DE2335350C2 - Bestimmung von Calcium - Google Patents
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein Reagenz bzw. ein Verfahren zur Bestimmung von Calcium.
Die Bestimmung von Calcium in biologischen Flüssigkeiten unter Verwendung eines Orthokresolphthalein-Komplexon-Reagenz
ist in vielen technischen und klinischen Laboratorien eine übliche Methode. Diese Methode baut sich auf der Verwendung des
Säure-Base-Indikators Orthokresolphthalein-Komplexon auf. Dieser Indikator wird auch als 3',3"-Bis(Jbis-(carboxymethyl)-amino]-methyl)-5',5"-dimethylphenolphthalein
bezeichnet und als »ÖCPC« abgekürzt Dieser Indikator bildet bei alkalischen Bedingungen mit
Calcium eine meßbare Färbung. Eine neutrale oder saure Lösung der Verbindung ist farblos. Alkalische
Lösungen sind violett, wobei sich die Intensität der
Farbe vertieft, wenn der pH zunimmt
Diese Bestimmungsmethode wird gewöhnlich durchgeführt,
indem ein Farbreagenz, das Orthokresolphthalein-Komplexon enthält, in verdünnter Salzsäurelösung
und ein alkalisches Reagenz, das eine Aminbase und eine geringe Menge eines Alkalimetallcyanids enthält,
mit einer biologischen Flüssigkeit vermischt werden. Die Säure und die Aminbase ergeben einen alkalischen
Puffer, der dem Endgemisch einen geeigneten pH-Wert,
gewöhnlich einen pH-Wert von 11 verleiht Die Intensität der resultierenden Farbe wird nach einem
vorgewählten Zeitintervall bei einer vorgewählten Temperatur photometrisch gemessen. Orthokresolphthalein-Komplexon-Methoden
zur Bestimmung von Calcium werden z.B. in folgenden Literatursiellen
beschrieben: Gitelman, Analytical Biochemistry, 18,521 (1967) und Connerty et al. Am. J. Clin. Path. 45, 290
(1966). Die Bestimmung kann in Gegenwart einer geringen Menge von 8-Chinolinol durchgeführt werden,
um Störungen durch Magnesiumionen zu unterdrücken, wie es von Connerty et al. oben beschrieben wird. Zur
Unterdrückung von Störungen durch Schwermetalle ist auch schon Kaliumcyanid verwendet worden.
Als Aminbase wird im allgemeinen Diäthylamin verwendet Diäthylamin hat aber einen störenden
Gieruch und einen niedrigen Flammpunkt. Weiterhin sind Diäthylamin-Reagenzien zu stark gegenüber
sowohl dem pH-Wert als auch der Calciumkonzentration empfindlich. Es ist daher anzustreben, diese
Substanz bei Calciumbestimmungen zu eliminieren. Von Connerty & Briggs wird ein Reagenz beschrieben, bei
welchem ein 0,74 molarer Aminoäthanolborat-Puffer (AEB) mit einem pH-Wert von 11 verwendet wird. Das
AEB-System erfordert aber vor der Analyse eine Proteinausfällung oder eine Calciumoxalat-Ausfällung,
so daß dieses System für direkte Analysen bei kleinen Serumproben ungeeignet ist Auch ist das AEB-Reagenz
gegenüber Calcium überempfindlich, wobei Absorptionswerte von 0,5 und mehr für Calciumwerte in der
Nähe des oberen Endes des Normalbereichs erhalten werden, wodurch die genaue Ablesung der Ergebnisse
erschwert wird.
Diese Probleme werden erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren bzw. die im
Anspruch 4 gekennzeichnete Reagenzmischung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens und der
Reagenzmischung sind in den Ansprüchen 2 und 3 bzw. S bis 7 beschrieben.
Das Aminoalkanol kann ein primäres Amin, wie 3-Amino-l-propanol sein, vorausgesetzt, daß es den
richtigen pK-Wert besitzt. Eine bevorzugte Aminbase ist 2-Äthylaminoäthanol. Amine mit pK-Werten, die
. erheblich oberhalb oder unterhalb des oben angegebenen Bereichs liegen, z. B. Diäthylamin (pK 10,9) oder
2-DimethyIarr.inoäthanol (pK 9,2) ergeben Reagenzmischungen,
die gegenüber geringfügigen Veränderungen der Aminkonzentration zu stark empfindlich sind und
die gegenüber der Calciumkonzentration in uner-AVünschter Weise überempfindlich oder unterempfindlich
sein können.
Die erfindungsgemäße Reagenzmischung und das erfindungsgemäße Verfahren eliminieren somit die
Verwendung von Diäthylamin und die sich daraus ergebenden Probleme des störenden Geruchs und die
Gefahren, die mit dem niedrigen Flammpunkt des Diäthylamins verbunden sind. Darüber hinaus stellt die
Erfindung eine Reagenzmisehung und ein Verfahren zur
Verfügung, weiche gegenüber geringfügigeren pH-Unterschieden, wie sie beispielsweise von Pipettierfehlern
bei der Herstellung des Reagenzes herrühren, unempfindlich sind. Schließlich ergibt die Erfindung eine
verbesserte Empfindlichkeit gegenüber der Calciumkonzentration über den Bereich, der normalerweise bei
Bestimmungen im menschlichen Serum vorliegt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Reagenzmischung werden das Orthokresolphthalein- Komplexon,
eine geeignete Säure, die Aminbase und gegebenenfalls Natrium- oder Kaliumcyanid, 8-Hydroxychinolin
und ein wasserlösliches Netzmittel, z. B. ein äthoxylierter Fettalkohol oder ein Polysorbat in Wasser
in ähnlichen Verhältnismengen und in Shnlicher Weise aufgelöst, wie sie bei der Herstellung der bekannten
Orthokresolphthalein-Komplexon-Reagentien angewendet werden, mit der Ausnahme, daß als Aminbase
ein Aminoniedrigalkanol verwendet wird und daß der
pH-Wert des Endreagenzes sich in dem oben genannten Bereich befindet Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird die Reagenzmischung hergestellt, indem
getrennt ein saures Farbreagenz, das das OrthokresoIphthalein-Komplexon
und die Säure enthält und ein alkalisches Reagenz, das das Aminoniedrigalkanol enthält, bereitet werden. Das saure Farbreagenz und das
alkalische Reagenz werden zusammengemischt, wodurch die fertige Mischung mit dem erforderlichen
pH-Wert erhalten wird.
In dem sauren Farbreagenz werden das Orthokresolphthalein-KompIexon
und der Bestandteil im allgemeinen in Mengen von etwa 0,01 bis etwa 0,03 bis etwa
0,07 bis etwa 0,1 g/l und das 8-CninoIinol in einer Konzentration von 0 bis etwa 5 g/l verwendet. Ein
Netzmittel (z. B. ein Polyoxyäthylen-Lauryläther) wird in einer Konzentration von etwa 0,5 bis etwa 5 g/l
verwendet Weiterhin wird eine Säure, die mit den anderen Bestandteilen verträglich ist und die die
Farbreaktion nicht stört, in einer genügenden Menge verwendet, daß eine Säurenormalität von etwa 0,1 bis
etwa 0,5 normal erzielt wird. Das alkalische Reagenz wird getrennt zubereitet, daß es etwa 30 bis etwa 150 g
Aminoniedrigalkanol pro Liter enthält Es kann auch etwa 10 bis etwa 1 g Alkalimetallcyanid pro Liter
enthalten. Die 2 wäßrigen Reagentien können als solche gelagert werden oder in Ampullen oder Cuvetten
abgefüllt werden, um in Standardeinheiten vor der Verwendung gelagert zu werden. Beim Gebrauch
werden das Farbreagenz und das alkalische Reagenz in solchen Verhältnismengen miteinander vermischt, daß
ein alkalischer pH-Wert von etwa 10,1 bis etwa 10,7 in dem Endgemisch mit der biologischen Flüssigkeit
erhalten wird.
