DE2202127C3 - Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne Trägermaterial mit filzartiger und gemusterter Oberflächenstruktur - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne Trägermaterial mit filzartiger und gemusterter OberflächenstrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne
Trägermaterial mit filzartiger und gemusterter Oberflächenstruktur, bei der in einem Maschinengestell ein
Nadelaggregal über einer sich drehenden Scheibenwalze als Stichunterlage mit Abstreifer vorgesehen ist.
Es war bisher ein ungelöstes Problem, Ware mit relativ niedrigem Flächengewicht durch Nadeln in Form
von Polfließprodukten zu mustern und auf ruhender Unterlage zu transportieren, da jede hierfür bekannte
Möglichkeit zu hohe Reibkräüe und somit zu hohe Zugkräfte fur den Transport bedingen, was unerwünschtes
Verziehen und unter Umständen ein Abreißen der Warenbahn zur Folge hat. Bei bekannten Maschinen
dieser Art sind beispielsweise mehrere Nadelaggregatc nacheinander über einer ruhenden Unterlage angeordnet
(US-Patentschrift 21 32 530), wobei als Unterlage ein still stehender Rost vorgesehen ist. Bei dieser
bekannten Vorrichtung ist es zwar möglich zum Erzielen verschiedener Musterungen nacheinander
verschiedene Materialarten aufzubringen und zu vernadein, doch muß die Warenbahn ein hohes Flächengewicht
aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nadelmaschine zur Herstellung nichtgewebter textiler
Flächengebilde zu schaffen, die es gestattet, die Flächengebilde gleichzeitig mit vielfältig variierbarer
Musterung, sei es durch mehrschichtigen Aufbau und/oder sonstige Musterungen durch Nadeln, und
besonders geringem Flächengewicht zu fertigen.
Diese Aufgabe wird durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
a) am Umfang der Scheibenwulze sind zusätzliche Nadelaggregatc angeordnet, wobei die Auf- und
Abbewegung der Nadeln radial zur Walzcnquerschniusfläche erfolgt,
b) vor jedem Nadelaggregat ist eine Materialzuführvorrichtung vorgesehen,
c) jedes Nadelaggregat ist an einer Verstellvorrichtung zum Einstellen des Abstandes des Nadelbalkens
von der Oberfläche der Scheibenwalze angebracht.
Die Erfindung bringt insbesondere den Vorteil, daß durch die Verwendung einer Scheibenwalze als
Stichunterlage ein ständige! Transport des Materials
durch diese Scheiben'vaize erfolgt, wodurch ein Verziehen des Flächengebildes ausgeschlossen wird und
außerdem die Möglichkeit besteht, der Maschine Faservliese mit geringen Flächengewichten zuzuführen.
Durch die Anordnung mehrerer Nadelaggregate am Umfang der Scheibenwalze können der Maschine eine
Anzahl verschiedener Vliese, die in Farbe und Titer verschieden sein können, zugeführt werden, wodurch
ein besseres und dichteres Endprodukt erzielbar ist und außerdem die Maschine gegenüber herkömmlichen
Maschinen wesentlich geringere räumliche Abmessungen besitzt. Es ist somit möglich, alle Polvliesprodukte,
wie beispielsweise Teppichböden, textile Wandtapeten, Futterplüsch, Spielzeugplüsch, Schuhfutter, Fellimitat.
Möbelbezugsstoffe usw. mit einer Maschine herzustellen, wogegen diese Produkte bisher, wenigstens
teilweise durch Weben und Wirken erzeugt wurden.
Es ist zwar eine Vorrichtung zum Herstellen von Schlauchfilzen bekannt (DL-PS 68 977), bei der das
herzustellende Schlauchgebilde über einer Schcibenwalze
vernadclt und parallel zur Achse der Scheibenwalze abgezogen wird. Dieser bekannten Vorrichtung
liegt jedoch eine ganz andere Problematik zugrunde, nämlich in Verbindung mit einer weiteren Walze ein
Schlauchgebilde zu formen, wobei bei der Herstellung eines derartigen Schlauchgebildes zwei Rclativbcwcgungen
überlagert werden, nämlich die Bewegung senkrecht zur Achse der Walzen und die weitere
Bewegung parallel zu diesen Achsen. Außerdem kommt es bei diesen Schlauchfilzen nicht auf ein niedriges
Flächengewicht an, und es ist die Breite der Scheibenwalze bei diesen Schlauchfilzmaschinen wesentlich
geringer als bei der Vorrichtung nach der Erfindung, so daß auch die Gefahr eines Verzuges wesentlich geringer
ist. Bekannt ist auch noch eine NadelFilzmaschine, bei der zum Verändern der Einstichtiefc der Nadelbalken
durch Heben und Senken relativ zur taktmäßigen Hubbewegung des Nadelbalkens eingestellt werden
kann und somit auch Musterungseffekte erreichbar sind. Bei der Erfindung dient dieses Merkmal zusätzlich zur
Verbesserung der vielseitigen Einsatzmöglichkeit der Maschine um in Verbindung mit den weiteren
Merkmalen die angegebenen Vorteile zu erreichen.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 2 die Einzelheit A in Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist eine
an sich bekannte Scheibenwalze I dargestellt, die im wesentlichen aus einem Rohr 2 und darauf in Abständen
zueinander befestigten Lamellen besteht. Am Umfang dieser Scheibcnwalze sind eine Anzahl von Nadelaggregaten
4 angeordnet, die in bekannter Weise einen Nadelbalken 5 mit daran angeordneten Nadeln 6 und
einen Abstreifer 7 aufweisen. Der Naddbalken 5 erfährt durch einen bekannten Antrieb eine Hubbewegung,
wobei bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Nadelaggregat 4 derart angeordnet ist, daß diese
Hubbewegung radial zur Scheibenwalze t erfolgt. Ferner besitzen die Nadeln 6 jeweils die gleiche Länge.
