DE2322271C2 - Verfahren zum mechanischen Verstärken von formbaren und/oder härtbaren Massen - Google Patents
Verfahren zum mechanischen Verstärken von formbaren und/oder härtbaren MassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mechanischen Verstärken von formbaren und/oder härtbaren
Massen, die durch anorganische Bindemittel verfestigbar und hauptsächlich für bautechnische Zwecke
anwendbar sind, unter Verwendung von durchgehenden Mineralfaserbündeln.
Es ist bekannt, daß durch anorganische Bindemittel verfestigte Massen im allgemeinen eine relativ niedrige
Zugfestigkeit, Biegezugfestigkeit, Schlagzähigkeit und Bruchdehnung haben. Solche relativ spröden Massen
lassen sich zwar durch das Einarbeiten geeigneter Fasern verstärken, wobei gleichzeitig die Entstehung
und Ausbreitung von Rissen gehemmt und die Bruchdehnung vergrößert wird. Für diesen Zweck
haben sich Fasern aus Metall, Asbest, Cellulose und Kunststoff bewährt.
Jedoch ist der Einsatz von einfachen Mineralfasern durch einen unzureichenden Haftverbund und bei
alkalisch reagierenden Massen zusätzlich infolge mangelnder chemischer Verträglichkeit zwischen den
beiden Komponenten behindert. So sind durch die DD-PS 90 983, Seite 6, Silikatfaserstoffe bekannt, die
mit Filmen von hoher chemischer Beständigkeit, vorzugsweise hoher Alkalibeständigkeit, überzogen
sind, um die chemische Verträglichkeit zwischen den beiden Komponenten zu gewährleisten. Nachteiligerweise
treten bei der Verwendung solcher kunststoffüberzogener Fasern insbesondere bei höheren Temperaturen
unzulässige Verformungen infolge eines Kriecheffekts des Kunststoffs auf. Ebenfalls aus der DD-PS
90 983, Seite 4, sind Faserstränge zur Betonarmierung bekannt, die mit Kunstharz imprägniert und zur
Verbesserung der Haftung durch Bestreuen mit Quarzsand präpariert sind. Aber auch solchermaßen
präparierte Faserstränge waren bisher wenig erfolgreich, weil infolge des Kriechens des Kunststoffs durch
den Einbau der Faserstränge eine vorteilhafte, verfestigende Wirkung praktisch nicht zu erreichen war.
Auch ist aus der DD-PS 90 983, Seite 2 und 3, bekannt, Mineralfasern zur Verstärkung kunststoffgebundener Massen einzusetzen. Die mineralfaserverstärkten Kunststoffe haben sich allerdings wegen ihres ungünstigen Brandverhaltens und einiger noch ungelöster Probleme im Hinblick auf ihr Langzeitverhalten für vorübergehend oder dauernd tragende Bauteile nicht durchsetzen können. Λ
Auch ist aus der DD-PS 90 983, Seite 2 und 3, bekannt, Mineralfasern zur Verstärkung kunststoffgebundener Massen einzusetzen. Die mineralfaserverstärkten Kunststoffe haben sich allerdings wegen ihres ungünstigen Brandverhaltens und einiger noch ungelöster Probleme im Hinblick auf ihr Langzeitverhalten für vorübergehend oder dauernd tragende Bauteile nicht durchsetzen können. Λ
Die Einbettung von Mineralfasern in kunststoffgebundene Masser, ist an sich einfach, da es sich bei
Kunststoffen in nichterhärtetem Zustand im allgemeinen um Flüssigkeiten handelt
Bei den durch anorganische Bindemittel verfestigten Massen liegt dagegen im nichterhärtetem Zustand eine
Suspension vor, deren Körner zum Teil größer als die
Zwischenräume zwischen den Fasern sind. Eine Umhüllung der inneren Fasern eines Bündels durch die
Suspension ist daher nicht oder nur schlecht möglich.
