DE2208915B1

DE2208915B1 - Verfahren zur herstellung eines aufglasurdekors aus gold oder einer goldlegierung auf einer silikatischen unterlage und goldpraeparat zur durchfuehrung des verfahrens

Info

Publication number: DE2208915B1
Application number: DE19722208915
Authority: DE
Inventors: Joachim Wild Wolfgang 6450 Hanau Strauß
Original assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Current assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Priority date: 1972-02-25
Filing date: 1972-02-25
Publication date: 1973-07-19
Also published as: FR2173206B1; IT977481B; GB1403482A; GB1403481A; DE2208915C2; FR2173206A1

Description

der silikatischen Unterlage aufgebracht wird, die mit dem Aufglasurdekor aus Gold oder einer Goldlegierung versehen werden sollen. Die Zwischenschicht kann vor Aufbringen des Goldpräparates vorgebrannt werden. Es hat sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Zwischenschicht gleichzeitig mit dem Goldpräparat bei Temperaturen im Bereich von 1100 bis 1400° C einzubrennen. Die Aufbringung des Goldpräparates kann in der Weise erfolgen, wie es in der Technik zur Herstellung von keramischen Einbrenndekors bekannt ist.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Aufglasurdekors aus Gold oder Goldlegierungen — als Legierungsbestandteile kann das hochtemperaturstabilisierte Goldpräparat wenigstens eines der Metalle aus der Gruppe Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und Silber enthalten — haben sich als besonders resistent gegen mechanische und chemische Einflüsse erwiesen, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß das hochtemperaturstabilisierte Goldpräparat im Temperaturbereich von 1.100 bis 1400⁰C, insbesondere bei 1250° C, eingebrannt wurde. Als weiterer Vorteil ist hervorzuheben, daß es nunmehr auch möglich ist, silikatische Unterlagen sowohl mit Aufglasurdekors aus Gold oder Goldlegierungen als auch Aufglasurfarbdekors bzw. Einsinkfarbdekors in einem Temperaturbereich von 1100 bis 1400° C in einem einzigen Einbrennvorgang zu versehen.

Durch Anbringung der hochschmelzenden Zwischenschicht zwischen der silikatischen Unterlage und dem Dekor wird eine gleich gute Brillanz der Dekors erzielt, wie sie bei der bisher bekannten Herstellung von Aufglasurgolddekors erzielt wurde, die bei maximal 850° C eingebrannt wurden.

Das erfindungsgemäße Verfahren setzt die Verwendung eines hochtemperaturstabilisierten Polieroder Pudergoldpräparates voraus. Bei Verwendung bekannter Goldpräparate, wie handelsüblicher Glanzgolde, Poliergolde und Pudergolde, stellt man fest, daß sie bei Einbrenntemperaturen im Bereich von 1100 bis 1400° C von der erweichenden Glasur aufgezehrt werden bzw. in ihr versinken und damit keine zusammenhängenden Golddekors ergeben, die den typischen metallischen Goldcharakter aufweisen.

Das erfindungsgemäße hochtemperaturstabilisierte Polier- oder Pudergoldpräparat enthält als stabilisierende Zusätze 5 bis 50% Cassiusschen Goldpurpur, Zinnoxid, Zinnsäure, Metazinnsäure, Eisenoxid oder Aluminiumoxid oder eine Mischung aus wenigstens zweien der genannten Zusätze. Darüber hinaus kann das Goldpräparat, falls man Aufglasurdekors aus einer Goldlegierung herstellen will, noch übliche Legierungsbestandteile, wie Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und/oder Silber, enthalten. Außerdem kann das Goldpräparat übliche Fluß- und Haftmittel, wie Bleiverbindungen, Wismutverbindungen, Vanadiumverbindungen und/oder Siliziumverbindungen, enthalten, ferner übliche Streckmittel, wie Quecksilberverbindungen, Harze und organische Lösungsmittel. Der Feingoldgehalt des erfindungsgemäßen hochtemperaturstabilisierten Polier- oder Pudergoldpräparates beträgt mindestens 20%; er kann bis auf 90% ansteigen. Bevorzugt werden solche hochtemperaturstabilisierten Polier- oder Pudergoldpräparate, deren Feingoldgehalt im Bereich zwischen 40 und 60% liegt.

Nachstehend ist ein Beispiel für die Zusammensetzung und die Herstellung eines erfindungsgemäßen hochtemperaturstabilisierten Goldpräparates angegeben:
5

59 g Goldpulver,

12 g Cassiusscher Goldpurpur, 6 g Wismutborat,
23 g Quecksilberoxid

werden mit 250 ml Terpentin in einer Porzellankugelmühle 15 Stunden gemahlen, abfiltriert, getrocknet und gesiebt.

Das so erhaltene Goldpräparat kann als solches zum Pudern oder angepastet auch als Siebdruck-, Stempel- oder Naßdruckpaste verwendet werden.

Dieses hochtemperaturstabiliserte Goldpräparat kann nun angepastet im Siebdruckverfahren auf die silikatische Unterlage aufgebracht werden und wird dann beispielsweise bei 1250° C im für Aufglasurfarbdekors bekannten, sogenannten »Schnellbrand«- Verfahren eingebrannt.

Wie schon oben hervorgehoben, wird eine besonders gute Brillanz des Dekors dann erzielt, wenn auf die silkatische Unterlage vor dem Aufbringen des hochtemperaturstabilisierten Goldpräparates eine Zwischenschicht aufgebracht wird. Die Zusammensetzung der Zwischenschicht ergibt sich aus nachfolgendem Beispiel:

80 g Zirkoniumoxid,
20 g Farbkörper

werden mit 100 ml Wasser in einer Porzellankugelmühle 40 Stunden gemahlen, abfiltriert, getrocknet und gesiebt.

Bewährt hat es sich, als Farbkörper einen an sich bekannten keramischen Braunfarbkörper auf der Basis eines Gemisches aus Chrom-, Eisen- und Manganoxid zu verwenden; an seiner Stelle kann auch ein anderer Farbkörper zugesetzt werden. Dieser Farbzusatz dient, wie bereits hervorgehoben, dazu, um die Zwischenschicht von der üblicherweise weißen silikatischen Unterlage farblich abzuheben. Sein Zusatz ist aber nicht unbedingt notwendig; die Zwischenschicht kann auch nur aus den angegebenen Verbindungen oder Mischungen bestehen. Das so erhaltene Pulver kann nun als Zwischenschicht in an sich bekannter Weise, wie im Druck-, Stempel-, Mal- oder Puderverfahren, auf die silikatische Unterlage aufgebracht werden.

Die Herstellung eines Aufglasurgolddekors geschieht vorteilhafterweise wie folgt: Auf einen Abziehbildträger, wie Papier, wird zunächst im Druckverfahren, vorzugsweise im Siebdruckverfahren, die Zwischenschicht in der Zusammensetzung gemäß dem Beispiel als Dekormotiv aufgebracht. Auf diese Zwischenschicht wird dann das hochtemperaturstabilisierte Goldpräparat in der Zusammensetzung gemäß dem Beispiel aufgepudert. Hierauf wird die Goldpräparatschicht in an sich bekannter Weise mit einer Lackschicht versehen. Das so gewonnene Abziehbild wird, wie an sich bekannt, auf die silikatische Unterlage, wie Porzellan, übertragen und anschließend bei einer Temperatur von 1250° C eingebrannt. Danach wird der Dekor in an sich bekannter Weise poliert.

Claims

l 2 zellan, Steingut oder Email, und ein Goldpräparat zur Patentansprüche: Durchführung des Verfahrens. Die Herstellung von Aufglasurgolddekors ist be-

1. Verfahren zum Herstellen eines Auf glasur- kannt. Verwendet werden hierzu beispielsweise dekors aus Gold oder einer Goldlegierung, bei 5 Glanzgold-, Zitrongold-, Poliergold- und Pudergolddem ein Polier- oder Pudergoldpräparat, dem ein präparate, die auf eine silikatische Unterlage aufge-Zusatz zur Erhöhung seiner Einbrenn-Feuerbe- bracht und bei Temperaturen bis zu 850° C eingeständigkeit zugegeben wird, auf eine silikatische brannt und erforderlichenfalls poliert werden. Aus Unterlage, wie Porzellan, Steingut oder Email, der deutschen Patentschrift 558 847 ist es bekannt, aufgebracht, anschließend eingebrannt und da- io die Einbrenn-Feuerbeständigkeit von Pudergoldpränach poliert wird, dadurch gekennzeich- paraten dadurch zu verbessern, daß man Metall wie net, daß dem Goldpräparat 5 bis 50% Cassius- Rhodium, Chrom oder Uran zulegiert oder auf elekscher Goldpurpur, Zinnoxid, Zinnsäure, Mata- trolytischem Wege zufügt. Die Menge dieser Metalle zinnsäure, Eisenoxid oder Aluminiumoxid oder ist verhältnismäßig gering. Auf etwa 1000 Teile eine Mischung aus wenigstens zweien dieser Zu- 15 Pudergold kommen 5 bis 10 Teile Zusätze. Es hat sätze zugesetzt und das Goldpräparat bei einer sich herausgestellt, daß die bei dieser Temperatur einTemperatur im Bereich von 1100 bis 1400° C, gebrannten Golddekors nicht genügend gegen mechainsbesondere bei 1250° C, eingebrannt wird. nische und chemische Einflüsse resistent sind. Ins-

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- besondere wird seit längerer Zeit beobachtet, daß kennzeichnet, daß vor dem Auftragen des Gold- 20 solche Golddekors von Spülmitteln und auch durch Präparates eine hochschmelzende Zwischenschicht die Behandlung in Spülmaschinen abgetragen werden, aus Zirkoniumoxid, Zirkoniumsilikat, Zinnoxid, Die gleichen Probleme ergaben sich auch bei Auf-Siliziumoxid oder Aluminiumoxid oder einer Mi- glasurfarbdetektors. Bei letzteren hat man sich damit schung aus wenigstens zweien dieser Verbindun- geholfen, daß man die übliche Einbrenntemperatur gen, die gegebenenfalls noch Farbkörperzusätze as von etwa 850 auf etwa 1250° C gesteigert hat. Hierenthält, auf die silikatische Unterlage aufgebracht durch wurden die Aufglasurfarbdekors gegen mecha- und eingebrannt wird. nische und chemische Einflüsse widerstandsfähig. Es

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- bestand daher ebenfalls schon seit langem ein erhebkennzeichnet, daß die Zwischenschicht nur an den liches Bedürfnis, auch Aufglasurgolddekors durch Stellen auf die silikatische Unterlage aufgebracht 30 Einbrennen von Goldpräparaten bei Temperaturen, wird, an denen der Dekor erzeugt wird. wie sie zur Herstellung der beständigeren Aufglasur-

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch farbdekors angewandt wurden, herzustellen,
gekennzeichnet, daß das Goldpräparat und die Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Zwischenschicht gleichzeitig bei Temperaturen im Aufglasurdekors aus Gold oder Goldlegierungen Bereich von 1100 bis 1400° C eingebrannt 35 durch Einbrennen eines Goldpräparates im Temperawerden, turhereich von 1100 bis 1400° C herzustellen.

5. Polier- oder Pudergoldpräparat zur Durch- Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur führung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, Herstellung von Aufglasurdekors aus Gold oder gekennzeichnet durch einen Gehalt von 5 bis Goldlegierungen und durch ein Goldpräparat zur 5O°/o, bezogen auf den Feingoldgehalt, wenigstens 40 Durchführung dieses Verfahrens.

eines stabilisierenden Zusatzes aus der Gruppe Das Verfahren zum Herstellen gegen mechanische

Cassiusscher Goldpurpur, Zinnoxid, Zinnsäure, und chemische Einflüsse resistenter Aufglasurdekors

Metazinnsäure, Eisenoxid und Aluminiumoxid aus Gold oder Goldlegierungen, bei dem ein Polier-

und einen Feingoldgehalt von 20 bis 90 %. oder Pudergoldpräparat, dem ein Zusatz zur Erhö-

6. Präparat nach Anspruch 5, gekennzeichnet 45 hung seiner Einbrenn-Feuerbeständigkeit zugegeben durch wenigstens ein Metall aus der Gruppe Pia- wird, auf eine silikatische Unterlage, wie Porzellan, tin, Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium Steingut oder Email, aufgebracht, anschließend ein- und Silber als Legierungszusatz. gebrannt und danach poliert wird, ist erfindungsge-

7. Präparat nach Anspruch 5 und 6, dadurch maß dadurch gekennzeichnet, daß dem Goldpräparat gekennzeichnet, daß es Flußmittel und/oder go 5 bis 50 % Cassiusscher Goldpurpur, Zinnoxid, Zinn-Streckmittel enthält. säure, Metazinnsäure, Eisenoxid oder Aluminium-

8. Präparat nach Anspruch 5 bis 7, dadurch oxid oder eine Mischung aus wenigstens zweien dieser gekennzeichnet, daß sein Feingoldgehalt 40 bis Zusätze zugesetzt und das Goldpräparat bei einer 60% beträgt. Temperatur im Bereich vom 1100 bis 1400° C, ins-

9. Präparat nach Anspruch 5 bis 8, dadurch 55 besondere bei 1250° C, eingebrannt wird. Es hat sich gekennzeichnet, daß es 5 bis 50%, bezogen auf dabei bewährt, vor dem Auftragen des hochtemperaden Feingoldgehalt, Cassiusschen Goldpurpur, turstabilisierten Goldpräparates eine hochschmelzende als Flußmittel Wismutborat, als Streckmittel Zwischenschicht auf die silikatische Unterlage aufzu-Quecksilberoxid und 20 bis 90% Goldpulver ent- bringen, die aus Zirkoniumoxid, Zirkoniumsilikat, hält. 60 Zinnoxid, Siliziumoxid oder Aluminiumoxid oder

einer Mischung aus wenigstens zweien dieser Verbindungen besteht, und einzubrennen. Dabei kann diese

Zwischenschicht noch färbende Stoffe, wie beispielsweise übliche anorganische Farbkörper, enthalten, da-65 mit sie sich bei der Herstellung des Dekors besser

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- farblich von der silikatischen Unterlage abhebt. Belung eines Aufglasurdekors aus Gold oder einer Gold- sonders bewährt hat sich bei der Herstellung der Delegierung auf einer silikatischen Unterlage, wie Por- kors, daß die Zwischenschicht nur an solchen Stellen