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Rohrbiegemaschine (Ausscheidung aus P 21 33 359.5 vom 5.7.71) Die
Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine mit einer schwenkbaren Biegeschablone,
die an einer vertikalen Achse befestigt ist, welche ein Kettenrad trägt, über das
eine Kette gerührt ist, die an beiden Enden mit der Kolbenstange jeweils eines schwenkbar
gelagerten Hydraulikzylinders verbunden ist.
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Bei einer solchen Rohrbiegemaschine (DDR-Patentschrift 64 640) wird
die Biegeschablone, um welche das zu biegende Rohrstück herumgebogen wird, dadurch
gedreht, daß sich auf der Biegeschablonenachse ein Kettenrad befindet, über welches
eine Kette geführt ist, die an beiden Enden mit der Kolbenstange jeweils eines Hydraulikzylinders
verbunden ist. Sollen mit der Biegeschablone auch dickwandigere Rohre gebogen werden,
so muß die Biegeschablonenachse mit einem großen Drehmoment
versehen
werden. Die zugehörige Unifangskraft muß vom Hydraulikzugzylinder über dessen Kolbenstange
und über das ziehende Ende der hin- und herbewegten Kette auf das Kettenrad der
Biegeschablonenachse übertragen werden.
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Nachdem die dabei auftretenden Kräfte sehr groß sind, müssen der Hydraulikzugzylinder
und dessen Verbindung mit dem ziehenden Ende der breiten Kette sehr stark dimensioniert
sein.
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Bei einer Rohrbiegemaschine mit nur einer Biegerichtung ist zum Biegen
ein großes Antriebsdrehmoment und zum Zurückschwenken der Biegeschablone eine xergleichsweise
nur geringe Kraft notwendig. Der die breite Kette nach erfolgter Biegung zurückziehende
Rückholzylinder kann daher vergleichsweise klein bemessen sein, weil er bei weitem
nicht die Kraft des Hydraulikzugzylinders aufbringen muß. Eine gut kraftflüssige
Verbindung zwischen der notwendiger Weise breiten und schweren Kette mit der Kolbenstange
des Kettenrückzugszylinders macht aber Schwierigkeiten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine nur nach einer
Schwenkrichtung der Biegeschablone biegende Rohrbiegemaschine zu schaffen, deren
Kette infolge hoher zu übertragender Biegekräfte breit ist und trotzdem kraftflüssig
mit
der Kolbenstange des Kettenrückzugszylinders verbunden ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Rohrbiegemaschine mit einer
schwenkbaren Biegeschablone, die an einer vertikalen Achse befestigt ist, welche
ein Kettenrad trägt, über das eine Kette geführt ist, die an beiden Enden mit der
Kolbenstange jeweils eines schwenkbar gelagerten Hydraulikzylinders verbunden ist,
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das nach erfolgter Rohrbiegung die Kette rückziehende
Kettenende in ihrer Breite verjüngt ist.
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Dadurch, daß das Ende der Kettenrückzugsseite, welches mit der Kolbenstange
des Kettenrückzugszylinders verbunden ist, erfindungsgemäß in ihrer Breite verjüngt
ist, wird eine gute kraftflllssige Verbindung zwischen beiden Maschinenteilen erreicht.
Die Verjüngung des Kettenendes kann konisch verlaufen.
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Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung kann das rückziehende
Kettenende anbeiden Stirnseiten stufenförmig verjüngt sein, vorzugsweise in drei
Stufen. Diese Lösung ist gerade bei sehr breiten Gliederketten besonders günstig.
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Die hin- und herbewegte Kette hat auf eine solche Länge ihre volle,
nicht verjüngte Breite, daß sie die Biegeschablone mit dem breiten Kettenbereich
um einen Winkel von mindestens 2000 verdrehen kann.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das verjüngte Kettenende
mit Vorteil durch ein Kardangelenk mit der Kolbenstange des Kettenrückzugzylinders
verbunden. Mit Vorteil ist die Kette auch an ihrem anderen Ende kardanisch auRgehängt.und
gegebenenfalls mit den Kolbenstangen zweier senkrecht übereinanderliegender Hydraulikzugzylinder
verbunden. Die vertikale Schwenkachse des Kettenrückzugzylinders liegt mit Vorteilan
der Austrittsseite der Kolbenstange, damit die beim Rückziehen der Kette auftretenden
Stauchkräfte nur im Bereich zwischen der Biegeschablonenachse und der Zylinderschwenkachse
auf den Maschinenrahmen einwirken.
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Die Erfindung sei an Hand der in den Figuren schematisch dargestellten
Austhrungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine, um deren Biege schablone gerade ein Rohrstück
gebogen wird, und Fig. 2 in perspektivischer, schematischer Darstellung den Kettenantrieb
der Biegeschablonenachse, der in der Rohrbiegemaschine der Fig. 1 angeordnet ist.
