DE2248789C2 - Längen-Meßinstrument - Google Patents
Längen-MeßinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Längen-Meßinstrument mit einem längs des Meßweges auf einer harten Oberfläche
abrollbaren Meßrad aus Metall, und mit einer Meßeinrichtung zur Anzeige des Werts der Meßradumdrehung.
Ein derartiges Längen-Meßinstrument ist aus der US-PS 35 61 121 bekannt, welches beispielsweise an
einem Drehbankschlitten befestigt werden kann und während eines Arbeitsganges am Drehbankbett entlang
fährt, um eine Länge oder einen Hub zu messen. Das Meßrad des Meßinstruments besitzt eine glattpolierte
oder in Umfangsrichtung geschliffene Oberfläche und rollt auf einem Abschnitt des Drehbankbettes ab, wenn >o
der Schlitten verschoben wird. Ein Präzisionsgetriebe des Meßinstruments setzt die Drehung des Meßrades in
eine Anzeige auf einer Skala um. Das Längen-Meßinstrument besitzt eine bestimmte Genauigkeit, mit
welcher eine durchlaufene Länge angezeigt wird, ϊΐ
Darüber hinaus besitzt das Meßinstrument einen sogenannten Wiederholbarkeitsfehler, welcher bewirkt,
daß die Anzeige einen von Null verschiedenen Wert anzeigt, nachdem das Meßinstrument aus der Ursprungsstellung
weg und wieder in die Ursprungsstel- wi lung zurück gefahren wurde.
Die tieferen Ursachen des Wiederholbarkeitsfehlers in einem derartigen Langen-Meßinstrument resultieren
aus der mechanischen Hysterese des Meßrades und der jeweiligen Unterlage, welche sich aus nichtreziproken to
elastischen Deformationen ergibt. Die nichtreziproken elastischen Deformationen erzeugen (1) einen Schräg-Ablauf
des Meßrades relativ zur Hauptbewegungsrichtung zwischen Meßrad und Meßfläche; (2) Schwankungen
im Verkantungswinkel γ des Meßrades relativ zur Meßfläche; und/oder (3) Schwankungen in der Auflagekraft
des Meßrades auf der Meßfläche. Diese drei Effekte können entweder gleichzeitig oder einzeln
durch nichtreziproke Deformierung der Werkzeugmaschinen und der Befestigungsvorrichtung für das
Meßinstrument hervorgerufen werden. Die<;e Deformierung
ist »nichtreziprok« insofern, als sie in der einen Bewegungsrichtung auf der Meßfläche einen anderen
Wert besitzt als in der Gegenrichtung. Wenn die Deformationen »reziprok« wären, d. h. in einer vorgegebenen
Richtung und der zugehörigen Gegenrichtung jeweils denselben Wert besäßen, so würde das
Meßinstrument ständig reproduzierbare Ergebnisse liefern. Der Grad an nicht Reziprozität, und damit die
Größe des Wiederholbarkeitsfehlers, ist nicht leicht voraussagbar und muß daher empirisch gemessen
werden.
Ein derartiges Meßinstrument besitzt relativ zur Meßfiäehe sechs Frciheitsgrade, nämiich die Möglichkeit
einer Translation längs jeder der drei Raumrichtungen, und die Möglichkeit einer Drehung oder Schwenkung
um jede der drei Achsen. Bezüglich der Meßgenauigkeit und des Wiederholbarkeitsfehlers sind
nur drei dieser sechs Freiheitsgrade von Bedeutung. Die Schwenkung des Meßinstruments um eine erste Achse
^Y-Achse) um einen Winkel α erzeugt einen Schräglauf. Die Schwenkung des Meßinstruments um eine zweite
Achse f.Y-Achse>, welche zur ersten Achse senkrecht
steht, um einen Winkel γ erzeugt eine Änderung im effektiven Durchmesser des Meßrades. Die Translation
des Meßinstruments längs der ersten Achse kann zu Schwankungen der Andruckskraft des Meßrades gegen
die Meßfläche führen, wodurch die Größe der metallelastischen Verwerfung verändert wird.
