DE2241921C3 - Stochastischer elektronischer Generator - Google Patents
Stochastischer elektronischer GeneratorInfo
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- H03—ELECTRONIC CIRCUITRY
- H03K—PULSE TECHNIQUE
- H03K3/00—Circuits for generating electric pulses; Monostable, bistable or multistable circuits
- H03K3/84—Generating pulses having a predetermined statistical distribution of a parameter, e.g. random pulse generators
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Description
60
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einriching zur Erzeugung von Zufallsereignissen mit vorjbbaren
Wahrscheinlichkeiten. Solche »Zufallsreignisgeneratoren« werden zur Erzeugung aller
löglichcn Arten von Zufallssignalen verwendet.
Zur Erzeugung von Zufallszahlen und Zufallsereignissen
kann ein stationärer Zufallsprozeß, z. B. ein Gaußsches Rauschen, abgetastet werden. Ist der
Abtastwert größer als eine vorgegebene Schwelle, so ist das Ereignis eingetreten, andernfalls nicht. Die
Wahrscheinlichkeit läßt sich dabei durch Verschieben der Schwelle analog einstellen. Zufallsereignisgeneratoren
und durch sie realisierte Zufallssignale werden in der Veröffentlichung von Korner,A.,
Linsbauer, W., Schaffer, B. und Wehrmann, W., Elektronische Erzeugung stochaslischer
Stufenprozesse, die durch stationäre Markoffsche Ketten bestimmt sind, Arch, elektr. Übertr. 21
(1967), S. 23, beschrieben. Es ist ein Nachteil dieses
Verfahrens, daß dabei keine genaue Skalierung der Einstellregler für die Wahrscheinlichkeit möglich ist,
sondern diese durch eine Messung kontrolliert werden muß. Eine Skalierung läßt sich jedoch anbringen,
wenn man statt ein Rauschsignal direkt abzutasten eine sägezahnförmig integrierte Rauschspannung
abtastet. Diese ist zwischen den Spitzenamplituden gleichverteilt und erlaubt dadurch eine lineare Skalierung
der Einstellregler. Dieses Verfahren wird von Swoboda (Swoboda,J., Elektrische Erzeugung
von Zufallsprozessen mit vorgebbaren statistischen Eigenschaften, Arch, elektr. Übertr. 16 [1962],
S. 135) angegeben. Auch bei diesem Verfahren müssen jedoch analoge Schaltungen verwendet werden,
die aus technischen Gründen nur eine beschränkte Genauigkeit zulassen.
Eine hohe Genauigkeit in der Realisierung der eingestellten Wahrscheinlichkeit ist mit digitalen Schaltungen
möglich. Dabei werden oft Pseudozufallsprozeduren verwendet. Diese liefern periodische Folgen
von Pseudozufallszahlen, die durch ein rückgekoppeltes Schieberegister gebildet werden. Man kann
dann davon ausgehen daß Nullen und Einsen im Schieberegister gleich häufig sind, also mit der Wahrscheinlichkeit
von 0,5 auftreten. Durch Verknüpfung mehrerer Schieberegisterzellen lassen sich beliebige,
aus negativen Potenzen von zwei zusammengesetzte Wahrscheinlichkeitswerte erzielen. Ein solches Verfahren
wird z.B. von M.G. Hartley (Development,
Design and Test Procedures for Random Generators Using Chaincodes, Proceedings-IEE,
VoI 116, January 1969, ρ 22-34) angegeben. Mit solchen
Verfahren ist wohl eine sehr genaue Erzeugung von Wahrscheinlichkeiten möglich. Sie haben jedoch
den Nachteil, daß keine echten Zufallsereignisse, sondern Pseudozufallsereignisse erzeugt werden. Dies
bedeutet, daß sich die Folge der Zufallsentschcidungen nach einer bestimmten Periode wiederholt und
damit für viele Anwendungen nicht in Frage kommt. Ein weiterer Nachteil besteht auch darin, daß die
Einstellung der Wahrscheinlichkeiten nur binär erfolgen kann, obwohl meist eine dezimale Einstellung erwünscht
ist.