Aus diesem Grund war die Fachwelt bisher der Auffassung, daß der Haftverbund zwischen allen
Mineralfasern und der bindenden anorganischen Masse nicht erreichbar ist. Es blieb daher in solchen Massen
der Einbau begrenzter Mengen an Verstärkungsfasern auf das Einmischen und/oder Einrieseln relativ kurzer
Fasern beschränkt.
So wird in der DD-PS 90 983, Seite 6, Absatz 2, vorgeschlagen, Silikatfaserstoffe mit Polymeren in
gelöster oder dispergierter Form und/oder Teerprodukten und siliziumorganischen Verbindungen und/oder
kationaktiven Chromkomplexen organischer Säuren und/oder Metallsalzen und/oder Oxiden zu behandeln
und in ein anorganisches Bindemittel einzuarbeiten.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die eben dargelegte
Auffassung der Fachwelt ein Vorurteil darstellt. Es ist nämlich, wie die vorliegende Erfindung lehrt, möglich,
den notwendigen Haftverbund zwischen den Mineralfasern und der durch anorganische Bindemittel verfestigbaren
(härtbaren) Masse dadurch sicherzustellen, daß man das eingangs gattungsgemäß genannte Verfahren
zum mechanischen Verstärken von formbaren und/oder härtbaren Massen in der Weise durchführt, daß man die
Fasern der Bündel vor oder beim Einbetten in die zu verstärkende Masse stellenweise durch härtbare Flüssigkeiten
verbindet oder auf mechanischem Weg miteinander kraftschlüssig verklemmt bzw. verzahnt.
Als härtbare Flüssigkeiten haben sich dabei überraschenderweise Harz, Schmelzen aus Glas, Keramik und
Metall als brauchbar erwiesen. Als mechanische Hilfsmittel kommen insbesondere Klemmen in Frage.
Durch solche Klemmen wird eine kraftschlüssige Verbindung der Fasern in einem Bündel erreicht.
Es zeigte sich nämlich überraschenderweise, daß die Hydratationsprodukte der Bindemittel im Laufe der
Zeit in das Innere der Mineralfaserbündel vordringen.
Genauere Angaben hierüber werden weiter unten gemacht. Die innen liegenden Mineralfasern werden auf
diese Weise nach und nach mit fortschreitender Hydratation mit zur Aufnahme der Belastung herange-
zogen.
Um bei den Mineralfaserbündeln bereits im frühen Stadium möglichst alle Mineralfasern eines »endlosen
Mineralfaserbündels« an der Aufnahme der Belastung teilnehmen zu lassen, wird das Mineralfaserbündel vor
oder beim Einbau in die Masse stellenweise mit einer härtbaren Flüssigkeit, z. B. Harz, Schmelzen aus Glas,
Keramik, Metall und Metallegierung getränkt
Der gleiche Effekt kann auch auf mechanischem Weg durch Klemmwirkung oder Reibung herbeigeführt
werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Lage der
Fasern im Querschnitt des Bündels vor dem Einbetten derart gezielt zu verändern, daß alle Fasern alternierend
außen liegen und auf diese Weise abschnittsweise mit der Masse in Berührung kommen.
In allen diesen Fällen entsteht ein vorteilhafter, sogenannter nachgiebiger Verbund, der die Schlagzähigkeit
der zum Körper bzw. Formkörper verfestigten Masse, die nunmehr ein Bauelement sein kann,
außerordentlich günstig beeinflußt und trotzdem die volle Ausnutzung des Bündelquerschnittes bei Zugbeanspruchung
zuläßt
Damit ist es überraschenderweise möglich geworden, im Gegensatz zur Offenbarung der DD-PS 90 983, an
sich unpräparierte, also nicht mit Schutzüberzügen versehene, Mineralfaserbündel zur Festigkeitserhöhung
von härtbaren, insbesondere auch alkalischen, Massen einzusetzen. Dazu werden die bislang als hinderlich
angesehenen Hydratationsprodukte der Bindemittel erfindungsgemäß insofern ausgenützt, als sie im Laufe
der Zeit in das Innere der erfindungsgemäßen Mineralfaserbündel vordringen.
