DE2341139A1

DE2341139A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gegenstaenden

Info

Publication number: DE2341139A1
Application number: DE19732341139
Authority: DE
Inventors: Michel Bailly
Original assignee: Compagnie Francaise de Raffinage SA
Current assignee: Compagnie Francaise de Raffinage SA
Priority date: 1972-08-23
Filing date: 1973-08-14
Publication date: 1974-03-07
Also published as: JPS54180477U; NL162589B; BR7306473D0; ATA723573A; IT993699B; AR200737A1; BE803883A; FR2196892A1; JPS4960353A; ZA735789B; NL7311625A; FR2196892B1; US3912436A; NL162589C; SE398841B; CH580487A5; AT357753B; CA1011064A; ES418128A1; DD112384A5

Description

GOMPAGHIE FRANCAISE DE HAiTINAGE S.A., Paris, Frankreich

Verfahren, und Vorrichtung zur Herstellung von

Gegenständen

Die Erfindung "bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststoff, Glas oder dergleichen, insbesondere mit einer Wandstärke größer als 1 mn, durch Extrudieren und Ausformen des jeweiligen Materials in plastischem Zustand. Sie hat auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Gegenstand.

Als plastischer Zustand ist in vorliegenden Zusammenhang nicht nur derjenige Zustand eines Materials zu verstehen, in Vielehen eine Belastung desselben eine dauernde Material verformung zur Folge hat, sondern neben diesem reinen plastischen Zustand auch ein solcher, bei welchem die dauernde Verformung geringer als in reinem plastischem Zustand ist. Diese verringerte dauernde Deformation ist auf eine Sestelastizität des Materials zurückzuführen. Diese Restelastizität muß jedoch verhältnismäßig gering sein, damit erfindungsgenäß verfahren werden kann.

Weiterhin ist 8.1s Folie nicht nur eine solche zu verstehen, sondern auch ein Band oder Profil beliebigen Querschnitts.

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Erfindungsgemäß in plastischem Zustand verarbeitbar sind formbare Polymerisate, Glas, expandierte Scheune, Kautschuks und dergleichen. Vorzugsweise kommen thermoplastische Materialien zur .Anwendung.

Es ist "bereits bekannt, Folien in plastischem Zustand senkrecht zu extrudieren und zu verformen bzw. auszuformen. So gehört beispielsweise eine Vorrichtung zum Stand der Technik, bei welcher eine Folie aus plastischem Material kontinuierlich senkrecht extrudiert wird, worauf die Folie zur Ausformung eines Gegenstandes zwischen zwei Forrüiälften eingeschlossen wird, Vielehe der Bewegung der* laufend e^rfcruäierten Folie nach unten folgen (FR-PS 1 436 900).

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung sind zwei identische Vorrichtungsteile vorgesehen, welche abwechselnd wirksam werden (US-PS 3 0^0 330). Schließlich kann das Ausformen der extrudiert en Folie in plastischem Zustand des Materials mit Hilfe von Formen geschehen, welche horizontal oder in bestimmten Fällen senkrecht beweglich sind, wobei kontinuierlich oder diskontinuierlich gearbeitet wird (CH-PS 4-55 253)·

Zwar ist das Verfahren des kombinierten Sxtrudierens und Ausformens im Prinzip bekannt, jedoch ist es wenig exitwikkelt, trotzdem es wirtschaftlich interessant ist. Der Grund dafür sind verschiedene Schwierigkeiten, welche sich bei der Durchführung ergeben, vor allem dann, wenn Gegenstände verhältnismäßig großer Wandstärke hergestellt -,rerden sollen.

Dabei ist insbesondere -Aachteilig, daß bein Sxtrudie— ren der Folie aus Katerial in plastischem Zustand ein hetzz.eh.tliches Katerialkriechen zu beobachten ist, welches nit steinender Folienstärke wächst. Dieses Phänomen ist nacliteilirr und

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schädlich, insbesondere beim kontinuierlichen Extrudieren und Ausformen, v/eil man den ausgeformten Gegenstand vor der Entnahme aus der Form abkühlen lassen muß, was vor allem bei großen Wandstärken beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt. Das Materialkriechen findet auch bei geringeren Stärken kleiner als etwa 1 mm statt, jedoch weniger merklich.

Während der Extrusion von Folien großer Stärke kühlen sich die Außenflächen und deren benachbarte Bereiche sehr viel schneller als der Ivernbereich ab, welcher die Wärme länger hält, und dessen Viskosität sich demzufolge langsamer ändert als diejenige der äußeren Bereiche, so daß ein gegenseitiges Gleiten stattfindet, was innere Folienspannung und eine ungleichmäßige Folienstärke zur Folge hat.

Weiterhin spielt ein zweiter Nachteil eine wesentliche Rolle. Bei der Ausformung des jeweils zu erzeugenden Gegenstandes, insbesondere eine? solchen Gegenstandes mit Winkeln und Ecken, ergibt sich im Bereich der Winkel bzw. Ecken eine Stärkeminderung der ausgeformten Folie. Wird die Folie gegen die jeweilige Form geblasen oder gesaugt, dann nimmt sie zunächst eine kugelige Gestalt mit regelmäßiger Materialverteilung an. Sobald die Folienkugel die Form an bestimmten, festen Stellen berührt, findet eine ungleichmäßige Dehnung der Folie statt, da an den Berührungsstellen das Material bereits anliegt, während es an den anderen Stellen noch bis an die Form bewegt werden muß, so daß sich der herzustellende Gegenstand ergibt. Die in Winkeln bzw. Ecken liegenden Bereiche werden am meisten gedehnt und sind daher sehr viel dünner als die anderen Bereiche beim fertigen Gegenstand.

Um das Materialkriechen zu vermindern, könnte man die Folienextrudiergeschwindigkeit erhöhen. Damit wäre es jedoch

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ausgeschlossen, Folien größerer Stärke herzustellen. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß bei einer hohen Extrusionsgeschwindigkeit der Folie auch das Ausformen von dem Einklemmen der Folie zwisehen den Formhälften bis zum Auswurf des ausgeformten Gegenstandes entsprechend schnell erfolgen muß. Insbesondere bei großen Wandstärken ist jedoch eine Grenze durch die Abkühlgeschwindigkeit des ausgeformten Gegenstandes gegeben.

Weiterhin könnte man versuchen, die extrudierte Folie durch eine besondere Formbewegung auszuformen, doch wird auch dadurch die Wandstärke vermindert.

Schließlich wäre zur Vermeidung zu geringer Wandstärken in Winkel- bzw. Eckbereichen des jeweils hergestellten Gegenstandes, was diesen an diesen Stellen besonders bruchempfindlich machen würde, daran zu denken, eine sehr starke Folie zu extrudieren. Diese Lösung ist jedoch wenig wirtschaftlich, da sich abgesehen von den empfindlichen Stellen zu große Wandstärken des hergestellten Gegenstandes ergeben würden.

Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, mit weichem diese Nachteile behoben sind und Gegenstände hergestellt werden können, welche an allen Stellen etwa dieselbe Wandstärke, vorzugsweise größer als 1 mm, aufweisen.

Dies ist durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich, wenn die Merkmale der Ansprüche 2 und 3 verwirklicht werden.

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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die im Anspruch 4 gekennzeichnete Vorrichtung vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen derselben sind den Ansprüchen 5 "bis 16 zu entnehmen.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Gegenstände gleichmäßiger Wandstärke herstellen, insbesondere Maschinengehäuse, Koffer, Karosserieelemente, Boote. Es können danach sowohl große Stückzahlen als auch Prototypen hergestellt werden.

Wie erwähnt, kommt den Problemen des Fließens und des Kriechens insbesondere dann eine besondere Bedeutung zu, wenn die auszuformenden Gegenstände eine Wandstärke größer als etwa 1 mm aufweisen, dazu also Folien aus Material in plastischem Zustand extrudiert werden müssen, welche eine große Stärke oder große Abmessungen aufweisen, beispielsweise von mehreren Metern. Dasselbe ist der Pail, wenn das verwendete Material ein Harz geringen Fließvermögens ist, und zwar von Hause aus oder durch Verstärkung oder Expansion. In diesen Fällen werden vafceilhafterweise Walzen vorgesehen, welche einen genügend schnellen Vorschub der Folie gewährleisten.

Erfindungsgemäß erfolgt das Extrudieren einer dicken ■ Folie oder einer Folie großer Abmessungen diskontinuierlich, nachdem Material in plastischem Zustand im Extrudierkopf gespeichert worden ist. Nach dem Ausformen und Abkühlen des vorhergehenden Gegenstandes wird das gespeicherte Material aus der Speicherkammer des Extrudierkopfes herausgedrückt. Der Extrudierkopf gewährleistet auch bei erhöhten Extrudiergeschwindigkeiten eine gleichmäßige Folienstärke.

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Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise !beschrieben. Darin zeigen:

Fig. 1 einen teilweise quergeschnittenen Extrudierkopf zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ;

Fig. 2A und 233 jeweils eine besondere Ausgestaltung der Austrittsöffnung des Extrudierkopfes gemäß Fig. 1$

Fig. 3 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem Extrudierkopf gemäß Fig. 1j

Fig. 4- und 5 jeweils den waagerechten Längsschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 5 bzw.. den senkrechten Querschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4 durch das Gehäuse eines erfindungsgemäßen Extrudierkopfes im Bereich der Austrittsöffnung, wobei eine besondere Ausgestaltung und Anordnung der beweglichen Lippenplatte vorgesehen ist;

Fig. 6 den Querschnitt durch das Gehäuse eines erfindungsgemäßen Extrudierkopfes im Bereich der Austrittsöffnung, wobei eine andere Ausgestaltung und Anordnung der beweglichen Lippenplatten vorgesehen ist;

Fig. 7 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung bestehend aus zwei Extrudierkopf en gemäß Fig. 1;

Fig. 8a und 8b schematisch das Ausformen einer extrudierten Folie in einer mehrteiligen Form mit Zieh-

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stangen, wobei gesonderte, d.h. formunabhängige Klemmorgane für die Folie vorgesehen sind.

Der Extrudierkopf gemäß Fig. 1 weist einen mittels einer Presse 1 an einer Konsole 2 beweglichen Kolben 3 auf, welcher mittels einstellbarer Führungen 4- und Punktbacken 5 in einem Gehäuse 6 dicht geführt ist. Kolben 3 und Gehäuse 6 sind mit elektrischen Heizwiderständen 7a oder Heizdampfleitungen 7b versehen.

Auf der dem Kolben 3 abgewandten Seite ist im Gehäuse 6 ein senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kolbens 3 bewegliches Verschlußglied 8 vorgesehen, welches mit einer Betätigungseinrichtung 9 verbunden ist,"beispielsweise einem Drucklufteinblaskopf, einem Kolbensystem oder einer einfachen Presse.

Auf der dem Kolben 3 abgewandten Seite vom Verschlußglied 8 sind am Gehäuse 6 zwei Lippenplatten 10 und 12 angebracht. Die Lippenplatte 12 ist in einem von einem Flansch 13 begrenzten Kanal des Gehäuses 6 beweglich. Dazu ist die Lippenplatte 12 über eine Stange 14- mit einer Presse 15 verbunden.

Der Kolben 3 ist in einer Speicherkammer 16 des Gehäuses 6 axial beweglich, wobei zwischen Kolben 3 und Speicherkammer 16 ein seitliches Spiel zwischen 0,05 und 0,2 mm vorgesehen ist. Kolben 3 und Speicherkammer 16 weisen jeweils eine im wesentlichen rechteckige Gestalt auf. Es kann auch eine Reihe zylindrischer Kolben verwendet werden, wobei die Führungen 4 durch eine durchbrochene Platte ersetzt sind.

iEhermoelemente 17 steuern die elektrischen Heizwiderstände 7a bzw. die Heizdampfleitungen 7b derart, daß Kolben 3

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und" Speicherkammer 16 auf einer vorgegebenen Temperatur gehalten sind. Die Lippenplatte 10 kann wärmeisoliert, d.h. mit einer Wärmeisolierung 18 versehen sein..

In die Speicherkammer 16 mündet eine Einlaßöffnung 19 für Material, welches sich in plastischem Zustand befindet. Die beiden parallelepipedförmigen Lippenplatten 10 und 12 schließen eine Austrittsöffnung 20 veränderlicher Größe ein.

Gemäß Fig. 3 sind zwischen der Konsole 2 und dem quaderförmigen Kolben 3 zwei Pressen 1 vorgesehen. Auf dem Gehäuse 6 sind elektrische Heiζwiderstände 7 angeordnet. Dem- Gehäuse 6 ist eine Förderpresse bzw. ein Extruder 21 mit Fülltrichter 22 vorgeschaltet, welcher durch die öffnung 19 hindurch die Speicherkammer 16 mit Material in plastischem Zustand beschickt. Zwischen der Lippenplatte 12 und der in Fig. 3 nicht sichtbaren Lippenplatte 10 wird eine Folie 23 extrudierti

Während durch die Einlaßöffnung 19 die Speicherkammer 16 gefüllt wird, verhindert das Verschlußglied 8 ein Abfließen der geschmolzenen Masse. Das Pullen der Speicherkammer 16 kann bei Atmosphärendruck und hochgezogenem Kolben 3 geschehen, jedoch kann der Kolben 3 auch einen Gegendruck ausüben, so daß sich eine homogenere, geschmolzene Masse ergibt. Sobald in der Speicherkammer 16 genügend Material in plastischem Zustand vorliegt, was durch die Stellung des Kolbens 3 gesteuert werden kann, kann die Folie 23 herausgedrückt werden. Dies kann entweder automatisch, oder vom Bedienungspersonal gestartet werden.

Dabei kann das Verschlußglied 8 bei Beginn der Abwärtsbewegung des Kolbens 3 oder aber etwas später öffnen, um auf diese Weise vorkomprimiertes Material frei heraustreten zu

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lassen. Die quaderförmige Ausbildung des Kolbens 3 und der Speicherkammer 16 gewährleistet über die gesamte Länge der Austrittsöffnung 20 einen gleichbleibenden, gleichmäßigen Durchsatz an Material in.plastischem Zustand, unabhängig vom verwendeten Material, wenn dieses nicht zu sehr erweicht ist. In diesem Pail muß die Temperatur abgesenkt werden, welche mittels der elektrischen Heizwiderstände 7a bzw. 7 bzw. mittels der Heizdampfleitungen 7b aufrechterhalten wird, gesteuert von den Thermoelementen 17.

Wird statt eines rechteckigen Kolbens 3 eine Eeihe zylindrischer Kolben vorgesehen, wie erwähnt, dann ergeben sich zwar gewisse Vereinfachungen bei der Herstellung des Extrudierkopfes, doch können sich Materialstauungen einstellen, die für die Qualität des hergestellten Produktes bisweilen nachteilig sind.

Die Sollstärke der erzeugten Folie 23 wird durch Verschiebung der beweglichen Lippenplatte 10 und/oder der beweglichen Lippenplatte 12 geregelt. Das Kriechen der Folie 23 wird durch progressives öffnen der Austrittsöffnung 20 zwischen den Lippenplatten 10 und 12 kompensiert, wobei mindestens eine Lippenplatte verschoben wird. Ausmaß und Geschwindigkeit der Lippenplattenbewegung sind hydraulisch, mechanisch oder pneumatisch regelbar, in dem für die Lippenplatte 12 dargestellten Fall mit Hilfe der Presse I5 über die Stange 14. Die Lippenplattenverschiebung kann mit der Bewegung des Kolbens 3 gekoppelt werden.

Der Kompensation des Kriechens kann auch eine Verdikkung oder Verdünnung der Folie überlagert werden. Beispielsweise kann die Lippenplatte 12 während der Folienextrusion hin- und herbewegt werden. Ausmaß und Geschwindigkeit dieser

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Hin- und Herbewegung können unabhängig oder abhängis vom Ausmaß und der Geschwindigkeit der Lippenplattenbewegung zur progressiven Öffnung der Austrittsöffnung 20 geregelt werden. Mit einer solchen Zusatzvers chi ebung einer oder beider up— penplatten 10, 12 können an denjenigen Folienstellen größere Stärken hervorgebracht werden, welche beim Ausformen stärker 'gedehnt werden. Man erhält so Produkte größerer Hegelmäßigkeit.

Die Beweglichkeit beider Lippenplatten 10 und 12 ist dann unbedingt erforderlich, wenn die Verbreiterungsamplitude der Austrittsöffnuhg 20 zu groß wird. Bei geringen Folienstärken ist es auch möglich, das Verschlußglied 6 wegzulassen und statt dessen die beiden Lippenplatten 10 und 12 einander zu nähern, wenn diese nicht gerieft oder gerillt sind bzw. kein besonderes Profil an den einander zugewandten Stirnflächen aufweisen, wie beispielsweise in Fig. 2A und 2B dargestellt.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2A begrenzt die Lippenplatte 10a die Austrittsöffnung 20a für die Folie 23 mit einer ebenen Fläche, während die Lippenplatte 12a eine mit Vertiefungen versehene Gegenfläche aufweist. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2B ist die Austrittsöffnung 20b sichelförmig ausgebildet, und entsprechend gekrümmt sind die Lippenplatten 10b und 12b an den einander gegenüberliegenden Stirnflächen. Diese Ausbildung ist besonders gut für solche Folien geeignet, welche in Richtung des Pfeiles in Fig. 2B geblasen oder gezogen v/erden, da gegenüber ebenen Folien die Variation der Stärke bei der Ausformung vermindert wird.

In Fig. 4- und 5 ist eine andere Ausgestaltung, Anordnung und Betätigung der Lippenplatten dargestellt. In Ausnehmungen des Gehäuses y\ vom Extrudierkopf sind eine bewegliche

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Lippenplatte 32 und eine feststehende Lippenplatte 33 angeordnet, welche die schlitzförmige Austrittsöffnung ~$^L\- begrenzen, ferner eine Gleitstange 35· Die Gleitstange 35 erstreckt sich in der Ebene der Lippenplatten 32 und 33» und zwar geneigt gegenüber der schlitzförmigen Austrittsöffnung 34-» wie besonders deutlich aus Fig. 4 ersichtlich. An der Stange 35 ist die Lippenplatte 32 mit keilförmigem Umriß befestigt. Durch Axialverschiebung der Gleitstange 35 läßt sich der gegenseitige Abstand der Lippenplatten 33 und 32, d.h. die Breite der Austritts öffnung 34-* verändern.

Gewünschtenfalls kann auch die Lippenplatte 33 derart beweglich ausgebildet sein, vriLe die Lippenplatte 32. Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 zeichnet sich insbesondere durch große Empfindlichkeit und Feinheit der Folienstärkeregelung bzw. -steuerung aus.

In Fig. 6 ist wiederum eine andere Ausgestaltung, Anordnung und Betätigung der beweglichen Lippenplatten wiedergegeben. Im Gehäuse 41 des Extrudierkopfes sind die Lippenplatten 42 jeweils an einer Drehstange 43 durch Schrauben 44 befestigt. Die Stärke der extrudierten Folie 45 läßt sich durch Verdrehen der Stangen 43 im Gehäuse 4Ί beeinflussen, indem dabei die Austrittsöffnung 47 verbreitert oder verengt wird, je nach Drehrichtung der Stangen 43- Austrittsseitig ist das Gehäuse 41 über die gesamte Länge der Lippenplatten 42 mit einer Ausnehmung versehen, welche die Reinigung der beweglichen Lippenplatten 42 erleichtert.

In Fig. 7 ist eine Ausführungsform der erfindungsge-Diäßen Vorrichtung wiedergegeben, welche zwei Extrudierkopf e 51 und 52 gemäß Fig. 1 aufweist. Jeder Extrudierkopf 52 bzw. 51 ist mit einer beweglichen Lippenplatte 55 bzw. 5^ versehen,

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während die feststehende Lippenplatte 55 "bzw, 56 einen Teil des Gehäuses vom jeweiligen Extrudierkopf 52 "bzw. 51 bildet.

Durch die beweglichen Lippenplatten 53 und 54- wird die Stärke der extrudierten Folien gesteuert bzw. geregelt, welche in plastischem Zustand im Bereich der beiden beweglichen Lippenplatten 53 und 54 verschweißt werden. Jeder Extrudierkopf 52 bzw. 51.. kann mittels des zugehörigen Verschluß-gliedes 57 bzw. 58 oder die bewegliche Lippenplatte 53 bzw. 54- abgeschaltet werden, so daß die hergestellte Folie an bestimmten Stellen dünner ist, welche beispielsweise als Scharnier dienen können. Auch kann die Extrusionsgeschwindigkeit eines Extrudierkopfes gegenüber derjenigen'des anderen verlangsamt werden. Schließlich kann die Stärke jeder der beiden im Extrudierkopf 51 bzw. 52 entstehenden Folien auf die oben geschilderte Art und Weise variiert werden.

Die so ohne Wiedererwärmung und Druckwalzen erzeugte Verbundfolie kann verstärkt und/oder kaschiert werden. Beispielsweise kann zwischen die beiden aus den Extrudierköpfen 51 und 52 kommenden Folien eine zwischen zwei Führungen 59 hindurchlaufende, von einer Rolle 60 abgezogene Armierung eingebettet werden. Auch kann ein verstärkendes oder dekoratives Material 61 von einer Rolle 62 abgezogen und auf eine oder beide Außenflächen der Verbundfolie aufkaschiert werden. Schließlich kann auf eine oder beide Außenflächen der Verbundfolie auch eine Oberflächenbeschichtung aufgespritzt werden, und zwar mittels einer Spritzeinrichtung 63·

In Fig. 8a ist eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Extrudier- und Ausformverfahrens veranschaulicht. Dabei kommt ein mindestens eine bewegliche Lippenplatte 70 aufweisender Extrudierkopf 71 zum Einsatz. Ferner ist

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eine Gegenform 72 vorgesehen, welche axial verschiebliche, von mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Betätigung seinrichtungen 73 beaufschlagte Ziehstangen 74 für die Folie 75 aufweist. Beiderseits von dieser sind oberhalb und unterhalb der Gegenform 72 Klemmorgane 76 vorgesehen, welche von zwei geschlossenen, kreisrunden oder polygonen Rahmen oder jeweils von einer gesonderten, geraden oder profilierten Klemmschiene gebildet sein können.

Der Gegenform 72 liegt eine Form 77 Eat Luftkanälen 78 und Kühlkanälen 79 gegenüber. Der Extrudierkopf 71 weist eine Austrittsöffnung 8Ί und ein Verschlußglied 82 auf. Die Form 77 ist mit tiefen Hohlräumen 83 versehen.

Aus dem Extrudierkopf 71 wird die Folie 75 extrudiert, wobei die Breite der Austrittsöffnung 81 mit Hilfe der beweglichen Lippenplatte 70 zur Kompensation des Kriechens verändert wird. Sobald die Folie 75 zwischen die in Fig. Sa unteren Klemmorgane 76 gelangt, wird die Austrittsöffnung 81 mit Hilfe des Verschlußgliedes 82 verschlossen, oder aber mit Hilfe der beweglichen Lippenplatte 70» wenn das Verschlußglied 82 fehlt. Dann werden die Klemmorgane 76 zusammengefahren, so daß die Folie 75 zwischen der Form 77 und der Gegenform 72 eingespannt ist. Anschließend werden Form 77 und Gegenform 72 aufeinanderzubewegt und geschlossen, so daß die eingeklemmte Folie 75 zu dem gewünschten Gegenstand ausgeformt werden kann. Dabei ziehen die Stangen 74 die Folie in die Hohlräume 63 der Form 77.

In Fig. 8b ist eine bevorzugte Ausführungsforni des in Fig. 8a wiedergegebenen Verfahrens verdeutlicht. Dabei sind Verdickungen 91 gegenüber den Ziehstangen 92 bei der Folie 93 vorgesehen. Die Verdickungen 91 sind durch vorübergehende Er-

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Weiterung der Austrittsöffnung des Extrudierkopfes mittels Verschiebung der beweglichen Lippenplatte bzw. Lippenplatten hervorgerufen. Sie gewährleisten, daß beim Ziehen der Folie 93 auf die in Fig. 8a wiedergegebene Art und Weise an den tiefsten Stellen der Form keine zu geringen Wandstärken des ausgeformten Gegenstandes entstehen.

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Claims

Ansprüche

( 1-/Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststoff, Glas oder dergleichen, insbesondere mit einer Wandstärke größer als 1 am, durch Extrudieren und Ausformen des jeweiligen Materials in plastischem Zustand, dadurch gekennzeichnet, daß aus eines Ertrudierkopf mit einer Speicherkammer (16) für das jeweils su extrudierende Material und mit einer Austrittsöffnung (20j 20aj 20b} 34$ 47$ 81) veränderlicher Größe diskontinuierlich und senkrecht Folien (23? 45} 75$ 93) you etwa dem Gewicht des auszuformenden Gegenstandes extrudiert werden, wobei die Austrittsöffnung während jedes Extrudiervorganges zur Kompensation des Materialkriechens progressiv vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsoffnung während des Extrudierens einer Folie (93) zur Erzeugung τοη Folienverdiekune;en (91) für die Kompensation von Foliendehmmgen beim anschließendem Ausformen zusätzlich vergrößert wird (Fig. 8b).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils extrudierte Folie (75? 93) in plastischem Zustand des Materials eingespannt und mittels in einer Form (72} 77) beweglicher Ziehstangen (74-5 92) an bestimmten Stellen eingezogen wird, worauf die eigentliche Ausformung in der Form vorgenommen wird (Fig. 5a und 8b).
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3» wobei mindestens ein Extrudierkopf vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrudierkopf zwei die Austrittsöffnung (20j 20a} 20b j 34} 47} 81) begrenzende

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Lippenplatten (10, 12; 10a, 12a; 10b,.12b; 32 33» 42} 53, 55; 54, 56; 70), eine Speicherkammer (16) zur Aufnahme des jeweils zu extrudierenden Materials mit einer geregelten Heizeinrichtung (7aj 7) zur Aufrechterhaltung des plastischen Materialzustandes und mindestens einen in der Kammer (16) zum Herausdrücken des Materials axial beweglichen Kolben (3) mit einer geregelten Heizeinrichtung (7t>) aufweist, wobei mindestens eine Lippenplatte zur Veränderung der Austrittsöffnungsgröße mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch beweglich ist.
5· Vorrichtung nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet,- daß der Extrudierkopf ein Verschlußglied (8; 57} 58? 82) zum Abschluß der Austrittsöffnung (20} 20a} 20b; 34; 47; 81) aufweist,
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5» dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede bewegliche Lippenplatte (10} 12} 10a} 12a} 10b; 12b; 32*} 53} 54; 70) im Extrudierkopf gehäuse (3} 31} 52; 51» 71) horizontal verschieblich ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5» dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede bewegliche Lippenplatte (42) an einer im Extrudierkopf gehäuse (41) gelagerten 3>rehstange (43) befestigt ist (Fig. 6).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede bewegliche Lippenplatte (32) an einer in der Lippenplattenebene schräg zur Austrittsöffnung (34) angeordneten, im Extrudierkopf gehäuse (31) axial verschieblichen Gleitstange (35) befestigt ist (Fig. 4 und 5).

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9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4- "bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (20b) sichelförmig
ausgebildet ist (Fig. 2B).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3) des Extrudierkopfes einen
rechteckigen Querschnitt aufweist*
11. Vorriöhtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrudierkopf mit einer Reihe zylindrischer Kolben versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, wobei zwei Extrudierköpfe vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Austrittsöffnungen der Extrudierköfpe (51 und 52) nebeneinander liegen (3?ig. 7)·
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem bzw. den Extrudierköpfen Klemmorgane (76) für die extrudierte Folie (75) und eine mehrteilige Form (72} 77) nachgeschaltet sind, welche in Folienvorschubrichtung zwischen den Klemmorganen (76) angeordnet ist und verschiebliche Ziehstangen (7²O zum Einziehen der Folie (75) an bestimmten
Stellen aufweist (Fig. 8a).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmorgane (76) als geschlossene, kreisrunde oder polygonale Eahmen ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmorgane (76) als gesonderte Klemmschienen ausgebildet sind.

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16. Vorrichtung nach einem der Ansprü.che 4 bis 15i gekennzeichnet durch eine Oberflächenbeschichtungsaufspritzeinrichtung (63) auf mindestens einer Seite der extrudieren Folie (Fig. 7).

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