DE2343034A1 - Verfahren zur herstellung von tetrapeptiden mit phagocytosestimulierender wirkung - Google Patents

Verfahren zur herstellung von tetrapeptiden mit phagocytosestimulierender wirkung

Info

Publication number
DE2343034A1
DE2343034A1 DE19732343034 DE2343034A DE2343034A1 DE 2343034 A1 DE2343034 A1 DE 2343034A1 DE 19732343034 DE19732343034 DE 19732343034 DE 2343034 A DE2343034 A DE 2343034A DE 2343034 A1 DE2343034 A1 DE 2343034A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
boc
lys
pro
arg
dissolved
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19732343034
Other languages
English (en)
Other versions
DE2343034C2 (de
Inventor
Wolfgang Dr Koenig
Fritz R Dr Seiler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DE19732343034 priority Critical patent/DE2343034C2/de
Publication of DE2343034A1 publication Critical patent/DE2343034A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2343034C2 publication Critical patent/DE2343034C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/04Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing only normal peptide links
    • C07K5/10Tetrapeptides
    • C07K5/1024Tetrapeptides with the first amino acid being heterocyclic
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/04Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing only normal peptide links
    • C07K5/10Tetrapeptides
    • C07K5/1002Tetrapeptides with the first amino acid being neutral
    • C07K5/1005Tetrapeptides with the first amino acid being neutral and aliphatic
    • C07K5/1013Tetrapeptides with the first amino acid being neutral and aliphatic the side chain containing O or S as heteroatoms, e.g. Cys, Ser

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

FARBWERKE HOECHST AG vormals Meister Lucius & Brüning Aktenzeichen: HOE 73/F 252
Datum: 23. August 1973 Dr. HG/stl
Verfahren zur Herstellung von Tetrapeptiden mit phagocytosestimulierender Wirkung
Therapeutisch verwendbare Tetrapeptide mit der Aminosäure-einheit Lys-Pro-Arg sind aus der Deutschen Offenlegungsschrift 2 124 OO3 bekannt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Peptiden der allgemeinen Formel I
X-L-Lysyl-L-prolyl-L-arginin (I)
worin X die Aminosäurereste L-Seryl, D-Seryl, L-Pyroglutamyl, D-Pyroglutamyl oder L-Threonyl bedeutet 3 das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Tripeptid der Formel II
H-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH (II)
509810/1083
mit Aktivester oder Aminosäuren der allgemeinen Formel X-OH, deren freie Aminogruppen durch Benzyloxy-carbonyl-CZ) oder tert. Butyloxycarbonyl-(Boc)-gruppen blockiert sind, umsetzt, anschliessend eine vorhandene Z-Gruppe durch katalytische Hydrierung abspaltet und das Boc-geschützte Tetrapeptid mittels Verteilungschromatographie reinigt und anschließend die Boc-Gruppen sauer abspaltet.
Die Synthese der bisher bekannten Verbindungen der Formel I liefert kein kristallines Produkt. Auch die Zwischenprodukte sind durchweg ölig oder amorph. Da keine der sieben Stufen durch Kristal lisation gereinigt werden kann, ist die Verbindung der Formel I durch zahlreiche Nebenprodukte verunreinigt und läßt sich durch Säulenchromatographie nicht vollständig reinigen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt man dagegen zu reinen Tetrapeptiden der allgemeinen Formel I, wenn man die Bocgeschützten Tetrapeptide nach einer Vorreinigung an einem schwach
(R)
basischen Ionenaustauscher, an Sephadex LH 20 , einem quervernetzten·, alkylierten Dextran, mittels einer einfachen VerteilungsChromatographie in dem System Eisessig/Butanol/Wasser gut reinigt und erst anschließend die vorhandenen Boc-Gruppen in HCl/Eisessig abspaltet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insofern äußerst überraschend, da nicht, wie sonst üblich, nach Abspaltung der Schutzgruppen das Peptid gereinigt wird, sondern daß die intensive Reinigung auf der Stufe des geschützten Feptids vorgenommen wird und die Abspaltung der Schutzgruppen ohne Nebenreaktionen verläuft.