Zur Verstellung des Abstandes der Nadelaggregate 4 von der Scheibenwalzc 1 sind die Nadelaggregate 4 an
einer Verstellvorrichtung befestigt, die ein den Rahmenteilen
8 des Maschinengestells angebracht sind und
beispielsweise aus zwei Schneckengetrieben 9 mit Schubstangen 10 besteht. Durch diese Verstellvorrichtung
kann die Einstichtiefe der Nadeln 6 an jedem einzelnen Aggregat 4 eingestellt werden. Zusätzlich
befindet sich zwischen dieser Verstellvorrichtung und dem Nadelaggregat 4 ein Hub- und Senkzylinder 11, der
als pneumatischer oder hydraulischer Zylinder ausgebildet sein kann. Die Bewegung dieses Zylinders 11 und
damit der Erzeugung der gewünschten Musterung kann durch ein programmgesteuertes Schaltwerk erfolgen.
Als Prograrrimschaltwerk läßt sich ein sogenanntes Mattenschültwerk verwenden, das aus einer endlosen
Kette besteht, auf der Stecknocken in bestimmten Abständen angeordnet sind, die Schaltelemente betätigen
und dadurch den Zylinder 11 in seiner Hub- und Senkbewegung steuern. Durch Verändern der Stecknocken
auf dem Mattenband kann das Programm und damit auch die Musterung verändert werden.
Vor jedem Nadelaggregat 4 ist jeweils eine Matcrialzuführvorrichtung 12 b/w. 12' vorgesehen,
wobei an jeder dieser Zuführvorrichtungen eine Matei'iallage 13 b/.w. 13' zugeführt wird, die sich
hinsichtlich Farbe, Titer und Flächengewicht unierscheiden können.
Zunächst wird bei der Zuführvorrichtung 12', die als
einfacheres Transportband ausgebildet sein kann, die Trägerschicht 13' zugeführt, die bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nur ein geringes Flächengewicht zu haben braucht. Mit dieser Trägerschicht 13' werden
dann nach und nach die weiteren Vliesbänder 13 in der gewünschten Weise vernadelt, wobei dann durch die
Auszugswalzen 14 das fertige Fiächengebilde 15 abgezogen wird.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Darstellung ist sehr gut
der sich durch den Auffülleffekt infolge der Krümmung der Scheibenwalze 1 ergebende Vorteil bei der
Herstellung von Schiingenware erkennbar. Die Nadeln 6 haben jeweils die gleiche Länge, so daß beim
Einstechen der äußeren Nadeln 6' eine geringere Eindringtiefe gegeben ist, als bei den gegen die Mitte
des Nadefbaikens 5 zu angeordneten Nadeln, z. B. 6". so
daß beim Vernadeln Schlingen größerer und geringerer 1 iefe entstehen, wobei derartige kurze Schlingen,
beispielsweise 16, Schlingen 17 mit größerer Länge abstützen. Dadurch ergibt sich bei Schiingenware ein
wesentlich stabilerer Aufbau als dies bisher möglich war. insbesondere bei der Verwendung von flachen Rosten
als .Stichunterlage.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:22Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne Trägermaterial mit filzarti- > gcr und gemusterter Oberflächenstruktur, bei der in einem Maschinengestell ein Nadelaggregat über einer sich drehenden Scheibenwalze als Stichunterlage mit Abstreifer vorgesehen ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:a) am Umfang der Scheibenwalze (I) sind zusätzliche Nadelaggregate (-1) angeordnet, wobei die Auf- und Abbcwegung der Nadeln (6) radial zur Walzenquerschnittsfläche erfolgt,b) vor jedem Nadelaggregat (4) ist eine Material-2uführvorrichlung(12,12') vorgesehen.c) jedes Nadelaggregat (4) ist an einer Verstellvorrichtung (9, 10) zum Einstellen des Abslandes des Nadelbalkens (7) von der Oberfläche der Scheibenwalze (1) angebracht.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE793651D BE793651A (fr) | 1972-01-18 | Procede et dispositif pour la fabrication d'articles a face textile non tisses, sans matiere de support, avec structure de surface de genre feutre et faconnee | |
DE19722202127 DE2202127C3 (de) | 1972-01-18 | Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne Trägermaterial mit filzartiger und gemusterter Oberflächenstruktur | |
FR7245174A FR2168297B1 (de) | 1972-01-18 | 1972-12-19 | |
GB103973A GB1358821A (en) | 1972-01-18 | 1973-01-08 | Needling method and apparatus |
JP743673A JPS5641742B2 (de) | 1972-01-18 | 1973-01-18 | |
US48724574 US3909891A (en) | 1972-01-18 | 1974-07-08 | Needling Apparatus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722202127 DE2202127C3 (de) | 1972-01-18 | Vorrichtung zur Herstellung nichtgewebter textiler Flächengebilde ohne Trägermaterial mit filzartiger und gemusterter Oberflächenstruktur |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2202127A1 DE2202127A1 (de) | 1973-07-19 |
DE2202127B2 DE2202127B2 (de) | 1976-03-25 |
DE2202127C3 true DE2202127C3 (de) | 1976-11-11 |
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