DE2226621C3 - Zerstäubungsbrenner - Google Patents
ZerstäubungsbrennerInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zerstäubungsbrenner mit den Gattungsmerkmalen des Hauptanspruches.
Bei einem derartigen Brenner zum Verbrennen von minderwertigen, z. B. als Abfallprodukte anfallenden
Brennstoffen verschiedener Art soll die erzeugte Flamme in weiten Bereichen regelbar sein und ihr
Abwandern auf ein Mindestmaß beschränkt werden (CH-PS 4 29 002). Hierzu dienen mindestens zwei
konzentrisch ineinander angeordnete zylindrische Brennersysteme, die an ihrem einen Ende über Düsen in
eine gemeinsame zylindrische Mischkammer münden, wobei jedes Brennersystem zwei konzentrisch ineinander
angeordnete, getrennt druckgespeiste und einzeln in die Mischkammer mündende Leitungen für den
Brennstoff einerseits bzw. für ein Oxydations- oder Zerstäubungsmitlei andererseits aufweist. Das eine, mit
z. B. einem zu verbrennenden Schlamm oder einer anderen zur verbrennenden Flüssigkeit sowie mit einem
Zerstäubungsmittel beaufschlagte Brennersystem ist von einem zweiten, ebenfalls mit einer brennbaren
Flüssigkeit und einem Zerstäubungsfluid bzw. einem Oxydationsmittel beaufschlagten Brennersystem umgeben,
deren Speisekanäle in die konisch zulaufende Haube münden. Mit diesem bekannten Zerstäubungsbrenner
können jedoch keine grobkörnigeren Schlämme verbrannt werden, weil sich aufgrund der geringen
öffnungsweiten der Zweigkanäle im Bereich der Brennerdüse Verstopfungen nicht vermeiden lassen, die
dann Anlaß zu Explosionen sein können.
Zum Verbrennen von Kohlenschlamm ist eine Brenneranlage bekannt (GB-PS 10 96 551), bei der ein
vorgetrockneter und ggf. zerkleinerter Anteil des Kohlsschlammes zusammen mit Luft durch einen radial
äußeren langgestreckten Speisekanal ohne düsenförmige Verjüngung in einen Verbrennungsraum gefördert
wird. Ein weiterer Anteil des Kohleschlammes gelangt aus einem Sinkscheider durch einen von dem Speisekanal
für den Kohlenstaub umgebenen Zentralkanal in die Verbrennungszone, wobei in diesem Zentralkanal neben
dem Speisekanal für den Kohlenschlamm weitere Speisekanäle für einen flüssigen Brennstoff sowie für
Luft angeordnet sind. Das Mündungsende dieses Zentralkanals ragt über das Mündungsende des
Speisekanals für den vorgetrockneten Kohlenstaub hinaus. Eine Mischung des Kohleschlammes mit dem öl
und der Luft zu einer Emulsion vor ihrem Austritt in den Verbrennungsraum ist bei dieser Brenneranlage nicht
vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, in einem Brenner der eingangs genannten Art Schlämme mit unterschiedlichen
Korngrößen ihrer Fesistoff pariikeln bis zu einigen Millimetern ohne die Gefahr von Verstopfungen des
Brenners und dadurch bedingten Explosionen verbrennen zu können.
Diese Au.gabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Die gesonderte
Zuführung einer Feinschlammfraktion und ihr Vermischen mit dem flüssigen Brennstoff und dem Zerstäubungsmittel,
vorzugsweise Druckluft, in einer unmittelbar vor der Düsenöffnung angeordneten Emulsionskammer schließt einmal Verstopfungen der Düse durch
grobe Partikeln aus und verhindert ferner, daß durch eine vorzeitige Vermischung des Schlammes mit dem
Brennstoff eventuell im Schlamm enthaltene flüchtige Bestandteile zu Explosionen führen, was gerade bei
verstopften Brennern bekannter Art u. U. eintreten kann. Der bei der Kohlenwasserstoffraffination anfallende
grobkörnige Anteil des Schlammes und bestimmte Mengen an Zerstäubungsfluid werden durch radial
äußere gesonderte Kanäle in den äußeren Ringraum eingeführt, in diesem innig vermischt und durch eine
ringförmige Austragsöffnung in Form eines die aus der Emulsionskammer austretende Emulsion umgebenden
Kranzes in den Brennraum ausgestoßen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz gestellt. Diese
beziehen sich einerseits auf eine Verbesserung der Zerstäubung des feinkörnigen Schlammes und des
flüssigen Brennstoffes der der Emulsionskammer sowie des grobkörnigen Schlammes in dem Ringraum sowie
auf die vorteilhafte Möglichkeit, neben einem flüssiger. Brennstoff im zentralen Teil des Brenners auch noch
eine weitere zu verbrennende Flüssigkeit in die Emulsionskammer einzuleiten.