Zur Bereitung der Trennsäule mischt man 100 bis 200 ml, vorzugsweise 200 ml Eisessig mit 2 Liter Wasser und schüttelt mit 300 bis 500 ml, vorzugsweise mit JJOO ml n-Butanol durch. Nimmt man mehr Eisessig, so muß auch mehr n-Butanol verwendet werden. Bei einer Mischung aus 300 ml Eisessig und 2 Liter Wasser muß mit mindestens 500 rcl n-Butanol geschüttelt werden. Dabei entstehen 2 Schichten.
5 0 9 8 10/1083
Ca. 150 ml der oberen Phase werden mit 120 g Sephadex LH 2 einem quervernetzten, alkylierten Dextran, verrührt. Anschließend
(R) suspendiert man das so vorbehandelte Sephadex LH 2Cr ; in der unteren Phase, läßt einige Stunden quellen und füllt die Säule. Gelöst in Unterphase wird die Rohsubstanz der Boc-geschützten Tetrapeptide auf die Säule gegeben und mit der unteren Phase eluiert. Das Eluat wird am besten mit einem Fraktionssammler aufgefangen. Die Fraktionen, die die gewünschte Substanz enthalten, werden eingeengt und in HCl/Eisessig von den Aminoschutζgruppen befreit.
Die so hergestellten Tetrapeptide der allgemeinen Formel I sind chromatographisch einheitlich, liegen als Hydrochloride vor und. sind biologisch hoch wirksam.
Die als Ausgangsstoff verwendete Verbindung der Formel II kann aus bekannten Ausgangsprodukten entsprechend den allgemeinen Methoden der Peptidchemie hergestellt werden. Ein günstiger Weg ist folgender:
Z-Lys(Boc)-OH und H-Pro-OMe . HCl werden unter Zusatz von 1-Hydroxybenzotriazol und N-A'thylmorpholin mit Dicyclohexylcarbodiimid zu Z-Lys(Boc)-Pro-OMe umgesetzt. Durch Verseifung erhält man daraus Z-Lys(Boc)-?ro-OH, das wiederum mit H-Arg-OMe . 2 HCl unter Zusatz von 1-Hydroxybentriazol, N-Äthylmorpholin und Dicyclohexylcarbodiimid zu Z-Lys(Boc)-Pro-Arg-OMe umgesetzt wird. Letztere Verbindung wird verseift und durch katalytische Hydrierung entcarbobenzoxyliert. Man erhält H-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH-diacetat (Formel H)T1CiUr1Ch Verteilungs Chromatographie an Sephadex
(R)
LH 20v , einem quervernetzten, alkylierten Dextran, in de Eisessig/Butanol/Wasser gereinigt werden kann.
Doch auch andere Verfahren sind möglich. So läßt sieh auch der t»^-Nitro-argininmethylester als Ausgangssubstanz verwenden. Stufenweise kann diese Verbindung mit Boc-Pro-OH und dann mit Z-Lys(Boc)-0H mit Dicyclohexylcarbodiimid, gegebenenfalls unter
509810/1083
Zusatz von 1-Hydroxybenzotriazol umgesetzt werden. Auch als Aktivester, wie z.B. p-Nitrophenyl- oder 2.3.5-Trichlorphenylester können Boc-Pro-OH und Z-LyS(BoC)-OII, gegebenenfalls unter Zusatz einer katalysierenden N-Hydroxyverbindung, aufgesetzt werden. Die Boc-Gruppe bei Boc-Pro-Arg(N0„)-0Me kann mit Trifluoressigsäure oder mit HCl in Eisessig abgespalten werden. Das Tripeptid Z-Lys (Boc)-Pro-Arg(N02)-0Me wird verseift und katalytisch hydriert; wobei das Tripeptid der Formel II entsteht.
