DE2207699B2 - Verfahren zur herstellung von saeurealdehyden durch umlagerung der aus den entsprechenden ozoniden von cycloolefinen gebildeten peroxidderivate - Google Patents
Verfahren zur herstellung von saeurealdehyden durch umlagerung der aus den entsprechenden ozoniden von cycloolefinen gebildeten peroxidderivateInfo
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Description
Aus einer Arbeit von Ph. Bailey in »Chemical
Reviews«, 58 (1958), S. 925 ff. ist es bekannt, daß man aus
Olefinen einschließlich der Cycloolefirie durch Ozonisierung
Ozonide erhalten kann, bei denen das Ozon an die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen addiert ist.
Diese ihrer Struktur nach peroxidähnlichen Produkte können unter Bildung von sauerstoffhaltigen Produkten
aufgespalten werden. Durch katalytische Reduktion mit Wasserstoff oder anderen Reduktionsmitteln erhält
man daraus, in mehr oder weniger guter Ausbeute Aldehyd- oder Ketonfunktionen, die übrigens auch bei
einer einfachen Aufspaltung unter Wärmeeinfluß entstehen.
Aus in obiger Arbeit referierten Laboratoriumsversucben geht hervor, daß der Ozonolysierungsmechanismus
einen recht verschiedenen Verlauf nehmen kann, je nachdem, ob die Ozonolyse in flüssiger Phase in
Anwesenheit von reaktionsfähigen bzw. polaren Lösungsmitteln oder in Anwesenheit von nichtreaktiven
(bzw. nichtpolaren) Lösungsmitteln durchgeführt wird. Dies gilt besonders dann, wennn zur Ozonolyse ein
Gemisch aus Sauerstoff and Ozon verwendet wird. Kurz
zusammengefaßt lassen sich die Ergebnisse dieser Versuche wie folgt darstellen:
Beim Arbeiten in Anwesenheit eines reaktiven Lösungsmittels, z. B. eines Alkohols bzw. einer Carbonsäure,
reagiert das Zwitterion mit dem Lösungsmittel vermutlich wie folgt:
+ R-OH
-OO" + R—COOH
C— OOH
OR
Arbeitet man dagegen im nichtpolaren und nichtreaktionsfähigen Medium, so polymerisieren die Peroxide,
gleich nach ihrer Entstehung in dem Reaktionsmedium selbst, wobei Dimere und auch Polymere von höherem
Kondensationsgrad gebildet werden.
Gemäß der erwähnten Arbeit kann man durch Zersetzung der Ozonide bzw. ihrer Peroxidderivate
unter Wärmeeinfluß ein Gemisch aus Säurealdehyden, Polycarbonsäuren (d. h. praktisch Bicarbonsäuren) und
Polyaldehyden (bzw. praktisch BialdehyJen) erhalten. So können beispielsweise die Peroxidderivaie in
polaren Lösungsmitteln bei Temperaturen über 700C, im allgemeinen bei etwa 100—1100C zersetzt werden.
Abgesehen davon, daß man die gewünschte Verbindung (d. h. den Säurealdehyd) in schlechter Ausbeute erhält,
fallen aber die Reaktionsprodukte in nicht ausreichender Reinheit und Homogenität an und enthalten allzu
viele Nebenprodukte. Jedenfalls ist das Verfahren, das bekanntlich unter praktisch kaum kontrollierbaren, oft
explosiven Bedingungen verläuft, im technischen Maßstab kaum anwendbar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht bei dieser Sachlage in der Bereitstellung eines Verfahrens, das in
seinen Grundzügen den oben beschriebenen Laborversuchen entspricht, aber eine selektive auf die Bildung
von Säurealdehyden gerichtete Steuerung der Ozonid-Umlagerung ermöglicht, die zu guten Ausbeuten führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Säurealdehyden durch Umlagerung der Ozonide
von Cycloolefinen in Form ihrer Peroxidderivate ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Umlagerung in
Gegenwart eines niedermolekularen Alkohols oder einer Carbonsäure oder von deren Gemischen als
polares Lösungsmittel und in Anwesenheit eines Katalysatorsystems aus
(a) einer in dem betreffenden Lösungsmittel löslichen basischen Substanz in Form eines Alkalisalzes einer
aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure oder eines Alkalialkoholates oder einer organischen
Base, und
(b) einem in dem Lösungsmittel löslichen Anhydrid einer organischen Säure
bei einer Temperatur unterhalb 700C durchgeführt und
gegebenenfalls den erhaltenen Säurealdehyd einer Nachbehandlung durch Erwärmen in wäßriger Suspension
unterwirft.
Die Umlagerung verläuft beim erfindungsgemäßen Arbeiten wie folgt:
'«ι
R-C O
C— OOH
OOCR ,R—CHO
^R-COOH
Gegebenenfalls verläuft die Umlagerung in mehreren Zwischenstufen, die im einzelnen noch nicht genau
geklärt sind, jedoch im Endeffekt zu dem gesuchten Säurealdehyd führen.
Als besonders geeignete polare Lösungsmittel erwiesen sich als niedrigmolekulare Alkohole Methanol und
Äthanol und als Carbonsäuren Ameisensäure, Essigsäure oder Propionsäure, die auch im Gemisch miteinander
verwendet werden können.
Als Alkalisalze werden vorzugsweise Alkalisalze von aliphatischen Säuren verwendet, wie Natrium- oder
Kaliumacetat, Natrium-, Kalium- oder Lithiumformiat Natrium oder Kaliumpropionat oder Natrium- oder
Kaliumstearat, jedoch sind auch die Alkalisalze von aromatischen Säuren geeignet.
Als Alkoholate kommen insbesondere Natrium- oder Kaliummethylat oder Natrium- oder Kaliumäthylat in
Betracht, jedoch können auch andere Alkoholate verwendet werden. |0
Als organische Base sind Amine bevorzugt, z. B. tertiäre Amine, wie Trimethylamin, Triäthylamin usw.;
auch cyclische Stickstoffverbindungen, z. B. Pyridin! Chinolin u. dgl. und ebenso quaternäre Ammoniumderivate sind verwendbar. , s
Als Säureanhydrid kann beispielsweise Essigsäureoder Propionsäureanhydrid verwendet werden; vorzugsweise
verwendet man ein Anhydrid, das dem polaren Lösungsmittel für das aus dem Ozonid
gebildeten Peroxidderivat entspricht.
Gemäß einer geeigneten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Carbonsäureanhydrid
der Ausgangslösung zugefügt werden, die das Ozonid in Form seines Peroxidderivates in dem polaren
Lösungsmittel gelöst enthält. Gemäß einer anderen jj
Durchführungsform enthält die Ausgangslösung schon ein Säureanhydrid, sofern nämlich das letztere während
der Ozonierung des Cycloolefins zugegeben wurde; in diesem Fall muß dann der Lösung, die der erfindungsgemäßen
Umlagerung unterworfen wird, kein Säureanhydrid mehr zugefügt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit besonderem Vorteil kontinuierlich durchführen, indem
man mit Hilfe geeigneter Einrichtungen, z. B. Pumpen, einem mehrstufigen Reaktor fortlaufend eine Lösung
des Peroxidderivates in dem polaren Lösungsmittel und die Lösung des Alkalisalzes (bzw. der organischen Base)
zuführt und die Lösung des gebildeten Säurealdehydes kontinuierlich daraus abzieht. Die Lösungsmittel werden
dann, vorzugsweise in einer für die Behandlung von Flüssigkeitsfilmen geeigneten Einrichtung im Vakuum
abgedampft. Die bei der Umlagerung frei werdende Wärme wird durch umlaufendes Wasser abgeleitet, das
thermostatisch auf der gewünschten Temperatur, im allgemeinen 20—300C gehalten wird. Die Umlagerungseinrichtung
wird unter einem Schirm aus inertem Gas, vorzugsweise Kohlendioxid, gehalten um die Oxidation
des entstehenden Säurealdehydes zu Carbonsäure zu vermeiden.
Das Verfahren der Erfindung sei anhand der Beispiele näher erläutert.
Umlagerung des Ozonids Cyclododecen zu 12-Oxododecansäure:
450 g eines durch das Lösungsmittel acetylierten Ozonids von Cyclododecen in konzentrierter
essigsaurer Lösung (46%) wurden in einen Glasreaktor eingeführt, und 396 g 94,6%iges Essigsäureanhydrid
zugefügt. Der Reaktor wurde auf 20° erwärmt und die Luft durch einen Kohlensäurestrom do
verdrängt, worauf während 20 min 79,5 g (0,1 Mol CH3COONa je Mol zugeführtem Ozonid) einer
10%igen Natriumacetatlösung in Eisessig zugefügt wurde, wobei die Temperatur durch Ableitung der
Reaktionswärme über den von Wasser durchflossenen <>5
Reaktormantel auf 2O0C gehalten wurde.
Durch mehrfache Probenahme wurden die zeitlichen 0,888
Schwankungen des Gehaltes an aktivem Sauerstoff 0,967
gemessen, um den Mechanismus der Reaktion zu verfolgen. Es wurde dabei festgestellt, daß die
Reaktionsgeschwindigkeit eine Funktion der Konzentration an Essigsäureanhydrid ist.
Die jeweiligen Werte für den Sauerstoffgehalt gehen aus der folgenden Tabelle hervor:
Zeit in | Aktiver Sauer | Zeit in | Aktiver Sauer |
min | stoff in "/0 | min | stoff in % |
0 | 1,61 | 180 | 0,288 |
30 | 1,56 | 210 | 0,200 |
60 | 0,99 | 240 | 0,127 |
90 | 0,72 | 270 | 0,064 |
120 | 0,52 | 300 | 0,035 |
150 | 0,39 |
Nach einer Reaktionszeit von 5 h hatte sich der aktive Sauerstoff um 98% verringert und das Lösungsmittelwurde
im Vakuum bei einer Maximaltemperatur von 500C unter einem inerten Gasstrom (N2) abgetrieben.
Der Rückstand (227 g) wurde suspendiert in 250 ml entgastem destilliertem Wasser und inn:, halb 30 min
unter Stickstoff zum Sieden gebracht.
Nach dem Kühlen wurde der Niederschlag im Vakuum abfiltriert und mit destilliertem Wasser
gewaschen und im Vakuum bei 400C getrocknet.
Man erhielt 190 g eines Produktes mit einem Schmelzpunkt von 65 bis 680C und einem acidimetrischen
Titer von 4,63 mäq/g und einem Aldehydtiter (NH2OH) von 4,6 mäq/g (diese Werte entsprechen
einem theoretischen Wert für den Aldehyd- und Säuretiter von 4,67 mäq/g bei 12-Oxododecansäure).
Eine Probe dieses Produktes hatte nach Reduktion mit NaBH4 einen Schmelzpunkt von 81 bis 830C der
sehr nahe bei dem in der Literatur für 12-Oxohydroxydodecansäure
angegebenen von 84°C liegt.
Aus einer anderen Probe des gleichen Produktes wurde das Oxim erhalten (durch Reinigung des
Säurealdehyds durch Kristallisation als Natriumsalz); der Schmelzpunkt des Oxims war 112°C (Literatur:
1U°C).
Die Analyse einer anderen, mit NaBH4 reduzierten
und mit Diazomethan veresterten Probe durch Gaschromalographie ergab die folgende Zusammensetzung
auf der Basis von Säurealdehyd:
Dodecandi-1,12-säure | 0,2% |
12-Oxododecansäure | 94,7% |
Dodecandial-1,12 | 3,1% |
andere Stoffe | 2,0% |
Die Umlagerung des acetylierten Ozonides ergibt sowohl qualitativ (wie durch die obigen Untersuchungen
gezeigt) als quantitativ sehr hohe Ausbeuten. Berechnet auf der Basis der erhaltenen polyfunktioneiSen Verbindung
beträgt die Ausbeute in der Praxis:
450 · 46
"TOcV-" 2T4
— -r — 0,967 Mol Cyclododecenozonid
190
2Ϊ4
--- _ 0.888 Mo! Säureaidehyd
— = 91,8% Gesamtausbeute
In Anbetracht der technischen Bedeutung des Säuregruppen
erfindungsgemäßen Verfahrens 'ür die Herstellung von (wie oben) Aminosäuren wurde das hei der obigen Umlagerung
erhaltene Produkt anschließend einer reduktiven Ausbeute Aminierung unterworfen. 5
Reduktive Aminierung der 12-Oxododecansäure
30 g 12-Oxododecansäure, erhalten wie oben, wurden
in 100 ml entgastem Wasser aufgeschlämmt und, unter Stickstoff, 240 ml einer 5%igen Natriumcarbonatlösung
zugefüg:. Dann wurde das Gemisch auf 550C erwärmt bis eine klare Lösung erhalten worden war, die in einen
Autoklav eingebracht wurde, worauf 70 g Ammoniak und 12 g Nickel-Raney unter kräftigem Rühren
zugegeben wurden. In dem Autoklav wurde dann ein is Wasserstoffdruck von 30 Atm. aufgerichtet und die
Temperatur auf 60°C gebracht. Nach 1 h war der Druck auf 60 Atm. angestiegen, worauf die Temperatur weiter
auf 800C erhöht und die Reaktion noch 4 h weitergeführt
wurde.
Nach Abblasen Autoklav wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und Abfiltrieren des Katalysators unter
Vakuum eingedampft bis die Lösungsmittel vollständig entfernt waren. Der Rückstand wurde wieder in Wasser
aufgelöst, in der Hitze nochmals filtriert um die ^s
unlöslichen Bestandteile abzutrennen, wonach der pH-Wert der Lösung auf 6,5 eingestellt und durch
Abkühlen die Kristallisation bewirkt wurde.
Es wurde ein weißer kristalliner Niederschlag erhalten, der von der Mutterlauge abfiltriert, mit wenig
Wasser gewaschen und aus Wasser und normalem Propylalkohol umkristallisiert wurde. Man erhielt 43,4 g
12-Aminododecansäure vom Schmelzpunkt 182 bis 183°C (Literatur: 183°C), der durch Vermischen mit
einem auf übliche Weise hergestellten Produkt nicht verändert wurde. Die Ausbeute betrug 91,5%. Das
Produkt eignete sich hervorragend zur Herstellung von Polyamiden.
7,7 mäq/g
(Theorie: wie oben)
90,4% als Säurealdehyd,
berechnet auf das
zugeführte acetyüerte
Ozonid
90,4% als Säurealdehyd,
berechnet auf das
zugeführte acetyüerte
Ozonid
Umlagerung des Cyclooctenozonides zu 8-Oxooctansäure
500 g der essigsauren Lösung des Cyclooctenozonides (Konzentration 40,6% entsprechend 4,13% aktivem
Sauerstoff) wurden gemäß Beispiel 1 behandelt und zur Umsetzung gebracht, indem man während 20 min unter
einem Kohlensäurestrom 380 g Essigsäureanhydrid zugab und dann 126 g einer 10%igen Lösung von
Kaliumacetat in Essigsäure hinzufügte, wobei die Temperatur während der ersten Stunde der Reaktion
auf 15°C gehalten wurde. Dann wurde die Temperatur auf 200C erhöht und dabei 2 h schalten, worauf sie 2
weitere Stunden lang auf 3O0C gesteigert wurde.
Nach dieser Zeit waren 98% des aktiven Sauerstoffs verbraucht. Aus der Lösung erhielt man nach Eindampfen
im Vakuum unter inertem Gas einen Rückstand von 220,6 g, der, immer noch unter inertem Gas, iOmin in
250 ml Wasser gekocht wurde, worauf man das Gemisch abkühlen ließ und mit Äther extrahierte. Nach
Abdampfen des Äthers blieb ein trockener Rückstand von 198,5 g, der wie im vorangehenden Beispiel
destilliert wurde; es wurden 185 g Destillat erhalten, das
sich als praktisch reine 8-Oxooctansäure erwies. Die Analyse ergab folgende Resultate:
Umlagerung des Cyclohexanozonides
zu 6-Oxohexansäure
zu 6-Oxohexansäure
300 g einer sauren Lösung des Cyclohexanozonides
(Kon?:entration 31,4%) wurden gemäß Beispiel 1 unter Zugabe von 296 g Essigsäureanhydrid behandelt. Nach
Weiterbehandlung durch Erwärmen und die übrigen in Beispiel 1 erwähnten Maßnahmen wurden 59,2 g einer
10%igen Lösung von Natriumacetat in Essigsäure zugegeben. Die Reaktionstemperatur wurde durch
Außenkühlung auf 200C gehalten. So
Nach 6 h war der aktive Sauerstoff zu 96% verbraucht. Die Lösung wurde im Vakuum unter einem
inerten Gasstrom abgedampft und der Rückstand (93 g) in Äther gelöst. Nach zweimaligem Waschen der
Lösung mit je 10 ml Wasser wurde der Äther abgedampft. Der Rückstand wurde in 100 ml Wasser
eingebracht und 10 min unter Stickstoff auf 100°C gehalten, worauf die so erhaltene wäßrige Lösung im
Vakuum eingedampft wurde. Der Rückstand, nun noch 87 g, wurde in einer Vorrichtung zur Molekulardestilla- <
>o tion destilliert. Das Destillat, 85 g, hat einen Siedepunkt von 145°C unter 8 mm Hg (Literatur: 144°C). Die
Analyse ergab folgende Resultate:
2,4-Binitrophenylhydrazon
Molekulargewicht
Aldehydgruppen (bez.
aufCHO(CH2)6COOH)
Aldehydgruppen (bez.
aufCHO(CH2)6COOH)
Säuregruppen
(wie oben)
(wie oben)
Ausbeute Fp. 1660C
(Literatur: 164-166° C)
156 (Theorie: 158)
6,28 mäq/g
(Theorie: 6,32 mäq/g)
(Theorie: 6,32 mäq/g)
6,45 mäq/g
(Theorie: wie oben)
91% Säurealdehyd,
bezogen auf
aufgegebenes Ozonid
(Theorie: wie oben)
91% Säurealdehyd,
bezogen auf
aufgegebenes Ozonid
Molekulargewicht
Aldehydgruppen (für
CHO(CH2)4COOH)
Aldehydgruppen (für
CHO(CH2)4COOH)
129 (Theorie: 130)
7,58 mäq/g
(Theorie: 7,68 mäq/g)
(Theorie: 7,68 mäq/g)
Umlagerung des Cyclohexenozonides
zu 6-Oxohexansäure
zu 6-Oxohexansäure
85 g einer Äthanollösung des Cyclohexenozonides (Konzentration 71,5%, entsprechend 8,8 aktivem
Sauerstoff) wurden gemäß Beispiel 1 bis 3 unter Zugabe von 160 g Essigsäureanhydrid unter Stickstoff behandelt.
Nachdem die Lösung auf minus 10°C gekühlt worden war, wurden ihr während 30 min 30 ml einer
7%igen Lösung von Natriumäthylat in Äthanol zugefügt. Nach 6 h bei minus 10° war der aktive
Sauerstoff zu 92% verbraucht. Die Lösung wurde dann im Vakuum zur Trockene eingedampft und wie oben
weiterbehandelt. Es wurden 51,8 g 6-Oxohexansäure erhalten; Ausbeute 85,5%, berechnet auf das aufgegebene
Ozonid.
50 g einer essigsauren Lösung von Cyclododeccnozonid mit einem Gehalt an 12,6 g Ozonid werden unter
Stickstoff mit 25,26 g Essigsäureanhydrid und 0,65 g Pyridin, gelöst in 9,35 g Eisessig, versetzt. Die Temperatur
wird 190 min lang bei 22°C dann weitere 85 min bei 40°C gehalten. Der Abfall an aktivem Sauerstoff als
Funktion der Zeit läßt sich wie folgt darstellen:
Zeit in | Temperatur | Gehall (%) an |
min | aktivem Sauerstoff | |
0 | 22 | 100 % |
85 | 22 | 3(1.1 |
190 | 22 | 24,0 |
195 | 40 | - |
275 | 40 | 10,7 |
Olell η | Temperatur K ata! | |
(Lösungsmittel) | in C |
Die Lösungsmittel werden im Vakuum unter Stickstoff bei 55°C abgetrieben. Der Rückstand wird in 55 ml
Dioxan-H2O (80—20) gelöst, die Lösung 40 min unter
Rückfluß gehalten und dann im Vakuum eingedampft. Der trockene Rückstand (15 g) wird nochmals im
Vakuum destilliert. Man erhält 12,6 g eines Destillates (Kp. 196 bis 198°C unter 1 mm Hg) und 1,85 g
Rückstand. Das Destillat, das sich beim Abkühlen verfestigt, hat einen Schmelzpunkt von 64 bis 68°C und
einen Aldehydtiter von 4,69 mäq/g und einen Säureteer von 4,55 mäq/g. Durch Dünnschichtchromatographie
(Silicagel-G-platten, Eluans Benzol-Dioxan- und Ameisensäure,
Detector Phosphormolybdensäure) läßt sich zeigen, daß das destillierte Produkt praktisch vollständig
aus 12-Oxododecansäure besteht, mit einer geringen
Beimengung von Dodecandial-1 :12.
Beim Arbeiten nach obigem Beispiel, wobei jedoch der basische Katalysator in manchen Fällen geändert
wurde, wurden die folgenden Resultate erhalten:
i'rodukt
Ausbeute
in %
Cyclododecen (Essigsäure) 40 Triethylamin
Cyclohcxen (Essigsäure) 20-40 Pyridin
Cvclododeccn 50 Chinolin
12-Oxododecansäure 86,5
6-Oxohexansäure 84,3
12-Oxododccansiiurc 67
Beispiele 6bis 10
Um die Möglichkeiten näher zu erläutern, die sich aus der Anwendung der oben beschriebenen Umlagerungen
bei der Herstellung von polyfunktionellen Verbindungen ergeben, sind in der untenstehenden Übersicht
einige zusätzliche Ergebnisse solcher Verfahren angeführt. In der Tabelle sind die Olefine aufgeführt, die zur
Herstellung der Ozonide verwendet und dann ihrerseits wieder der Umlagerung unterworfen wurden und
ebenso die jeweiligen polaren Lösungsmittel, die Umlagerungstemperatur, das Katalysatorsystem, da;
erhaltene Produkt und die Ausbeuten.
Heispiel | Olefin | Temperatur | Katalysator | I'rocluki | Ausbeute |
Nr. | (Lösungsmittel) | in C1 | in % | ||
(l | Cyclododecen | 6 | NatriiiinaccUit | 12-Oxododecan- | 91,4 |
(Äthanol) | Propionsiiurciinhydrid | säurc | |||
7 | Cyclododecen | ü | Lithiuiruiectat | 12-Oxododccan- | 84,4 |
(Methanol) | Hssigsiiureanhydrid | siiurc | |||
K | Cyclododecen | Nalriumacelai | 12-Oxoüoileean- | KK.6 | |
(Propionsäure) | Pmpionsiiurcanhydrid | säurc | |||
<) | Cycloocten | M) | Natriumacctal | S-Oxooctansiiurc | 91,1 |
(Äthanol) | Kssigsiiuieanhydrid | ||||
K) | Cyelooclen | 40 | Natnunüicetat | S-Oxooetunsäure | «7.6 |
(Methanol) | Hssiusiiureanlmliul |
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Säurealdehyden durch Umlagerung der aus den entsprechenden
Ozoniden von Cycloolefinen gebildeten Peroxidderivate, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umlagerung in Gegenwart eines niedermolekularen Alkohols oder einer Carbonsäure oder von
deren Gemischen als polares Lösungsmittel und in Anwesenheit eines Katalysatorsystems aus
(a) einer in dem betreffenden Lösungsmittel löslichen basischen Substanz in Form eines
Alkalisalzes einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure oder eines Alkalialkoholates
oder einer organischen Base, und
(b) einem in dem betreffenden Lösungsmifiel
löslichen Anhydrid einer organischen Säure
bei einer Temperatur unterhalb 700C durchführt und
gegebenenfalls den erhaltenen Säurealdehyd einer Nachbehandlung durch Erwärmen in wäßriger
Suspension unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umlagerung bei einer
Temperatur von etwa 20°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachbehandlung in Stickstoffatmosphäre
vornimmt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
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DE2207699B2 true DE2207699B2 (de) | 1977-09-22 |
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