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Verfahren und Maschine zum Stapeln und Entstapeln großer plattenförmiger
Werkstücke Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stapeln und Entstapeln großer
plattenförmiger Werkstücke, wie Holz- oder Holzspantafeln, in horizontaler und deckungsgleich
übereinanderliegender Anordnung, ferner bezieht sie sich auf eine Maschine zum Stapeln
und Entstapeln großer plattenförmiger Werkstücke, wie Holz- oder Holzspantafeln,
in horizontaler und deckungsgleich übereinanderliegender Anordnung mit einer die
Werkstücke im Arbeitsbereich der Maschine horizontal führenden Fördervorrichtung.
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Bei bekannten Verfahren und Maschinen der vorgenannten Art unterscheidet
sich der Stapelvorgang und das Entstapeln'der Werkstücke beträchtlich. In der Regel
werden die Stapel derart gebildet,
daß in einer besonderen Vorrichtung
die plattenförmigen Werkstücke deckungsgleich übereinander aufgeschichtet werden.
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Das Entstapeln, das für das Beschicken kontinuierlicher nach dem Durchlaufprinzip
arbeitender Maschinen sehr wichtig ist, erfolgt dann mit anderen Vorrichtungen unter
einer völlig anderen Kinematik als das Aufstapeln.
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Bekannte Entstapelvorrichtungen zum Beschicken von Förderbändern arbeiten
mit einer Gegenwand unter der das Förderband hindurchläuft. Die Gegenwand läßt dabei
nach unten zum Förderband hin einen Spalt, der geringfügig größer ist als die Stärke
eines Werkstücks. Der auf das Förderband aufgesetzte Stapel wird in Förderrichtung
durch die Gegenwand festgehalten, wobei das jeweils untere Werkstück durch den Spalt
unter der Gegenwand hindurch abgezogen wird. Nach dem Auslauf des unteren Werkstücks
fällt der Stapel frei nach unten und das nächste zuunterst liegende Werkstück wird
über das Förderband durch den Spalt hindurch abtransportiert. Bei dieser Art der
Entstapelung kann man nur geringe Stapelhöhen verwirklichen, damit bei den zuunterst
liegenden Werkstücken die Flächenpressung nicht zu hoch wird, um ein Gleiten der
Werkstücke aufeinander noch zu ermöglichen. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtungen
ist ferner die Relativbewegung der Werkstücke zueinander, wodurch Scheuerspuren
auf den Oberflächen der Werkstücke unvermeidbar sind.
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Weitere bekannte Beschickvorrichtungen bauen den Werkstückstapel
von
oben her ab, in dem über Sauger das jeweils obere Werkstück abgehoben und der Transportvorrichtung
zugeführt wird. Im wesentlichen wird dabei das obere Werkstück waagerecht von Stapel
auf die Fördervorrichtung verschoben, weshalb man den Stapel jeweils so anordnen
muß, daß das obere Werkstück stets etwa in der Ebene der Fördervorrichtung liegt.
Da die Fördervorrichtung in der Regel jedoch nur eine geringe Höhe aufweist, muß
man für solche Beschickvorrichtungen besondere Gruben vorsehen, um bei hohon Stapeln
die Stapeloberseite auf das Niveau der Fördervorrichtung bringen zu können.
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Diese bekannten Maschinen eignen sich vornehmlich für die Beschickung
der Transportvorrichtung, der nach dem Durchlaufprinzip arbeitenden Bearbeitungsmaschinen.
Für das Abnehmen der Werkstücke am Ende der Transportvorrichtung sind sie weniger
geeignet, wobei hierfür solche Maschinen überhaupt nicht in Frage kommen, bei denen
mangelns der Möglichkeit der kinematischen Umkehr des freien Falz die Werkstücke
unter Ausnutzung der Schwerkraft in einem Teilbereich freifallend fortbewegt werden.
