DE2312804B2 - Selbstverloeschendes schlagfestes polystyrol - Google Patents
Selbstverloeschendes schlagfestes polystyrolInfo
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Description
(B) 2 bis 20 Gewichtsteile eines zusätzlichen Verstärkerkautschuks aus einem Copolymerisat
von Butadien oder Isopren mit 10 bis 70 Gewichtsprozent Styrol, '
(C) 5 bis 30 Gewichtsteilen der mehr als 30 Gewichtsprozent Halogen enthaltenden organischen
Verbindung,
(D) 2 bis 10 Gewichtsteilen Antimontrioxid,
(E) 0,05 bis 3 Gewichtsteilen eines organischen Phosphits,
(F) 0 bis 3 Gewichtsteilen eines Alkanpolyols mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und 4 bis 12
Hydroxylgruppen,
(G) 0 bis 1 Gewichtsteilen eines sterisch gehinderten Phenols,
(H) 0 bis 1 Gewichtsteilen eines substituierten Benzotriazols.
Die Erfindung betrifft selbstverlöschende Formmassen auf der Basis von schlagfestem Polystyrol, die bei
Berührung mit einer heißen Flamme nicht brennend abtropfen und außerdem gegen Verfärbung bei hohen
Temperaturen stabilisiert sind.
Die Flammfestausrüstung von Styrolpolymerisaten mit halogenhaltigen organischen Verbindungen ist
bekannt. Es ist auch bekannt, daß man bei Anwendung verhältnismäßig großer Mengen an Flammschutzmittel
und vor allem bei gleichzeitiger Zugabe von Antimontrioxid als Synergis· erreichen kann, daß die Polymerisate
bei Berührung mit einer heißen Flamme nicht brennend abtropfen.
Wenn man nun solche selbstverlöschenden Formmassen bei erhöhter Temperatur verarbeitet, dann kann es
zu unerwünschter Verfärbung der Produkte und zu Korrosion der Verarbeitungsmaschinen kommen. Diese
Erscheinungen rühren wohl von einer thermisch ausgelösten Reaktion der Halogenverbindung mit dem so
Polystyrol her. Bei schlagfestem Polystyrol führt die Anwesenheit größerer Mengen Flammschutzmittel
darüber hinaus zu einer starken Herabsetzung der Zähigkeit und Festigkeit.
Der Erfindung lag also die Aufgabe zugrunde, ss selbstverlöschendes nicht brennend abtropfendes Polystyrol
zu entwickeln, das bei der Verarbeitung sich nicht oder nur in sehr geringem Maß verfärbt und das eine
gute Schlagzähigkeit aufweist.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe durch fto Einarbeiten eines geeigneten Stabilisatorsystems und
von Verstärkerkautschuken in das flammfest ausgerüstete schlagfeste Polystyrol gelöst wird.
Die Komponente A ist schlagfestes Polystyrol, das üblicherweise durch Polymerisation von Styrol, gegebenenfalls
zusammen mit bis zu 30 Gewichtsprozent an Comonomeren, wie Acrylnitril, «-Methylstyrol oder
Methylmethacrylat, in Gegenwart von 2 bis 12,
SfASSAe Mischpoke-
riste des Butadiens oder Isoprens mit 10 bis 70
Gewichtsprozent Styrol in Frage. Vorzugsweise ver-
fnrfp* man Blockpolymerisate der allgemeinen
wendev manJ™^. (£_!γ)η_χ, wobei X Styrol, Y
Buiadien oder Isopren und η eine ganze Zahl zwischen 1
nnd 3 ist Bezogen auf 100 Gewichtsteile schlagfestes
Pottyrol sollen 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis 12 Teile
des Verstärkerkautschuks eingearbeitet werden Die Menge an Verstärkerkautschuk richtet sich nach der
«wünschten Zähigkeit des Polystyrols. Es hat sich ILeiet daß die Anwesenheit des Verstärkerkautschuks
Fm schlagfesten Polystyrol ebenfalls dazu beiträgt, daß dTe Formmassen nicht brennend abtropfen.
Flammschutzmittel C sind Halogen enthaltende
organische Verbindungen, wie sie z. B. in der Monographie
von H Vogel, »Flammfestmachen von Kunst-
«offen« Hüthig-Verlag, 1966, auf den Seiten 94 bis 102
besehen sind. Die Verbindungen sollen mehr als 30
Gewichtsprozent Halogen enthalten, vorzugsweise mehr als 40 Gewichtsprozent Chlor bzw. mehr als 50
Gewichtsprozent Brom. Besonders gut geeignete Flammschutzmittel sind Hexabromcyclododecan, Octabromhexadecan,
chloriertes Paraffin mit etwa 7O<>/o
Chlor chloriertes oder bromiertes Diphenyl oder
Naphtalin sowie halogenhaltige Diels-Alder-Addukte; ζ B von Cyclopentadien mit ungesättigten Verbindungen
wie Furan. Die Flammschutzmittel sollen in Mengen von 5 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf 100
Teile schlagfestes Polystyrol, eingesetzt werden. Vorzugsweise verwendet man 12 bis 25 Teile einer
Chlorverbindung oder 8 bis 20 Teile einer Bromverbindung Geeignet sind auch Gemische von Chlor- und
Bromverbindungen oder gemischt halogenierte Verbin-
cteTzusatz von 2 bis 10 Teilen Antimontrioxid D
verbessert in derartigen, relativ wie Halogenverbindung und Kautschuk enthaltenden Systemen die Flammschutzwirkung
der Halogenverbindung.
Als organische Phosphite E werden Ester oder Teilester der phosphorigen Säure mit gleichartigen oder
verschiedenartigen Alkoholen oder Phenolen verwendet. Vorzugsweise werden Alkarylphosphite mit 8 bis 30
Kohlenstoffatomen in den Alkoholresten, z. B. Trisnonylphenylphosphit,
eingesetzt. Die organischen Phosphite sollen in Mengen von 0,03 bis 3, vorzugsweise von
0,1 bis 2 Gewichtsteilen vorliegen.
Die Alkanpolyole F enthalten 4 bis 12 Kohlenstoffatome sowie 4 bis 12 Hydroxylgruppen. Gut geeignete
Alkanpolyole sind Tetrite, wie Mesoerythrit, Pentite, wie Arabit und Quercit, Hexite, wie Glucit, Mannit oder
Galactit, sowie Heptite. Wie es sich gezeigt hat, ist als Alkanpolyol ganz besonders gut das Pentaerythrit
geeignet. Sie werden vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 2 Gewichtsteilen eingesetzt.
Sterisch gehinderte Phenole G sind bekannte Antioxidantien. Man verwendet vorzugsweise solche
der allgemeinen Formel
R1 j R1
in der Ri Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise tert-Butyl, darstellen und R2 ebenfalls ein
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder ein Esterrest ist, z.B. -CHi-CH2COORs (Rs = Alkylrest
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen).
Substituierte Benzotriazole H sind bekannte UV-Stabilisatoren. Man verwendet vorzugsweise solche der
allgemeinen Formel
OH
in der R4 einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
darstellt.
Die Stabilisatoren G und H werden vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 1 Gewichtsteilen verwendet
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten außer dem organischen Phosphit E vorzugsweise noch
mindestens einen der Stabilisatoren F, G oder H. Eine ganz besonders gute Stabilisatorwirkung liegt bei
gleichzeitiger Anwesenheit aller genannten Komponenten vor.
Durch diese speziellen Stabilisatorgemische wird es
möglich, genügend große Mengen an Flammschutzmitteln in Styrolpolymerisate einzuarbeiten, ohne daß diese
bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen von 190 bis 220° C Verfärbung zeigen. Dies ist bei derartigen,
nicht brennend abtropfenden Produkten besonders wichtig, da hier relativ hohe Zusatzmengen an
Halogenverbindungen benötigt werden.
Es ist wohl aus K. T h i η i u s, »Stabilisierung und
Alterung von Plastwerkstoffen«, 1969, S. 421, Verlag Chemie, bereits bekannt, schlagfestem Polystyrol
Stabilisatorgemische aus einem substituierten Benzotriazol einem sterisch gehinderten Phenol und Trisarylphosphiten
zur Vermeidung des Vergilbens der Styrolpolymerisate beim Bewittern zuzusetzen. Es war
hiernach jedoch nicht vorhersehbar, daß ein solches Stabilisatorsystem, welches für seine antioxydative und
UV-absorbierende Wirkung bekannt ist, zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe verwendet werden kann
und dazu geeignet ist, die Verfärbung bei der Verarbeitung von mit organischen Halogenverbindungen
flammfest ausgerüstetem schlagfestem Polystyrol herabzusetzen bzw. zu verhindern.
S Die Zusätze können nach üblichen Methoden in das schlagfeste Polystyrol A eingearbeitet werden, indem
man sie beispielsweise in Pulver- oder Granulatform auf Polystyrolgranulat, welches mit einem Mineralöl als
Haftvermittler beschichtet ist, aufgibt und durch Rollen
vermischt Auch die Einarbeitung durch Zugabe der Zusatzstoffe zu geschmolzenem schlagfestem Polystyrol,
ζ B. in Extrudern, Knetern oder Walzen, ist möglich. Die erfindungsgemäßen Formmassen können außer
den Flammschutzmitteln und Stabilisatoren noch
andere übliche Zusatzstoffe, wie Füllstoffe, Kunststoffe, Farbpigmente, Gleitmittel, Weichmacher, Antistatika
oder Treibmittel, enthalten. Die Formmassen können durch Spritzgießen oder Strangpressen zu selbstverlöschenden
Formkörpern oder Profilen verarbeitet
ία werden.
Die in dem Beispiel genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
100 Teile schlagfestes Polystyrol mit einem Polybutadiengehalt
von 8% werden in Form von Granulat mit 0,3 Teilen Mineralöl und 0,5 Teilen Trisnonylphenylphosphit
versetzt und auf einem Trommelmischer gerollt. y> Dazu werden 20 Teile eines Chlorparaffins mit 70%
Chlor, 10 Teile eines Styrol-Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymerisats mit 30% Styrol, 0,3 Teile Pentaerythrit, 7
Teile Antimontrioxid, 0,1 Teile 2,6-Di-tert-butyl-p-cresol
und 0,1 Teile 2-(2-Hydroxy-5-methylphenyl)-benzotriazol gegeben. Durch weiteres Rollen wird eine
intensive Durchmischung erreicht Das Gemisch wird dann auf einem Extruder bei 170 bis 190° C aufgeschmolzen
und dabei homogenisiert; anschließend wird es granuliert. Bei der Prüfung auf thermische Stabilität
durch einstündiges Lagern des Granulats in einem Umluittrockenschrank bei 240° C zeigte sich keine
Verfärbung. Bei der Bestimmung der Schlagzähigkeit bei 20° C nach DIN 53 453 erfolgte kein Bruch.
Claims (1)
- Patentanspruch:vorzugsweise von 4 bis 8 Gewichtsprozent einesSßlbstverlöschende Formmassen aus(A) einem schlagfesten Polystyrol mit 4 bis 12% Butadienkautschuk sowie einer mehr als 30 Gewichtsprozent Halogen enthaltenden organischen Verbindung und Antimontrioxid als Flammschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen, je 100 Gewichtsteile der Komponente (A), enthalten,
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |