DE2326971C3 - Verfahren zum Beschichten von aus Gewebe, Vlies, Folie, Papier bestehendem Trägermaterial mit dekorativen plastischen Oberflächenstrukturen aus Kunststoff sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Beschichten von aus Gewebe, Vlies, Folie, Papier bestehendem Trägermaterial mit dekorativen plastischen Oberflächenstrukturen aus Kunststoff sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens

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DE2326971C3 DE19732326971 DE2326971A DE2326971C3 DE 2326971 C3 DE2326971 C3 DE 2326971C3 DE 19732326971 DE19732326971 DE 19732326971 DE 2326971 A DE2326971 A DE 2326971A DE 2326971 C3 DE2326971 C3 DE 2326971C3
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Description

der Verwendungsfähigkeit des auf diese Art erzeugten Kunstleders. Die Verwendung ist sowohl hinsichtlich der Abriebfestigkeit, der Kältefestigkeit und der Knickfestigkeit begrenzt. Da nur PVC-Pasten möglich sind, besteht mithin keine freie Materialauswahl. Für den jeweiligen Verwendungszweck kann nicht, der geeignete Kunststoff eingesetzt werden. Es muß vielmehr immer ein Kompromiß innerhalb der zur Verfugung stehenden PVC-Pasten geschlossen werden.
Abgesehen von dem Wegfall eines Großteils der maschinellen Einrichtungen beim Streichverfahren und dem damit zusammenhängenden geringeren Bedarf an Aufstellungsraum sind aber auch bei dem Verfahren, bei dem PVC-Pasten in Silikon-Gummiformen gegossen werden, alle vorgenannten negativen Eigenschaften vorhanden, da zwangsweise die flüssige Phase benötigt wird. Ein Ausweichen auf andere Kunststoffe ist nicht möglich, da diese nicht oder zumindest nicht in dem erforderlichen Umfang weichgemacht werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, der bei der Beschichtung von Geweben, Vliesen, Folien, Papier mit dekorativen Oberflächen auch die Verwendung von Kunststoffen in Pulver- oder Granulatform ermöglicht und damit eine breitere Anwendungspalette mit weitgefächerten Eigenschaften schafft. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Trägermaterial etwa im mittleren Bereich des zum Beschichten vorgesehenen Abschnittes gelocht und nach dem Lochen in etwa horizontaler Ebene zwischen die Backen einer zweiteiligen Spritzform gebrach' wird, deren vertikal bewegliche Unterbacke oberseitig eine der gewünschten Oberflächenstruktur entsprechende Gravur besitzt und deren feste Oberbacke unterseitig neben einer im wesentlichen ebenen Arbeitsfläche eine in diese mündende, mit der Lochung korrespondierende, den Austritt eines Spritzzylinders bildende öffnung aufweist und daß nach dem Zusammenfahren von Ober- und Unterbacke durch Betätigen des Spritzzylinders plastizifierter Kunststoff durch die öffnung und die Lochung in den freien Raum zwischen der Gravur und dem Trägermaterial hineingespritzt wird, wobei die Unterbacke beim Hochfahren den zu beschichtenden Abschnitt des Trägermaterials mit einer umfangsseitigen Messerpartie ausstanzt und nach dem Erkalten des Kunststoffes und Absenken der Unterbacke der beschichtete Abschnitt aas der Spritzform entfernt wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß nunmehr die Rohstoffseite und damit die Rezepturbreite der eingesetzten Rohstoffe weitgehend frei gewählt werden können. Sämtliche thermoplastischen Grundstoffe sind zu verwenden. Damit kann eine Materialauswahl geschaffen werden, die beispielsweise bei der Schuhherstellung auch speziellen Anforderungen gerecht wird. Sowohl extreme Witterungsbedingungen als auch besondere Benutzungsarten können berücksichtigt werden. Des weiteren ist die Anwendungsbreite auch auf die Herstellung von Taschen, taschenartigen Behältern oder planen Flächenabdekkungen, wie z. B. Decken, zu erstrecken. Im Einzelfall kann mithin immer der Kunststoff frei gewählt werden, der in Abhängigkeit von den geforderten Bedingungen die entsprechenden Eigenschaften aufweist.
Als mögliche Kunststoffe seien Elastomere wie Polyurethane, Perbunan, synthetischer Kautschuk u. ä.
genannt. Ebenfalls verwendet werden können Thermoplaste wie Polystyrol, Polyamide oder PVC u. a., wobei ditse auch durch Zusatz von Weichmachern weich eingestellt sein können. Gemische von Thermoplasten und Elastomeren können — sofern eine Abmischung möglich ist — gleichfalls eingesetzt werden.
Die Kunststoffe werden in einem Spritzzylinder auf den erforderlichen plastischen Punkt erwärmt und dann in eine kalte Form gespritzt. Die Form besteht einerseits
ίο aus dem Trägermaterial, welches sich von der Unterseite her gegen die ebene Arbeitsfläche der Oberbacke anlegt, und andererseits aus der Gravur in der Unterbacke. Das Trägermaterial ist vor dem Eintritt in die Spritzform etwa im mittleren Bereich des zu beschichtenden Abschnittes gelocht worden. Diese Lochung stimmt dann innerhalb der Spritzform mit einer in der Oberbacke vorgesehenen Öffnung überein. Diese Öffnung ist der Austritt des Spritzzylinders. Der hierin plastifizierte Kunststoff tritt somit durch das Trägermaterial hindurch und verteilt sich unterhalb des Trägermaterials in dem Raum zwischen dem Trägermaterial und der Gravur der Unterbacke. Die Verweilzeit des Kunststoffes ist dabei abhängig von der Menge, die für die jeweilige dekorative Oberfläche benötigt wird, und von der möglichen Kühlung. Das heißt der Spritzzyklus kann umso schneller sein, je besser die durch den Spritzvorgang hervorgerufene Wärme abgeführt wird.
Das Trägermaterial hat beim Einlegen in die Spritzform eine Größenordnung, die geringfügig über die Größe des zu beschichtenden Abschnittes hinausgeht. Dadurch wird ein zu hoher Verschnitt vermieden. Es kann eine plattenförmige Ausgestaltung haben. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht jedoch darin, daß das Trägermaterial von einer Rolle abgezogen und im Arbeitstakt des Spritzzylinders durch die zweiteilige Spritzform hindurchbewegt wird und daß die nach dem Ausstanzen der beschichteten Abschnitte verbleibenden Zwischen- und Randstege des Trägermaterials anschließend wieder aufgewickelt werden. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Trägermaterial die Spritzform kontinuierlich passiert. In Abhängigkeit von der taktweisen Arbeitsgeschwindigkeit des Spritz-
., zylinders wird jeweils ein einzelner Abschnitt des Trägermaterials beschichtet, mit Hilfe der Messerpartie der Unterbacke ausgestanzt und fortgeschafft.
Das um die Abschnitte der Beschichtung verringerte Trägermaterial besteht dann noch aus Rand- und
J0 Zwischenstegen, die jedoch sich gegenseitig ausreichend stabilisieren, um nach dem Passieren der Spritzform aufgewickelt werden zu können. Der Arbeitsplatz bleibt hierdurch sauber und der Abtransport des restlichen Trägermaterials kann leicht und problemlos mittels einer Rolle erfolgen.
Gemäß der Erfindung werden als Kunststoff härtere Weich-PVC-Einstellungen oder Weich-PVC-Einstellungen mit Polymer-Weichmachern verwendet. Ferner ist es gemäß der Erfindung möglich, daß als Kunststoff Abmischungen von Thermoplasten und Elastomeren verwendet werden. Darüber hinaus erlaubt die Erfindung, als Kunststoff Polyolefine, diese eventuell im vernetzten Zustand, zu verwenden. Auch sind erfindungsgemäß Polyamide, eventuell weichgemacht, zu benutzen. Des weiteren können als Kunststoff Elastomere, wie z. B. Polyurethan, Perbunan, Gummi u. dgl., verwendet werden. Schließlich ist auch Polystyrol als Kunststoff zu verwenden. Welcher Kunststoff im
einzelnen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzt wird, hängt davon ab, welcher Verwendung das mit der dekorativen Oberfläche versehene Trägermaterial später zugeführt werden und welche Eigenschaften es im Rahmen dieser Verwendung haben soll. Es hängt z. B. davon ab, ob das beschichtete Trägermaterial bei der Schuhherstellung, bei der Herstellung von Taschen oder taschenähnlichen Behältern bzw. bei der Fertigung von Deckchen verwendet wird. Grundsätzlich ist es jedoch möglich, speziell den Kunststoff zu verwenden, der für den jeweiligen Einsatzfall die erforderlichen charakteristischen Eingenschaften mitbringt. Es können dabei als Ausgangswerkstoff sowohl Pasten, Pulver als auch Granulate verwendet werden. Der Einsatzbereich ist folglich gegenüber dem herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von dekorativen Oberflächen auf der Basis von PVC-Pasten beträchtlich erweitert.
