DE2341318C3 - Verfahren zur Herstellung von formbaren Methylmethacrylat-Polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von formbaren Methylmethacrylat-PolymerisatenInfo
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Description
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55
60
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von formbaren Methylmethacrylat-Polymerisaten mit
mindestens 80 Gew.-% Methylmethacrylat-Einheiten und bis zu 20 Gew.-% Alkylacrylat- und/oder
Alkylmethacrylat-Einheiten durch kontinuierliche Massepolymerisation
unter kontinuierlicher Zufuhr eines Gemisches aus a) Methylmethacrylat, b) gegebenenfalls
mindestens einem Comonomeren aus der Gruppe Alkylacrylate und Alkylmethacrylat, c) 0.01 bis 1 Mol-%
Mercaptan, bezogen auf den Monomerenzulauf, und d) einem freie Radikale bildenden Initiator in eine
Polymerisationszone, wo es auf eine im wesentlichen konstante Polymerisationstemperatnr von über 130°C
und unter 160° C unter gründlichem Vermischen der zugeführten Komponenten mit dem Reaktionsgemisch
in der Polymerisationszone erhitzt wird, konrnuierlichem
Abziehen des Reaktionsgemisches aus der Reaktionszone und anschließender Entfernung flüchtiger
Bestandteile.
Formbare Methylmethacrylat-Polymerisate werden meist durch chargenweise Suspensionspolymerisation
hergestellt Wegen der Verwendung von Wasser als Polymerisationsmedium ist die Polymerisation zwar
leicht zu lenken, doch ist das Verfahren mit einer Reihe von Nachteilen behaftet Dispergiermittel und andere
HilfsChemikalien, die für die Polymerisation erforderlich sind, bleiben bis zu einem gewissen Grade in dem
Polymerisationsprodukt und verringern dessen Qualität Es ist daher eine Nachbehandlung durch Waschen des
Produktes mit Wasser und nachfolgendem Trocknen notwendig, wodurch das Verfahren weniger wirtschaftlich
und störanfällig wird. Investitions- und Betriebskosten werden durch diese Nachbehandlung erhöht
Weitere Kosten «erden durch die Klärung des Waschwassers verursacht
Es sind deshalb auch schon Verfahren zur Massepolymerisation entwickelt worden, bei denen die Verwendung
von Dispergiermitteln und eine Nachbehandlung nicht erforderlich sind Ein derartiges Verfahren wird
beispielsweise in der US-Patentschrift 32 34 303 beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird ein Gemisch aus polymerisierbarem Material, z.B. Methylmethacrylat,
und einem freie Radikale bildenden organischen Polymerisationskatalysator mit einer Halbwertszeit von
1 -60 Minuten bei einer Temperatur von 130 bis 250°C kontinuierlich in einen Schneckenextruder eingespeist
und am anderen Ende das Polymerisat entnommen. Beim Durchgang durch den Extruder werden polymerisierbares
Material und Katalysator während einer Zeitspanne, die mindestens das Sechsfache der Halbwertszeit
des Katalysators beträgt auf erhöhter Temperatur gehalten, wodurch die gewünschte Polymerisation
erzielt wird.
Bei diesem Verfahren handelt es sich anscheinend um eine Massepolymerisation in einer Pfropfenströmung,
bei der das Reaktionsgemisch in einer zur Achse des Reaktionsraumes senkrechten Richtung zugeführt und
auch in dieser Richtung, nicht jedoch in Achsrichtung des Reaktionsraumes, durchgemischt wird. Eine solche
Polymerisation in Pfropfenströmung kann als eine Reihe aufeinanderfolgender chargenweiser Polymerisationen
angesehen werden.
Dieses Verfahren hat jedoch mehrere Nachteile. Die Polymerisation ist eine Kettenreaktion, und das
Polymerisat hat daher eine Molekulargewichtsverteilung, die weitgehend von den Poiymerisationsbedingungen
abhängt Gerade von der Radikalketten-Massepolymerisation von Methylmethacrylat ist bekannt, daß
Polymerisationsverlauf und Molekulargewichtsverteilung des Produktes in unerwünschtem Ausmaß von der
Viskosität des Reaktionsgemisches beeinflußt werden. Mit fortschreitender Umwandlung kann die Viskosität
stark und unkontrollierbar ansteigen. Diese Erscheinung ist als »Autokatalyse« oder »Gel-Effekt« bekannt.
Durch diesen schroffen Anstieg der Viskosität verringert sich die Geschwindigkeit der Abbruchreaktion,
C''
si
si
während die anderen Vorgänge der Radikalkettenpolymerisation
davon wenig betroffen werden. Das Wachstum von Polymermolekülen mit freien Radikalketten
schreitet rasch weiter fort und führt zu einer plötzlichen, nicht beherrschbaren Erhöhung der Reaktionstemperatur
sowie zur Entstehung von Polymeren mit erheblich höherem Molekulargewicht. Eine breit
gestreute Verteilung des Molekulargewichts ist jedoch unerwünscht, da dadurch die Eigenschaften des
Polymerisates ungünstig beeinflußt werden.
Bei dem in der US-Patentschrift 32 34 303 beschriebenen Verfahren nimmt — wie bei allen Massepolymerisationen
in Pfropfenströmung — die Konzentration des aktiven Initiators im Reaktionsgemisch beim Durchgang
durch den langgestreckten Reaktionsraum ab. Da is das Molekulargewicht des Produktes im allgemeinen
der Konzentration des Initiators umgekehrt proportional ist, hat das in den Anfangsstadien der Polymerisation
gebildete Produkt ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht, während das in den späteren Stadien der
Polymerisation entstehende Produkt ein immer höhfci-es
Molekulargewicht hat. Das Endprodukt hat daher eine breit gestreute Molekulargewichtsverteilung. Dieser
Vorgang wird durch den vorstehend beschriebenen Gel-Effekt noch verstärkt, da die Viskosität des
Reaktionsgemisches beim Durchgang durch den Reaktionsraum ansteigt, die Abbruchreaktion behindert und
infolgedessen in den Spätstadien der Polymerisation die Bildung von Polymeren mit hohem Molekulargewicht
begünstigt wird.
Auch kann es vorkommen, daß der Initiator vorzeitig verbraucht ist und die Radikalkettenbildung aufhört,
bevor die Polymerisation des vorhandenen polymerisierbaren Materials vollendet ist
Schließlich können auch noch ingenieurtechnische Probleme auftreten. Die hier in Betracht kommende
Polymerisationsreaktion ist exotherm, und die freiwerdende Reaktionswärme muß durch äußere Kühlung
abgeführt werden. Mit zunehmender Viskosität des Reaktionsgemisches beim Durchgang durch den Ianggestreckten
Reaktionsraum wird die Wärmeabführung jedoch immer schwieriger.
Aus den vorstehend erwähnten Gründen wird deshalb die Massepolymerisation in Pfropfenströmung
unter Bedingungen ausgeführt, bei der das Eintreten des Gel-Effektes und eine schnelle Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit
vermieden werden, oder es werden Maßnahmen getroffen, wie sie von Arthur V. T ο b ο I sky
in J. Am. Chem. Soc. 80 (1958) S.5927-29
beschrieben sind. Dieses Verfahren ist als »dead end polymerisation« bekanntgeworden und besteht darin,
daß die Menge des Radikalinitiators so bemessen wird,
daß er verbraucht ist bevor die Polymerisation beendet ist.
Neben der vorstehend beschriebenen Massepolymerisation in Pfropfenströmung sind auch schon Verfahren
zur kontinuierlichen Massepolymerisation von Methylmethacrylat bekannt, bei denen das Reaktionsgemisch
in einem Reaktor gründlich gemischt wird. Bei diesen Verehren ist jedoch im Vergleich zur Massepolymeri- so
sation in Pfropfenströmung ein großer Reaktionsraum erforderlich, um eine Umsetzung in angemessener
Größenordnung zu erzielen, und die »dead end polymerisation« kann nicht verwirklicht werden, da dem
Reaktionsgemisch kontinuierlich Radikalinitiator zügeführt wird. Aus diesen und anderen Gründen sind diese
bekannten Verfahren (Uij'-Patentschrift 34 14 081) auf
die Herstellung von Sirupen verhältnismäßig geringen Umwandlungsgrades, die als sogenannte Vorpolymerisate
bekannt sind, beschränkt
Es stellte sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur
kontinuierlichen Massepolymerisation von Methylmethacrylat anzugeben, bei dem eine breite Streuung
der Molekulargewichtsverteilung im erhaltenen Produkt und Schwierigkeiten bei der Abfuhr der Reaktionswärme
vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch geiöst
daß die Polymerisation in einem mit einem Rührwerk versehenen Reaktor — gegebenenfalls auch in mehreren
Reaktoren — stattfindet in dem — bzw. in denen — die Flüssigkeit in Richtung parallel zur Achse gemischt
wird, das zugeführte Monomerengemisch den freie Radikale bildenden Initiator mit der Kalbwertszeit B(h)
bei Polymerisationstemperatur in einer solchen Konzentration A {Mol/100 g Monomerenzulauf) enthält daß
folgende Beziehungen erfüllt sind:
IO S A1''2
und
und
IO3 , 3 ^ A ■ B ■ I0f
2,9 £ A'1 (B + 10,3) · HT6 ,
und daß im Reaktionsgemisch der Polymerisatgehalt Φ (in Gew.-%) im wesentlichen konstant auf einen Wert
gemäß folgender Beziehung
50 < Φ < 70 exp (0,0121 T-1,81)
gehalten wird, in der T die Polymerisationstemperatur
in 0C ist
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die nach dem Verfahren erhaltenen formbaren Methylmethacrylat-Polymerisate sind entweder Homopolymerisate
des Methylmethacrylats oder Copolymerisate, die mindestens 80 Gew.-% Methylmethacrylat-Einheiten
und bis zu 20 Gew.-% Einheiten enthalten, die von mindestens einem Alkylacrylat und einem Alkylmetnacrylat
außer Methylmethacrylat gebildet werden. Solche Homo- und Copolymerisate können allgemein
als »Methacrylatpolymerisate« bezeichnet werden. Die
zur Copolymerisation mit Methylmethaciylat verwendbaren
Alkylacrylate können 1 bis 18 Kohlenstoff atome in der Alkylgruppe enthalten; Beispiele hierfür sind
Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, η-Butyl-, 2-Äthylhexyl-,
Dodecyl- und Stearylacrylat Die zur Copolymerisation mit dem Methylmethacrylat verwendbaren Alkylmethacrylate
können aus solchen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe ausgewählt werden, beispielsweise
aus Alkylmethacrylaten mit den vorstehend gewannten Alkylgruppen außer Methyl. Besonders
vorteilhaft sind neben dem Homopolymerisat d.h. Polymethylmethacrylat Copolymerisate des Methylmethacrylates
mit einem Alkylacrylat aus der Gruppe Methyl-, Äthyl- und Butylacrylat Da Methylmethacrylat
eine andere Polyircrisationsaktivitat als die übrigen
Alkylmethacrylate und Alkylacrylate hat, muß bei der Herstellung eines Copolymerisates von bestimmter
Zusammensetzung die Zusammensetzung des monomeren Ausgangsmaterials je nach den Aktivitäten der
verwendeten Comonomere eingestellt und beibehalten werden. Wenn beispielsweise Methylmethacrylat mit
Methylacrylat oder Äthylacrylat copolymerisiert werden soll, muß das Ausgangsmaterial eine Zusammensetzung
von mindestens 70 Gew.-% Methylmethacrylat und bis zu 30 Gew.-% Methyl- oder Äthvlacrvlat haben.
■*·» llll I I1I Hü —
Das Verfahren besteht aus zwei Stufen: einer Polymerisationsstufe und einer Stufe, in der flüchtige
Verbindungen entfernt werden. In der Polymerisationsstufe wird das Methylmethacrylat enthaltende monomere
Ausgangsmaterial in einem Reaktor, gegebenenfalls auch in mehreren hintereinandergeschalteten Reaktoren,
einer kontinuierlichen Massepolymerisation unterworfen; in der zweiten Stufe werden flüchtige
Bestandteile, hauptsächlich nicht umgesetzte Monomere entfernt und bei Bedarf geeignete Zusätze beigemischt,
um ein formbares Polymerisat mit den gewünschten Eigenschaften zu erhalten.
In der Polymerisationsstufe wird ein Methylmethacrylat-Monomerenzulauf
als Ausgangsmaterial (das noch ein Comonomeres oder Comonomere enthalten kann), das 0,01 bis 1,0 Mol-% eines Mercaptans und die
oben angegebene Menge eines freie Radikale bildenden initiators enthält, kontinuierlich einer Polymerisationszone zugeführt
Beispiele für geeignete Mercaptane sind solche mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, z. B. primäre aliphatische
Mercaptane, wie η-Butyl-, Isobutyl-, n-Octyl-, n-Dodecylmercaptan,
sekundäre aliphatische Mercaptane, wie sec-Butyl-, sec.-Dodecy!mercaptan, tertiäre aliphatische
Mercaptane, wie tert-Butylmercaptan, aromatische Mercaptane, wie Phenylmercaptan, Thiokresol, 4-tert-Butyl-o-thiokresol,
Äthylenthioglykol, Thioglykolsäure und deren Alkylester. Diese können einzeln oder in
Kombination verwendet werden. Von diesen Mercaptanen erwiesen sich tert- Butyl-, η-Butyl-, n-Octyl- und
n- Dodecylmercaptan als am besten.
Die Mercaptane werden in einer Menge von 0,01 bis 1,0 Mol-%. bezogen auf den Monomerenzulauf,
eingesetzt Bei weniger als 0,01 Mol-% kann die Polymerisationsgeschwindigkeit leicht abnormal ansteigen
und die Lenkung der Reaktion schwierig werden. Infolgedessen ist es schwierig. Produkte mit gleichbleibenden
Eigenschaften und guter Formbarkeit zu erhalten. Bei einem wesentlichen Mercaptan-Oberschuß
wird ein Polymerisat von geringerem Polymerisationsgrad erzeugt, und daraus hergestellte Formkörper
haben schlechte mechanische Eigenschaften. Die jeweils
günstigste Menge Mercaptan hängt von dem verwendeten Mercaptan ab. Beispielsweise ist im Falle des
n-Dodecylmercaptans eine Menge von 0,1 -0,2 Moi-%, im Falle des tert-Butylmercaptans eine Menge von
0,2 - 0,4 Moi-% am besten.
Der bei dem Verfahren verwendete freie Radikale bildende Initiator muß hinsichtlich der Halbwertszeit
den vorstehend angegebenen Bedingungen entsprechen. Als Regel für praktische Zwecke wurde gefunden,
daß Initiatoren mit einer Halbwertszeit von mindestens 0,01 h, besser von mindestens 0,035 h, bei Reaktionstemperatur
für das Verfahren brauchbar sind. Beispiele solcher Initiatoren sind organische Peroxide, wie
tert-Butylperacetat
23-Dimethyl-2^-di(tert-butylperoxy)-hexan,
sowie Azoverbindungen, wie
1,1 - Azo-bis-cyclohexancarbonhril,
2-Phenylazo-2,4-dimethyl-4-methoxyvaleronitril
und
2-Cyan-2-pΓOpylazoformaldehyd.
s Diese freie Radikale bildenden Initiatoren können einzeln oder in Kombination verwendet werden, doch
ist die Verwendung eines einzigen Initiators besser, da die Lenkung der Polymerisation mit zwei oder mehr
Initiatoren kompliziert wird. Von diesen Initiatoren
ίο eignet sich Di-tert-butylperoxid am besten.
Die Menge des freie Radikale bildenden Initiators im Monomeren-Ausgangsmaterial muß so bemessen werden,
daß die Konzentration A des Initiators in Mol je 100 g Monomer-Ausgangsmaterial und seine HaIbwertszeit
B in Stunden bei der Polymerisationstemperatur folgende Beziehungen erfüllen:
und
10 ^ A112 ■ B~1'2 ■ !O3 (1)
3 § A ■ B · 105 (2)
Es wurde festgestellt, daß bei A^ ■ ß-|/J · 103
> 10 die Formbarkeit des Produktes schlechter wird. Der Wert darf daher 10 nicht überschreiten und sollte am
beste* kleiner als 6 sein. Ferner wurde festgestellt daß bei A · B · 105
> 3 das Produkt in unerwünschter Weise an den Apparatewänden anhaftet Am besten
wird deshalb die Konzentration eines geeigneten Initiators in dem monomeren Ausgangsmaterial so
gewählt daß dieser Wert 2,5 nicht überschreitet
A und B sollen auch folgender Beziehung genügen:
A und B sollen auch folgender Beziehung genügen:
2,9 £/T1 (B+10,3) 10
-6
Es wurde nämlich festgestellt, daß bei A-'' (B + iö,3) · iö-"
> 2,9 Nebenprodukte, insbesondere Oligomere, entstehen. Da Oligomere im Formmaterial
nicht erwünscht sind, darf der Wert 23 nicht
überschritten werden und sollte am besten kleiner als 2,0 sein.
Wie beschrieben, wird eine begrenzte Gruppe von Initiatoren mit verhältnismäßig langer Halbwertszeit
verwendet Die jeweilige Konzentration des Initiators in dem monomeren Ausgangsmaterial hängt von dem
jeweiligen Initiator und der jeweiligen Polymerisationstemperatur ab. Man beachte jedoch, daß die Menge bei
dem hier beschriebenen Verfahren im Vergleich zu den Konzentrationen, in denen der gleiche Initiator bei
so bekannten Verfahren angewendet wird, außerordentlich
gering ist
Der Konzentrationsbereich des bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Initiators, wie er
durch die Beziehungen (1), (2) und (3) definiert wird, ist
in Fig. 1 dargestellt Die Kurven (a), (b) und (c)
entsprechen den Gleichungen
10
2$
3
2$
3
B-m- 1(P,
A-' (B + 103) · ΙΟ-6 und
A B- ΙΟ5.
A-' (B + 103) · ΙΟ-6 und
A B- ΙΟ5.
Diese Kurven veranschaulichen die durch die Gleichungen angegebene kritische Konzentration des
initiators in dem monomeren Ausgangsmaierial (in Mg!
Initiator auf 100 g Monomeren-Ausgangsmaterial) in Abhängigkeit von der Halbwertszeit (in Stunden) des
initiators bei der Polymerisationstemperatur. Jeder
Punkt innerhalb der schraffierten Fläche der Fig. 1 stellt daher eine mögliche Kombination einer Initiatorkonzentration
iri. monomeren Ausgangsmaterial und einer Halbwertszeit des Initiators dar, die bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung angewendet werden kann.
Din Konzentration des freie Radikale bildenden
Initiators in dem monomeren Ausgangsmaterial wird am besten so gewählt, daß folgende Beziehungen erfüllt
sind:
6 g Λ1'2 ■ Β-χ12 · ΙΟ3
£ /T1 (B+ 10,3)· ΙΟ"6
2,5 a A ■ B ■ 105.
2,5 a A ■ B ■ 105.
Unter »Halbwertszeit des freie Radikale bildenden
Initiators bei Polymerisationstemperatur« ist die Halbwertszeit des Initiators in verdünnter benzolischer
Lösung bei der gleichen Temperatur wie die Polymerisationstemperatur zu verstehen. Diese Halbwertszeit
kann leicht nach Verfahren bestimmt werden, die in »Modem Plastics«, Februar 1959, Seite 144, beschrieben
worden sind. Beispielsweise haben Di-tert.-butylperoxid und Dicumylperoxid Halbwertszeiten von 1,0 bzw. 0,23
Stunden bei 1500C.
Das zu polymerisierende Reaktionsgemisch wird in einer Polymerisationszone, der kontinuierlich und mit
vorg wählter konstanter Zuflußgeschwindigkeit monomeres Ausgangsmaterial zugeführt wird, gründlich
gerührt und auf einer Temperatur zwischen oberhalb 1300C und unterhalb 1600C gehalten. Bei einer
Temperatur des Reaktionsgemisches (nachstehend als »Polymerisationstemperatur« bezeichnet) wesentlich
unterhalb 130"C ist es wegen der hohen Viskosität des zu poiymerisierenden Reaktionsgemisches schwierig,
eine gleichmäßige Durchmischung und eine gute Wärmeübertragung zu erzielen, und infolgedessen ist es
schwierig, die Polymerisation zu lenken und die Umwandlung zu erhöhen. Mit steigender Polymerisationstemperatur
wird das Reaktionsgemisch flüssiger, doch nimmt auch die Neigung zur Bildung von
Oligomeren sowie zur Verminderung der Wärmebeständigkeit und Formbarkeit des Produktes zu. Deshalb
ist eine Polymerisationstemperatur im Bereich zwischen 130 und 1600C am besten zwischen 140 und 1600C zu
wählen.
Da durch die exotherme Reaktion und das intensive Rühren das Reaktionsgemisch erwärmt wird, muß das so
Reaktionsgemisch durch Wärmeabfuhr auf der vorgewählten Temperatur gehalten werden. Diese Temperaturregulierung
durch Wärmeabfuhr kann mit Hilfe jeder bekannten Methode vorgenommen werden, beispielsweise
durch Wärmeübertragung auf gekühlte Flächen im Polymerisationsgefäß in Form eines Kühlmantels,
von Kühlrohren, durch Zufuhr von gekühltem monomeren Ausgangsmaterial oder durch andere Wärmeabfuhrsysteme,
wie die Rücklaufkühlung.
In der Polymerisationszone muß der Polymerisatge- eo
halt Φ des Reaktionsgemisches (im folgenden als Umwandlung bezeichnet) je nach der Polymerisationstemperatur folgender Beziehung genügen:
50 < Φ < 70 exp (0,0121 T - 1,81) (4) es
worin 7*die Polymerisationstemperatur in 0C ist, die im
wesentlichen konstant gehalten wird.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß bei der kontinuierlichen Massepolymerisation mit völliger
Durchmischung zur Herstellung von Methylmethacrylat-Polymerisaten
eine so hohe Umwandlung, wie sie durch die Beziehung (4) ausgedrückt wird, in Verbindung mit der, wie vorstehend dargelegt, erforderlichen
begrenzten Anfangsaktivität es ermöglicht, mit einer verhältnismäßig kleinen, aber genau bestimmten
Menge eines Mercaptans bei der vorgeschriebenen Polymerisationstemperatur auszukommen und die rasche
Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit durch den sogenannten »Gel-Effekt« zu nutzen, ohne daß das
Fortschreiten der Polymerisation außer Kontrolle gerät. Das Verfahren kann leicht so gelenkt werden, daß in
beständiger Weise auch bei längerer Betriebsdauer ein Produkt mit konstanten Eigenschaften hergestellt und
bei der Polymerisation keine Spitze bei der Entwicklung der Reaktionswärme beobachtet wird. Ferner wurde
festgestellt, daß eine angemessen hohe Polymerisatausbeute je Volumeneinheit des Reaktors mit minimaler
Bildung von Nebenprodukten und ohne nennenswerte Haftung oder Ablagerung von Polymerisat an Reaktorteilen
erhalten werden kann. Darüber hinaus kann das Verfahren mit Hilfe einfacher, billiger Apparate
ausgeführt werden, die im Handel erhältlich sind.
Es wurde festgestellt, daß beim Überschreiten des kritischen Wertes 70 exp (0,0121 T-1,81) der Beziehung
(4) das erforderliche gleichmäßige Durchmischen und die Wärmeübertragung schwierig wird. Bei einer
Umwandlung von 50% oder weniger wird es andererseits schwierig, den raschen Anstieg der Reaktionsgeschwindigkeit
durch den »Gel-Effekt« voll zu nutzen, und es entstehen Produkte, die einen größeren Anteil
nicht umgesetzter Monomerer enthalten, so daß zusätzliche Kosten für deren Verdampfen aufgewendet
werden müssen. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, Φ um
mehrere Prozent unter dem oberen kritischen Wert zu halten. Obere kritische Werte sind beispielsweise 553%
bei 1300C, 62,4% bei 140°C, 703% bei 150°C und 79,6%
bei 1600C
Ein Reaktor zur Ausführung des Verfahrens kann ein geschlossener, mit einem Mantel und einem geeigneten
Rührwerk zum Mischen hochviskoser Stoffe versehener sein. (Eine bekannte Bauart, bei der das Reaktionsgefäß
verhältnismäßig lang und so ausgebildet ist, daß das monomere Ausgangsmaterial an einem Ende zugeführt
und das Polymerisat am anderen Ende abgezogen wird und in dem die Reaktionsflüssigkeit rechtwinklig, aber
nicht parallel zur Gefäßachse gemischt werden kann, ist im übrigen für die Ausführung des Verfahrens nicht
geeignet Andere für die Ausführung des Verfahrens nicht geeignete Polymerisationsgefäße sind Langreaktoren,
wie sie aus der US-Patentschrift 32 34 303 bekannt sind, in denen weder in radialer noch axialer
Richtung gemischt werden kann; turm- oder kolonnenförmige
Polymerisationsgefäße, wie sie in der US-Patentschrift 32 52 950 als Reaktoren für mittlere oder
hohe Umwandlungen beschrieben sind; ein langes Polymerisationsgefäß, wie es in der US-Patentschrift
27 27 884 beschrieben ist; sowie andere rohrförmige Polymerisationsgefäße.)
Am besten wird die Polymerisation in einem einzigen Reaktor ausgeführt, aus dem das abgezogene Reaktionsgemisch
direkt einer Verdampfungszone zur Entfernung flüchtiger Bestandteile zugeleitet wird. Paus
jedoch gewünscht, kann das aus der Polymerisationszone
abgezogene Reaktionsgemisch auch noch einer weiteren Polymerisation unterzogen werden, bevor die
flüchtigen Bestandteile entfernt werden. Zur Entfernung
flüchtiger Bestandteile wird das flüssige Reaktionsgemisch in üblicher Weise unter vermindertem Druck auf
eine Temperatur zwischen 200 und 290° C erhitzt, wodurch die meisten flüchtigen Bestandteile, die
hauptsächlich aus nicht umgesetzten Monomeren bestehen, entfernt werden. Der Restgehalt an Monomeren
im Endprodukt beträgt in der Regel 1 Gew.-% oder weniger, am besten 0,3Gew.-% oder weniger. Das
abgetrennte, nicht umgesetzte Monomere kann zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile kann eine Vorrichtung verwendet werden, die unter der Bezeichnung
Entgasungsextruder oder Verflüchtigungsextruder bekannt ist Solche Extruder sind beispielsweise in
»Modem Plastics Encyclopedia«, Band 45 (Oktober 1968) und Band 46 (Oktober 1969) (McGraw-Hill
Publishing Co.) sowie in den US-Patentschriften 24 34 707|"28 36 851, 27 36 058. 27 53 595 und 27 74 105
beschrieben.
- Das von flüchtigen Bestandteilen befreite Polymerisat kann in geschmolzenem Zustand durch eine geeignete
Düse extrudiert und in die für den beabsichtigten Verwendungszweck gewünschte Gestalt, wie Pellets,
Flocken, Granulat, Rohre, Stäbe oder Folien gebracht werden.
Um bestimmte Eigenschaften des Formmaterials zu verbessern oder zu modifizieren, können übliche
Weichmacher oder Schmiermittel, UV-Absorber, Farbstoffe und Pigmente, sowie andere Polymerisate
eingearbeitet werden.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Polymerisate zeichnen sich durch eine hervorragende
Formbarkeit aus. Die Breite des Temperaturbereichs, in dem ein Kunststoff formbar ist, stellt ein zweckmäßiges
MaB für die Formbarkeit des Kunststoffs dar. Die untere Grenze (T1) dieses Teffipcfäiürbcfeiehs hängt hauptsächlich
von der Dünnflüssigkeit des Kunststoffs ab und kann durch Änderung des durchschnittlichen Polymerisationsgrades,
der Menge der Co-Monomeren und des eingearbeiteten Weichmachers erniedrigt werden. Für
die Senkung der unteren Grenze des Formtemperaturbereichs besteht jedoch eine praktische Beschränkung,
da mit ihr auch eine Verminderung der Wärmebeständigkeit, der .mechanischen Eigenschaften sowie der
Wetter-, Dampf- und Lösungsmittelbeständigkeit der fertigen Formkörper einhergeht. Die obere Grenze des
Formtemperaturbereichs hängt von der Beständigkeit des Kunststoffs gegen thermische Zersetzung und
seinem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen ab. Zur Erhöhung der Beständigkeit gegen thermische Zersetzung
hat man schon den Zusatz von Mercaptanen zum monomeren Ausgangsmaterial und die Copolymerisation
von Alkylacrylaten versucht, doch waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend.
Während also die untere Grenze des Formtemperaturbereichs mit gewissen, durch praktische Faktoren
gegebenen Einschränkungen verhältnismäßig leicht erniedrigt werden kann, ist das Problem der Erhöhung
der oberen Formtemperaturgrenze bisher noch nicht zufriedenstellend gelöst
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden formbare Polymerisate mit erhöhter Beständigkeit
gegen thermische Zersetzung und damit einer höheren oberen Grenze des Fonnteinperaiurbereichs erhalten.
Dank des breiteren FormtemperaturbereiCr.s ergeben die Formmaterialien bei der Verarbeitung weniger
Ausschuß. Dies bedeutet höhere Ausbeute und höhere Produktivität ferner kann mit dem nach dem
beschriebenen Verfahren erhaltenen Formmaterialien die Herstellung von verhältnismäßig großen und kleinen
Formkörpern gleichzeitig ausgeführt werden.
s An Hand der F i g. 2 und 3 der Zeichnung wird die Ausführung des Verfahrens näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 2 eine schematisclie Darstellung einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens und
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren
to Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Bei der Vorrichtung nach Fig.2 wird monomeres
Ausgangsmaterial aus einem Behälter 1 von einer Pumpe 4 durch ein Ventil 2 und eine Rohrleitung 3 und 5
zu einem Wärmeaustauscher 6 gepumpt Das in dem
ι s Wärmetauscher 6 temperierte monomere Ausgangsmaterial
wird dann dem Einlauf 7 eines Reaktors C zugeführt Der Reaktor 8 ist mit einem Rührer 11 in
Form von Spiralbändern und einem Mantel 12 ausgerüstet, durch den ein Kühlmedium von einer
Einströmöffnung 14 zu einer Ausströmöffnung 13 geleitet werden kann, um das Reaktionsgemisch im
Reaktor auf der vorgesehenen Temperatur zu halten. Das Reaktionsgemisch wird aus dem Reaktor durch
eine Rohrleitung 15 entleert und von einer Pumpe 52 durch eine Rohrleitung 37 zu einem Entgasungsextruder
40 mit einer Schnecke 41, einer Entgasungsöffnung 43, einer Düse 44, einer Heizeinrichtung 42 und einem
System 53 für den Zusatz von Stoffen gefördert. Das von flüchtigen Bestandteilen befreite Polymerisat wird
von der Schnecke 41 in Form von Strängen durch die Düse 44 extrudiert Die flüchtigen Bestandteile, die
hauptsächlich aus nicht umgesetzten Monomeren bestehen, werden durch die Entgasungsöffnung 43 durch
Anlegen von Unterdruck abgesaugt und zurückgewonnen.
Bei der Vorrichtung nach Fig.3 wird monomeres
.Ausgangsrnateria! aus einem Behälter 1 vor einer
Pumpe 4 durch ein Ventil 2 und eine Rohrleitung 3 und 5 zu einem Wärmeaustauscher 6 gepumpt Der Wärmeaustauscher
besteht aus einem geschlossenen Behälter, der mit einem Kühlmantel und einem TurLinenrührer
ausgerüstet ist Das in dem Wärmetauscher 6 temperierte monomere Ausgangsmaterial fließt von oben in ein
erstes Polymerisationsgefäß 8, das mit einem Spiralbandrührer 11 und einem Mantel 12, durch den ein
Kühlmedium von einer Einströmöffnung 14 zu einer Ausströmöffnung 13 geleitet werden kann. Das
Reaktionsgemisch wird aus dem Gefäß 8 durch eine Rohrleitung 15 entleert und von einer Pumpe 52 durch
so eine Rohrleitung 19, einen Wärmeaustauscher 45 und durch eine Rohrleitung 20 zu einem zweiten Polymerisationsgefäß
21 gefördert Der Wärmeaustauscher 45 ist von einer Bauart die unter der Bezeichnung »Votator«
bekannt und im »Chemical Engineers' Handbook« (McGraw-Hill Book Co, 1950) auf Seite 1213 abgebildet
ist In diesem Wärmeaustauscher wird das Reaktionsgemisch auf die vorgesehene Temperatur eingestellt Das
zweite Polymerisationsgefäß 21 ist mit einem Rührer 22 der gleichen Bauart wie diejenige des ersten Polymerisationsgefäßes
8 und einem (nicht dargestellte) Schlangen enthaltenden Kühlmantel 23 ausgestattet Das
durch eine Rohrleitung 24 aus dem zweiten Polymerisationsgefäß 21 abgezogene Reaktionsgemisch wird von
einer Pumpe 64 durch eine Rohrleitung 39 zu einem
» Extruder 40 gefördert, in dem die flüchtigen Bestandteile
des Reaktionsgemisches entfernt werden, während das Polymerisat durch eine Düse 44 extrudiert wird. Der
Extruder 40 ist mit einer Schnecke 41, einer Entgasungs-
Öffnung 43, Heiz- und Kuhleinrichiungen 42 und einem
System 53 tür Zugabe von Zusatzstoffen ausgerüstet.
Bei der vorstehend beschriebenen Einrichtung werden die Ventile 16, 48 und 54 geöffnet, wählend die
Ventile 17, 47, 55 und 60 geschlossen werden. Durch Schließen der Ventile 16 und 48 sowie öffnen der
Ventile 17 und 47 kann das Reaktionsgemisch aus dem ersten Polymerisationsgefäß 8 direkt zum Entfernen der
flüchtigen Bestandteile in den Extruder 40 übergeführt werden. Andererseits kann durch Schließen der Ventile
17 und 47 sowie Offnen der Ventile 16,48,55,63 und 60
das Reaktionsgemisch aus dem zweiten PolymerisationsgefäQ 21 durch ein drittes Polymerisationsgefäß 56
dem Extruder 40 zugeführt werden. Das dritte Polymerisationsgefäß 56 ist ebenfalls mit einem
Doppelspiralrührer 62 und einem Kühlmantel 61 ausgerüstet.
