DE2247965A1 - Verfahren zur herstellung karbonisierten cellulosematerials - Google Patents
Verfahren zur herstellung karbonisierten cellulosematerialsInfo
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Description
· ♦ ■
COHAUSZ-WpL-In8-WILHELM FLORACK-DIpL-In8, RUDOLF KNAUF
4 OOstddorf, Sdiumonnstrae« 97
The Carborundum Company
I625 Buffalo Avenue
"iagara F^lIs, New York, USA 25. September 1972
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herateilung karbonisierten
Cellulosematerials.
Wegen seiner Feuerfestigkeit,. elektrischen Leitfähigkeit, thermischen
Leitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Verstarkungteeigenschaften
findet Kohlenstoff (einschließlich graphitisieren Kohlenstoffs, allgemein als Graphit bezeichnet) in fasriger form
wie in der Form von Garn, Tuch und Fäden zunehmende Anwendung in
technischen Anwendungsbereichen und zunehmende kommerzielle Bedeutung.
Kohlenetoff- und Graphitzellen werden als Isolier- und Wärmeschilde in Hochtemperatur-Induktions- und Widerstandsöfen
verwendet. Graphittuch-Heizelemente werden für Temperaturen bis zu
25OO C Ib Vakuum- und Inertgaesöfen für die Metallverarbeitung verwendet.
Bei niedrigeren Temperaturen wird Graphittuch in einer Reihe
von Weisen als eine elektrische Wärmequelle verwendet. Flugaeugenteisungsvorrichtungen,
Wasserheizungen und Heizungen für das Erweichen von Kunststoffplatte]! oder -folien sind typische Anwendungsfälle. Graphitgarn wird in Fackungen für Pumpen und Ventile gefloehten.
Kohlenstoff-faserverstärkte Kunststoffabtragungswerkstoffe für
den Wärmeschutz in Rückkehr- und Raketenantriebssystemen stellen
den wichtigsten Verwendungszweck für dieses Material dar. Eine sich
derzeit entwickelnder Anwendungsbereich von immenser kommerzieller Bedeutung ist die Verwendung von kohlenstoff-faserverstärkten Kohlenstoff
körpern als Breinnsbeläge für Düsenflugzeuge. Zu diesen Zwekken
werden die Kosten der Kohlenstoff-Jaser und die Zeit, die erforderlich
ist, um die Kohlenstoff-Paser herzustellen, welche der größte Faktor in den Kosten der Kohlenstoff-Faser ist, von großer
we/τι 309816/0766 original inspectjeli
Bedeutung.
Kohlenstoff-Fasern und -tuche können aus irgendeinem fasrigen Rohmaterial
hergestellt werden, daß bei Aussetzung eines thermischen Abbaue pyrolysiert, ohne eine Schmelzphase zu durchlaufen, um einen
Kohlenstoffrest zu ergeben, während dier Zusammenhalt der Faser bewahrt bleibt. Celluloeematerialien sind für diesen Zweck gut geeignet,
und eines der am meisten verwendeten Rohrstoffe ist Kunstseide.bzw.
Rayon. Verfahren zum Umwandeln von Rayon und anderen Celluloeematerialien in Kohlenstofftuch basieren auf den genau kontrollierten thermischen Abbau des Cellulosematerials.
Haoh einem Lösungsweg für die Karbonisierung Ton Celluloeematerialien
wird das Material in einer nicht-oxidierenden gasförmigen Umgebung
dadurch abgebaut, daß die Temperatur des Cellulosematerials sehr langsam erhöht wird. Typische Srhitzungsgeschwindigkeiten Bind
wie folgt: 1O-5O°C/h bis zu etwa 400 oder 5000C; etwa 100°C/h bis
zu etwa 100O0Cj und von 10000C bis zu etwa 180O0C (280O0C, wenn man
Graphittuch haben will) mit einer viel größeren Geschwindigkeit, vielleicht 3000°C/h. Weitere Einzelheiten solcher Verfahren Bind
beispielsweise aus den US-Patentschriften 3 011 981 und 3 107 142
zu entnehmen.
Ein zweiter Lösungsweg besteht im Abbau von Cellulosematerial Im
niedrigen Temperaturbereich in einer Flüssigkeitsumgebung, typischerweise bei Temperaturen in Bereich von etwa 150°C bis zu etwa
40O0C, dem sich ein zweiter Abbau bei höheren Temperaturen in einer
Gasumgebung anschließt. Wie beim ersten Lösungsweg wird mit sehr
geringen Erhitzungsgeschwindigkeiten gearbeitet. Weitere Einzelheiten
des zweiten Verfahrens eind aus der US-Patentshrift 3 508 871
bekannt.
Nach dem einen wie dem anderen dieser LösungewegeYist das entstehende
Kohlenstofftuch schwach, wenn das Cellulosematerial zu schnell
abgebaut wird. Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von kar-
309816/0766
bonisierten Cellulosematerial vorgeschlagen worden, bei dem das Cellulosematerial, das karbonisiert werden soll, einer Umgebung
einer Siliziumverbindung ausgesetzt wird, des sich der Gehritt anschließt, das mit der Siliziumverbindung behandelte Haterial
einer Umgebung einer Stickstoffverbindung auszusetzen, und daran sichließt sich die Erhitmung des Celluloseiuaterials ar:, das mit
der Siliziuiaverbindung und mit der Stickstoffverbindung behandelt worden ist, und zwar auf eine Temperatur von mindestens etwa I6008
in einer nicht oxidierenden Atmosphäre. cEs ist festgestellt worden,
daß ee wünschenswert ist, um das beste Tuch nach diesem Vorschlag herzustellen, das Cellulosematerial zu trocknen, um in wesentlichen
das gesamte freie wasser daraus auszuscheiden, ehe das Cellulosematerial einer Umgebung einer Siliziumverbindung ausgesetzt wird,
beispielsweise dadurch, daß man das Cellulosematerial einer Temperatur von mehr als 1000C einen oder mehrere Tage lang unter verringertem
atmosphärischen Druck aussetzt. Ferner erfordert das Verfahren,
des vorstehend genannten Vorschlags das Arbeiten mit einer Stickstoffverbindung zum Neutralisieren nicht in Reaktion getreteneen
Chlors im Cellulosematerial vor der tatsächlichen Karbonisierung des Cellulosematerials. Dieser ITeutralisierungsschritt und auch der vorhergehende
Schritt der Behandlung des Celluloseciaterials mit der
Siliziumverbindung läßt Dämpfe entstehen, die während des Behandlungsverfahren» abgezogen werden müssen. Der Erfindung liegt deshalb
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Karbonisieren von Cellulosematerial zu schaffen, das die Vorteile des bereits erwähnten
Vorschlags erreicht, ohne daß man mit einer Stickstoffverbindung arbeiten muß und ohne daß der Vassegrgehalt des Cellulosematerials
vor der Behandlung mit der Diliziumverbindung kontrolliert werden
muß.
ErfindungsgeniäB wird Celluloseniaterial dadurch karbonisiert, daß man
das Cellulosematerial durch eine Lösung einer Siliziumverbindung führt, die aus der Gruppe, staaiat, welche aus SiIizinntetrachlorid
(SiCl/) und Orga.nohalosilanen wie Siliziumtetrachlorid+substituiert
uit 1 bis ;>. niedrigeren Alkylgruppen besteht, in einem nicht re-
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agierenden organischen Lösungsmittel, und daß das Celluloeematerial
auf eine Temperatur von mindeste
oxidierenden Atmosphäre erhitzt wird·
oxidierenden Atmosphäre erhitzt wird·
rial auf eine Temperatur von mindestens etwa 16OO C in einer nicht
Zu Cellulosefaser^ die erfindungsgemäß verwendet werden können,
gehören Samenfasern, Holzfasern, Bastfasern und Blattfasern sowie regenierte Cellulose, d.h. Rayon. Ryayon ist das bevorzugte Cellulosematerial,
weil es sich dabei um im wesentlichen reine Cellulose handelt und weil er in durchgehender Fadenform ohne weiteres zur
Verfügung steht.
