DE2236141B2

DE2236141B2 - Teilprothese fuer das sprunggelenk eines menschen

Info

Publication number: DE2236141B2
Application number: DE19722236141
Authority: DE
Inventors: Helmut D. 2000 Hamburg Link
Original assignee: Waldemar Link GmbH and Co KG
Current assignee: Waldemar Link GmbH and Co KG
Priority date: 1972-07-22
Filing date: 1972-07-22
Publication date: 1976-07-08
Also published as: US3839742A; DE2236141A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Teilprothese für das Sprunggelenk eines Menschen am Unterteil des Unterbeines zwischen dem Tibia- und dem Talusknochen.

Erkrankungen im Bereich des Sprunggelenkes vom Bein wie Früharthrose sowie Fehlstellungen des Gelenkes unter andauerndem Schmerz lassen auch beim Sprunggelenk des Menschen vielfach den Einsatz einer Prothese zweckmäßig erscheinen. Bisher erschien es aber in der Praxis nicht möglich, ein Sprunggelenk vollständig durch eine Prothese herkömmlicher Art zu ersetzen, da der etwa rollenförmige Talusknochen relativ klein ist und es beispielsweise nicht möglich ist. in ihm den Bestandteil einer Prothese zu verankern, dessen Einsatz einen langen Schaft besitzt, der für den Halt des Einsatzes im Talusknochen verankert werden muß. Man ist deshalb schon in der Praxis dazu übergegangen, zur Beseitigung dauernder Schmerzen das Sprunggelenk zu versteifen. Dadurch wird es aber unbeweglich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Teilprothese für das Sprunggelenk eines Menschen zu schaffen, die es erlaubt die Form der Gelenkknochen des Sprunggelenkes weitestgehend zu erhalten.

Als Lösung sieht die Erfindung vor, daß die Prothese aus einem Paar von Einsätzen besteht von denen der eine im Kopf des Tibias zu verankernde Einsatz ein aus Kunststoff bestehender Block mit einer zylinderförmigen, nach innen gewölbten Stützfläche ist und der andere, auf dem Talusknochen zu verankernde Einsatz eine aus Metall bestehende Platte mit einer zylinderförmigen, nach außen gewölbten Stützfläche ist deren Krümmungsradius kleiner ist als der Krümmungsradius der Stützfläche vom ersten Einsatz, so daß der eine ίο Einsatz auf dem anderen Einsatz linien- bzw. punktförmig aufliegt

Dadurch ist einerseits eine einwandfreie Drehbewegung möglich, andererseits aber auch noch eine geringfügige zeitliche Verschiebung der beiden Gelenkteile. Die Teiiprothese erlaubt es dabei, die Einsätze unter weitestgehendem Erhalt an Knochensubstanz trotz der geringen Größe des Tibiaknochens fest zu verankern, so daß selbst bei einem Mißerfolg der Operation danach noch eine künstliche Versteifung des Gelenkes ohne weiteres möglich ist Die dabei zur Anwendung gelangende Material-Kombination ist bei Gelenk-Ersatz-Implantaten anderer Art bekannt

Diese sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 das Skelett eines Fußes mit der Teilprothese, Fig.2 den ersten blockförmigen Einsatz aus Kunststoff in perspektivischer Darstellung,

F i g. 3 den zugehörigen zweiten plattenförmigen Einsatz in der Draufsicht

F i g. 4 den zweiten Einsatz von der Unterseite her gesehen und
F i g. 5 den zweiten Einsatz in der Seitenansicht.

Das in der F i g. 1 wiedergegebene Skelett eines Fußes läßt das obere Sprunggelenk, das durch eine Teilprothese zu ersetzen ist erkennen. Dieses Sprunggelenk liegt zwischen dem Kopf des Tibiaknochens 1 und dem etwa rollenförmigen, relativ kleinen Talusknochen2.

Die Teilprothese besteht im wesentlichen aus einem ersten blockförmigen Einsatz 3, der in dem Tibiaknochen verankert ist und auf seiner Unterseite mit einer zylinderförmigen, nach innen gewölbten Stützfläche 5 versehen ist, sowie einem zweiten, auf dem Talusknochen 2 verankerten Einsatz 4, der aus einer Metallplatte besteht die mit einer zylinderförmigen nach außen gewölbten Stützfläche 6 versehen ist. Der Krümmungsradius des zweiten Einsatzes bzw. seiner Stützfläche 6 ist erheblich kleiner als der Krümmungsradius der Stützfläche 5 vom ersten Einsatz: 3, so daß der eine Einsatz auf dem anderen Einsatz linien- bzw. punktförmig aufliegt. Der Radius der Lauffläche des ersten Einsatzes 3 kann beispielsweise 31 mm sein, während der Radius der Stützfläche des zweiten Einsatzes 4 nur etwa 25 mm beträgt.

Die Oberfläche des zweiten Einsatzes aus Metall ist hochglanzpoliert Der erste Einsatz besteht hingegen aus einem hochmolekularen Polyäthylen. Beide Einsätze sind auf derjenigen Seite, mit der sie in den zugehörigen Knochen einzementiert werden, mit Ansätzen 7 bzw. 8 versehen, die von der Lauffläche 5 bzw. 6 fort konisch nach außen erweitert ausgebildet sind, so daß dazwischen Rillen 9 gebildet werden, die für eine Halterung bzw. Verankerung unter Verwendung von Knochenzement besonders geeignet sind.

Da der Talusknochen 2 so klein ist, daß sein zugehöriger Einsatz nicht mit einem längeren Schaft

versehen sein kann, der in diesen Knochen 2 einzutreiben ist, werden für die Praxis verschieden große Einsätze 4 gefertigt, die entsprechend den jeweils gegebenen anatomischen Gegebenheiten des Talusknochens 2 gerade so groß sind, daß sie mit ihren Außenrandabschnitten 10 auf den harten Bestandteilen des Knochens aufliegen können und in den Talusknochen 2 nicht einsinken können. Dafür ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Ansätze 8 des zweiten Einsatzes 4 nur in seinem Mittelabschnitt angeordnet sind, wie F i g. 4 erkennen läßt

Der Fig.3 ist weiterhin zu entnehmen, daß der Einsatz 4 in der Draufsicht etwa trapezförmig ist Dadurch läßt sich dem Umstand Rechnung tragen, daß der Talusknochen regelmäßig an der Vorderseite des Fußes etwas breiter ist als an der rückwärtigen Seite, so daß eine Stützfläche voll ausgenutzt werden kann.

Da ein Knochen regelmäßig aus eine/ sogenannten harten Knochenhaut, d.h. der Cortikalis besteht und einer inneren, weicheren Knochengewebeschicht, der Spongiosa, läßt sich zum Einpflanzen des zweiten Einsatzes 4 die Spongiosa weitgehend ausbohren und durch Knochenzement ersetzen, wobei sich dann der zweite Einsatz 4 auf einem relativ langen festen Knochenrand des Talus abstützt

Während für den ersten Einsatz 3 des Gelenkes regelmäßig eine Größe für Erwachsene etwa von 35 χ 40 mm ausreicht, da bei einer Operation dieser erste Einsatz 3 an die tatsächliche Größe des Unterschenkelknochens durch Schneiden oder Fräsen angepaßt werden kann, läßt sich eine solche Anpassung beim Einsetzen des zweiten Einsatzes 4 nicht vornehmen, da dieser aus einem harten Metall besteht Der zweite Einsatz 4 läßt sich deshalb vorzugsweise in vier Größen herstellen und liefern und zwar in der Größenordnung von etwa 28 auf 29 mm bis zu einer größten Breite von etwa 35 auf 36 mm und einer Länge der nicht parallelen Schenkel von etwa 35 mm. Die Hohe des aus Metall bestehenden zweiten Einsatzes beträgt dabei vorzugsweise etwa 4 bis 6 mm, wobei noch die Ansätze hinzukommen mit einer Höhe von etwa 4 mm. Selbstverständlich kann demgegenüber die Höhe des ersten Einsatzes 3 größer sein, da der Tibiaknochen 1 stärkere Ausfräsungen erlaubt. Demzufolge sind auch für den verbesserten Halt gemäß F i g. 2 die Ansätze 7 auf der Rückseite des ersten Einsatzes 3 gegebenenfalls von unterschiedlicher Höhe.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Teilprothese für das Sprunggelenk eines Menschen am Unterteil des Unterbeines zwischen dem Tibia- und dem Talusknochen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilprothese aus einem Paar von Einsätzen (3,4) besteht, von denen der eine im Kopf des Tibiaknochens (1) zu verankernde Einsatz (3) ein aus Kunststoff bestehender Block mit einer zylinderförmigen, nach innen gewölbten Stützfläche (5) ist, und der andere auf dem Talusknochen (2) zu verankernde zweite Einsatz (4) eine aus Metall bestehende Platte mit einer zylinderförmigen, nach außen gewölbten Stützfläche (6) ist, deren Krümmungsradius kleiner ist als der Krümmungsradius der Stützfläche (5) vom ersten Einsatz (3), so daß der eine Einsatz auf dem anderen Knien- bzw. punktförmig aufliegt

2. Teilprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Metallplatte (4) in der Draufsicht trapezförmig ist

3. Teilprothese nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (3, 4) auf ihren den Stützflächen (5, 6) abgewandten Rückseiten mit sich nach außen hin konisch erweiternden Ansätzen (7,8) versehen sind.

4. Teilprothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Metall bestehende Platte (3) auf ihrer Rückseite nur in einem Mittelabschnitt mit Ansätzen (8) versehen ist

5. Teilprothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Metall bestehende Platte (4) eine Höhe von etwa 4 bis 6 mm aufweist und Ansätze (8) mit einer Höhe von etwa 4 mm.

6. Teilprothese nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß der blockförmige erste Einsatz (3) Ansätze (7,11) von verschiedener Höhe hat.