Für die modernen Bearbeitungsstraßen ist jedoch das schnelle Aufstapeln ebenso wichtig
wie das Beschicken der Fördereinrichtungen, damit bei Störungen im Arbeitsablauf
durch den Aufbau von Pufferlagern nicht der gesamte Fertigungsablauf einer solchen
Straße stellgelegt werden muß.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und
eine Maschine zum Stapeln und Entstapeln großer plattenförmiger Werkstücke zu schaffen,
bei denen mittels kinematischer Umkehr einfach der Stapelvorgang in einen Entstapelungsvorgang
in kurzer Zeit umgewandelt werden kann und außerdem Gleiti>ewegungen zwischen
den einzelnen Werstücken vermieden sind.
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Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß der Werkstückstapel von unter her auf- und abgebaut wird, in dem er seitlich
festgehalten wird, unter ihn ein weiteres Werkstück einfährt, das gegen ihn hochgedrückt
wird, wobei im Berührungsaugenblick der Stapel zeitlich freigelassen und zusammen
mit dem letzten Werkstück um die Höhe eines Werkstücks angehoben und unter Mitfassen
des letzten Werkstücks wieder seitlich festgehalten wird, bzw. indem der seitlich
festgehaltene Stapel freigegeben und um die Höhe eines Werkstücks abgesenkt wird,
in diesem Augenblick wieder seitlich jedoch ohne das letzte Werkstück festgehalten
wird und danach das letzte Werkstück weiter abgesenkt wird und unter dem Stapel
wegfährt.
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Ferner wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Maschine erfindungsgemäß
gelöst, durch eine Hubvorrichtung für den Stapel mit neben der Fördervorrichtung
angeordneten und über deren Förderebene hinaus beweglichen Hubschienen und eine
zu beiden Seiten über der Fördervorrichtung angeordnete Spannvorrichtung mit den
Stapel vom unteren Werkstück ab nach oben über mehrere Werkstücke hinweg erfassenden
Spannbacken, die senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Hubschienen
und in Abhängigkeit von deren Bewegung vom Stapel weg verschieblich sind.
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Die weiteren Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Dabei zeigen: Figur 1 eine erfindungsgemäße
Stapelmaschine im Querschnitt mit abgerückter Spannvorrichtung und hochgefahrener
Hubvorrichtung Figur 2 die erfindungsgemäße Stapelmaschine in gleicher Darstellung
wie in Figur 1 jedoch bei eingerückter Spannvorrichtung und abgesenkter Hubvorrichtung,
Figur 3 eine Draufsicht auf die neue Maschine, wobei die oberen Teile der Spannvorrichtung
und derUHubvorrichtung weggeschnitten sind, Figur 4 eine Seitansicht der neuen Maschine,
wobei zur Veranschaulichung ihres Hubgerüstes andere Teile fortgelassen oder weggebrochen
sind, Figur 5 eine Seitansicht einer abgewandelten Ausführungsform der Exzenterscheibe
der Hubvorrichtung der neuen Maschine,
Figur 6 die Stirnansicht
der Exzenterscheibe nach Figur 5 Figur 7 eine Stirnansicht der Exzenterscheibe der
Hubvorrichtung in der Zuordnung der Hubkurbel für die Hubvorrichtung zur Kurve für
die Steuerung der Spannvorrichtung für das Entstapeln und Figur 8 die gleiche Darstellung
wie Figur 7 jedoch zur Veranschaulichung der Hubkurbelstellung zur Steuerkurve der
Spannvorrichtung für den Stapelvorgang.
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Die wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Maschine - ganz gleich
ob sie in einfacher oder mehrfacher Ausführungen vorhanden sind - erkennt man in
Figur 1. Aus plattenförmigen Werkstücken 2 ist ein Stapel 1 gebildet, wobei die
Werkstücke 2 beispielhaft Holz- oder Holzspantafeln sein können. Sie besitzen jedenfalls
eine solche Festigkeit, daß sie sich bei seitlicher Abstützung nicht nennenswert
in der Mitte durchbiegen.
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Der Stapel 1 ist über einer Fördervorrichtung 3 angeordnet, die die
Werkstücke 2 zu den Bearbeitungsstationen einer nach dem Durchlaufprinzip arbeitenden
Bearbeitungsmaschine bringt oder von diesen wegholt. An beiden Enden der Fördervorrichtung
3 kann die erfindungsgemäße Maschine, also entweder zum Stapeln der Werkstücke 2
von der Fördervorrichtung 3 oder zum Beschickten der Fördervorrichtung 3 mit Werkstücken
2 vom Stapel 1 angeordnet
werden Beim Ausführungsbeispiel besteht
die Fördervorrichtung 3 aus einem Kettenförderer 4 mit einem mit hoher Genauigkeit
gleichlaufenden Kettenpaar. Der Kettenförderer 4 ist über Stützen 5 am Maschinengestell
6 befestigt.
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Eine Hubvorrichtung 7 ist zu beiden Seiten der Fördervorrichtung 3
angeordnet und besitzt parallel zu den Förderketten 4 Hubschienen 8, die bis über
die Ebene der Förderketten 4 hinaus angehoben werden können und auf denen in dem
in Figur 1 dargestellten Bewegungsmoment der Stapel 1 ruht. Die Hubschienen 8 liegen
beim Ausführungsbeispiel außen neben den Förderketten 4, sie können ebensogut auf
deren Innenseiten oder jeweils beidseits der Förderketten 4 angeordnet sein.
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Im Einzelnen besitzt die Hubvorrichtung 7 in symmetrischer Ausbildung
beidseits der Fördervorrichtung 3 eine Hubkurbel 9, die beim Ausführungsbeispiel
als freier Kurbelzapfen an einer Exzenterscheibe 10 sitzt, welche mit einer angetriebenen
Welle 11 verbunden ist. Die Hubkurbel 9 wirkt über einen Kurbelarm 13 und ein Gelenk
14 auf ein Hubgerüst 15, dessen Aufbau im Einzelnen in Figur 4 gezeigt ist Vom Gelenk
14 der Kolbenstange 13 besteht eine Verbindung zu einer Traverse 28, die parallel
zur zugehörigen Hubschiene 8 angeordnet ist. Senkrechte Hubstützen 29 verbinden
die Traverse 28 mit den Hubschienen 8 und dbernehmen
auch gleichzeitig
die Vertikalführung der gesamten Hubvorrichtung 7. Wie sich aus Figur 4 ergibt und
nachstehend auch noch näher erläutert wird, können über die Länge einer Hubschiene
8 mehrere Hubantriebe vorgesehen sein, die dann entsprechend an mehreren Stellen
mit dem Hubgerüst in der vorbeschriebenen Weise verbunden sind.
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Weiterhin ist aus Figur 1 zu ersehen, daß der Stapel 1 nicht nur von
den Hubschienen 8 der Hubvorrichtung 7 getragen werden kann, sondern auch von Spannbacken
21 einer Spannvorrichtung 20, die durch seitliches Anpressen den Stapel 1 halten.
Die Spannvorrichtung 20 ist sowohl senkrecht zur Förderrichtung der Fördervorrichtung
3 wie auch senkrecht zur Hubrichtung der Hubvorrichtung 7 verschieblich. Dazu ist
im Einzelnen in Figur 3 dargestellt, wie im Maschinengestell 6 Geradführungen 31
angeordnet sind, auf denen ein Schlitten 30 hin und her verfahrbar ist, auf dem
sich die Spannvorrichtung 20 aufbaut. Das Andrücken der Spannbacken 21 der Spannvorrichtung
20 an den Stapel 1 erfolgt über ein Kurvengetriebe 16, das ebenfalls im Maschinengestell
6 untergebracht ist, während das Ausfahren der Spannvorrichtung 20 durch Druckfedern
32 bewirkt wird, die an den Geradführungen 31 angeordnet sind und unmittelbar sich
einerseits gestellfest und zum anderen am Schlitten 30 abstützen.
