DE2338290B2 - Loesung und verfahren zur phosphatierung von weissblech - Google Patents
Loesung und verfahren zur phosphatierung von weissblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Lösung für die nichtschichtbildende Phosphatierung verzinnter Oberflächen
von eisenartigem Metall sowie ein Verfahren zur nichtschichtbildenden Phosphatierung derartiger
Oberflächen unter Verwendung einer solchen wäßrigen Lösung und ein Konzentrat zur Herstellung einer
solchen wäßrigen Lösung.
Aus verzinntem Stahl- bzw. Eisenblech hergestellte Behälter werden in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet
angewandt, und solche Behälter bzw. Konservendosen werden normalerweise nach einer als
»Ziehen und Glätten« bezeichneten Arbeitsweise hergestellt. Bei dieser Arbeitsweise wird ein verzinntes
Eisenblech gezogen und zweckentsprechend dünner gemacht, so daß sich ein gezogenes Blech mit gleichförmiger
Stärke ergibt; dieses Blech wird dann zu ein Jm Behälter der gewünschten Form mit dünner Wand und
dickem Boden weiterverformt.
Da Zinn sehr teuer ist, wird in der Praxis normalerweise
eine sehr dünne Verzinnung des Eisenbleches verwendet, dies gibt jedoch Anlaß zu schweren Problemen
bei der Herstellung von Behältern nach dem »Zieh- und Glättverfahren«. Bei dem Ziehvorgang .
werden die verzinnten Oberflächen, insbesondere die im Inneren <!es fertigen Behälters vorliegende Oberfläche
gestreckt, wodurch Poren in der Verzinnung gebildet werden, welche die darunterliegende Eisenrnetallgrundlage
freilegen. Falls dann nicht ein Schutzüberzug auf die Behälter aufgebracht wird, ermöglichen
ρ« Hip Pnren den in dem Behälter untergebrachten
Materialien, mit der darunterliegenden Eisenmetalloberfläche in Reaktion zu treten. Dies ist jedoch insbesondere
in der Lebensmittelindustrie besonders erwünscht, da der Inhalt eines ungeschützten Behälters
verunreinigt sowie toxisch werden kann oder einen unangenehmen Geschmack erhalten kann.
Aus diesem Grunde werden die Behälter Tür gewöhnlich
zusätzlich mit einem Schutzüberzug wie einem Lack im Anschluß an den Zieh- und Glättvorgang beschichtet
Es können jedoch irgendwelche Eisenmetalloberflächen, die durch die Bildung von Poren in der
Verzinnung freigelegt werden, vor dem Auftrag eines solchen Schutzüberzuges korrodiert werden, wodurch
unansehnliche Rostflecken und -fehler zurückbleiben, wodurch die Behälter für eine Anwendung visuell nicht
mehr verwendbar sind. Zusätzlich beeinträchtigen solche Korrosionen oder Flecken, die auf der verzinnten
Behälteroberfläche gebildet wurden, die Haftung der SchutzJackbeschichtung stark.
Wegen der oben geschilderten Nachteile ist es üblich geworden, Behälter mit einem Umwandlungsüberzug
unmittelbar nach der Stufe des Ziehens und Glättens und vor der Auftragung einer Schutzlackbeschichtung
zu versehen, um so die Korrision vor dem Auftragen des Lackes zu verhindern und die Lackhaftung zu verbessern.
Passivierungsbehandlungen mit Chromat unter Verwendung von sechswertiges Chrom enthaltenden
Lösungen wurden bereits verwendet, um solche Umwandlungsüberzüge herzustellen. Diese wurden
üblicherweise so aufgebracht, daß zuerst die zu beschichtende Oberfläche mit einem üblichen alkalischen
Reinigungsmittel gereinigt wurde, und danach eine Lösung auf die Oberfläche aufgebracht wurde, welche
Chromsäure oder Salze hiervon enthielt, wodurch sich die Bildung eines Umwandlungsüberzuges ergab. Jedoch
hat sich die Ablagerung von Chromatbeschichtungen auf den Behälteroberflächen, insbesondere in
der Lebensmittelindustrie, als nicht vorteilhaft wegen der hohen Toxizität der gebildeten Rückstände von
sechswertigem Chrom und der Schwierigkeit der Entfernung dieser Rückstände von der Oberfläche vor der
Ablagerung des schnelltrocknenden End- oder Schutzlackes herausgestellt. Darüber hinaus liegt hierbei noch
ein zusätzliches Problem der Abwässerbeseitigung vor, da die Toxizität des sechswertigen Chroms bedeutet,
daß die aus einer Chromatpassivierungsbehandlung abgegebenen Bäder nicht ohne vorherige Behandlung zur
Reduzierung oder Ausschaltung dieser Toxizität abgegeben werden können.
