DE2210657A1

DE2210657A1 - Verfahren und vorrichtung zum kalibrieren beim stranssen von hohlprofilen aus thermoplastischem kunststoff

Info

Publication number: DE2210657A1
Application number: DE2210657A
Authority: DE
Inventors: Lothar Trier
Original assignee: Plastic Werk Scherer & Trier O
Current assignee: Plastic Werk Scherer & Trier O
Priority date: 1972-03-06
Filing date: 1972-03-06
Publication date: 1973-09-20
Also published as: DE2210657B2; DE2210657C3

Description

"Verfahren und Vorrichtung zum Kalibrieren beim Strangpressen von Hohlprofilen aus thermoplastischem Kunststoff" Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Kalibrieren beim Strangpressen von Hohlprofilen aus thermoplastischem Kunststoff, wobei das Hohlprofil in einem noch plastisch verformbaren Zustand von einer in Abstand vom Pressenmundstück angeordneten rohrförmigen Kalibriervorrichtung aufgenommen und von seiner Außenfläche unter Unterdruck gesetzt wird.
Bei einem derartigen vorbekannten Verfahren wird in der Wandung der Kalibriervorrichtung durch Ansaugen von Luft ein Unterdruck erzeugt, um dadurch das Hohlprofil zur Anlage an der Kalibriervorrichtung zu bringen. Diese befindet sich in einem gewissen Abstand vom Pressenmundstilck, so daß zumindest von dieseySeite her Luft in die Kalibriervorriohtung angesaugt werden und das Anliegen des Hohlprofils beeinträchtigen kann. Die im allgemeinen aufzuwendenden Zugkräfte zum Abziehen des fertig gestellten Hohlprofils wirken ebenfalls dem Anlegen des Profils an die Kalibriervorrichtung entgegen.
Die Erfindung beschreitet zur Lösung der Aufgabe, das Strangpressen bzw. Kalibrieren von Hohlprofilen aus thermoplastischem Kunststoff zu verbessern, insofern einen anderen Weg, als sie nicht das verformbare Profil durch Vakuumkräfte an die Kalibriervorrichtung anlegt, sondern das Hohlprofil im freien Raum einer Unterdruckkamier ausweitet bzw. nach außen ausdehnt, während demgegenüber der Innendurchmesser der Kalibriervorrichtung geringer ist als der ausgedehnte Außendurchmesser des Hohiprofils, so daß dieser beim Eintritt in die Kalibrtervorrichtung eine Reduzierung erfährt. Infolgedessen legt sich das Hohlprofil vom Eintritt in die Kalibriervorrichtung deren Innenwand satt an. Dabei erfährt der Werkstoff eine gewisse Streckung in der Längsrichtung des Hohlprofils, was wiederum den Durchgang durch die Kalibriervorrichtung verbessert.
Der Abstand zwischen Pressenmundstück und Kalibriervorrichtung kann einige Millimeter, aber auch Zentimenter betragen. Im allgemeinen gilt die Regel, daß er bei kleinerem Durchmessor des Hohlprofils größer, bei größerem Durchmesser des Hohlprofils hingegen kleiner ist. Das in der Unterdruckkammer ausgeUbte Vakuum erreicht etwa eine Größenordnung von 100 bis zu etwa 730 Torr. Es ist maßgeblich abhängig von dem verwendeten Werkstoff und dessen Verformbarkeit. Zur Verarbeitung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich alle in einer Schneckenpresse zu verarbeitenden Kunststoffe.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet durch die genaue Einstellung der Höhe des Unterdrucks die Wahl und Einhaltung eines exakten Anpressdruckes der Kunststoffaußenfläche an die Wand der Kalibriervorrichtung. Dies hat zur Folge, daß unter Beibehaltung des gleichen Pressenmundstücks allein durch Erhöhung der Abzugsgeschwindigkeit eine dünnere Wandstärke des-Hohlprofils erzielt werden kann, ohne daß dieses Hohlprofil sich von der Innenwand der Kalibriervorrichtung ablöst. Versuche bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens haben ergeben, daß bei gleichem Pressenmundstück und gleichbleibender Kalibriervorrichtung Hohlprofile mit einem Wandstärkenunterschied von bis zu 60% gefertigt werden konnten. Allein durch diesen Vorteil ist das erfindungsgemäße Verfahren den bekannten Fertigungsmaßnahmen weit überlegen.
Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil besteht darin, daß durch die Aufweitung des Hohlprofils in der Unterdruckkammer das Pressenmundstück und die Kalibriervorrichtung mit gleichen Abmessungen hergestellt werden können, wo hingegen bei der herkömmlichen Verfahrensweise das Pressenmundstück im allgemeinen größer als die Kalibriervorrichtung bemessen werden musste.
Die Erfindung befaßt sich darüberhinaus auch mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Kalibrieren beim Strangpressen, und zwar ist erfindungsgemäß zwischen dem Pressenmundstück und der Kalibriervorrichtung eine das Hohlprofil umschliessende Unterdruckkarner angeordnet. Diese kann durchaus unabhängig von dem Pressenmundstück und/oder der Kalibriervorrichtung angeordnet sein. Es ist andererseits eine Ausgestaltung möglich, wonach die Unterdruckkammer an das Pressenmundstück und die Kalibriervorrichtung dicht angeschlossen ist. Dies vereinfacht nicht nur die Abdichtung, sondern begünstigt auch die Wahl eines vergleichsweise geringen Abstandes zwischen Pressenmundstück und Kalibriervorrichtung.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Abstand zwischen dem Pressenmundstück und der Kalibriervorrichtung veränderbar ist, um damit eine Anpassung der Vorrichtung an die Profilabmessungen und den zu verarbeitenden Werkstoff vornehmen zu können.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch im Längsschnitt wiedergegebenen bevorzugten Aüsfühngsbeispiels.
Vonsfder Presse ist lediglich das Pressensundstüek 1 wiedergegeben, durch deren in beliebiger Gestalt ringförmigen Pressenkanal 2 der Kunststoff ausgepreßt wird. In gewissem Abstand vom Pressenmundstück 1 ist eine Kalibriervorrichtung 3 angeordnet, die gegebenenfalls mit einer, da bekannt, nicht im einzelnen wiedergegebene Kühlung versehen sein kann. Die Kalibriervorrichtung 3 besteht aus einem rohrförmigen Körper, an dessen Innenfläche 4 das Hohlprofil 5 mit seiner Außenfläche 6 flächig zur Anlage gebracht wird.
Diesem Zweck dient eine Unterdruckkammer 7, die bei der wiedergegebenen Ausführungsform den Zwischenraum zwischen Pressenmundstück 1 und Kalibriervorrichtung 3 überbrückt und an die beiden benachbarten Bauteile angeschlossen ist. Wie Unterdruckkammer 7 ist durch den Stutzen 8 mittels einer nicht im einzelnen wiedergegebenen Vakuumquelle verbunden.
Das aus dem Pressenmundstück 1 austretende Hohlprofil 5 ist zu diesem Zeitpunkt noch plastisch verformbar, gelangt es in die Unterdruckkammer, so weitet es sich, da der Innenraum 9 unter Atmosphärendruck steht, unter einer gewissen Dehnung aus. Dadurch erlangt der Außendurchmesser des Hohlprofils 5 ein Maß x, das größer ist, als der Innendurchmesser y der Kalibriervorrichtung 3. Beim Eintritt des in der Unterdruckkammer ausgeweiteten Hohlprofils 5 in die Kalibriervorrichtung 3 wird der Durchmesser des Hohlprofils 5 auf den entsprechenden Durchmesser der Kalibriervorrichtung 3 reduziert und dabei in Längsrichtung verformt, was zu einer Ausdehnung in der Bewegungsrichtung 10 des Hohlprofils 5 führt.
Die völlig glatte Innenfläche der Kalibriervorrichtung 3 führt zu einer einwandfreien Oberflächenbeschaffenheit des Hohlprofils 5, was bei einer als Unterdruckkammer ausgebildeten Kalibriervorrichtung nicht ohne weiteres gewährleistet ist.

Claims

Patentans#rüche:

Verfahren zum Kalibrieren beim Strangpressen von Hohlprofilen aus aus thermoplastischem Kunststoff, wobei das Hohlprofil in einem noch plastisch verformbaren Zustand von einer in Abstand vom Pressenmundstück angeordneten rohrförmigen Kalibriervorrichtung aufgenommen und von seiner Außenfläche unter Unterdruck gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (5) in dem Zwischenraum zwischen dem Pressenmundstück (1) zu) und der Kalibriervorrichtung (3) durch den Unterdruck bis Uber den Innendurchmesser (y) der Kalibriervorrichtung ausgeweitet und beim Eintritt in die Kalibriervorrichtung wieder zusammengepreßt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Pressenmundstück (1) und der Kalibriervorrichtung (3) eine das Hohlprofil (5) umschließende Unterdruckkammer (7) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckkammer (7) an das Pressenmundstück (1) und die Kalibriervorrichtung (3) dicht angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem Pressenmundstück (1) und der Kalibriervorrichtung (3) veränderbar ist.

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