Entsprechend einer besonderen Ausführungsform kennzeichnet sich eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung durch eine zweiteilige Spritzform mit einer festen Oberbacke, die unterseitig eine ebene Arbeitsfläche mit etwa mittig liegender Austrittsöffnung eines Spritzzylinders besitzt und mit einer vertikal beweglichen Unterbacke, welche oberseitig eine der gewünschten Oberflächenstruktur entsprechende Gravur aufweist.
Die gesamte maschinelle Einrichtung besteht im wesentlichen aus einem Spritzzylinder, in dem die Plastifizierung des Kunststoffes erfolgt, und aus einer mit dem Spritzzylinder verbundenen zweiteiligen Spritzform. Diese Spritzform ist einfach aufgebaut. Sie besteht zunächst aus einer ortsfesten Oberbacke, die unterseitig eine ebene Arbeitsfläche besitzt, in der die Austrittsöffnung des Spritzzylinders mündet. Diese Arbeitsfläche dient als Anlage für das Trägermaterial. welches entweder als Einzelstück oder von der Rolle her durch die Spritzform bewegt wird. Ferner besitzt die Spritzform eine Unterbacke mit einer Vertiefung, die der Aufnahme einer Formplatte dient. Diese Formplatte ist auswechselbar gelagert und mit der jeweils gewünschten Gravur versehen. Eine besondere Befestigung der Formplatte ist nicht notwendig, da diese sich in der Unterbacke befindet.
Aufgrund des hohen Druckes durch den Spritzzylinder ist es notwendig, die Formplatte entsprechend stabil auszuführen. Erfindungsgemäß ist deshalb die Formplatte als galvanoplastische Metallform oder Metallform allgemein ausgebildet. Entsprechend einer weiteren Ausführungsform kann diese Formplatte auch aus einem duroplastischcn Material, beispielsweise einem Polyester, gebildet sein.
Die Unterbacke ist gemäß der Erfindung umfangsscitig mit einer vertikal gerichteten Messerpartie ausgerüstet. Beim Hochfahren der Unterbacke durchlrennt diese Messerpartie das Trägermaterial um die Obcrbakke herum. Nach dem Absenken der Unterbacke und dem Mitführen des beschichteten Abschnittes wird der Rest des Trägermaterials, d. h. die Rand- und Zwischensiege, entsprechend dem Arbeitstakt des Spritzzylinders weiterbewegt und aufgerollt bzw. abgelegt.
Erfindungsgemäß kann dem Spritzzylinder eine Schnecken- oder Kolbenvorplastifizierung vorgeschaltet sein. Diese Vorplastifizierung erleichtert den eigentlichen Plastifizicrungsvorgang im Spritzzylinder, in dem das Grundmaterial vor dem Eintritt in den Spritzzylinder bereits erhöhte Temperaturen aufweist.
