DE2343437A1

DE2343437A1 - Verfahren und vorrichtung zum kalibrieren von holzwerkstoffplatten

Info

Publication number: DE2343437A1
Application number: DE19732343437
Authority: DE
Inventors: Peter Voelskow
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-08-29
Filing date: 1973-08-29
Publication date: 1975-03-13

Description

Patentanwalt Dipl.-Ing. Werner Gramm

Ing. Peter Voelskow 33 Braunschweig den 28.Aug.19

Kiefernweg 18

"Verfahren und Vorrichtung Anwaltsakte 3402 Pt.

zum Kalibrieren von Holzwerkstoff platten"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Holzwerkstoffplatten, die nach ihrer Hitzeaushärtung vor dem Kalibrieren noch einmal erhitzt werden.

Ein derartiges Verfahren läßt sich der DT-PS 1 653 237 entnehmen. Hier werden die aus einer Heizpresse kommenden Holzwerkstoff platten kontinuierlich durch eine Heizzone gefördert, in der sie über Kontaktwärme und dielektrische Wärme innerhalb weniger Sekunden auf eine Plastifizierungstemperatur aufgeheizt werden. Anschließend gelangen die Platten unverzüglich in eine Kühlzone wo sie durch Kalibrierwalzen unter entsprechender Abkühlung auf ihre gewünschte endgültige Dicke verdichtet werden. Besprühung durch Düsen soll hier eine Beschleunigung der Abkühlung bewirken.

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Ein Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß zur Erreichung der angestrebten Plastifizierung der Holzwerkstoffplatten eine sehr hohe Zwischenerhitzung erfolgen muß. Dies bedingt wiederum die Notwendigkeit einer nachgeschalteten Abkühlung der Platten. Durch die erforderlichen Aufheizenergien wird das Verfahren verhältnismäßig teuer.

Bei der vorbekannten Vorrichtung erfolgt die Kalibrierung der Holzwerkstoff platten durch Kalibrierwalzen. Im kontinuierlichen Durchzug zwischen Walzen läßt sich zwar genau kalibrieren, jedoch ist der dabei auf die Holzwerkstoffplatten ausgeübte Liniendruck in der Regel zu kurz, um ein anschließendes Zurückfedern der Holzwerkstoffe zu verhindern.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Holzwerkstoffplatten zu entwickeln, mit denen sich auf wirtschaftliche Weise exakt kalibrierte Holzwerkstoffplatten herstellen lassen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Holzwerkstoffplatten nach ihrer Hitzeaushärtung zuerst befeuchtet und nach der sich hieran anschließenden bzw. gleichzeitig erfolgenden Zwischenerhitzung nachverdichtet werden, wobei der jeweilige Nachverdichtungsdruck automatisch geregelt wird von einem empirisch ermittelten, bei der Kalibrierung aufrechtzuerhaltenden minimalen Gegendruck der Holzwerkstoffplatten.

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Durch das Befeuchten der Holzwerkstoffplatten nach ihrer Hitzeaushärtung ist es möglich, die nachfolgende Zwischenerhitzung sehr viel niedriger zu halten als bei dem bisher bekanntgewordenen Verfahren. Dadurch ist es auch möglich, auf die bisher für notwendig gehaltene Kühlzone zu verzichten. Durch das Nachverdichten vor dem eigentlichen Kalibrieren wird eine außerordentlich hohe Maßgenauigkeit erreicht. Daß sich bereits ausgehärtete Spanplatten nachverdichten lassen, beweist die bekannte Beobachtung eines - bisher unerwünschten - Dickenschwundes beim Kaschieren mit Kunstharz-Dekorfilmen, insbesondere bei längerer Preßzeit mit stärkerer Durchwärmung der ganzen Platte. Die für eine Nachverdichtung erforderliche Plastifizierung hängt jedoch von zwei Faktoren ab, der Temperatur und der Feuchtigkeit. Die heißen, eine Presse verlassenden Platten verlieren jedoch durch Abdampfen in den ersten Minuten sehr viel Feuchtigkeit. Diese soll nach der Erfindung vor oder bei einer Zwischenerhitzung zur optimalen Plastifizierung vor der Nachverdichtung zum Kalibrieren den Platten wieder zugeführt werden.

Es kann dabei von Vorteil sein, der zugeführten Feuchtigkeit Chemikalien zuzusetzen, die ggf. einerseits die Plastifizierung verbessern und/oder den noch freien Formaldehyd in der Platte binden und die unerwünschte Formaldehydabspaltung fertiger Spanplatten verhindern. Hierfür kommen z.B. Lösungen von technischem Harnstoff ggf. unter Zusatz kleiner Mengen Ammoniumchlorid in Frage.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens wird eine die Nachverdichtung der Holzwerkstoffplatten bewirkende Presse verwendet mit zwei den Preßdruck übertragenden sowie die Holzwerkstoffplatten durch die Preßzone ziehenden flexiblen endlosen Bän-

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dem, insbesondere Stahlbändern, die. über Antriebsrollen und Umlenkwalzen um in Abschnitte unterteilte obere und untere Druckkörper unter Zwischenschaltung einer Wälzkörperkette und unter Bildung eines sich verengenden Preß-Einzugsspaltes geführt sind. Gemäß der Erfindung weist diese Presse zahlreiche in Durchlaufrichtung nebeneinander angeordnete Druckkörper auf, zwischen denen und der Wälzkörperkette stationär angeordnete, elastisch biegsame Abwälzflächen vorgesehen sind, wobei zumindest die Druckkörper der einen von den sich gegenüberliegenden Druckkörperreihen unabhängig voneinander senkrecht zur Preßgutebene über Einzelantriebe verstellbar sind, die von Druckmeßdosen der Kalibrierzone über einen zwischengeschalteten Regler beaufschlagt werden.

Bei der Nachverdichtung tritt somit keinerlei Liniendruck auf, so daß ein späteres Zurückfedern der Holzwerkstoffe verhindert wird. Die Kalibrierzone kann durch das letzte Ende der Doppelbandpresse gebildet werden. Ebenso kann die Befeuchtungseinrichtung unmittelbar vor der Doppelbandpresse angeordnet und die Einrichtung zur Zwischenerhitzung durch den ersten Teil der Doppelbandpresse gebildet werden.

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sr-

In der Zeichnung ist schematisch eine beispielsweise Ausführungsform zur Durchführung des neuen Verfahrens dargestellt.

Die aus einer Heizplattenpresse 1 kommenden Holzwerkstoffplatten passieren eine Bedüsungsvorrichtung 3 und gelangen in eine Aufheizzone 4. Diese besteht aus einem Förderbandpaar 5, das unter dem Einfluß von Heizplatten 6 steht, die gleichzeitig als Elektroden zur Erzeugung eines Wechselfeldes ausgebildet sein können. Nach dieser Zwischenerhitzung gelangen die Holzwerkstoffplatten in eine Nachverdichtungszone 7 und schließlich in eine Kalibrierzone 8.

Nachverdichtungs- und Kalibrierzone 7,8 werden gebildet durch eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung mit zwei den Preßdruck übertragenden sowie die Holzwerkstoffplatten 2 durch die Preßzone ziehenden flexiblen endlosen Stahlbändern 9. In der Nachverdichtungszone 7 sind in Durchlaufrichtung zahlreiche Druckkörper 10 nebeneinander angeordnet, die unabhängig voneinander senkrecht zur Verdichtungsebene über Einzelantriebe verstellbar sind. Die Druckkörper 10 beaufschlagen jeweils eine stationär angeordnete, elastisch biegsame Abwälzfläche 11, gegen die sich eine endlose Wälzkörperkette 12 abstützt.

In der Kalibrierzone 8 sind nicht dargestellte Druckmeßdosen zur Ermittlung des Gegendruckes der im Kalibrierspalt befindlichen Holzwerkstoffplatte 2 vorgesehen, die über einen Regler R die jeweilige Höhenstellung der Druckkörper 10 steuern.

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Claims

Patentansprüche:

1.) Verfahren zum Kalibrieren von Holzwerkstoffplatten, die nach ihrer Hitzeaushärtung vor dem Kalibrieren noch einmal erhitzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzwerkstoffplatten (2) nach ihrer Hitzeaushärtung zuerst befeuchtet und nach der sich hieran anschließenden bzw. gleichzeitig erfolgenden Zwischenerhitzung nachverdichtet werden, wobei der jeweilige Nachverdichtungsdruck automatisch geregelt wird von einem empirisch ermittelten, bei der Kalibrierung aufrechtzuerhaltenden minimalen Gegendruck der Holzwerkstoffplatten (2).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Befeuchtung Chemikalien zugefügt werden, die die Plastifizierung günstig beeinflussen und/oder freien Formaldehyd in der Platte binden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer die Nachverdichtung der Holzwerkstoffplatten bewirkenden Presse mit zwei den Preßdruck übertragenden sowie die Holzwerkstoffplatten durch die Preßzone ziehenden flexiblen endlosen Bändern, insbesondere Stahlbändern, die über Antriebsrollen und Umlenkwalzen um in Abschnitte unterteilte obere und untere Druckkörper unter Zwischenschaltung einer Wälzkörperkette und unter Bildung eines sich verengenden Preß-Einzugsspaltes geführt sind, gekennzeichnet durch

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zahlreiche in Durchlaufrichtung nebeneinander angeordnete Druckkörper (10), zwischen denen und der Wälzkörperkette (12) stationär angeordnete, elastisch biegsame Abwälzflächen (11) vorgesehen sind, und daß zumindest die Druckkörper (10) der einen von den sich gegenüberliegenden Druckkörperreihen der Nachverdichtungszone (7) unabhängig voneinander senkrecht zur Preßgutebene über Einzelantriebe verstellbar sind, die von den Druckmeßdosen der Kalibrierzone (8) über einen zwischengeschalteten Regler (R) beaufschlagt werden.

Diρ 1.FIiTg. Werner Gramm

Patentanwalt

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