Eine hohe Genauigkeit läßt sich jedoch auch bei echtem Zufall nach einem Prinzip erzielen, das von
Broadhurst und Harmston zum Bau cinei speziellen Verkehrsmaschine zur Nachbildung des
zufälligen Telefonverkehrs verwendet wurde (S.W. Broadhurst, A. T. Harm st on : An
Electronic Traffic Analyser., The Post Office Electrical Engineers Journal, January 1950, VoI 42, part 4.
pp 181-187). Das Verfahren wird auch in der Veröffentlichung
von Swoboda (Elektrische Erzeugung von Zufallsprozessen mit vorgebbaren statistischen
Eigenschaften, Arch, elektr. Übertr. 16 [1962]) unter
Punkt 2.1 auf S. 137 beschrieben: Ein Zähler mit N Zählstellungen wird durch zeitlich zufällig aufeinanderfolgende
Impulse zyklisch .veitergeschaltet. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Zähler zu einem bestimmten
Zeitpunkt eine bestimmte Stellung hat, ist dann α priori Mn. Zwei Stellungen des Zäiilers zu
zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten können als statistisch unabhängig voneinander angesehen werden,
wenn die beiden Zeitpunkte nur so weit auseinanderliegen, daß der Zähler dazwischen mehrere seiner
zufälligen Zyklen durchlaufen hat. Ebenso läßt sich auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit i/N bilden,
in dem man abfragt, ob der Zähler sich in einer von /' festgelegten Stellungen befindet. Damit können
z.B. bei einem Zähler mit zehn Zählstellungen (N = 10) die Wahrscheinlichkeiten 0,1 bis 0,9 in Stufen
von 0,1 gebildet werden. Hiermit ist nun zwar eine genaue Erzeugung von Wahrscheinlichkeiten
möglich. Eine feine Stufung der Wahrscheinlichkeiten kann jedoch technisch sinnvoll nicht erreicht
werden. Es müßte dazu nämlich ein Zähler mit sehr vielen Zählstellungen verwendet werden, der durch
die beschränkte Schaltgeschwindigkeit der Schaltelemente auch sehr lange für einen Zählzyklus brauchen
würde. Damit muß jedoch immer längere Zeit gewartet werden, bis die Zählerstellung wieder van einer
vorhergehenden Zählerstellung unabhängig geworden ist, wodurch wiederum eine schnelle Erzeugung von
Zufallsereignissen nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zufallsereignisgenerator mit beliebig genau einstellbarer
Wahrscheinlichkeit zu realisieren, wobei diese Wahrscheinlichkeit sowohl dezimal als auch binär
oder in irgendeinem anderen Zahlensystem eingestellt werden kann und dabei eine schnelle Erzeugung
von voneinander unabhängigen Zufallscrcignissen möglich ist.
Die Erfindung bezieht, sich somit auf eine Einrichtung
zur Erzeugung von Zufallsereignissen mit einer Wahrscheinlichkeit, die auf η Stellen eines Zahlensystems
mit der Basis B vorgegeben werden kann, wobei das Eintreten des Zufallsereignisses in einem
Zeitpunkt weitgehend statistisch unabhängig vom Eintreten des Zufallsereignisses in einem vorhergehenden
Zeitpunkt ist, sofern nur der Abstand zwischen beiden Zeitpunkten groß genug ist, bestehend
aus einem oder mehreren Zufallsimpulsgeneraloren, durch die eine oder mehrere Zühlvorrichumgcn mit
N Zählerstellungen zyklisch weilergcschaltct werden, wodurch jede Zählvorrichtung für sich eine von
/Zählerstellungen mit der Wahrscheinlichkeil i/N einnimmt, ferner bestehend aus einer logischen
Schaltung, und ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß jede Zählvorrichtung Ii Zählstellungen
besitzt, von denen jeweils eine Zählslcllung ausgezeichnet wird, und die logische Schaltung (9, 10. 11)
für jede der Zählvorrichtungen (6, 7, 8) für sich feststellt, ob eine von einer einstellbaren Anzahl aus den
B—\ nicht ausgezeichneten Zählstellungen vorliegt, und das Ergebnis dieser Prüfung für die erste Zählvorrichtung
direkt, für alle weiteren Zählvorrichtungen jedoch nur dann einer Oder-Schaltung zugeführt
wird, wenn alle vorhergehenden Zählvorrichtungen gerade in ihrer ausgezeichneten Stellung stehen, wobei
der logische Wert des Ausgangs der Oder-Schaltung dem Eintreten oder Nichleintrelcn des zu erzeugenden
Zufallscreignisscs entspricht.