Aus »Die Phosphatierung« (1950), S. 183 von W. M ac hu, ist bereits ein Verfahren zur Herstellung
von Phosphatschichten auf Zinnoberflächen bekannt. Hierzu wird jedoch ein saures Zinkphosphatbad verwendet,
d. h., es handelt sich in diesem Fall nicht um »nichtschichtbildende« Phosphatierlösungen. Weiterhin
ist aus der FR-PS 8 49 856 ein Phosphatierverfahren bekannt, bei welchem beim Phosphatieren von Stahl
Hydroxylamin als Beschleuniger zugesetzt werden kann. Bei diesem vorbekannten Verfahren handelt es
sich jedoch ebenfalls um ein Verfahren, bei welchem schichtbildcnde Phosphatierlösungen verwendet werden.
Weiterhin werden bei diesen Lösungen keine Fluoride eingesetzt. Aus der US-Patentschrift 26 65 231
ist weiterhin ein Verfahren zur nichtschichtbildenden Phosphatierung von Metallen wie Eisen, Stahl, Zink
und deren Legierungen beschrieben, wobei diese Lösungen Fluorid, jedoch kein Hydroxylamin, enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer wäß-
rigen Behandlungslösung für Behälter aus verzinntem Stahl- bzw. Eisenblech, welche nicht die Nachteile
der bereits verwendeten Behandlungslösungen aufweist, wobei die Korrosionsbeständigkeit der Behälteroberfläche
erhöht und gleichzeitig die Hafteigenschaften irgendwelcher anschließend aufgetragener, schnelltrocknender
Endlackierungen verbessert werden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine wäßrige Lösung gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie 0,5 bis 4,0 Gew.-% Phosphat (berechnet als PO4 3) in Form von primären und/oder sekundären
Orthophosphaten, ein Hydroxylammoniumsalz in einer 0,018 bis 0,25 Gew.-% freie Hydroxylammoniumionen
(HONH3 +) liefernden Menge und ein Fluoridsalz in
einer 0,007 bis 0,25 Ge\v.-% freies Fluorid (F") liefernden Menge enthält und daß der pH-Wert der Lösung
4,5 bis 5,5 beträgt
Das erfindungsgemäße Verfahren zur nichtschichtbildenden Phosphatierung von verzinnten Oberflächen
von eisenartigem Metall ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mit einer wäßrigen Lösung der
oben beschriebenen Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird.
Die erfindungsgemäßen Lösungen werden normalerweise unmittelbar nach der Zieh- und Glättstufe oder
innerhalb einer kurzen Zeitspanne danach auf die Weißblechoberflächen aufgetragen.
Die zu behandelnde, verzinnte Eisenmetalloberfläche
wird bevorzugt zuerst gereinigt, so daß die Bcschichtungs- bzw. Behandlungslösung einen guten
Kontakt mit der Oberfläche bildet Diese Reinigungsstufe kann nach üblichen Methoden durchgeführt werden,
z. B. mit Hilfe eines üblichen alkalischen Reinigers, worauf eine Spülung mit Wasser erfolgt. Falls
die Oberfläche stark verunreinigt ist, kann die Verwendung
eines oberflächenaktiven Mittels als Reinigerzusatz in der Reinigungsstufe vorteilhaft sein.
Beispielsweise kann ein alkalischer Reiniger mit folgender Zusammensetzung verwendet werden:
Gew.-%
Boraxpentahydrat 60,0
Natriumtripolyphosphat (wasserfrei) 25,0
Natriumgluconat 5,0
Natriumgluconat 5,0
Nichtionisches, grenzflächenaktives
Mittel 10,0
Mittel 10,0
Nach der Reinigung der Metalloberfläche wird diese mit der erfindungsgemäßen, wäßrigen Behandlungslösung in Kontakt gebracht. Dieses Inkontaktbringen
kann nach an sich bekannten Arbeitsweisen durchgeführt werden, z. B. durch Aufsprühen oder Eintauchen
des Werkstückes, wodurch der gewünschte Kontakt mit der Behandlungslösung erreicht wird. Vorzugsweise
wird die Behandlungslösung jedoch auf die Metalloberfläche nach den üblichen Sprühmethoden
aufgetragen. Bei der Verwendung einer solchen Sprüharbeitsweise hat sich ein Nieiierdruckauftrag der Beschichtungslösung
als am wirksamsten zur Bildung ausreichender Überzüge auf dem Werkstück herausgestellt.
Ausgezeichnete Ergebnisse wurden bei Verwendung von niedrigen Düsendrücken wie z. B. 0,7
bis 1,4 at erreicht.
In der erfindungsgemäßen Behandlungslösung ist das Phosphat als das die Beschichtung bzw. den Überzug
bildende Material vorhanden. Es bildet einen Eisenphosphatüberzug auf der zu behandelnden Oberfläche.
Kondensierte Phosphate sind nicht sehr vorteilhaft, da sie in sauren Lösungen eine Neigung
zur Hydrolyse aufweisen, wodurch die Betriebsparameter der Behandlungslösung in negativer Weise beeinträchtigt
werden. Das Phosphat kann in die Behandlungslösung in irgendeiner geeigneten Form,
welche löslich ist, eingegeben werden, vorteilhafterweise
wird es in Form entweder eines Alkalimetalloder eines Ammoniuniorthophosphates eingesetzt
Vorzugsweise wird Mononatriumorthophosphat verwendet, da dieses besonders löslich ist und zu der
Gesamtstabilität der Behandlungslösung beiträgt
Das in der Behandlungslösung verwendete Hydroxylammoniumsalz kann in Form irgendeines löslichen
Hydroxylammoniumsalzes vorliegen, wie z. B. in Form von saurem Hydroxylaminsulfat, Hydroxylaminnitrat
oder HydroxyJaminhydrochlorid.
Das Fluoridsalz ist in der Behandlungslösung enthalten, um freie Fluoridionen zu liefern, welche die
Entfernung irgendwelcher Oxide von der zu behandelnden Metalloberfläche unterstützen. Die Fluoridquelle
in der wäßrigen Behandlungslösung kann ein Alkalimetall- oder Ammoniumfluorid- oder -difluorid
sein, z. B. Natriumfluorid, Natriumdifluorid, Ammoniumfluorid, Ammoniumdifluorid, Kaliumfluorid,
oder Kaliumdifluorid. Ebenfalls ieann ein komplexes Fluorid bei den erfindungsgemäßen Lösungen verwendet
werden, vorausgesetzt, daß es freies Fluorid unter den in üer Behandlungslösting vorherrschenden
Bedingungen ergibt oder freisetzt Beispielsweise kann die Fluoridquelle ein komplexes Fluorid wie Fluokieselsäure
oder Fluotitansäure seün. Ein Nachteil der Verwendung eines komplexen Fluorides ist jedoch,
daß die Hydrolyse wegen des Aufbaues verschiedener Salze in der Behandlungslösung während einer kontinuierlichen
Verwendung für gewöhnlich nicht ausreichend ist, um die Mengen an freiem Fluorid aus
dem komplexen Fluorid freizusetzen, welche zur Erzielung optimaler Ergebnisse wünschenswert sind. Daher
werden bei den erfindungsgemäßen Lösungen bevorzugt einfache Alkalimetallfluorid- oder -difluoridsalze
verwendet.
Ein überraschendes Merkmal der Erfindung liegt darin, daß das Beschichtungsverfahren - wie es im
folgenden noch beschrieben wird - durchgeführt werden kann, selbst wenn die Menge an freiem Fluorid
in der Behandlungslösung, welche die hier angegebenen Konzentrationen an Bestandteilen aufweist, in der
Größe von 0,15 g/l liegt.
In einigen Fällen kann es vorteilhaft sein, daß wenigstens ein Teil des Hydroxylammoniumsalzes als
ein Orthophosphatsalz und/oder ein Fluorid- oder Difluoridsalz vorliegt, wodurch die Menge der anderen
Phosphatsalze und/oder Fluorid- oder Difluoridsalze, die in der wäßrigen Behandlungslösung verwendet
werden müssen, reduziert wird.
Der Phosphatgehalt (PO4 3) der Behandlungslösung
beträgt 0,5 bis 4,0 Gew.-%; daher liegt bei Verwendung eines Alkalimetall- oder Ammoniumorthophosphates
dieses in einer Menge von etwa 1,0 bis 5,0 Gew.-% vor. Vorzugsweise beträgt der Phosphatgehalt 0,55
bis 1,68 Gew.-% (der Phosphatsalzgehalt beträgt vorzugsweise 1,1 bis 2,1 Gew.-%); besonders bevorzugt
beträgt der Phosphatgehalt 0,65 bis 1,28 Gew.-% (der Phosphatsalzgehalt beträgt besonders bevorzugt 1,3
bis 1,6 Gew.-%).