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Nach Fig. 1 hat die erfindungsgemäße Rohrbiegemaschine einen Vorschubwagen
10J der auf einer oder mehreren Führungsschienen 11 des Maschinenbettes hin- und
hergleiten kann. Der Vorschubwagen
10 hat einen Hohlzylinder 12,
in dessen Innerem sich eine Spannhülse bzw. Spannpatrone befindet, welche das zu
biegende Rohrstück 13 einspanntina zur schwenkbaren Biegeschablone 14 transportiert.
Die Biegeschablone 14 hat eine Ausnehmung 15#, welche einer Hälfte des zu biegenden
Rohres 15 entspricht, An den geraden Teil der Biegeschablone 14 ist mittels einer
nicht dargestellten Spannvorrichtung ein Spannbacken 15 angedrückt, der eine Ausnehmung
16 hat, die ebenfalls der Hälfte des Rohres 13 entspricht. Zwischen der Biegeschablone
14 und dem Spannbacken 15 ist der bereits fertig gebogene Teil 17 des Rohrstückes
15 hindurchgeführt.
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Wie insbesondere auch aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Biegeschablone
14 an einer vertikalen Achse 18 befestigt, welche ein Kettenrad 19 trägt, über das
eine breite Kette 20 geführt ist, die aus einer Vielzahl von Gliedern zusammengesetzt
ist. Die Rohrbiegemaschine nach Fig. 2 hat nur eine Biegerichtung, d. h. zum Rohrbiegen
schwenkt die Biegeschablone 14 zusammen mit der an ihr angedrückten Spannbacke 15
nur nach rechts herum im Richtung des Pfeiles 21. Zu dieser Biegung benötigt die
Biegeschablonenachse 18 ein sehr großes Drehmoment, zu dessen Erzeugung die Kette
20 mit großer Kraft nach rechts in Richtung des Pfeiles 22 gezogen werden muß. Nach
erfolgter Biegung ist zum Zurückschwenken der Biege schablone
14
nach links in Richtung des Pfeiles 25 nur eine vergleichsweise geringe Kraft notwendig,
mit der das andere Ende der Kette 20 in Richtung des Pfeiles 24 zurückgezogen werden
muß.
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An das während der Arbeitsbewegung der Biegeschablone 14 ziehende
Ende 25 sind die Enden zweier Kolbenstangen 26, 27 zweier entsprechender Hydraulikzugzylinder
28, 29 gekoppelt die in einer vertikalen Ebene übereinander-liegen. Die beiden übereinanderliegenden
Hydraulikzylinder 28, 29 haben eine gemeinsame, vertikale Schwenkachse )0, die an
der Kolbenstangenaustrittsseite der Zylinder liegt. Anstelle der beiden Zugzylinder
28, 29 kann auch ein einziger Hydraulikzylinder vorhanden sein.
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Die Kolbenstangen 26 und 27 sind über eine hochkant stehende Befestigungsplate
56 und über ein Kardangelenk 57 mit dem Kettenende 25 verbunden.
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Das Kettenende 45, mittels welchem die Biegeschablone 14 nach erfolgter.
Rohrbiegung in Richtung des Pfeiles 25 zurilckgedreht wird, ist mit der Kolbenstange
46 eines an der Kolbenstangenaustrittsseite schwenkbar gelagerten Rilckzugszylinders
47 durch ein kardanisches Gelenk 48 gekoppelt. Durch die kardanische Aufhängung
des Kettenendes 45 wird die angreifende Kettenrückzugskraft sehr gleichmäßig verteilt.
Das Kardangelenk 48 hat einen vertikalen Bolzen 49 und einen horizontalen Bolzen
50.
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Die Biegeschablonenachse 18 ist in den Maschinenrahmenteilen 55 und
56 gelagert.
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Erfindungsgemäß ist das die Kette 20 rückziehende Kettenende 45 anbeiden
Stirnseiten durch die drei Stufen 57, 58, und 59 stufenförmig verjüngt, -wobei lediglich
das verjüngte Kettenende 45 durch das Kardangelenk 48 mit der Kolbenstange 46 des
Kettenriickzugzylinders 47 verbunden ist. Dadurch ist ein idealer Kraftfluß von
der breiten, hochkant stehenden Kette 20 auf die Kolbenstange 46 gewährleistet.
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Dadurch, daß die vertikale Schwenkachse 51, 52 des Kettenrückzugzylinders
47 an der Austrittsseite der Kolbenstange 46 liegt, bleibt eine dickwandige und
schwere Rahmenkonstruktion der ganzen Maschine erspart und sie wird nur auf dem
Bereich 60 zwischen Biegeschablonenachse 18 und Schwenkzylinderachse 51, 52 beschränkt.
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Sofern die erfindungsgemäße Rohrbiegemaschine nicht nur nach einer
Schwenkrichtung der Biegeschablone 14 biegen soll, sondern nach beiden Schwenkrichtungen,
also bei Drehung der Biegeschablone so ist das ritckziehende Kettenende 45 nicht
verjüngt ausgebildet, sondern es behält bis zum Ende seine volle Breite.