DE2234095B2 - Müllverbrennungsanlage - Google Patents
MüllverbrennungsanlageInfo
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Description
3. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationskammer
mit einer Kühlvorrichtung versehen ist.
4. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabevorrichtung
(1) einen Gasauslaß (3) hat, der über eine Leitung (33) an die Nachbrennkammer (21) angeschlossen
ist
5. Müllverbrennungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlackenabzugsöffnung (26) der Nachbrennkammer (21) an einen wassergekühlten Auffangbehälter
(27) mit Kratzer (30) angeschlossen ist.
Die Erfindung betrifft eine Müllverbrennungsanlage der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei einer derartigen Müllverbrennungsanlage (OE-PS 249 239) ist es bekannt, gasförmige Reaktionsprodukte
aus der Flammen- bzw. Hauptbrennkammer zum Vortrocknen und Vorwärmen des Mülls durch den
Zufuhrschacht im Gegenstrom zur Müllbeschickung hindurchzuleiten und gegebenenfalls einer sich anschließenden
Nachbehandlung zuzuführen. Auch ist es bekannt, Luft in den Bereich der Flammenkammer einzuleiten,
sei es unmittelbar im Bereich des Brenners oder sei es mittelbar durch die vorgelagerte Müll
schicht im Bereich der Ofenzone.
Auch ist es bekannt (CH-PS 493 791). zur Vortrocknung
feuchten Mülls Heißluft durch den die Hauptbrennkammer umgebenden Zylindermantel etwa in
5 Höhe des Brenners einzudüsen.
Es liegt die Aufgabe vor, eine Müllverbrennungsanlage zu schaffen, bei der der zugegebene Müll unterschiedlicher
und in weiten Grenzen schwankender Zusammensetzung vor der eigentlichen Verbrennung in
ίο der Flammenkammer einer gezielten Vorbehandlung
unterzogen wird, wobei der Müll bzw. die Müllbestandteile in Bewegungsrichtung der Müllbeschickung gesehen
einer Trocknung, einer Trockendestillation und einer Oxydation unterworfen werden sowie die flüchtigen
Bestandteile im wesentlichen ausgetrieben, aufgefangen, gegebenenfalls gereinigt und weitergeleitet
werden, und wobei insbesondere eine für die wirkungsvolle Durchführung dieser Vorbehandlung geeignete
Vorrichtung geschaffen werden soll, welche eine einfaehe,
kompakte und Wärmeverluste mindernde Bauweise aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einer Müllverbrennungsanlage der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
durch eine gemäß Anspruch 1 gekennzeichnete MuII-vorbehandlungsstufe
gelöst.
Auf diese Weise wird eine wärmewinschaftliche günstige
Beseitigung des zugegebenen Mülls möglich, wobei die Verbrennungsrückstände in Form von schadfreien
Schlacken anfallen, ohne daß schädliche oder giftige Gase abgelassen werden und die Umwelt belasten.
Die konstruktive Ausbildung der Vorrichtung der Vorbehandlungsstufe
bringt eine erhöhte Effektivität der Müllbeseitigung bei geringen Herstellungs- und Betriebskosten.
Die frei werdenden aggressiven und giftigen Gase werden ohne in wesentlichen Kontakt mit
den Teilen der Müllverbrennungsanlage zu kommen, unter Ausnutzung ihrer Wärme in konzentrierter Form
aufgefangen und von den einer weiteren Nutzung zugänglichen brennbaren Gasen abgetrennt.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist gemäß Kennzeichen des Anspruchs
2 gegeben. Dadurch wird eine gute Durchdringung des Müllquerschnitts mit Vergasungsmitteln erreicht.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist gemäß Kennzeichen
des Anspruchs 3 gegeben, wodurch die Betriebssicherheit und Haltbarkeit der die Oxydationskammer begrenzenden
Wände erhöht bzw. die Zahl der verwendbaren Werkstoffe erweitert wird.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist gemäß Kennzeichen
des Anspruchs 4 gegeben. Auf diese Weise wird gegebenenfalls vor dem Einfüllen des Müllse das zu Reinigungszwecken
in die Einfüllkammer der Müllverbrennungsanlage eingegebene Gas in die Nachbrennkammer
zurückgeführt, verbrannt und durch den Kamin abgeleitet.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist im Merkmal des Kennzeichens
des Anspruchs 5 zu sehen. Dadurch wird erreicht, daß die ausgetagene dünnflüssige Schlacke in
Form von unschädlichen, festen Rückstandsteilchen anfällt und auf einfache Weise einer Weiterverwendung
f>5 zugänglich gemacht werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der
Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
In der teilweise als Achsschnitt dargestellten Seiten-
ansicht der Müllverbrennungsanlage umfaßt die Zugabevorrichtung 1, deren Stahlmantel auch aus feuerfestem
Material hergestellt sein kann, eine Einfüllkammer 2. Die Zugabevorrichtun« 1 weist an ihrem oberen
Ende einen Gasauslaß 3 auf, der über eine Leitung 33 an eine Nachbrennkammer 21 anschließbar ist. Die Einfüllkammer
2, die mittels einer oberen und einer unteren Klappe 4, 5 abschließbar ist, ist mit einer Zuleitung
6 versehen, durch welche inaktives Gas zu Reinigungszwecken eingegeben werden kann. Zur Beschickung
der Einfüükammer 2 ist ein Aufgabebehälter 36 strichpunktiert angedeutet Am unteren Ende der Zugabevorrichtung
1 ist ein Verteiler 7 vorgesehen, der zentral angeordnet ist und den zugegebenen Müll über eine
Müllvorb^andlungsstufe in einen ringförmigen Schacht 18 weiterleitet
Die Müllvorbehandlungsstufe besteht aus drei koaxial angeordneten ringförmigen Kammern, einer
Trocknungskammer 9, einer Trockendestillierkammer 11 und einer Oxydationskammer 13. Im oberen Bereich
der Müllvorbehandlungsstufe ist in dem von den einzelnen Kammern belassenen Innenraum eine Gassammelleitung
8 angeordnet die über Verbindungsrohre 10 an die Trocknungskammer 9 angeschlossen ist Im mittleren
Abschnitt der Oxydationskammer 13 sind An-Schlüsse für eine Vergasungsmittel führende Leitung 12
vorgesehen. Die Seitenwände 14,15 dieser Oxydationskammer 13 sind unabhängig voneinander drehbar gelagert
und sind mit einer nicht dargestellten Kühlvorrichtung versehen. An die Oxydationskammer 13 schließt
sich in Richtung der Bewegung des Mülls gesehen der ringförmige Schacht 18 an, von welchem der eingefüllte
Müll in die Hauptbrennkammer 17 gelangt. Diese ist nach oben von einem domartigen Teil mit Brenner 16
begrenzt und nach unten von einem drehbar angeordneten, das Ofenbett bildenden Boden 20 mit einem zentralen
Auslaß 22 zu der Nachbrennkammer 21. Im unteren Bereich des ringförmigen Schachts 18, etwa in der
Nähe des auf Lagern 37 geführten Bodens 20 sind Kratzer 19 zur Bewegung und zum Transport des
Rückstands in der Hauptbrennkammer 17 vorgesehen. Das domartige Teil als oberer Abschluß, das den Brenner
16 aufnimmt und aus hochfeuerfestem Material besteht, ist mit einer Wasserkühlvorrichtung versehen.
Die Nachbrennkammer 21 weist einen Hilfsbrenner 24 auf und ist über einen sich zur Seite hin erstreckenden
Auslaßteil 34 über einen Luftvorwärmer 32 an den Kamin 23 angeschlossen. Fine Bodenplatte 25 begrenzt
die Nachbrennkammer 21 nach unten und verbindet sie über eine zentrale Schlackenabzugsöffnung 26 mit 5<>
einem wassergekühlten Auffangbehälter 27, der mit einem Kratzer 30 zum Austrag der anfallenden verfestigten
Schlackenteilchen in einen durch Klappen 35 verschließbaren Auffangraum 31 versehen ist. Die
Schlackenabzugsöffnung 26 weist noch einen Stutzen zum Anschluß der Zuleitung 29 für erhitzte Gase auf.
Nach der Zugabevorrichtung 1 tritt der Müll über den Verteiler 7 in die Trocknungskammer 9 der Vorbehandlungsstufe
ein. Das Trocknen des eingebrachten Mülls erfolgt durch von der darunter angeordneten
Trockendestillierkammer 11 aufsteigende Gase hoher Temperatur. Der Müll tritt daher fast vollständig von
Wasser befreit von der Trocknungskammer 9 in die Trockendestillierkammer 11 ein. Der größte Teil der in
der Vorbehandlungsstufe im Gegenstrom zur Beschikkung aufsteigenden Gases gelangt in die Gassammelleitung
8. Der Rest gelangt über die Einfüllkammer 2 zusammen mit dem Reinigungsgas durch die Leitung 33
in die Nachbrennkammer 21. Von der Gassammelleitung 8 gelangen die Gase, flüchtige Müllbestandteile,
giftige Gase und brennbare Gase, in relativ konzentriertem Zustand über einen nicht dargestellten Gasreiniger
weiter zum Brenner 16 oder zum Hilfsbrenner 24 der Nachbrennkammer 21. Von der Trockendestillierkammer
11, wo der Müll bzw. dessen Bestandteile von von der Oxydationskammer 13 aufsteigenden Gasen
hoher Temperatur destilliert wird, gelangt der Müll in die Oxydationskammer 13, wo er durch die Bewegung
der unabhängig voneinander drehbar angeordneten Seitenwände 14, 15 vergleichmäßigt wird. In der Oxydationskammer
13 wird in den Müll über die Anschlüsse der Leitungen 12 Vergasungsmittel, bestehend aus
einer Mischung von Luft und Wasserdampf, eingedüst. Dabei wird der trockendestillierte Müll bzw. Bestandteile
hiervon durch das eingedüste Vergasungsmittel thermisch gespalten, gecrackt Die flüchtigen Bestandteile
des Mülls werden ausgetrieben und Teile von festem Kohlenstoff vergast. Die gasförmigen Bestandteile
steigen im Gegenstrom zum Müll auf und gelangen größtenteils in die Gassammelleitung 8, die festen Müllrückstände,
hauptsächlich fester Kohlenstoff und Aschenteile, in den ringförmigen Schacht 18.