An Hand nachstehender Beispiele wird die Erfindung näher beschrieben. In den Beispielen sind alle
Prozentang.iben und Teile — sofern nicht anders angegeben — Gewichtsprozente und Gewichtsteile. Die
Verfahren aller Beispiele wurden mit Hilfe einer Einrichtung nach Fig.2 ausgeführt. Die technischen
Daten der Einrichtung waren: ein Polymerisationsreaktor mit einem Fassungsvermögen von 3001 sowie ein
Entgasungsextruder mit einer Doppelschnecke (von je 90 mm 0 und 1200 mm Länge) und einem Entgasungsteil von 600 mm Länge. Sofern nicht anders angegeben,
wurde in das Produkt 0,1 Gew.-% Stearylalkohol, bezogen auf das Polymerisat, eingearbeitet
Die Formbeständigkeit des aus dem Polymerisat geformten Körpers in der Wärme wurde nach der
ASTM-Methode D-648-56 mit einer Biegespannung von 18,6 und einer Erwärmungsgeschwindigkeit von
2°C/min bestimmt. Die Formbarkeit des Polymerisats wurde wie folgt bestimmt: Das Polymerisat wurde unter
folgenden Bedingungen durch Spritzgießen verarbeitet:
Spritzgießmaschine:
Form volumen:
Form volumen:
Taktzeit:
130 mm χ 130 mm χ 2 mm,
2 Formen
1180 bar
4 s/Hub
65 s
wurde die Zulaufgeschwindigkeit des Ausgangsmaterials auf 25 l/h erhöht und zu stationärem Betrieb
übergegangen. Im stationären Betriebszustand betrug die V*rweilzeit in dem Reaktor 4 h 42 min, und das den
s Reaktor verlassende Reaktionsgemisch e.iihiih, wie
eine Bestimmung durch Gaschromatographie ergab, 64 Gew.-% Polymerisat Die Temperaturen des Enigasungsteils,
des Extrusionsteils und der Düse des Entgasungsextruders betrugen 250 bzw. 230 und 225° C.
to Der Druck im Entgasungsteil wurde auf etwa 12 mbar
abs. gehalten. Das Polymerisat wurde in Form von Strängen durch eine Düse mit vier runden Öffnungen
von 32 mm 0 extrudiert, mit Wasser abgekühlt und zu Granulat von 6,4 mm Länge geschnitten. Nach 168
Stunden ununterbrochenem stationärem Betrieb wurden 2,51 Granulat erhalten.
Das so erhaltene Formmaterial hatte einen FR-Wert (»Flow Rate« nach der ASTM-Methode D 1238-65 T;
Fließgeschwindigkeit eines Polymerisats beim Strangpressen, ausgedrückt durch die in 10 min extrudierte
Menge des Polymerisats in Gramm bei einer Zylindertemperatur von 230°C und einer Extrusionskraft von
98,1 N) von 30 bis 40 und einen durch Gaschromatographie bestimmten Restgehalt an Methylmethacrylat und
Methylacrylat von weniger als 0,1%. Es war ein AIIzweck-Polymethacrylat-Formmaterial von guter
Qualität, wie die außerordentlich hohe Formgrenztemperatur 7} von 295 bis 3000C eine Deformationstemperatur
von 85° C sowie zufriedenstellende mechanische Eigenschaften und eine hohe Transparenz zeigen. In den
zur Herstellung des Polymerisats verwendeten Einrichtungen wurden keine wesentlichen Polymerisatansätze
beobachtet
Mit unterschiedlichen Zylindertemperaturen wurde eine Reihe von Versuchen ausgeführt urd die höchste
Zylindertemperatur T2 bestimmt, bei der der Anteil
fehlerhafter Formkörper mit sichtbaren Defekten, oft als »Silberstreifen« bezeichnet, höchstens 20% betrug.
Aus 87 Teilen Methylmethacrylat, 12 Teilen Methylacrylat,
0,23 Teilen n-Octylmercaptan und 0,0017 Teilen
(0,113 · ΙΟ-4 Mol/100 g Monomere) Di-tert-feutylperoxid
(Halbwertszeit 1 Stunde bei 1500C) wurde ein
monomeres Ausgangsmaterial hergestellt, in einem Wärmeaustauscher unter Luftabschluß auf eine Temperatur
von 30° C temperiert und mit einer Zulauf geschwindigkeit von 15 l/h kontinuierlich einem Reaktor
zugeführt Der Innendruck des Reaktors wurde mit Stickstoff auf 7,85 bar abs, die Poiymerisationstemperatur
auf 1500C eingestellt In dem Reaktor wurde das Reaktionsgemisch mit einem Spiralbandrührer, der mit
90 U/min umlief, intensiv gerührt Nach 7 h 48 ram
Aus 98 leiien Methyimethacryiat, 2 Teilen rviethyiacrylat,
03 Teilen tert-Butylmercaptan und 0,0017
Teilen (0,116 · 10-« Mol/100 g Monomere) Di-tert-butylperoxid
(mit einer Halbwertszeit von 0,55 h bei 155° C) wurde ein monomeres Ausgangsmaterial hergestellt
und nach dem Verfahren des Beispiels 1 verarbeitet, wobei jedoch die PolymerisationsFmperatur
1550C, die Verweilzeit 4 h 06 min und die
Umwandlung 65% betrugen. Die Temperaturen des Entgasungsteils, des Extrusionsteils und der Düse des
Entgasungsextruders betrugen 260 bzw. 240 und 235° C Nach 240 Stunden ununterbrochenen stationären
Betriebes wurden 3,61 Granulat erhalten.
Das so erhaltene Formmaterial hatte einen FR-Wert von 7 bis 8, einen Restgehalt an Monomeren von
weniger als 0,1%, eine obere Formgrenztemperatur T2
von 297 bis 3030C und eine Deformationstemperatur von 1030C Wesentliche Ansätze von Polymerisat an
Teilen der verwendeten Einrichtungen wurden nicht beobachtet
Im Hinblick darauf, daß Methylmethacrylatpolymerisate sich im allgemeinen bei Temperaturen von 310 bis
3400C rasch zu zersetzen beginnen, lassen die
mitgeteilten TrWerte erkennen, daß die nach dem
beschriebenen Verfahren erhältlichen polymeren Formmaterialien
eine ungewöhnlich hohe Beständigkeit gegen thermische Zersetzung zeigen. Zu Vergleichszwecken wurden mehrere Methacrylatpolymerisate, die
im Handel als wärmebeständige Qualitäten und als Allzweckqualitäten erhältlich sind, auf ihre obere
Formgrenztemperatur T2 getestet Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegeben.
wärmebeständige Allzweck-
275
270 260 275
A | 280 |
B | 285 |
C | 260 |
D | 275 |
E | 270 |
F | 280 |
G | 275 |
Diese Beispiele wurden nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 ausgefOhrt, wobei jedoch die
s in der nachstehenden Tabelle 2 angegebenen Änderungen vorgenommen wurden. Die Eigenschaften der
erhaltenen Produkte sind ebenfalls in der Tabelle aufgeführt Bei allen Beispielen wurden keine wesentlichen
Polymerisatansätze an Teilen der verwendeten Einrichtungen beobachtet
Die nach den Verfahren der Beispiele 1 bis 7 erhaltenen Produkte hatten ein durchschnittliches
Molekulargewicht von etwa UOO, die nach den Verfahren der Beispiele 8 bis 13 erhaltenen Produkte ein
solches von etwa 1000.
Bet | MMA Co- | Teile | Initiator | Halb | TeQe | 10"4MoI | Mercaptan | Teile | Zulauf- |
spiel | Teile mono- | werts | je 100g·) | geschw. | |||||
Nr. | meres | Typ | zeit (h) | I/h | |||||
035 | 0,0020 | 0,074 | |||||||
0,93 | 0,0022 | 0,076 | |||||||
y | 98 MA | 2 | A | 1,0 | 0,0020 | 0,133 | n-Dodecyl | 0,27 | 25 |
4 | 100 | - | B | 1,0 | 0,0017 | 0,116 | tert-Butyl | 0,25 | 25 |
5 | 88 MA | 12 | C | 1,0 | 0,0017 | 0,114 | tert-Butyl | 035 | 25 |
6 | 99 EA | 1 | C | 045 | 0,0014 | 0,095 | tert-Butyl | 030 | 25 |
7 | 934 MA | 64 | C | 045 | 0,0019 | 0,128 | n-Octyl | 0,21 | 25 |
8 | 100 | - | C | 045 | 0,0020 | 0,136 | tert-Butyl | 0,28 | 25 |
9 | 934 MA | 64 | C | 045 | 0,0019 | 0,127 | ü-Qety! | 0,20 | 25 |
10 | 100 | - | C | 036 | 0,0009 | 0,061 | tert-Butyl | 030 | 25 |
11 | 87 MA | 13 | C | 036 | 0,0017 | 0,113 | tert-Butyl | 034 | 25 |
12 | 100 | - | C | tert-Butyl | 0,27 | 25 | |||
13 | 864 MA | 134 | C | tert-Butyl | O32 | 25 | |||
MMA | • Methylmethacrylat. | ||||||||
MA | - Methylacrylat | ||||||||
EA | - Äthylacrylat | - 24-Dimethyl-24-di-(tert-butylperoxy)-hexin(3). | |||||||
A | - Dicumylperoxid. | - Di-terL-butylperoxid. | |||||||
B | |||||||||
C | |||||||||
*) \0~* Mol Initiator je 100 g monomere* Ausgangsmaterial.
Bei- Polymerisationsspiel bedingungen
Nr.
Bedingungen im Entgasungsextruder
ratur weil- wand- teil sions- temp. Restgehalt tionstemp.
zeit lung teil-
Tempe- Druck Temp, ratur mbar
abs.
eC h % *C 0C 0C %' 0C C
3 | 145 | 3,4 | 56 | 255 | 12 | 235 | 230 | 0,1-0,05 |
4 | 150 | 34 | 60 | 260 | 12 | 240 | 235 | 0,1-0,05 |
5 | 150 | 43 | 66 | 250 | 12 | 230 | 225 | 0,1-0,05 |
6 | 150 | 4,2 | 60 | 260 | 12 | 240 | 235 | 0,1-0,05 |
7 | 150 | 4,7 | 62 | 255 | 12 | 235 | 230 | 0,1-0,05 |
98-102 7- 8 295-300
100-105 6- 7 295-300
84- 87 30-35 295-300
99-102 7- 9 297-301
94- 96 10-13 295-300
Fortsetzung
Bei | Polymerisations | Um | Bedingungen im | C | Extru- | Düsen- | Eigenschaften | des Formmalerials | T2 |
spiel | bedingungen | wand | sions- | temp. | |||||
Nr. | Tempe- Ver- | lung | Entgasungsextruder | teil- | Monomeren- | Defbrma- FR-Wert | |||
ratur weil- | Entlüftungs- | Temp. | Restgehalt | tionstemp. | |||||
zeit | teil | ||||||||
% | Tempe- Druck | C | C | C | |||||
ratur mbar | |||||||||
C h | abs. | % | C | ||||||
155
155
155
155
158
i58
155
155
155
158
i58
4.8
3.9
3.5
4.0
6J
5.0
3.9
3.5
4.0
6J
5.0
65
65
64
68
60
70
65
64
68
60
70
260
255
255
250
255
255
255
255
250
255
255
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
240
235
240
230
240
240
235
240
230
240
240
235
230
235
225
235
235
230
235
225
235
235
0,1-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
ö,i-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
0,1-0,05
ö,i-0,05
101-106
94- 96
94- 96
100-104
84- 86
84- 86
100-105
83- 86
83- 86
6- 8
11-14
11-14
6- 7
35-39
35-39
6- 7
37-42
37-42
296-302
294-300
295-300
295-298
295-300
294-298
294-300
295-300
295-298
295-300
294-298
Das Verfahren wurde mit Hilfe einer Einrichtung ausgeführt, wie sie schematisch in F i g. 3 dargestellt ist
Das erste Polymerisationsgefäß 8 und das zweite Polymerisationsgefäß 21 wurden mit 90 bzw. 1401 eines
Gemisches beschickt, das im wesentlichen aus 98 Teilen
Methylmethacrylat. 2 Teilen Methylacrylat und 0,28 Teilen tert-Biitylmercaptan bestand. Die Ausgangschargen
in den Reaktoren wurden unter Rühren auf 1500C erhitzt Der Innendruck in den beiden Gefäßen
und dem dritten Gefäß 56 wurde mit Stickstoff auf 735 bar abs. eingestellt Ein Mencmerengemisch aus
Methylmethacrylat Methylacrylat und tert-Butylmercaptan
in den gleichen Mengenverhältnissen wie in den Ausgangschargen, das noch 0,002 Teile (0,136 · 10~<
Mol/100 g Monomere) Di-tert-butylperoxid enthielt, wurde in dem Wärmeaustauscher 6 auf eine Temperatur
von 300C temperiert und mit einer Zulaufgeschwindigkeit
von 10 l/h kontinuierlich dem ersten Polymerisationsgefäß 8 zugeführt, während Flüssigkeit aus dem
ersten Polymerisationsgefäß 8 mit der gleichen Geschwindigkeit dem zweiten Polymerisationsgefäß 21
zugeleitet und aus dem zweiten Polymerisationsgefäß 21 in das dritte Polymerisationsgefäß 56 übergeführt
wurde. Die Manteltemperatur des dritten Gefäßes 56 wurde auf 150°C gehalten. Aus dem ersten und zweiten
Reaktionsgefäß wurden unter Druck Proben entnommen, abgekühlt und mit Hilfe bekannter Methoden der
Gaschvcnatographie auf ihren Polymerisatgehalt untersucht Sobald das Reaktionsgemisch in dem ersten
Gefäß einen Polymerisatgehalt von 50% erreichte, wurde der Durchfluß in jeder Rohrleitung auf 23 l/h
erhöht Gleichzeitig wurde das Ventil 54 geöffnet, das Ventil 55 geschlossen und das Reaktionsgemisch durch
die Rohrleitung 39 dem Extruder 40 zugeführt, in dem die flüchtigen Bestandteile des Reaktionsgemisches
abgetrieben wurden. Die Temperaturen im Entgasungsteil, im Extrusions- und Mischteil sowie der Düse
betrugen 275, 260 bzw. 255° C Der Druck im Entgasungsteil wurde auf etwa 20 mbar abs. gehalten.
Durch die mit vier runden Öffnungen von 3,2 mm 0 versehene Spritzdüse wurde ein viskoser Kunststoff in
Form von Strängen extrudiert. Die Extrusionsgeschwindigkeit betrug 15,5 kg Polymerisat/h. Die extrudieren
Stränge wurden mit Wasser abgekühlt und zu Granulat mit einer Länge von 6,4 mm geschnitten. Im stationären
Betriebszustand wurden Umwandlung und Temperatur im ersten und zweiten Polymerisationsgefäß auf
53%/150°C bzw. 70%/155°C gehalten. Der Druck betrug 7,85 bar abs. Die Verweilzeiten im ersten und
zweiten Reaktor betrugen 3,8 h (3 h 48 min) bzw. 1,7 h (1 h 42 min). Nach 480 Stunden kontinuierlichen
Betriebes wurden etwa 61 Kunststoff erhalten. Während der ganzen Betriebszeit war der ProzeRv&rlauf
stabil.
Das so erhaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert von 5^ bis 63, und sein durch Gaschromatographie
bestimmter Restgehah an Methylmethacrylat betpjg 0,2
bis 0,1%. Seine Formbarkeit war ausgezeichnet, wie aus der außerordentlich hohen oberen Formgrenztemperatur
Ti von 295 bis 300° C die in der vorstehend beschriebenen Weise durch Spritzgußversuche bestimmt
wurde, zu erkennen ist Das Material hatte einen durchschnittlichen Polymerisationsgrad von etwa 1000,
eine Deformationstemperatur von 100 bis 103° C, zufriedenstellende mechanische Eigenschaften, hohe
Transparenz und war frei von Verfärbungen. Dies zeigt, daß das Polymerisat die erwünschte Kombination von
Eigenschaften eines Allzweck-PoIymethylmethaciYlat-Formmaterials
hatte.
Nebenbei sei bemerkt, daß während der. kontinuierlichen
Betriebes für eine gewisse Zeit die Ventile 60 und
so 63 geöffnet worden waren, so daß der Inhalt des Gefäßes 56 von der Pumpe 54 mit einer Geschwindigkeit
von 0,5 l/h durch die Leitung 59 in die Leitung 39 gefördert wurde. Nennenswerte Auswirkungen dieser
Maßnahme auf die Qualität des Polymerisats wurden
ss nicht beobachtet Der Wärmeaustauscher 45 wurde nicht zu Kühlzwecken verwendet, sondern auf einer
Innentemperatur von 1500C gehalten.
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 14 wurde ein monomeres Ausgangsmaterial, das aus 100
Teilen Methylmethacrylat, 0,30 Teilen tert-Butylmercaptan
und 0,0017 Teilen (0,116 - 10-^ Mol/100 g
Monomeres) Di-tert-butylperoxid bestand, kontinuierlich polymerisiert, wobei jedoch das Reaktionsgemisch
in dem ersten Polymerisationsgefäß zu 52% und in dem
zweiten Polymerisationsgefäß zu 68% umgewandelt wurde. Die Verweilzeit in diesen Gefäßen betrug 5,5 h
(5 h 30 min) bzw. 2,0 h. Das entgaste Polymerisat wurde
mit einer Geschwindigkeit von 15,0 kg/h extrudiert
Das so erhaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert
von 54 bis 6,0, eine obere Formgrenztemperatur 7j von
295 bis 299° C, eine Deformationstemperatur von 101 bis
1040C, einen durchschnittlichen Polymerisattonsgrad
von etwa 1000 und einen Restgehalt an Methyhnethacrylat
von 0,2 bis 0,1 %.