Die Einbettung der Mineralfaserbündel in die formbaren und/oder härtbaren Massen geschieht also in
der Weise, daß die Mineralfaserbündel eine Länge aufweisen, die der Abmessung der Massen in Richtung
der Einbettung der Mineralfaserbündel entspricht; meist weisen die formbaren und/oder härtbaren Massen, die
das sogenannte Substrat für die Mineralfaserbündel sind, bereits vor ihrer Verfestigung (Härtung) eine
gewisse Raumform, also eine mehr oder weniger leicht zu definierende geometrische Gestalt auf.
Im folgenden werden die zu erzielenden Vorteile im einzelnen aufgeführt:
a) Beim Einbetten der sogenannten Mineralfaserbündel in die Masse treten kaum Festigkeitsverluste
und auch kaum Faserbrüche auf. Nachteile, die man beim Einmischen von Fasern in Kauf nehmen muß.
b) Durch eine gezielte Verlegung der Mineralfaserbündel in die Beanspruchungsrichtung an der
statisch günstigen Stelle ohne die bei Stahleinlagen zum Korrosionsschutz notwendige Betondecke
und durch die Verwendung von sogenannten Endlosfasern, die Übergreifungslängen vorteilhafterweise
entbehrlich machen, wird eine optimale wirtschaftliche Ausnutzung der Verstärkungswirkung
der Mineralfasern erreicht.
c) Die erfindungsgemäß mit »endlosen« Mineralfasern verstärkten Massen besitzen im Vergleich zu
Massen, in denen relativ kurze Mineralfasern eingemischt oder eingerieselt sind, bei gleichem
Faservolumen eine mehrfach erhöhte Zugfestigkeit.
d) Der »nachgiebige »Verbund zwischen den erfindungsgemäß eingebetteten Mineralfaserbündeln
und der Masse führt zu einer hohen Schlagzähigkeit und wirkt sich günstig auf eine Temepraturwechselbeanspruchung
der Masse bzw. der verfestigten (gehärteten) Masse aus.
e) Bei Zug- und Biegebeanspruchungen von erfindungsgemäß
mit »endlosen« Mineralfaserbündeln bewehrten Massen wird ein Sprödbruch vermieden
und der Verformungsbruch rechtzeitig durch Risse und Verformungen angekündigt
f) Das Schwindmaß der erfindungsgemäß mit »endlosen«
Mineralfaserbündeln verstärkten, beispielsweise zementgebundenen Massen läßt sich durch
eine Zugabe von dem Fachmann zur Verfügung stehenden Zuschlägen, beispielsweise Feinsand,
wesentlich herabsetzen.
g) Der bei dem zum Stand der Technik gehörenden
Einmischen von kurzen Fasern, auch beim Einsatz von Verarbeitungshilfen, beispielsweise von Betonverflüssigern,
aus Verarbeitungsgründen erforderliche Wasserüberschuß, kann vorteilhafterweise gemäß vorliegender Erfindung unterbleiben,- das
kostenaufwendige, nachträgliche Entziehen des festigkeitsmindernden Überschußwassers aus der
Masse ist bei vorliegender Erfindung entbehrlich.
h) Bei der Verstärkung alkalisch reagierender Massen durch »endlose« Mineralfaserbündel gemäß vorliegender
Erfindung ist die Festigkeitseinbuße, bedingt durch alkalischen Angriff, geringer als beim
Einmischen und Einrieseln relativ kurzer Mineralfasern.