Der durch die Deformation bedingte Schräg-Ablauf des Meßrades relativ zur Hauptbewegungsrichtung des
Meßinstruments (.Y-Achse) besitzt direkt keine besondere
Bedeutung. Der Schräglauf des Meßrades erzeugt jedoch eine Veränderung des Verkantungswinkels γ des
Meßrades und häufig ebenfalls eine unterschiedliche Andruckkraft des Meßrades auf die Meßfläche während
der Bewegung des Meßinstruments in gegenläufigen Richtungen. Eine Translation längs der X-Achsen bringt
keine Probleme mit sich. Eine Translation auf einer zur ersten und zweiten Achse senkrecht stehenden Achse
(.Y-Achse) ist entweder problemlos wegen des Rutschens
des Meßrades parallel zu seiner Drehachse, oder erscheint wegen des kraftbeaufschlagten Andruckes des
Meßrads gegen die Meßfläche als Drehung um die .Y-Achse. Die Drehung um die Z-Achse erscheint als
eine Translation in .Y-Achsenrichtung.
Wegen der verschiedenen Kopplungseffekte zwischen den verschiedenen Freiheitsgraden kann der
Schräglauf des Meßgrades Schwankungen im Verkantungswinkel relativ zur Meßfläche und damit im
effektiven Raddurchmesser erzeugen. Weiterhin können die Kopplungseffekte bewirken, daß sich ein
Schräglauf des Meßrades als Veränderung der Andruckkraft des Meßrades auf die Meßfläche manifestiert.
Beide Umstände können zu Wiederholbarkeitsfehlern führen.
Aus der genannten US-PS 35 61 121 und insbesondere auch aus der US-PS 35 61 102 sind Maßnahmen
bekannt, um den Wiederholbarkeitsfehler zu kompensieren. Das Meßrad wird dabei so iustiert. daß die
senkrecht zur Rotationsachse verlaufende Rotationsebene um einen Schräglaufwinkel « um die y-Achse
gedreht wird, die senkrecht zur Meßfläche verläuft Das Meßrad ist dadurch geringfügig gegenüber der Bewegungsrichtung
schräg geneigt. Bei einer derartigen Justierung liegt der erforderliche Schräglaufwinkel im
Bereich von bis zu etwa zwei Winkelminuten. Die Einstellung eines derart geringen Schräglaufwinkels, der
genau auf den im Einzelfall vorhandenen Wiederholbarkeitsfehler abgestimmt sein muß, um diesen Fehler zu
kompensieren, ist sehr langwierig und erfordert eine hohe Geschicklichkeit.
Aus der DE-PS 5 99 665 ist eine Meßscheibe bekannt, die auf weichen Oberflächen, wie Landkarten, Plänen
oder dergl. entlang einer gewünschten Wegstrecke abgerollt wird, um eine Wegstrecke abzufahren und zu
messen. Um ein Abgleiten der Meßscheibe auf der Meßfläche zu verhindern, sind senkrecht zur Umfangsrichtung
verlaufende, regelmäßig beabstandete, gleichförmige Zähne in den Umfang der Meßscheibe
geschnitten. Für Messungen auf harter Oberfläche ist diese bekannte Meßscheibe jedoch ungeeignet, da sie
aufgrund ihrer Zahnungen während des Abrollens leicht
abgleitet. Bei relativ weicher Unterlage erzeugt die Zahnung der Meßscheibe bei mehrfacher Hin· und
Herbewegung längs eines Aufweges eine entsprechende Zahnspur in der Unterlage, in welcher die Zahnung
bei jedem erneuten Abrollen geführt wird. Eine Kompensation des Wiederholbarkeitsfehlers, welcher
durch Abnutzung des Meßrades und/oder der Meßfläche sowie durch Langzeit-Änderungen der elastischen
reziproken Deformierung der Werkstoffe unvermeidlich auftritt, durch entsprechende Justierung des
Schräglaufwinkels ist bei der regelmäßigen Umfangszahnung der Meßscheibe nicht möglich, da die Zähne
der Meßscheibe ganz unabhängig von einem neu eingestellten Schräglaufwinkel stets wieder formschlüssig
in die alte Zahnspur auf der Meßfläche hineinrutschen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Längen-Meßirstrument der eingangs genannten Art
anzugeben, welches auch bei häufigem Hin- und Herlaufen des Meßrades auf einer harten Meßfläche
genaue Meßergebnisse liefert und eine besonders schnelle und einfache Kompensation des Wiederholbarkeitsfehlers
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei dem Längen-Meßinstrument der eingangs genannten Art erfindungsgemäß gelöst
durch mehrere, auf dem Umfang des Meßrades unregelmäßig beabstandete, durch Schleifen erzeugte
Grate, deren Längsachser quer zur Umfangsrichtung des Meßrades verlaufen, und deren mittlerer Abstand
voneinander zwischen etwa 0,254 mm und etwa 25,4 χ 10-6 mm liegt.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß sich die unregelmäßig beabstandeten, durch
Schleifen erzeugten Grate, deren Längsachsen quer zur Umfangsrichtung des Meßrades verlaufen, bei mehrfachem
Hin- und Herlaufen des Meßrades auf der Meßfläche in die Unterlage einprägen und eine Spur
erzeugen, welche die Grate auch bei mehrfachem Abrollen nicht Verlassen, wodurch das Meßrad in
derselben Spur zum Ursprung zurückkehrt, in welcher es sich vom Ursprung wegbewegt hat. Der sich
einstellende Wiederholbarkeitsfehler ist dadurch sehr gering.
Eine Änderung des Schräglaufwinkels α zur Kompensation
eines sich durch Langzeit-Einflüsse wie z. B.
Verschleiß etc. ändernden Wiederholbarkeitsfehlers
läßt sich trotz der in die Meßfläche eingeprägten Spur vornehmen, wenn das Meßrad zuvor von der Meßfläche
abgehoben, um seine Rotationsachse gedreht und anschließend auf die Meßfläche mit entsprechend
geeignetem neuen Schräglaufwinkel α aufgesetzt wird.
Aufgrund der bei einer Neueinstellung des Schräglaufwinkels vorgenommenen Drehung des Meßrades um
seine Rotationsachse, und wegen der unregelmäßigen Anordnung und Ausbildung der Grate wird erreicht, daß
dieselben Grate beim anschließenden Betrieb des Meßrades nicht wieder in die alte Spur gelangen
sondern die alte Spur auslöschen und sich eine neue Spur bildet.
Als weiterer wesentlicher Vorteil hat es sich gezeigt, daß es zur Kompensation eines festgestellten Wiederholbarkeitsfehlers
ausreicht, den erforderlichen Schräglaufwinkel α. relativ grob nachzustellen, da sich das
Meßrad auch dann noch in der neu gebildeten Spur vom Ursprung entfernt bzw. wieder in den Ursprung
zurückläuft. Selbst bei einem Schräglai'fwinkel, der etwa
8mal größer ist als der bei bekannten ui.nfangsgeschliffenen
oder polierten Meßrädern üblicherweise einzustellende Kompensations-Schräglaufwinkel, und der sich
daher entsprechend rasch einstellen läßt, bewirkt die Führung der Grate in der durch diese Grate
eingeprägten Laufspur, daß ein zuvor vorhandener Wiederholbarkeitsfehler ausreichend genau kompensiert
ist.
Bevorzugt ist, daß der Winkel zwischen der Flanke eines Grates in der Nähe seines Kammes und einer an
das Meßrad angelegten, den Gratkamm beruhenden Tangente wesentlich größer ist als der Haftreibungswinkel
zwischen dem Meßrad und der Meßfläche. Durch diese Maßnahme wird ein Schlupf des Meßrades
verhindert.
Durch die unregelmäßig verteilten Grate ergibt sich ein hoher Reibungskoeffizient zwischen Meßrad und
Meßfläche in der Richtung des Meßwagens ohne wesentliche Zunahme des Reibungskoeffizienten quer
zum Meßweg. Es hat sich gezeigt, daß zur Erzielung eine? großen Verhältnisses zwischen diesen beiden
Reibungskoeffizienten die mittlere Länge der Grate größer als etwa das Dreifache des mittleren Abstandes
zwischen den Graten sein sollte. Die durch Schleifen gewonnenen Grate besitzen unterschiedliche Längen.
Vorzugsweise wird die mittlere Länge der Grate gleich dem 5— lOfachen des mittleren Abstandes zwischen den
Graten gewählt. Ein weiterer Grund für diese Wahl besteht darin, daß sichergestellt werden soll, daß das
Meßrad — trotz gewisser geringfügiger Änderungen des Verkantungswinkels oder einer Translation in eine
Richtung senkrecht zum Meßweg während eine!» Vorschubs — tatsächlich in der gleichen Spur verbleibt.
Wtnn die Grate zu kurz wären, könnte eine kleine Verkantung des Meßrades dazu führen, daß es seine
ursprüngliche Spur verfehlt worauf sich wiederum ein Wiederholbarkeitsfehler einstellen würde.
Der maximale mittlere Abstand S zwischen den Graten auf einem R^dumfang wird bestimmt durch die
Formel
S =
wobei Oder Reibung-koeffizient des Meßradmaterials
auf der Meßfläche, R der Radradius und K ein Sicherheitsfaktor ist.
In einem tvr:·. !:.,, Anwendungsfall, in dem ein
gehärtetes Siahlrad auf einem Gußeisen- oder Stahltcil
einer Werkzeugmaschine verwendet wird, kann ein Reibungskoeffizient von etwa 0.2 vorliegen, und das Rad
kann einen Radius von etwa einem Zoll haben. Wenn als , Sicherheitsfaktor 10 gewählt wird, wird ein maximaler
Nutenabstand von etwa 40tausendstel Zoll erhalten. Dies ist im wesentlichen ein absolutes Maximum; vom
praktischen Standpunkt aus ist ein Maximalwert des mittleren Nutenabstandes von etwa lOtausendstel Zoll im
vorzuziehen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Rad so geschliffen, daß der mittlere Abstand
zwischen den Graten bei etwa !tausendstel Zoll liegt,
wodurch sich außerordentliche Genauigkeit und vorzügliche Wiederholbarkeit ohne wesentliche Herstel- ι-.
lungsschwierigkeiten ergeben. Vorteilhafterweise ist
der mittlere Abstand der Grate größer als etwa I Mikrozoll. da das Rad dann so glatt ist, daß kein
wesentlicher Zuwachs des Verhältnisses der Reibungskoeffizienten erhalten wird. :»
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Längen-Meßinstrument an einem Ausführungsbeispiel, und zwar
zeigt .'i
Fig. A-C das Längen-Meßinstrument nach dem
Stand der Technik:
F ι g. I eine Seitenansicht eines Meßrades gemäß der
Erfindung;
F i g. 2 eine Seitenansicht eines Ausschnittes aus dem Umfang des Meßrades gemäß F i g. 1 und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Grate auf
dem Meßrad gemäß Fig. 1.
In den F i g. A. B und C ist in einem Gehäuse 10 ein
bekanntes Meßrad 11 drehbar befestigt. Das Meßrad 11
erstreckt sich mit einem kleinen Teil seiner Peripherie durch die Gehäusebegrenzung. Ein Knopf 12 ist an das
Meßrad 11 angeschlossen und trägt nicht dargestellte Eichmarken. die auf der Oberseite des Längen-Meßinstrumentes
ablesbar sind. Eine volle Umdrehung des -to Knopfes 12 entspricht einer vollen Umdrehung des
Meßrades 11. Innerhalb des Gehäuses 10 ist ein nicht dargestelltes Übersetzungsgetriebe ohne toten Gang
angeordnet, das das Meßrad 11 mit einer Skala 13 verbindet, die in tausendstel Zoll oder hundertstel
Zentimeter je nach Wunsch geeicht ist. Die Eichmarken au.f dem Knopf 12 ergeben somit eine Grobanzeige des
vein dem Meßrad zurückgelegten Weges, während ein
Skalenzeiger die zugehörige Feinanzeige liefert. Da das Meßrad einen Umfang von 152.4 mm besitzt, wiederholt
sich die Meßanzeige jeweils nach dieser Strecke.
Das Längen-Meßinstrument ist auf einem bewegbaren Schlitten 14 einer Drehbank mittels eines Halters 16.
der hier nur schematisch dargestellt ist, befestigt. Das
Meßrad 11 des Längen-Meßinstrumentes steht in Reibschluß mit einem festen Abschnitt 17 der Drehbank.
Dieser Reibschluß wird durch eine über den Halter 16 auf das Gehäuse 10 wirkende Spannkraft bewirkt Wenn
somit der Schlitten 14 längs des Drehbankbettes läuft, rollt das Meßrad 11 längs des Abschnittes 17 ab,«)
wodurch der Knopf 12 und die Skala 13 gedreht werden. Durch Ablesen am Knopf 12 und an der Skala 13 kann
die zurückgelegte Länge ermittelt werden.
In die F i g. A, B und C sind kartesische Koordinaten
bezüglich der Meßfläche, auf der das Meßrad 11 abläuft, b5
eingetragen. Die Richtung X stellt die Hauptrichtung des MeSweges iängs des Abschnittes 17 dar. Die
X-Achse ist etwa eine Tangente zu dem Meßrad 11. Die
Z-Achse weist senkrecht /ur llauptrichtung des
Radweges und etwa parallel /ur Drehachse des Rades. Die V'-Achse isi senkrecht zur Λ'-Achse und zur Z-Achse
und die Λ ) -Ebene ist etwa die Ebene, in der das Meßrad
11 liegt.
Ein Winkel \ ist als Drehung um die V-Achse definiert (F i g. C). Dieses wird als der »Schräglauf« des
Meßrades Il bezeichnet. Der in F i g. A dargestellte
Winkel γ ist ein Maß der Drehung des Meßrades 11 um
die Λ'-Achse und wird als »Verkantung« bezeichnet. Man beachte, daß in den Zeichnungen die Winkel λ und
γ zu Erläuterungszwecken stark übertrieben dargestellt sind. Man beachte außerdem, daß bei der Einstellung der
Winkel die Mittelpunkte der tatsächlichen Drehungen häufig nicht mit dem Mittelpunkt des Koordinatensystems
zusammenfallen. Ihre genaue Lage wird durch den jeweils gewählten Halter )6 bestimmt. Das Meßrad
11 besitzt vorzugsweise einen relativ größeren Radius
und damit Umfang an einer Seite 21 und einen relativ kleineren Radius an einer anderen Seite 22, wobei die
dazwischenliegende Oberfläche der Peripherie gekrümmt ist. In dem in den F i g. A, B und C dargestellten
Meßinstrument liegt die Linie maximalen Radumfangs in einer Ebene senkrecht zur Raddrehachse und
befindet sich näher an der unteren Seite des Meßrades 11 als an der oberen Seite. Wenn das Meßinstrument so
ausgerichtet ist. daß die Drehachse des Meßrades 11 senkrecht zur V'-Achse liegt (Winkel γ = 0). dann berührt
die Linie maximalen Radumfanges den feststehenden Abschnitt 17 der Drehbank. Wenn das Meßinstrument
um den Winkel γ (F i g. A) verkantet wird, dann liegt die
Kontaktstelle zwischen dem Meßrad 11 und dem festen Abschnitt 17 auf einer Linie kleineren Umfangs.
Der Halter 16 weist nicht dargestellte Justiereinrichtungen auf. So kann die Stellung des Meßinstrumentes
Iängs der V'-Achse durch einen Schwalbenschwanz justiert werden. Zusätzlich zur Justierung in der
V-Richtung sind Einrichtungen vorgesehen, die auf das Meßinstrument eine Federkraft so einwirken lassen, daß
ein relativ großer und vorzugsweise im wesentlichen konstanter Anlagedruck zwischen dem Meßrad 11 und
der Meßfläche erreicht wird. Diese Kraft sorgt für einen Reibschluß und vermindert die Möglichkeit eines
Schlupfes. Die metallelastische Verwerfung, die zur Erzielung der gewünschten Genauigkeit kompensiert
werden muß. ergibt sich aus der von dem Meßrad auf einen kleinen Bereich der Meßfläche ausgeübten Kraft.
Selbst bei relativ kleinen Kräften kann die metallelastische Verwerfung wesentlich sein, weil der Berührungsbereich gleichzeitig relativ klein ist. Der Effekt nimmt
mit steigender Kraft nichtlinear zu, und es wird daher eine relativ große Andruckkraft bevorzugt ur die
Größenänderung dieses Effektes zu verkleinern.
Der Halter 16 weist ferner nicht dargestellte Stellschrauben oder dergl. auf. um das Meßinstrument
um die V-Achse um einen Winkel α schräg zu stellen
und um das Meßinstrument um die Λ'-Achse um einen Winkel γ abzukanten. Die Bewegung des Meßinstrumentes
während der Einstellung des Schräglaufes findet tatsächlich um eine Achse statt, die gegenüber dem
Berührungspunkt zwischen Meßrad 11 und Meßfläche verschoben ist Wenn somit der Winkel α verändert
wird, kann somit ebenfalls eine geringfügige Drehung des in Berührung mit der Meßfläche stehenden
Meßrades 11 eintreten. In ähnlicher Weise wird der Mittelpunkt der Meßinstrumentendrehung aus dem
Berührungspunkt zwischen Meßrad 11 und Meßfläche verschoben, wenn die Abkantung verändert wird.
F i g. I /eigl in Seitenansicht das Meßrad 11, das /um
Zwecke tier Erläuterung vergrößert dargestellt ist. Das
Meßrad 11 weist eine untere Fläche 21 und eine parallel
zu dieser verlaufende, gegenüberliegende obere Fläche 22 auf. Der Umfang 23 des Meßrades besitzt ein
gekrümmtes Profil, wobei der Krümmungsradius vorzugsweise größer als der Meßradradius ist und die
Kriinimungsmittelpunkte asymmetrisch liegen, so daß
die L>r:2 24 von relativ großem Umfang nahe an der
unteren Fläche 21 und nicht in der Nähe der oberen Fläche 22 liegt. Der Radumfang ist also in der Nähe der
oberen Fläche 22 geringer als der Radurriang in der Nähe der unteren Fläche 21. Durch Abkanten des
Meßrades 11 kann daher der wirksame Umfang verändert werden, um jeden gewünschten Genauigkeitsgradzu
erhalten.
Das Meßrad 11 ist quer zu seiner Umfangsrichtung geschliffen. Dadurch weist es unregelmäßig verteilte,
scharfkantige Grate 26 auf der Lauffläche auf. deren Längsachsen quer zur I Jmfangsrirhtung vpHaiifen.
Der größte mittlere Abstand zwischen den Graten 26 beträgt etwa 0.254 mm und der minimale mittlere
Abstand zwischen den Graten 26 ist größer als etwa 25.4x10 b mm. Vorzugsweise liegt der mittlere Abstand
zwischen den Graten 26 bei etwa 0,0254 mm. was zu optimalen Ergebnissen führt. Der Winkel zwischen
der Flanke des Grates 26 in der Nähe seines Kammes und einer an das Meßrad 11 angelegten, den Gratkamm
berührende Tangente ist wesentlich größer als der Haftreibungswinkel zwischen dem Meßrad 11 und der
Meßfläche. Durch diese Ausbildung wird Schlupf ausges' hlossen. Ferner ist vorgesehen, daß die Grate 26
eine mittlere Länge quer zum Umfang des Meßrades 11 haben, die größer als etwa das Dreifache des mittleren
Abstandes zwischen den Graten 26 ist. Dadurch wird erreicht, daß durch die Grate 26 in Umfangsrichtung des
Meßrades 11 eine maximale Kraft ausübbar ist, ohne daß die in axialer Richtung ausgeübten Kräfte
wesentlich erhöht werden. Dadurch wird weiter erreicht, daß das Meßrad 11 auf der Meßfläche immer
der gleichen Spur folgt, trotz geringfügiger Änderungen in der Verkantung des Meßrades 11 oder einer
Translation in der Z-Richtung.
F i g. 3 zeigt die Spitze eines Paares von benachbarten Graten 26, die eine Strecke S auseinanderliegen. Der
Winkel δ zwischen der Gratflanke und einer Tangente an das Meßrad 11 ist wesentlich größer als der Winkel
der Haftreibung zwischen dem Meßrad 11 und der Meßfläche. Das Meßrad besteht aus hartem Stahl, und
ist härter als die Meßfläche, so daß die Grate auch nach langer Benutzung nicht brüniert oder abgestumpft
werden.
Für den Betrieb wird das Längen-Meßinstrument an der Drehbank auf übliche Weise befestigt und die
Genauigkeit gemessen. Anschließend wird das Längen-Meßinstrument eingestellt Je nach Erfordernis wird das
Meßinstrument zur Veränderung des effektiven Meßradumfanges um einen Winkel γ abgekantet Vor oder nach
dem Abkanten des Meßinstruments wird das Meßrad 11 außer Eingriff mit der Meßfläche gebracht, so daß die
Grate 26 auf dem Meßrad 11 diese nicht langer berühren. Das Meßrad 11 wird vor seinem erneuten
Aufbringen auf die Meßfläche um einen ausreichend großen Winkel gedreht, der sicherstellt, daß die gleichen
Grate nicht wieder an der gleichen Stelle auf der Meßfläche aufgesetzt werden. Alternativ kann die
Wirkung der Drehung des Meßrades 11 auch durch Verschieben des Meßrades Il auf der Meßfläche
erreicht werden, wenn dabei ein Abrollen des Meßrades 11 verhindert wird. Dieses schleift jedoch die Kanten
der Grate 26 ab.
Durch das Verdrehen des Meßrades 11 beim außer
Eingriff bringen von Meßrad Il und Meßfläche greifen die ungleichmäßig verteilten Grate nicht wieder in die
vorher auf der Meßfläche erzeugte Spur. Ohne ein derartiges Eingreifen wird das Meßrad 11 bei einem
erneuten Vorschub frühere Spuren auslöschen und eine neue Spur bilden. Wenn der Vorschub umgekehrt wird,
werden die Grate 26 auf dem Meßrad Il der neuen Spur
statt der alten folgen. Aus diesem Umstand wird die Wichtigkeit der unregelmäßigen Verteilung der Grate
deutlich. Wenn die Grate periodische Abstände hätten, würde die Drehung des Rades keine Wirkung haben, da
das Rad notwendigerweise wieder in die alte periodische Spur eingreifen würde, wenn es wieder zurück auf
die Meßfläche gebracht wirrl
Die Einstellung der Genauigkeit des Längen-Meßinstrumentes weist nur einige wenige Schritte auf.
Zunächst wird typischerweise eine sechs Zoll lange Meßlehre benutzt, die mit dem Umfang des Meßrades
Il koinzidiert. Ein üblicher Skalentestzeiger wird auf
einer der Meßflächen der Meßlehre positioniert und auf 0,0001 Zoll genullt; dies geschieht, nachdem das
Gehäuse parallel zur X-Achse auf bekannte Weise ausgerichtet wurde. Das Längen-Meßinstrument wird
ebenfalls genullt. Der Schlitten 14 der Drehbank wird dann um genau sechs Zoll vorgeschoben, so daß der
Skalentestzeiger auf der zweiten Meßfläche der Meßlehre auf Null zeigt. Jede Abweichung der Anzeige
des Längen-Meßinstruments von sechs Zoll stellt eine Abweichung von der Genauigkeit dar. Wenn das
Meßinstrument mehr als sechs Zoll anzeigt, bedeutet das, daß der Verkantungswinkel γ reduziert werden
muß. Wenn andererseits das Meßinstrument nicht ganz sechs Zoll anzeigt, ist es notwendig, den Verkantungswinke! γ zu vergrößern, bis die gewünschte Meßgenauigkeit
erreicht ist.
Wie Fig. B zeigt, sind am Gehäuse 10 Puffer 28 ausgebildet. Diese sind parallel zur Ebene des Meßrades
11 geschliffen und liegen etwa 35 mm auseinander. Bei
der Grundeinstellung des Längen-Meßinstrumentes wird ein Anzeigeindikator oder dergl. auf dem
Drehbankbett befestigt und gegenüber einem Puffer 28 eingestellt. Der Schlitten wird dann so vorgeschoben,
daß der Anzeigeindikator gegenüber dem anderen Puffer 28 mißt. Das Längen-Meßinstrument wird dann
so justiert, daß das Meßrad 11 parallel zur X-Achse steht. Es genügt jedoch, diese anfängliche Grundeinstellung
üis auf eine Abweichung von etwa 0,1 mm zwischen den Puffern 28 vorzunehmen. Auch bei der jetzt an diese
Grundeinstellung anschließende Schräglaufeinstellung (Winkel α) ist eine Justierung von derartiger Genauigkeit
ausreichend. Der Schräglaufwinkel » des Längen-Meßinstruments
wird dabei so justiert, daß der Wiederholbarkeitsfehler kompensiert wird. Der zur
Kompensation von Wiederholbarkeitsfehlern einzustellende Schräglaufwinkel α darf etwa 8mal größer als bei
bekannten Meßinstrumenten sein, denn auch mit solch einer Einstellung werden genaue Meßergebnisse erzielt
Dieses liegt in der Ausbildung der Spur durch das Meßrad 11, der es beim Rückwärtshub folgt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Langen-Meßinstrument mit einem längs des Meßweges auf einer harten Oberfläche abrollbaren
Meßrad aus Metall, und mit einer Meßeinrichtung zur Anzeige des Werts der Meßradumdrehung,
gekennzeichnet durch mehrere, auf dem Umfang (23) des Meßrads (11) unregelmäßig beabstandete, durch Schleifen erzeugte Grate (26),
deren Längsachsen quer zur Umfangsrichtung des Meßrades (11) verlaufen, und deren mittlerer
Abstand voneinander zwischen etwa 0,254 mm und etwa 25,4 χ 10~6 mm liegt
2. Längen-Meßinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Länge der
Grate (26) größer ist als etwa das Dreifache des mittleren Absiandes der Grate (26).
3. Längen-Meßinstrument nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel (ό) zwischen den Flanken der Grate (26)
in der Nähe ihres Kammes und einer Radtangente an den Kamm wesentlich größer ist als der
Haftreibungswinkel zwischen dem Meßrad (11) und dem Meßweg.
4. Längen-Meßinstrument nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit den Graten (26) versehene Umfangsfläche (23) des Meßrades (11) konvex nach außen gekrümmt ist.
5. Längen-Meßinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsfläche (23) des Meßrades (11), weiche die Grate <~£) trägt, die Form eines geraden
Kreiszylinders besitzt
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- 1972-10-11 CH CH1484072A patent/CH552192A/de not_active IP Right Cessation
- 1972-10-12 JP JP10231072A patent/JPS536861B2/ja not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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