10
15
Bei allen Verfahren dieser Beispiele wurde die Polymerisation und nachfolgende Entgasung des Polymerisats
in der gleichen Einrichtung wie bei dem Verfahren des Beispiels 14 ausgeführt, wobei jedoch nur
das Polymensstionsgefäß 8 als Polymerisationsreaktor
verwendet und das Reaktionsgemisch aus dem Reaktor 8 von der Pumpe 52 direkt zu dem Entgasungsextruder
40 gefördert wurde. Die Polymerisationstemperatur betrug 150° C und der Monomerenzulauf 23 l/h.
Bei dem Verfahren des Beispiels 16 wurde im stationären Betriebszustand ein rjonomeres Ausgangs-
material verwendet, das aus 100 Teilen Methylmeihacrylat,
0,0017 Teilen (0,116 · 10-« Mol/100 g Monomeres)
Di-tert-butylperoxid und 0,29 Teilen tert-Butylmercaptan
bestand. Das Reaktionsgemisch wurde im Reaktor 8 gründlich gerührt und auf einem Polymerisatgehalt
von 52% gehalten.
Bei dem Verfahren des Beispiels 17 wurde im stationären Betriebszustand ein monomeres Ausgangsmaterial
verwendet, das aus 100 Teilen Methylmethacrylat,
0,0014 Teilen (0,095 · 10-* Mol/100 g Monomeres) Di-terL-butylperoxid und 0,30 Teilen tert-Butylmercaptan
bestand. Die Umwandlung wurde auf 55% gehalten.
Bei dem Verfahren des Beispiels 18 wurde im stationären Betriebszustand ein monomeres Ausgangsmaterial
verwendet, das aus 90 Teilen Methylmethacrylat, 10 Teilen Methylacrylat, 0,0014 Teilen (0.094 · 10-<
Mol/100 g Monomere) Di-tert-butylperoxid und 036
tert-Butylmercaptan bestand. Der Polymerisatgehah
des Reaktionsgemisches betrug 65%.
Bei jedem Beispiel wurden in; Verlauf eines
einwöchigen ununterbrochenen Betriebes zufriedenstellende Produkte mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad
von etwa 1000 erhalten. Einige Eigenschaften der Produkte sind in der nachstehenden Tabelle 3
angegeben.
Bei | FR-Wert | Deformations | ("Q |
spiel | temperatur | ||
Nr. | |||
CQ | |||
16
17
18
17
18
5,5- 6,1
5,3- 6,2
23-28
5,3- 6,2
23-28
100-104
100-102
87-295-300
295-305
295-300
295-305
295-300
Bei diesen Beispielen wurde das Verfahren des Beispiels 14 mit den in Tabelle 4 angegebenen
Änderungen wiederholt Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 4 aufgeführt
so
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wurde ein monomeres Ausgangsmaterial, das aus 100
Teilen Methylmethacrylat, 0,31 Teilen tert-Butylmercaptan
und 0,1 Teil Di-tert-butylperoxid (635 ■ 10-«
Mol/100 g Monomeres) mit einer Halbwertszeit von 2,4 h bei 140° C bestand, verarbeitet, wobei jedoch die
Polymerisationstemperatur 1400C und die Umwand- w
lung 30% betrug. Die Temperaturen im Entgasungsteil, Extmsionsteil und der Düse des Entgasungsextruders
betrugen 275 bzw. 245 und 2350C
Das so erhaltene Formmaterial hatte einen FR-Wert von 6 bis 8, eine Deformationstemperatur von 96 bis es
99°C und eine obere Formgrenztemperatur Ti von
270°C Nach sechs Stunden Dauerbetrieb traten Ansätze von Polymerisat an Teilen der Einrichtung auf.
Unter Verwendung eines Doppelschnecken-Extruders (dessen Schnecken einen Achsenabstand von
76 mm, einen Durchmesser von 89 mm und eine Länge von 1245 mm hatten) als Polymerisationsreaktor wurde
ein monomeres Ausgangsmaterial, das aus 100 Teilen Methylmethacrylat 0,225 Teilen Di-tert-butylperoxid
(15,4 · ΙΟ-4 Mol/100 g Monomeres) mit einer Halbwertszeit
von 0,45 h bei 157°C und 035 Teilen Laurylmercaptan bestand, kontinuierlich polymerisiert
Das monomere Ausgangsmaterial wurde dem Aufgabetrichter des Extruders mit einer Geschwindigkeit von
82 g/min zugeführt, und das aus dem Extruder austretende Reaktionsgemisch wurde kontinuierlich zu
einem Entgasungsextruder gefördert Die Temperatur im Extruder betrug 157° C und die Verweilzeit im
Extruder 25 min, die Umwandlung bei der Extrusion 93%. Die Temperatur im Entgasungsextruder betrug
2600C Das aus dem Entgasungsextruder austretende Material wurde abgekühlt und granuliert Der Restgehalt
an Methylmethacrylat im Granulat betrug bis zu 1,4 Gew.-%. Es kann angenommen werden, daß mindestens
ein Teil dieses hohen Restgehaltes an Methylmethacrylat auf eine thermische Zersetzung des Polymerisats im
Entgasungsextruder zurückzuführen ist
Bei- MMA
spiel
Nr.
Nr.
Comono- Mercaptan
meres
meres
(Teile) (Teile) (Teile)
Stearyl- P
alkohol
(Gew.-% des Polymerisats)
FR-Weri
HDT
(Q
(Q
T2
(Q
(Q
19
20
21
22
23
24
20
21
22
23
24
93,8
93,8
92,1
944
93,8
92,1
944
944
EA 6,2
EA 6,2
BA 7^
MA 54
MA 54
Ma 54
EA 6,2
BA 7^
MA 54
MA 54
Ma 54
TBM 0,32
TBM 0,40
TBM 0,40
DM 0,26
TBM 0,40
TBM 0,40
DM 0,26
EM
OM
OM
0,08
0,21
0,21
0,6
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
MMA = | MethylmethacrylaL |
MA = | Methylacrylat |
EA = | Äthylscryiat. |
BA = | Buiylacrylat. |
TBM = | tert-B utylm ercap tan. |
DM = | n-Dodecylmercaptan. |
BM = | n-Butylmercaptan. |
OM = | n-Octylmercaptan. |
P | Durchschnittlicher Polymerisationsgrad. |
HDT - | Deformationstemperatur. |
Das Granulat ergab bei dem Spritzgußtest eine obere Formgrenztemperatur T2 von 245 bis 2550C, ein
Zeichen für eine unbefriedigende Formbarkeit
Ein Polymerisationsgemisch, das aus 100 Teilen Methyimethacrylat, 0,28 Teiien tert-Butyimercaptan
und 0,0014 Teilen (0,095 -10-· Mol/100 g Monomeres)
Di-tert-butylperoxid mit einer Halbwertszeit von 045 h
bei 155° C bestand und somit im wesentlichen die gleiche
Zusammensetzung wie das Reaktionsgemisch des Beispiels 8 hatte, wurde in einem Doppelschneckenextruder
als Reaktor bei 155° C polymerisiert Der Doppelschneckenextruder hatte zwei Schnecken von je
89 mm 0 und 1245 mm Länge, die einen Achsenabstand von 76 mm hatten. Die Initiatorbedingungen sind in
F i g. 4 mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet und liegen, wie ersichtlich, innerhalb des für die Ausführung des
Verfahrens angegebenen Bereichs. Bei der Polymerisation wurde die Schneckendrehzahl so eingestellt, daß
der Durchsatz des Polymerisationsgemisches durch den Extruder 70 g/min betrug. Das den Extruder verlassende
Reaktionsgemisch ergab bei der gaschromatographischen Analyse einen Polymerisatgehalt von nur 15
Gew.-%. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß die angewendete Kombination von Intiatorbedingungen
(Aktivität und Anfangskonzentration) zur Erzielung einer ausreichenden Umwandlung bei der Massepolymerisation
in einem Doppelschneckenextruder nicht geeignet war. Es wurde versucht, das Reaktionsgemisch
in der gleichen Weise wie das Reaktionsgemisch des Beispiels 8 in einem Entgasungsextruder von flüchtigen
Bestandteilen zu befreien und zu Strängen zu extrudieren. Es erwies sich jedoch als außerordentlich schwierig,
einen kontinuierlichen Betrieb des Entgasungsextruders aufrechtzuerhalten, weil der niedrigviskose Sirup im
Entgasungsteil des Extruders in die Entgasungsöffnungen eindrang und diese durch Polymerisatablagerungen
häufig verstopfte. Die Arbeit mußte immer wieder unterbrochen werden, urr den Extruder auseinanderzu-
ca. 1000
ca. 800
ca. 800
ca. 1200
ca. 1200
ca. 1200
ca. 800
ca. 800
ca. 1200
ca. 1200
ca. 1200
26-28
60-67
30-34
6,8-7,4
7,2-7.7
7,0-74
89-92
79-82
84-86
94-96
95-96
94-97
79-82
84-86
94-96
95-96
94-97
293-300 295-300 295-300 295-300 295-300 295-300
nehmen und die Öffnungen zu reinigen. Infolge dieser Schwierigker.en konnten nur einige huntert Gramm
Extrudat gewonnen werden, das leicht gelb gefärbt war.
