DE2207370B2 - Vorrichtung zur herstellung von kurzketten, insbesondere fuer gewebemuster in der buntweberei - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von kurzketten, insbesondere fuer gewebemuster in der buntwebereiInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Kurzketten, insbesondere für Gewebemuster
in der Buntweberei, bei der Fäden unterschiedlicher Farbe hintereinanderfolgend und einschichtig
nebeneinanderliegend aufgewickelt werden, bei der ferner eine Fadenführeinrichtung um die Umfangskontur
einer Aufwickelvorrichtung bewegbar und die als endloses Fadenscharband erhaltene Fadenschar in
Querrichtung auftrennbar ist.
Vorrichtungen bzw. Kurzkettenschärmaschinen dieser Art sind bereits bekannt (vergleiche z. B. die DT-AS
27 398), mit deren Hilfe mit nur einer Spule je Farbe Kurzketten geschärt werden können. Auch lassen sich
damit Fadenscharen mit über vorbestimmten Breiten der Gesamtschar wechselnden Farben der Fäden zur
Fertigung von Gewebemustern herstellen. Dabei geht man in der Weise vor, daß die Wickelfläche der an
einem Träger angeordneten Aufwickeleinrichtung quer zur Wickelrichtung verschiebbar ist und die Fadenführeinrichtung
um die Umfangskontur der Abwickeleinrichtung senkrecht zur Bewegungsrichtung der Wickelfläche
bewegbar ist, während der Träger der Aufwickeleinrichtung
feststeht. Die Aufwickeleinrichtung kann dort als Trommel mit in radialer Richtung verstellbaren
Umfangsteilen ausgebildet sein, bzw. aus mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten Umlenkwalzen
bestehen, die in ihrem Abstand zueinander verstellbar sind. Die Vorschubelemente bestehen
hierbei aus auf einer Umfangsfläche der Walzen bzw. der Trommel angeordneten, in Richtung der Achse
umlaufenden Bändern. Abgesehen von dieser aufwendigen Bauweise kann bei dieser Kurzkettenschärmaschine
das Schlichten der Fadenschar erst nach dem Auftrennen derselben erfolgen. Dadurch ist es nicht möglich, die
gesamte Länge der Fadenschar einwandfrei zu schlichten.
Durch die DT-OS 18 02 053 ist eine weitere Vorrichtung zum Schären von Ketten für Gewebe, insbesondere Ketten für Gewebeproben und -muster, bekannt, bei der das Garn vor dem Auftrennen einer Vorbehandlung so unterzogen werden kann, daß die Kette auf ihrer gesamten Länge vorbehandelt ist. Die Benetzungs- und Trockenvorrichtung stellt hierbei einen in sich abgeschlossenen Apparat dar, der vor der Schärvorrichtung angeordnet ist, aber nicht in unmittelbarer Funktionsverbindung mit der Schärvorrichtung selbst steht, d. h. die Benetzungs- und Trockenvorrichtung befindet sich dort in einiger Entfernung vor der Schärvorrichtung. Dadurch ist ein gegebenenfalls mehrfaches Wiederholen des Schlichtvorganges nicht möglich, ohne daß ein erheblicher Aufwand betrieben wird, z. B. durch Anordnung einer weiteren Benetzungs-
Durch die DT-OS 18 02 053 ist eine weitere Vorrichtung zum Schären von Ketten für Gewebe, insbesondere Ketten für Gewebeproben und -muster, bekannt, bei der das Garn vor dem Auftrennen einer Vorbehandlung so unterzogen werden kann, daß die Kette auf ihrer gesamten Länge vorbehandelt ist. Die Benetzungs- und Trockenvorrichtung stellt hierbei einen in sich abgeschlossenen Apparat dar, der vor der Schärvorrichtung angeordnet ist, aber nicht in unmittelbarer Funktionsverbindung mit der Schärvorrichtung selbst steht, d. h. die Benetzungs- und Trockenvorrichtung befindet sich dort in einiger Entfernung vor der Schärvorrichtung. Dadurch ist ein gegebenenfalls mehrfaches Wiederholen des Schlichtvorganges nicht möglich, ohne daß ein erheblicher Aufwand betrieben wird, z. B. durch Anordnung einer weiteren Benetzungs-
■to und Trockenvorrichtung. Außerdem wird bei der
bekannten Schärvorrichtung die Geschwindigkeit beim Aufwickeln durch den vorgeschalteten Stärke- und
Trocknungsvorgang bestimmt, da der Faden trocken in die Schärmaschine kommen muß. Dadurch sind der
Aufwickelgeschwindigkeit der Schärmaschine Grenzen gesetzt, wenn nicht ein sehr langer Trockenweg
vorgeschaltet ist, was jedoch platz- und raumaufwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kurzkettenschärmaschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, die einfach im Aufbau ist und zugleich ermöglicht, den Schlichtprozeß unmittelbar in den
Herstellungsprozeß für die Kurzkette eingliedern zu können. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 angegebene Erfindung gelöst.
Bei einem solchen Aufbau der Kurzkettenschärmaschine erhält man eine einfache, wenig aufwendige und
robuste Vorrichtung, die übersichtlich und einfach zu handhaben ist. Dabei bildet der Kettbaum, auf dem die
bo fertige Kette aufgebäumt wird, bereits integrierendes Teil der Vorrichtung selbst und damit des Herstellungsvorganges.
Das gleiche ist bei der Schlichtvorrichtung der Fall. Die Schlichtwalze ist ebenfalls ein integrierendes
Teil der gesamten Vorrichtung. Der Aufbau der
μ Vorrichtung gestattet es, daß das Auftrennen der
Fadenschar erst nach dem Schlichtvorgang vorgenommen werden kann. Dadurch erzielt man den wesentlichen
Vorteil, daß die Kette bis zum letzten Zentimeter
und einwandfrei geschlichtet werden kann.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand eines in ehr Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert. Es zeigt:
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung von Kurzketten gemäß der Erfindung in Seitenansicht und im
Schema,
Fig.2 die Vorrichtung nach der Fig. 1 in Frontansicht,
F i g. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung zur Verdeutlichung der Lagerung der Schwingen und der Trommel
sowie des Antriebes des Fadenführers.
Die Vorrichtung zur Herstellung von Kurzketten, vorzugsweise für Gewebemusler in der Buntweberei,
weist ein Gestell 1 au(, in dem eine Trommel 2 beliebiger Länge auf einer Trommelachse 3 angeordnet ist, die in
den Seitenwangen 4 des Gestells 1 gelagert ist. Die auf der Trommelachse 3 gelagerte Trommel 2 ist drehbar
und kann mittels geeigneter Arretierungsmittel festgestellt werden.
Auf der Trommeiachse 3 ist eine Fadenlegerschwinge 5 drehbar gelagert. Diese trägt einen parallel zur
Trommelachse verlaufenden Halter 6, auf dem eine Fadenführeinrichtung bzw. ein Fadenfüherer 7 axial
verschiebbar vorgesehen ist. Hierzu kann der Halter als Gewindespindel 8 ausgebildet sein, auf der eine gegen
Drehung gesicherte Mutter 9 aufgeschraubt ist, die den Fadenführer 7 trägt. Die Sicherung der Mutter 9 gegen
Drehung kann dadurch erfolgen, daß diese längs einer Führung beispielsweise einer Stange 10, die fest mit der
Fadenlegerschwinge 5 verbunden ist, gleiten kann. Der Antrieb für die Verschiebebewegung des Fadenführers
7 wird zweckmäßig von der Drehbewegung der Fadenlegerschwinge 5 abgeleitet. Hierzu kann auf der
Trommelachse 3 ein feststehendes Zahnrad 11 angeordnet
werden, das mit einem weiteren Ritzel 12 kämmt und auf deren Achse ein Kegelrad 13 angeordnet ist, das
mit einem weiteren Kegelrad 14 zusammengreift. Dieses sitzt auf einer Welle 15, deren Drehbewegung
mittels des Kegelräderpaares 16 und 17 auf die Gewindespindel 8 übertragen wird.
Auf der Trommelachse 3 ist eine weitere Schwinge 19 gelagert, die drehbar und zugleich arretierbar ist. Diese
Schwinge 19 trägt an einem Ende einen Kettbaum 20 und an dem anderen Ende eine Schlichtwalze 21. Die
beiden Walzen sind je um eine Achse 22 und 23 drehbar gelagert. Der Schlichtwalze 21 ist eine Quetschwalze 24
zugeordnet, die mittels des Lenkers 25 um die Achse 26 abklappbar angeordnet ist.
An einer oder an beiden Stirnseiten der Trommel 2 ist ein Spulenkranz 27 auf der Trommelachse 3 drehbar
angeordnet, der auf einem Kreis verteilt eine Anzahl von Fadenspulen 28 aufweist. Die Fadenführung erfolgt
über Spannerelemente 29 durch die als Rohr ausgebildete Trommelachse 3 über Umlenkrollen 30 und 31 zu dem
Fadenführer 7. Das Verbinden der nacheinander von den Fadenspulen abzuziehenden Fäden verschiedener
Farbe kann unter Zwischenschaltung einer Knotvorrichtung geschehen. Im allgemeinen ist ein Überlappen
des Fadenendes des aufgewickelten Fadens mit dem Fadenanfang des neuen Fadens längs einer bestimmten
Weglänge ausreichend.
Der Durchmesser der Fadenlegerschwinge 5 ist größer ?ls der Durchmesser der Schwinge 19, so daß bei
abgeklappter Quetschwalze 24 die Fadenlegerschwinge 5 ungehindert um den Ketienbaurn 20 und die
Schlichtwalze 21 bewegt werden kann. An einer Seite der Schlichtwalze 21 kann eine Heizvorrichtung 32, z. B.
ein Infrarot-Strahler od. dgl., vorgesehen sein. Ferner kann an einer geeigneten Stelle der Fadenschar, z. B. an
der anderen Seite der Schlichtwalze 21, eine durch Teilstäbe gebildete Teilvorrichtung 33 angeordnet
werden, durch die die Teilung der zusammengeklebten Fäden in einzelne Farbschichten erfolgt.
Der Arbeitsprozeß geht in der Weise vor sich, daß die
verschieden gefärbten Garne nacheinander von den Fadenspulen 28 abgezogen und in einer vorbestimmten
Anzahl, die die Kette enthalten soll, um die feststehende Trommel 2 mittels des bei umlaufender Fadenlegerschwinge
5 axial sich verschiebenden Fadenführers 7 gewickelt werden, wobei die Fadenschar einerseits über
die ganze Breite des Kettbaumes 20 und andererseits der Schlichtwalze 21 verteilt wird. Sobald die Trommel
in entsprechender Weise bewickelt worden ist, wird dann die endlose Fadenschar 34 dem Schichtprozeß
unterzogen. Hierzu wird die Quetschwalze 24 gegen die Schlichtwalze 21 geschwenkt und angepreßt. Die
Schlichtflotte wird auf die Walzen 21 und 24 geleitet, wodurch die Fadenschar 34 imprägniert und die
überschüssige Schlichtflotte abgequetscht wird. Damit die Fadenschar 34 über die Schlichtwalze 21 wandern
kann, wird die Trommel 2 von der Arretierung gelöst und gedreht. Durch die Drehung der Trommel bei
nunmehr arretierter Fadenlegerschwinge 5 wird die Fadenschar 34 über die Schlichtwaize 21 bewegt. Es
kann hierzu eine Trommelumdrehung ausreichen. Man kann aber auch mehrere Trommelumdrehungen vornehmen.
Durch den Umschlingungswinkel der Fadenschar um die Trommel 2 erfolgt eine ausreichende
Mitnahme der ganzen Fadenschar.
Die über die Quetschwalze 21 sich bewegende Fadenschar gelangt sodann vor die Heizvorrichtung 32,
z. B. die Infrarot-Strahler, wodurch eine Trocknung erfolgt. Die Teilung der zusammengeklebten Fäden in
einzelne Farbschichten erfolgt durch die Teilstäbe 33.
Diese können auch an der Seite des Kettbaumes 20 vorgesehen sein.
Nach dem Schichten, Trocknen und Teilen wird die endlose Fadenschar 34 durchgetrennt. Der Anfang der
Kette wird auf dem Kettbaum 20 in geeigneter Weise befestigt. Das Ende der Fadenschar wird zum
Nachführen und Spannen der Kettfaden an der Trommel 2 befestigt. Durch Drehen des Kettbaumes
wird die auf der Trommel 2 aufliegende Fadenschar auf dem Kettbaum 20 Aufgewickelt. Durch das Auftrennen
der Fadenschar 34 erst nach dem Schlichtvorgang ist es möglich, die Kette bis zum letzten Zentimeter zu
schlichten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Kurzketten, insbesondere für Gewebemuster in der Buntweberei,
bei der Fäden unterschiedlicher Farbe hintereinanderfolgend und einschichtig nebeneinanderliegend
aufgewickelt werden, bei der ferner eine Fadenführeinrichtung um die Umfangskontur einer Aufwickeleinrichtung
bewegbar und die als endloses Fadenschärband erhaltene Fadenschar in Querrichtung
auftrennbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickeleinrichtung aus einer dreh- und
feststellbaren Trommel (2) und einer um die Trommelachse (3) dreh- und feststellbaren Schwinge
(19) besteht, die an einem Ende einen Kettenbaum
(20) und am anderen Ende eine Schlichtwalze (21) trägt und daß eine um die Tromrnelachse drehbar
gelagerte Fadenlegerschwinge (5) vorgesehen ist, die einen parallel zur Trommelachse verlaufenden
Halter (6,8) aufweist, längs dessen die Fadenführeinrichtung (7) axial verschiebbar ist und daß die
Fadenführeinrichtung (7) von der Trommelachse einen größeren Abstand als der Kettenbaum (20)
und die Schlichtwalze (21) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Stirnseite der Trommel (2)
ein Spulenkranz (27) vorgesehen ist, auf dem Fadenspulen (28) aufsteckbar sind, und daß der
Antrieb für die Verschiebebewegung der Fadenführeinrichtung (7) von der Drehbewegung der Fadenlegerschwinge
(5) ableitbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlichtwalze (21) eine
Quetschwalze (24) zugeordnet ist, die zu der Schlichtwalze (21) verstellbar, vorzugsweise abklappbar,
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu einer Seite der
Schlichtwalze (21) eine Heizvorrichtung (32), z. B. Infrarot-Strahler, zum Trocknen der der Schüchtwalze
folgenden freigespannt liegenden Fadenschar (34) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstäbe (33) zur
Teilung einzelner Farbschichten an einem freiliegenden Abschnitt der Fadenschar (34) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfang der
getrennten Fadenschar (34) an dem Kettenbaum (20) und das Ende der Fadenschar an der Trommel (2)
befestigbar ist.
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