DE2301034A1 - Polykondensationsprodukte - Google Patents
PolykondensationsprodukteInfo
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- C08G73/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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- Polymers With Sulfur, Phosphorus Or Metals In The Main Chain (AREA)
- Macromolecular Compounds Obtained By Forming Nitrogen-Containing Linkages In General (AREA)
Description
Badische Anilin- & Soda-Pabrik AG
Unser Zeichen: 0.Z.29 6J3 Ze/lG
6700 Ludwigshafen, '9.1.1973
Polykondensationsprodukte
Die Erfindung betrifft neuartige Polykondensationsprodukte, die sich als wäßrige Dispersion oder als Lösung in hervorragender
Weise als Zurichtungsmittel für Leder oder
synthetisches Lederaustauschmaterial eignen.
Bei der Zurichtung von Leder oder synthetischen Lederaustauschmater-ialien
wurden bisher hauptsächlich wäßrige Dispersionen von Homo- und Copolymerisaten äthylenisch ungesättigter
Verbindungen verwendet. Die Polymerisate hatten dabei die
Aufgabe, die Oberfläche des Leders zu egalisieren, zu schützen und die zur Färbung verwendeten Pigmente zu binden.
Besondere Anforderungen werden dabei an die Trocken- und Naßreibechtheiten, an die Quell- und Knickfestigkeit und
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln gestellt!
Es ist auch bekannt, daß man besonders gute Eigenschaften mit vernetzbaren Systemen, z.B. mit Polyurethanen, erreichen
kann. Die Vernetzung muß dabei auf dem Substrat erfolgen, da es nicht möglich ist, vernetzte Systeme aus Lösung zu
verarbeiten.
Bei der Herstellung solcher vernetzter Polyurethane auf dem
Leder wird von Polyisocyanaten ausgegangen. Ein derartiges Verfahren setzt das Arbeiten in Lösungsmitteln voraus,
eine Arbeitsweise, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert und kostspielig ist.
Wesentlich einfacher und weniger aufwendig, z.B. auch hinsichtlich
der Vermeidung der Abwasserverschmutzung, ist generell das Arbeiten in wäßrigen Systemen.
Dispersionen vernetzbarer Copolymerisate sind in großer Zahl bekannt. Darin dienen vernetzbare Komponenten, z.B.
die N-Methylolverbindungen polymerisierbarer Carbonsäure-
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amide und deren Äther. Mit Polymerisaten, die derartige Monomere einpolymerisiert enthalten, lassen sich vernetzte
Überzüge erhalten, jedoch ist von entscheidendem Nachteil, daß die Vernetzung erst bei hohen Temperaturen, im allgemeinen
oberhalb 1000C, mit genügender Schnelligkeit abläuft. Bei der Zurichtung von Leder wird jedoch verlangt, daß man
aus wäßriger Flotte arbeitet und die Polymerisate bei Temperaturen unterhalb 100°G in kurzer Zeit vernetzen kann,
damit eine Schädigung des Leders vermieden wird.
Von einer Lederzurichtung werden im übrigen einander wiedersprechende
Eigenschaften gefordert. Sie soll einerseits weiche und biegsame, andererseits auf der Oberfläche harte
und kratzfeste Leder ergeben, die einerseits anquellbar, andererseits an der Oberfläche quellfest sind. Solche
Eigenschaftskombinationen lassen sich auf der Basis der oben genannten Produkte und Methoden nur dann erreichen,
wenn man die Zurichtung in mehreren Arbeitsgängen auf mehreren Schichten aufbaut, wobei die einzelnen Besch-iehtungen
sehr sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen.
Eine Lederzurichtung besteht im allgemeinen aus mehreren Schichten: Aus einer tief in das Leder eindringenden
Imprägnierung zur Narbenfestigung, darüber einer Grundierung, die als Trägers<Mcht für Pigmente und Füllstoffe dient und
schließlich einer Appretur, die sehr häufig aus einem sehr dünnen Überzug organisch löslicher Lacke, beispielsweise
Nitrocelluloselacke, besteht.