Im folgenden werden Ai'sführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Brenners anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine teilgeschnittene Seitenansicht einer ersten Brennerausführung,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch den vorderen zentralen Teil des Brenners nach Fig.!;
F i g. 3 einen der F i g. 2 entsprechenden Längsschnitt
durch eine andere Brennerausführung.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Zerstäubungsbrenner
besitzt einen Brennerkopf 1 mit einem rückwärtigen Rohransatz 2, in dem achsparallele
Speiseleitungen 3, 4 und 5 für verschiedene, gleichzeitig zu verbrennende Fluide angeordnet sind. In Fig. 1 ist
nur die Speiseleitung 3 voll ausgezogen dargestellt, während die beiden anderen Speiseleitungen 4 und 5 in
strichpunktierten Linien schematisch angedeutet sind. Alle Speiseleitungen 3, 4 und 5 sind dire':t mit dem
Brennerkopf 1 verbunden und treten auf der anderen Seite des Rohransatzes 2 durch eine Abschlußplatte 6
aus, die am Rohransatz 2 durch Schrauben 7 befestigt ist. Die Speiseleitungen 3, 4 und 5 sind außerhalb des
Brenners mit — nicht dargestellten — Einspeisestationen für den flüssigen Brennstoff, vorzugsweise Heizöl,
die zu verbrenne;,.ivii Schlämme unterschiedlicher
Parlikelgröße, z. B. den Rückständen einer Erdö! affinerie,
verbunden. Der Rohransatz 2 besitzt ferne; einen seitlichen Anschluß 9 zum Einspeisen eines Gases,
insbesondere Luft oder Dampf, das in der weiter unten beschriebenen Weise einen Teil des eingeführten
Schlammes zerstäubt.
Um den Rohransatz 2 ist ein Mantelrohr 10 vorgesehen und mit dem Brennerkopf 1 einseitig
befestigt, das zusammen mit einem auf dem Rohransatz 2 aufgezogenen Endstopfen 12 einen Ringraum 11
begrenzt. Dieser Ringraum 11 wird über einen Anschluß
13 mit einem gasförmigen Zerstäubungsfluid beaufschlagt, das entweder Wasserdampf oder das gleiche
wie dem Brenner über den Anschluß 9 zugeführte Gas sein kann und zur Zerstäubung des grobkörnigen
Schlamnianteils am Brennerausgang dient. Dieses Mantelrohr 10 begrenzt zusammen mit einem äußeren
weiten Rohr 15 einen nach rückwärts durch einen Stopfen 17 abgeschlossenen Ringkanal 16, der über eine
Zuleitung 18 mit großen Mengen eines Gases zur Unterhaltung der Brennerflamme beaufschlagt wird. Im
Bereich des Brennerkopfes 1 weist das dutch äußere Laschen 20 und Schrauben 21 an einem Traggerüst 22
befestigte Rohr 15 eine öffnung 19 von großem Durchmesser auf.
Der in Fig.2 vergrößert dargestellte Brennerkopf 1
ist rückwärtig mit dem Rohransatz 2 verbunden, in dem die Speiseleitungen 3, 4 und 5 verlaufen. Die in den
hinteren Teil des Brennerkopfes 1 eingeschraubte Speiseleitung 3, 8 ist mit flüssigem Brennstoff, z. B.
Heizöl beaufschlagt, der durch einen axialen Speisekanal 23 im Brennerkopf 1 in eine Emulsionikammer 24
strömt. Die Emulsionskammer 24 wird nach vorn von einer auf eine Schulter 25a am Brennerkopf 1
aufgeschraubte Haube 25 abgeschlossen.
In die Emulsionskammer 24 mündet außerdem ein den Brennerkopfanschluß an die Speiseleitung 4
durchquerender Speisekanal 26, über den feinkörniger Schlamm in die Emulsionskammer eingeführt und dieser
mit dem flüssigen Brennstoff vermischt wird. Zum innigen Vermischen des Brennstoffes mit dem feinkörnigen
Schlamm in der Emulsionskammer 24 sind schraubeniinienförinige Rippen 27 an der Mündung des
Kanals 26 in die tmulsionskammer vorgesehen, die den ausströmenden Schlamm in eine Wirbelbewegung
versetzen. Durch zusätzliches Einspeisen eines Zersiäubungcfluides,
ζ B. Luft oder Dampf, wird die Mischung aus Heizöl und Schlamm fein verteilt emulgiert. Das
über den Anschluß 9 zugeführte Zerstäubungsfluid gelangt durch geneigte Speisekanäle 28 in die
Emulgierkammer 24, die an ihrer Mündung weitere schraubenlinienförmige Rippen 29 aufweisen. Die so
gebildete Emulsion strömt aus der Emulsionskammer durch eine Düsenöffnung 30 in der Haube 25 in den
Brennraum. In der Düsenöffnung 30 befindet sich eine Düsennadel 31 mit seitlichen Schlitzen 32, die durch ein
Mündungsstück 33 in der Emulsionskammer 24 festgelegt ist. Dieses Mündungsstück 33 stützt sich an
einer Schulter 336 des Brennerkopfes 1 ab und weist einen Verteiler bildende schraubenlinienförmige Rinnen
33a auf.
Eine grobkörnige Schlammfraktion, deren f-eststoffpartikel
mit einer Körnung von einigen Millimetern die von der Düsennadel 31 und der Düsenöffnung 30
begrenzte Abströmöffnung zusetzen wurden, wird über die Speiseleitung 5 in dem Rohransatz 2 zugeführt und
strömt über geneigte Speisekanäle 34 in einen Ringraum 35. der von der Außenseite der Haube 25 und
von einem Deckel 14 begrenzt wird. An der Mundung dieser Speisekanäle 34 sind ebenfalls Leitrippen 36
angeordnet, die dem Grobschlamm im Ringraum 35 eine Wirbelbewegung verleihen. Der Grobschlamm
wird im Ringraum 35 durch ein Zerstäubungsfluid, Druckluft oder Dampf, zerstäubt, das aus dem
Ringkanal 11 über Kanäle 37 im Brennerkopf zugeführt und durch Leitrippen 38 ebenfalls in eine Wirbelbewegung
versetzt wird. Der mit dem Druckfluid innig vermischte Grobschlamm tritt durch einen ringförmigen
Schlitz 39 zwischen dem Deckel 14 und der Haube 25 als ein die zerstäubte Emulsion aus der Emulsionskammer 24 vollständig umgebender Kranz auf. Die
Verbrennung des zerstäubten feinkörnigen und grobkörnigen Schlammes zusammen mit dem Brennstoff
wird durch die in großen Mengen aus dem Ringraum 16 abströmende Luft unterhalten. Die aus der Emulsion
entstehende Flamme erhält eine Führung durch eine leicht kegelförmige Hülle aus dem durch den ringförmigen
Schlitz 39 austretenden zerstäubten Grobschlamm.
Die Ausführung nach Fig. 3 entspricht in ihrer Grundkonzeption der Brennerausführung nach den
Fig. 1 und 2. Die Speiseleitung 3 für den flüssigen Brennstoff ist jedoch durch zwei getrennte Speiseleitungen
3a und 36 ersetzt, die sich vor den radialen Schlitzen 32 in einer Zwischenkammer 3c vereinigen. Die
Speiseleitung Za wird mit dem flüssigen Brennstoff und die Speiseleitung 3b mit einer anderen durch Verbrennung
zu vernichtenden Flüssigkeit, z. B. einem flüchtigen oder gefährlichen Medium, wie Benzin, Azeton, od. dgl.