i) Der Haftverbund zwischen den eingebetteten Mineralfasern und dem Substrat, nämlich der
Masse, wird unter anderem durch das Hineinwachsen von Hydratationsprodukten in die Mineralfaserbündel
optimal gestaltet
j) Ein Kriechen von kunststoffbeschichteten oder in anderer Weise schutzbeschichteten Faserbündeln,
wie in der DD-PS 90 983 beschrieben, wird vermieden, was der Erhöhung der Festigkeit der
härtbaren Masse, insbesondere auch einer alkalisehen
Masse zugute kommt.
k) Die Beschichtung der Mineralfaserbündel, wie in der DD-PS 90 983 auf Seite 6 Absatz 2 vorgeschlagen,
wird eingespart. Erfindungsgemäß müssen die Fasern eines Bündels nur noch in Abständen auf
einer relativ kurzen Strecke durch härtbare Flüssigkeiten oder auf mechanischem Wege miteinander
kraftschlüssig verbunden werden.
Vorzugsweise verwendet man »endlose« Mineralfaserbündel, in denen die Einzelfaser einen Durchmesser
von 5 bis 50 μπι aufweist, wobei sich die Einzelbündel
aus 50 bis 30 000 Mineralfasern (Spinnfäden) zusammensetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden erfindungsgemäß Faserbündel eingesetzt, bei denen die Lage der einzelnen Fasern im Querschnitt eines Bündels schon vor dem Einbetten derart gestaltet ist daß alle Fasern in bestimmten Abständen alternierend außen liegen und abschnittsweise mit der zu verstärkenden Masse in Berührung kommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden erfindungsgemäß Faserbündel eingesetzt, bei denen die Lage der einzelnen Fasern im Querschnitt eines Bündels schon vor dem Einbetten derart gestaltet ist daß alle Fasern in bestimmten Abständen alternierend außen liegen und abschnittsweise mit der zu verstärkenden Masse in Berührung kommen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann man das erfindungsgemäße Verfahren derart
durchführen, daß man beim Einbetten der Mineralfaseri/ündel
den lichten Abstand zwischen benachbarten Mineralfaserbündeln so wählt, daß einerseits eine
ausreichende feine Rißverteilung gewährleistet ist und andererseits ein Trennbruch in der Faserebene vermieden
wird, d. h. man wählt den lichten Abstand durch eine
- fachmänniche Maßnahme immerhin so dicht, daß eine ausreichend feine Rißverteilung gewährleistet ist, aber
andererseits nicht zu dicht, um das Entstehen eines Trennbruches in der Faserebene zu vermeiden. Diese
Maßnahme steht dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens zur Verfügung, d. h. der Erfolg läßt sich
durch Ausprobieren feststellen.
Nach einer weiteren Ausführungsform vorliegender Erfindung wird derart gearbeitet, daß die »endlosen«
Mineralfaserbündel in der Regel unidirektional einge- ι ο bettet werden und die eventuell notwendige Querbewehrung
entweder ebenfalls aus »endlosen« Mineralfaserbündeln oder aber auch aus kurzen Mineralfasern
oder anderen Fasern, die zusätzlich in die Masse eingerieselt oder eingemischt werden, bewirkt wird.
Nach einer weiteren Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Variante ausgeführt,
daß man zur Verstärkung der Masse allein oder zusätzlich zur eben erwähnten Querbewehrung Gewebe,
Gelege oder Matten aus Mineralfasern oder anderen Fasern verwendet, deren Bewehrungsanteil in verschiedenen
Richtungen unterschiedlich und bei denen in allen oder einzelnen Kreuzungspunkten eine verschiebefeste
Verbindung hergestellt wird.
Die Einbettung der »endlosen« Mineralfaserbündel in die Masse wird vorzugsweise durch Einlegen, Ziehen
oder Wickeln durchgeführt, wobei man nach einer bevorzugten Ausführungsform gleichzeitig die für den
Haftverbund notwendige, weitgehand porenfreie Umhüllung der Mineralfaserbündel mit der noch nicht
erhärteten Masse durch vorsichtiges Verdichten, beispielsweise durch Vibrieren erreicht, ohne daß die
Mineralfasern dabei durch mechanische Beanspruchungen in ihren Eigenschaften wesentlich beeinträchtigt
werden.