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Figur 1 zeigt die Einzelheiten des Kurvengetriebes 16, das als Kurventräger
eine zylindrische Kurvenscheibe 17 besitzt, an deren
einer Stirnseite
eine koaxial vorspringende Steuerkurve 18 angeordnet ist. Diese parallel zum Umfang
der Kurvenscheibe 17 verlaufende Axialkurve 18 wirkt unmittelbar auf einen Stößel
19 an der Spannvorrichtung 20. Vorteilhaft ist der Stößel 19 an der Spannvorrichtung
20 in deren Bewegungsrichtung verstellbar, damit unterschiedliche Spannweiten der
Stapel 1 bewältigt werden können. Der Hub der Spannvorrichtung 20 ergibt sich allein
aus der Höhendifferenz der Axialkurve 18.
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Figur 2 zeigt die Spannvorrichtung 20 in Eingriff mit dem Stapel 1.
Hierbei liegt der Stößel 19 an der nockenartigen Erhebung der Axialkurve 18 an und
hält die Spannvorrichtung 20 mit ihren Spannbacken 21 solange am Stapel 1 fest,
bis durch Weiterdrehen des Kurvenrades 17 der Stößel 19 die Nockenlücke der Axialkurve
18 erreicht. Die Axialkurve 18 ist so ausgebildet, daß ein stetiger Übergang zwischen
dem Nocken und der Nockenlücke vorliegt und keine übergroßen Beschleunigungen auf
die Spannvorrichtung 20 ausgeübt werden. Zweckmäßig erfolgt der Anstieg der Axialkurve
18 für das Einrücken der Spannvorrichtung 20 über einen längeren Bogen als der Abfall
von der nockenartigen Erhebung in die Nockenlücke durch den die Rückwärtsbewegung
der Spannvorrichtung 20 gesteuert wird. Die Umfangslänge der nockenartigen Erhebung
der AKialkurve 18 bestimmt die Andrückzeit der Spannvorrichtung 20 bezogen auf einen
Umlauf der Kurvenscheibe 17. Das Andrücken der Spannvorrichtung 20 muß in zeitlicher
Abhängigkeit von der Belegung der Hubvorrichtung 7 erfolgen, damit eine ständige
Abstützung
des Stapels 1 sichergestellt ist.
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Die Abhängigkeit zwischen der Bewegung der Hubvorrichtung 7 und der
Bewegung der Spannvorrichtung 20 wird durch einen gemeinsamen mechanischen Antrieb
12 erreicht, dessen Hauptelement die Antriebswelle 11 ist, die im Maschinengestell
6 gelagert ist.
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Wie schon erwähnt, trägt die Antriebswelle 11 an ihrer inneren Stirnseite
über die Exzenterscheibe 10 die Hubkurbel 9, womit eine Abhängigkeit zwischen den
Drehbewegungen dieser Welle 11 und den Vertikalbewegungen der Hubvorrichtung 7 besteht.
Um die Horizontalverschiebung der Spannvorrichtung 20 ebenfalls in Abhängigkeit
dieser Welle 11 zu steuern, sitzt die Kurvenscheibe 17 zweckmäßig unmittelbar auf
der Welle 11. Man kann somit auf sehr einfache Weise den Winkel zwischen der Achse
der Hubkurbel 9 und der Achse der Welle 11 so wie den Steuerpunkten der Axialkurve
18 verstellen, um auf die Abhängigkeit der Arbeitsspiele der Hubvorrichtung 7 und
der Spannvorrichtung 20 Einfluß zu nehmen.
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Grundsätzlich kommt es auf die Reihenfolge der einzelnen Glieder des
Antriebs 12 von außen nach innen nicht an, es ist jedoch zweckmäßig, die Hubkurbel
9 als freien Kurbelzapfen am Innenende der Welle 11 auszubilden und zwischen den
Stützlagern der Welle 11 die Kurvenscheibe 17 anzuordnen, so daß man nach außen
die Welle 11 zu einem freilaufenden Wellenende 22 verlängern kann, auf der ein Kettenrad
23 Platz hat. Zur Aufnahme der Radial- und
Axialkräfte, die auf
die Welle 11 einwirken, dienen geeignete Axial- und Radiallager.