beaufschlagt. Beide Flüssigkeiten werden in der Zwischenkammer 3c innig vermischt und außerhalb der
Brennerdüse gleichzeitig mit dem emulgierten Schlamm gezündet, so daß jede Explosionsgefahr ausgeschaltet
ist. Derartige Explosionsgefahren können insbesondere dann auftreten, wenn ein derartiges leicht flüchtiges
Medium getrennt und unfr Beimischung eines Oxydationsmittels der Brennerspitze zugeführt wird. Bei
ausreichend großem Energieinhalt dieses zu vermischenden Mediums kann auf den flüssigen Brennstoff
verzichtet werden. Die Gefahr von Explosionen und von Verstopfungen der Brennerdüse wird bei den beschriebenen
Brennerausrührungen insbesondere bei Beauf-
schlagung mit leicht flüchtige Bestandteile enthallenden
Substanzen durch die Vermischung der ein/einen Komponenten erst unmittelbar vor ihrem Austritt aus
dem Brenner vermieden.
Je nach der Art der zu verbrennenden Stoffe kann die erforderliche Luftmenge erheblich variieren. Sie wird
jedoch vorzugsweise so gewählt, daß 80% der Gesamtluftmenge als reine Verbrennungsluft über den
Ringraum 16, 15% zur vorherigen Zerstäubung des grobkörnigen Schlammes durch den Ringkanal 11 und
5% zur Bildung der Emulsion in der Kammer 24 herangezogen werden. Diese Luftanteile dienen dann
gleich/eilig als pneumatisches Transportmittel und zur Zerstäubung der aufbereiteten Schlammfraklionen. Der
aufgrund seiner fest installierten Min/clteilc äußerst
robuste Zerstäubungsbrenner ermöglicht eine einfache Regelung des Verbrennungsvorganges durch einfache
Einwirkung auf den Druck und den Durchsalz, der verschiedenen Fluide. |e nach der Art der abzuhauenden
Substanzen kann der Druck des Zcrstäubungsfluides zwischen 0,4 und 1,0 Bar variieren.
Hierzu 3 Blatt Zcichnuneen
Claims (5)
1. Zerstäubungsbrenner zum Verbrennen von Schlamm, insbesondere aus der Kohlenwasserstoffraffination,
mit mehreren längsverlaufenden Speisekanälen für die getrennte Zufuhr von Schlamm,
flüssigem Brennstoff und einem Zerstäubungsflu.d, mit einer am vorderen Ende des Brenners in einer
Haube angeordneten Düsenöffnung und mit einem außen an die Haube angrenzenden, kranzförmig
ausmündenden Ringraum, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisekanäle (23, 28) für den flüssigen Brennstoff und für das Zerstäubungsfluid
sowie weitere Speisekanäle (26) für feinkörnigen Schlamm in eine von der Haube (23) und einem
Brennerkopf (1) begrenzte Emulsionskammer (24) münden, in der eine der Düsenöffnung (30)
zugeordnete Düsennadel (31) fest angeordnet isi, und daß zusätzlich Speisekanäle (34) für grobkörnigen
Schlamm vorgesehen sind, die zusammen mit Kanälen (37) für ein Zerstäubungsfluid in den
äußeren, von der Haube (25) und einem Deckel (14) begrenzten Ringraum (35) münden.
2. Zerstäubungsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Emulsionskammer (24)
und im Ringraum (35) an der Mündung der Speisekanäle für den Schlamm und für das
Zerstäubungsfluid schraubenlinienförmige Rippen (27,38) angeordnet sind.
3. Zerstäubungsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (14) von einem
weiten Rohr (15) umgeben ist, das eine Zuleitung (18) für Brenngas oder Verbrennungsluft aufweist.
4. Zerstäubungsbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Emuisionskammer (24)
unmittelbar eine Zwischenkammer (3c) zum Mischen des flüssigen Brennstoffer mit einem flüssigen
verbrennbaren Stoff vorgeschaltet ist.
5. Zerstäubungsbrenner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Ringkanal (16)
innerhalb des Rohres (15) mit 80% der Verbrennungsluftmenge
beaufschlagt ist und daß 15% der Verbrennuiigsiuftmenge als Zerstäubungsfluid für
den grobkörnigen Schlamm sowie 5% der Verbrennungsluftmenge als Zerstäubungsfluid für den
feinkörnigen Schlamm und den flüssigen Brennstoff vorgesehen sind.
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