-
Elektronische Schutzeinrichtung für eine Sammelschienenanlage Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine elektronische Schutzeinrichtung für eine Sammeischienenanlage
mit einer Meßschaltung pro Sammelschiene derart, daß jede Meßschaltung über zugeordnete
Trenner-Abbildschaltungen die Ströme der Sammelschienenabgänge erfaßt und bei sammelschienenseitigen-Fehlern
sowie bei Überschreitung eingestellter Schwellwerte der Ströme ein Auslösekommando
abgibt.
-
Begnügte man sich früher damit, Sammelschienenkurzschlüsse mit Hilfe
von Distanzschutzrelais zu erfassen, so werden in jüngster Zeit immer mehr spezielle
Sammelschienenschutzschaltungen eingesetzt. Der Grund dafür ist, daß die Distanzrelais
frühestens
mit ihrer zweiten Stufenzeit abschalten können, die in
der Größenordnung von 0,6 Sekunden liegt, während die modernen elektronischen Sammelschienenschutzschaltungen
nach etwa 10 - 20 ms bei einem Fehler auf der Sammelschiene ein Auslösekommando
erteilen. Eine derartige elektronische Sammelschienenschutzschaltung für eine Sammelschiene
ist in dem BBC-Aufsatz " Elektronischer Sammelschienenschutz" 3258D-X13(1.68) beschrieben.
Danach gehen von einer zu schützenden Sammelschiene eine Reihe von Abgängen ab,
die jeweils einen Leistungsschalter sowie einen Stromwandler aufweisen. An diesen
Stromwandler ist die eigentliche Schutzschaltung angeschlossen. Der Strom eines
jeden Abganges wird, wenn er einen bestimmten Schwellwert überschritten hat und
wenn auch die Summe aller Abgangs ströme einen vorgegebenen Wert überschreitet,
als Rechteckschwingung auf die als Phasenvergleichsschaltung ausgebildete Meßschaltung
gegeben. Ist nun ein Fehler auf der Sammelschiene vorhanden, so haben alle Ströme
in den Abgängen die gleiche Richtung. Dies ist das Auslösekriterium der Meßschaltung,
an deren Ausgang ein Auslösesignal erscheint, das über die Leistungsschalter sämtliche
Abgänge von der fehlerbehafteten Sammelschiene abtrennt.
-
Aus dem gleichen Aufsatz ist auch eine Sammelschienenschutzschaltung
für zwei oder mehr Sammelschienen bekannt. Hierbei ist die für eine Sammelschiene
obenerläuterte Schutzschaltung derart erweitert, daß jeder Abgang über Trenner an
jede Sammelschiene gelegt werden kann. Außerdem sind pro Sammelschiene eine Meßschaltung
und
pro Abgang eine Trenner-Abbildschaltung vorgesehen.
-
Durch die Trenner-Abbildschaltung gelangt der sjea7eilige Abgangsstrom
auf die Meßschaltung, die für die Sammelschiene zuständig ist, an die der Abgang
angeschlossen ist. Die beschriebene Sammelschienenschutzschaltung schützt also allein
das Sammelschienen system.
-
Neben diesen Sammelschienenschutzschaltungen sind seit langem Reserveschutzschaltungen
in Form von Distanzschutzrelais bekannt, die immer dann eingreifen, wenn die für
den betreffenden Fehler zuständige Schutzschaltung versagt oder nicht wirksam werden
kann.
-
Die Distanzschutzschaltung ist im Prinzip eine widerstandsabhängige
Zeitstaffelschutzschaltung, d. h. die Auslösezeit des Distanzrelais ist nicht konstant,
sondern nimmt zu mit wachsender Fehlerentfernung,und zwar bei den modernen Relais
stufenförmig. Die Fehlerentfernung wird vom Relais durch Messung der Impedanz zwischen
Relaisort und Fehlerstelle bestimmt. Bei der Distanzschutzschaltung sprechen also
sämtliche Relais 7 die im Zuge der Kurzschlußbahn liegen, an und führen die Widerstandsmessung
durch. Dasjenige Relais, das dem Fehlerort am nächsten liegt, verfügt über die kürzeste
Kommandozeit und löst deshalb vor allen anderen Relais aus. Nach Abschaltung des
Fehlers fallen alle übrigen Relais wieder in ihre Ruhelage zurück; Bei einem Versagen
der Auslösung an der dem Fehler zunächst-gelegenen Schaltstelle übernimmt das nächstfolgende
Distanzrelais die Abschaltung automatisch. Damit in einer im Zuge der Kurzschlußbahn
liegenden
Station nur das Relais in dem zur Kurzschlußstelle gerichteten Abgang auslöst, bzw.
als Reserverelaiseingreift, sind die Relais mit Richtungsgliedern versehen.
-
Tritt nun in einem stark verzweigten, eine Vielzahl von Einspeisungen
aufweisendem Netz, bei dem die Sammelschienen durch spezielle Sammelschienenschutzschaltungen
und die Abgänge der Sammelschienen durch Distanzschutzrelais überwacht werden, ein
Fehler in einem Abgang auf, so sollte das der Fehlerstelle am nächsten gelegene
Distanzrelais auslösen.
-
Versagt nun dieses Distanzrelais aus irgendwelchen Gründen, so ist
für dieses kein weiterer Reserveschutz vorhanden. Es muß demnach ein von der Fehlerstelle
entfernteres Distanzrelais ansprechen, bevor der fehlerbehaftete Abgang abgeschaltet
wird. Infolge der mit der Vielzahl von Einspeisungen verbundenen relativ großen
Spannungsabfälle auf den Abgängen wird das entferntere Relais eine viel zu große
Impedanz von seinem Einbauort bis zum Fehlerort auf dem fehlerbehafteten Abgang
messen, was zur Folge hat, daß es erst mit einer sehr hohen Staffelzeit den Fehler
abschaltet. Während dieser relativ langen Zeit bis zur Abschaltung kann der Fehler
auf dem fehlerbehafteten Abgang bereits andere Störungen im Netz hervorgerufen haben.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die bereits bekannten Sammelschienenschutzschaltungen durch Reserveschutzschaltungen
zu ergänzen, die einen geringen Aufwand erfordern und die die oben erwähnten Nachteile
verhindq2fliq
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß für jeden Sammelschienenabgang das Schwellwertüberschreitungs signal aus der
Sammelschienenschutzschaltung, das Anregesignal und das-Auslösekommando der für
den Sammelschienenabgang vorgesehenen Distanzschutzschaltung logisch in einer Reserve
schutzschaltung verknüpft sind, die béim Versagen der dem Sammelschienenabgang zugeordneten
Distanzschutzschaltung oder des zugehörigen Leistungsschalters bei Fehlern auf dem
überwachten Abgang eingreift und den zugeordneten oder benachbarten Schalter ansteuert.
-
Die Verknüpfung des Schwellwertüberschreitungssignals, des Anregesignals
und des Auslösekommandos erfolgt in der Reserveschutz schaltung vorteilhafterweise
derart, daß bei Versagen des- Leistungsschalters des fehlerbehafteten Abgangs die
Leistungsschalter aller übrigen Abgänge der Sammelschiene nach einer einstellbaren
Zeit tl ein Auslösesignal erhalten und daß bei Versagen der Distanzschutzschaltung
nach einer einstellbaren Zeit t2> tl ein Auslösesignal auf den Leistungsschalter
des fehlerbehafteten Abgangs und/oder nach einer einstellbaren Zeit t3 2 t2 ein
Auslösesignal auf die Leistungsschalter aller übrigen Abgänge gelangt.
-
Die Erfindung wird anhand eines in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
für zwei Sammelschienen mit drei zusätzlich vorgesehenen Leitungen, die die Verbindung
mit der Reserveschutzschaltung herstellen.
-
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Reserveschutzschaltung.
-
In Fig. 1 sind 1 und 2 zwei Sammelschienen, an die ein Abgang Ad angeschlossen
ist. Mit Trennern TR1 oder TR2 kann der Abgang Ad an die Sammelschiene 1 oder 2
gelegt werden. Eine als Schutzrelais ausgebildete Distanzschutzschaltung SR kann
über einen Aislösekontakt AS einen Leistungsschalter LS betätigen. Über einen Wandler
W1 und eine Wandlerschaltung W2 wird der durch den Abgang Alfließende Strom der
Meßschaltung zugeführt. K1 und K2 sind Schwellwertstufen, R1 eine Rechteckformerstufe.
Eine Weiche W wird von einer Trenner-Abbildschaltung TRN über zwei Eingänge TRN1
und TRN2 beaufschlagt. Den beiden Ausgängen der Weiche W sind zwei Phasenvergleichsschaltungen
PH1 und PH2 nachgeschaltet, deren Ausgänge zwei UND-Stufen &1 und &2 ansteuern.
-
An die UND-Stufen &1 und &2 sind außerdem noch die Eingänge
TRN1 und TRN2 geschaltet.
-
Ist nun z.B. der Trenner TR1 eingeschaltet und der Trenner TR2 gelöst
und tritt ein Kurzschluß auf der Sammelschiene 1 auf, so fließt durch den Abgang
Adenin Strom. Dieser Strom gelangt über den Wandler W1 und die Wandlerschaltung
W2 auf die Schwellwertstufe
K1, in der geprüft wird, ob dieser
Strom.den an der Schwellwertstufe K1 eingestellten Schwellwert überschreitet.
-
Auf der Leitung L3 steht der an der Schwellwertstufe K1 eingestellte
Schwellwert ebenso zur Verfügung.
-
In der Schwellwertstufe K2 wird geprüft, ob der Summenstrom, das ist
der Strom aller an die Sammelschiene 1 geschalteten Abgänge (in Fig. 1 ist der Übersichtlichkeit
halber nur ein Abgang A1 gezeichnet), größer ist als der an der Schwellwertstufe
K2 eingestellte Schwellwert. Ist dies der Fall und wird auch der Schwellwert der
Schwellwertstufe X1 überschritten, so gelangt der Strom des Abgangs A1 in Form von
Rechteckschwingungen auf die Weiche W. Da angenommen war, daß der Trenner TR1 eingeschaltet
und der Trenner TR2 geöffnet ist, liegt am Ausgang TRN1 der Trenner-Abbildschaltung
TRN ein L-Signal, wodurch die Rechteckschwingungen auf die Phasenvergleichsschaltung
PH1 gelangen. An dem Ausgang TRN2 liegt ein 0-Signal. Die Signale der Ausgänge TRN1
und TRN2 stehen auf den Leitungen L1 und L2 ebenso zur Verfügung. Der Eingang der
Phasenvergleichsschaltung PH1 wird noch von den anderen nichteingezeichneten Abgängen
A die ebenfalls an die Sammelschiene 1 angeschlossen sind, beauf schlagt. Bei einem
Fehler auf der Sammelschiene 1 haben die Ströme in allen Abgängen die gleiche Richtung,
womit die Phasenvergleichsschaltung PH1 ein Auslösesignal an ihrem Ausgang bereitstellt.
Der Leistungsschalter LS des Abgangs A1 wird abgeschaltet.
Ebenso
werden alle übrigen an die fehlerbehaftete Sammelschiene 1 angeschlossenen Abgänge
mittels des Auslösesignals der Phasenvergleichsschaltung PH1 von der Sammelschiene
1 abgetrennt. Die Phasenvergleichsschaltung PH2 tritt dann in Aktion, wenn der Trenner
TR2 eingeschaltet ist.
-
In Fig. 2 ist nun die zu der Sammelschienenschutzschaltung nach Fig.
1 hinzugefügte Reservezschutzschaltung RSV eingezeichnet, die über die Leitungen
L1, L2 und L3 mit der Sammelschienenschutzschaltung verbunden ist und somit einige
-elektronische Glieder der Sammelschienenschutzschaltung mitverwendet. AS ist wieder
der Auslösekontakt des Schutzrelais SR nach Fig. 1. L3 ist die Leitung, die von
der Schwellwertstufe K1 in Fig. 1 kommt. Der Auslösekontakt AS ist mit dem einen
Eingang, die Leitung L3 mit dem anderen Eingang einer dritten UND-Stufe &3 verbunden.
Die Leitung L3 beaufschlagt weiterhin den einen Eingang einer vierten UND-Stufe
&4, deren anderer Eingang über einen Richtungskontakt Q des Schutzrelais SR
mit den Anregekontakten ZR und ZT verbunden ist. Der Ausgang der dritten UND-Stufe-&3
steuert eine ODER-Stufe ODER1, über eine Invertierungsstufe IV1 eine fünfte UND-Stufe
&5 und eine sechste UND-Stufe &6 an. Der Ausgang der vierten UND-Stufe &4
ist mit dem anderen Eingang der ODER-Stufe ODER1, mit dem anderen Eingang der fünften
UND-Stufe &5 und über eine weitere Invertierungsstufe IV2 mit dem anderen Eingang
der sechsten UND-Stufe &6 verbunden.
-
Die Ausgänge der ODER-Stufe ODER1 und der fünften und sechsten UND-Stufe
&5, &6 steuern eine Zeitschaltung ZT im einzelnen wie folgt an:
der
Ausgang der ODER-Stufe ODER1 beaufschlagt eine Zählstufe Z1 und über eine Rückstellimpulsschaltung
RI drei Speicher SP1, SP2 und SP3. Der Ausgang der fünften UND-Stufe &5 beaufschlagt.den
Speicher SP1 und der Ausgang der sechsten UND-Stufe &6 die Speicher SP2 und
SP3. Die Zählstufe Zl ist zum einen mit einem Rechteckgenerator-Gl, zum anderen
mit allen Zeiteinstellern T1, T2, T3 verbunden, über die dazugehörige Speicher,
nämlich SP1, SP2 und SP3, angesteuert werden. Die Ausgänge der drei Speicher SP1,
SP2 und SP3 bilden gleichzeitig die Ausgänge der Zeitschaltung ZT. Der Ausgang des
Speichers SP1 ist mit dem Ausgang des Speichers SP2 verbunden und beaufschlagt außerdem
eine siebente UND-Stufe a71 die zusätzlich von dem auf der Leitung L1 anstehenden
Signal der Trenner-Abbildschaltung TRN der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
nach Fig; 1 angesteuert wird. Weiterhin beaufschlagt der Ausgang des Speichers SP1
eine achte UND-Stufe &8, die noch mit der von der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
nach Fig. 1 kommenden Leitung L2 verbunden ist. Die Ausgänge der UND-Stufen &7
und &8 steuern ODER-Stufen ODER2 und ODER3 an Hinsichtlich der Funktion der
Reserveschutzschaltung im Fehlerfall in Verbindung mit der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
nach Fig. 1 sind zwei unterschiedliche Fehlerarten zu unterscheiden:
1.
Der fehlerbehaftete Abgang A1 (Fehlerstelle F in Fig. 1) wird trotz vorhandenem
Aus-Kommando des Schutzrelais SR nicht abgeschaltet. In diesem Fall ist also aller
Wahrscheinlichkeit nach der Leistungsschalter LS (Fig. 1) nicht mehr funktionsfähig,
d. h. ein gesondertes Abschalten des fehlerbehafteten Abgangs A1 ist nicht möglich.
-
Die Reserveschutzschaltung muß also alle übrigen beteiligten Abgänge
von der Sammelschiene abschalten.
-
2. Bei einem Fehler auf dem Abgang A1 (Fig. 1) erfolgt kein Aus-Kommando
des Schutzrelais SR. In diesem Fall muß die Reserveschutzschaltung zuerst versuchen,
nur den fehlerbehafteten Abgang A1 abzuschalten. Gelingt dies innerhalb einer bestimmten
Zeit nicht, muß wieder eine Rundumabschaltung aller nichtfehlerbehafteten Abgänge
von der Sammelschiene vorgenommen werden.
-
Die Funktion der Reserveschutzschaltung nach Fig. 2 wird nun zuerst
für den Fehlerfall 1 erläutert: Das Aus-Kommando des Schutzrelais SR ist vorhanden,
der Auslösekontakt AS also geschlossen. Ist der Strom durch den fehlerbehafteten
Abgang A1 größer als der in der Schwellwertstufe K1 der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
nach Fig.
-
eingestellte Schwellwert, gelangt über die Leitung L3 ein L-Signal
auf die UND-Stufe &3. Damit liegt am Ausgang der
UND-Schaltung
&3 ein L-Signal, die gleichzeitig einen Eingang der ODER-Schaltung ODER1 beaufschlagt,
womit am Ausgang der ODER-Schaltung ODER1 ein L-Signal anliegt. Da das Schutzrelais
SR angeregt ist, sind die Anregekontakte ZR für Phase R bzw.
-
ZT für Phase T geschlossen. Wenn außerdem der Richtungskontakt Q des
Schutzrelais SR geschlossen ist, d. h. wenn die Richtung der Energie weg von der
Sammelschiene gerichtet ist, liegt an dem zweiten Eingang der UND-Schaltung &4
ebenfalls ein L-Signal.
-
über die Leitung L3 erhält der andere Eingang der UND-Schaltung &4
ebenfalls ein L-Signal, so daß am Ausgang der UND-Schaltung &4 ein L-Signal
ansteht. Das L-Signal des Ausgangs der UND-Stufe &3 gelangt außer auf die ODER-SChaltung
ODER1 über die Invertierungsschaltung IV1 als O-Signal auf die UND-Schaltung &5
und auf die UND-SChaltung &6. Das L-Signal der UND-Stufe &4 gelangt zum
einen auf die ODER-Schaltung ODER1, zum anderen auf die UND-Stufe &5 und über
die Invertierungsstufe IV2 auf die UND-Schaltung &6.
-
Die Ausgänge der UND-Stufen &5 und &6 weisen beide somit ein
O-Signal auf, womit die von ihnen beaufschlagten Speicher SP1, SP2 und SP3 nicht
blockiert werden. Diese Speicher werden durch das L-Signal des Ausgangs der ODER-Schaltung
1 über die Rückstellimpulsschaltung RI auf einen definierten Wert zu Beginn der
Messung gesetzt. Gleichzeitig wird die Zählstufe Z1 gestartet, so daß Impulse von
dem Recheckgenerator G1 gezählt werden können. An den drei Zeiteinstellern T1, T2,
T3 -sind drei unterschiedliche Zeiten tl, t2, t3 eingestellt. Hierbei ist t1 <
t2 und t2 < t3 gewählt. Dabei ist tal größer als die Schaltzeit des Leistungsschalters
LS einschließlich der
Schnellzeit des Schutzrelais SR. Nach Ablauf
der Zeit tl gelangt ein Signal von dem Zeiteinsteller T1 auf den Speicher SP1, der
damit ein L-Signal am Ausgang zur Verfügung stellt.
-
Dieses Ausgangssignal wird jeweils auf einen Eingang der UND-Stufen
&7, &8 geschaltet. Über die Leitungen L1, L2 erhält die Reserveschutzschaltung
RSV von der elektronischen Samelschienenschutzschaltung nach Fig. 1 die Information,
ob der betrachtete fehlerbehaftete Abgang A1 an die Sammelschiene 1 oder an die
Sammelschiene 2 geschaltet ist. Vorteilhafterweise benötigt die Reserveschutzschaltung
RSV zum Bereitstellen dieser Information keine zusätzlichen elektronischen Glieder,
sondern verwendet die in der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung nach Fig.
1 schon vorhandene Trenner-Abbildschaltung TRN mit.
-
Es sei angenommen, daß der betrachtete fehlerhafte Abgang A1 an die
Sammelschiene 1 angeschlossen ist. Dann steht auf der Leitung L1 ein L-Signal an,
so daß an beiden Eingängen der UND-Schaltung &7 ein L-Signal ansteht, womit
auch am Ausgang ein L-Signal zur Verfügung gestellt wird. Damit kann die ODER-Schaltung
ODER2 über ihren Ausgang ein'künstliches Stromsummensignal auf die Meßvorrichtung
der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung geben. Das Ausgangssignal des Speichers
SP1 gelangt außerdem auf den Ausgang EX1, womit der fehlerbehaftete Abgang A1 von
der Phasenvergleichsschaltung PH1 der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
nach Fig. 1 abgetrennt wird. Da die übrigen Abgänge gleichgerichtete Ströme aufweisen,
wird die Phasenvergleichsschaltung PH1 an ihrem
Ausgang ein Aus-Signal
zur Verfügung stellen, womit eine Abschaltung der Leistungsschalter LS der nichtfehlerbehafteten
Abgänge ermöglicht wird. Die Reserveschutzschaltung RSV erfüllt also die von ihr
geforderte Abschaltung der nichtfehlerbehafteten Abgänge in den Fällen, in denen
zwar ein Aus-Kommando des Schutzrelais SR gegeben wird, jedoch der Leistungsschalter
LS des fehlerbehafteten Abgangs A nicht ausgelöst werden kann.
-
Funktion der Reserveschutzschaltung bei Fehlerfall 2: In diesem Fall
gibt der Auslösekontakt des Schutzrelais SR des fehlerbehafteten Abgangs A1 kein
Aus-Kommando an den Leistungsschalter LS (Fis. 1) ab. Somit liegt an dem ersten
Eingang des UND-Gliedes &3 ein O-Signal, an dem zweiten Eingang bei vorhandenem
Schwellwertüberschreitungssignal auf der Leitung L3 wieder ein L-Signal., so daß
der Ausgang der UND-STufe &3 ein O-Signal aufweist. Die Eingänge der UND-Stufe
&4 weisen beide ein L-Signal auf, da eine Anregung stattfindet und außerdem
der Richtungskontakt Q des Schutzrelais SR geschlossen ist. Damit weist auch der
Ausgang der UND-Stufe &4 ein L-Signal auf. Das Ausgangssignal O der UND-Stufe
&3 gelangt einmal auf die ODER-Stufe ODER1, außerdem auf die Invertierungsstufe
IV1 und auf den zweiten Eingang der UND-Stufe &6. Die Invertierungsstufe IV1
formt das O-Signal der UND-STufe &3 in ein L-Signal um, und da außerdem das
Ausgangssignal der UND-STufe &4 als L-Signal an dem anderen
Eingang
der UND-Stufe &5 anliegt, erscheint an dessen Ausgang ein L-Signal. Dieses L-Signal
blockiert den Speicher SP1, womit dieser nicht in seinen anderen Zustand kippen
kann. Das L-Signal der UND-Stufe &4 gelangt außerdem auf den anderen Eingang
der ODER-Stufe ODER1, womit an dessen Ausgang ein L-Signal erscheint, das zum einen
über die Rückstellimpulsschaltung RI die Speicher SP1, SP2, SP3 auf einen definierten
Wert setzt und die zum anderen die Zählstufe Z1 anlaufen läßt. Die Speicher SP2
und SP3 sind auch in diesem Fehlerfall startbereit, da am Ausgang der UND-Stufe
&6 ebenfalls ein O-Signal erscheint, was bedeutet, daß die Speicher SP2 und
SP3 nicht blockiert werden. Nach Ablauf der Zeit t2 von z. B. 2 Sekunden, wobei
t1 < t2 < t3 gilt, wird der Speicher SP2 gesetzt. Das Ausgangssignal dieses
Speichers SP2 gelangt damit zum Aus-Relais in der Sammelschienenschutzschaltung,
womit der Leistungsschalter LS des betreffenden fehlerbehafteten Abgangs A1 abgeschaltet
wird. Unterbleibt diese Abschaltung des Abgangs A1, so liegt der gleiche Fall vor
wie im Fehlerfall 1, nämlich, daß der Leistungsschalter LS des fehlerbehafteten
Abgangs A1 nicht herausgeschaltet werden kann. Damit tritt die Aufgabe auf, daE
nun wiederum sämtliche nichtfehlerbehafteten Abgänge, die an der betreffenden Sammelschiene
liegen, an der der fehlerbehaftete Abgang A1 angeschaltet ist, abgeschaltet werden,
wie es auch im Fehlerfall 1 vorgesehen ist. Das wird dadurch erreicht, daß der Zeiteinsteller
T3 nach der eingestellten Zeit t3 von z. B. 3 Sekunden(t3 > t2)den Speicher SP3
beaufschlagt, der an seinem Ausgang ein L-Signal zur Verfügung stellt. Dieses L-Signal
gelangt
einmal direkt zur Abschaltung des fehlerbehafteten Abgangs A1 vom Phasenvergleich
(das ist das erste Kriterium für ein Auslösen der Sammelschienenschutzschaltung),
zum anderen gelangt das L-Signal des Speichers SP3 auf den Eingang der UND-Stufen
&7, &8. Je nachdem, an welche Sammelschiene der fehlerbehaftete Abgang A1
angeschaltet ist, gelangt entweder auf den anderen Eingang der UND-Stufe &7
oder der UND-Stufe &8 ein weiteres L-Signal, und zwar über die mit der Trenner-Abbild
schaltung TRN der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung verbundenen Leitung
L1, L2. An den Ausgängen der UND-Stufen &7 oder &8 erscheint damit ein L-Signal,
womit die künstliche Vorgabe des Stromsummensignals bewirkt wird. Damit ist auch
das zweite Kriterium gegeben, das notwendig ist, damit die Sammelschienenschutzschaltung
eine Rundumabschaltung der nichtfehlerbehafteten Abgänge vornehmen kann.
-
Sollten mehr als zwei Sammelschienen überwacht werden, so kann die
erfindungsgemäße Reserveschutzschaltung leicht entsprechend erweitert werden. Bei
mehr als zwei Sammelschienen weist die Trenner-Abbildschaltung eine entsprechend
größere Zahl von Ausgängen auf, die über zusätzliche Leitungen mit der Reserveschutzschaltung
verbunden werden.
-
Vorteilhafterweise kann die Reserveschutzschaltung auch mit Sammelschienenschutzschaltungen
zusammenarbeiten, die ein
anderes Meßprinzip verwenden als das
des Ausführungsbeispiels.
-
Auch in diesen Fällen macht die Reserveschutzschaltung mit großem
Vorteil Gebrauch von bereits in der elektronischen Sammelschienenschutzschaltung
vorhandenen elektronischen Gliedern, wodurch für die Reserveschutzschaltung ein
relativ geringer Aufwand nötig ist.
-
16 Seiten Beschreibung 6 Ansprüche 2 Blatt Zeichnungen