Die exakten relativen Verhältnismengen des Orthokresolphthalein-Komplexons,
der Säure, des Aminoniedrigalkanols und des Netzmittels und der (wenn verwendet) anderen Bestandteile in der fertigen
Reagenzmischung sowie die Parameter der Analysenmethode. z.B. die relativen Verhältnismengen des
Farbreagenzes, des alkalischen Reagenzes und des Standards oder der Probe, des pH-Wertes, der
Wellenlänge des Lichtes, bei welcher die Farbintensität gemessen wird und dergleichen werden auf die übliche
Weise ermittelt Eine bevorzugte Farbreagenzmischung enthält etwa 0,025 bis 0,1 g Orthokresolphthalein-Komplexon,
etwa 1 bis etwa 5 g 8-Chinolinol und etwa 0,5 bis 2,5 g Netzmittel pro Liter der wäßrigen Salzsäure, die
etwa 0,2 bis 0,3 normal ist Ein bevorzugtes alkalisches Reagenz enthält etwa 40 bis etwa 120 g Aminoniedrigalkanol
und etwa 0,05 bis etwa 0,25 g Kaliumcyanid pro Liter Wasser. Diese beiden Mischungen werden in
ungefähr gleichen Verhältnismengen vermischt, wodurch die fertige Reagenzmischung gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird.
Eine bevorzugte fertige bzw. Endmischung enthält etwa 0,012 bis etwa 0,5 g Orthokresolphthalein-Komplexon,
etwa 20 bis etwa 60 g Aminoniedrigalkanol pro Liter in wäßriger Salzsäure mit einer Normalität von
etwa 0,1 bis etwa 0,2 normal. Die bevorzugte fertige bzw. Endmischung enthält auch etwa 0,5 bis 2,5 g
8-Chinolinol und 0,025 bis 0,125 g Kaliumcyanid pro Liter. Diese Mischung wird vorzugsweise bei der
Calciumbestimmung in der Weise verwendet, daß man ein Volumenteil einer biologischen Flüssigkeitsprobe,
einer Standardlösung oder eines Kontrollserums mit etwa 50 bis 300 Volumenteilen der fertigen Reagenzmischung
vermischt und daß man das Gemisch über eine genügende Zeitspanne stehenläßt, daß eine in geeigneter
Weise meßbare Färbung entwickelt wird. Sehr gute Ergebnisse können bei Umgebungstemperatur in 2 bis
10 Minuten erhalten werden.
Die resultierende rote Färbung wird sodann in einem Spektrophotometer oder einem Kolorimeter gemessen
oder mit visuellen Standardproben verglichen, um eine Messung der Calciumkonzentration vorzunehmen. Die
Farbintensität wird vorzugsweise in einem Spektrophotometer oder Kolorimeter mit Licht einer Wellenlänge
von 540 bis 580 ηιμ (Nanometer) gemessen.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Es wird eine Calcium-Reagenzmischung hergestellt, indem die folgenden Bestandteile in den angegebenen
Verhältnismengen zusammengemischt werden:
Saures Farbreagenz-Orthokresolphthalein-Komplexon in 0,25 η Salzsäure
8-Kresolnhthalein-Komplexon 50 mg
Salzsäure (37% in Wasser) 21,0 ml
8-Hydroxychinolin 2,5 g
wäßrige 30%ige Netzmittellösung (Brij-35) 1,0 ml
Destilliertes Wasser auf 11
Salzsäure (37% in Wasser) 21,0 ml
8-Hydroxychinolin 2,5 g
wäßrige 30%ige Netzmittellösung (Brij-35) 1,0 ml
Destilliertes Wasser auf 11
Alkalisches Reagenz
2-Äthylaminoäthanol 60,0 g
Kaliumcyanid 0,125 g
Destilliertes Wasser auf 11
Von jeder Mischung werden 2 ml jeweils in 10 Ampullen gegeben und gut durchgemischt 7 Ampullen
werden zur Bestimmung von Calcium in einem Kontrollserum mit einer angegebenen Calciumkonzentration
von 4,5 bis 4,9 Milliäquivalenten (mÄq) Calcium pro Liter verwendet Zwei Ampullen werden als
Standardwerte mit einer Standardlösung von Calciumcarbonat in wäßriger 0,01 η Salzsäure, die 5 mÄq
Calcium pro Liter enthält, verwendet 50 Mikroliter der entsprechenden Flüssigkeit (des Kontrollserums oder
der Standardlösung) werden sodann in jede Ampulle gegeben und die Bestandteile werden durchgemischt.
Den Bestandteilen 1 Ampulle werden 50 Mikroliter destilliertes Wasser zugesetzt, um als Leerprobe zu
dienen. Nach einer 5minütigen Farbentwicklung bei
Raumtemperatur (etwa 25° C) wird die Intensität der roten Färbung in jeder Ampulle sodann durch Messung
der Absorption bei 565 nm unter Verwendung eines photoelektrischen !Colorimeters bestimmt (Das Instrument
wird zuvor unter Verwendung von destilliertem Wasser auf eine Absorption von 0 eingestellt.) Der
Calciumgehalt der Kontrollserumprobe wird für jede
Ampulle errechnet, indem die Differenz zwischen der mit einer Kontrollserum-Ampulle (Probe) gemessenen
Absorption und der Leerampulle durch die Differenz zwischen -der mittleren Absorption, gemessen mit den
zwei Standard-Lösungsampullen und der Leerampulle dividiert wird und der Quotient mit einem Faktor
multipliziert wird. (Der Faktor wird durch den Calciumgehalt der verwendeten Standardlösung bestimmt
In diesem Fall ist der Faktor 5. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Milliäquivalenten Calcium pro
Liter Serum ausgedrückt)
Bei diesen Maßnahmen ist die Absorption mal 100 (A χ 100), gemessen mit der Leerprobe 12,7. Die mittlere
Ax 100 mit der Standardlösung ist 46,75. Die bei den
einzelnen sieben Kontroläserumbestimmungen erhaltenen Calciumkonzentrationen sind 4,6,4,6,4,7,4,6,4,6,4,7
und 4,6.
10
15
20 erheblich weniger empfindlich rind. Der pH-Wert bei
einem Gehalt von 5,0% beträgt 10,17 bis 10,18 und nimmt bei einem Gehalt von 10,0% auf 10,62 bis 10,63
zu. Die Leer-, Standard- und korrigierte Absorption χ 100 bei einem Amingehalt von 50% sind 10,0 bis 10.2,
38,9 bis 39,0 und 28,8 bis 28,9. Bei Mischungen, die 10,0%
(Gew/Vol.) 2-Äthylaminoäthanol enthalten, sind die
entsprechenden Ergebnisse 11,5 bis 12,0, 52,2 bis 52,5
und 40,5 bis 40,7.
Bei einer ähnlichen Verfahrensweise werden alkalische Reagentien, die entweder Diäthylamin in einer
Konzentration von 32,5 ml pro Liter oder 2-Äthylaminoäthanol in einer Konzentration von 60 g/l enthalten,
hergestellt Die alkalischen Regenzmischungen werden mit einer Farbreagenzmischung gemäß Beispiel 1
eingesetzt, um die Variierungen der Leerabsorption zu ermitteln, die von Pipettierfehlem herrühren könnten.
50 ml destilliertes Wasser werden als Leerprobe verwendet. Es werden 2 ml des Farbreagenzes eingesetzt.
Verschiedene Menge des alkalischen Reagenzes werden in Teilmengen von 0,1 ml dazu verwendet, um
Pipettierfehler zu simulieren. Nachstehend ist die mittlere Leerabsorption χ 100, die mit jedem Reagenz
erhalten wird, angegeben:
25
In ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 werden 2 Reihen von Reagenzmischungen hergestellt. Bei der ersten
Reihe ist das verwendete alkalische Reagenz ähnlich dem des Beispiels 1, mit der Ausnahme, daß Diäthylamin
(mit einem pK-Wert von etwa 10,9) als Aminbase verwendet wird.
Bei der zweiten Reihe wird bei verschiedenen Konzentrationen die Aminbase 2-Äthylaminoäthanol
(mit einem pK-Wert von etwa 9,9) verwendet. Der pH-Wert der Reagenzmischungen wird -bestimmt und
' die Mischungen werden sodann mit 50 Mikroliter einer Calciumstandard-Lösung des Beispiels 1 oder mit
destilliertem Wasser (Leerprobe) vermischt. Sodann wird die Absorption wie im Beispiel 1 bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß die Mischungen, die Diäthylamin als Aminbase enthalten, gegenüber
der Aminbasen-Konzentration extrem empfindlich sind. Die Mischungen, die aus alkalischen Reagentien
hergestellt sind, die 3,0 bis 5,0 ml Diäthylamin pro 100 ml
enthalten (3,0 bis 5,0 Vol.-%) haben pH-Werte von etwa 9,82 bis 9,92 bei einem Gehalt von 3% bis zu 11,03 bis
11,04 bei einem Gehalt von 5%. Es zeigt sich auch, daß
die Leerabsorption in unerwünschter Weise mit der Konzentration der Aminbase von A χ 100 von etwa 8,4
bis 8,8 bei einem Gehalt von 3% bis auf 11,1 bis 11,6 bei
einem Gehalt von 3,25 von 13,8 bei eineir Gehalt von
3,75 und bis zu einem unerwünscht hohen Leerwert von 19,3 bis 20,0 bei einem Gehalt von 5% zunimmt. Die
Standardabsorption und die korrigierte Absorption (Standardprobe minus Leerprobe) nimmt ebenfalls
ausgeprägt mit geringen Zunahmen der Äthylamin-Konzentration zu. Die Standardabsorption (A χ 100)
steigt von 27,0 bis 29,1 auf 76,0 an. Die korrigierte Absorption steigt von 18,6 bis 203 auf 56,0 bis 56,7 an,
wenn der Diäthylamingehalt von 3,0 bis 5,0% ansteigt.
Demgegenüber zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Reagenzmischungen, die mit alkalischen Reagentien
hergestellt werden, welche 5,0 bis 10,0 g 2-Äthylaminoäthanol je 100 ml enthalten (5,0 bis 10,0% [Gew./
Vol.]) gegenüber Veränderungen des Amingehaltes
Milliliter alkalisches Reagenz |
Absorption X 100 Diäthylamin |
2-Äthyl aminoäthanol |
1,8 | 7,65 | 11,25 |
1,9 | 9,55 | 11,05 |
2,0 | 10,8 | 11,15 |
2,1 | 11,7 | 10,95 |
2,2 | 10,05 | 10,9 |
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß geringe Pipettierfehler, die mit dem Diäthylamin-Reagenz erhaltenen
Ergebnisse erheblich verändern können, während das 2-Äthylaminoäthanol-Reagenz gegenüber solchen geringfügigen
Fehlern relativ unempfindlich ist
Bei einer ähnlichen Verfahrensweise wird eine Reihe von Reagenzmischungen unter Verwendung von
unterschiedlichen Mengen von unterschiedlichen Aminbasen in dem alkalischen Reagenz· bereitet 2 ml des
alkalischen Reagenzes werden jeweils mit 2 ml eines Orthokresolphthalein-Komplexon-Reagenzes vermischt,
um eine Reihe von Calciumreagenz-Mischungen (nach der Arbeitsweise des Beispiels 1) herzustellen. Die
fertigen Reagentien werden sodann mit 50 Mikroliter destilliertem Wasser oder einer Calciumstandardlösung,
die 5 mÄq Calcium pro Liter enthält, vermischt Die Farbe wird wie oben beschrieben entwickelt Auch die
Messung erfolgt wie oben beschrieben. In der nachfolgenden Zusammenstellung sind die verwendeten
\minbasen, die Konzentration der Basen in dem alkalischen Reagenz (ausgedrückt in g/l), die pH-Werte
der resultierenden Mischungen und die Liier- und korrigierten Standardabsorptionswerte zusammengestellt.
Amin in dem | pK-Wert | 23 35 350 | pH | 8 | korrigierter | |
7 | alkalischen Reagenz | des Amins | Absorption x 100 | Standard | ||
Konzen- | Leerprobe | 33,2 | ||||
2-ÄthylaminoäthanoI | 9,9 | Iralion (g/I) | 10,36 | 35,1 | ||
2rMethylaminoäthanol | 9,6 | 10,37 | 11,3 | 33,3 | ||
3-Amino-l-propanol | 9,4 | 60,0 | 10,32 | 12,4 | 35,1 | |
2-Aminoäthanol | 9,4 | 60,0 | 10,44 | 13,9 | 32,3 | |
2-Amino-2-methyl-l-propanol | 9,3 | 40,0 | 10,42 | 12,9 | 20,7 | |
2-Dimethylaminoäthanol | 9,2 | 100 | 10,24 | 11,7 | ||
100 | 7,3 | |||||
150 | ||||||
Weiterhin werden die Reagenzmischung und die Methode des Beispiels 1 in einer Standardreihenfolge
von Tests zur Analyse des Calciums in menschlichem Serum verwendet. Es zeigt sich, daß das Reagenz und
die Methode der vorliegenden Erfindung bei Calciumkonzentrationen von bis^zu 10 rnÄq pro Liter (normale
Werte beim Erwachsenen" sind etwa 4,6 bis 5,6 mÄq pro
Liter) lineare Ergebnisse ergeben. Das Reagenz und die Methode sind durch Störungen durch Bilirubin bis zu
• 20 mg pro 100 ml, durch Phosphat bis zu mindestens 40 mg pro 100 ml, durch Magnesium bis zu der lOfachen 25 ■
Λ. /' ■ ·
normalen Menge und durch Hämoglobin (in hämolysiertem
Serum) von bis zu 150 mg pro ΓθΟ ml frei.
Bei der Anwendung der Erfindung können naturgemäß Variierungen der Konzentration des Orthokresolphthalein-Komplexons
und der Mengen und der Natur der anderen Bestandteile erfolgen, um das erfindungsgemäße Reagenz bzw. die erfindungsgemäße
Analysenmethode an besondere analytische Systeme
anzupassen. Weiterhin kann im Rahmen der Erfindung die Reihenfolge der Vermischung der Bestandteile und
der Proben variiert werden.
230234/Π2
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung von Calcium, bei welchem vorbestimmte Mengen einer biologischen
Flüssigkeit. Orthokresolphthalein-Komplexon als farbbildendes Reagenz und ein alkalischer Puffer,
der eine Aminbase enthält, vermischt werden, das Gemisch inkubiert und die Intensität der resultierenden
FarDe gemessen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Aminbase ein Aminoniedrigalkanol mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen und
einem pK-Wert von etwa 93 bis etwa 10 verwendet und daß man die Bestandteile miteinander in einem
solchen Verhältnis vermischt, daß ein pH-Wert von etwa 10,1 bis etwa 10,7 in der Mischung der
Reagenzien mit der biologischen Flüssigkeit erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als biologische Flüssigkeit
menschliches Blutserum verwendet und daß man als Aminbase 2-Äthylaminoäthanol einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vermischen vornimmt, indem
man eine Menge des menschlichen Blutserums direkt mit einer wäßrigen Pufferlösung von 2-Äthylaminoäthanol
in wäßriger Salzsäure vermischt, die genügend Orthokresolphthalein-Komplexon enthält,
um mit dem Calcium in dem Serum eine meßbare Farbe zu bilden, wobei die Reagenzmischung
einen alkalischen pH-Wert von etwa 10,1 bis etwa 10,7 besitzt und wobei die Inkubierung bei
Raumtemperatur etwa 2 bis etwa 10 Minuten erfolgt.
4. Reagenzmischung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bestehend aus einer Lösung von Orthokresolphthalein-Komplexon in einem wäßrigen alkalischen
Aminbasen-Puffer, dadurch gekennzeichnet, daß die Aminbase ein Aminoniedrigalkanol mit 3 oder 4
Kohlenstoffatomen und einem pK-Wert von etwa 9,3 bis etwa 10 ist und daß die Reagenzmischung
einen pH-Wert von etwa 10,1 bis etwa 10,7 hat
5. Reagenzmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aminoniedrigalkanol
2-Äthylaminoäthanol ist.
6. Reagenzmischung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Puffer 2-Äthylaminoäthanol
in einer Konzentration von etwa 20 bis etwa 60 g/l in wäßriger Salzsäure mit einer Normalität
von etwa 0,1 bis etwa 0,2 η ist.
7. Reagenzmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert etwa 10,3 bis etwa
10,5 ist.
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