DE221409A - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JlS 221409 -KLASSE 74 b. GRUPPE

PAUL GEORG FISCHER in STUTTGART.

Vorrichtung zum Anzeigen von Gasaustritt aus Leitungen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1909 ab.

Es ist bisher üblich, nach beendetem Gasverbrauch den Haupthahn der Leitung zu schließen, um auf diese Weise den Gasaustritt zu verhüten. Dieses Vorgehen birgt nun eine große Gefahr in sich. So kann es vorkommen, daß etwa beim Schließen des Haupthahns irgendeine Flamme noch brannte, so daß deren Hahn dann beim Schließen des Haupthahns geöffnet bleibt. Wenn nun bei anderer Gelegenheit der Haupthahn wieder geöffnet wird, so strömt aus dem nicht geschlossenen Brennerhahn das Gas aus, und es hat dies schon des öfteren zu Unglücksfällen geführt. Dies soll nun durch die vorliegende Erfindung dadurch vermieden werden, daß eine Vorrichtung eingeschaltet wird, welche selbsttätig anzeigt, wenn zur Unzeit aus irgendeiner Ursache Gas ausströmt. Diese Vorrichtung wird eingerückt, wenn die Zeit gekommen ist, von welcher ab die Kontrolle stattfinden soll.

Zu diesem Zweck wird eines der vom Gasverbrauch abhängigen Organe, wie z. B. die Achse der üblichen Gasmesser, mit anderen beweglichen Teilen verbunden, welche ihrerseits wieder mit einem Läutewerk in Verbindung stehen. Ist nun die Vorrichtung z. B. abends eingerückt und ein Hahn irgendwo offen geblieben, so zeigt dies die Vorrichtung sofort an, sobald der Haupthahn geöffnet ist. Zweckmäßigerweise wird nun diese Einrichtung noch dadurch vervollkommnet, daß der Haupthahn durch die Vorrichtung selbsttätig abgeschlossen wird, wenn auf das Lärmsignal hin keine Abhilfe -geschaffen wird. Dadurch ist ein Unfall, wie überhaupt ein unbeabsichtigtes Austreten von Gas vollkommen ausgeschlossen.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Vorderansicht näher erläutert.

Die Vorrichtung besteht aus dem mittels des Handgriffes f beliebiger Ausführung und des Armes g vertikal verschiebbaren Rahmen oder Gehäuse b, in dem »zwei Zahnstangen achsial verschiebbar gelagert sind. Das Gehäuse ist mit mehreren von den Bolzen der Befestigungs- . schrauben ά durchdrungenen Schlitzen versehen, um die Auf- und Abwärtsbewegung des Gehäuses zu ermöglichen. Die übliche Zeigerachse c ist nun mit einem Zahnrad i versehen, das mit der einen Zahnstange d in Eingriff gebracht wird, wenn die Vorrichtung arbeiten soll. Die Zahnstange d liegt mit ihrem vorderen Ende an einer Kontaktfeder k an, welche bei Freigabe der Vorrichtung die Stange d zurückbringt, bei genügendem Vorschub der Zahnstange d aber gegen eine Kontaktfeder I gedrückt wird. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen, in dem . ein Läutewerk m oder ein sonstiges Lärmsignal liegt, welches durch den Strom zum Ertönen gebracht wird.

Ist der Gasverbrauch normal beendet, so kann der Haupthahn geschlossen oder aber zunächst der Hebel f umgelegt werden, wodurch das Gehäuse b samt Zahnstange d angehoben und die letztere mit dem Zahnrad i in Eingriff gebracht wird. Ist nun z. B. ein Nebenhahn versehentlich offen geblieben oder eine Stelle der Leitung schadhaft, so findet ein Gasverbrauch statt und das Rad i dreht sich, d. h. die Zahnstange d wird vorwärts geschoben und der Kontakt k,l geschlossen, worauf das Läutewerk m ertönt, so daß nach dem Schaden ge-

sehen werden kann. Das nämliche tritt ein, wenn der Haupthahn geschlossen und später, z. B. am anderen Tag, wieder geöffnet wurde. Um nun vorzubeugen,· daß etwa beim Überhören des Lärmsignals Gas austritt, kann noch eine andere Vorrichtung angebracht sein, welche in einem solchen Falle den Haupthahn selbsttätig schließt. Zu diesem Zwecke kann ein weiteres Zahnrad h auf der Zeigerachse c angeordnet

ίο werden, das mit einer Zahnstange e in Verbindung gebracht werden kann, die unter Wirkung einer Rückstellfeder t steht. Ebensogut könnte die Zahnstange d derart ausgebildet sein, daß sie die Aufgabe der Zahnstange e mit erfüllt.

Ist in der oben geschilderten Weise gleichzeitig mit der Zahnstange d die Zahnstange e vorwärts bewegt worden, so trifft sie auf eine Klinke η auf, die durch ein Gewicht 0 o. dgl. in senkrechter Lage gehalten wird, und drückt sie zurück. Dadurch wird der Mitnehmerarm p frei, welcher lose drehbar auf dem Hahnküken q sitzt und unter Wirkung einer Feder t steht, welche den Mitnehmer p derart zu drehen sucht, daß der Hahn q abgeschlossen wird. Der Mitnehmer p legt sich gegen einen Stift u des Hahnkükens q, so daß er nach Freigabe durch die Klinke η mittels des Stiftes u das Küken q dreht, d. h. den Hahn abschließt. Um nun den , Hahn auch beliebig wieder unabhängig von der erwähnten Anzeigevorrichtung öffnen und schließen zu können, ist auf der Kükenachse ferner noch ein Handhebel s irgendwelcher Form angebracht.

Soll die Vorrichtung wieder ausgerückt werden, so ist lediglich der Handhebel f zurückzulegen, wodurch das Gehäuse b frei wird und sich samt den darin gelagerten Teilen senkt, d. h. es werden die Zahnräder h und i frei, wobei dann die Federn k und t die Zahnstangen d und e zurückschieben. Durch Zurückdrehen des Handhebels s wird sodann einerseits der Haupthahn geöffnet und anderseits der Mitnehmer p wieder unter die Klinke η gebracht, so daß sich sämtliche Teile wieder in ihrer Bereitstellung befinden.

Claims (5)

Patent-Ansprüche :

1. Vorrichtung zum Anzeigen von Gasaustritt aus Leitungen, gekennzeichnet durch ein verschiebbares Kupplungsorgan (d, e), das zu Zeiten, in denen kein Gasverbrauch stattfinden soll, mit einem vom Gasstrom bewegten Teil (Gasmesser) in Verbindung gebracht wird und im Falle des unbeabsichtigten Gasverbrauchs auf ein Lärmsignal einwirkt und gegebenenfalls beim Überhören des Signals das Absperrorgan der Leitung schließt,

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Zeigerachse der üblichen Gasmesser ein Zahnrad (i) o. dgl. sitzt, welches mit einer Zahnstange (d) o. dgl. in Eingriff gebracht wird, die sich bei unbeabsichtigtem Gasverbrauch verschiebt und dann den Stromkreis eines Lärmsignals (m) schließt.

3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Zeigerachse noch ein zweites Zahnrad (h) o. dgl. angeordnet ist, welches mit einer zweiten Zahnstange (e) o. dgl. in Eingriff gelangt, die bei ihrem Vorschub die Gasleitung absperrt.

4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß, die Absperrzahnstange (e) eine Klinke (n) auslöst, die den unter Federwirkung

o. dgl. stehenden Hahn (q) freigibt, welcher dadurch selbsttätig geschlossen wird.

5. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (n) einen auf der Kükenachse lose drehbaren Mitnehmerarm (p) übergreift, welcher unter Federwirkung steht und sich gegen einen Zapfen (u) des Hahnkükens legt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.