-
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Schlitzsauger-Düsen von
Imprägniereinrichtungen oder dgl. an Faserbahnen erzeugenden Anlagen.
-
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Reinigung einer Schlitzsauger-Düse von Imprägniereinrichtungen oder dgl,, die
die Unterseite einer durchlässigen, eine in der Herstellung oder Behandlung befindliche
Faserbahn bewegenden Fläche erfasst, und bei dem die Düse aus ihrer Arbeits- in
eine Reinigungsstellung gebracht wird und umgekehrt.
-
Ba einer bekannten Art der Herstellung von Faserbahnen, z.BO Glasfaserbahnen,
werden die auf irgendeine und nicht Gegenstand der Erfindung bildende Art erzeugten
Fasern in Wasser zu einer Faseraufschwemmung suspendiert, und diese, meist "Stoff'l
genannte Suspension wird einem
sog. Stoffauflauf in Form eines eine
genügende Menge fortlaufend erneuerten Stoffes fassenden Kastens zugeführt, dessen
in der Strömungsrichtung des eingespeisten Stoffes liegendes Ende als sog. Blattbildner
ausgebildet ist und dessen Boden hierzu in der Blattbildnerzone ein meist schräg
liegendes, fortlaufend bewegtes Sieb in Porm eines Transportbandes aufweist. Auf
der dem Stoff abgewandten Seite des Dransportbandes befinden sich in der Blattbildnerzone
Saugkästen, mit deren Hilfe aus dem Stoff ein möglichst grosser Wasseranteil herausgeholt
wird, wodurch auf dem Sieb in gleichmässiger Verteilung eine nur noch zu einem geringen
Prozentsatz Wasser enthaltende Faserbahn entsteht. Diese kann dann, weiterbewegt
und dabei gegebenenfalls an weitere ransportbänder übergeben, verschiedene Verarbeitungsstufen,
wie z.B. Vortrocknung, Kalandrierung, Auf- oder Einbringung von Verstärkungsfäden,
Randbeschneidung, Imprägnierung, Nachbearbeitung usw., durchlaufen. Es ist bei dieser
Art der Herstellung unvermeidlich, dass durch die meist hintereinander batterieweise
geschalteten Saugkästen nicht nur Wasser, sondern auch ein gewisser Faseranteil
durch die Siebmaschen des Transportbandes gezogen wird. Dies spielt jedoch bei der
Blattbildung praktisch keine Rolle, weil dieses einen mehr oder minder grossen Faseranteil
enthaltendes Wasser durch Leitungen genügend grossen Querschnitts wieder der Stoffaufbereitung
in Bütten, in denen die Pasern in Wasser suspendiert werden, zugeführt werden kann.
-
Anders dagegen liegen die Verhältnisse dort, wo das als Bahn bereits
hergestellte Gebilde. mit Flüssigkeiten behandelt wird, die bei ihrer Aufbringung
auf die Faserbahn von Fasern frei sein sollen und in einem eng tolerierten Mischungsverhältnis
verwendet werden müssen, Eine derartige Behandlungsstufe wird nachfolgend "Imprägnierung"
genannt. Derartige Imprägnierungen können den verschiedensten Zwecken dienen, z.B.
der Appretierung und Einfärbung0 Vor allem aber ist sie als Bindemittel-Imprägnierung
bei der Herstellung von Glasfaserbahnen erforderlich, die dem Fasergebilde erst
den erforderlichen Zusammenhalt und damit die erforderliche Festigkeit gibt.
-
Hierzu werden meist Kunststoff-Bindemittel in flüssiger Lösung oder
Emulsion eingesetzt, die vor allem an den Kreuzungsstellen der Einzelfasern im Verband
der Bahn haften und so diese miteinander verbinden.
-
Um einerseits den oft nicht dünnflüssigen, aber meist teuren Binder
durch den ganzen Querschnitt des die vliesartige Bahn bildenden Faserhaufwerks zu
zwingen und andererseits den nberschuss gesamAtwieder verwenden zu können, befinden
sich am Ende einer Imprägnierungsstrecke oder über diese verteilt, sich über die
Breite der Faserbahn erstreckende Saugkästen, die auf der der Unterseite des die
Bahn transportierenden siebartigen ransportbandes zugewandten Seite des Saugkastens
in Schlitzen enden und deshalb als Gesamteinrichtung "Schli-tz;sauger" genannt
werden.
Es ist unerwünscht, dass sich Schlitzsauger-Düsen mit Fasern zusetzen.
-
Es lässt sich manchmal nicht vermeiden, dass einzelne Fasern im Saugstrom
mitgerissen werden, aber man willverhindern, dass die mit Bindemittel benetzen,
miteinander verklebten und selbst klebrigen Fasern sich an oder auf den Rändern
der Düsen und den diese bildenden und die Schlitzbreite begrenzenden vertikalen
Flächen ansetzen und damit auf die Dauer den Schlitz verstopfen.
-
Dadurch werden nämlich durch Querschnittsverengungen die Düsenwerte
unkontrollierbar verändert, und als Folge hiervon treten Qualitätseinbussen am hergestellten
Produkt und Produktionsstörungen auf. Wenn der Saugschlitz in irgendeinem mehr oder
weniger breiten Bereich verengt oder sogar gänzlich verstopft wird, so wird natürlich
an dieser Stelle die Absaugung verringert oder gänzlich unterbunden. Im Palle einer
Imprägnierung z.B. werden dann an dieser Stelle oder an diesen Stellen der Düse
im vorbeigeführten Produkt erhöhte Binderkonzentrationen eintreten, die sich in
Porm sog. Binderstreifen zeigen. Das gleiche gilt für den Fall, dass der Schlitzsauger
für die Vortrocknung im Anschluss an die Vliesbildung eingesetzt wird, weil dann
im Produkt streifenförmig ein erhöhter Wasserrückstand verbleibt, durch den bei
einer nachfolgenden Imprägnierung eine geringere oder ungenügende Bindemittelaufnahme
eintritt. Bei batzenartigen Verschmutzungen an den die Schlitzddsen begrenzenden
Flächen hebt sich das
darüber laufende Transportband ab,und auch
dadurch wird die Absaugung,nun nicht mehr von der Schlitzbreite begrenzt, unkontrollierbar
reduziert. Wenn sich, womit bei batzenartigen Verschmutzungen zu rechnen ist, von
Zeit zu Zeit Xaser-Bindemittel-Batzen lösen, so gelangen diese in den Bindemittel-Rückstrom
bzw. Rückstrom der jeweils verwendeten BehandlungsSlüssigkeit, aus der sie durch
teure und häufig auszuwechselnde Filter entfernt werden müssen.
-
Es ist deshalb erforderlich, Schlitzsauger-Iüsen zu reinigen, was
bisher nach dem der Anmelderin bekannten Stand der Technik von Zeit zu Zeit in regelmässigen
oder unregelmässigen Zeitabständen z.B. in der Weise durchgeführt wurde, dass man
mehrere, an Schwenkarmen gelagerte Düsen vorsah, von denen jeweils eine im Betrieb
ist und die andere, von der Transportbandunterseite nach unten weggefahren, gereinigt
wird. Dann kann man mit einer geeigneten Steuerung die jeweils gereinigte Düse wieder
an das Transportband heranfahren und mit dem Saugkasten in Verbindung bringen, und
die bisher im Einsatz gewesene sowat.
-
nach unten vom Transportband wegbringen, dass sie gereinigt werden
kann. Diese Methode ist jedoch aufwendig und die Reinigung in der Praxis auch meist
schwierig durchzuführen.
-
Sie setzt im übrigen genügend freien Raum unterhalb des die Faserbahn
bewegenden Transportbandes in der Gevamtanlage voraus.
-
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, die Reinigung von Sehlitzsauger-Düsen
zu erleichtern und zu verbessern, und hierzu wird bei einem Verfahren der eingangs
umrissenen Art vorgeschlagen, die die Düse bildenden und deren Breite begrenzenden
Flächen quer zur Bewegungsrichtung der Paserbahn zu bewegen und ausserhalb ihres
Arbeitsbereiches fortlaufend zu reinigen, wozu die die Schlitzbreite begrenzenden
Flächen in Porm von endlosen, in gleicher oder entgegengesetzter Richtung bewegten
Gliederbändern oder elastischen Streifen vorliegen können.
-
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
ist in der Zeichnung schematisch zur Anschauung gebracht, und unter Bezugnahme auf
diese ist die Erfindung nachfolgend beschrieben. Es stellen dar: Fig. 1 eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, schematisch in perspektivischer
Ansicht und verkleinertem Masstab, Fig. 2 einen Schnitt durch den Gegenstand nach
Fig. 1, geschnitten in der Ebene II-II in Fig. 1 und in einem dieser gegenüber grösseren
Masstab.
-
In Fig. 1 ist strichpunktiert mit 1 eine fortlaufend, beispielsweise
in Pfeilrichtung A bewegte, siebartige, durchlässige Unterlage bezeichnet, die eine
an anderer Stelle hergestellte oder an sie übergebene - nicht dargestellte - Faserbahn,
z.B. Glasfaserbahn, trägt und befördert.
-
Unterhalb der fortlaufend bewegten siebartigen Fläche, und wenn diese
ein Förderband ist, zwischen deren oberem und unterem Trum, befindet sich auf einer
oder am Ende einer Bearbeitungs-, z.B. Imprägnierstrecke ein Saugkasten 2, in den
der Uberschuss einer der auf der Fläche 1 bewegten Bahn aufgegebenen Flüssigkeit,
z.B. Impräghierflüssigkeit oder Bindemittel, eingesaugt und über eine Ableitung
3 einem Sammelbehälter, Reiniger, Regenerator oder dglo zugeleitet wird. Ein solcher
Saugkasten 2 kann sowohl in einer Gesamtanlage zur Herstellung einer Faserbahn an
mehreren Behandlungsstrecken oder -zonen als auch auf einer Strecke oder Zone mehrfach
dicht nebeneinander oder in Abständen angeordnet sein. Der Saugkasten 2 mit seiner
Ableitung 3 wird durch eine sich über die Breite der behandelten Bahn erstreckende,
schlitzförmige, zur Unterseite der Fläche 1 offene und in den Saugkasten 2 mündende
Düse zu einem Schlitzsauger.
-
Die Schlitzsauger-Düse wird durch zwei-parallel nebeneinander im
Abstand fortlaufend kontinuierlich oder intermittierend bewegte, langgestreckte
Gebilde geformt, deren einander zugekehrte, vertikale Schmalseiten den Düsenschlitz
bilden und die Schlitzbreite begrenzen, Bei dem in der Zeichnung dargestellten erfindungsgemässen
Ausführungsbeispiel sind hierzu endlose Gliederbänder 4, 5 oder dgl. Gebilde, e.B.
biegsame, elastische Streifen aus Kautschuk oder Kunststoff, vorgesehen, die über
Umlenk- und
reibrolle 6 so laufen, dass das obere Trum 7 über dem
Saugkasten 2 an der Unterseite der bewegten Pläche 1 entlang und das untere Trum
8 unterhalb des Saugkastens gefuhrt wird.
-
An einer der vertikalen Umlenkstrecken, z.B. der Strecke 9, ist bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Reinigungseinrichtung angebracht, zu der
hier, nur beispielsweise aufgeführt,, die von innen wirkende Reinigungsdüse 10,
die von aussen wirkende Reinigungsdüse 11 und die Reinigungswalze, z,B. Schwammgummi-
oder Bürstenwalze 12, gehören0 Anstelle der Reinigungseinrichtung 10 bis 12 oder
zusätzlich zu dieser kann eine gleiche oder ähnliche Einrichtung auch an der gegenüberliegenden
vertikalen Umführungsstrecke der Gliederbänder oder Streifen vorhanden sein, und
ebenso kann anstelle dieser Einrichtung oder Einrichtungen oder zusätzlich zu diesen
eine vom unteren Trum 8 durchlaufende, mit Reinigungs- und/oder Lösungsmittel gefüllte
Wanne vorgesehen sein.
-
Die jeweils über einen Teil ihrer Länge die Schlitzsauger-Düse bildenden
Gliederbänder oder elastische Streifen können rechtwinklig oder im Winkel quer zur
Transportrichtung und in gleicher oder entgegengesetzter Richtung mit in der Zeiteinheit
gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegt werden. Der Begriff "fortlauSenden"
Bewegung ist im Sinne der Erfindung so zu verstehen, dass die Bewegung kontinuierlich
stetig oder kontinuierlich intermittierend
erfolgt. Während den
in gleicher Richtung bewegten, die Schlitzdüse bildenden Elemente der Vorteil des
einfachen Antriebs eigen ist, hat die gegenläufige Bewegung den Vorteil, dass dadurch
ein seitliches Wegwandern der Fläche 1 an der Stelle der Einwirkung der Bänder oder
Streifen 4, 5 ohne zusätzliche Führungsmittel vermieden werden kann.
-
Eine das erfindungsgemässe Verfahren serwirkliehende Vorrichtung
ist gegenüber der Darstellung nach Sigo 1 weniger schematisch und im Vertikalschnitt
in Fig. 2 zur Anschauung gebracht, wobei gleichwirkende Elemente auch bei einer
gegenüber Fig. 1 weniger abstrahierten Darstellung gleiche Bezugszeichen aufweisen.
-
Die Glieder der Bänder 4 und 5 werden dabei von Rollenketten 13 auf
Gleitbahnen bewegt, die hier aus den vertikalen Schenkeln 14 und 15 einer Konsole
16 bestehn, wobei sich die Glieder mit entsprechenden Nuten in dem verlängerten
Ende des Schenkels 14 führen. Die Konsolen sind auf der Deckwand 17 des Saugkastens
2 befestigt. Wie durch den Doppelpfeil B-O veranschaulicEt, können eine oder beide
Konsolen 16, 16' in der Bewegungsrichtung A der Fläche 1 von Hand oder automatisch
verstellbar gestaltet sein, um die Breite des Düsenschlitzes den Erfordernissen
anpassen zu können. Es kann ausserdem zweckmässig sein, die in bestimmtem Abstand
über die Schlitzlänge parallel nebeneinader geführten Bänder oder Streifen ausserhalb
ihres Arbeitebereiches
und vor allem auf der Reinigungsstrecke
im Winkel auseinanderlaufen zu lassen, damit sich die verschmutzten, die eigentliche
Düse bildenden, vertikalen Flächen 18 der Gliederbänder oder Streifen den Reinigungsmitteln,
wie z.B. Wasserstrahlen, Bürsten und dgl., wirkungsvoller darbieten. Dann können
auch auf der Reinigungsstrecke oder vor dieser, z0B0 bei dem schematischen Beispiel
nach Fig.
-
1 noch im Bereich des oberen Trums, aber ausserhalb des Arbeitsbereiches
der Bänder, grobe Verschmutzungen mechanisch entfernende Vorschaber besser in Position
gebracht werden.
-
19.sind das untere Trum 8 tragende Unterstu2ungsrollen.
-
Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung unter Einsatz der
beschriebenen oder ähnlicher Vorrichtungen können die den Schlitz der Düse bildenden
Elemente von den sich an den Plächen 18 ansammelnden Unreinigkeiten, also insbesondere
Basern und verklebten Fasern, an gut zugänglicher und gut zu beobachtender Stelle
stets von neuem fortlaufend gein reinigt und/gereinigtem Zustand wieder dem Qrt
ihrer Wirkung zugeführt werden. Da der Ort der Reinigung gut zugänglich und gut
zu beobachten ist, kann man auch die Intensität der Reinigung den jeweiligen Bedürfnissen
anpassen. Der Verschmutzungsgrad hängt ja von vielen Faktoren und nicht nur von
der Art der verwendeten Behand1ungs-, z.B. Imprägnierflüssigkeit, sondern z.B. auch
von der Stapellänge der zur Herstellung der jeweiligen Bahn verwendeten Fasern,
von der Struktur der hergestellten Bahn uswot ab, so dass es
in
der Praxis durchaus vorkommt, dass in einem gewissen Zeitraum der Düsenschlitz mehr
oder weniger stark verschmutzt. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist man in
der Lage, schnell und bequem die Reinigung variieren zu können, beispielsweise Wasserstrahldüsen
zu- oder abzuschalten, Bürstenwalzen anzustellen, eine weitere Reinigungsstrecke
in Betrieb zu nehmen oder ausser Betrieb zu -setzen usw. Das fortlaufende Herausbringen
der die Schlitzsauger-Düsen bildenden Teile aus der Arbeitsstellung in eine Reinigungsstellung
hat den weiteren Vorteil, dass diese Teile nicht nur gesäubert, sondern auch auf
eventuelle Beschädigungen, wie sie z.B. durch defekte Förderbänder entstehen können,
zu überprüfen sind.
-
Die Erfindung ist unter Wahrung ihres Grundgedankens der fortlaufenden
Reinigung an einer hierzu geeigneten Stelle ohne zusätzlichen Platzverbrauch für
die die Faserbahn herstellende Anlage in vielfacher Hinsicht abwandelbar. So kann
man z.B. die den Schlitz formenden und begrenzenden Flächen in Form von Gliederbändern
oder biegsamen Streifen zunächst in einer Richtung bewegen und auf der Seite der
Bewegung nach der Reinigung -aufspulen, um sie, wenn ihr entgegengesetztes Ende
eine Düse formt, in entgegengesetzter Richtung zu bewegen und an dieser Seite aufzuspulen.
Ebenso lässt sich die Erfindung für die Nachtrocknung, also die Wasserentnahme im
Anschluss an den Blattbildner anwenden und kann ausserdem für andere siebartige,
bewegte, eine Faserbahn bildende oder transportierende Flächen als Förderbänder,
z.B. Siebtrommeln, eingesetzt werden.