Das Ziel der Erfindung bestand darin, neue Produkte zu finden, mit denen diese Schwierigkeiten sowohl beim Arbeiten in
mehreren Schichten als auch bei ihrer Applikation allein umgangen werden können, und mit denen möglichst an der Oberfläche
quellfeste und kratzfeste andererseits im Innern jedoch quellbare und biegsame Leder erhalten werden können.
Die Erfindung betrifft Polykondensationsprodukte aus
a) primären und/oder sekundären aliphatischen Diaminen mit 2 bis 20 C-Atomen, primären cycloaliphatischen Diaminen
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mit 6 bis 14 C-Atomen, heterocyclischen sekundären Diaminen mit 4 bis 10 C-Atomen, aromatischen Diaminen
mit 6 bis 10 C-Atomen und/oder aliphatischen Polyalkylenpolyaminen
mit 4 bis 20 Kohlenstoff- und 3 bis 7 Aminostickstoffatomen
und
b) Diacetessigsäureester zwei alkoholische Hydroxylgruppen
tragender organischer Verbindungen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen
und/oder
c) Diacetoaoetylderivate von a)
wobei das Mol verhältnis a : b bzw. c = 0,8 : 1,2 bis 1,2 : 0,8
beträgt.
Mit diesen Mitteln ist es möglich, allein oder in Kombination mit oben genannten bisherigen Zurichtungsmitteln Leder in
einer Weise zuzurichten, die den geforderten Wünschen voll entsprechen.
Ausgangsstoffe a) für die erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte sind primäre und/oder sekundäre aliphatische Diamine.
Diese enthalten 2 bis 25, vorzugsweise 2 bis 8 C-Atome und werden durch Verbindungen wie Äthylendiamin, Propylendiamin,
Hexamethylendiamin oder Octametbylendiamin repräsentiert. Als sekundäre aliphatische Diamine sind beispielsweise
N-Methyl-N'-Methyl-Äthylen-propylen- oder -hexamethylendiamin
zu nennen. Weitere Vertreter sind cycloaliphatische Diamine mit 6 bis 14 C-Atomen, die aus einem oder zwei
cycloaliphatiechen Ringen, vorzugsweise aus durch eine Methylgruppe unterbrochenen zwei cycloaliphatischen Ringen
bestehen. Von diesen kommen vor allem Dicyclohexylmethyl-6?, i^1-diamin
und 1,4-DicyclohexyIdiamin in Betracht.
Heterocyclische sekundäre Diamine sind im Sinne der Erfindung solche mit 4 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise solche mit 5-,
6- und 7gliedrigen, zwei sekundäre Ringstickstoffatome enthaltende Ringverbindungen, von denen das Piperazin die
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wichtigste Rolle spielte. Aromatische Diamine sind hauptsächlich
solche mit 6 "bis 10 C-Atomen, vorzugsweise solche vom Benzoltyp, von denen das p-Phenylendiamin besonders
zu nennen ist.
Als letzte Gruppe kommen Polyalkylenpolyamine mit 4 bis 20 C-Atomen und 3 "bis 7 Aminostickstoffatomen in Betracht.
Hierbei sind vor allem Diäthylentriamin, Dipropylentriamin und Triäthylentetramin zu nennen.
Ausgangsprodukte b) zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polykondensationsprodukte sind Diester der Acetessigsäure mit zwei alkoholische Hydroxylfunktinnen tragenden organischen
Verbindungen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül und leiten sich von reinen Alkylenglykolen ab, bei denen die
Alkylenkette auch verzweigt sein kann. Vgn dieser Gruppe verwendet man zweckmäßigerweise Äthylenglykol, Butylenglykol,
Hexandiol, Propylenglykol-1,3, Octa- und Dekamethylenglykolen,
sowie Proßä.englykol-1 ,2» Außerdem kommen solche Polyalkylenglykole
in Betracht, wie sie beispielsweise durch Anlagerung
von Äthylenoxid und/oder Propylenoxid an Glykolen entstehen. Auch andere Polyätheralkohole, wie sie beispielsweise durch
Polymerisation von Tetrahydrofuran erhalten werden,sind mit Erfolg zur Bildung der erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte
verwendbar.