Der vom ringförmigen Schacht 18 in die Hauptbrennkammer 17 gegebene Müllrückstand bildet zufolge
der Ausgestaltung der Hauptbrennkammer 17 einen sich abböschenden Trichter, dessen vom Brenner 16 beaufschlagte
Oberfläche auf hohe Temperatur gebracht wird. An dieser Grenzwand des Trichters wird der
Müllrückstand zu einer dünnflüssigen Schmelze niedergeschmolzen und fließt als dünner Schmelzfilm 28' nach
unten durch den zentralen Auslaß 22 des Bodens 20 aus der Hauptbrennkammer 17 aus. Der zurückbleibende
Müllrückstand wird durch die Kratzer 19 und durch die Drehung des Bodens 20 bewegt und in den Schmelzbereich
gebracht. Die ausgetragene Schmelze 28 passiert die Nachbrennkammer 21, in welcher Wärme über den
Hilfsbrenner 24 zugeführt wird. Von dort gelangt die Schmelze durch den Auslaß 26, wobei durch die Zufuhr
von erhitztem Gas durch die Zuleitung 29 eine angemessene Temperatur aufrechterhalten wird, in den
wassergekühlten Auffangbehälter 27. Hier bilden sich aus der Schmelze 28 feste Schlacken von körniger
Form, welche von dem Kratzer 30 in den Auffangraum 31 ausgetragen werden.
In der Nachbrennkammer 21 werden die aus der Hauptbrennkammer 17 mit der Schmelze 28 austretenden
Gase verbrannt und von der Schmelze getrennt durch das Auslaßteil 34 über den Luftvorwärmer 32
dem Kamin 23 zugeführt. Diese ausgelragenen gasförmigen Bestandteile enthalten so gut wie keine korrosive
oder sonstigen schädlichen Gase.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Müllverbrennungsanlage, bei welcher der Müll über eine Zugabevorrichtung in einen ringförmigen
Schacht eingefüllt wird und von dort in eine Hauptbrennkammer gelangt, deren Decke hohlkegelförmig
gestaltet ist und einen zum Boden gerichteten Brenner aufnimmt und deren gegenüber der ringförmigen
Außenwand um die Achse des ringförmigen Schachts drehbarer Boden einen zentralen Auslaß
aufweist, welcher zu einer Nachbrennkammer mit einer Schlacken- und einer Gasabzugsöffnung
führt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Zugabevorrichtung (1) und ringförmigem
Schacht (18) eine gegenüber der Zugabevorrichtung (I) gasdicht abschließbare Müllvorbehandlungsstufe
mit drei koaxial angeordneten ringförmigen Kammern, einer Trocknungskammer (9), einer Trockendestillierkammer
(11) und einer Oxydationskammer (13) angeordnet ist, daß im oberen Bereich des von
den Kammern (9,11,13) umschlossenen Innenraums
eine Gassammelleitung (8) angeordnet ist, welche einerseits über Verbindungsrohre (10) an die innere
Seitenwand der Trocknungskammer (9) und andererseits über einen Gasreiniger an den Brenner
(16) der Hauptbrennkammer (17) angeschlossen ist, daß etwa im mittleren Abschnitt der Oxydationskammer (13) Anschlüsse zu einer Vergasungsmittel
führenden Leitung (12) münden und daß der untere Abschnitt, der aus relativ zueinander um die Achse
des ringförmigen Schachts (18) drehbaren Seitenwände (14,15) aufgebauten Oxydationskammer (13)
an den ringförmigen Schacht (18) angrenzt.
2. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse zur Lei
tung (12) an der äußeren Seitenwand (14) angeordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |