DE2255793C3 - Verfahren zur Montage eines Kühlturmmantels - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Kühlturmmantels, der an einer über den oberen Rand des Mantels hinausragenden Mittelstütze aufgehängt wird und sich zwischen einem am oberen Rand angeordneten Druckring und einem Fundament erstreckt, indem der zunächst auf dem Erdboden liegende, die Mittelstütze konzentrisch umgebende Druckring mit dem an ihm befestigten Kühlturmmantel mittels mehrerer, den Radius des Druckringes in der Länge übertreffender Tragseile an einem Hubring aufgehängt wird, welcher an der Mittelstütze geführt und mittels mehrerer Zugelemente durch mindestens eine Hubvorrichtung bis in die Endstellung der Hubbewegung angehoben wird.

Ein derartiges Montageverfahren für einen Kühlturmmantel ist aus der GB-PS 11 83 193 bekannt, die

ίο jedoch insgesamt eine Kühlturmkonstruktion zeigt, weiche für moderne Kühltürme nicht verwendet werden kann. Außerdem kann mit dem bekannten Verfahren zwar der den oberen Rand des Kühlturmmantels bildende Druckring mittels eines in der Beschreibung

is der Vorveröffentlichung erwähnten Hubringes angehoben und durch weiteres Anheben des Hubringes mittels der ihm zugeordneten Tragseile in der Art einer Fahrradfelge stabilisiert werden; der eigentliche Kühlturmmantel, der sich zwischen dem Druckring und dem Fundament befindet, wird jedoch durch das Anheben des Druckringes lediglich hochgehoben, da die ellipsoide Form des Kühlturmmantels die Anordnung zusätzlicher Stützen und einer Mehrzahl von Spannseilen erfordert. Bei dem bekannten Verfahren erfolgt somit eine Spannung des Kühlturmmantels durch spezielle Spannseile, wobei zu beachten ist, daß hierbei der Druckring in seiner stabilisierten Lage verbleiben muß.

Aus den Unterlagen des DE-GM 71 41 758 ist eine

Kühlturmkonstruktion bekannt, welche die in der Praxis übliche hyperboiische Form eines an einer Mittelstütze aufgehängten Mantels aufweist

Das ältere, nicht vorveröffentlichte Patent 22 43 484 stellt bereits ein Verfahren zum Montieren eines Kühlturms unter Schutz, dessen Mantel aus einer nicht

J5 selbsttragenden Umhüllung besteht, die von Seilen gehalten wird, weiche zwischen einem von einem Mast gehaltenen Distanzring (Druckring) und einem Fundament gespannt sind, wobei die Seile zunächst mit dem auf dem Erdboden liegenden, den Mast konzentrisch umgebenden Distanzring verbunden werden, der dann mittels Hubvorrichtungen angehoben wird, und wobei die Seile fortschreitend mit dem Anheben des Distanzringes am Boden mit Seilringen zu einem Netz montiert werden. Nach dem Fertigstellen des Seilnetzes wird dieses durch Heben in seine Endlage mit Hilfe der an der Mastspitze befindlichen Hubvorrichtungen durch weiteres Anheben des Distanzringes gespannt.

Mit diesem Verfahren wird zwar das Seilnetz mit denselben Hubvorrichtungen nicht nur bis in die Endstellung angehoben und beim Anheben durch Verbinden der Seile hergestellt, sondern auch gespannt. Das aus senkrecht verlaufenden, meridionalen Seilen und Ringseilen bestehende Seilnetz ist jedoch nicht in der Lage, Windkräfte ohne beachtliche Verformungen des vorgespannten und mit der Verkleidung versehenen Seilnetzes abzutragen.

Ausgehend von dem aus der GB-PS 1183 193 bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angege-

M) benen Art zur Montage des Mantels eines Kühlturms nach dem DE-GM 71 4! 758 zu schaffen, welches auf einfache und kostensparende Weise sowie innerhalb kürzester Zeit die vollständige Montage des Kühlturmmantels mit geringem Aufwand an Material und

h') Hilfsgeräten gestattet.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil entweder des Anspruchs I oder des Anspruchs 2 angegebenen Merkmale gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß einerseits der gesamte Kühlturmmantel nur mit einer einzigen Hubvorrichtung bis in die Endstellung angehoben und anschließend mit zentrischer Einführung der Spannkraft gespannt wird. Andererseits sind als Montagegerät lediglich die Hubvorrichtung und die Zugelemente notwendig, da alle anderen zur Montage erforderlichen Elemente Teile des Kühlturms sind und als solche auch nach abgeschlossener Montage im Kühlturm verbleiben. Als Zugelemente können vorzugsweise wieder verwendbare Seile benutzt werden; auch die Hubvorrichtung, die vorzugsweise aus einer oder mehreren hydraulisch betätigten Pressen besteht, kann erneut und für andere Zwecke verwendet werden. Die während des Anhebens hergestellte Membranscha-Ie ist in der Lage, sämtliche auftretenden Belastungen praktisch ohne Verformungen in das Fundament abzuleiten und hierbei insbesondere auch hohe Windkräfte ohne Abflachungen an der Druckseite und Ausbeulungen an der Unterdruckseke aufzunehmen. Es ergibt sich somit insgesamt ein preiswertes: Verfahren zur Montage eines allen Belastungsfällen gewachsenen Kühlturmmantels an einer Mittelstütze, wobei die Montagegeräte zugleich zur Erzeugung der erforderlichen Spannung im Kühlturmmantel benutzt werden.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches 3.

In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispieles dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 den Beginn der Montage mit noch auf den. Erdboden liegenden Kühlturmmantel,

F i g. 2 einen mittleren Montageabschnitt, bei dem der Kühlturmmantel etwa zu V3 an der Mittelstütze hochgezogen ist, und

Fig.3 eine Seitenansicht des fertig montierten Kühlturmes.

Der in Leichtbauweise errichtete Kühlturm weist eine Mittelstütz" 1 auf, die als erstes auf einem Stützenfundament la errichtet wird und die an ihrem oberen Ende einen Tragflansch Xb aufweist. Der an seinem oberen Rand mit einem Druckring 2 versehene Kühlturmmantel wird mittels Tragseilen 3 an der Mittelstütze 1 aufgehängt wobei die Mittelstütze 1 den oberen Rand des Kühltiirmmantels überragt.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Kühlturmmantel aus einem Gitterwerk 4, welches durch drei Seilscharen in Form eines Netzes mit dreieckigen Maschen gebildet wird. Als Seilscharen sind schrägverlaufende, rechtssteigende Diagonalfiile 4a, schrägverlaufende, linkssteigende Diagonalseile 4b und in lotrechten Ebenen verlaufende Meridianseile 4c verwendet, die in ihren Kreuzungspunkten kraftschiüssig miteinander verbunden sind. Hierdurch erhält das Gitterwerk 4 die Eigenschaften einer schubsteifen Membranschale, an welcher eine luftdichte Verkleidung 5 befestigt wird. Diese Verkleidung 5 kann einstückig aus einer geeigneten Haut, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, oder aus einer Beplankung aus Kunststoff, Metall oder Asbest M) bestehen.

Diese Ausführungsform ist jedoch zur Erzielung einer schubsteifen Membranschale nicht erforderlich, da eine derartige Membranschale auch auf andere Weise erzeugt werden kann. Nur als Beispiele sollen in diesem Zusammenhang miteinander verbundene Ringe scwie in Längsrichtung verlaufende Mantelstreifen und in einem Stück hergestellte oder zu einem Stück verbundene Hüllen erwähnt werden, die geeignet sind, die zur Erzielung der erforderlichen Steifigkeit notwen digen Spannungen aufzunehmen, welche auf den zwischen dem oberen Ende der Mittelstütze 1 und einem Fundament 6 verankerten Kühlturmmantel aufgebracht werden.

Zur Montage des Kühlturmmantels werden die mit ihrem unteren Ende am Druckring 2 befestigten Tragseile 3 mit ihrem oberen Ende an einem Hubring 7 befestigt, der an der bereits errichteten Mittelstütze 1 geführt ist und mittels mehrerer Zugelemente 8 durch mindestens eine am Ende der Mittelstütze 1 befestigte Hubvorrichtung 9 angehoben werden kann. Als Zugelemente 8 werden hierbei zweckmäßigerweise Zugseile verwendet; die Hubvorrichtung 9 besteht vorzugsweise aus mehreren hydraulisch betätigten Pressen.

Vor Beginn der Montage wird der Kühlturmmantel bzw. beim Ausführungsbeispiel das Gitterwerk 4 derart auf dem Erdboden abgelegt, daß sein Druckring 2 die Mittdstütze 1 konzentrisch umgibt. Nunmehr werden die Tragseile 3 zwischen dem Druckring 2 und dem Hubring 7 befestigt Anschließend erfolgt kontinuierlich oder schrittweise ein Anheben dec Hubringes 7 mittels der Zugelemente 8 durch die Hubvorrichtung 9.

Durch dieses Anheben des Hubringes 7 und damit des Druckringes 2 erfolgt gleichzeitig ein Anheben des am Druckring 2 befestigten Kühlturmmantels bzw. eines dem Hub entsprechenden Manteiabschnittes. Je nach Art des verwendeten Kühlturmmantels kann dieser auch erst während des Anhebens hergestellt werden, beispielsweise wenn es sich um große Kühltürme handelt. In Fig.2 ist angedeutet, daß bei Verwendung des im Ausführungsbeispiel beschriebenen Gitterwerkes 4 die Diagonalseile 4a und 46 sowie die Meridianseile 4c während des Anhebens durch Abspulen von Seiltrommeln 10 freigegeben werden. Um die erforderliche schubsteife Membranschale zu bilden, ist es hierbei erforderlich, die Seile 4a, Ab, Sc an ihren Kreuzungspunkten zum Zwecke der Kraftübertragung miteinander zu verbinden.

Kurz bevor der Kühlturmmantel seine endgültige Lage erreicht hat, wird er mit seinem unteren Rand am Fundament 6 befestigt. Das letzte Wegstück des Hubringes 7 dient somit gleichzeitig zum Vorspannen des KühlturmmanL'els. Durch Festlegen des Hubringes 7 am Tragflansch 1/jder Mittelstütze 1 wird die erzeugte Spannung aufrechterhalten. Der Kühlturmmantel bejitzi hierdurch die Eigenschaften einer schubsteifen Membranschale, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel nunmehr mit der Verkleidung 5 versehen wird.

Vor der Inbetriebnahme werden nun die eigentlichen Montagegeräte entfernt, die lediglich aus den Zugelementen 8 und df- Hubvorrichtung 9 bestehen. Sowohl die Zugelemente 8 als auch die Hubvorrichtung 9 können für andere Zwecke wiederverwendet werden, so daß für das voranstehend beschriebene V'er/'ahren keine speziellen und nach der Montage überflüssigen Geräte erforderlich sind.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   !.Verfahren zur Montage eines Kühlturmmantels, der an einer über den oberen Rand des Mantels hinausragenden Mittelstütze aufgehängt wird und sich zwischen einem am oberen Rand angeordneten Druclcring und einem Fundament erstreckt, indem der zunächst auf dem Erdboden liegende, die Mittelstütze konzentrisch umgebende Druckring mit dem an ihm befestigten Kühlturmmantel mittels mehrerer, den Radius des Druckringes in der Länge übertreffender Tragseile an einem Hubring aufgehängt wird, welcher an der Mittelstütze geführt und mittels mehrerer Zugelemente durch mindestens eine Hubvorrichtung bis in die Endstellung der Hubbewegung angehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlturmmantel nach dem Anheben mit seinem unteren Rand am Fundament (6) befestigt, daß darauf der Hubring (7) zum Vorspannen des Kühilurinmanlels durch die Hubvorrichtung (9) weiter angehoben wird, daß dann der Hubring (7) an der Mittelstütze (1) festgelegt wird und daß der Druckring (2) mit jeweils einem Ende von in mehreren Scharen angeordneten Seilen (4a, 4b, Ac) verbunden wird, die während des Anhebens an ihren Kreuzungspunkten miteinander verbunden und nach dem Vorspannen mit einer Verkleidung (5) versehen werden.
2. 2. Verfahren zur Montage eines Kühlturmmantels, der an eintr über den oberen Rand des Mantels hinausragenden Miodstütz? aufgehängt wird und sich zwischen einem am oberen Rand angeordneten Druckring und einem Fundament erstreckt, indem der zunächst auf dem Erdboden liegende, die Mittelstütze konzentrisch umgebende Druckring mit dem an ihm befestigten Kühlturmmantel mittels mehrerer, den Radius des Druckringes in der Länge übertreffender Tragseile an einem Hubring aufgehängt wird, welcher an der Mittelstütze geführt und mittels mehrerer Zugelemente durch mindestens eine Hubvorrichtung bis in die Endstellung eier Hubbewegung angehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlturmmantel nach dem Anheben mit seinem unteren Rand am Fundament (6) befestigt, daß darauf der Hubring (7) zum Vorspannen des Kühlturmmantels durch die Hubvorrichtung (9) weiter angehoben wird, daß dann der Hubring (7) an der Mittelstütze (1) festgelegt wird und daß der Druckring (2) mit dem obersten Rand einer zugleich die Verkleidung bildenden Membranschale verbunden wird, die während des Anhebens aus Ringen und/oder Streifen hergestellt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (9) schrittweise vor dem Hubring (7) an der Mittelstütze (1) hochgebracht wird.