Das Wesen vorliegender Erfindung wird nun anhand der F i g. 1 - 3 weiterhin erläutert.
F i g. 1 zeigt die Abhängigkeit der Schlagzähigkeit vom Mineralfasergehalt (nämlich Glasfasergehaii); man
entnimmt der F i g. 1 leicht, daß bei steigendem Glasfaservolumen die Schlagzähigkeit zementgebundener
Massen erheblich ansteigt; Glasfaserbetone mit eingemischten oder eingerieselten kurzen Glasfasern
erreichen zum Vergleich nur eine Schlagzähigkeit von maximal 0,5 mm · N/mm2. Die in der graphischen
Darstellung gemäß F i g. 1 dargestellten Meßergebnisse der Schlagzähigkeit in Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad wurden an Mörtelplatten der Abmessung
6x1 χ 16 cm mit eindimensionaler Verstärkung, gewonnen.
'
F i g. 2 zeigt in graphischer Darstellung die Abhängigkeit der Biegezugfestigkeit vom Glasfasergehalt, wobei
die Messungen gleichfalls wieder an Mörtelplatten der
Abmessung 6x1 χ 16cm mit einem Wasser/Zement-Wert
von 0,50 und einem Alter von 28 Tagen gewonnen wurden; diese Testplatten besaßen ebenfalls eine
eindimensionale Verstärkung.
Die Biegezugfestigkeit von Mineralfaserbetonen (hier Glasfaserbeton) mit einem eingemischten oder
eingerieselten Fasergehalt von 3—10 Volumprozent liegt im Vergleich dazu mit maximal 25 N/mm2
wesentlich tiefer.
In F i g. 3 ist in graphischer Darstellung die Wirkung des Alkaliangriffs auf Ε-Glas hinsichtlich der Biegezugfestigkeit
in Abhängigkeit vom Alter der glasfaserverstärkten Masse dargestellt. Die Kurve A bezieht sich
dabei auf Massen, die erfindungsgemäß Einbettungen aus »endlosen« Mineralfaserbündeln aufweisen, während
sich die Kurve B auf Massen, bezieht, die kurze Mineralfasern eingemischt oder eingerieselt enthalten.
Man sieht, daß die Biegezugfestigkeit der Massen gemäß A nach vollendeter Verfestigung wesentlich
weniger beeinträchtigt wird als diejenige der Massen gemäß B.
Der alkalische Angriff kann beim erfindungsgemäßen Einsatz der »endlosen« Mineralfaserbündel dadurch
zusätzlich vermindert werden, daß man den pH-Wert des Porenwassers z. B. durch Carbonatisieren herabsetzt.
In diesem Zusammenhang ist auf die deutsche Offenlegungsschrift Nummer 1915 563 hinzuweisen.
Ferner kann man durch Zusätze, wie z. B. Trass und/oder Zusatzmittel und/oder geeignete Bindemittelauswahl,
wie z. B. Tonerde-Zement, eine ähnliche Wirkung erreichen.
Bei besonders hohen Anforderunger, an die Dauerhaftigkeit
können Mineralfasern mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen alkalischen Angriff eingesetzt
werden.
Im folgenden werden weiterhin zwei Tabellen gebracht, die gleichfalls das Wesen vorliegender
Erfindung erläutern, bzw. den mit der Erfindung erzielten Vorteil zeigen.
In der Tabelle I sind die Inhaltsstoffe von 5 Mischungen angegeben. Sie zeigt die Zusammensetzung
ausgewählter, durch Mineralfasern verstärkter zementgebundener Massen. Die angegebenen Zahlen sind kg
pro 1 m3 Masse.
In der Tabelle II sind die Eigenschaften der zementgebundenen Massen 1 —5, nämlich die Rohdichte,
der Mineralfasergehalt, die Druckfestigkeit, die Biegezugfestigkeit, die Biegeschiagzähigkeit, der Elastizitätsmodul
und die Bruchdehnung angegeben. Die einzelnen Dimensionen dieser Eigenschaften sind
gleichfalls in der Tabelle II aufgeführt Die Überlegenheit der erfindungsgemäß behandelten Masse 5 ist aus
der Tabelle II deutlich ersichtlich.
Zement
Wasser
Wasser
Glasseide
endlos
endlos
geschnitten
Feinsand
Methylcellulose
Schaumbildner
Feinsand
Methylcellulose
Schaumbildner
Menge | Mischung Nr. | 2 | 3 | T)- | 5 |
1 | 1070 | 850 | 1140 | 790 | |
kg | 850 | 470 | 400 | 520 | 360 |
kg | 410 | — | — | - | 125 |
kg | — | 37 | 50 | 50 | - |
kg | 37 | 220 | - | 220 | 800 |
kg | - | 4 | 6 | 4 | - |
kg | 6 | — | 1 | - | - |
kg | 1 | ||||
7 8
Herstellverfahren | Mischung Nr | 2 | 3 | 4 | 5 | if·.' |
1 | Einrieseln | Einbetten |
i
I |
|||
Einmischen | 1,7 | 1,2 | 1,9 | 2,0 | i | |
Rohdichte (lufttrocken), kg/dm3 | 1,2 | 1,5 | 2,0 | 2,0 | 4,5 | 1 |
Mineralfasergehalt, Vol.% | 1,5 | 35 | 15 | 60 | 70 | I |
Druckfestigkeit, N/mm2 | 15 | 16 | 14 | 22 | 65 | 1 |
Biegezugfestigkeit, N/mm2 | 10 | 0,25 | 0,3 | 0,65 | 2,4 | i |
Biegeschlagzähigkeit, cm N/mm2 | 0,2 | 12 | 6 | 20 | 24 | 4 |
Ε-Modul, 10"3 · N/mm2 | 5 | 6 | 8 | 9 | 13 | i |
Bruchdehnung, 0Z^0 | 5 | Hierzu 3 Blatt Zeichnungen | ||||
Claims (4)
1. Verfahren zum mechanischen Verstärken von formbaren und/oder härtbaren Massen, die durch
anorganische Bindemittel verfestigbar und hauptsächlich für bautechnische Zwecke anwendbar sind,
unter Verwendung von durchgehenden Mineralfaserbündeln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasern der Bündel vor oder beim
Einbetten in die zu verstärkende Masse stellenweise durch härtbare Flüssigkeiten oder auf mechanischem
Wege miteinander kraftschlüssig verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man die Lage der Fasern im
Querschnitt der Bündel vor dem Einbetten derart gestaltet, daß alle Fasern alternierend außen liegen
und abschnittsweise mit der zu verstärkenden Masse in Berßhrung kommen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Verstärkung der
Masse zusätzlich Gewebe, Gelege oder Matten aus Mineralfasern oder anderen Fasern verwendet,
deren Bewehrungsanteil in verschiedenen Richtungen unterschiedlich ist und bei denen an den
Kreuzungspunkten eine verschiebefeste Verbindung vorhanden ist, wobei man die endlosen Mineralfaserbündel
in der Regel unidirektional einbettet und die gegebenenfalls notwendige Querbewehrung entweder
ebenfalls aus endlosen Mineralfaserbündeln oder aber auch aus kurzen Mineralfasern oder anderen
Fasern, die zusätzlich in die Masse eingerieselt oder eingemischt werden, besteht.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einbettung der
Mineralfasei bündel in die Masse durch Einlegen oder Ziehen oder Wickeln durchführt.
Priority Applications (5)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8162 | Independent application | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HEIDELBERGER ZEMENT AG, 6900 HEIDELBERG, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |