DE2220927A1

DE2220927A1 - Verfahren zum delaborieren von mit sprengstoff gefuellten koerpern

Info

Publication number: DE2220927A1
Application number: DE19722220927
Authority: DE
Inventors: Lutz Dipl-Ing Friedel; Gerhard Lindner; Bruno Rohe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1972-04-28
Filing date: 1972-04-28
Publication date: 1973-11-08

Description

Verfahrensbes chreibung Verfahren zum Delaborieren von mit Sprengstoff gefüllten Körpern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Delaborierung von mit gießfähigem Sprengstoff gefüllten Behältern, vorwiegend gefüllten Geschossen oder Körpern.
Das Delaborieren von Behältern, Geschossen oder Körpern wird aus sicherheitsmäßigen oder wirtschaftlichen Gründen durchgeführt, um den Sprengstoff wiederzugewinnen oder diese Behälter, Geschosse oder Körper mit anderen Stoffen (z. B.
Inertmassen) zu füllen.
Es sind verschiedene Verfahren zur Delaborierung von Geschossen bekannt. Hierbei wird der eingegossene Sprengstoff z. B. mittels Heißluft geschmolzen und läuft dann aus dem Geschoßmund ab. Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, das Geschoß in Wasser auszukochen.
Alle bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß der im flüssigen Zustand weniger handhabungssichere Sprengstoff mit gefahrerhöhenden bewegten Teilen in Berührung kommt oder, wo das nicht der Fall ist, ein unwirtschaftlich hoher Zeitaufwand in Kauf genommen werden muß, z. B. beim Auskochen mit Wasser.-Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile zu vermeiden und ein sowohl einwandfrei sicheres als auch wirtschaftlich vorteilhafteres Verfahren zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zu delaborierende Sprengstoff mittels eines Gemisches aus Dampf und Wasser in einem Wasserbad schnell und mit größter Sicherheit ausgespült wird.
Die Ausspülung ist deshalb so wirksam und schnell, weil jedes Geschoß oder jeder Körper durch eine eigene ein- oder mehrstrahlige Düse beaufschlagt wird und der abg?schnioizene Sprengstoff sofort aus dem Schmelzbereich abfließen kann.
In einem Ausschmelzkessel (1) befindet sich ein röhrenförmiger Schmelzrost (2) mit Düsen (3). Der nichtbeheizte Ausschmelzkessel (1) ist zum Teil mit Wasser (4) gefüllt. Mittels eines Hubzuges (5) wird eine mit Geschossen (6) gefüllte Palette (7) in den Ausschmelzkessel (1) eingebracht. Die Geschosse (6) sind mit der Öffnung (8) nach unten so auf der Palette (7) angeordnet, daß jeweils ein Geschoß über einer Düse (3) steht. Jetzt wird über das Ventil (9) Dampf in den Schmelz rost (2) geführt. Der Dampf tritt über die Düsen (3) in die Geschoßöffnung (8) und spült zusammen mit dem mitgerissenen Wasser den eingegossenen Sprcngstoff (10) aus. Dabei erwärmt sich das Wasser (4).
Der ausgeschmolzene Sprengstoff (11) läuft in den trichterförmigen Ablauf (12) des Ausschmelzkessels (1), da er schwerer ist als Wasser, und kann über das Ventil (13) abgezogen werden. Zwecksmäßig wird er auf einer Granulieranlage nach der Deutschen Patentanmeldung P 16 67 011.04-45 granuliert. Die Dämpfe über der Wasseroberfläche des Ausschmelzkessels (1) werden nach Möglichkeit durch eine handelsübliche Absauganlage mit Naßabs cheide r abgezogen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Delaborierung von mit gießfähigem Sprengstoff gefüllten Körpern, insbesondere Ge schossen, dadurch gekennzeichnet, daß aus Sicherheitsgründen die zum Aufschmelzen erforderliche Temperaturerhöhung des Sprengstoffes von Anfang an unter Wasser erfolgt und dadurch erreicht wird, daß durch Düsen ein Wasser-Dampf-Gemisch in die Öffnung der zu delaborierenden Körper gespritzt wird, wobei der direkte Wärmeübergang vom Wasser-Dampf-Gemisch an den Sprengstoff im Verein mit der sofortigen Abführung des geschmolzenen Anteils die größtmögliche Wirtschaftlichkeit sichert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem auf einer Palette angeordneten Körper eine ein- oder mehrstrahlige Düse zugeordnet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch geeignete Anordnung der Körper der abgeschmolzene Sprengstoff sofort abfließen kann und ohne Berührung mit bewegten Teilen sich in einem trichterförmigen Ablaufbehälter unter Wasser flüssig sammelt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3,dadurch gekennzeichnet, daß durch Anwendung eines Wasser-Dampfstrahles zum Ausdüsen im Wasserband ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit und Sicherheit erreicht wird.

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