Schließlich können auch solche Diole mit Acetessigsäure
verestert sein, bei denen die C-C-Kette durch ein anderes Heteroatom als Sauerstoff unterbrochen ist. Hierbei seien
vor allem DioxyäthjLsulfid und N-Alkyl- bzw. N-Aryl-dioxyalkylamine
genannt.
Gemeinsam mit oder anstelle von Ausgangsprodukten b) kommen erfindungsgemäß die Ausgangsverbindungen c) in Betracht.
Diese sind Acetoacetylderivate der Ausgangsprodukte a),
die man durch Umsetzung von Acetessigsäureäthyl- oder -methylerhalt,
ester mit den Ammen, wie sie oben definiert sindj/Vorzugsweise
kommen hier die Acetoacetylderivate der Amine in Betracht, wie sie oben als bevorzugte Ausgangsverbindungen a)
genannt werden,
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Die Kondensationsreaktion findet bei mäßig erhöhten Temperaturen statt. Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen von 40 bis
1200C, wobei das bei der Umsetzung gebildete ReaktJonswasser
destillativ abgetrennt wird. Die Reaktion wird in gegenüber den Reaktionspartnern inerten organischen Lösungsmitteln
beliebiger Art durchgeführt, vorzugsweise in aromatischen Kohlenwasserstoffen mit Siedepunkten zwischen 80 und 2000C,
wie Toluol und Xylol, aliphatischen inerten Kohlenwasserstoffen in den genannten Siedegrenzen wie Benzinen der
Mittelölfraktion, Cycloaliphaten wie Cyclohexan, aber auch
Ketonen wie Diisoamylketon, Methyläthylketon, ferner höher
siedendenEstern wie Butylacetat.
Vielfach lassen sich die Ausgangsstoffe auch als Gemische einsetzen. Hierbei werden vorzugsweise Gemische ais primären
und sekundären Diaminen aber auch aus zwei primären Diaminen verwendet. Mischungen aus Hexamethylendiamin und ρ,ρ'-Diaminodicyclohexylmethan,
aber auch andere sind hierfür mit Erfolg einsetzbar.
bzw. Acetoacetylderivate der Amine Die Diamine und Acetessigester/werden in Molverhältnissen
von 0,8 : 1,2 bis 1,2 : 0,8, vorzugsweise von 1 : 1 miteinander umgesetzt.
Die Applikation der erfindungsgemäßen Polykondensate wird im allgemeinen in der Weise durchgeführt, daß man die Kondensate
in wäßriger Emulsion oder in· Lösung, im letzteren Fall vorzugsweise in einem der genannten bei der Herstellung
verwendeten inerten Lösungsmittel nach üblichen Methoden auf das Leder oder synthetische Lederaustauschmaterial aufbringt
und das so erhaltene Material anschließend mit Formaldehyd oder einem Dialdehyd, wie Glyoxal oder Glutardialdehyd
- vorzugsweise in verdünnter wäßriger Lösung nachbehandelt. Als besonders bevorzugter Aldehyd wird hierbei
Formaldehyd, in Form seiner 20- bis 40prozentigen wäßrigen Lösung (Formalinlösung) eingesetzt. Der Zusatz der hier
beispielhaft genannten Aldehyde führt zu einer Vernetzung der applizierten erfindungsgemäßen Polykondensate auf der
Oberfläche des Leders.
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Die Polykondensate können grundsätzlich allein auf fertig gegerbtes Leder in der beschriebenen Weise aufgebracht werden.
Häufig ist es auch zweckmäßig, die Anwendung der .erfindungsgemäßen
Kondensate mit üblichen Beschichtungs- und Appretierverfiiren
zu kombinieren, wobei die bisherigen Beschichtungsmittel
und die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte gleichzeitig
oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge auf das Leder aufbringen kann« Wichtig ist dabei, daß die Behandlung
mit den Aldehyden grundsätzlich nach der Behandlung der Materialien mit den Appreturmitteln erfolgt, die die
erfindungsgemäßen Kondensate enthalten oder daraus bestehen.
Die üblichen Appretur- und Beschichtungsmittel sind der Fachwelt
hinlänglich bekannt, und es sollen an dieser Stelle nur einige beispielhaft genannt werden. Übliche Emulsionen bzw,
Dispersionen sind beispielsweise Homo- oder Mischpolymerisat-Dispersionen aus ungesättigten Carbonsäuren, wie Acrylsäure
oder Methacrylsäure, deren Amide und Nitrile, Crotonsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure,
Ester der genannten Säuren wie Acrylsäure- oder Methacrylsäuremethylester, -propylester, -butylester, -2-äthylhexylester
und andere. Weitere Comonomere, die zur Herstellung derartiger Dispersionen dienen können, sind beispielsweise
aromatische ungesättigte Systeme wie Styrol, Vinyl.toluol,
1,3-Diene wie Butadien, Isopren, Chloropren, sowie Vinylhalogenide
oder Vinylidenhalogenide, von denen beispielsweise
Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid besonders zu nennen sind.
Weitere Appreturmittel, wie sie bisher häufig verwendet wurden, und die vor allem als Schlußappretur aufgebracht werden, sind
die bekannten Nitrocelluloselackemulsionen. Wenn man eine Nitrocelluloselackemulsion auf ein mit den erfindungsgemäßen
Kondensaten behandeltes Leder aufbringt, so wird auch die Schlußappretur in entscheidender Weise durch die erfindungsgemäßen
Mittel beeinflußt, so daß man die bisherjjspn Qualitäten
einer mit Nitrocelluloselackemulsionen beschichteten Ledersorte noch entscheidend verbessern kann.
Wenn man übliche Appreturmittel verwendet, kann man beliebige Verhältnisse bisheriger Appreturmittel zum erfindungsgemäßen
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Kondensat wählen; einfache Vorversuche erlauben es dem Fachmann,
in diesem Fall die günstigsten Verhältnisse auszuwählen, um den speziellen Eigenschaften des gerade gewünschten
Leders Rechnung zu tragen. Wenn die erfindungsgemäßen Mittel allein oder in Verbindung mit den genannten
bisherigen Emulsionen oder Dispersionen in wäßriger Phase als Dispersion aufgebracht werden, enthalten diese Dispersionen
die üblichen Emulsions- und Dispergiermittel, wie sie beispielsweise in dem Buch von Houben-Weyl "Methoden der
organischen Chemie", Band XIV/1, Seiten 192 bis 208 und 411
bis 420 beschrieben sind. Solche Emulsions- bzw. Dispergiermittel sind meistens nichtionische Tenside wie oxäthylierte
Fettalkohole, oxäthylierte Alkylphenole oder oxäthylierte Fettsäuren oder oxäthyliertes Ricinusöl. Diese Mittel dienen
dazu, die Dispersion stabil zu halten. Diese Mittel können wegfallen, wenn die erfindungsgemäßen Kondensate in Lösung
appliziert werden.
Die mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Leder oder synthetischen Lederaustauschmaterialien, beispielsweise
solche auf Basis von Polyurethanen oder PVC, zeigen nach der Appretur alle die Eigenschaften, wie sie bisher nur in
mehreren Arbeitsgängen und in genauer Abstimmung der einzelnen Arbeitsgängen erreichbar waren. Sie sind weich, biegsam,
an der Oberfläche jedoch hart, kratz- und quellfest.
Die nun folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
5,81 Teile Hexamethylendiamin und 10,5 Teile p,p'-Diaminodicyclohexylmethan
werden in 40 Teilen Toluol gelöst. Mar gibt während einer Stunde bei 1000C 23,02 Teile Äthylenglykoldiacetoacetat
hinzu und hält anschließend während 2 Stunden eine Temperatur von 1200C bei. Das gebildete Reaktionswasser
wird azeotrop abdestilliert. Das Kondensationsprodukt weist folgende physikalische Kenndaten auf: K-Wert nach Fikentscher:
35.
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90 Teile dieser ca. 50prozentigen Polykondensate sung werden
mit 4 Talen Rizinusöl vermischt. 70 Teile dieser Mischung
werden in eine Mischung aus 25 Teilen Wasser und 5 Teilen des Umsetzungsproduktes aus einem Mol Rizinusöl mit ca.
50 Mol Äthylenoxid einemulgiert. Man erhält eine niederviskose Dispersion, die sich mit Wasser beliebig verdünnen
läßt, mit einem Festgehalt von ca. 40 $,
10 Teile dieser Dispersion werden mit 10 Teilen einer ca. 40prozentigen Mischpolymerisatemulsion aus 77 Teilen Acrylsäurebutylester,
3 Teilen Acrylamid, 3 Teilen Acrylsäure und 17 Teilen Acrylnitril sowie mit 10 Teilen eines dispergierten
Pigmentes und 40 Teilen Wasser vermischt.
Man gibt auf geschliffenes Leder einen Plüschauftrag, trocknet und bügelt bei 70°C/i00 atü, gibt einen weiteren Plüschauftrag
sowie 2 Spritzaufträge, trocknet und überspritzt anschließend
mit lOprozentiger wäßriger CHpO-Lösung.
Als Appretur gibt man 2 Spritzaufträge einer Mischung aus 200 Teilen einer Nitrocelluloseemulsion in Wasser (Festgehalt
ca. 20 $) und 100 Teilen Wasser.
Das Leder zeigt eine Quellfestigkeit (nach Veslic) von
5 relativen Einheiten.
Verwendet man zur Zurichtung nur die oben erwähnte Mischpolymerisatemulsion
aus Acrylsäurebutylester, Acrylamid, Acrylsäure und Acrylnitril (bei sonst analoger Arbeitsweise)
so erhält man eine "Quellfestigkeit von 1.
11,72 Teile Di-n-propylentriamin werden mit 40 Teilen Toluol
gemischt. Man heizt auf 1100C auf und gibt im Laufe von
2 Stunden bei 1100C 29 Teile Hexandioldiacetoacetat hinzu.
Man erhielt eine ca. 45prozentige Lösung eines Pofykondensats.
90 Teile dieser Lösung werden mit 4 Teilen Rizinusöl ver-
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mischt. 70 Teile dieser Mischung werden in ein Gemisch aus
25 Teilen Wasser und 5 Teilen des Umsetzungsprodukte aus 1 Mol Rizinusöl mit ca. 50 Mol Äthylenoxid einemulgiert.
Man erhält eine niederviskose Dispersion, die sich mit Wasser beliebig verdünnen läßt, mit einem Pestgehalt von
ca. 40 i», K-Wert nach Fikentscfaer: 44.
Geschliffenes Rindleder wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch unter Verwendung der Dispersion gemäß Beispiel 2,
zugerichtet. Man erhält eine Zurichtung mit sehr guter Quellfestigkeit.
Es wird wie in Beispiel 1· gearbeitet, jedoch werden anstelle
der Mischung aus 5,81 Teilen Hexamethylendiamin und 10,5 Teilen ρ,ρ'-Diaminodicyclohexylmethan 6,01 Teile Äthylendiamin
als Kondensationskomponente verwendet. K-Wert nach Pikentscher: 27.
Die analog Beispiel 1 durchgeführte nachfolgende Zurichtung von geschliffenem Rindleder ergibt eine Zurichtung mit sehr
hoher Quellfestigkeit.
17 Teile einer Mischpolymerisatdispersion aus 87 Teilen Acrylsäurebutylester, 3 Teilen Acrylsäure, 3 Teilen N-Methyloliaetbacrylamid
und 7 Teilen Acrylnitril werden mit 3 Teilen einer Mischpolymerisatdispersion aus 70 Teilen
Butadien, 2 Teilen Acrylsäure und 28 Teilen Acrylnitril, 10 Teilen eines dispergierten Pigmentes und 40 Teilen
Wasser vermischt.
Man gibt auf geschliffenes Rindleder einen Plüschauftrag, trocknet und bügelt bei 700C/100 atü, gibt einen weiteren
Plüschauftrag sowie '2 Spritzaufträge, trocknet und bügelt nochmals.
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Als Appretur gibt man 2 Spritzaufträge einer 5prozentigen Lösung in Toluol eines Mischkondensats, dessen Herstellung
unten beschrieben wird. Anschließend überspritzt "man mit
einer 5prozentigen Lösung von Formaldehyd in Äthylglykol. Man erhält eine hochglänzende, sehr quellfeste Zurichtung,
die eine Trockenreibechtheit (nach Satra) von mehr als 3OOO Touren und eine Naßreibechtheit von mehr als 2000 Touren
(nach Satra) aufweist.
Zur Herstellung des für die Appretur verwendeten Mischkondensäs
werden 6,01 Teile Äthylendiamin in -34,5 Teilen Toluol gelöst. Man gibt bei 12O0C während 2 Stunden
28,63 Teile Hexandioldiacetoacetat hinzu; das sich abscheidende Wasser wird azeotrop abdestilliert. Man erhält eine ca.
47prozentige Mischkondensatlösung, aus der durch Verdünnen direkt die zur Appretur eingesetzte Lösung gewonnen wird.
K-Wert nach Fikentscher: 37»
Man arbeitet in der Zurichtung wie in Beispiel 4, benutzt jedoch als Appretur eine 5prozentige Lösung eines Polykondensate,
dessen Herstellung unten beschrieben wird. Als Lösungsmittel diente eine Mischung aus 55 Teilen Metbylisobutylketon,
30 Teilen Äthylacetat, 10 Teilen Methylglykolacetat.
42 Teile p,p'-Dicyclohexylmethan werden geschmolzen und zu
100 Teilen des oben erwähnten'Lösungsmittelgemisches gegeben. Man erhitzt auf 12O0C und gibt 57,2 Teile Hexandioldiacetoacetat
hinzu. Man kondensiert während 2 Stunden, wobei das abgespaltene Wasser azeotrop abdestilliert wird. Das Kondensat
hat einen K-Wert von 28. (iprozentige Lösung in Toluol)
K-Wert nach Fikentscher: 44-r
Das zugerichtete Leder besitzt eine Trockenreibechtheit (nach Satra) von mehr als 3000 Touren und eine Naßreibechtheit
(nach Satra) von mehr als 2000 Touren.
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5,81 Teile Hexamethylendiamin und 10,5 Teile p,p'-Diaminodicyclohexylmethan
werden in 40 Teilen Toluol gelöst. Man erhitzt auf 10O0C und gibt während einer Stunde bei 1000C
23,02 Teile Äthylenglykoldiacetoacetat hinzu. Man heizt 2 Stunden bei 1200C nach.' Das gebildete Reaktionswasser wird
azeotrop abdestilliert. K-Wert nach Fikentacher: 54.
90 Teile dieser ca. 50prozentigen Polykondensatlösung
werden mit 4 Teilen Rizinusöl vermischt.
70 Teile dieser Mischung werden in eine Mischung aus 25 Teilen Wasser und 5 Teilen des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Rizinusöl
mit ca. 50 Mol Äthylenoxid einemulgiert. Man erhält eine
niederviskose Emulsion, die sich mit Wasser beliebig verdünnen läßt, mit einem Pestgehalt von ca. 40 $. 20 Teile dieser
Dispersion werden mit 10 Teilen eines dispergi.erten Pigments und 40 Teilen Wasser vermischt.
Man gibt auf geschliffenes Leder einen Plüschauftrag, trocknet und bügelt bei 700C/100 atü. Man gibt einen weiteren
Plüscbauftrag, sowie 2 Spritzaufträge und trocknet. Als
Appretur gibt man 2 Spritzaufträge der oben angegebenen Losung des Mischkondensats in Toluol, nachdem diese Lösung mit einer
Mischung aus 35 Teilen Äthylacetat, 55 Teilen Methylisobutylketon und 10 Teilen Äthylglykolacetat auf 5 # verdünnt wurde.
Anschließend überspritzt man mit einer 5prozentigen Lösung von Formaldehyd in Äthylglykol. Das so zugerichtete Leder
hat neben einer sehr guten Knick- und Quellfestigkeit eine Trockenreibechtheit (nach Satra) von mehr als 3000 Touren
und eine ebensolche Naßreibecbtheit.
11.6 Teile Hexamethylendiamin werden in 40 Teilen Tcfciol
gelöst. Man gibt während einer Stunde eine Mischung aus
20.7 Teilen Äthylenglykoldiacetoacetat und 6,26 Teilen des
Diacetoacetates des Anlagerungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxid
an 1 Mol Äthylenglykol hinzu. Man erhitzt während
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3 Stunden auf 12O0C, wobei das gebildete Reaktionswasser
azeotrop abdestilliert wird. K-Wert nach Pikentscher: 22.
90 Teile dieser ca. 50prozentigen Polykondensatlösung werden
mit 4 Teilen Rizinusöl vermischt, 70 Teile dieser Mischung werden in eine Mischung aus 25 Teilen Wasser und 5 Teilen des
Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Rizinusöl mit ca. 50 Mol
Äthylenoxid einemulgiert. Man erhält eine niederviskoee
Emulsion, die sich mit Wasser beliebig verdünnen läßt, mit einem Feetgehalt von ca. 40 $.
20 Teile dieser Dispersion werden mit 10 Teilen eines dispergierten Pigmentes und 40 Teilen Wasser vermischt.
Man gibt auf geschliffenes Chromleder einen Plüschauftrag, trocknet und bügelt bei 700C/100 atü; man gibt einen weiteren
Plüschauftrag, sowie 2 Spritzaufträge, trocknet und überspritzt anschließend mit I.Oprozentiger wäßriger Formaldehyd-Lösung.
Als Appretur gibt man 2 Spritzaufträge der gleichen Appretur wie in Beispiel 6. Man überspritzt anschließend mit einer
5prozentigen Lösung von Formaldehyd in Methyläthylketon.
Die Trockenreibechtheit des so zugerichteten Leders (nach Satra) liegt bei mehr als 3000 Touren, ebenso die Naßreibechtheit
(nach Satra).
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Claims (3)
1. Polykondensationsprodukte aus
a) primären und/oder sekundären aliphatischen Diaminen mit 2 bis 20 C-Atomen, primären cycloaliphatischen Diaminen
mit 6 bis 14 C-Atomen, heterocyclischen sekundären Diaminen mit 4 bis 10 C-Atomen, aromatischen Diaminen
mit 6 bis 10 C-Atomen und/oder aliphatischen Polyalkylenpolyaminen mit 4 bis 20 Kohlenstoff- und 3 bis 7
Aminostickstoffatomen und
b) DiacetessigsäureeBter zwei alkoholische Hydroxylgruppen
tragender organischer Verbindungen mit 2 bis 18 Kohlenebof
fat omen,
und/oder
c) Diacetoacetylderivate von a)
wobei das Molverhältnis a : b bzw. c = 0,8:1,2 bis 1,2ϊ0,8
beträgt.
2. Verwendung von Polykondensationsprodukten gemäß Anspruch 1 bei der Zurichtung von Leder oder synthetischem Lederaustauschmaterial.
3. Verwendung der Kondensationsprodukte gemäß Anspruch 2 in Verbindung mit einer nachträglichen Verwendung von
Formaldehyd, Glyoxal oder Glutardialdehyd als Vernetzungsmittel.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
409829/0916
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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IT4760674A IT1008118B (it) | 1973-01-10 | 1974-01-09 | Prodotti di policondenzazione utili come mezzi di rifinitura per cuoio naturale o sintetico |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2942860A1 (de) * | 1979-10-24 | 1981-05-07 | Chemische Werke Hüls AG, 4370 Marl | Ueberzugsmittel, insbesondere fuer leder und lederersatzstoffe |
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