Aus dem Tripeptid der Formel II läßt sich durch Umsetzung mit Boe-Thr-OBt (Boe-Thr-1-hydroxybenzotriazolester) Boc-Thr-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH, herstellen, das mittels VerteilungsChromatographie gereinigt wird. Die beiden Boc-Gruppen werden anschließend in HCl/Eisessig abgespalten. Man erhält das Peptid der allgemeinen Formel I, in dem X für Threonyl steht.
In Biochem. Biophys. Res. Comm. j»7, 1^2 (!972) wird die Synthese des Tetrapeptids Thr-Lys-Pro-Arg-OH nach der Festkörpermethode beschrieben. Ausbeute und physikalische Daten der Substanz werden nicht genannt. Auch in der Deutschen Offenlegungsschrift 212^1003 wird die Synthese dieses Tetrapeptids in mehreren Beispielen beschrieben, jedoch auch hier werden keine physikalischen Daten angegeben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Gesamtausbeute an analysenreinen Produkten bezogen auf eingesetzte Aminosäurederivate von 25 % erhalten.
Wegen der einfachen Durchführung und Reproduzierbarkeit dieser Synthese und seiner vergleichsweise guten Ausbeute ist das erfindungsgemäße Verfahren den bisher bekannten überlegen.
Bei der Herstellung von H-Ser-Lys-Pro-Arg-OH entsteht bei Verwendung von Z-Serinderivaten als Zwischenprodukt Z-Ser-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH. Diese Verbindung wird katalytisch hydriert. Aus den resultierenden H-Ser-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH wird nach der Reinigung durch Verteilungs Chromatographie die Boc-Gruppe mit HCl in Eisessig abgespalten. Das erhaltene Tetrapeptid liegt als Trihydro-
509810/10 83
chlorid vor und ist Chromatographiech rein. Bei Verwendung von Boc-Serinderivaten entsteht als Zwischenprodukt Bce-Ser-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH, das durch VerteilungsChromatographie gereinigt wird. Die beiden Boc-Gruppen werden anschließend in HCl/Eisessig abgespalten.
Bei der Herstellung von Glu-Lys-Pro-Arg-OH wird als Zwischenprodukt
^-Glu-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH mittels genannter Verteilungs Chromatographie gereinigt. Die Boc-Gruppe wird anschließend wieder in HCl/Eisessig abgespalten.
Als geeignete Lösungsmittel für die Verknüpfung von H-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH mit den entsprechenden Threonin-, Serin- und Pyroglutaminsäurederivaten kommen vor allem Dimethylformamid, Dimethylacetamid DimethyIsulfoxid und Mischungen dieser Lösungsmittel infrage. Als Katalysatoren für die Aktivester der Pyroglutaminsäure sind besonders 1-Hydroxybenzotriazol, l-Hydroxy-pyridon-2 und 3~Hydroxy4-oxo~3.4-dihydrochinazolin zu empfehlen.
Die Peptide der allgemeinen Formel I haben phagocytosestimulierende Wirkung.
In einem in vitro-Versuch wurde überraschenderweise gefunden, daß humane Granulocyten Gaffkya tetragene-Keime unter Zusatz von
Pyroglutamyi- oder Seryl-Lys-Pro-Arg-Verbindungen stärker phagocytieren als mit den bekannten Thr-Lys-Pro-Arg (=Tuftsin). Dieser Befund ist um so überraschender, da in der DOS 2 124 003 erwähnt ist, daß die Sery!-Verbindung schwächer wirkt als die Threony1-Verbindung.
Folgende Tabelle gibt den Prozentanteil an Granulozyten dar, der 20 Minuten nach Inkubation die Gaffkya tetragena-Keime phagocytiert hat.
509810/1083
■" D ""
Präparat
H-Thr-Lys-Pro-Arg-OH ("Tuftsin") 59.0 +_ 2.4
L Glu-Lys-Pro-Arg-OH 78.7 +. li · 8
H-D-Ser-Lys-Pro-Arg-OH 78.9 +. 5-0
Tris-Puffer 24.0 +_ 3-3
Albumin (human) 24 - 30
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind therapeutische Arzneimittel, die auch mit einem oder mehreren anderen therapeutisch aktiven Substanzen j wie z.B. mit Antibiotika oder Sulfonaniden appliziert werden können. Neben der Phagocytose lebender Keime spielt auch die Beseitigung von Toxinen, insbesondere der Endotoxine der gramnegativen Bakterien, eine große Rolle. Dadurch kann eine Toxämie vermieden werden.