Der Erfindungsgedanke soll an Hand der Zeichnung erläutert werden: Es zeigt
F i g. 1 einen möglichen Aufbau eines Zufallsimpulsgenerators;
die
Fig. 2 und 4 zeigen Schaltungsbeispiele zur Erzeugung eines Zufallsereignisses, dessen Wahrscheinlichkeit
auf η Dezimalstellen eingestellt werden kann; F i g. 3 zeigt die Prinzipschaltung einer Codierstufe,
und
ίο F i g. 5 erklärt an einem Blockschaltbild eine Maßnahme,
durch die die Eigenschaften der hier besprochenen Zufallsgeneratoren noch verbessert werden
können.
Als primärer Zufallsprozeß für die im folgenden beschriebenen Systeme werden Impulse zufälliger Aufeinanderfolge benötigt. Eine bekannte Möglichkeit einer einfachen elektronischen Erzeugung solcher Zufallsimpulse zeigt F i g. 1. Es wird ein Impulsgenerator 1 verwendet, dessen Impulsfolgefrequenz
Als primärer Zufallsprozeß für die im folgenden beschriebenen Systeme werden Impulse zufälliger Aufeinanderfolge benötigt. Eine bekannte Möglichkeit einer einfachen elektronischen Erzeugung solcher Zufallsimpulse zeigt F i g. 1. Es wird ein Impulsgenerator 1 verwendet, dessen Impulsfolgefrequenz
zo durch eine externe Spannung gesteuert werden kann.
Wird als steuernde Spannung die Spannung eines Rauschgenerators 2 verwendet, so liefert der Impulsgenerator
Impulse mit zufälligen Abständen. Ein bestimmter mittlerer Abstand zwischen zwei Impulsen
und die Art der Abstandsstatistik sind dabei nicht wesentlich. Deshalb müssen hier, im Unterschied zu
anderen mit einer Rauschspannung arbeitenden Zufallsgeneratoren, keinerlei Ansprüche an die Konstanz
der Rauschspannung gestellt werden, so daß die Rauschquelle einfach und billig aufgebaut sein
kann. Solche oder anders aufgebaute Zufallsimpulsgeneratoren werden für alle anschließend beschriebenen
Systeme verwendet.
F i g. 2 zeigt ein Beispiel für den Aufbau eines erfindungsgemäßen
Zufallsgenerators, bei dem die Wahrscheinlichkeit des erzeugten Zufallsereignisses
auf η Stellen eines beliebigen Zahlensystems einstellbar
ist. Der Anschaulichkeit wegen ist der Generator in Fig. 2 für ein bestimmtes n, nämlich für η gleich
drei, i>nd für ein bestimmtes Zahlensystem, nämlich für das dekadische, dargestellt. Die Änderungen für
einen anderen Wert als η gleich drei bzw. für ein anderes
Zahlensystem (z. B. für das Binärsystem) sind aus der Abbildung und der folgenden Beschreibung
sofort ersichtlich.
Es werden η Zählvorrichtungen verwendet, die jede bis zur Basis des verwendeten Zahlensystems
zählen können. In Fig. 2 sind dies die drei dekadischen Zähler 6, 7, 8. Jede Zäh'.stufe wird beispielsweise
von je einem eigenen Zufallsimpulsgenerator 3, 4, 5 weitergeschaltet.
Die Zufallsimpulse werden dabei über UND-Tore geführt, die gemeinsam durch eine logische Null an
der Leitung SP gesperrt werden können. Den Zähl-
vorrichtungen sind die Codierstufen 9, 10, 11 nachgeschaltet, deren innerer Aufbau in F i g. 3 herausgezeichnet
ist. Außerdem enthält die Schaltung die Drehschalter 12, 13, 14, an die die logischen Verknüpfungsglieder
UND 2, UND 3 und OD angeschlossen sind.
Jede Zählvorrichtung soll zyklisch die zehn Stellungen 0 bis 9 durchlaufen, wobei die Ausgänge A 0
bis Λ 9 den jeweiligen Stand angeben. Solange eine Zählvorrichtung z. B. in Stellung drei ist, solange tritt
am Ausgang A 3 eine logische 1 auf, an allen anderer Ausgängen jedoch eine logische 0.
Zur Erzeugung einer Zufallszahl werden die Zählvorrichtungen 6, 7, 8 durch Sperren der ihnen vorgc-
schalteten Und-Gatter in ihrer momentanen Lage angehalten.
Durch das Sperren der Zählvorrichtungen wird der Einfluß der Schaltzeiten, durch den bestimmte
Stellungen bevorzugt werden könnten, ausgeschaltet. Damit treten aber die zehn möglichen Zustände
einer Zählstufe a priori mit der gleichen Wahrscheinlichkeit von einem Zehntel auf. Die Stellungen
der verschiedenen Stufen sind dabei statistisch voneinander unabhängig, da jede von einem
eigenen Zufallsimpulsgenerator versorgt wird. Betrachtet man die η Zählstufen gleichzeitig, so gibt es
insgesamt 10" mögliche Kombinationen der Zählerstellungen. Wegen der gleichen Wahrscheinlichkeit
für das Auftreten der zehn Stellungen einer Stufe und der Unabhängigkeit der Stufen untereinander kommt
dabei auch jeder der 10" Kombinationen die gleiche Wahrscheinlichkeit von 1/10" zu.
Die im folgenden beschriebene logische Schaltung stellt zuerst für jede dekadische Zählstufe getrennt
fest, ob eine von einer einstellbaren Anzahl von Zählstellungen vorliegt. In der beispielsweisen Ausführung
nach F i g. 2 wird dazu eine Oder-Schaltung verwendet, die in einer Zählstufe nachgeschalteten
Codierstufe 9, 10 11 realisiert ist. Für den Ausgang W 1 einer dieser Codierstufen wird gemäß F i g. 3 direkt
der Ausgang A 1 der Zählstufe übernommen. Der Ausgang Wl ergibt sich aus einer Oder-Verknüpfung
von A 1 und A 2, W 3 aus einer Oder-Verknüpfung von A 1, A 2 und A 3 und so fort, bis
schließlich für W 9 die Zählausgänge A 1 bis A 9 durch eine Oder-Schaltung verknüpft werden.
Durch diese Codierung tritt am Punkt Wi (i = 1,
..., 9) gerade dann eine logische 1 auf, wenn die angeschlossene Zählstufe in einer der i Stellungen 1 bis
ι steht. Zusätzlich wird noch der Punkt W 0 hinzugeführt, an dem immer die der logischen 0 entsprechende
Spannung liegt. Mit einem jeder Stufe zugeordneten Drehschalter 12, 13, 14 kann einer der
Punkte W 0 bis W 9 ausgewählt werden. Wie man sehen wird, können mit diesen Drehschaltern die η Dezimalstellen
der gewünschten Wahrscheinlichkeiten eingestellt werden. (Da für die Wahrscheinlichkeit
nur Werte kleiner als eins in Frage kommen, sind dies die «Dezimalstellen nach dem Dezimalpunkt.)
Bei der ersten Stufe ist noch ein Punkt W 10 hinzugefügt, der später besprochen wird.