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Entsprechend der Länge der Hubschienen 8 und der Schwere der Werkstücke
2 können mehrere Antriebe 12 parallel der Fördervorrichtung 3 angeordnet werden.
In jedem Fall müssen die Antriebe paarweise zu beiden Seiten der Fördervorrichtung
3 vorhanden sein, weshalb ein Gleichlauf der beiderseits dieser Fördervorrichtung
3 befindlichen Hubvorrichtungen 7 und Spannvorrichtun--gen 20 sichergestellt sein
muß. Eine beispielhafte Lösung dazu zeigt Figur 3. Bei den oberen, dem Ende der
Fördervorrichtung 3 benachbarten Antrieben 12 sind die Kurvenscheiben 17 als Zahnräder
mit einem Zahnkranz 27 ausgebildet. Im Maschinengestell 6 ist eine quer unter der
Fördervorrichtung 3 hindurchlaufende Welle 25 gelagert, die an ihren beiden Enden
Ritzel 26 besitzt, die mit den Zahnkränzen 27 der Kurvenscheiben 17 kämmen. Hierdurch
ist über die Wellen 11 ein Synchronlauf der beiden Antriebe 12 sichergestellt. Durch
spiegelbildlich gleiche Ausrichtung der Hubkurbeln9 und der Axialkurven 18 wird
eine gleichzeitige Betätigung jeweils der Hubvorrichtungen 7 bzw. der Spannvorrichtungen
20 erreicht. Den Synchronlaufgder an einer Seite der Fördervorrichtung 3 hintereinander
angeordneten Antriebe 12 besorgt hingegen ein Kettentrieb 24, der über die schon
ertlåhnten Kettenräder 23 auf den freien Enden 22 der Wellen 11 läuft. Hier sind
die Hubkurbeln 9 und Axialkurven 18 der hintereinander fluchtenden Antriebe 12,
die über den Kettentrieb 24 verbunden sind,
gleich ausgerichtet.
Letztlich findet bei allen vier, in Figur 3 erkennbaren Antrieben 12 gleichzeitig
jeweils die Betätigung aller Hubvorrichtungen 7 und die aller Spannvorrichtungen
20 statt.
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Während der Hub der Spannvorrichtungen 20 mittels Axialkurven 18 von
unterschiedlicher Höhendifferenz verändert und durch die Verstellbarkeit der Stößel
19 verschoben werden kann, ist eine Variation des Hubes der Hubvorrichtung 7 nur
durch Vergrößern oder Verkleinern der Exzentrizität der Hubkurbeln 9 erreichbar.
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Eine besondere Vorrichtung für diese Verstellbarkeit zeigen die Figuren
5 und 6. Die Exzenterscheibe 10 ist in einen mit der Hubkurbel 9 verbundenen Teil
10a und einen mit der Welle 11 verbundenen Teil lOb unterteilt. Beide Teile können
in Richtung der Verbindungslinie der Achse der Welle 11 und der Achse der Hubkurbel
9 gegeneinander in radialer Richtung verschoben werden. Um einen einwandfreien Kraftschluß
der beiden Teile iOa und lOb miteinander zu erreichen, besitzen die einander zugekehrten
Seiten eine Verzahnung 33, die vorzugsweise senkrecht auf der Verbindungslinie der
Achse der Welle 11 und der Achse der Hubkurbel 9 steht. Die Verbindung der beiden
Teile 10a und lOb der Exzenterscheibe 10 erfolgt über Bolzen 35, die in den einen
Teil lOb eingeschraubt und in Langlöchern 34 des anderen Teils lOa geführt werden.
Die Bolzen 35 können soweit gelöst werden bis die Verzahnungen 33 der beiden Teile
10a und lOb außer Eingriff kommen, um sie im vorbeschriebenen Sinne gegeneinander
zu verstellen.
Über die Bolzen 35 werden danach die beiden Teile
wieder fest gegeneinandergezogen. Die Exzentrizität der Hubkurbel 9 gegenüber der-
Welle 11 ist somit in einem Bereich der durch die Länge der Langlöcher 34 bestimmt
wird verstellbar.
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Im Folgenden soll die Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der neuen Maschine für den Entstapelvorgang erläutert werden. Wichtig ist auch hierfür,
daß der Stapel 1 niemals ohne Unterstützung im freien Fall sich selbst überlassen
bleibt. Er muß deshalb stets entweder von unten durch die Hubvorrichtung 7 bzw.
deren Hubschienen 8 oder von der Seite über die Spannbacken 21 der Spannvorrichtung
20 festgehalten werden. Ausgangspunkt für das Entstapeln ist die Stellung der Hubvorrichtung
7 in ihrem oberen Todpunkt. Hier greifen die Hubschienen 8 unter den Stapel 1, und
diese übernehmen die Unterstützung des Stapels 1 von den Spannvorrichtungen 20,
die sich im gleichen Augenblick lösen.
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Der Stapel 1 wird nun mit der Abwärtsbewegung der Hubschienen 8 um
eine Werkstückstärke abgesenkt. In diesem Augenblick fahren die Spannvorrichtungen
20 wieder ein und halten den Stapel 1 fest, während sich die Hubschienen 8 mit dem
zuunterst angeordneten Werkstück weiter absenken, bis das Werkstück 2 auf der Fördervorrichtung
3 abgesetzt ist. Der Absetzaugenblick ist in Figur 1 dargestellt, dort ist ersichtlich,
daß für den freien Abtransport des unteren Werkstücks lediglich ein geringer Spalt
zu deR darüberliegenden Stapel 1 erforderlich ist. Die Hubvoxrichtung 7 mit den
Hubschienen 8 durchläuft' nach dem Aufsetzen
des Werkstückes auf
die Fördervorrichtung 3 ihren unteren Todpunkt und läuft jetzt leer wieder nach
oben bis sie in ihrem oberen Todpunkt das jetzt zuunterst liegende Werkstück des
Stapels 1 erreicht. Während dieser Bewegungsphase der Hubvorrichtung 7 halten die
Spannvorrichtungen 20 den Stapel 1 unverändert fest. Mit dem Erreichen des oberen
Todpunktes beginnt ein neues Arbeitsspiel in der vorbeschriebenen Weise.
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Die Funktion der neuen Maschine als Beschickmaschine,bei der der Plattenstapel
von unten her abgebaut wird, erreicht man durch entsprechende Zuordnung der Winkelstellung
der Hubkurbel 9 zur Axialkurve 18 bezogen auf die Achse der Welle 11. In Figur 7
ist diese Winkelabhängigkeit für den Entstapelungsvorgang angegeben. Die schraffierte
Fläche der Kurve 18 soll den erhöhten Nockenteil darstellen, während der übrige
Teil der Kurve 18 die Nockenlücke ist. Der Einfachheit halber ist auf den besonderen
ansteigenden Kurvenverlauf im Übergangsbereich zwischen der Nockenlücke und dem
Nocken der Kurve 18 keine Rücksicht genommen. Es ist ferner davon auszugehen, daß
sich wie in der Dar stellung der Figuren 1 und 2 der Angriffspunkt des Stößels 19
an der Axialkurve 18 in deren oberstem Bereich befindet. Bei Drehung der Kurvenscheibe
17 mit der Axialkurve 18 und der Hubkurbel 9 in Richtung des angegebenen Pfeils,gibt
mit Erreichen des obersten Todpunktes der Hubkurbel 9 die Nockenlücke der Axialkurve
18 die Spannvorrichtungen 20 frei. Nach Drehung der gesamten Antriebseinheit um
etwa 1200 wird über den Nocken der
Axialkurve 18 die Spannvorrichtung
20 wieder geschlossen. In diesem Augenblick hat sich der Stapel 1 um die Stärke
eines Werk stückes 2 abgesenkt. Für den Rest des'Arbeitsspiels,in dem das zuunterst
liegende Werkstück auf der Fördervorrichtung abgesetzt wird und die Hubvorrichtung
nach Durchschreiten ihres untersten Todpunktes wieder gegen den Stapel fährt, bleibt
die Spannvorrichtung geschlossen, was sich auch aus der verhältnismäßig großen Bogenlänge
des schraffierten Nockens in Figur 7 gegenüber der nicht schraffierten Nockenlücke
der Axialkurve 18 ergibt.