Das Hydroxylammoniumsalz liegt in einer solchen Menge vor, daß die Behandlungslösung 0,018 bis
0,25 Gew.-% an freien Hydroxylammoniumion (als HONHi+) enthält, d. h. in der Größenordnung von
0,07 bis 0,5 Gew.-% des Hydroxylammoniumsalzes. Vorzugsweise beträgt der Gehalt an freien Ionen 0,018
bis 0,1 Gew.-% (der Hydroxylammoniumsalzgehalt beträgt vorzugsweise 0,07 bis 0,2 Gew.-%); besonders
bevorzugt beträgt der Gehalt ai: freien Ionen von 0,036 bis 0,085 Gew.-% (der Hydroxylammoniumsalzgehalt
beträgt besonders bevorzugt 0,14 bis 0,17 Gew.-%).
Das Fluorid- oder Difluoridsalz liegt in einer solchen
Menge vor, daß der Gehalt an freiem Fluorid der BehftTXdlungslösung 0,007 bis 0,25 Gew.-% beträgt,
daher liegt das Fluorid- oder Difluoridsalz vorteilhafterweise in einer Menge von etwa 0,03 bis
0,5 Gew.-% vor. Vorzugsweise beträgt der Gehalt an freiem Fluorid 0,015 bis 0,1 Gew.-% (das Fluorid-
oder Difluoridsalz ist vorzugsweise in einer Menge von 0,03 bis 0,2 Gew.-% vorhanden); besonders bevorzugt
beträgt der Gehalt an freiem Fluorid 0,016 bis 0,05 Gew.-% (das Fluorid- oder Difluoridsalz ist
besonders bevorzugt in einer Menge von 0,07 bis 0,1 Gew.-% vorhanden).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Behandlungslösung verwendet, welche
Mononatrium- und Dinatriumorthophosphat, saures Hydroxylaminsulfat und Ammoniumdifluorid enthält.
Optimale Ergebnisse werden mit dieser Behandlungslösung erhalten, wenn die Konzentrationen der Bestandteile
in der Lösung bei Beginn des Betriebes wie auch bei der Erneuerung derart eingestellt bzw.
gehalten werden, daß die Phosphatsalze in einer Menge von 1,3 bis 1,6 Gew.-%, das saure Hydroxyiaminsulfat
in einer Menge von 0,14 bis 0,17 Gew.-% und das Ammoniumdifluorid in einer Menge von 0,07 bis
0,1 Gew.-% vorliegen.
Bei der Behandlung einer verzinnten Oberfläche eines eisenartigen Metalls mit einer erfindungsgemäßen
Behandlungslösung wurde gefunden, daß die entstandene, beschichtete, verzinnte Oberfläche des eisenartigen
Metalls ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit aufweist und daß die Oberfläche überraschenderweise
ihr ursprüngliches Aussehen beibehält, nämlich ein hochpoliertes Aussehen. Die erzeugte Beschichtung
verbessert darüber hinaus die Haftung eines anschließend aufgetragenen Schutzlackes, beispielsweise eines
Überzuges auf Acrylbasis.
In bestimmten Fällen kann es vorteilhaft sein, die wäßrige Behandlungslösung direkt durch Zugabe eines
jeden der Bestandteile zu Wasser in solchen Mengen herzustellen, die eine wäßrige Behandlungslösung mit
den gewünschten Konzentrationen an Bestandteilen ergeben. Normalerweise wird es jedoch vorgezogen,
daß die erfindungsgemäß verwendeten Behandlungslösungen durch Verdünnung eines wäßrigen Konzentrates
hergestellt werden, welches das Phosphatsalz, Hydroxylammoniumsalz und das Fluorid- oder Difluoridsalz
enthält. Dieses wäßrige Konzentrat kann direkt zu Wasser in geeigneten Mengen hinzugegeben
werden, um die wäßrige Behandlungslösung der gewünschten Konzentration für die Anwendung herzustellen.
Die Vorteile solcher wäßrigen Konzentrate liegen darin, daß sie fur lange Zeitspannen sehr stabil
und darüber hinaus sehr bequem anzuwenden sind.
Die zur Herstellung der wäßrigen Behandlungslösung verwendeten wäßrigen Konzentrate können die Phosphatsalze,
das Fluorid- oder Difluoridsalz und das Hydroxylammoniumsalz in einem breiten Bereich an
absoluten Konzentrationen enthalten, da das Konzentrat zu geeigneten Wassermengen zur Herstellung der
wirklich verwendeten Behandlungslösung hinzugegeben werden kann, welche Konzentrationen an Bestandteilen
innerhalb der zuvor angegebenen Bereiche aufweist Jedoch sollten die Anteile der in dem wäßrigen
Konzentrat vorhandenen Bestandteile innerhalb des zuvor angegebenen Bereiches vorteilhafterweise
in dem Verhältnis Phosphat zu Hydroxylammoniumion zu freies Fluorid von (0,5 bis 4,0) : (0,018 bis
0,25): (0,007 bis 0,25) vorliegen, so daß keine weiteren
ίο Einstellung bei den Ansätzen der Behandlungslösung
außer der Verdünnung erforderlich ist, um die gewünschten Absolutkonzentrationen zu erhalten.
Ein solches wäßriges Konzentrat zur Herstellung einer erfindungsgemäßen wäßrigen Behandlungslösung
enthält daher 7,5 bis 60,0 Gew.-% Phosphat, berechnet als PO4 3, Hydroxylammoniumsalz in einer
0,025 bis 4,0 Gew.-% Hydroxylammoniumionen (HONH3") ergebenden Menge und Fluorid in einer
0,10 bis 4,0 Gew.-% freies Fluorid (F ) ergebenden Menge, wobei der Rest durch Wasser gebildet wird.
Typische Beispiele von konzentrierten wäßrigen Zusammensetzungen, welche für eine Verdünnung mit
Zusatzwasser zur Herstellung der Behandlungslösungen mit Konzentrationen an Bestandteilen innerhalb
der zuvor angegebenen Bereiche geeignet sind, sind wie folgt:
Zusammensetzung 1
Gew.-%
Mononatpjumorthophosphat 43,00 (PO4 3 = 34,0)
Saures Hydroxylaminsulfat 3,92 (HONH3 4 = 1,02) Ammoniumdifluorid 1,96 (F = 0,65)
Saures Hydroxylaminsulfat 3,92 (HONH3 4 = 1,02) Ammoniumdifluorid 1,96 (F = 0,65)
Wasser 51,12
Zusammensetzung 2
Gew.-%
Diammoniumorthophosphat 38,61 (PO4 3 = 27,8)
Saures Hydroxylaminsulfat 4,11 (HONH3 + = 1,07) Ammoniumdifluorid 2,05 (F = 0,68)
Saures Hydroxylaminsulfat 4,11 (HONH3 + = 1,07) Ammoniumdifluorid 2,05 (F = 0,68)
Wasser 55,23
Zusammensetzung 3
Dikaliumorthophosphat
Saures Hydroxylaminsulfat
Kaliumdifluorid
Wasser
Saures Hydroxylaminsulfat
Kaliumdifluorid
Wasser
Gew.-%
50,91 (PO4 3 = 27,8)
4,11 (HONH3 + - 1,07)
2,80(F =0,68)
42,18
42,18
Zusammensetzung 4
so Gew.-%
Mononatriumorthophosphat 17,58 (PO4 3 = 13,9)
Dinatriumorthophosphat 15,60 (PO4"3 = 10,4)
Saures Hydroxylaminsulfat 4,11 (HONH3 + = 1,07)
Ammoniumdifluorid 2,05 (F ~~ = 0,68)
Wasser 60,66
Der pH-Wert der Behandlungslösung wird auf einem Wert innerhalb des Bereiches von 4,5 bis 5,5 gehalten.
Bei einem pH-Wert oberhalb von 5,5 wird nur ein geringer oder gar kein Überzug erzeugt; falls der
pH-Wert der Behandlungslösung unterhalb 4,5 abfällt, wird der Angriff auf die verzinnte Oberfläche des
eisenartigen Metalls zu heftig. Vorzugsweise wird die Lösung mit einem pH-Wert von 5,0 bis 5,4 angewandt.
Der gewünschte pH-Wert kann durch Zugabe einer geeigneten Säure wie Phosphorsäure oder einer geeigneten
Base wie Natriumhydroxid zu der Behandlungslösung aufrechterhalten werden.
Bei der Verwendung,der erfindungsgemäßen Behandlungslösung
wird ein Überzug gebildet, sobald die Behandlungslösung die Oberfläche benetzt, daher können
zufriedenstellende Überzüge nach sehr kurzen Kontaktzeiten erhalten werden. Tatsächlich wurde ge- ;
funden, daß ein zufriedenstellender Überzug nach einer Kontaktzeit von lediglich 1 Sekunde gebildet
werden kann, obwohl eine Kontaktzeit von weniger als 1 Sekunde üblicherweise nicht praktizierbar ist.
Eine längere Kontaktzeit bis zu 5 Minuten wird in einigen Fällen angewandt; jedoch ist es üblicherweise
nicht lohnend, die Behandlungslösung längere Zeitspannen als die obengenannten einwirken zu lassen,
da derauf diese Weise erhaltene Umwandlungsüberzug nicht nennenswert besser ist. ι s
Vorteilhafterweise beträgt die Kontaktzeit 1 Sekunde bis 2 Minuten, und vorzugsweise liegt sie in der
Größenordnung von 1 Minute, d. h. von 30 Sekunden bis 1,5 Minuten. Die Temperatur, bei welcher die Behandlung
durchgeführt wird, hat einigen Einfluß auf die Bildung des Überzugs. Deshalb kann die Behandlungszeit
variiert werden, um große Temperaturänderungen zu kompensieren. Wie jedoch im folgenden
gezeigt wird, haben kleine Änderungen der Temperatur nur einen geringen Einfluß.
Normalerweise wird die erfindungsgemäße Lösung bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von
24 bis 65,5C verwendet Vorzugsweise wird jedoch im Bereich von 49 bis 60°C gearbeitet, obwohl das
Verfahren nicht besonders temperaturempfindlich ist, und kleine Temperaturänderungen normalerweise
keine wesentliche Veränderung der Behandlungszeit, der Konzentrationen oder des pH-Wertes erfordern,
um eine gleichförmige Bildung des Überzuges zu erzielen.
Während der Behandlung werden die Bestandteile der Lösung allmählich aufgebraucht Zusätzlich
können Verluste der Lösung während des Betriebes auftreten, entweder durch Verschleppen oder durch
Ausfällungen, welche durch Veränderungen der Betriebsbedingungen der Behandlungslösung verursacht
werden. Diese bewirken jedoch keine wesentliche Verschlechterung des Verfahrens unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Lösungen.
Selbstverständlich müssen diese Verluste wieder ersetzt werden, um die Zusammensetzung der Behandlungslösung
innerhalb der optimalen Betriebsgrenzen zu halten. Dazu wird die Lösung bei der optimalen
Zusammensetzung durch geeignete Zugaben der Bestandteile der Behandlungslösung in Form eines wäßrigen
Ergänzungskonzentrates gehalten, welches die Bestandteile in denselben Anteilen enthält, wie diese
in der Lösung vorliegen Daher enthält das Erneuerungskonzentrat
die Bestandteile der Behandlungslösung normalerweise in denselben Anteilen wie in
dem wäßrigen Konzentrat, welches zur Herstellung der Behandlungslösung verwendet wird. Das Erneuerungskonzentrat
kann gegebenenfalls die Bestandteile in unterschiedlichen Absolutkonzentrationen gegenüber
denjenigen des für den Ansatz verwendeten Konzentrates enthalten, üblicherweise ist es jedoch bequemer,
dasselbe Konzentrat für beide Zwecke zu verwenden.
Im Anschluß an die Behandlung der Metalloberfläche mit der Lösung wird die Oberfläche vorteilhafterweise
gespült Das Spülen kann ein einfaches Spülen mit Wasser oder ein übliches, abschließendes
Spülen sein; für optimale Ergebnisse wird die Oberfläche mit Wasser gespült, woran sich ein Spülen mit
entionisiertem Wasser anschließt. Übliche, abschließende Spülvorgänge, die angewandt werden können,
schließen Chromatspülungen und chromatfreie Spülungen ein, z. B. Zirkoniumspülungen, wobei die zuletzt
genannten natürlich wegen der Toxizität des sechswertigen Chroms bevorzugt werden.
Nach dem Phosphatieren und dem Spülen kann die Oberfläche in üblicher Weise getrocknet werden, und
ein schnelltrocknender Firnis, wie ein Schutzlack, kann auf die Oberfläche aufgebracht werden. Geeignete
Schutzlacke für den Auftrag auf die beschichtete Oberfläche sind Lacke auf Acrylbasis.
Im Anschluß an die Trocknungsstufe und den Auftrag des schnelltrocknenden Lackes ist ein erfindungsgemäß
behandelter Behälter fertig für die weitere Verwendung, wobei er vor einem Korrosionsangriff durch
eine hierin befindliche Flüssigkeit oder ein hierin befindliches Lebensmittelprodukt geschützt ist.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der behandelte Gegenstand nach der Durchführung
der Phosphatierung und der Wasserspülung vor allem Korrosionsangriff geschützt ist, selbst wenn er eine
längere Zeit der Luft als Folge eines Anhaltens des Fließbandes vor dem Auftragen des schnelltrocknenden
Endbehandlungslackes ausgesetzt wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele unter Verwendung bevorzugter Materialien und Betriebsbedingungen
näher erläutert.
Eintauchbehandlung von verzinnten Stahlbehältern a) Reinigungsstufe
Verzinnte, gezogene und geglättete Stahlbehälter wurden zuerst gereinigt, indem sie mit einem Lösungsmittelreiniger
abgewischt wurden, der aus Äthylenglykolmonobutyläther und neutralem Benzin bestand,
um irgendwelche Ölschichten zu entfernen, die aus den Zieh- und Glättvorgängen zurückgeblieben waren.
Die Behälter wurden dann mit einem alkalischen Reiniger während etwa 1 Minute bei etwa 8O0C gereinigt
und dann mit Wasser gespült
b) Herstellung des wäßrigen Konzentrates
Es wurde ein wäßriges Konzentrat der zuvor beschriebenen Zusammensetzung 4 hergestellt, indem
eine 50%ige Natxiumhydroxidlösung zu einer 75%igen Phosphorsäurelösung hinzugegeben wurde, wodurch
die Säure neutralisiert und das gewünschte Gemisch aus Dinatrium- und Mononatriumorthophosphat ic
situ gebildet wurde. Das saure Hydroxylaminsulfai wurde dann hinzugegeben, gefolgt von dem Ammo·
niumdifluorid, und es wurde Wasser zum Auffüller auf 1 1 und zur Auflösung aller Bestandteile hinzugegeben.
Diese Herstellungsmethode unter Verwendung vor Phosphorsäure und Natriumhydroxid in einem wäß
rigen Medium ergab die Bildung von Mononatrium und Dinatriumorthophosphat in genau derselbei
Weise, wie wenn die Alkaliorthophosphate direkt ver wendet worden wären. Die Verwendung der Saun
und der Lauge in diesem Falle erfolgte aus praktische und wirtschaftlichen Gründen.
709 521/4t
5710
c) Behandlungsstufe
Es wurde eine wäßrige Behandlungslösung hergestellt, indem 120 ml des wäßrigen Konzentrats der
Zusammensetzung 4 zu 4 1 Wasser hinzugegeben wurde. Die entstandene Lösung enthielt etwa
0,73 Gew.-% Phosphat, 0,037 Gew.-% Hydroxylammoniumionen und 0,02 Gew.-% freies Fluorid. Der
pH-Wert der entstandenen Lösung wurde dann auf 5,0 durch Zugabe von Phosphorsäure eingestellt. Die
Testbehälter wurden in diese Beschichtungslösung während einer Zeitspanne von 1 Minute bei einer
Temperatur von etwa 50"C eingetaucht.
Nach dem Spülen mit Leitungswasser und entionisiertem Wasser und dem Trocknen wurden die Behälter
an Luft 24 Stunden stehengelassen. Hierbei wurde gefunden, daß sie ein glänzendes, rostfreies
Aussehen beibehielten.
d) Vergleichsversuch
Zum Vergleich wurde eine weitere Reihe von Behältern wie unter a) aufgeführt, gereinigt und gespuit,
es wurde jedoch keine weitere Behandlung durchgeführt Nach dem Stehenlassen an Luft für eine Zeitspanne
von 24 Stunden zeigten diese Vergleichsbehälter stark rostige Oberflächen sowohl innen als
auch außen.
Sprühbehandlung von verzinnten Stahlbehältern
a) Reinigungsstufe
a) Reinigungsstufe
Eine Reihe von verzinnten Stahlbehältern wurden wie in Beispiel 1 beschrieben gereinigt, zuerst mit
dem Lösungsmittelreiniger und dann mit dem alkalischen Reiniger.
b) Behandlungsstufe
Die Testbehälter wurden dann mit einer wäßrigen Behandlungslösung besprüht, weiche aus der Zusammensetzung
4 hergestellt war und folgende Bestandteile enthielt:
Gew.-%
Mononatriumorthophosphat 0,53 (PO4 3 = 0,42)
Dinatriumorthophosphat 0,47 (PO4 3 =0,31)
Saures Hydroxylaminsulfat 0,12 (HONH3"= 0,031) Ammoniumfluorid
Wasser
Dinatriumorthophosphat 0,47 (PO4 3 =0,31)
Saures Hydroxylaminsulfat 0,12 (HONH3"= 0,031) Ammoniumfluorid
Wasser
0,06(F =0,02)
98,82
98,82
Der pH-Wert dieser Lösung betrug 5,3. Die Lösung wurde auf die Behälter in Form eines Sprühstrahles
mit einem Druck von etwa 1,41 at und bei einer Temperatur von etwa 50"C während einer Sprühzeit
von 1 Minute aufgetragen.
c) Spülstufe
Die auf diese Weise behandelten Behälter wurden zuerst mit Wasser gespült, dann folgte eine Spülung
mit entionisiertem Wasser, anschließend wurde bei Umgebungstemperatur getrocknet.
d) Vergleich
Als Vergleich wurde eine weitere Reihe von verzinnten Stahlbehältern wie unter a) beschrieben gereinigt,
dann wurde jedoch keine weitere Behandlung durchgeführt.
Untersuchungen
Die zwei Reihen von Behältern wurden während einer Zeitspanne von 72 Stunden stehengelassen und
dann einer Feuchtigkeits- und Rost-Prüfung unterzogen.
Feuchtigkeitsprüfung
Bei der Feuchtigkeitsprüfung wurden 10 ml Leitungswasser in jeden Behälter eingefüllt, der dann mil
einem Uhrglas abgedeckt wurde und 1 Stunde ir einem Ofen bei etwa 38 C stehengelassen wurde. Die
Behälter wurden dann untersucht und der Rostbefall festgestellt.
ΊΟ
Ergebnisse
Die behandelten Behälter zeigten nur einen geringen Rostbefall und behielten noch ihr ursprüngliches
biankes, glänzendes Aussehen bei.
Die Vergleichsbehälter zeigten einen starken Rostbefall.
Rostprüfung
Bei der Rostprüfung wurden die. zwei Reihen von Behältern auf freiliegende, zum Eisen durchgehende
Poren untersucht. Streifen von Filterpapier wurden
in eine Lösung von K3Fe(CN)6 eingetaucht und dann
in Kontakt mit dem Inneren eines jeden Behälters
für 1 Minute gebracht. Das Auftreten von blauer Flecken zeigte die Anwesenheit derartiger Poren.
welche gegenüber einem Rostbefall empfindlich sind.
Ergebnisse
Die behandelten Behälter zeigten keine Fleckenbildung. Die Vergleichsbehälter zeigten Fleckenbildung
über den größten Teil ihrer Oberfläche.
5710
Claims (5)
1. Wäßrige Lösung für die nichtschichtbildende Phosphatierung verzinnter Oberflächen von eisenartigem
M etall, dadurchgekennzeichnet, daß
sie 0,5 bis4,0 Gew.-% Phosphat (berechnet als PO4"3)
in Form von primären und/oder sekundären Orthophosphaten, ein Hydroxylammoniumsalz in einer
0,018 bis 0,25 Gew.-% freie Hydroxylammonium- ίο ionen (HONH3 +) liefernden Menge und ein Fiuoridsalz
in einer 0,007 bis 0,25 Gew.-% freies Fluorid (F~) liefernden Menge enthält und daß der pH-Wert der
Lösung 4,5 bis 5,5 beträgt
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,65 bis 1,28 Gew.-% Phosphat, berechnet
als PO4"3,0,036 bis 0,085 Gew.-% Hydroxyiammoniumionen
und 0,016 bis 0,05 Gew.-% freies Fluorid enthält.
3. Lösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ihr pH-Wert 5,0 bis 5,4 beträgt.
4. Verfahren zur nichtschichtbildenden Phosphatierung von verzinnten Oberflächen von eisenartigen
Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mit einer wäßrigen Lösung nach einem
der Ansprüche 1 bis 3 in Kontakt gebracht wird.
5. Konzentrat zur Herstellung einer Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es 7,5 bis 60,0 Gew.-% Phosphat, berechnet als PO4"3, Hydroxylammoniumsalz in einer 0,025
bis 4,0 Gew.-% freie Hydroxylammoniumionen (HONH3 +) ergebenden Menge und Fluorid in einer
0,10 bis 4,0 Gew.-% freies Fluorid (F") ergebenden Menge enthält.
35
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US00275620A US3839099A (en) | 1972-07-27 | 1972-07-27 | Iron-phosphate coating for tin-plated ferrous metal surfaces |
US27562072 | 1972-07-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2338290A1 DE2338290A1 (de) | 1974-02-07 |
DE2338290B2 true DE2338290B2 (de) | 1977-05-26 |
DE2338290C3 DE2338290C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS49123941A (de) | 1974-11-27 |
US3839099A (en) | 1974-10-01 |
FR2194801A1 (de) | 1974-03-01 |
DE2338290A1 (de) | 1974-02-07 |
GB1428857A (en) | 1976-03-17 |
JPS5325296B2 (de) | 1978-07-26 |
FR2194801B1 (de) | 1975-08-22 |
CA980222A (en) | 1975-12-23 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EGA | New person/name/address of the applicant |