Die einzelnen Stufen sind nun folgendermaßen untereinander verbunden: Der Drehschalter 12 der ersten
Stufe führt direkt an den Eingang eines Oder-Gatters OD. Bei allen weiteren Stufen führen die
Schalter zuerst an den Eingang einer Und-Schaltung (UND 2 und UND 3), an deren anderen Eingängen
die Ausgänge A 0 aller darüberliegenden Zählstufen anliegen. Erst die Ausgänge dieser Und-Schaltungen
sind wieder mit den weiteren Eingängen der Oder-Schaltung OD verbunden.
Die Wirkung der Schaltung läßt sich am besten an einem Zahlenbeispiel erklären. Es soll etwa ein Zufallsereignis
mit der Wahrscheinlichkeit von 0,624 = 62ViOOo erzeugt werden. (Für dieses Beispiel sind
auch die Schalterstellungen in der F i g. 2 gezeichnet.) Man wird sehen, daß bei diesen Schalterstellungen
gerade bei 624 der möglichen 1000 Kombinationen der drei Zählerstellungen eine logische 1 am
Ausgang des Oder-Gatters OD auftritt, was dem Eintreten des Zufallsereignisses entsprechen soll. Nach
der klassischen Wahrscheinlichkeitsdefinition als Quotient günstige durch mögliche Fälle ist damit die
gewünschte Wahrscheinlichkeit schon gegeben. Man sieht, daß am Punkt α gerade bei 600 = 6mal 10 mal
10 Kombinationen eine logische 1 auftreten wird. Dazu muß ja die Zählstufe 6 in einer von sechs Stelhingen
sein die beiden anderen Stufen können jedoch eine beliebige Stellung einnehmen. Am Punkt b
tritt bei 20 - 2 mal 10 Zufallszahlen eine logische 1
auf. Die Zählstufe 6 muß hier wegen der Und-Schaltung UND2 in Stellung 0 sein, Zählstufe 7 in einer
ίο von zwei Stellungen und nur mehr die Stellung der
Stufe8 ist beliebig. Schließlich kann am Punkte nur bei vier Kombinationen eine logische 1 sein, da die
Stufe 8 in einer von vier Stellungen sein muß, während die Stufen 6 und 7 wegen der Und-Schaltung
UND 3 beide auf 0 stehen müssen. Ferner sieht man, daß immer nur an einem Eingang der Oder-Schaltung
OD ein Impuls auftreten kann, nie aber an mehreren dieser Eingänge: Tritt nämlich an einem Eingang
ein Impuls auf, so müssen wegen der vorhergehenden Und-Schaltung alle darüberliegenden Zählstufen
in der Stellung 0 sein. Damit kann aber von diesen darüberliegenden Stufen kein Impuls mehr
kommen, da der Ausgang A 0 ja nicht in die Codierstufe führt. Die Zählstufe, von der der Impuls
stammt, ist aber sicher nicht in Stellung 0, womit wieder ein Impuls von allen darunterliegenden Stufen
ausgeschlossen ist. Im Beispiel von Fig. 2 entsteht eine logische 1 am Punkt« für 600Kombinationen,
an b für 20 und am Punkt c für 4 Kombinationen. Da es sich dabei nach der vorangegangenen Erklärung
um lauter verschiedene Kombinationen handelt, ergibt sich am Ausgang 15 der Oder-Schaltung OD in
genau 600 + 20 + 4 = 624 von 1000 Fällen eine logische 1, womit die gewünschte Wahrscheinlichkeit
gegeben ist. Der Ausgang 15 ist damit auch der Ausgang des Zufallsereignisgenerators (liegt an 15 eine
logische 1, so ist das Zufallsereignis eingetreten, sonst nicht).
Wird ein Drehschalter auf W 0 gestellt, so kommi
von dieser Stufe immer eine logische 0, was dem Stellenwert 0 entspricht. Stehen alle Schalter auf WO
so kann es nie zu einer logischen 1 am Ausgang kommen, was der Wahrscheinlichkeit Null entsprich!
(»unmögliches Ereignis«). Bei der ersten Stufe ist zusätzlich der Punkt W10 vorgesehen, an dem immei
die der logischen 1 entsprechende Spannung liegt Steht der erste Schalter 12 auf W 10, so entsteht dadurch
immer eine logische 1 am Ausgang. Dies entspricht der Wahrscheinlichkeit eins (»sicheres Ereig
nis«). Mit diesen deterministischen Wahrscheinlich keitswerten läßt sich die Wahrscheinlichkeit insge
samt zwischen 0 und 1 in Stufen von 10~" einstel len.
F i g. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Variante die
ses Generators, bei der mit einer einzigen Zufallsim
pulsquelle 16 das Auslangen gefunden wird. Un sicherzustellen, daß die Zählerstellungen der ver
schiedenen Stufen trotzdem voneinander unabhängi| sind, werden die einzelnen Zählstufen jetzt nicht zu
gleichen Zeit, sondern hintereinander gesperrt. Mai braucht dazu für jede Stufe ein eigenes Sperrsigna
(s. Zeitdiagramm in Fig.4). Der zeitliche Abstam
zwischen der Sperre aufeinanderfolgender Stufei muß dabei wieder so groß sein, daß keine statistischi
Abhängigkeit der Zählerstellungen auftritt
In einer weiteren erfindungsgemäßen Variant kann bei der Anordnung nach F i g. 4 auch mit eine
einzigen Zählvorrichtung das Auslangen gefunde:
werden. Zu den Abfragezcitpunklen muß dann nur
der niomenlanc Zählerstand in einem Speicher festgehalten
werden. Es liegt an der jeweiligen Realisierung, ob es günstiger ist einen Zähler mit mehreren
Speichern zu verwenden oder gleich mehrere Zählvorrichtungcn,
die durch das Sperren ja ebenfalls wie Speicher wirken.
Die Codierschaltung gemäß F i g. 7>
ist zur Erklärung des hier verwendeten Prinzips sehr anschaulich, für die technische Realisierung aber nicht immer
zweckmäßig. Werden für die Zählstufenausgänge sogenannte »offene Kolleklorenausgänge« verwendet,
so können die notwendigen Oder-Verknüpfungen direkt durch einen Drehschalter erfolgen, der für die
Stellung/ genau / offene Kollektorausgänge an den gemeinsamen Kollektorwiderstand legt. Auch ist es
möglich, bei der Verwendung von binär aufgebauten ZählvorrichUmgcn von den vier binären Ausgängen
direkt auf die Punkte WX bis W 9 zu codieren. Es
müssen dabei für den Punkt Wi nicht die Zählerstellungen 1 bis / zusammengefaßt werden: Es genügt,
daß am Punkt Wi bei irgendwelchen ;'Zählerslellungcn
ein Impuls auftritt und sonst nicht. Dadurch vereinfacht sich der Codierungsaufwand wesentlich.
(Lediglich eine Zählerstellung darf für keinen der Punkte H'/ benützt werden, da sie [F i g. 2] für die
Eingänge der Und-Gatter UND 2 und UND 3 gebrauch' wird, es sei denn, daß überhaupt nur eine
Stufe vorgesehen ist.)
Soll die Schaltung die Einstellung der Wahrscheinlichkeiten im binären Zahlensystem erlauben, so
kann eine Codierschaltung überhaupt entfallen. Der Zähler hat dann nämlich nur zwei Stellungen A 0
und /I I und kann durch ein durch jeden Zufallsimpuls gekipptes Flip-Flop realisiert werden, dessen
Ausgang A 0 und dessen komplementärer Ausgang Λ 1 entspricht. Von den Ausgängen der Codierschaltung
gemäß F i g. 3 bleibt dann auch nur W 1 übrig, der direkt A 1 entspricht.
Allen hier beschriebenen Zufallsgeneraloren ist gemeinsam, daß sie die eingestellten Wahrscheinlichkeiten
schon allein durch das verwendete Prinzip exakt erzeugen. Bei der schaltungstechnischen Realisierung
muß lediglich darauf geachtet werden, daß durch unerwünschte elektrische, magnetische oder
mechanische Kopplungen die Zufallsimpulse nicht mit anderen, in der Schaltung verwendeten Steuerimpulsen
korreliert sind.
Ein unvermeidlicher Fehler tritt allerdings immer durch den endlichen Zeitlichen Abstand zweier Abfragen
auf, durch den zwei aufeinanderfolgende Zählstcllungen stets, wenn auch sehr schwach, miteinander
korreliert sind. Durch einen großen zeitlichen Abstand zwischen zwei Abfragen bzw. durch
eine hohe mittlere Zählfrequenz kann der dadurch entstehende Fehler immer so weit verkleinert werden,
als es der vorliegende Anwendungsfall notwendig macht. Sollen Zufallsereignisse jedoch in sehr
kurzen zeillichen Abständen erzeugt werden, so kann es sein, daß die Zählfrequcn/ nicht hoch genug gewählt
werden kann. Ihr ist ja durch die Schaltzeilen der Bauelemente eine obere Grenze gesetzt. In diesem
Fall kann ein anderer Weg beschulten werden, um den Korrelationsfehler zu verkleinern.
Dieser kann auch dadurch vermindert werden, indem man die Zählvorrichtung nach jeder Abfrage in
eine zufällige Anfangsstcllung bringt. Theoretisch
wäre es am günstigsten, wenn bei dem Setzen des
ίο Anfangszustandes alle möglichen Zählerstände mil
gleicher Wahrscheinlichkeil auftreten. Es braucht aber keineswegs eine exakte (ilcichverteilung angestrebt
werden es genügt vielmehr, diese mit möglichst einfachen Mitteln nur grob anzunähern. Die
eigentliche genaue Erzeugung der Wahrscheinlichkeiten erfolgt ja anschließend durch das zufällige
Weiterschalten der Zählvorrichtung. Statt, den Zähler selbst auf einen bestimmten Stand zu setzen, kann
zum jeweiligen Zählersland eine von einem gceigneten
Zufallszahlcngenerator erzeugte zufällige Zahl addiert werden, wobei die Addition modulo der
Zählperiode erfolgen muß.
Fi g. 5 zeigt im Blockschaltbild eine beispielsweise
Ausführung dieses Prinzips. Die Schallung enthält wieder eine von einem Zufallsimpulsgenerator 16
weitergeschaltete Zählvorrichtung 17. Zusätzlich ist ein Zufallszahlengenerator 18 vorhanden, der aus
einem Rauschgenerator 2 und einem nachfolgenden Analog-Digital-Wandler 19 besteht. Der Digitalausgang
des Wandlers kann im Speicher 20 festgehalten und über das Addierwerk 21 zum Stand der Zählvorrichtung
addiert werden.
In der beispielswcisen Ausführung nach Fig. 5 wird eine Zufaliszahl durch Analog-Digital-Um-Wandlung
eines Rauschsignals gewonnen, dessen Autokorrelationsfunktion bei großer Bandbreite mit
der Zeit sehr schnell abnimmt. (Dabei kann dasselbe Rauschsignal wie für die Erzeugung der Zufallsimpulsc
verwendet werden.) Zur Abfrage wird nun nicht nur die Zählslufc 17 gesperrt, sondern auch der
Ausgang des Analog-Digital-Wandlers 19, der eine zufällige Zahl darstellt, in dem Speicher 20 festgehalten.
Der Ausgang 22 des Addierwerkes 21 bleibt damit während der Sperre fest und kann bequem ausgewertet
werden. Soll ein Zufallsereignis erzeugt werden, wird die Zufallszahl am Ausgang 22 den früher
beschriebenen Schaltungen zugeführt.
Bei dieser Verkleinerung des Korrelationsfehler!·
ist auch nicht immer ein zusätzlicher Zufallsgenerator 18 notwendig. Werden z.B. zwei Zähler verwendet,
um eine Wahrscheinlichkeit auf zwei Stellen einstellen zu können, so kann der Korrelationsfehler dei
weniger signifikanten Stelle klein genug, der Fehlei der signifikanteren Stelle aber zu groß sein. In die
scm Falle kann statt des Standes des ersten Zähler: die Modulo-Summe beider Zähler der auswertendei
logischen Schaltung zugeführt werden, wodurch de Korrelationsfehler insgesamt ebenfalls verbesser
wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Stcchastischer elektronischer Generator zur Erzeugung von Zufallsereignissen mit einer
Wahrscheinlichkeit, die auf «Stellen eines Zahlensystems mit der Basis B vorgegeben werden
kann, wobei das Eintreten des Zufallsereignisses in einem Zeitpunkt weitgehend statistisch unabhängig
vom Eintreten des Zufallsereignisses in einem vorhergehenden Zeitpunkt ist, sofern nur
der Abstand zwischen beiden Zeitpunkten groß genug ist, bestehend aus einem oder mehreren
Zufallsimpulsgeneratoren, durch die eine oder mehrere Zählvorrichtungen mit N Zählstellungen
zyklisch weitergeschaltet werden, wodurch jede Zählvorrichtung für sich eine von / Zählstellungen
mit der Wahrscheinlichkeit i/N einnimmt, ferner bestehend aus einer logischen Schaltung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Zählstellungen N gleich der Basis des
Zahlensystems ist und bei jedem Zähler eine Zählstellung ausgezeichnet wird und die logische
Schaltung (9, 10, 11) für jede der Zählvorrichtungen (6, 7, 8) für sich feststellt, ob eine von
einer einstellbaren Anzahl aus den B— 1 nicht ausgezeichneten Zählstellungen vorliegt, und das
Ergebnis dieser Prüfung für die erste Zählvorrichtung direkt, für alle weiteren Zählvorrichtungen
jedoch nur dann einer Oder-Schaltung zügeführt wird, wenn alle vorhergehenden Zählvorrichtungen
gerade in ihrer ausgezeichneten Stellung stehen, wobei der logische Wert des Ausgangs
der Oder-Schaltung dem Eintreten oder Nichteintreten des zu erzeugenden Zufallsereignisses
entspricht (F i g. 2).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zählvorrichtungcn (6, 7,
8) von den Zufallsimpulsen eines eigenen Zufallsimpulsgenerators (3, 4 5) weitergeschaltet werden
und die logische Schaltung die Zählstellungen aller Zählvorrichtungen zur gleichen Zeit
auswertet (F i g. 2).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zählvorrichtungen (6, 7,
$) von den Zufallsimpulsen desselben Zufallsimpulsgenerators (16) weitergeschaltet werden und
die logische Schaltung die Zählstellungcn der verschiedenen Zählvorrichtungen zu verschiedenen
Zeitpunkten auswertet (F i g. 4).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einem Zufallszahlengenerator (18), einem Speicher (20)
und einem Addierwerk (21), dadurch gekennzeichnet, daß eine Zufallszahl zu einer von einer
Einrichtung nach Anspruch 1 erzeugten Zahl addiert und diese Summe als endgültige Zufallszahl
verwendet wird (F i g. 5).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT882171A AT344243B (de) | 1971-10-12 | 1971-10-12 | Stochastischer elektronischer generator |
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DE2241921A1 DE2241921A1 (de) | 1973-04-19 |
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DE2241921C3 true DE2241921C3 (de) | 1975-12-04 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
FR2292376A1 (fr) * | 1974-11-19 | 1976-06-18 | Inst Nat Sante Rech Med | Generateur de signaux synchronisateurs a cadence programmee, aleatoire ou fixe |
WO2006045342A1 (en) * | 2004-10-28 | 2006-05-04 | Agilent Technologies, Inc. | Arbitrary pulse generation |
-
1971
- 1971-10-12 AT AT882171A patent/AT344243B/de not_active IP Right Cessation
-
1972
- 1972-08-25 DE DE19722241921 patent/DE2241921C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2241921A1 (de) | 1973-04-19 |
AT344243B (de) | 1978-07-10 |
DE2241921B2 (de) | 1975-04-24 |
ATA882171A (de) | 1977-11-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |