DE2251290A1 - Synthetische penicilline - Google Patents
Synthetische penicillineInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
PAItiNlTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHÖNWALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL-ING. SELTING
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln," den 18. Oktober 1972 K3/Ax/Bt
Takeda Chemical Industries, Ltd., 27, Doshomachi
2-chome, Higashi-ku, Osaka, Japan
Synthetische Penicilline
Die Erfindung betrifft neue synthetische Penici]Dine, die a]s
antibakterie]]e Mitte], als Ergänzung und Zusatz für Tier-
und Viehfutter und als therapeutische Mittel für Geflügel und Tiere wertvoll sind. Die Erfindung ist insbesondere auf
α-SuIfo-p-aminobenzy]penicillin und seine pharmazeutisch unbedenklichen
Salze gerichtet.
Bisher vmrden zahlreiche Penicillintypen durch N-Acylierung
von β-Aminopenicil!ansäure oder ihrer Salze mit verschiedenen
Carbonsäuren oder deren reaktionsfähigen Derivaten hergestellt, jedoch haben die meisten dieser Verbindungen einen
oder mehrere der folgenden Nachteile: 1) Sie sind nicht wirksam
gegen gramnegative Bakterien. 2) Sie sind unwirksam gegen sogenannte Penicillin G-resistente Stämme von Bakterien (z.B.
zahlreiche Stämme von Staphylococcus aureus. 3) Sie haben
praktisch keine antimicrobielIe Wirkung gegen Mikroorganismen
der Gattung Pseudomonas.
Von diesen bekannten Penicillinen ist a-Sulfobenzylpenicillin
einzigartig insofern, als es die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist.
Es gelang nun, das neue a-Sulfo-p-aminobenzylpenici]]in sowie
pharmazeutisch unbedenkliche Salze dieses Penicillins zu
synthetisieren, überraschenderweise wurde gefunden, daß diese
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neuen Penicilline eine starke Wirksamkeit gegen gramposj.tlve
und gramnegative Bakterien, ausgezeichnete Beständigkeit gegen Zersetzung durch Penicillinase der Penicillin G-reslstenten
Stämme von Bakterien und insbesondere eine zweibis viermal stärkere antibakterielle Wirkung gegen Mikroorganismen
der Gattung Pseudomonas im Vergleich zu a-Sulf ©benzylpenicillin auf v/eisen.
Es wurde ferner gefunden, daß diese neuen Penicilline lange Zeit lagerbeständig sind und eine sehr geringe Toxizität gegenüber
Tier und Mensch haben. Gegenstand der Erfindung sind somit die neuen Penicilline, die eine ausgezeichnete antimikrobielle
Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien und eine sehr starke antibakterielle Wirkung gegen
Mikroorganismen der Gattung Pseudomonas aufweisen und gegen Pseudomonas-Infektionen wirksam sind, ein großtechnisch durchführbares
Verfahren zur Herstellung dieser Penicilline sowie pharmazeutische Zubereitungen, die als antibakterielle
Mittel dienen und als Wirkstoff ct-Sulfo-p-aminobenzylpenicillin
enthalten und besonders wirksam gegen Pseudomonas-Infektionen sind.
Als pharmazeutisch unbedenk]iche Salze kommen Salze mit Basen,
z.B. ungiftigen Metallen (z.B. Natrium, Kalium, Calcium, Aluminium
und Magnesium) oder Aminen (z.B. Ammoniak, Diäthylamln,
Dibenzylamin oder anderen Aminen, die für die verschiedenen bekannten Penicilline verwendet werden) und Salze mit Säuren,
z.B. anorganischen Säuren wie Salzsäure infrage.
Die neuen Penicilline, d.h. oc-Sulfo-p-aminobenzylpenicillin
und seine pharmazeutisch unbedenklichen Salze, werden hergestellt nach einem Verfahren A, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man a-SuIfo-p-nitrobenzylpenicillin oder seine Salze der
Reduktionsreaktion unterwirft, oder nach einem Verfahren B, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 6-Aminopenicillansäure,
ihre Salze oder leicht spaltbaren Ester mit einer Carbonsäure der allgemeinen Formel
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-// \\- CH - COOH (I)
SO-H ·
in der Z eine geschützte Aminogruppe ist, oder einem reaktionsfähigen
Derivat der Carbonsäure (i) N-acyliert und' gegebenenfalls die geschützte Aminogruppe in die freie'Aminogruppe umwandelt.
Beim Verfahren A wird α-SuIfo-p-nitrobenzylpenicillin beispielsweise
durch N-Acylierung von 6-Aminopenicillansäure mit
a-Sulfo-p-nitrophenylaeetylchlorid hergestellt. Salze von a-SuIfo-p-nitrobenzylpenicil1
in können ebenfalls als Ausgangsmaterialien verwendet werden.. Als solche Salze kommen Salze
mit Metallen ( z.B. Natrium, Kalium, Calcium und Aluminium)
und Salze mit Aminen (z.B. Triäthylamin, Prokain, Dibenzylamin,
N-Benzyl-ß-phenyläthylamin, 1-Ephenamin, N^N'-Dibenzyläthy1
endiamin, Dehydroabietylamin und N,Nf-Bis-dehydroabietyläthylendiamin)infrage.
Die Reduktionsreaktion bei diesem Verfahren wird durchgeführt, wie es zur Reduktion der Nitrogruppe am Benzolring zur entsprechenden
Aminogruppe allgemein bekannt ist. Geeignet sind beispielsweise die katalytische Reduktion, die elektrolytische
Reduktion und andere bekannte Verfahren, jedoch wird die katalytische Reduktion" besonders bevorzugt. Als Katalysatoren
für die katalytisehe Reduktion eignen sich beispielsweise
Palladiumschwarz, Nickel katalysatoren, z.B. Raney-Nickel,
Palladiumkohle, Lindlar-Katalysatoren, Kupferchromoxydkatalysatoren
sowie andere bekannte Katalysatoren.
3 0 9 8 17/1208
Die Reaktionsbedingungen werden ebenfalls In der in der
Chemie gebräuchlichen V.'eise gewählt. V/erin beispielsweise
Palladium, Raney-Niekel, andere stabilisierte Nickelkata-Jysatoren oder Platin aus Katalysatoren verwendet werden,
werden beispielsweise Wasser, Chloroform und MethyJenchlorid als Lösungsmittel bevorzugt. Die Menge des Katalysators, bezogen auf α-Sulfo-p-nitrobenzylpenicil lin oder seine Salze, liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 0,03 bis 30 Gew#-Teilen pro Gew.-Teil a~Sulfo-p-nitrobenzylpenici3 31n oder seiner
Sa3ze.
Chemie gebräuchlichen V.'eise gewählt. V/erin beispielsweise
Palladium, Raney-Niekel, andere stabilisierte Nickelkata-Jysatoren oder Platin aus Katalysatoren verwendet werden,
werden beispielsweise Wasser, Chloroform und MethyJenchlorid als Lösungsmittel bevorzugt. Die Menge des Katalysators, bezogen auf α-Sulfo-p-nitrobenzylpenicil lin oder seine Salze, liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 0,03 bis 30 Gew#-Teilen pro Gew.-Teil a~Sulfo-p-nitrobenzylpenici3 31n oder seiner
Sa3ze.
Anstatt in der Flüssigphase kann die Reduktionsreaktion auch in der Gasphase durchgeführt werden. Für die katalytische Gasphasenreduktlon
können Inertgase, z.B. Kohlendloxyd und Stickstoff, als Verdünnungsmittel des Reaktionssystems verwendet
werden. Die katalytische Reduktion wird gewöhnlich bei einer Temperatur von 0 bis 500C durchgeführt.
Die Reduktion kann bei Normal druck oder erhöhtem Druck durchgeführt
werden. In vielen Fällen ist die kata3ytische Reduktion in einigen Stunden beendet.
Beim Verfahren B werden die Verbindungen der a33gemeinen Formel
(I) hergestellt, indem man beispielsweise p-Nitropheny!essigsäure
mit Schwefeltrioxyd zu α-SuIfo-p-nitropheny3essigsäure
umsetzt, das Produkt in Gegenwart eines Kata3ysators in ähn-]icher
Weise wie beim vorstehend beschriebenen Verfahren A
unter Bildung von a-Sulfo-p-aminobenzy3penicillin reduziert und die Aminogruppe dieser Verbindung in an sich bekannter
.Weise schützt.
unter Bildung von a-Sulfo-p-aminobenzy3penicillin reduziert und die Aminogruppe dieser Verbindung in an sich bekannter
.Weise schützt.
Was die durch Z dargestellte geschützte Aminogruppe anbelangt, so sind geeignete geschützte Aminogruppen auf dem Gebiet
3098 17/1208 B*D original
■ -■ 5 - . '
der Herstellung von ot-Aminobenzylpeniclllin selbstverständlich.
Beliebige bekannte geschützte Aminogruppen kommen für
die Zwecke der Erfindung infrage. Der Substituent Z kann somit
eine mit einer Säure (z.B. Salzsäure und Bromwasserstoffsäure)
) protonierte Aminogruppe, eine 1-Methyl-2-acetylvinylaminogruppe,
eine o-Nitrothiophenoxyair.inogruppe, eine tert.-Butoxycarbonylaminogruppe,
eine Benzyloxycarbonylaminogruppe, eine
Phenylthiocarbonylaminogruppe, eine Isobornyloxycarbonylaminogruppe,
eine ß-Methylsulfonyläthoxycarbony]aminogruppe, eine
ι 1-Methyl-2-benzoylvinylaminogruppe, eine 1-Methyl"2-äthoxycarbonyl
vinylaminogruppe, eine 1-Methyl-2-(0-nethoxyphenylaminocarbamoyl)-vinylaminogruppe
oder dgl. sein.
Die N-Acylierung kann in der für die N-Aoylierung von 6-Aminopenicillansäure,
ihren Salzen oder leicht spaltbaren Estern
. an sich bekannten Weise durchgeführt werden. So können beliebige
geeignete reaktionsfähige Derivate der Carbonsäure (i), z.B. die Säurehalogenide, Säureanhydride oder gemischten Anhydride
verwendet werden, oder die Carbonsäure (I) selbst kann als Ausgangsmaterial in Gegenwart eines Kondensations-
) mittels, z.B. Dicyclohexylearbodiimid oder Carbonyldiimidazol,
verwendet v/erden.
Es war dem Fachmann auf dem Gebiet der Penicillinsynthese wohlbekannt,
daß die leicht spaltbaren Ester von 6-Aminopenicillansäure
für die N-Acy]ierungsreaktion verwendet v/erden, können.
) Alle diesen bekannten Ester von 6-Aminopenicillansäure können
natürlich für die Herstellung von α-SuIfo-p-aminobenzylpenicillin
gemäß der Erfindung verwendet werden. Geeignet als ' solche leicht spaltbaren Ester sind beispielsweise das SiIyl derivat
von 6-Aminopenicillansäure, das silenierte Derivat
D von 6-Aminopenici]!ansäure und der Zinnester von 6-Aminopenicillansäure.
Die SiIylderivate von 6-Aminopenicillansäure
werden durch Umsetzung von 6-AminopeniciJ!!ansäure mit monofunktionellen
Siliconderivaten, z.B. Trimethylmonochlorsilan
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und Trimethoxymonochlorsilan, in einem inerten Lösungsmittel
wie Chloroform, Toluo) und Benzo] in Gegenwart einer Base,
z.B. Triäthylamin, hergestellt. Die silenierten Derivate von 6-Aminopenicillansäure werden durch Umsetzung von 6-Aminopenicillansäure
rni't difuriktionellen Siliconderivaten, z.B.
Dimethyl dich!orsllan und Dimethoxydichlorsilan. in Gegenwart
einer Base in einem inerten Lösungsmittel hergestellt. Der Zinnester von 6-Aminopenici] !ansäure v/ird durch Umsetzung von
6-Aminopenicillansäure beispielsweise mit Tri-n-butylzinnoxyd
hergestellt.
Die Acylierung kann bei Raumtemperatur, unterhalb von Raumtemperatur
oder auch bei Temperaturen oberhalb von Raumtemperatur durchgeführt werden. Da jedoch 6-Aminopenicillansäure und
ihre Acylierungsprodukte bei erhöhter Temperatur zu Zersetzung
neigen, wird die Reaktion vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von -20° bis 50 C, insbesondere im Bereich von
-10° bis 40°C durchgeführt.
Beliebige Lösungsmittel, die die Reaktion nicht stören, können für die N-Acylierungsreaktion verwendet werden. Das vorteilhafteste
Lösungsmittel für die M-Acylierung wird nach den ge-.
sicherten Kenntnissen über die Penicillinsynthese gewählt.
Wenn beispielsweise die Acylierung durch Umsetzung zwischen
der Carbonsäure (I) und 6-Aminopenicillansäure in Gegenwart
eines Kondensationsmittels durchgeführt wird, werden organische Lösungsmittel, z.B. Dimethylformamid, Chloroform, Aceton,
Methylenchlorid, Methylisobutylketon, Dioxan und Äthylacetat,
bevorzugt. Bei Verwendung von Halogeniden der Carbonsäure (i) als reaktionsfähige Derivate der Carbonsäuren(i) wird die
N-Acyllerungsreaktion vorzugsv/eise in Wasser in Gegenwart eines
tert. Amins (z.B. Triäthylamin, Pyridin und Ν,Ν-Dimethylanilln)
oder eines Alkalis (z.B. Alkalicarbonat, Alkalihydroxyd und
AlkalJ-bicarbonat) durchgeführt. Bei Verwendung von leicht
spaltbaren Estern von 6-Aminopenicillansäure wird die N-Acy-
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lierungsreaktion in einem inerten Lösungsmitte]," z.B. Chloroform,
Methylenchlorid, Benzo] und Toluol, durchgeführt. Es
ist jedoch zu bemerken, daß in diesem Fall der ]eicht spaltbare
Esterrest zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der N-Acylierungsreaktion
nach an sich bekannten Verfahren, z.B. durch Behandlung des N-Acylierungsprodukts mit einem Alkohol ( z.B. Methanol
und Äthanol), entfernt werden sollte.
Die geschützten Aminogruppen außer den protonierten Aminogruppen müssen in die freien Aminogruppen umgewandelt werden.
Die Freisetzung der geschützten Aminogruppe erfolgt nach an sich bekannten Verfahren. Wenn also die geschützte Aminogruppe
eine 1-Methyl-2-acetylvinylaminogruppe, eine o-Nitrothiophenoxyaminogruppe,
eine tert.-Butoxycarbonylaminogruppe, eine Phenylthiocarbonylaminogruppe, eine Isobornyloxycarbonylaminogruppe
oder ß-Methylsulfonyläthoxycarbonylaminogruppe ist,
kann sie durch eine milde Hydrolyse beispielsweise mit einer
Säure, z.B. Salzsäure oder Ameisensäure, oder mit dem lonenaustauscherharz
"Amber!ite IR-120" (Hersteller Rohm & Haas Co.,
USA) leicht in die freie Aminogruppe umgewandelt werden.. Wenn es sich bei der geschützten Aminogruppe um die Benzyloxyearbonylaminogruppe
handelt, läßt sich die Schutzgruppe durch katalytische Reduktion in Gegenwart von Palladiumschwarz leicht
entfernen. Wenn die geschützten Aminogruppen protonierte Aminogruppen sind,1lassen sich diese wahlweise durch Behandlung des
N-Acylierungsprodukts mit einer Base, z.B. Natriumhydroxyd,
Natriumbicarbonat oder Triäthylamin, in die freien Aminosäuren
umwandeln.
Die gewünschten Verbindungen gemäß der Erfindung können dann aus dem Reaktionsgemisch in hoher Reinheit nach an sich bekannten
Verfahren (z.B. durch Chromatographie und-Ümkristallisation)
isoliert werden. Im allgemeinen werden die gewünschten
Verbindungen gemäß der Erfindung aus dem. Reaktionsgemische■■'·
309817/1208 'bad
in dem sie als freie Säure oder Sa3z vorliegen, isoliert.
Fa]Js gewünscht, können die Sa]ze nach üblichen Verfahren in
freie« Penicillin oder andere pharmazeutisch unbedenkliche
Salze umgewandelt- werden.
In den Penicillinen gemäß der Erfindung ist das α-Kohlenstoffatom
des Acylrestes ein asymmetrisches Kohlenstoffatom, so daß
zwei optische Isomere vorliegen. Natürlich fallen alle diese
isomeren Formen sowie ihre Gemische in den Rahmen der Erfindung.
Wenn das Acy]ierungsprodukt als Gemisch von Isomeren anfällt, kann das Gemisch gegebenenfalls beispielsweise durch
Chromatographie nach an sich bekannten Verfahren optisch in die jeweiligen Isomeren getrennt werden. Es ist auch möglich,
die optisch aktiven Penicilline durch Verwendung von optisch aktiven Carbonsäuren der allgemeinen Forme] (I) oder ihrer
reaktionsfähigen Derivate herzustellen. Die optische Trennung
der Carbonsäuren (I) erfolgt nach an sich bekannten Verfahren, z.B. durch Urnkristallisation eines Salzes der Carbonsäuren
(I) mit optisch aktiven Basen (z.B. Brucin, Chinin oder natürlich vorkommenden Aminosäuren mit einem asymmetrischen
Kohlenstoffatom) und Umwandlung der optisch aktiven Salze In freie Carbonsäuren.
Wie bereits erwähnt, haben die neuen Penicilline gemäß der Erfindung eine starke antibakterielle Wirkung gegen grampositive
und gramnegative Bakterien und Bakterienstämme, die gegen Penicillin G resistent sind. Der nachstehend beschriebene
Test veranschaulicht die besondere antibakterielle Wirkung
typischer Verbindungen gemäß der Erfindung, nämlich (A) Dinatrlumsalz
von DL-a-Sulfo-p-aminobenzylpeniclllln und (B)
Dinatriumsalz von D-a-Sulfo-p-aminobenzylpenicillin im Vergleich
zu bekannten synthetischen Penicillinen, die in ihren
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chemischen Strukturen mit den PeniGi3 3inen gemäß der Erfindung
eng verwandt und jetzt im Hande3 erhä3t3ich sind oder dies in naher Zukunft sein werden, näm3ich (C) Dinatriumsalζ von
α-Carboxybenzy]penicillin und (D) Dinatriumsa]ζ von a-Su3fobenzylpenici3
3in.
Hemmende Mindestkonzentration
A | /ug/ml | C | • | |
getestete Penicil3ine | 2 · | B | 50 | D |
Staphylococcus aureus Nr. 87 |
' 5 | 1 | . 5 | 10 |
Escherichia coli NIHJ |
5 | 2 | 20 | 10 |
Pseudomonas aeruginosa Pd 3 |
2 | 2 | 5 | 30 |
Pseudomonas aeruginosa NCTC 6o4QO |
1 | 5 | ||
Die Penici3 3ine gemäß der Erfindung haben eine geringe Toxizität
für Warmb3üter und werden selbst in hohen Dosen gut vertragen. Sie können beispie3sweise parenteral -a3s Lösungen
oder Suspensionen verabreicht werden. Bei der Behand3ung von Pseudomonas-Infektionen bei Säugetieren,z.B. bei der Maus und
beim Hund oder auch beim Menschen, werden die Penici3 3ine parenteral in einer Menge von 5 bis 50 mg/kg pro Tag, jedoch
im allgemeinen in Mengen von etwa 10 bis 30 mg/kg pro Tag auf
mehrere Dosen verteilt, z.B. in zwei bis vier Dosen, verabreicht. ·
Die für die antibakteriell Behandlung geeigneten pharmazeutischen
Zubereitungen werden in üb3icher V/eise hergestel3t,
z.B. durch Mischen einer wirksamen Menge des Penicillins gemäß der Erfindung mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägern, z.B.
Wasser.
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- 30 -
In den folgenden Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu
Raumteilen wie Gramm zu cm.
Herstellung des Ausgangsmaterials
11,2 Gew.-Teile Dinatrium-ot-sulfo-p-nitrophenylacetat werden
in 100 Raumteilen Wasser gelöst. Zur Lösung werden 5 Gew.-Teile Raney-Nickel gegeben. Durch die Lösung wird vier Stunden
Wasserstoff unter einem Druck von 100 kg/cm bei einer Temperatur von 26 bis 580C geleitet, während das Reaktionssystem
geschüttelt wird, bis es genügend Wasserstoff aufgenommen hat.
Nach der Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit verdünnter Salzsäure auf pH 8 eingestellt. Das Gemisch wird unter vermindertem
Druck eingeengt. Die ausgefällten Kristalle werden abfiltriert und getrocknet, wobei 7*8 Gew.-Teile Dinatriuma-sulfo-p-aminophenylacetat
erhalten werden.
KRt* 1
TRO ern : 3350(0H), 3000(CH), 265O, 2590(-NH?),
TRO ern : 3350(0H), 3000(CH), 265O, 2590(-NH?),
nvmax.
I615 (Schulter), 1590(-COp, 1550, 1515, 1378, 1336,
1310, 1230
N.M.R. / (D2O-DCl): ca. 5,16 (IH, s.), 7,3 bis 7,9 (2W, m.)
N.M.R. / (D2O-DCl): ca. 5,16 (IH, s.), 7,3 bis 7,9 (2W, m.)
Berechnet für CgHgNO1-SNa: Gefunden
1,8 Gew.-Teile Dinatrium-p-aminophenylacetat werden in 5 Raumteilen
Wasser gelöst und entsalzt, indem die Lösung durch eine
Säule geleitet wird, die mit 50 Raumteilen des Ionenaustauscherharzes
"Amberlite IR-120" (Hersteller Rohm & Haas Co., USA)
gefüllt ist. Die eluierten Fraktionen, die Acidität zeigen,
werden zusammengegossen und unter vermindertem Druck eingeengt, bis das Volumen der verbleibenden Lösung auf 20 Raumteile
37, | 94 | 3 | ,16 | 5, | 53 | 12 | ,65 |
37, | 46 | 3 | ,08 | 5, | 45 | 12 | ,89 |
309817/1208
verringert ist. Dieser Lösung werden 3,3 Gew.-Teile Trläthylamin
zugesetzt, während gerührt und mit Eis gekühlt wird.
Das Gemisch wird unter vermindertem Druck eingedampft und
getrocknet, wobei 3,0 Gew.-Teile des Ditriäthy3aminsalzes von
a-Su3fo-p~aminopheny3essigsäure erhalten werden.
3 Gew.-Teil dieses Salzes und 0,55 Gew.-Teile Acetylaceton
werden in 27 Raumteilen wasserfreiem Äthanol gelöst. Das erhaltene
Gemisch wird fünf Stunden am Rückflußkühler erhitzt und unter vermindertem Druck eingeengt. Zum Rückstand wird
Wasser gegeben. Das erhaltene Gemisch wird mit Chloroform gewaschen. Die wässrige Schicht wird gefriergetrocknet, wobei
1,2 Gew.-Teile des Triäthylaminsalzes von ρ-/N-(I-Methy1-2-acetylviny!amino)_7-phenylessigsäure
erhalten werden.
NMR (P (d-6 Dimethylsulfoxyd): 1,02(18h, t.), 2,O(6H, s.),
2,96(12H, q.), 4,53(JH, s.), 5,37(1H, s.), 6,91 bis 7,6
m.).
Beispiel 1 ■ ·
0,5 Gew.-Teile a-Sulfo-p-nitrobenzylpenicil l.in werden in
100 Raumteilen Wasser gelöst. Zur Lösung werden 2 Gew.-Teile. Raney-Nickel gegeben. Durch das Gemisch wird 13 Stunden Wasserstoff
unter einem Druck von 300 kg/cm2 bei 27 bis 32°C geleitet.
Das Reaktionsgemisch wird zur Entfernung des Katalysators filtriert. Das FiItrat wird unter vermindertem Druck
eingeengt und das Konzentrat an einer Säule von 28o Raumteilen des Ionenaustauscherharzes "Amberlite XAD-2" (Hersteller:
Rohm & Haas Co., USA) adsorbiert. Die Säule wird mit Wasser
als Entwickler-Lösungsmittel eluiert. Die eluierten Fraktionen,
die Penicilline enthalten, werden zusammengegossen und unter vermindertem Druck eingedampft, wobei a-Sulfo-p-aminobenzylpenicillin
erhalten wird.
309 81771208 ' OR<Ö1NA1-
- 32 -
I.R.V KBrcm-3 . 3^50 (OH, NHp), 2960 (C-H), 376O (ß-Lactam),
max.
366O (-CONH-), 3600 (-COO"), 3530, 3395, l?30, 3200
(breit, -SOg), 3O4O (SO"), 845, 705, 730.
Belspie] 2 ' ' ,
0,5 Gew.-Tei3e des Dlnatriumsa3zes von a-Su3fo-p~nitrobenzylpenici3]in
werden in 25 Raumtei3en Wasser ge3öst, worauf
0,5 Gew.-Tei3e Raney-Nicke3 zugesetzt werden. Durch das Gemisch
wird eine Stunde Wasserstoff unter einem Druck von 300 kg/cm bei Raumtemperatur ge3eitet. Die Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches auf die in Beispie3 3 beschriebene Weise ergibt 0,3 Gew.-Tei3e des Dinatriumsa3zes von ot-9u3fo-paminobenzy3penicl3lin.
Belspie3 3 ." ' - ■::;■
3) 3,1 Gew.-Tei3e des Ditrläthy3aminsalzes von P-^M-(3-Methyl-2-acety3vlny3amino)__7-«-su3fopheny3
essigsäure werden in 10 RaumteiJen Dichlormethan ge3öst. Zur Lösung werden ailmäh-3ich
0,665 Gew.-Tei3e Äthy3ch3orcarbonat gegeben, während geküh3t und gerührt wird. Nach einer RUhrdauer von 5 Minuten
werden dem Gemisch 0,44 Gew.-Tei3e Trläthy3amin langsam innerha3b von 3 5 Minuten bei 0° bis 20C zugesetzt.
Das erha3tene Gemisch wird eine weitere Stunde bei Raumtemperatur gerührt, worauf das Reaktionsgemisch unter vermindertem
Druck zur Trockene eingedampft wird, wobei ein brauner Rückstand erha3ten wird.
2) 0,484 Gew.-Tei3e ö-AminopenicilSansäure werden in einem
Gemisch von 3 3 Raumtei3en Ch3oroform und 0,3 Gew.-Tel3en Tri-Hthy3amin
ge3öst, worauf die Lösung mit Eis geküh3t wird.
3 0 9 8 f7 /12 0 8
- 3/3 -
Dem gekühlten Gemisch wird der in der vorstehend beschriebenen
Weise hergestellte braune Rückstand unter Rühren zugesetzt, worauf das Gemisch, weitere drei Stunden gerührt wird, während
mit Eis gekühlt wird. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird
in 5 Raumteilen V/asser gelöst.
Die erhaltene Lösung wird durch eine Säule von 15 Raumteilen
des Ionenaust'auscherharzes "Amberlite IR-120" geleitet, um
das Triäthylamin und die Schutzgruppe der geschützten Arnlnogruppe zu entfernen. Das Harz wird mit J50 Raumteil en Wasser
gewaschen. Die Waschflüssigkeit und die durch die Säule geleitete
Lösung werden vereinigt. Die hierbei erhaltene wässrige Lösung wird mit Natriumbicarbonat auf pH 4,0 eingestellt und
gefriergetrocknet. Das rohe Produkt wird unter Verwendung von 40 Raumteilen des Ionenaustauscherharzes "Amberlite XAD-2"
als Adsorbtionsmittel gereinigt. Die Säule wird mit Wasser als Entwicklerlösungsmittel eluiert. Die Penicillin enthaltenden
Fraktionen werden zusammengegossen. Die hierbei erhaltene Lösung wird gefriergetrocknet, wobei a-Sulfo-p~aminobenzylpenicillin
erhalten wird. Das Infrarotspektrum des Produkts
ist in guter Übereinstimmung mit dem des Produkts von Beispiel 1.
16,6 Gew.-Teile p-tert.-Butoxycarboxamido-a-sulf©phenylessigsäure
und 1^,8 Raumteile Triäthylamin werden in 200 Raumteilen
Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wird auf -100C gekühlt.
Nach Zusatz von 6,5 Raumteilen Isobutylchlorformiat unter
Rühren wird das Gemisch 10 Minuten bei Gemisch wird als "Gemisch A" bezeichnet.
Rühren wird das Gemisch 10 Minuten bei -100C gehalten. Dieses
Ferner wird eine gekühlte Lösung hergestellt, indem 15,9 Gew.
Teile des Triäthylaminsalzes von 6-Aminopenicillansäure zu einer 50#igen wässrigen Tetrahydrofuranlösung gegeben werden
r ' OBIQINAHNÖPEGTED
3 0 9 8 17/1208
und das Gemisch mit Eis gekühlt wird. Die Lösung wird dem in der oben beschriebenen Weise hergestellten Gemisch A zugesetzt. Das erhaltene Gemisch wird eine Stunde bei 5 C und
eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt und dann unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird
in 250 Raumteilen Wasser gelöst und die Lösung mit 80 Raumteilen Kthylacetat gewaschen. Die wäßrige Phase wird auf p,,
eingestellt und zweimal mit je 150 Raumteilen Äthylacetat
extrahiert. Die Extrakte werden vereinigt, und die Äthyla
ce tat lösung, wird unter vermindertem Druck eingedampft, wobei '
25 Gew.-Teile eines öligen Produkts erhalten werden.
Das ölige Produkt wird in 500 Raumteilen einer 50$igen wässrigen
Ameisensäurelösung gelöst. Die Lösung wird 3»5 Stunden bei 40 C gerührt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem
Druck eingedampft, wobei ein sirupartiges Produkt erhalten wird. Das Produkt wird in 50 Raumteilen Wasser gelöst und
die Lösung mit Natriumbicarbonat auf pH 5*0 eingestellt. Die
Lösung wird oben auf eine Säule aufgegeben, die mit 3000 Raumteilen des Ionenaustauscherharzes "Amberlite XAD-2" gefüllt
ist. Die Säule wird mit Wasser eluiert. Die Penicillin enthaltenden
eluierten Fraktionen werden zusammengegossen und gefriergetrocknet, wobei a-Sulfo-p-aminobenzylpenicillin in
Pulverform erhalten wird.
Das Infrarotspektrum des Produkts stimmt mit dem des gemäß Beispiel 1 hergestellten Produkts gut überein.
BAB
309 8 177 1208
Claims (1)
- -■ 15 - . - - ' F a te η t a ns ρ r ü c he1) Synthetisch hergestelltes α-SuIfo-p-aminobenzy!penicillin und seine pharmazeutisch unbedenklichen Salze.2) D-Isomeres von α-SuIfö~p-aminobenzylpenicillin.5) Dinatriumsalz von α-SuIfo~p-aminobenzylpenicillin»4) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Penicillinen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man α-Sulfo-p-nitrobenzylpenicillin oder seine Salze reduziert.5) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Penicillinen nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 6-Aminopenicillansäure oder seine Salze oder leicht spaltbaren Ester mit einer Carbonsäure der allgemeinen Formelin der Z eine geschützte Aminogruppe ist, oder mit einem reaktionsfähigen Derivat dieser Carbonsäure N-acyliert und gegebenenfalls die geschützte Aminogruppe in die freie Aminogruppe umwandelt.6) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion katalytisch in Gegenwart von Raney-Nickel durch geführt wird.7) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Carbonsäuren oder ihre reaktionsfähigen Derivate, die eine 1-Methyl-2-acetylvinylaminogruppe als geschützte Aminogruppe enthalten, verwendet werden.309817/120 8 ' 0R1QINAL- 36 -8) Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet» daß Carbonsäuren und Carbonsäurederivate, die eine tert.-Butoxycarbony]aminogruppe als geschützte Aminogruppe enthalten, verwendet werden.9) Pharmazeutische Zubereitungen a]s antibakterielle Mitte], gekennzeichnet durch einen Gehalt an oc-Sulfo-p-aininobenzy]penicillin als Wirkstoff in Kombination mit eineiff pharmazeutisch unbedenklichen Träger.309817/1208
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