Die chemische Behandlung mit der Siliziumverbindungslösung wird
vorzugsweise in einer Lösung von etwa 0,5 "bis etwa 10Jj Siliziumtetrachlorid
vorgenommen, das in Benzol aufgelöst ist. Man kann auch
mit den verschiedensten anderen Chlorosiliziumverbindungen arbeiten,
beispielsweise Organohalosilane und insbesondere mit niederem Alkyl
substituiertes Siliziuwtetrachlorid. "Niederes Alkyl11, wie es hier
verwendet wird, bezeichnet Alkylgruppen mit eins bis etwa drei Kohlenstoffatomen.
Ciliziumtetrachlorid ist die bevorzugte Siliziuaverbindung,
mit der erfindungsgemäß gearbeitet wird, und die danach bevorzugte Verbindung ist liethyltrichlorosilan. llan kann mit irgendeinem
nicht reagierenden organischen Lösungsmittel arbeiten, wichtig ist aber, zu vermeiden, daß mit Wasser oder organischen Verbindungen
gearbeitet wird, die Hydroxylgruppen wie Alkohole enthalten, da diese Verbindungen mit dem Siliziumtetrachl rid oder mit anderen Siliziumverbindungen
reagieren können, die verwendet werden. Obgleich Benzol das bevorzugte Lösungsmittel wegen seiner Verfügbarkeit ist,
außerdem wegen der Flüchtigkeit und der relativ geringen Kosten,
gehören zu anderen organischen Lösungsmitteln, die verwendet werden können, beispielsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Trichloräthylen.
Die Konzentration der SiIiζiumverbindung im Lösungsmittel
beträgt vorzugsweise etva 0,5 bis etwa 10 Gew.-Ji, aber innerhalb
dieses Bereichs wird 1 bis etva 5 Gew.-Js bevorzugt. Die Geschwindigkeit,
mit der das Cellulosematerial durch die Lösung der Siliziumverbindung
vor der Karbonisierung gedrückt wird, ist nicht sehr
309816/0766 bad original
kritisch, und jede Einwirkungsrate, die ein gründliches Benetzen
des Celluloeematerials sicherstellt, ist ausreichend* Es ist festgestellt
worden, daß eine Sinwirkung des Cellulosematerials von etwa 10 Sekunden zu guten Ergebnissen führt* Es wird bevorzugt,
wenn es auch nicht entscheidend ist, daß das CeUulosematerial, das
durch die StIiziumverbindungslösung geführt worden ist, getrocknet
wird, um lösungsmittel daraus auszuscheiden, ehe das Cellulosematerial
karbonisiert wird. Das kann durch behutsame Erhitzung des Ce£lttl0sematerials oder durch ein Behandlen des mit der Siliziumverfeindungslösung
behandelten Cellulosematerials im Vakuum erreicht werden. Gegebenenfalls können die Erhitzungs- und Vakuumbehandlungen
kombiniert werden, um eine schnellere Verdampfung des Lösungsmittels aus dem Cellulosematerial zu bewirken. Ein bevorzugtes Verfahren
für die Lösungs»ittelverdampfung besteht darin, das mit demr
Siliziumverbindung behandelte Cellulosematerial in einen Zwangsluftofen
zu setzen, der etwa beim Sielepunkt des Lösungsmittels gehalten
.o
wird, mit dem gearbeitet wird (z.B. etwa 80 C, wenn Benzol das Lösungsmittel
ist).
ISTach dem Durchgang des Cellulosematerials durch die Lösung aus der
Siliziumverbindung und nach dem bevorzugten Trocknungsschritt, falls
er Anwendung findet, wird das Cellulosematerial auf eine Temperatur
von mindestens etwa 16OO°C in einer nicht oxidierenden Atmosphäre
erhitzt. Es ist festgestellt «worden, daß die besten J-^gebnisse erreicht
werden, wenn die Srhitzungsgeschwindigkeit des mit der Siliziumverbindung
behandelten Cellulosematerials eine Geschwindigkeitvon etwa 200°C/h nicht überschreitet, bis eine Temperatur von mindestens
etwa 8000C eridcht worden ist. Nachdem.eine Temperatur von
etwa 800 C erreicht worden ist (nachstehend "Erststufen-Karbonisierung"),
kann das Cellulosematerial entwieder sofort einer weiteren
Wärmebehandlung unterzogen werden, bis eine Temperatur von mindestens etwa 1600 C erreicht worden ist (nachstehend "Zweitstufen-Karbonisie-
oder das erststufig karbonisierte Material kann gekühlt und
gelagert werden, bis es sich als zweckmäßig erweist, die Zweitstufenkarbonisierung
vorzunehmen. In dem einen wie in dem anderen Fall kann die Zweit stuf en J-Karboni si erung mit viel größerer Geschwindig-
303816/0766 ~6~
keit vonstattengehen.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand einiger Beispiele veranschaulicht
.
Vier Stücke Rayontuch, jeweils 7,62 α lang, 12,7 cm breit und 512,6
g schwer, wurden jeweils durch eine Lösung von Silisiumtetarachloridin
Benzol geführt. Die Lösung enthielt 25 ml Siliziunitetrachlorid
für jede 1000 ml Benzol, so daß eine Lösung entsteht, die etwas ία ehr
als 4°j Siliziumtetrachlorid auf Gewichtsbasis enthielt. Das 3ayontuch
wurde durch die Lösung mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 m pro Minute geführt, so daB eine Yerweilzeit von 10 Sekunden in der
Siliziumtetrachloridlösung entstand, nachdem d·» Rayon durch die Lo
sung gegangen war, wurde er etwa 3 Stunden lang bei Raumtemperatur
getrocknet. Die verschiedenen Tuchstücke wurden dann in einen Ofen gelegt
und auf 85O0C mit verschiedenen Geschwindigkeiten von 25°C, 5O0C,
1000C und 200°C/h für die vier jeweiligen Stücke mit der Siliziumverbindung
behandelten Hayons erhitzt. Während dieser S*"rststufen-Earbonisierung
wurde Stickstoff durch den Ofen geleitet, um die Oxidation
des kohlenstoffhaltigen Materials zu verhindern. Nachdem eine Temperatur von 95O0C erreicht war, Iie3 man den Ofen in jedem Fall
abkühlen, und das Tuch wurde zur Prüfung herausgenommen. Die Gewicht
sbewahrung in dieser Phase wurde für jede Probe gemessen, und es wurden die Zugfestigkeit und der Kohlenstoffgehalt des partiell
karbonisierten Materials gemessen. Teile Jeder Probe wurden dann der
Zweitstufen-Karbonieierung unterzogen. Indem mit der höchsten Erhitsungsgeschvindigkeit
gearbeitet wurde, die der verwendet© Ofen erreichte, waren etwa 2 bis Z Stunden erforderlich, um einfc Brenntemperatur
von 2400 C zu errächen, die eine Gtunde lan^ aufrechterhalten
wurde, während erneut Stickstoff durch den Ofen geleitet wurde. Man ließ die Proben erneut abkühlen und aus dem Ofen zur Begutachtung
entnehmen. Die Gewichtobevahrung, die Zugfestigkeit und der
Kohlenstoffgehalt \oirden erneut gemessen. Die Urgebnisse dieaer Beobachtungen
sind in Tabelle I angegeben.
309816/0786 BADORiGiNAt
- | Erststufe | Tabelle I | Zweitstufe | Eerststufe | Erststufe | Ge v-fo | stigkeit kg/Strang | Gew. -Jt | |
Probe | Heizgeschwi | Eerststttfe | Gewicht | ])urphschnittl. Zug- Kohlenstoff geh. | 94,16 | 0,085 | . 98,85 | ||
Nr. | °C/h | Gew.— | festigk. kg/Strang | 93,60 | 0,347 | 100, | |||
25 | Bewahrg. /<; | 0,221 | 93,23 | 0,491 | 98,84 | ||||
1 | 50 | 23,5 | 1,006 | 93,55 | 0,846 | 99,56 | |||
2 | 100 | 28,7 | 0,757 | Zweitstufe | |||||
3 | 200 . | 29,2 | 1,956 | sbewahrg. Durchschnittl. Zugfe- Kohlenstoffgeh. | |||||
4 | 28,9 | Zweitstufe |
I.'
1" |
||||||
Probe | 21,8 | ||||||||
Nr. | 26,6 | ||||||||
27,4 | |||||||||
1 | 26,8, | ||||||||
2 | |||||||||
3 | |||||||||
4 |
Es ist aus der vorstehenden Tabelle zu ersehen, daß nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren der überraschende Effekt erreicht wird, daß, je schneller däie Erhitzungsgeschwindigkeit während der Erststufen-Karbonisierung,
desto größer die Festigkeit des karbonisierten Material β und desto größer auch die Gewichtsbewahrung (d.h. Ausbeute von
Kohlenstofffasern sub Rayonfasern). Die Zweitstufen-Gewichtsbeahrung,
die in Tabelle I angegeben ist, ist kumulativ, d.h. ist das Gewicht des Kohlenstoffmaterials, das als Prozentsatz des ursprünglichen Rayons
gewonnen wird, nicht des in der ersten Stufe karbonisierten Materials. Zugfestigkeiten, die angeben sind, sind durchschnittliche
Bruchbelastungen, d.h. die gesarate Bruchbelastung für ein Streifen
Tuch geteilt durch die Anzahl von Stangen, die die Belastung tragen.
Zusätzliche Kengen Rayontuch in einer Breite von 12,7 cm wurden
309816/0766
durch eine Lösung von If'igem Siliziumtetrachlorid in Benzol geleitet.
Die Behandlung ging mit einer Geschwindigkeit von 1,83 ω Pro
Hinute vonstatten, um eine Verweilzeit von 10 Sekunden in der CiIiziumtetrachloridlösung
zu ergeben. Nach der Entnahme aus der Benzollösung aus Siliziumtetrachlorid wurden die Rayonproben Übernacht
bei atmosphärischem Druck und bei einer Temperatur von 52 C getrocknet.
Das getrocknete Tuch wurde in einen Ofen gelegt und mit einer Geschwindigkeit von 200°C/h bis auf 8000C erhitzt, und während das
geschah, wurde der Ofen mit Stickstoff gespült. Drei solche Proben Tuch wurden einzeln mittels der Erststufen-Karbonisierung karbonisiert,
wie sie vorstehend angegeben worden is:, and sechs Stücke
Tuch von jeder Probe wurden auf Zugfestigkeit geprüft. Ein Teil jeder Probe wurde dann getrennt auf 22000C im Ofen erhitzt, und awar
wiederum mit Stickstoffspülung. Wie im Beispiel 1 wurden etwa 2 bis
35 Stunden benötigt, um die gewünschte Brenntemperatur zu erreichen,
wobei mit der höchsten Erhitzungsgeschwindigkeit gearbeitet wurde, die der verwendete Ofen zuließ. Nach jeder Zweitstufen-Oxidation
wurden die Proben abgekühlt, und sechs Stücke von jeder voll karbonisierten Probe wurden erneut auf Zugfestigkeit hin geprüft. Die Ergebnis
εβ dieser Zugfestigkeitsprüfungen sind in Tabelle II angegeben.
Probe Nr. Durchschnittliche Zugfestigkeiten kg/3trang
Er3te Stufe Zweite Stufe
Ein Stück Kay on tuch wurde durch eine Lösung "von V/a Siliziumtetrachlorid
in Benzol geführt, über Nacht unter atmosphärischem Druck bei 52 C getrocknet und der ersten Stufe der Carbonisierung (bis zu
800°C mit einer Geschwindigkeit von 200°C/h) wio im Beispiel 2 ausgesetzt.
Anstelle der diskontinuierlichen Sv.vitstufen-Karbonisie-
1,75 | 0,437 |
1,76 | 0,778 |
1,79 | 0,686 |
Beispiel 3 |
309816/0766 9AD
rung nach Beispiel 2 wurde der Rayon in diesem Beispiel jedoch einer
halbkontinuierlichen Zweitstufen-Karbonisierung unterzogen, indem der in der ersten Stufe karbonisierte Rayon durch einen Kohlenstoffröhrenofen
geleitet wurde, der auf einer Temperatur von Setwa 220o°C
im heißesten Abschnitt gehalten wurde. Der Ofen hatte einen Tempera
tür gradient en von einer Länge von etwa 15,2 cm, und die verschiedenen
Rayonproben 8-10 wurden durch den Ofen mit Geschwindigkeiten von 15,2 cm pro Minute, 229, cm pro Minute und 30,5. cm pro Hinute
geleitet, so daß die Zeiten, die erforderlich waren, damit die höchste
Temperaturzone erreicht waren, etwa 60 Sekunden, 40 Sekkunden bzw. 30 Sekunden betrugen. Nach dieser Zweitstufen-Karbonisierung
wurden Proben des Tuchs auf Zugfestigkeit geprüft und auf Kohlenstoff-
und Siliziumgehalt hin analysiert. Die Srgebnisse sind in Tabelle III
angegeben.
Probe Zweitstufen-Karbonisierung Durchschnittl.
Nr. Durchlaufgeschwindigkeit Zugfestigkeit cm/min kg/Strang
15,2
22,9
22,9
30,5
0,657 0,947 1,269
Kohlenst.- | Silizium |
gehalt | gehalt |
99,33 | 0,27 |
99,24 | 0·, 28 |
99,54 | 0,18 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist au,ersehen, daß es nach der Erfindung
möglich* ist, stärkeres Tuch zu erhalten, indem schnellere Karbonisierungsgeschwindigkeiten während der ersten wie der zweiten
Karbonisierungs*stufe angewendet werden.
Patentansprüche
30981S/0766
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung karbonisierten Celluloeematerials,
dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosematerial durch eine Lösung aus einer Siliziumverbinuung aus der Gruppe, die aus Siliziumtetrachlorid
und Siliziumtetrachlorid, substituiert mit 1 biß 5
niederen Alkylgruppen, besteht, in einem nicht reagierenden organnischen
Lösungsmittel geleitet wird, derart, daß ein mit einer
Siliziumverbindung behandeltes Cellulosematerial entsteht, und daß das mit der Siliziumverbindung behandelte Cellulosematerial auf eine
Temperatur von mindestens etwa 1600 C in einer nicht oxidierenden
Atmosphäre erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Cellulosematerial Rayon wählt.
3. Verfahren nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwisehenschritt
des Trocknens des alt der Siliziumverbindung behandelten
Rayons zum Ausscheiden dec Lösungsnic.tele daran vor der Erhitzung
des Cellulosematerialε auf eine Temperatur von mindestena
etwa 16OO C in einer nicht oxidierenden Atmosphäre angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung
etwa 0,3 bis etwa 10 Gew.-JO Giliziumtetrachlorid ist, das in
Benzol aufgelöst wird.
5· Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß nan die
Konzentration des Siliziumtetrachlorids in Benzol mit etwa 1 bis etwa 5 Gew.-^ Vählt.
6. Verfahren nach Ansprcuh 51 dadurch gekennzeichnet, »laß die Erhitzungsgesshwindigkeit
des aiit der Giliziumverbindung behandelten
Rayons et v/a 2'JO0C pro Ctunilen nicht überschreitet, bis eine Temperatur von mindestens etwa 800 C erreicht wird.
:6 240 I . . —
Va/Ti p~~~
309816/0766
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHW | Rejection |