Das Extruda: wurde zerkleinert und untersucht
Das so enaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert von über IC bis 12 und eine Deformationstemperatur
von 71 bis WC Die obere Formgrenztemperatur T2
kennte nich: bestimmt werden, da hierfür mindestens einige Kilogramm Polymerisat erforderlich gewesen
wären. Auf Grund von Erfahrungen ist jedoch anzunehmer, daß der T2-Wert nicht so hoch wie der*
T2-Wert des nach dem Verfahren des Beispiels 8
erhaitenen Produktes war.
Das Beispiel zeigt, daß Verfahrensbedingungen, die
bei Verwendung eines Rührgefäßreaktors zu einem Polymerisat mit überlegenen Eigenschaften führen, in
einem Schneckenextruder als Reaktor keine brauchbare Umwandlung ergeben.
Bei dem Verfahren des Vergleichsbeispiels 1 mußte die Umwandlung auf nur 30% gehalten werden, weil bei
höheren Umwandlungen nicht nur ein plötzlicher Anstieg der Viskosität des Reaktionsgemisches eintrat,
der de/. Rührer zum Stillstand bringen konnte, sondern auch plötzlu-h Temperatur- und Drucksteigerungen
auftraten, circh d.t die Fortsetzung der Arbeit
gefährlich wj-de. Die bei diesem Verfahren angewendeten
Initiatp-bedingungen sind in Fig.4 mit der
Bezugsziffer 2 bezeichnet und liegen außerhalb des Bereichs der Bedingungen, die bei der Ausführung des
Verfahrens firniß der Erfindung einzuhalten sind
Das Pohmerisationsgemisch des Vergleichsbeispiels
1 wur« andererseits in einem Doppelschneckenextruder bei 14O°C polymerisiert Die Schneckendrehzahl
wurde so eingestellt, daß der Durchsatz des Reaktionsgenisches 80 g/min betrug. Das den Extruder
verlassende Reaktionsgemisch enthielt 73 Gew.-% Polymerisat und konnte unter den im Vergleichsbeispiel
1 anger ebenen Bedingungen im Entgasungsextruder verarbehii werden.
21 -
Das so erhaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert
von 3 bis 5, Eine Deformationstemperatur von 91 bis 97" C und eine obere Formgrenztemperatur 7j von 255
bis265eC
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wurde ein Polymerisationsgemisch, das im wesentlichen
aus 100 Teilen Methylmethacrylat 0,3 Teilen Laurylmercaptan und 0,16 Teilen (5,9 · 10~4 Mol/100 g Monomeres)
Dicumylperoxid mit einer Halbwertszeit von 0,17 h bei 150"C bestand, bei 150° C polymerisiert Die
Initiatorbedingungen sind in F i g. 4 mit der Bezugsziffer 3 bezeichnet Aus den vorstehend dargelegten Gründen
mußte die Umwandlung auf nur 30% gehalten werden. Bei der Entgasung betrugen die Temperaturen des
Entlüftungsteils, des Extrusionsteils und der Düse des Entgasungsextruder? 260° C Beim Betrieb des Extruders
traten die gleichen Schwierigkeiten wie bei dem Verfahren des Vergleichsbeispiels 3, wenn auch in
geringerem MaBe, auf. Nach mehrstündigem Betrieb wurde die Bildung von Polymerisatansätzen an Teilen
der Maschine beobachtet
Das so erhaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert von 5 bis 10, eine Deformationstemperatur von 91 bis 2s
97" C und eine obere Formgrenztemperatur T2 von 240
bis 260"G
Ein Polymerisationsgemisch von gleicher Zusammensetzung wie das bei dem Verfahren des vorstehenden
Vergleichsbeispiels verwendete Gemisch wurde in einem Doppelschneckenextruder mit den im Ver-
30 gleichsbeispiel 3 angegebenen Daten als Polymerisationsreaktor bei 150° C polymerisiert Die Schneckendrehzahl
wurde so eingestellt daß der Durchsatz des Reaktionsgemisches durch den Extruder 80 g/min
betrug. Das den Extruder verlassende Reaktionsgemisch enthielt 89% Polymerisat und konnte unter den
im vorstehenden Vergleichsbeispiel beschriebenen Bedingungen im Entgasungsextruder einwandfrei verarbeitet
werden.
Das so erhaltene Polymerisat hatte einen FR-Wert von 4 bis 7, eine Deformationstemperatur von 94 bis
97°C und eine obere Formgrenztemperatur 7j von 250 bis 2600G
Die vorstehend beschriebenen Versuche zeigen, daß bei Initiatorbedingungen, wie sie den Bezugsziffern 2
und 3 entsprechen, die außerhalb des erfindungsgemäßen Dreiecksbereiches liegen, die durch Polymerisation
im Rührgefäßreaktor und im Schneckenextruder erhaltenen Polymerisate hinsichtlich der Formbeständigkeit
in der Wärme (Deformationstemperatur) und der Warmformbarkeit (obere Formgrenztemperatur Tj)
ahnliche Eigenschaften aufweisen, wobei T1 jedoch
deutlich niedriger liegt als bei den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhältlichen Polymerisaten. Bei
der Polymerisation im kontinuierlich arbeitenden Rührgsfäßreaktor muß die Umwandlung im Hinblick
auf die instabile Polymerisationsreaktion niedrig gehalten werden. Dadurch wird die Ausbeute unbefriedigend,
und bei der Entgasung können erhebliche Schwierigkeiten auftreten. Bei Einhaltung der durch die Bezugsziffer
1 angegebenen initiatorbedingvcgen konnte dagegen im Rührgefäßreaktor gefahrlos eine hohe Umwandlung
und ein Produkt mit überlegenen Warmformeigenschaften erhalten werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von formbaren Methylmethacrylat-Polymerisaten mit mindestens s
80 Gew.-% Methylmethacrylat-Einheiten und bis zu 20 Gew.-% Alkylacrylat- und/oder Alkylmethacrylat-Einheiten
durch kontinuierliche Massepolymerisation unter kontinuierlicher Zufuhr eines Gemisches
aus a) Methylmethacrylat, b) gegebenenfalls mindestens einem Comonomeren aus der Gruppe
Alkylacrylate und Alkylmethacrylate, c) 0,01 bis
1 Mol-% Mercaptan, bezogen auf den Monomerenzulauf,
und d) einem freie Radikale bildenden initiator in eine Polymerisationszone, wo es auf eine
im wesentlichen konstante Polymerisationstemperatur von über 1300C und unter 160°C unter
gründlichem Vermischen der zugeführten Komponenten mit dem Reaktionsgemisch in der Polymerisationszoce
erhitzt wird, kontinuierlichem Abziehen des Reaktionsgemisches aus der Reaktionszone und
anschließender Entfernung flüchtiger Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation
in einem mit Rührwerk versehenen Reaktor — gegebenenfalls auch mehreren Reaktoren —
stattfindet, in dem — bzw. in dunen — die Flüssigkeit in Richtung parallel zur Achse gemischt wird, das
zugeführte Monomerengeir.isch den freie Radikale bildenden Initiator mit der Halbwertszeit B (h) bei
Polymerisatfottstemperatur in einer solchen Konzentration
A (Mol/100 g Monomerenzulauf) enthält, daß folgende Beziehungen erfüllt sind:
10 £ A1'2 ■ B-1'1 · 103, 3 £ 4 · B ■ IO5
und
2,9 £ A-* (B +10,3) ΙΟ"6,
und daß im Reaktionsgemisch der Polymerisatgehalt Φ (in Gew.-%) im wesentlichen konstant auf einen
Wert gemäß folgender Beziehung
50 < Φ < 70 exp (0,0121 7"—
gehalten wird, in der Tdie Polymerisationstemperatur
in ° C ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch in der Polymerisationszone
auf einer Temperatur oberhalb 140° C und unterhalb 160° C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch so gekennzeichnet daß A und B weiter den Beziehungen
genügen:
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