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Beim Stapeln läuft in kinematischer Umkehr des zuvor beschriebenen
Vorganges folgendes Bewegungsspiel aer Hubvorrichtung 7 und der Spannvorrichtung
20 ab: Ausgangsstellung ist hier die Position beider Vorrichtungen wie sie in Figur
2 wiedergegeben ist.
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Während die Hubvorrichtung 7 ihren unteren Todpunkt durchläuft, fährt
ein neues Werkstück 2 auf. der Fördervorrichtung 3 unter den Stapel 1 ein. Mit der
Aufwärtsbewegung der Hubvorrichtung 7 erfassen deren Hubschienen 8 das Werkstück
2, heben es von der Fördervorrichtung 3 ab und drücken es von unten gegen den Stapel
1. Im Berührungsaugenblick lösen die Spannbacken 21 der Spannvorrichtungen 20, wobei
in Portführung der Aufwärtsbewegung der Vorrichtungen 7 der Stapel 1 angehoben wird.
Hat die Hubvorrichtung 7 ihren oberen Todpunkt erreicht ist der gesamte Stapel 1
gerade um eine Werkstückstärke angehoben worden. In diesem Moment greifen die Spannvorrichtungen
20 wieder zu und halten den Stapel 1 einschließlich des neu zuunterst liegenden
Werkstückes 2
fest. Daraufhin senken sich die Hubvorrichtungen
7 im Leergang bis die Hubschienen 8 die Ebene der Fördervorrichtung 3 unterschreiten
und ein neues Werkstück 2 unter den Stapel 1 eingebracht werden kann. Mit Erreichen
des unteren Todpunktes der Hubvorrichtungen 7 beginnt dann ein neues Arbeitsspiel.
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Figur 8 veranschaulicht die für den Stapelvorgang erforderliche Zuordnung
der Hubkurbeln 9 zu den Axialkurven 18 der Hubvorrichtungen. Um einen Vergleich
mit der entsprechenden Anordnung für den Entstapelvorgang vornehmen zu können, ist
auch in Figur 8 die Stellung der Hubkurbeld 9 im oberen Todpunkt gezeigt. In diesem
Augenblick müssen die Spannvorrichtungen schliessen, um den soeben um eine Werkstückstärke
hochgedrückten Stapel festzuhalten, bis die Hubvorrichtung ein weiteres Werkstück
hochgeholt hat und den Stapel damit soeben berührt. Erst gegen Schluß des Arbeitsspiels
erfolgt die relativ kurzzeitige Öffnung der Spannvorrichtungen 20,wie sich aus dem
Verhältnis des schraffierten Teils und des unschraffierten Teils sowie dem Winkelverhältnis
der Axialkurve 18 zur exzentrischen Hubkurbel 9 in Figur 8 ablesen läßt.
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Um die erfindungsgemäße Maschine von einer Stapelmaschine in eine
Beschickmaschine umzuwandeln, bedarf es lediglich der entsprechenden Verdrehung
der Hubkurbeln 9 gegenüber den Axialkurvenl8 der Antriebe 12. Zweckmäßig ist dazu
die nach Art eines Zylindermantels ausgebildete Axialkurve 18 auf der Kurvenscheibe
17 lösbar
befestigt, damit sie gegenüber dieser verdreht werden
kann. Noch eleganter und vorteilhafter ist es allerdings, wenn man für die Antriebe
12 solche Antriebsmittel verwendet, die in ihrer Drehrichtung umgekehrt werden können.
Dann nämlich braucht man lediglich eine Drehrichtungsumkehr vorzunehmen, um die
neue Maschine von einer Stapelmaschine in eine Beschickmaschine oder umgekehrt umzufunkttonieren.