Damit der Kunststoff aus dem Spritzzylinder in die Snrit/.form eintreten kann, ist es erforderlich, das Trägermaterial vor dem Einbringen in die Spritzform dort zu lochen, wo die Austrittsöffnung des Spritzzylinders in der Oberbacke liegt. Dies erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Spritzform in Vorschaltung ein Stanzgerät zugeordnet ist. Dies arbeitel im Takt des Spritzzylinders und bringt genau an der Stelle eine Lochung an, die im späteren zentralen Anspritzpunkt liegt.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die verwendeten Kunststoffe mit einem Treibmittel versehen. !Diese Treibmittel werden entweder bei der Herstellung der Kunststoffe mit eingearbeitet oder im nachhinein auf ein Granulat aufgetrommelt: Die nach dem Spritzvorgang hierdurch entstehenden Schaumartikel, sogenannte Poromerics, werden vor allem bei der Schuhherstellung eingesetzt. Der Vorteil ist darin zu sehen, daß bei gleichem Volumen wie bei einem Vollmaterial Kunststoff eingespart wird. Somit erfolgt eine Gewichtsersparnis bei gleichzeitiger Luftdurchlässigkeit.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung im vertikalen Längsschnitt perspektivisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Mit 1 ist ein Einfülltrichter bezeichnet, in den der zur Verarbeitung gelangende Kunststoff in Form einer Paste, eines Pulvers oder eines Granulats hineingegeben wird. Der Einfülltrichter dient zum Beschicken eines Zylinders 2, in welchem eine Schneckenwelle rotiert oder ein Kolben in Längsrichtung geführt wird. Diese Zylindereinrichtung dient zum Vorplastifizieren des Kunststoffes. Durch die Vorplastifizierung wird der durch den verengten Querschnitt 3 des Zylinders 2 in den Spritzzylinder 4 eintretende Kunststoff auf eine erhöhte Temperatur gebracht.
Der Spritzzylinder 4 ist im wesentlichen vertikal angeordnet und mündet mit einer verengten Austrittsöffnung 5 in die ortsfest angeordnete Oberbacke 6 einer Spritzform 7.
Die Oberbacke weist in Verlängerung der verengten Austrittsölfnung 5 eine Bohrung 8 auf, die in einer unterseitig der Oberbacke liegenden, im wesentlichen ebenen Arbeitsfläche 9 endet.
Die Spritzform 7 besitzt ferner eine Unterbacke 10, die mit Hilfe einer Druckeinrichtung 11 vertikal beweglich ist. Die Unterbacke weist oberseitig eine Vertiefung 12 auf, die zur Aufnahme einer Formplatte 13 diem. Die Außenabmessungen der Formplatte sind so gehalten, daß die Formplatte im wesentlichen spielfrei in der Untcrbackc liegt. Eine zusätzliche Befestigung ist nicht notwendig.
Die Formplatte 13 besteht aus einer Galviinoforin oder aus einer Metallform, in die oberscitig die der gewünschten Oberflächenstruktur entsprechende Gravur 14 eingearbeitet ist.
Die Untcrbackc 10 ist auf der Außenseite, und zwar auf dem gesamten Umfang mit einer Messerpartie 15 ausgerüstet, deren Schneidenteil 16 über die ObcrkanU 17 der Unterbacke hervorragt. Ist die Unterbacke mi Hilfe der Druckeinrichtung 11 gegen die Oberbackt angepreßt, befindet sich der Schneidenteil 16 dci Messcrpartk) 15 oberhalb der Unterkante 18 clei Oberbacke.
Die Beschichtung eines Gewebes, Vlieses, einer l'olii oder von Papier mit Kunststoff erfolgt in de nachstehenden Weise. Beim Ausführungsbeispiel be steht das Trägermaterial aus einem Gewebe 19, das au einer nicht näher dargestellten Rolle aufgewickelt isi Von dieser Rolle wird die Gewebebahn über eim
Stanzeinrichtung 20 geführt, wo etwa im mittleren Bereich des zur Beschichtung vorgesehenen Abschnittes 21 des Trägermaterials ein Loch 22 ausgestanz'. wird. In Abhängigkeit von dem Arbeitstakt des Spritzzylinders 4 wird das Trägermaterial periodisch durch die Spritzform 7 hindurchgeführt. Dabei gelangt der jeweils zu beschichtende Abschnitt 21 mit dem Loch 22 genau unter die Bohrung 8 in der Oberbacke 6. Das Trägermaterial selber gleitet dabei an der ebenen Arbeitsfläche 9 der Oberbacke entlang. Wenn der zu beschichtende Abschnitt des Trägermaterials sich in der Arbeitsstellung befindet, d. h. Loch 22 und Bohrung 8 übereinanderliegen, wird die Unterbacke 10 mit Hilfe der Druckeinrichtung 11 aufwärts bewegt. Hierbei wird die Unterbacke fugendicht an die Oberbacke angepreßt. Zu gleicher Zeit trennt die umfangsseitig der Unterbakke angeordnete Messerpartie 15 den zu beschichtenden Abschnitt aus dem Trägermaterial heraus.
Nach dem Anpressen der Unterbacke an die Oberbacke wird durch Betätigen des Spritzkolbens 23 plastifizierter Kunststoff aus dem Spritzzylinder 4 durch die Bohrung 8 und durch das Loch 22 im Trägermaterial in den Raum 24 hineingespritzt, der sich zwischen der Gravur 14 in der Formplatte 13 und dem Trägermaterial 19 ausbildet. Die Verweilzeit des Kunststoffes in dieser Form ist abhängig von der Größe der gewünschten Oberflächenstruktur, d. h. der einzusetzenden Kunststoffmenge, sowie von der Abkühidauer.
Nach dem Abkühlen des Kunststoffes wird die Unterbacke 10 gesenkt. Hierbei gleitet die Messerpartie 15 mil dem Schneidenteil 16 aus dem Trägermaterial wieder heraus und der beschichtete Abschnitt des Trägermaterials senkt sich mit der Formplatte 13 ab. Die Bahn des Trägermaterials wird dann um einen Arbeitstakt weiterbewegt, bis der nächste zu beschichtende Abschnitt unter die Oberbacke gelangt. Der fertig beschichtete Abschnitt wird aus der Formplatte 13 herausgenommen und der Weiterverarbeitung zugeführt.
Das aus der Spritzform heraustretende Restgewebe des Trägermaterials, welches lediglich aus den Randstegen 25 und den Zwischenstegen 26 besteht, wird dann in nicht näher dargestellter Weise aufgerollt. Hierdurch wird vermieden, daß Verunreinigungen des Arbcitsplat zes eintreten. Auch ist ein erleichterter Abtransport de; aufgewickelten Restgewebes möglich.
Es ist denkbar, daß anstelle einer kontinuierlicl durchlaufenden Bahn eines Trägermaterials dieses ii Form von Platten der Spritzform zugeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 709 642/

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Beschichten von aus Gewebe. Vlies, Folie, Papier bestehendem Trägermaterial mit dekorativen plastischen Oberflächenstrukturen aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (19) etwa im mittleren Bereich des zum Beschichten vorgesehenen Abschnittes (21) gelocht und nach dem Lochen in etwa horizontaler Ebene zwischen die Backen (6 bzw. 10) einer zweiteiligen Spritzform (7) gebracht wird, deren vertikal bewegliche Unterbacke (10) oberseitig eine der gewünschten Oberflächenstruktur entsprechende Gravur (14) besitzt und deren feste Oberbacke (6) unterseitig neben einer im wesentlichen ebenen Arbeitsfläche (9) eine in diese mündende, mit der Lochung (22) korrespondierende, den Austritt eines Spritzzylinders (4) bildende öffnung (8) aufweist und daß nach dem Zusammenfahren von Ober- und Unterbacke (6 bzw. 10) durch Betätigen des Spritzzylinders (4) plastifizierter Kunststoff durch die öffnung (8) und die Lochung (22) in den freien Raum (24) zwischen der Gravur (14) und dem Trägermaterial (19) hineingespritzt wird, wobei die Unterbacke (10) beim Hochfahren den zu beschichtenden Abschnitt (21) des Trägermaterials (19) mit einer umfangsseitigen Messerpartie (15) ausstanzt und nach dem Erkalten des Kunststoffes und Absenken der Unterbacke (10) der beschichtete Abschnitt aus der Spritzform (7) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (19) von einer Rolle abgezogen und im Arbeitstakt des Spritzzylinders (4) durch die zweiteilige Spritzform (7) hindurchbewegt wird und daß die nach dem Ausstanzen der beschichteten Abschnitte verbleibenden Zwischen- und Randstege (26 bzw. 25) des Trägermaterials (19) anschließend wieder aufgewikkelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte Kunststoff mit einem Treibmittel versehen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine zweiteilige Spritzform (7) mit einer ortsfesten Oberbacke (6), die unterseitig eine ebene Arbeitsfläche (9) mit etwa mittig liegender Austrittsöffnung (8) eines Spritzzylinders (4) besitzt und mit einer vertikal beweglichen Unterbacke (10), welche oberseitig eine der gewünschten Oberflächenstruktur entsprechende Gravur (14) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gravur (14) Bestandteil einer in der Unterbacke (10) auswechselbar gelagerten Formplatte (13) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unlerbacke (10) umfangsseitig mit einer vertikal gerichteten Messerpartie (15) ausgerüstet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Spritzzylinder (4) eine Schneckenoder Kolbenvurp'iästäiizäerung (i bis 3) vorgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzform (7) in Vorschaltung ein Stanzgerät (20) zugeordnet ist.
Die Erfindung betrifft einerse.ts; ein Verfahren zum Beschichten von aus Gewebe, Vhes, Fol.e. Papier bestehendem Trägermater.al mit dekorativen plastischen OberHächenstrukturen aus Kunststoff-
Andererseits richtet sich dm Erfindung auf e.ne Vorrichtung zur Durchführung d.eses Verfahrens.
Es ist im Rahmen der Schuhherstellung bekannt, dekorative Oberflächen des Schuhoberleders, wie ü-dernarbungen, Nähte, Wülste usw., im Stanz-Schweiß-Verfahren herzustellen. D.e Bas.s fur dieses Verfahren bilden einerseits vorgefertigte Kunst- oder Schaumkunstlederbahnen, die dann in einer die e-wünschte Oberflächenstruktur herstellenden Pragevorrichtung bei einer durch Hochfrequenz erzeugten jZpTZ von etwa 170" C bis 20J C verformt werden und andererseits PVC-Pasten, die in Sü.kon-Gummiformen hineingegossen werden und anschließend in einer die Gravur für die gewünschte Oberflächenstruktur enthaltenden Presse bei einer ebenfalls durch Hochfrequenz erzeugten Temperatur von 170° C bis 200° C gelieren.
Die Herstellung von Kunst- oder Schaumkunstleder ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, da die hierfür notwendigen maschinellen Einrichtungen erhebliche Längenabmessungen besitzen und dadurch große, insbesondere lange, Räume zur Verfugung gestellt werden müssen. Im Prinzip wird Kunstleder dadurch hergestellt daß PVC-Pasten auf Textilunterlagen gestrichen werden. Die Technik des Streichens gliedert sich dabei in mehrere Einzeloperationen, die zeitlich nacheinander ablaufen. Zunächst erfolgt e.n Grundieren um eine ausreichende Verhaftung mit der Unterlage zu ' erzielen. Anschließend ist ein Angelieren der Grundierung erforderlich, wobei im Falle eines rauhen Grundierungsbildes sich daran eventuell noch ein Glattprägen anschließt. In Abhängigkeit von der aufzutragenden Dicke der Paste erfolgen im Anschluß an d?s Grundieren weitere Einzelstriche, an die sich jeweils wiederum ein Angelieren bei einer Temperatur von etwa 120° C bis 130° C anschließt. Es kann gegebenenfalls auch notwendig sein, daß bei einer dickeren Beschichtung zwischenzeitlich durchgehen werden muß. Wenn die Beschichtung fertig ist, muß diese nochmal fertiggeliert werden. Nach dem Aufbringen eines Schlußstriches kann erst die Prägung, d. h. die Herstellung der dekorativen Oberfläche, erfolgen.
Neben dem großen maschinellen und räumlichen Aufwand besteht: ein weiterer wesentlicher Nachteil darin daß der verwendete Kunststoff sich grundsätzlich in einer flüssigen Phase befinden muß, um verarbeitet werden zu können. Hierfür steht aber nur PVC zur Verfugung, da die zum Erzielen einer flüssigen Phase notwendigen Weichmacher ausschließlich im Zusammenhang mit PVC eingesetzt werden können. Polyolefine und Polyamide vertragen keine oder nur solche Mengen Weichmacher, daß die angestrebte flüssige Phase nicht erreichbar ist Ein Weichmachen, d. h. die Frzeugung der flüssigen Phase, ist mit anderen Kunststoffen nicht möglich. PVC-Pulver muß demzufolge vorab mit Weichmachern und zusätzlich mit Stabilisatoren and Farbstoffen zusammengebracht werden, damit eine streichfähige Paste entsteht. Aber •••ol.Kst der Einsatz der PVC-Pasten ist noch begrenzt, da lediglich mit Mischungen gearbeitet werden kann, die einen Anteil von etwa 50 bis 70 Teilen PVC und dementsprechend etwa 50 bis 30 Teilen Weichmachern aufweisen. Deshalb bedeutet die ausschließliche Verwendungsmöglichkeit von Pasten auch eine Begrenzung
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