DE2337765A1 - Suesstoff - Google Patents
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Description
vom 2i\. Juli 1973 Nam.d.ABm. Mac Andrews and Forbes Comp
Süßstoff.
Die Erfindung betrifft einen aus 2 Komponenten bestehenden Süßstoff.
Man hat in den letzten 3ahren in großem Umfang versucht, Süßstoffe
mit geringem Kaloriengehalt zu entwickeln, um den Zuckeranteil (Rüben- oder Rohrzucker), dar ale Süßstoff in Nahrungsmitteln,
Getränken und Konfitüren verwendet uird, zu vermeiden oder mindestens
wesentlich zu verringern. Die Saccharine, die einen Süßuert
etua des 500fachen von Rohrzucker haben, und die Cyclamate, die einen Süßuert etua des 30fachen von Rohrzucker haben, sind
als Zuckerersatz ueit verbreitet. Diese Süßstoffe haben jedoch einen merklichen Geschmack oder Nachgeschmack. Darüberhinaus hat
die U.S.Food and Drug Administration (FDA) Beschränkungen für die
A lol/l ~2~
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Verwendung dieser synthetischen Süßstoffe, insbesondere der Cyclamate, angeordnet. In letzter Zeit sind von der FDA auch
Beschränkungen für die Verwendung von Saccharin als Zuckerersatz angeordnet worden, sodaß die Suche nach Ersatzsüßstoffen
verstärkt wurde. Unter Berücksichtigung dieses Sachverhalts hat in neuester Zeit die Verwendung von Lakritzederivaten als
Zuckerersatz verstärktes Interesse gefunden.
Lakritze ist ein auf verschiedenen Gebieten viel verwendetes, allgemein bekanntes Material. Die Süßholzwurzel enthält etwa
6 bis 14% Glycyrrhicin. Die Verbindung liegt in der Wurzel als gemischtes Calcium- und Kaliumsalz der Glycyrrhicinsäure
vor. Glycyrrhicin hat einen etwa 5omal höheren Süßwert als Rohrzucker und ist wahrscheinlich die süßeste chemisch großtechnisch
hergestellte Chemikalie, die in der Natur vorkommt. Die Glycyrrhicinsäure wird in 9Q%iqer oder höherer Reinheit
(Hausmann-Untersuchung) durch Vermählen der Uurzel, Extraktion
des gemahlenen Materials mit heißem Wasser und Behandlung des Extraktes zur Gewinnung der Säure-unlöslichen Fraktion, die
die Glycyrrhicinsäure enthält, erhalten. GlycyrrhicinsäurB kann mit Ammoniak behandelt werden, um Ammoniumglycyrrhicin
zu erhalten, wobei 1 oder mehrere der drei Säurewasserstoffatome durch die Ammoniumgruppe ersetzt werden. Ammoniumglycyrrhicin
kann eine Verbindung mit einer, mit zwei und theoretisch auch mit drei Ammoniumgruppen sein,obwohl in
letzter Zeit behauptet worden ist, daß sich Verbindungen mit drei Ammoniumgruppen nicht bilden. In dieser Beschreibung
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und den Ansprüchen umfasst daher der Ausdruck M Ammoniumglycyrrhicin"
ein Glycyrrhicin mit 1,2 oder 3 Ammoniumgruppen souie Mischungen
davon. Glycyrrhicin mit Ammoniumgrupp.en ist bekannt und weit
verbreitet. Sein Süßuert iat atua 5o mal größer als der von
Rohrzucker.
Ammoniumglycyrrhicin, das zur Zeit der einzige hergestellte
Süßstoff ist, der auf der FDA-Liste von natürlichen Geschmacksstoffen aufgeführt ist, die als eicher angesehen werden, hat den
charakteristischen Lakritzegeschmack und darauf ist in erster Linie zurückzuführen, daß dieses Material verbreitete Anwendung
als Geschmacksstoff, beispielsweise in Konfitüren, findet. Uegen des Lakritzegeschmacks wird dieses .Material mit Ausnahme
von einigen Konfitüren mit reinem Lakritzegeschmack jedoch nicht allein als Süßstoff verwendet, da die zum Süßen benötigte
Menge auch den charakteristischen Lakritzegeschmack überträgt. Ran hat Ammaniumglycyrrhicin auch zur Verstärkung der Süßkraft
von Rohrzucker in sucrosehaltigen Nahrungsmitteln, Konfitüren und Getränken in Anteilen verwendet, die den -charakteristischen
Lakritzegeschmack nicht wesentlich übertragen, wie in der US-Patentschrift
3 282 706 beschrieben ist. Um gemäß diesem Patent den gewünschten Süßegrad zu erreichen, müssen zwar
verringerte, aber immer noch beträchtliche Anteile an Rohrzucker zugesetzt werden.
Die 5'-Nucleotide (nie auch Ribonucleotide bezeichnet werden),
z.B. Dinatrium-5f-inosinat, Dinatriumguanylat und deren
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Mischungen, sind gut bekannte Nahrungsmittelzusätze, die in erster Linie in natürlichen und synthetischen Nahrungsmitteln
als Geschmacksverbesserer und Reizmittel verwendet werden. Es wurde berichtet, daß die 5'-Nucleotide keine Wirkung
auf Fruchtprodukte, Konserven, Konfitüren und andere stark zuckerhaltige Produkte haben. Daraus wurde geschlossen, daß
süße Produkte im allgemeinen in geschmacklicher Hinsicht nicht günstig auf die Verwendung von 5'-Nucleotiden ansprechen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Süßstoff, der einen mehrfach
höheren Süßwert als Rohrzucker hat, jedoch frei von unerwünschtem Nachgeschmack ist. Er hat eine Basis aus Ammoniumglycyrrhicin
und keinen Lakritzegeschmack. Der Süßstoff gemäß der Erfindung besteht aus Ammoniumglycyrrhicin und einem
Anteil an 5'-Nucleotiden, der ausreicht, den Lakritzegeschmack
des Ammoniumglycyrrhicins zu unterdrücken.
Vorstehend wurde bereits darauf hingewiesen, daß Ammoniumglycyrrhicin,
das einen mehrfach höheren Süßwert als Rohrzucker hat, einen Lakritzegeschmack besitzt, der es zur allgemeinen
Verwendung als Süßstoff ungeeignet macht. Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung von Ammoniumglycyrrhicin
zusammen mit einer geringen Menge eines 5'-Nucleotide der
Lakritzegeschmack im wesentlichen oder vollständig unterdrückt wird, wobei das Ammoniumglycyrrhicin einen Süßewert
um das 50fache von Rohrzucker behält. Dieses Ergebnis war
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besonders unerwartet, ueil, wie bereits ermähnt, die 5'-Nucleotide
keine Uirkung auf stark zurckerhaltige Produkte ausüben und außerdem bekannte Geschmacksverstärker sind. Gemäß der
Erfindung uird nun ein sicherer Süßstoff vorgeschlagen, der anstelle von Rohrzucker und anderen Zuckern in verschiedenen
Nahrungsmitteln uie Kuchen, Torten und Konfitüren verwendet uerden kann. Dieser Süßstoff ist vorteilhafter Weise nicht nur
kalorienarm, er hat auch keinen wesentlichen Geschmack oder Nachgeschmack, uie er für die meisten künstlichen Süßstoffe
typisch ist.
Die 5'-Nucleotide, die zur Unterdrückung des Lakritzegeschmacks
von Ammoniumglycyrrhicin gemäß der Erfindung verwendet werden, umfassen sowohl natürliche als auch synthetisch hergestellte
Verbindungen, vorausgesetzt, daß sie schmackhaft sind. Geeignete 5'-Nucleotide sind beispielsweise 5'-Inosinsäure, 51-Guanylsäure
und die Natriumsalze dieser Säuren. Geeignete synthetische 5'-Nucleotide sind in der US-Patentschrift
3 408 206 beschrieben. Der im Rahmen dieser Beschreibung verwendete
Ausdruck "5'-Nucleotide" umfasst jedes physiologisch
annehmbare und eßbare Nucleotid und deren eßbare Salze. Ein bevorzugtes 5'-Nucleotid besteht aus einer Mischung der Dinatriumsalze
von 5'-Inosinsäure und 5'-Guanylsäure.
Der Anteil an 5'-Nucleotid, der mit dem Ammoniumglycyrrhicin
vereinigt uird, soll ausreichen, jeden Lakritzegeschmack vollständig oder im wesentlichen zu unterdrücken. Der für
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diesss Ergebnis benötigte Anteil schwankt in Abhängigkeit von
dem besonderen ausgewählten 5'-Nucleotid, uon denen einige
wirksamer sind als andere. Im allgemeinen reicht ein Anteil in der Größenordnung uon etwa 0,005 bis 3, vorzugsweise etwa
1 Gbu.jSj an S'-Nucleotid, bezogen auf das Gewicht des Ammoniumgly-;/
cyrrhicins aus, um den Lakritzegeadimack zu unterdrücken.
Größere Rengen an 5'-Nucleotid können angewendet werden.
Uenn jedoch die vorliegende Menge asreicht, den Lakritzegeschmack
zu unterdrücken, yird kaum ein weiterer l/orteil erreicht,
wenn man wesentlich größere Rengen verwendet.
Da Arnmoniumglycyrrhicin und die 5'-Nucleotide Feststoffe
sind, können sie in fein zerteilter Form hergestellt und zu einem pulverförmigen Produkt vermischt werden.
Uie vorstehend ausgeführt, können 1, 2 oder alle 3 Säurewasserstoff
atome des Ammoniumglycyrrhicins durch Ammoniumionen ersetzt sein. GemäQ der Erfindung können alle drei Formen verwendet
uerdsn, bevorzugt wird jedoch die Verbindung mit nur
einer Ammoniumgruppe.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Süßstoffe gemäß der Erfindung für einen breiten Bereich von Nahrungsmitteln verwendet
werden können, beispielsweise zum Ersatz eines Teils oder des gesamter: Zuckers oder an zur Zeit in eßbaren Nahrungsmitteln
verwendeten Süßstoffen. Sie können auch zur Herstellung von vsrschiedenen Nahrungsmitteln, Getränken,
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Uürzstoffen und Konfitüren verwendet werden, außerdem in
pharmazeutischen, Mundpflege- und kosmetischen Produkten·
Die Süßstoffs aus Ammoniumglycyrrhicinsalz und ö'-Nucleotid
können zu den verschiedenen Produkten in Anteilen gegeben werden, die ausreichen, den gewünschten Süßeffekt zu erreichen.
Es ist darauf zu achten, daß der in einem gegebenen Produkt erforderliche Anteil an Süßstoff, von verschiedenen Faktoren
abhängt, zu denen die relative Bitterkeit oder Säure des Produktes gehören, das Vorliegen von unerwünschtem Geschmack,
der überdeckt werden muß, und der Süßegrad, der allgemein für das Produkt als annehmbar angesehen wird. Ein annehmbarer
Süßeffekt kann mit nur 0,2% oder weniger oder mit 1 oder mehr
Gew.%, bezogen auf das Gewicht des gasüßten Produktes, an
Ammoniumglycyrrhicinsalz-5!-nucleotid-süßstGff erreicht
werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehendan Beispiele erläutert.
Ein Kaugummi wurde in üblicher Weise durch Zusammengeben
einer Mischung aus 22% Kaugummikautschukbase, 50/£ Sorbitlösung,
25Jo Flannitlösung, 1,8$£ Calaiumcarbonat, 1% Grüne-Rinze-öl
und 0,2^6 Ammoniumglycyrrhicin-5'--nucleotid-süßstQFf
hergestellt. Die Prozente sind Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Ammoniumglycyrrhicins. Der Kaugummi wurde
nach einem Geschmackstest bei 20 Personen zusammengestellt
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und als völlig ohne Lakritzegeschmack und in der Süße uie
eine Kaugummimischung befunden, die 0,1% Saccharin anstelle des Glycyrrhicin-5'-nucleotid-süßstoffs enthielt.
Ein zuckerfreier Kandiskaugummibonbon uurde durch übliches Herstellen einer Mischung aus 54% Gummi-arabicum, 30,7% Wasser,
2% U.S.P.-Glycerin, 12% Sorbitlösung, 0,1% Zitronensäure,
1% destilliertes Grüne-Minze-öl, 0,2% Ammoniumglycyrrhicin-5'-nucleotid-süßstoff
und verschiedenen Farbzusätzen zubseitet. Die Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht der fertigen
Kandisgummibonbonmasse. Der Gummibonbon hatte keinen Lakritzegeschmack und entsprach in seiner Süße eimern Gummibonbon, der
auf gleiche Ueise hergestellt uar und 0,1% Saccharin anstelle des Ammoniumglycyrrhicin-5'-nucleotid-süßstoffs enthielt.
Eine zuckerfreie Zahncreoe uurde in üblicher Ueise durch
Mischen von 50% Dicalciumphosphat (Dentalreinheit), 30% U.S.P.-Glycerin, 1% Traganthgummi, 1% Natriumlaurylsulfat,
0,05% Hethyl-p-hydroxybenzoat, 1% Pfefferminzöl, 16,7% Uasser
und 0,2% Ammoniumglycyrrhicin-S'-nucleotid-süßstoff hergestellt.
Die Prozentangaben beziehen sich auf das Geuicht der Zahncrememasse· Der Süßstoff enthielt 1% 5'-Nucleotidbase,
bezogen auf das Geuicht des Ammoniumglycyrrhicins. Die Zahncreme hatte keinen Lakritzegeschmack und entsprach
in der Süße einer Zahncreme, die auf gleiche Ueise herge" stellt uorden uar und 0,1% Saccharin anstelle des Ammoniumglycyrrhicin-5
'-nucleotid-aß st of fs enthielt.
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Ein zuckerfreier Schokoladenpudding mit geringem Kaloriengehalt
uurde durch Vermischen von 15,2% Flargel (Warenzeichen
der Kelco-Company), 13,3% Calciumgluconat U.S.P., 7,9% Tetranatriumpyrophosphat
(nahrungsmittelisLn), 0,8% Vanillin, 61,5%
Kakao (10-12% Fett, holländisch), 0,4% wasserfreiem Malz und 0,2% Ammoniumglycyrrhicin-S'-nucleotid-süßstoff hergestellt.
Die Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht der Puddingmasse. Der Süßstoff enthielt 1% 5'-Nucleotid, bezogen auf das
Gewicht des Ammoniumglycyrrhicins. 26g der vorstehend beschriebenen
Mischung wurden mit 453,6g kalter entrahmter Milch vermischt, bis ein weicher, klumpenfreier Pudding vorlag. Der
Pudding hatte keinen Lakritzegeschmack und entsprach in seiner Süße einem in gleicher Weise hergestellten Pudding,
der 0,1% Saccharin anstelle des Ammoniumglycyrrhicin-51-nucleotid-süßstoffs
enthielt.
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ORIGINAL INSPECTED 409807/0381
Claims (2)
- Dr.-lng. E. BERKENFELD ■ DJpl.-lnf,. K. BERKEhFELD, Patentanwälte, KölnAnlage Aktenzeichenzur Eingab« vom Name d. Anm.Patentanspruchs;Süßstoff, bestehend aus Ammoniumglycyrrhicxn und einem 5'-NuclBotid in zur Unterdrückung eines Lakritzegeschmacks ausreichender Menge.
- 2.) Süßstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dasB'-Nucleotid in Anteilen von 0,005 bis 3 Gewichts^, bezogen auf das Geuicht des Ammoniumglycyrrhicins, v/orzugsueise in A.r) teilen von 1 Geu.^o, vorliegt.409807/0381
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