieser beiden Sulfitarten geleitet wird, wobei die Stickstoffoxide durch Reaktion mit dem
Sulfitrest der Lösung eliminiert werden, besitzt den Nachteil, daß NO mit geringer Geschwindigkeit entfernt wird. Da NO „ etwa
10 % der Stickstoffoxide in Verbrennungsabgasen beträgt und NO
etwa 90 % davon beträgt, kann dieses Verfahren nicht industriell verwertet werden, wenn NO nicht in NO2 umgewandelt wird, obwohl
dieses Verfahren den Vorteil hat, daß Stickstoffoxide zu harmlosem
Stickstoffgas durch Reaktion mit dem Sulfitrest, der durch Entschwefelung des Fabrikabgases erhalten wird, umgewandelt werden.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist demnach die Schaffung eines Verfahrens zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Fabriksabgasen bzw. -abströmen, insbesondere der NO-Komponente, mit
hoher Geschwindigkeit.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Methode zur gleichzeitigen Entfernung von sowohl Stickstoffoxiden als
auch von Schwefeloxiden, wie SO2 und SO3, aus Fabriksabgasen bzw.
-abströmen.
Nach einem Merkmal der Erfindung wird ein Verfahren zur Eliminierung
von Stickstoffoxiden aus Fabriksabgas geschaffen, welches darin besteht, eine Absorbenslösung durch Zusatz von zweiwertigen
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Kupferionen allein oder einer Mischung von zweiwertigen Kupferionen
und von zweiwertigen Manganionen zu einer sauren wässrigen Lösung, die mindestens eine Komponente enthält, die ausgewählt ist" aus der Gruppe von Ammonium-, Alkalimetall- und Erdalkalimetallsulfiten
und sauren Sulfiten, herzustellen und das Industrieanlagen-Abgas in' die Absorbenslösung zur Reaktion
der Stickstoffoxide des Abgases mit dem Sulfitrest der Lösung, einzularingen,wobei dje Stickstoffoxide zu Stickstoffgas reduziert werden.
Die folgende detaillierte Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen dient zur besseren Erläuterung der Erfindung:
Figur 1 stellt ein Liniendiagramm dar, das die Wirkung von Absorbenslösungen,
die verschiedene katalytische Zusätze enthalten, auf die Entfernung von NO zeigt;
Figur 2 stellt ein Liniendiagramm dar, das die Beziehung der
NO-Konzentration im Fabriksabgas und die Wirkung verschiedener
Absorbenslösungen auf die Entfernung von NO zeigt; und
Figur 3 stellt ein Liniendiagramm dar, welches die Wirkung der
Mengen und Kombinationen von katalytisqhen Zusätzen, die in Absorbenslösungen enthalten sind, auf die Entfernung
von NO zeigt.
Es hat sich erwiesen, daß die beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Kupferionen als Katalysator zur Reduktion von Stickstoffoxiden von Fabriksabgasen zu Stickstoffgas durch Beschleunigung
der Reaktion zwischen den Stickstoffoxiden und Sulfitresten einer Absorbenslösung wirken. Andererseits dienen zweiwertige
Manganionen als ergänzender Katalysator, und es hat sich erwiesen, daß sie den katalytischen Effekt von zugesetzten zweiwertigen
Kupferionen stabilisieren und Stickstoffoxide wirksamer
entfernen.
Die folgenden Untersuchungen im Laboratoriums- und Anlagen-
4098U/0896
23A60Q0
Maßstab dienen zur besseren Erläuterung der Erfindung. Laboratoriumstest 1
Die Tests wurden unter den folgenden Bedingungen der Wirkung von Ammoniumsalzen zur Entfernung von NO allein und einer Mischung
von NO und NOp, die absichtlich in Stickstoffgas eingebracht
wurden, unter Verwendung von Ammoniumsulfit und saurem Ammoniumsulfit, jedoch ohne Katalysator durchgeführt.
Die in den Untersuchungen verwendete Absorbenslösung bestand
aus einer wässrigen Lösung, in der (NH,)pSO- und NH.HSO^ in
gleicher Menge mit einer Gesamtkonzentration von 30 % gelöst waren. Der pH-Wert der Lösung wurde durch Einleiten von.SO- auf
6,2 gesteuert. Stickstoffgas, das 550 ppm NO oder eine Mischung von 500 ppm NO und 500 ppm NOp enthielt, wurde mit einer Geschwindigkeit
von 250 ml/min, lediglich in der ersten Stufe eines Absorptions-Testgeräts vom Zerstäubertyp (atomizer type)
durch 500 ml der Absorbenslösung bei 500C geleitet, wobei die
Kapazität dieser Lösung für die Absorption von NO und NOp bestimmt
wurde. In diesem Falle wurde wie vorstehend beschrieben kein Katalysator verwendet. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 1 aufgeführt, woraus ersichtlich ist, daß aus dem Testgas NOp mit hoher Geschwindigkeit, absorbiert wurde,
wohingegen NO mit geringer Geschwindigkeit entfernt wurde.
Stickstoffoxide in dem Testgas |
Prozentuale Ent fernung von NO (.%) |
Prozentuale Entfer nung von NO +NOp (%) |
NO (550 ppm) | 23 | 23 (NO allein) |
NO (500 ppm) NO2 (500 ppm) |
27 | 47 |
Die Umsetzung zwischen den Stickstoffoxiden des Fabriksabgases und dem Sulfitrest der Absorbenslösung kann durch die folgenden
Reaktionsgleichungen dargestellt werden:
4098U/G89B
2NO2 + 4SO3 a N2 + SO4 . . (1)
2NO + 2SO3 = N2 + 2SO4 (2)
Bei dem vorstehend erwähnten Laboratoriumstest 1 wurde gefunden,
daß die Reaktion der Gleichung (2) nicht völlig ablief.
Vermutlich liegt der Grund hierfür darin, daß NO eine geringe Löslichkeit hatte oder die Reaktion der Formel (2) mit einer
geringen Geschwindigkeit ablief. Es hat sich bestätigt, daß eine wirksame Entfernung von NO wichtig.für die Entfernung der
Stickstoffoxide insgesamt ist.
Es kann als ratsam angesehen werden, die Löslichkeit von NO in einer Absorbenslösung zu erhöhen, um die Geschwindigkeit der
Reaktion der vorstehend aufgeführten Gleichung (2) zu erhöhen. Da es jedoch schwierig war, die Löslichkeit zu erhöhen, wurden
verschiedene Zusatzstoffe zu der Absorbenslösung gefügt, um die Reaktion der Gleichung (2) zu beschleunigen, und es wurden Untersuchungen
zur Bestimmung der katalytischen Wirkung dieser Zusatzstoffe
durchgeführt.
Bei diesem Test wurde die gleiche Art von Absorptionstestgerät vom Zerstäubertyp und die gleiche Absorbenslösung wie im Laboratoriumstest
1 verwendet. Jedoch wurde die Absorption der Stickstoffoxide in beiden Stufen des Testers durchgeführt. Beim Laboratiumstest
2 wurden die nachstehend aufgeführten neun Arten S^, bis Sg von Absorbenslösungen verwendet. Sg war die gleiche
Art von Absorbenslösung wie beim Laboratoriumstest 1 verwendet.
Sv, bis Sg waren Lösungen, die mit den folgenden katalytischen
Materialien versetzt waren:
S.-.= eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von 0,1 Gew.-%
Natriumnaphthochiaon-sulfonat zu der beim Laboratoriumstest
1 verwendeten Absorptionslösung,
409814/0898
S2 = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von 0,1 Gew.-%
Hydrochinon zu dieser Absorbenslösung,.
S- = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von 0,1 Gew.-%
Hydroxylamin zu dieser Absorbenslösung,
S. = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von Ni in
Form des Sulfats zu dieser Absorbenslösung in einer Menge von 0,1 Gew.-% als Ni,
Sj. = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von Cu in
Form des Sulfats zu dieser Absorptionslösung in einer Menge von 0,1 Gew.—% als Cu,
Ss = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von Co in
Form des Sulfats zu dieser Absorbenslösung in einer Menge von 0,1 Gew.-% als Co,
S7 = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von Mn in
Form des Sulfats zu dieser Absorbenslösung in einer Menge von 0,1 Gew.-% als Mn,
Sg = eine Lösung, hergestellt durch Zusatz von Fe in
Form des Sulfits zu dieser Absorbenslösung in einer Menge von 0,1 Gew.-% als Fe.
Stickstoffgas, das 221 ppm NO enthielt, wurde in den vorstehend
aufgeführten neun Absorbenslösungen absorbiert. Die Ergebnisse
des Laboratoriumstests 2 sind in Figur 1 dargestellt, worin die neun Absorbenslösungeri an der Abszisse und ihre Fähigkeit, NO
zu entfernen, an der Ordinate aufgetragen sind. Eine
Standard-Abweichung σ wurde aus dem Koordinatensystem stochastisch
bestimmt und Abweichungen von 3 <T der prozentualen Entfernung von
NO wurden aus dieser Standard-Abweichung berechnet. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist,wies S5 mit einem Gehalt an Cu++ eine NO-Entfernungskapazität
von 55,3 % auf, die wesentlich höher als
die So'-Linie war, ein Wert, der im wesentlichen zweimal über
der NO-Entfernungskapazität (27,3 %) von S9 liegt, das keinen
Zusatzstoff enthielt, woraus hervorgeht, daß Cu++ eine auffallende
4098U/089B.
katalytische Wirkung entwickelt. In Figur 1 stellt χ = 31,1 einen durchschnittlichen Wert dar.
Da es sich so erwiesen hat, daß Cu++ eine ausgezeichnete katalytische
Wirkung zur Entfernung von NO aufweist, wurde ein ergänzender Katalysator für Cu++ gesucht. Es erwies sich, daß
Mn++ eine derartige Fähigkeit besitzt. Daher wurden verschiedene
Untersuchungen zur Bestimmung der Wirksamkeit verschiedener zugesetzter Mengen von Mn++ durchgeführt. Zwei Testgase, die 220 ppm
bzw. 550 ppm NO enthielten, wurden durch Verdünnen von NO mit N? in der gleichen Weise wie beim Laboratoriumstest 1 hergestellt,
Untersuchungen über die NO-Entfernungs-Fähigkeit einer Absorbenslösung, die keinen Katalysator enthält, und einer anderen Absorbenslösung,
die Cu++ allein oder eine Mischung von Cu und Mn
als Katalysator zugesetzt enthielt, wurden durchgeführt und die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt. In
der Tabelle 2 und in der später beschriebenen Figur 2 stellt A^
ein Np-Gas dar, das 220 ppm NO enthält, und A2 ein N2-GaS dar,
das 550 ppm NO enthält. B^ stellt die gleiche Absorbenslösung
wie im Laboratoriumstest 1 verwendet dar, B2 stellt eine Absorbenslösung
dar, bei der 0,1 Gew.-% Cu++ zu B^ gefügt wurden,
Bo stellt eine Absorbenslösung dar, bei der 0,1 Gew.-% Cu und
0,05 Gew.-% Mn++ zu B^ gefügt waren, und B^ stellt eine Absor-
t
gefügt waren.
gefügt waren.
benslösung dar, bei der 0,1 Gew.-% Cu++ und 0,1 Gew.-% Mn++ zu
Katalysator NO pprri^-^^ |
B1 (ohne Ka talysator) |
B2 (Cu++0,l%) | Cu++0,l%j *Mn++qp5%' |
B ,Cu+40,1/ά\ W++0,1;J |
Al(22O) | <- ι - 1 23) (- , - , 22) |
(- , - , 59) (- , - , 55) |
(48, 46, 22) (50, 38, 69») |
(43, 49, 21) (41, 51, 21) |
A2(55O) | (23, 18, 36) (27, 16, 39) |
(46, 32, 64) (55, 31, £9) |
(54, 49, 26) (55, 39, 23) |
(47, 52, 25) (56, 54, 80) |
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Bemerkungen:
(1) die Tests wurden aufs Geratewohl durchgeführt.
(2) (- , - , -) bedeutet die prozentuale NO-Entfernung in den ersten und zweiten Stufen und
die gesamte NO-Entfernung, berechnet aus dem Überrest. Von der entfernten Gesamtmenge wurde
eine Datenanalyse durchgeführt.
Die NO-Entfernung in jeder Stufe der Tabelle 2 wurde wie folgt berechnet:
NO-Entfernung in der ersten Stufe =
ppm NO entfernt in der ersten Stufe ppm ursprüngliches NO im Testgas
NO-Entfernung in der zweiten Stufe =
ppm NO entfernt in der zweiten Stufe* ppm freies NO aus der ersten Stufe,
das noch im Testgas enthalten ist
Gesamte NO-Entfernung =
χ 100
ppm gesamtes NO, entfernt in den
ersten und zweiten Stufen
ppm NO enthalten in dem gesamten Testgas
χ 100
Von den Werten der Tabelle 2 wurde eine Variationsanalyse gemacht,
deren Ergebnisse in der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführt sind. In dieser Tabelle 3 hat A die Bedeutung von NO ppm, B von
vier Arten (B.- bis B.) von Absorbens lösungen, e bedeutet die
Fehler und T die Gesamtheit der Variationen.
Faktoren | Summe der Quadrate |
φ (Freiheitsgrad) | V (Variation) | Fo |
A | 264,1 | 1 | 264,1 | 38,8** |
B | 4755,7 | 3 | 1585,2 | 233,1** |
AxB | 40,6 | 3 | 13,5 | 1,98 |
e | 54,5 | 8 | 6,8 | — |
T | 5114,9 | 15 | - | — |
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Bemerkung: Beim Laboratoriumstest 3 wurden variierende Mengen von Mn++ verwendet. Unter den Bedingungen dieses Tests hatte
Mangan eine Löslichkeit von 0,006 %, so daß die überschüssige,
ungelöste Menge an Mangan einen suspendierten Zustand in Form des Hydroxids anzeigte.
Das in der vorstehenden Tabelle 3, Spalte Fo, angegebene Zeichen ** bedeutet, daß, wie bekannt, die Bestimmung von F (F-Test)
bewies, daß die Faktoren A und B einen Bedeutungsgrad von 1 % besitzen und wirklich bedeutend sind.
Wie aus Tabelle 3 und der durch Auftragen der Ergebnisse der Tabelle
3 in Linienform hergestellten Figur 2 ersichtlich ist, wurde es durch den Zusatz von Cu möglich, eine größere Menge
von NO zu entfernen, als dies ohne Verwendung des Ions möglich war, und die Anwendung eines Gemisches von Cu und Mn++ führte
zu einer noch wesentlich bedeutenderen Entfernung von NO. Darüberhinaus erfolgte die Entfernung von NO in dem Testgas A_,
das eine große Menge an NO enthielt, mit einer höheren Geschwindigkeit als in dem Testgas A^.
Die Tests wurden mit variierenden Mengen von Cu und Mn durchgeführt,
die zugesetzt wurden, um ihre katalytische Wirksamkeit
bei der Eliminierung von MO zu zeigen. Die Tests wurden durch Entfernen von MO durch die zwei Stufen des Absorptionstesters
wie im Laboratoriumstest 3 durchgeführt, wobei Cu++ allein in
variierenden Mengen verwendet wurde und auch eine Mischung von Cu++ und Hn+* in einer derartigen Menge zugesetzt v/urde, daß
die Zugabe von Mn++ auf 0,01 Gew.~%, bezogen auf die Absorbenslösung,
erfolgte, wohingegen die Zugabe von Cu geändert v/urde; die Ergebnisse sind in Figur 3 aufgeführt. Wie aus Figur 3 ersichtlich
ist, v/urde durch Zugabe von 0,03 Gew.-% Cu++ allein
eine im wesentlichen maximale Entfernung von NO erzielt. Bei jeder weiteren Zugabe von Cu++ nämlich blieb die Geschv/indigkeit
der NO-Entfernung fast unverändert, so daß sich die Zugabe von
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mehr als 0,1 Gew.-% dieses Zusatzes als unrentabel erwies. Wurde
eine Mischung von Cu+"1" und Mn++ verwendet, so führte die
Zugabe von mehr als 0,01 Gew.-% Cu++ mit einer auf Q,Ol Gew.-%
fixierten Menge von Mn++ zu einer beträchtlichen Fähigkeit zur
Eliminierung von NO.
Es bestätigte sich, daß die Zugabe von Cu + allein oder einer
Mischung von Cu++ und Mn++ als Katalysator zu einer wässrigen
Lösung, die Sulfite und saure Sulfite von Ammonium enthielt, die Entfernung des NO-Gehaltes aus Fabriksabgas in zu Np reduzierter
Form ermöglicht.
Laboratoriumstest 5
Da die vorstehenden Laboratoriums tests zeigten, dcȧ die Anwesenheit
von katalytischen Zusätzen von Cu oder von einer Mischung von Cu++ und Mn++ in einer wässrige Sulfite und saure
Sulfite des Ammoniums enthaltenden Lösung zu einer wirksamen Eliminierung von HO führte, wurden auch Tests in der gleichen V/eise
wie der Laboratoriumstest 2 durchgeführt,. um die Fähigkeit einer wässrigen Lösung, die Sulfite und saure Sulfite von Alkalimetallen
oder Erdalkalimetallen enthielt, der Cu++ oder eine Mischung
von Cu und Mn zugesetzt wurden, zur Entfernung von. UO zu untersuchen,
wobei ein 200ppm NO enthaltendes Testgas verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 4
aufgeführt.
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Zusammensetzung der Absorbens- lösung |
Konzentration von freiem NO in ppm in dem Testgas, nachdem der ursprüngliche NO-Gehalt teilweise in einer Absorbens- lösung absorbiert wurde (die Werte in Klammern geben das Ausmaß der NO—Ent fernung an) |
zweite Stufe | insgesamt |
Ul) Na9SO- hJsoj (ph4) |
erste Stufe | 145 (16 %) |
145 (23 %) |
0,05 % Cu** und 0,01 % Mn , zuge setzt zu der vor stehenden Lösung |
172 (14 %3 |
57 (55 %) |
57 (72 %) |
(*2) CaSO3 Ca(HSO3)2 (pH4) |
127 (37 %) |
131 (18 %) |
131 (35 %) |
0,05 % Cu+* und 0,01 % Mn , zuge setzt -zu der vor stehenden Lösung |
159 (21 %) |
46 (5O %) |
46 (77 %) |
(*3) MgSOo Hg(HSO3)2 (PH4) |
92 (54 %) |
137 (16 %) |
137 (32 %) |
0,05 % Cu+* und 0,01 % Mn , zuge setzt zu der vor stehenden Lösung |
163 (19 %) |
53 (49 %) |
53 (74 %) |
105 (48 %) |
Anmerkung: (*1) SO2 wurde in eine 5 %-ige wässrige Lösung eingeleitet,
die aus Na2-SO3 und NaHSO3 bestand, um den pH-Wert dieser
Lösung auf 4 einzustellen.
SOp wurde in eine Aufschlämmung aus 2 % CaSO- und 2 %
CaSO4 eingeleitet, um den pH-Wert dieser Aufschlämmung auf 4 einzustellen.
(*3) SO2 wurde in eine Aufschlämmung, bestehend aus 2 % MgSO5
und 2 % MgSO4 eingeleitet, um den pH-Wert dieser Aufschlämmung
auf 4 einzustellen.
4098 U/089S
Das in der Tabelle 4 gezeigte Ausmaß der NO-Entfernung wurde
nach der folgenden Methode berechnet. Die Darstellung bezieht sich lediglich auf die Spalte 1 von j|l.
200 ppm - 172 ppm =" 28 ppm
■—- χ loo » 14 % (erste Stufe)
| x 10° = 16 % (zweite Stufe)
200 ppm - 145 ppm =55 ppm
H χ 100 = 23 % (gesamt).
H χ 100 = 23 % (gesamt).
Die gleiche Berechnungsmethode ist auf die nachfolgenden Spalten anwendbar·
Es hat sich erwiesen, daß eine wässrige Lösung, die Alkalimetalloder
Erdalkalimetall-Sulfite oder -saure Sulfite enthält, beim Vermischen mit Cu oder einer Mischung von Cu und Mn eine
ebenso beträchtliche Wirkung auf die Entfernung von MO erzielt wie bei der gleichen wässrigen Ammoniumlösung. Die gleichen
Ergebnisse wurden mit einer wässrigen Lösung der Sulfite oder sauren Sulfite von Kalium erzielt, wenn die Lösung Cu++ oder
j. f "f* *4·
eine Mischung von Cu und Mn enthielt.
Der Grund für den Abfall des pH-Werts der Absorbenslösungen, wie
in den vorstehenden Anmerkungen 2 und 3 der Tabelle 4 beschrieben, liegt darin, daß es notwendig war, CaSO3 und MgSO3 in eine
zur Reaktion mit Stickstoffoxiden befähigte Form umzuwandeln, und daß, falls der pH-Wert nicht sauer gehalten würde, Cu++
und Mn++ ausgefällt würden.
Stickstoffoxide, die in dem -Abgas der Sinteranlage von Eisenwerken
enthalten waren, wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entfernt. Bei diesem Test wurde ein Absorber vom Zerstäuber—Typ
(atomizer type) verwendet. Das Abgas der Sinteranlage wurde durch einen elektrischen Cottrell-Staubsammler
geleitet, um den Staub abzustreifen. Dieses Abgas wurde in
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einer Geschwindigkeit von 200 ml/min durch 500 ml der Stickstoff absorbierenden Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung
geleitet, die bei 50°C gehalten wurde, um die Absorptionsfähigkeit
dieser Lösung zu bestimmen.
Das Abgas der Sinteranlage enthielt 7,0 Vol.-% CO2, 11,0 Vol.-%
O2, 0,5 Vol.-% CO, 81,5 Vol.-% N2, 180 ppm Stickstoffoxide,
450 ppm SOp und geringe Mengen an Wasser und Staub.
Die Lösung zur Absorption von Stickstoffoxid, die in dem vorstehenden
Test verwendet wurde, wurde dadurch hergestellt, daß zuerst eine wässrige Lösung geschaffen wurde, in der (NH4J2SO3
und NH4HSO3 in einer Gesamtmenge von 30 Gew.-% gelöst waren,
worauf S02-Gas in diese Lösung zur Einstellung des pH-Werts
auf 6,2 geleitet wurde, und weiterhin Cu +-bzw. Mn -Katalysatoren
in einer Menge von 0,01 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, zugesetzt wurden. Es wurde auch eine andere Art von Absorptionslösung
für Stickstoffoxide verwendet, die diese Katalysatoren nicht enthielt. Die Ergebnisse des Tests im industriellen
Maßstab sind in der nachfolgenden Tabelle 5 aufgeführt.
ohne Katalysator | Cu und-fin jewexls 0,01 % |
|
Stickstoffoxid gehalt in dem ur sprünglichen An lagen-Abgas |
(180 ppm) | (180 ppm) |
Stickstoffoxid gehalt in den durch die Absorbenslösung geleiteten Abgas |
120 ppm | 40 ppm |
Ausmaß der Stick stoffoxid-Ent fernung |
33 % | 78 % |
Die Tabelle 5 zeigt deutlich die bedeutende Wirkung der zweiwertigen
Kupferionen und zweiwertigen Manganionen, die zu der
Absorbenslösung zugesetzt wurden.
A 0 9 8 1 A/089S
!Für den G^enstand der vorliegenden Erfindung sollte der Cu Katalysator
vorzugsweise zu einer sauren wässrigen Lösung zugesetzt werden, die mindestens eine Komponente, ausgewählt aus
der Gruppe von Sulfiten und sauren Sulfiten des Ammoniums, von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen, in einer Menge von
0,03 bis 0,1 Gew.~% als metallisches Kupfer enthält. Andererseits sollte eine als Katalysator verwendete Mischung von Cu
und Mn + vorzugsweise in die vorstehend erwähnte wässrige Lösung
in einer solchen Menge zugesetzt werden, daß bei einem
,01
das Cu++ 0,01 bis 0,1 Gew.-% beträgt.
das Cu++ 0,01 bis 0,1 Gew.-% beträgt.
auf O5Ol Gew.-% als metallisches Mangan fixiertem Mn -Zusatz
Die Abgase chemischer Anlagen enthalten im allgemeinen NO-Mengen von mehr als 90 %. Werden die Stickstoffoxide in üblichen
Absorptionslösungen entfernt, die Sulfite und saure Sulfite von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen oder eine Mischung
dieser Verbindungen enthalten, so wird NO lediglich zu einem geringen Ausmaß wie vorstehend beschrieben entfernt. Zur wirksameren
Entfernung der Stickstoffoxide erfordern die bekannten
Verfahren daher eine Umwandlung von NO zu N0?, welches leicht
in der Absorbenslösung absorbierbar ist, worauf dieses NOp nach
der vorstehenden Reaktionsgleichung (1) entfernt wird. Im Gegensatz hierzu wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein hoher
Entfernungsgrad für NO erzielt und die Entfernung kann direkt nach der vorstehend aufgeführten Reaktionsgleichung (2) durchgeführt
werden. Wie aus einem Vergleich der beiden Reaktionsgleichungen (1) und (2) hervorgeht, betragt der SO^ -Verbrauch
in der Gleichung (2) die Hälfte dessen der Gleichung (1). Daher wird durch das erfindnngsgemäße Verfahren das erforderliche
SO3 stärker vermindert, als dies bisher möglich war. Darüber
hinaus wird es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich, Industrie-Abgase, die sowohl Stickstoffoxide als auch.SO (y ist
die ganze Zahl 2 oder 3) enthält, durch Behandlung in einer einzigen Vorrichtung zu entfernen, wobei sich der wirtschaftliche
Vorteil ergibt, daß der durch ■Desulfurisierung. des Industrie-Abgases
gewonnene Sulfitrest zur Reaktion mit Stickstoffoxiden verwendet wird.
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Sollen Stickstoffoxide und SO gleichzeitig in einem Ein-Turm-System
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Absorptionslösung
entfernt werden, die Sulfite oder saure Sulfite von Ammonium enthält, so ist es zweckmäßig, den pH-Wert der Absorbenslösung
auf 5,8 bis 6,5 einzustellen. Wird diese gleichzeitige Entfernung von Stickstoffoxiden und SO in einem Zwei-Turm-System
durchgeführt, so sollte die Absorbenslösung des ersten
Turmes, der zuerst in Kontakt mit dem Industrie-Abgas gebracht wird, vorzugsweise einen pH-Wert von weniger als 6 aufweisen
und das Absorbens des zweiten Turmes einen pH-Wert von weniger als 6,5.
Soll die vorstehende gleichzeitige Entfernung von Stickstoffoxiden
und SO aus Industrie-Abgasen unter Verwendung der er-.findungsgemäßen,
Sulfite oder saure Sulfite von Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium enthaltenden Absorbenslösung
durchgeführt v/erden, so werden Cu . und Mn , die als Katalysatoren verwendet werden, manchmal in unerwünschter Weise zu
unlöslichen Hydroxiden in· dem zur Entfernung von S0p angepaßten
pH-Bereich umgewandelt. Wird jedoch ein Zwei-Turm-System zur Vermeidung dieses Nachteils verwendet, wobei der pH-Wert der
Absorbenslösung des ersten Turmes durch den SO^-Gehalt des
Industrie-Abgases auf einem Niveau unter 6 gehalten,wird, so können die Salze des Kupfers und/oder Mangans, die als Katalysatoren
zugesetzt wurden, löslich gemacht werden, und darüber hinaus können CaSO3 bzw. MgSO3 in lösliches Ca(HSO-)2 bzw.
Mg(HSO3)2 umgewandelt v/erden, die zur Umsetzung mit Stickstoffoxiden
geeignet sind.
4098U/089S
Claims (4)
1.) Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Industrie-Abgasen
bzw. -Abströmen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Absorbenslösung durch Zusatz von zweiwertigen Kupferionen oder
einer Mischung von zweiwertigen Kupferionen und zweiwertigen Manganionen zu einer wässrigen Lösung, die Sulfite oder saure
Sulfite von Ammonium, Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen oder eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Verbindungen enthält,
herstellt und das Industrie-Abgas in die Absorbenslösung zur Umsetzung
der Stickstoffoxide des Industrie-Abgases mit dem Sulfitrest in der Absorbenslösung einleitet, wobei die Stickstoffoxide
zu Stickstoffgas reduziert werden.
2.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffoxid NO, NO2 oder eine Mischung davon ist,
3.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiwertigen Kupferionen zu der wässrigen Lösung in einer Menge
von 0,03 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, zugesetzt werden.
4.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von zweiwertigen Kupferionen und zweiwertigen Manganionen
zu der wässrigen Lösung in einer derartigen Menge zugesetzt werden, daß bei Fixierung der Menge der zweiwertigen Manganionen
auf 0,01 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, die Menge der zweiwertigen Kupferionen 0,01 bis 0,1 Gew,-%, bezogen auf die
Lösung, beträgt.
AO38U/0895
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