509810/1083
Beispiele
A. Herstelung der Ausgangsverbindung H-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH-diacetat (II)
41.4 g (0.25 MoI) HCl . H-Pro-OMe, 95-1 g (0.25 Mol) Z-Lys(Boc)-OH, 33,75 g (0.25 Mol) HOBt und 35 ml Triäthyiamin werden in 800 ml Tetrahydrofuran gegeben. Zu dieser Mischung gibt man bei 0 C unter Rühren eine kalte Lösung von 55 g Dicyclohexyicarbodiimid in Tetrahydrofuran zu. Man läßt 1 Stunde bei 00C und 1 Stunde bei Raumtemperatur rühren, saugt den Niederschlag ab und engt das Filtrat ein. Der Rückstand wird in 800 ml Essigester gelöst und nacheinander zweimal nit NaHCO,-Lösung, einmal mit KHSOu-Lösung und einmal mit NaIICO,-Lösung ausgeschüttelt, mit Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Das resultierende öl wird in Essigester gelöst und über 300 g basisches Al2O (WoeIm9 Aktivstufe I) chromatographiert. Das Eluat wird eingeengt. Es bleiben 112.3 g eines gelben Öls zurück (Z-Lys(Boc)-Pro-OMe).
Das oben gewonnene öl (112.3 g) wird in 300 ml Dioxan gelöst. Dazu gibt man 60 ml Wasser und titriert gegen Thymolphthalein mit insgesamt 21IO ml In NaOH. Anschließend wird neutralisiert, eingeengt, und der Rückstand zwischen Äther und 1 η HpSO1, unter Eiskühlung verteilt. Der Äther wird getrocknet und eingeengt. Es bleiben 103.9 g eines steifen Öls zurück (Z-Lys(Boc)-Pro-OH).
Das oben gewonnene öl (103.9 g) wird in 475 nil Dimethylformamid gelöst. Dazu gibt man 49.4 g (I89 mMol) 2 HCl . H-Arg-OMe, 51.1 g HOBt und 24.65 ml N-Äthyimorpholin. Bei 0°C gibt man 41.6 g Dicyclohexyicarbodiimid zu, rührt 1 Stunde bei O0C, 2 Stunden bei Raumtemperatur und läßt über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Der Niederschlag wird abgesaugt, das Filtrat eingeengt und der Rückstand zwischen Essigester und 2 η Sodalösung verteilt. Die Essigesterphase wird mit Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird dreimal mit Äther verrieben und am Hochvakuum getrocknet. Es entstehen II3 g eines amorphen klebrigen Schaums (Z-Lys (Boc) -Pro-Arg-OMe).
5 0 9 810/1083
Die oben gewonnene Substanz (113 g) wird in 500 ml Dioxan gelöst. Man gibt 100 ml Wasser zu und titriert mit 2 η NaOH gegen Thyniolphthaiein. Es v/erden ca. 61.6 ml 2n NaOH verbraucht. Anschließend wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand in 450 ml Wasser gelöst. Unter Rühren und Eiskühlung versetzt man mit 61.6 ml 2n H„S0ν , mit der gleichen Menge, wie 2n NaOH verbraucht worden war. Es fällt ein steifes öl aus. Das Wasser wird abdekantiert und das öl noch zweimal mit Wasser verrieben. Der Rückstand wird in Äthanol gelöst und eingeengt. Der Rückstand wird mehrmals mit Äther verrieben. Der Äther wird jeweils abdekantiert und der Rückstand zum Schluß am Hochvakuum getrocknet. Es entstehen öl g einer amorphen Masse (Z-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH).
Die so gewonnene amorphe Masse (81 g) wird in 400 ml 95%iger Essigsäure gelöst und mit Wasserstoff in Gegenwart eines Pd--Katalysators hydriert. Nach beendigter Hydrierung wird der Katalysator abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird zweimal mit Äther und einmal mit Essigester verrieben und abgesaugt. Es bleiben 70.8 g (~- 46 % bezogen auf HCl . H-Pro-0Me) eines amorphen Produkts zurück (H-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH, 2 AcOH), das in 20 g Portionen an einer 100 χ 8 cm Verteilungschromatographiersäule (siehe unter B) gereinigt wird.
Ausbeute 75 % bezogen auf Rohsubstanz.
/pCjß2 = -21,0° (c = 1. Methanol)
C26H49K7°1O (6l9'7)
ber.: C 50,40 H 7,97 N 15,82 gef.: C 50,6 H 7,9 N 15,8
509810/1083
B, Chromatographisches Trennungsverfahren
a. Aufbau der Trennsäule
In einem Scheidetrichter werden ^0O ml Eisessig, k Liter Wasser und 800 ml n-Butanol geschüttelt. Nachdem sich die beiden Phasen getrennt haben, trennt man diese und verrührt 300 ml der oberen Phase mit 2*J0 g Sephadex LH 20 , einem quervernetzten> alkyiierten Dextran. Dabei wird das gesamte Lösungsmittelgemisch aufgesaugt. Diese so vorbehandelte Säulenfüllung wird nun in einer entsprechenden Menge der unter Phase suspendiert } man läßt ca. 3 Stunden quellen und füllt damit die Säule (100 χ 2I cm).
b. Trennung an der Säule
Die zu chroinatographierende Substanz wird in möglichst wenig der unteren Phase gelöst und auf die Säule aufgetragen. Mit der unteren Phase wird eluiert. Zur Elution kann man auch ein Lösungsmittelgemisch von h.3 Liter Wasser, 350 ml Essigsäure und ^30 ial n-Butanol verwenden. Die Fraktionen, die die gewünschte Substanz enthalten, werden gereinigt und im Vakuum eingeengt.
Beispiel 1
H-Thr-Lys-Pro-Arg-OH . 3 HCl . H„0
70,8 g rohes H-Lys(Boc)~Pro-Arg-OH . 2 AcOH werden in 300 ml Dirne thyIforiaamid gelöst. Dazu gibt man bei Raumtemperatur *i3 g (128 mMol) Boc-Thr-OBt und läßt einen Tag bei Raumtemperatur stehen,
Nun wird im Vakuum eingeengt, der Rückstand mit Äther verrieben und am Hochvakuum getrocknet. In 120 ml einer Mischung aus Methanol/Wasser (1:1) wigd der Rückstand gelöst und über 950 ml breite Amberiite IR 45 ^ (OH"-Form), einen schwach basischen Austauscher, filtriert. Mit einer Methanol/Wasser-Mischüng (1:1) wird eluiert. Das Eluat wird eingeengt. Ausbeute 69-5 g (Boc-Thr-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH). In 6 Portionen werden die oben gewonnenen 69.5 g Öl über eine 100 χ 8 cm-Sephadex LH 20v '-Säule
509810/1083
- ίο -
(siehe B) chromatographiert.
Die Fraktionen,-die das Boc-Thr-Lys(Boc)-Pro-Arg-OH enthalten, werden vereinigt und im Vakuum eingeengt.
Der1 Rückstand (ca. h2 g) wird in 195 ml Essigsäure gelöst und mit 500 ml Jn-HCl/Eisessig versetzt. Man läßt 30 Minuten stehen, wobei sich der Großteil des Peptids als öl abscheidet.
Man engt ein, löst den Rückstand in Wasser und ^efriertrocknet. Ausbeute 32,5 g Thr—Lys-Pro-Arg . 3 HCl . 2 H0O (- 20 % bezogen auf Z-Lys(Boc)-OH oder 25 % bezogen auf eingesetzte Aminosäurederivate). Die Substanz ist amorph.
Analyse berechnet für C21H110NgO6 . 3 HCl . 2 H3O: (646,0)
ber.: C 39,05 H 7,3'J N 17,3^ Cl 16,^5 gef.: C 39,0 H 7,3 N 17,1 Cll6,3
/vlj^0 = -68.2° (e = 1, Wasser)
Herstellung von Boc-Thr-GBt
28,6 g Boc-Thr-OH und 12,$7 g 1-Hydroxybenzotriazol werden in Tetrahydrofuran gelöst. Bei 0'C gibt man 20.1 g Dicyclohexylcarbodiimid, in 50 ml Tetrahydrofuran gelöst, hinzu. Man läßt 1 Stunde bei 0 C und über Nacht bei Raumtemperatur rühren, saugt den Niederschlag ab und engt das Piltrat ein. Aus Äther/Petroläther läßt sich die Substanz kristallisieren.
Ausbeute 30 g Schmelzpunkt 96 bis 980C
Analyse berechnet für c 1KH20i^0fi (336 · 35)
ber.: C 53,57 H 5.99 N I6.66
gef.: C53.6 H 6,0 N 16.5
509810/1083
- 11 Beispiel 2
H-Ser-Lys-Prc-Arg-OH . 3 HCl . H0O
Zu einer Suspension-von 21KS g (*!G mMcl) H-Lys (Boc)-Pro-Arg-OK-diacetat in 150 ml Dimethylforrnamid gibt man bei 0°C 15.5I g (HO mHol) Z-Ser-OOBt. Man rührt 1 Stunde bei O0C und dann bei Raumtemperatur bis alles gelöst ist. Man engt ein und verreibt den Rückstand mit Äther. Der Äther wird &bdekantiert und der Rückstand im Hochvakuum getrocknet. Die resultierende Substanz wird in einer Methanol/Wasser-Mischung (1:1) gerade gelöst und über 300 ml Amberlite IR *J5 (0H-Porm) filtriert. Mit Methanol/Wasser (1:1) wird eluiert. Das Eluat wird eingeengt. Es bleiben 39 g eines öls zurück, das in 200 ml 90 ^iger Essigsäure gelöst wird. Man setzt Pd-Katalysator au und leitet unter Rühren Wasserstoff durch die Lösung bis kein C0? mehr entweicht. Von Katalysator wird'abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird mehrmals mit Äther verrieben und am Hochvakuum getrocknet. In zwei Portionen wird der Rückstand über eine 100 χ 8 em-Sephadex LH 20 ■ Säule (siehe 3)chromatographiert. Die vereinigten Fraktionen werden eingeengt und der Rückstand (29 .»9 g) in ΐβΟ ml Eisessig gelöst. Dazu gibt man 300 ml 2n HCl/Eisessig und läßt 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen. Anschließend .wird am Hochvakuum eingeengt und der Rückstand in Wasser gelöst und gefriergetrocknet.
Ausbeute 18,28 g
2J = -60,0° (c = 1, H2O)
Beispiel 3
H-D-Ser-Lys-Pro-Arg-OH . 3 HCl
Zu einer Lösung von 1,1 g (5 mMol) Boc-D-Ser-NH-NHp in 10 ml Dimethylformamid gibt man bei ~3ö C 13^5 ml 6.9 η HCi/Dioxan (10 mMol) und 0,6 ml tert.ButyInitrit. Man läßt auf ca. -15°C kommen und rührt 15 Minuten bei dieser Temperatur. Danach gibt
509810/1083
man 3,1 g (5 mMol) H-Lys(Boe)-Pro-Arg-OH-diacetat und bei -*10oC 2,6 ml N-Äthylmorpholin zu. Man läßt bei -20 bis -10°C rühren und gibt im Laufe einiger Stunden etwas N-Äthylmorpholin zu, um einen pH von 7 bis 8 zu erhalten. Nach etwa 5 Stunden ist alles gelöst. Man stellt über Nacht in den Eisschrank und engt anderntags im Vakuum ein. Der Rückstand wird mit Äther verrieben. Die Substanz (*J,4 g) wird an einer 100x4cm Sephadex LH 20^-Säule (siehe B) chromatographiert. Das Peptid enthaltende Eluat wird eingeengt. Der Rückstand wird in 20 ml Eisessig gelöst und mit 20 ml 2n HCl/Eisessig versetzt. Man läßt 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen, engt ein, löst in Wasser und gefriertrocknet.
Ausbeute 1,5 g
Λ/7'd3 = -73,7° (c = 1, H2O)
Beispiel 1I
i-Glu-Lys-Pro-Arg-OH . 2 HCl . H5O
3,1 g (5 mMol) H-LysCBocJ-Pro-Arg-OH-diacetat werden zusammen mit 675 mg (5 mMol) HOBt in 20 ml Dimethylformamid gelöst. Dazu gibt man bei Raumtemperatur 1,51I g (5 mMol) *—GIu-OTcp und läßt über Nacht stehen. Anderntags wird eingeengt und der Rückstand mehrmals mit Äther verrieben und abgesaugt. Die amorphe Substanz (3,9 g) wird an einer 100 χ 4 cm Sephadex LH 20^R'-Säule (siehe B) chromatographiert. Man erhält 2.7 g einer reinen Fraktion, die in 20 ml Eisessig gelöst wird. Zu dieser Lösung gibt man 20 ml 2n HCl/Eisessig, läßt 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen und engt ein. Der Rückstand wird in Wasser gelöst und gefriergetrocknet.
Ausbeute 1,63 g
s _73io° (c = 1, H2O)
609810/1083

Claims (3)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Peptiden der allgemeinen Formel I
X-L-Lysyl-L-prolyl-L-arginin I
worin X die Aminosäurereste L-Seryl, D-Seryl, L-Pyroglutamyl, D-Pyroglutamyl oder L-Threonyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man das Tripeptid der Formel II
H-Lys(Boc)-Pro-ArgOH II
mit Aktivestern oder Aminosäuren der allgemeinen Formel X-OH, deren freie Aminogruppen durch BenzyIoxy-carbonyl-(Z) oder tert. Butyloxycarbony1-(Boc)-Gruppen blockiert sind, umsetzt, anschließend eine vorhandene Z-Gruppe durch katalytische Hydrierung abspaltet, das Boc-geschützte Tetrapeptid mittels Verteilungsschroraatographie reinigt und anschließend die Boc-Gruppen sauer abspaltet.
2. ^GIu-Lys-Pro-Arg-OH
3. Tetrapeptid der Formel I, worin X die angegebene Bedeutung hat, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1.
509810/1083
DE19732343034 1973-08-25 1973-08-25 Tetrapeptide mit phagocytose-stimulierender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung Expired DE2343034C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732343034 DE2343034C2 (de) 1973-08-25 1973-08-25 Tetrapeptide mit phagocytose-stimulierender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732343034 DE2343034C2 (de) 1973-08-25 1973-08-25 Tetrapeptide mit phagocytose-stimulierender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2343034A1 true DE2343034A1 (de) 1975-03-06
DE2343034C2 DE2343034C2 (de) 1984-08-23

Family

ID=5890741

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19732343034 Expired DE2343034C2 (de) 1973-08-25 1973-08-25 Tetrapeptide mit phagocytose-stimulierender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2343034C2 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0128118A2 (de) * 1983-06-03 1984-12-12 Pentapharm A.G. Peptidderivate und deren Verwendung als Substrate zur quantitativen Bestimmung von Enzymen
FR2610934A1 (fr) * 1987-02-13 1988-08-19 Adir Nouveaux derives peptidiques a structure polycyclique azotee, leur procede de preparation et les compositions pharmaceutiques qui les contiennent
EP0296059A1 (de) * 1987-06-16 1988-12-21 Adir Et Compagnie Tripeptide mit polyzyklischer Stickstoffstruktur, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Biochim.Biophys. Acta, 310, 1973, S. 230-237 *

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0128118A2 (de) * 1983-06-03 1984-12-12 Pentapharm A.G. Peptidderivate und deren Verwendung als Substrate zur quantitativen Bestimmung von Enzymen
EP0128118A3 (en) * 1983-06-03 1987-07-22 Pentapharm A.G. Peptide derivatives and their use as substrates in the quantitative determination of enzymes
FR2610934A1 (fr) * 1987-02-13 1988-08-19 Adir Nouveaux derives peptidiques a structure polycyclique azotee, leur procede de preparation et les compositions pharmaceutiques qui les contiennent
EP0282374A1 (de) * 1987-02-13 1988-09-14 Adir Et Compagnie Peptidderivate mit Polyzyklischer Stickstoffstruktur, Verfahren zu deren Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen
EP0296059A1 (de) * 1987-06-16 1988-12-21 Adir Et Compagnie Tripeptide mit polyzyklischer Stickstoffstruktur, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung
FR2616663A1 (fr) * 1987-06-16 1988-12-23 Adir Nouveaux tripeptides a structure polycyclique azotee, leur procede de preparation et les compositions pharmaceutiques qui les contiennent

Also Published As

Publication number Publication date
DE2343034C2 (de) 1984-08-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69024965T2 (de) Dehydrodidemnin b
DE2847608C2 (de) N-Acetyl-β-glucosaminyl-(1→4)-N-acetylmuramylpeptide, Verfahren zu deren Herstellung und Arzneimittel
DE2919592A1 (de) Verfahren zur herstellung von thymosin- alpha 1 und derivaten davon
EP0026464A2 (de) Peptide, deren Herstellung, deren Verwendung und pharmazeutische Präparate
DE3177306T2 (de) Verfahren und Verbindungen zur Herstellung von H-ARG-X-Z-Y-TYR-R.
DE2705514C3 (de) Nonapeptide und diese enthaltende Arzneimittel
DE69013742T2 (de) Peptide und diese Peptide enthaltende Wirkstoffe gegen Dementia.
DE2725734C2 (de)
DE68911498T2 (de) Polypeptide, isoliert aus dem Gift von Hololena curta.
DE68921674T2 (de) Peptide, deren Verwendung als Immuno-Suppressanten und Verfahren zu deren Herstellung.
DE1793086C3 (de) L-Aspartyl-L-tyrosyl-L-methionylglycyl-L-tryptophyl-L-methionyl-Laspartyl-L-phenylalanin-amid und seine Verwendung als diagnostisches Hilfsmittel bei Rentgenuntersuchungen der Gallenblase
DE2343034A1 (de) Verfahren zur herstellung von tetrapeptiden mit phagocytosestimulierender wirkung
EP0156280B1 (de) Verfahren zur racematarmen Herstellung von Peptidzwischenprodukten der Gonadorelin- und Gonadorelinanaloga-Synthese und neue Zwischenprodukte bei diesem Verfahren
DE2830442C2 (de)
DE2633976A1 (de) Tripeptidderivate, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese enthaltende arzneimittel
EP0804466B1 (de) Neue tetrapeptide, ihre herstellung und verwendung
DE2559299A1 (de) Verbindung mit peptidkette zur regulierung der glykaemie, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel
DE2601820A1 (de) Kathepsin d-inhibitoren
DE2532823A1 (de) Neue polypeptide
DE2324239A1 (de) Verfahren zur herstellung von asparaginylgruppen enthaltenden biologisch aktiven polypeptiden
DE68914544T2 (de) Peptid und Wirkstoff gegen Dementia.
DE69024839T2 (de) Retro-Inverso-Peptide, Analoga von Thymopenthin, die eine oder mehrere Bindungen tragen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Zubereitung eines Medikamentes
EP1129107B1 (de) Verfahren zur herstellung von l-prolyl-l-m-sarcolysyl-l-p-fluorphenylalanin und von derivaten davon
DE69017771T2 (de) Thymopentin-Analoge mit allen umgekehrten Verbindungen, Verfahren zur deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen.
CH619686A5 (en) Process for the preparation of novel peptides or peptide derivatives

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee